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Es ist geschafft !




Jetzt habe ich diese kleine, mir so wichtige Geschichte,
zu Papier gebracht.

Auf einem Spaziergang durch die Innenstadt entdeckte ich ein interessantes mit Batterien betriebenes Gerät in einem Schaufenster.
Bei näherer Betrachtung war es mir klar, das muss ich haben !
Beim Kauf dieses Geräuschwerkes sah ich in meiner Phantasie schon die verschiedenen Situationen in denen ich diesen Apparat einsetzen wollte.
So freute ich mich wie ein kleiner König schon auf das kommende Wochenende, an dem meine Enkelkinder Jana und Svea uns besuchen wollten.
Zuerst aber musste ich dieses laut und kräftig pupsende Gerät erst einmal bei meiner Frau ausprobieren.
So passierte es dann auch am gleichen Abend.
Meine Frau legte sich gemütlich auf das Sofa, streckte ihre Beine aus und wollte nun den geplanten, gemeinsamen Fernsehabend genießen.
Die Pupsmaschine hatte ich unter meinem Kopfkissen versteckt, so dass meine Frau annehmen musste, dass ich der Verursacher der nun folgende Geräusche, die sie hören sollte, sein müsse.
Mit dem Beginn des Fernsehfilms drückte ich einmal kurz auf die Fernbedienung, die zu diesem Gerät gehörte, und ein kleiner niedlicher Pups ertönte aus dem Lautsprecher der Maschine.
Meine Frau reagierte aber gar nicht !
Also nochmals auf die Taste gedrückt, und diesmal, was soll ich sagen, es erklang ein kräftiger lang gezogener Pups.
Die Augen meiner Frau blickten kurz zu mir herüber und sagten mir eigentlich ganz klar:
Pass auf mein Freund, noch einmal so ein gequetschtes Geräusch und ich reagiere nicht nur mit den Augen.
Wie das so ist bei uns Männern, wir müssen es ja immer wieder versuchen, ob es immer gut ist, das lass ich jetzt einfach mal offen.
Nach dem nächsten Versuch und dem Unmut meiner Frau zeigte ich ihr diesen Apparat und damit löste sich die leicht angespannte Stimmung wieder.
Was ich aber feststellen konnte, dieses Gerät erfüllte genau meine Vorstellungen.
Die paar Tage, bis zum Besuch am Wochenende meiner Enkelkinder, vergingen sehr schnell.
Dann war er da, der Samstagabend, an dem wir wie immer, wenn die Enkelkinder bei uns zu Gast sind, gemütlich mit Wolldecke und einigen Kissen uns in die Sofaecken kuschelten.
Wie immer sollte Opa eine Geschichte erzählen, aber bitte eine von früher, von Papa und Hendrik, ihrem hoch geliebten Onkel.
Während ich also von ihrem Papa und Onkel Hendrik einige Kindheitserlebnisse erzählte, ließ ich zwischendurch per Fernbedienung ein leises Geräusch erklingen.
Ich schaute die beiden Mädchen an und sah in ihren Gesichtern dass sie es gar nicht in Ordnung fanden, was ihr Opa da von sich gab.
Ohne lange zu zögern fuhr ich mit meinen Erzählungen fort.
Da erklang es wieder, dieses für die Kinder so schrecklich Geräusch.
„Opa, das macht man aber nicht“ !
„ Wieso, was ist denn “ erwiderte ich .
„Na, man pupst nicht“, wenn andere Leute sich mit im Zimmer aufhalten, wurde ich belehrt.


