Top secret – unbekanntes Bremen
In dieser Führung kamen wir mit Dingen in Berührung, die auch uns Bremern weitgehend unbekannt waren: Mal erlebten wir Bizarres, mal Rekordverdächtiges und immer verstand Herr Bellgart uns zu untehalten.
Wir erlebten eine Achterbahnfahrt durch die Bremer Geschichte und Kultur, Architektur und Religion, Astronomie und Sex.
In diesem Buch versuche ich einen kleinen Einblick aus dieser interessanten Stadtführung wieder zu geben.
Auf dem Foto rechts sehen wir die Bremer Stadtmusikanten von Gerhard Marcks.
Bremens älteste Stadtmusikanten befinden sich am Deutschen Haus am Markt, Ecke Markt/Sögestraße.
Dieser Lampenhalter ist aus Schmiedeeisen, und zeigt fast verhungete Stadtmusikanten.
Der vergoldete Hahn der Bremer Stadtmusikanten.
Der Lampenhalter trägt ein Brauerei Wappen mit Bremer Schlüssel.
Der Bremer Roland wartet auf die Bremer Feierabendler.
Wer von den Lesern weiß denn,
wo diese Figur in Bremen zu sehen ist.
Eingang in den Bremer Dom.
In der im Eingangsbereich befindlichen Glastür
spiegelt sich das Bremer Rathaus wieder.
Das Rosettenfenster in der Westfassade des Bremer Dom.
Das Haus Heineken in der Sandstraße 3, direkt neben dem Bremer Dom, gehört zu den letzten altbremischen Bürgerhäusern mit spätgotischer Bausubstanz und besitzt die älteste erhaltene bemalte Holzdecke Bremens.
In hervorragendem Erhaltungszustand zeigt die Deckenmalerei fünfzehn Medaillons mit zeittypischen allegorischen Darstellungen, eingerahmt von Beschlag- und Rollwerk, Akanthusranken und Tieren. Die Themen der Allegorien, von Frauenfiguren verkörpert, sind die fünf Sinne, die sieben Kardinaltugenden und zwei der sieben freien Künste. Aus dem Rahmen fällt das fünfzehnte Medaillon, hier spielt ein Mann Dudelsack – vielleicht ein Hinweis darauf, dass der Raum als Festsaal genutzt wurde. Eines der Medaillons enthält die Datierung der Malerei:
die Jahreszahl 1580.
Etwas vergrößert können wir es noch besser erkennen.
An der Säule, im unteren Teil ist die Jahreszahl 1580 zu lesen.
Motive „Prudentia“
(Klugheit: Spiegel, Schlange)
Bei strahlendem Sonnenschein und geöffneten Fenstern ging unser Spaziergang weiter durch die Bremer Innenstadt zum Schnoor.
Schaut mal dort hinten:
Hannerose hat jetzt auch ein Feierabend Namensschild.
Mein Namesschild habe ich mir selber gestaltet !
Hier sehen wir den "Schnoor", die Straße, die dem ganzen Stadtteil seinen Namen gibt. Der Name kommt aus dem Plattdeutschen und bedeutet auf Hochdeutsch "Schnur".
Die Häuser des Schnoors liegen aneinandergereiht -wie an einer Schnur.
In der Straße Marterburg, in Abwandlung so genannt, weil hier früher die Mehlsilos der Müller, die Matten, standen, trifft man auf die moderne Bebauung des Schnoors. In den 80er Jahren errichteten die Architekten Goldapp und Klump hier bunte Wohnhäuser in moderner interessanter Architektur, die sich dennoch in das alte Viertel integrieren.
Es ist faszinierend zu sehen, wie sich diese Häuser trotz oder vielleicht auch gerade wegen ihrer avantgardistischen Moderne harmonisch als Kontrapunkt in den Schnoor einfügen.
Margarete, Karin und Annelise begegneten hier sogar dem Weihnachtsmann.
Hier gibt es viele kleine Besonderheiten,
wie z.B. eine Sonnenuhr von 1727.
Der frühere Denkmalpfleger Karl Dillschneider meinte, die rätselhafte Buchstabenfolge
W D S S K S V G U Z - D G L P S D
auf der Uhr stünde für
WENN DIE SONNE SCHEINT, KÜNDET SIE VON GOTT UNSERE ZEIT - DEUTET GOTT LOB PREIS SEI DIR.
Ein kleines Iddyll im Schnoor.
Hier einen Kaffee geniessen, doch das wäre etwas.
Vergessene Gartentür im Schnoor.
Wie war das noch,
wer von den Feierabendlern hatte da noch einen Termin im Amtsgericht.
Ach doch nicht, Annelise hat nur auf die Uhr am alten Gerichtsgebäude geschaut.
Also,
wenn ich mir diese Frau mit Hut so ansehe,
dann muss ich sagen,
der Hut steht ihr wirklich nicht.
Dame mit Hut ?
