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Wir Bremer Feierabendler
waren am 28.02.2009
zu Gast bei der Freimaurerloge
" Anschar zur Brüderlichkeit "
in Bremen.














Lange galten die Freimaurer als echte Geheimniskrämer. Das moderne Freimaurerei sich durchaus offen präsentiert, bewiesen uns die Mitglieder der Bremer Freimaurerloge







Wir wurden sehr herzlich im Logenhaus von den Mitgliedern der Johannis - Freimaurerloge begrüßt.


Der Logenname signalisiert, dass die Gründer der Bauhütte mit dem Namen "Anschar" und dem Begriff "Brüderlichkeit" bestimmte Wertstellungen verbanden.

"Anschar" ist ein Eigenname, der auch in den Formen "Anscharius" und "Ansgarius" auftritt. Mit ihm ist der Heilige Ansgar gemeint, der erste Bremer Erzbischof, den man den Apostel des Nordens nennt.

Geboren um 801 in der Picardie, besuchte Ansgar die Schule der Benediktinerabtei Corbie an der Somme, trat etwa zwölfjährig in den Benediktinerorden ein und lebte fortan als Mönch im Kloster Corbie, wo er später an seiner einstigen Schule als Lehrer tätig war. 823 schickte sein Orden ihn als Leiter der Klosterschule in das bei Höxter gelegene Tochterkloster Corvey. Auf Vorschlag des Abtes von Corbie sandte ihn Kaiser Ludwig der Fromme 826 als Missionar nach Dänemark und Schweden. 831 wurde er Bischof des neugegründeten Bistums Hamburg, ein Jahr später ernannte ihn Papst Gregor IV. zum Erzbischof von Hamburg und zum päpstlichen Legaten bei den Dänen, Schweden und Slawen.

Nach der Zerstörung Hamburgs durch die Normannen im Jahre 845 verlegte Ludwig der Deutsche den erzbischhöflichen Sitz nach Bremen, und Ansgar wurde erster Erzbischof des vereinigten Erzbistums Hamburg – Bremen.





Von hier aus unternahm er wiederholt Missionsreisen nach Dänemark und Schweden und konnte in Schleswig, Riepen und Birka Kirchen gründen. In Bremen errichtete er ein Kanonikerstift, gründete in Bassum und Verden Klöster und widmete sich in seinen letzten Lebensjahren vorwiegend caritativen Aufgaben. Er starb am 3. Februar 865 in Bremen.

Sein Biograph und Nachfolger, Erzbischof Rimbert, überlieferte uns den Leitsatz Angars:
"Ich will dem Blinden Auge, dem Lahmen Fuß und dem Armen ein wahrer Vater sein."

Mit der Person Ansgars haben die Gründer der Loge einen Namenspatron gewählt, der im frühen Mittelalter versucht hat, das Recht des Stärkeren durch das Vorbild christlicher Nächstenliebe in die Pflicht sittlicher Verantwortlichkeit umzuwandeln und in seinem Leben Mut, Eifer und Beharrlichkeit bewiesen hat.

Seinen Namen haben sie mit dem freimaurischen Begriff der Brüderlichkeit verbunden.

(Nach Br. K. Bender)





Die Grossloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland vereint in ihren Reihen Männer aller Religionen und unterschiedlichster Herkunft. Wir sehen uns in der Tradition des Humanismus und der Aufklärung und sehen in diesem Erbe unsere Verpflichtung für Gegenwart und Zukunft. Die "Arbeit am rauhen Stein", wie die Freimaurer ihr Streben nennen, ist für uns, neben der Arbeit an uns selbst, immer auch die Arbeit für und in der Gesellschaft.

Gerade das Zusammentreffen von Männern mit verschiedenen weltanschaulichen, religiösen und politischen Überzeugungen prägt die Vielfalt und die Lebendigkeit unseres Bundes.