„Na gut, ich will es versuchen" beruhigte ich die Beiden, die sich die Wolldecken bereits bis zur Nasenspitze hochgezogen hatten.
Während ich die nächste Episoden von meinen Söhnen mitteilte drückte ich wieder, von den Mädchen unbemerkt, auf die Taste, und es entfleuchte eines dieser gehassten Geräusche aus dem Lautsprecher.
„Opa, nun ist es aber gut“, protestierten die beiden Kleinen.
Ich entschuldigte mich und versprach Besserung !
In der Zwischenzeit war meine Frau mit ins Wohnzimmer gekommen und machte es sich mit den Mädels unter den ausgebreiteten Wolldecken gemütlich.
Sofort wurde meiner Frau erklärt dass Opa am Pupsen sei und dass sie es gar nicht in Ordnung fanden.
Opa hat wohl etwas gegessen was der Körper nicht so schnell verarbeiten kann erklärte ihnen meine Frau.
Doch das interessierte die Mädchen nicht.
An diesem besagten Abend jedenfalls habe ich noch den einen oder anderen Pups von meiner immer noch unter dem Kopfkissen versteckten Maschine ausgesendet. Weitere Proteste habe ich aber keine vernommen.
In den Gesichtern von Jana und Svea konnte ich nach jedem Klang, der aus dem kleinen Lautsprecher der Pupsmaschine ertönte, keine Regungen erkennen.
Sie ignorierten mich !
Jetzt war es für mich langweilig geworden, wenn sich niemand mehr darüber aufregt, oder ärgert, dann macht es auch keinen Spaß mehr.
Wir verbrachten jedenfalls ein schönes Wochenende miteinander und diese Pupsmaschine wurde für einige Zeit in der Schublade der Kommode vergessen.




Drei Wochen später sollten uns meine Enkelkinder wieder besuchen, denn mein Sohn und meine Schwiegertochter hatten eine kleine Wochenendreise geplant.
Wir waren für den späten Vormittag verabredet und wie es der Zufall so wollte, trafen mein Sohn und ich mit dem Auto gleichzeitig vor unserer Haustür ein.
Nach der Begrüßung nahm mein Sohn mich gleich auf die Seite und teilte mir mit:
„Hör mal Papa, Jana und Svea wollen nicht mehr bei euch schlafen“ !
„Was, wieso, was ist denn“ entgegnete ich, was ist denn passiert.
Ich fiel aus allen Wolken, ich verstand die Welt nicht mehr.
„Na, du weist doch noch, beim letzten Besuch der Kinder bei euch, da hast du soviel gepupst, und das möchten die Beiden nicht, sie fühlten sich gar nicht wohl „!
Nun bedurfte es aber schnell einer Aufklärung !
Nachdem mir mein Sohn dieses erzählte, setzte ich mich sofort mit meinen Enkelkindern an den Wohnzimmertisch, holte aus der Kommodenschublade dieses verdammte Geräuschwerk heraus und präsentierte es den Kindern.
„Was ist das“ ? wollten die Beiden sofort wissen, und Opa klärte die beiden Mädchen, die er über alles liebt, erst einmal auf.
Beide Mädchen zeigten wohl Interesse an den Ausführungen ihres Großvaters, aber selbst einmal auf den Knopf der beiliegenden Fernbedienung drücken, das wollten sie nicht.
Diese Pupsmaschine als Geschenk mit nach Hause nehmen, um Mama und Papa oder Freunden einen Streich spielen, das verneinten sie ganz kräftig.
So verschwand dieser Apparat, von dem ich mir so viel Spaß erhoffte, wiederum in der Schublade der Kommode, wo sie heute immer noch, jetzt sicherlich in der hintersten Ecke, liegt.
Jana und Svea haben mit uns nicht wieder über dieses Ereignis gesprochen, aber vergessen haben sie es nicht, denn vor kurzer Zeit bekam ich einen Aufsatz meiner ältesten Enkelin, Jana zu lesen, in dem stand unter anderem:












Der Opa ist ein frommer Mann
der liest in seiner Bibel.
Die Oma schneidet nebenan
fürs Abendbrot die Zwiebel.

Der Opa is ein frommer Mann
und weint ob seiner Sünden.
Auch Omama weint nebenan,
jedoch aus andern Gründen.

unbekannt

Impressum

Texte: Ein ganz liebes Dankeschön auch an meine große Kleine, die mich immer wieder erinnerte, diese Geschichte zu Papier zu bringen. Copyright Hans Snoek
Tag der Veröffentlichung: 22.01.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Diese Geschichte ist meinen Enkelkindern Jana und Svea gewidmet.

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