Hannelore,
das ist kein Hut,
die Frau mit Hut wohnt im Bremer Dom,
in der Nähe des Roland´s, der dort wacht,
neben der Grabstelle in der
Adolph Freiherr von Knigge 1796 beigesetzt wurde.
Dort wohnt diese Frau, ganz oben in der dritten Etage.
Das wollen jetzt alle wissen und versuchen es mit einem Blick durch die Eingangspforte.
Birgittenkloster im Schnoor
Die katholische Kirche kaufte das Grundstück an der Kolpingstraße vom Schnoorbäcker Wolfgang Loose und seiner Frau Anneliese. Ansgar Lüttel hatte dann die zündende Idee. Er hörte davon, dass es mit einer Niederlassung des Birgittenordens in Schleswig-Holstein nicht geklappt hatte.
Als die Ordensgründerin, die schwedische Konvertitin Elisabeth M. Hesselblad, in Rom selig gesprochen wurde, bot der Propst der Generaläbtissin spontan an, nach Bremen zu kommen. Mutter Tekla beschritt den kurzen Dienstweg. Innerhalb von drei Monaten wurde die Idee, das erste Kloster des Birgittenordens in Deutschland zu gründen, perfekt gemacht. In einem Jahr soll das Kloster bezugsfertig sein. Mit dazu beigetragen haben mag, so Wilhelm Tacke, Sprecher der Katholischen Kirche, Bremen, dass die künftige Priorin Schwester Walburga aus Bissendorf bei Osnabrück stammt. Sie ist die einzige Deutsche von weltweit 570 Birgitten.
Nicht nur Hanne möchte noch einmal an diesen Ort zurückkehren und etwas mehr über dieses Kloster im Schnoor erfahren.
Für die interessierten Leser schon einmal eine Information vorab:
Das Leben der Schwestern steht unter dem Motto
»ora et labora«, bete und arbeite! Die Arbeit besteht vornehmlich darin, die Gäste des Klosters zu betreuen. Mitten im traditionsreichen Bremer Schnoor-Viertel, umgeben von Fachwerkhäusern mit spitzen Dächern, will das Kloster eine "Tankstelle für Spiritualität" sein, ein Ort "zum Durchatmen, Nachdenken und Pausemachen mitten im Alltag".
Das Birgittenkloster ist das erste katholische Kloster, das nach 1240 in Bremen eingeweiht wurde.
Hier machen wir Feierabendler sicherlich demnächt einen Besuch.
Neu entdeckt.
Aber :
TOP SECRET:
Wir haben sie entdeckt:
Die Zufahrt
für alle Feierabendler zum Regional Treffen.
Wer von euch Feierabendlern weiß es denn,
um was es sich auf dem abgebildeten Foto handelt
und wo dieser Gegenstand zu finden ist.
Ihr habt ihn bestimmt gesehen,
aber wahrscheinlich auf unserer
TOP SECRET TOUR
nicht wahrgenommen,
ODER ! ?
Hoch oben auf dem Dach des Neuen Rathauses schwingt die schöne „Windsbraut" nach kurzer Abwesenheit ihr güldenes Band. Mit dem Bau des Neuen Rathauses (1913 fertiggestellt) kam die schlanke Mädchenfigur in diese luftige Höhe und schmückt seither die kupferbedeckte barocke Haube auf dem Dach.
Damals hatte ein nächtlicher Sturm die Figur vom Dach gerissen und sie „komplett platt gemacht“, wie sich Fritz Müller-Arnecke in seinem Buch „Das Rathaus zu Bremen“ erinnert.
Diesmal war die „Windsbraut“ – von jeher auch ein Symbol für die stets von Wind und Wetter abhängige Seefahrt - zwar nicht platt, brauchte aber eine neue Grundierung und eine neue 24karätige Blattvergoldung. „Es sieht so aus, als ob wir alle 50 Jahre in die Pflicht genommen werden“, schmunzelt Firmenchef Rolf-Dieter Gerling, unter dessen Aufsicht die runderneuerte Windsbraut – sie wiegt rund 60 Kilo – wieder aufgeschraubt wurde.
Eine Weltkugel auf dem Bremer Rathaus? Sie gibt es tatsächlich, wird aber eher selten wahrgenommen: Das ungewöhnliche Kunstobjekt ziert das Dach an der Nordfassade des Neuen Rathauses, gut sichtbar vom Domshof aus. Nun strahlt die so genannte "Amillarsphäre" in neuem, natürlichem Glanz.Vor einiger Zeit hat Paul-Uwe Dietzsch, Gebäuderestaurator aus Grasberg, die zwölf Sternkreiszeichen und eine Kugel im Innern neu vergoldet.
"Unser Ziel war es, dieses schöne Objekt mit der Neuvergoldung wieder besser sichtbar zu machen",
so Verwaltungsleiterin Kornelia Buhr.
Ein großes Danke nochmals an Herrn Bellgart,
der uns viele interessante und von uns bisher noch nicht wahrgenomme Bremer Besonderheiten vorgestellt hat.
Texte: Copyright Hans Snoek
Tag der Veröffentlichung: 25.06.2009
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