» Die Königliche Kunst betont in der Symbolik des Zirkelschlages die Bedeutung des Verhältnisses eines Freimaurers zu seiner Umwelt. Es beruht auf Verständnis und Toleranz gegenüber seinem Nächsten; dessen Würde ist ebenso unverletzlich wie seine Rechte als Mensch.
Wer Menschenwürde und Menschenrechte nicht respektiert und verteidigt, der ist kein Freimaurer. «

William Borm








Freimaurer-Symbole:

Bibel, Winkelmaß und Zirkel




Was sind Freimaurerloge

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Die Freimaurerei (auch Königliche Kunst) ist eine weltumspannende humanitäre Initiationsgemeinschaft. Sie ist in Logen organisiert und vereint Menschen aller sozialen Schichten, Bildungsgrade und religiösen Vorstellungen. Ihre Symbolik wird in Zeremonien und Ritualen vermittelt und dient der geistigen und ethischen Selbstvervollkommnung. Dadurch sollen Brüderlichkeit und Humanität gefördert werden.
Durch sein Gelöbnis ist ein Freimaurer an Verschwiegenheit über freimaurerische Erkennungszeichen (Zeichen, Wort, Handgriffe), Ritual und vertrauliche Informationen anderer Mitglieder gebunden, damit in der Loge Gesagtes und Erfahrenes nicht nach außen getragen wird.
Dies gilt als Grundvoraussetzung für einen freien Ideen- und Meinungsaustausch. Das vorherige Studium eines Rituals würde außerdem das persönliche Erlebnis eines Neuaufgenommenen beeinträchtigen, weshalb Freimaurer zur Verschwiegenheit über freimaurerische rituelle Vorgänge verpflichtet werden.


Ziele der Freimaurerei


Ziele und Werte der Freimaurerei leiten sich aus ihrer Entstehungsgeschichte ab. Die Gemeinschaft entstand aus den mittelalterlichen Steinmetzbruderschaften. Einen wichtigen Teil ihrer Symbole und Werte entnahmen Freimaurer der Bauhütten- kultur. Je nach Großloge bekennen sich viele Freimaurer zu einem Schöpfungsprinzip, das sie den Allmächtigen Baumeister aller Welten nennen. Symbole vermitteln gemeinsame Werte und Ideen. Die Weltbruderkette symbolisiert internationale Verbundenheit und die Brüderlichkeit aller Menschen.
Das gegenseitige Versprechen zur Verschwiegenheit dient nicht der Geheimniskrämerei, sondern soll Privatsphäre bieten. In Diskussionen ist Streit über politische und religiöse Gegenstände verpönt.
Ebenso sind Freimaurer zum Respekt vor den Gesetzen des eigenen Landes verpflichtet. Der Sitz der Logen, ihre Vorsitzen- den, ihre Satzungen sind bekannt, ihre Schriften und Beschreibungen von Ritualen der Freimaurerei sind für jeden in Stadt- bibliotheken und Archiven öffentlich zugänglich und sind daher im Gegensatz zu verschwörungs - theoretischen Darstellungen kein „verschwörerischer Geheimbund“ im Sinne einer konspirativ-politischen Untergrundtätigkeit.
Der Großteil der freimaurerischen Werte entstammt dem Zeitalter der Aufklärung. Im Folgenden dargestellt als fünf Grundpfeiler der Freimaurerei: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität



"Niemand soll und wird es schauen, was einander wir vertraut, denn auf Schweigen und Vertrauen ist der Tempel aufgebaut."

(J. W. Goethe)

Mit diesen Worten beschrieb Johann Wolfgang von Goethe 1815 in Weimar eine Versammlung von Freimaurern. Ähnlich geheimnisvoll klingen viele Geschichten und Gerüchte, die seit Jahrhunderten über Freimaurerlogen erzählt werden. Geheimbünde seien es, und Sekten, die die Weltherrschaft anstrebten - so bezeichnen zum Beispiel Verschwörungstheoretiker die weltweit arbeitenden Männergemeinschaften.
Doch was passiert wirklich bei den Freimaurern ?
Und welche Vergangenheit haben die Bremer Logen ? Lange Zeit haben die Freimaurer sich selbst zum Schweigen verdammt.
Doch mit unserem Besuch nun, soll "Licht ins Dunkel" kommen.





Bekannte Namen


Das Mozart ein bekennender Freimaurer war, ist kein Geheimnis. Schließlich gehören viele seiner Kompositionen zu den bekanntesten Freimaurer-Ritualmusiken der Welt. Dass aber auch berühmte Bremer unter den Mitgliedern solcher Bruderschaften waren, ist sicherlich spannend.

"Knigge. Illuminat und Freimaurer. Und Wilhelm Olbers, Astronom und Mathematiker." Freimaurer - seit über 200 Jahren bieten sie immer wieder Anlass zu Spekulationen und Verschwörungstheorien. Deshalb begann die Ausstellung im Focke-Museum mit einem "Raum der Vorurteile". Auf einer Videoleinwand flackerten Bilder einer alten Wochenschauausgabe. Nazipropaganda gegen Freimaurer im Dritten Reich. In Glasvitrinen lagen zahlreiche Hetzschriften. Daneben: Dan Browns "Illuminati". Genau solche Bücher sind es, die eine aufklärende Ausstellung über Freimaurer notwendig machen, fand Heinz-Gerd Hofschen.
"Das ist natürlich für uns ganz interessant mal die Wahrheit über die Freimaurer zu erfahren und nicht nur den Schrott aus manchen Bestsellern."






Portrait von Knigge
Berühmtes Mitglied: Adolph Freiherr von Knigge







Bürgermeister Smidt (1773)




Lehrlinge, Gesellen und Meister


Wahr ist, dass die Freimaurerlogen in verschiedene Grade unterteilt sind. Lehrlinge, Gesellen und Meister. Jedem einzelnen Grad ist in der Ausstellung ein eigener Bereich gewidmet. Zu sehen sind Kleidungsstücke, Abzeichen, Mitgliederurkunden oder Trinkgläser mit den eingravierten Wappen der Bremer Logen. Auch die Aufnahmeriten der Freimaurer werden erklärt. Zum Beispiel der Eintritt eines Lehrlings in die Loge:

"Dieses Ritual besteht darin, dass sich der Kandidat in eine dunkle Kammer, nur von einer Kerze erhellt, vor die Bibel, einen Totenkopf und ein Stundenglas setzt. Natürlich dient das der Vorstellung, man möge sich über die Endlichkeit seines Seins und über das Irdische klar werden."





Der Tempel


Danach werden die Männer traditionell in den Tempel geführt - der wichtigste Raum einer Loge. Hier treffen sich die Logenbrüder zu Lesungen und Gesprächen.
In einer Art Liturgie verfolgen sie das Ziel, zu vollkommenen Menschen zu werden. Das Focke - Museum hatte einen solchen Tempel nachgebaut, unter Anleitung der Bremer "Herder-Loge". Der Aufbau wurde zwar stark verkleinert, aber die Tempel- Atmosphäre ließ sich gut nachvollziehen, dank der vorhandenen Symbole:
"Das Auge Gottes, als Hinweis auf Liebe und Leben. Die großen Lichter der Freimaurerei Zirkel, Winkel, Bibel. Die Säulen symbolisierten den Tempel Salomons."





Geschichte der Freimaurer in Bremen


Zahlreiche Exponate dokumentieren die Geschichte der Freimaurer in Bremen. Sie stammen aus den hiesigen Logenhäusern. Unter ihnen immer wieder die traditionellen Steinmetzwerkzeuge wie Maurerkelle und bestickte Lederschürzen. Die freien Steinmetze des 18. Jahrhunderts, die "free masons", haben den Freimaurern ihren Namen gegeben.
Die Handwerker durften damals aus rauen Steinen nicht nur eine simple Mauer, sondern auch perfekte Figuren fertigen. Eine Arbeit, die den Freimaurern seit 250 Jahren als metaphorisches Vorbild dient.


Trotz Verfolgung und Verbot haben sich die Freimaurer bis heute erhalten, präsentieren sich offener denn je.


Gewiss, alles geben sie nicht preis - ein bisschen Geheimnis muss bleiben.


Wir haben an diesem Tag mit unserem Besuch viele Eindrücke gewonnen und Neues erfahren.








Bild im Logenhaus




Unser interessanter Besuch im Logenhaus endete bei Kaffee und Gebäck.
Viele neue Eindrücke haben wir mit nach Hause genommen und diese werden den einen oder anderen Feierabendler in den nächsten Tagen sicherlich noch öfter beschäftigen.




Unser besonderer Dank geht an
Heidi,
die für uns die Organisation
dieser Veranstaltung durchgeführt hat.
Danke Heidi




Ein besonders großes Dankeschön
geht an die
Mitglieder der Freimaurerloge
" Anschar zur Brüderlichkeit ".

Wir haben uns in Ihrem Haus sehr wohl gefühlt !

Durch ihre Aufklärungsarbeit haben Sie uns viele Vorurteile genommen.
Sicherlich wird sich der eine oder andere Feierabendler nach dem Besuch im Logenhaus auch in weiterer Zukunft über die Arbeit der Bremer Logen auseinander setzen.






Wir sagen
DANKE


für den angenehmen Besuch in Ihrem Haus.

Impressum

Texte: Copyright Hans Snoek
Tag der Veröffentlichung: 01.03.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch soll uns an den Besuch im Bremer Logenhaus E.V. erinnern.

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