Auf dem Dach des Terminal 3 befindet sich eine Galerie der Luft- und Raumfahrt: Die Bremenhalle.
Hier ist das in Bremen gebaute Weltraumlabor "Spacelab" ausgestellt, das bei seinen Einsätzen in der Nutzlastbucht amerikanischer Space Shuttle fast 80 Tage im All verbrachte.
Weitere Anziehungspunkte sind das historische Transatlantik-Flugzeug Junkers W 33 "BREMEN" neben einem bei Focke-Wulf in Bremen gebauten Doppeldecker vom Typ Fw 44 "Stieglitz".
Mit der BREMEN - D 1167 (Junkers W33) gelingt der erste Flug von Europa nach Nordamerika. Am 13.4.1928 landet die Maschine auf Greenly Island, einer Insel vor der Küste Labradors. Ein Meilenstein der Luftfahrtgeschichte ist gelegt, denn fortan gibt es den Luftweg über den Atlantik von Ost nach West.
Das historische Flugzeug konnten wir in der Bremenhalle am Flughafen Bremen bestaunen.
Die DREI von der BREMEN
Hermann Köhl *1888 - †1938 James C. Fitzmaurice *1898 - †1965
Ehrenfried Günther Freiherr von Hünefeld *1892 - †1929
von Hünefeld war der Initiator des Atlantikfluges.
Am 19. Juni 1933 wurde eine von Rudolf A. Schröder entworfene Gedenktafel am neuen Rathaus Bremen enthüllt.
Diese Tafel war für den Initiator Volker Schmidt der Auslöser für die Wiedererweckung des Atlantikfluges und die Rückholung der Junkers W 33 BREMEN D 1167.
Aber fangen wir doch von vorne an.
So nach und nach trafen die ersten Feierabendler am verabredeten Treffpunkt ein.
Die Kamera und Accu´s wurden für den Besuch noch einmal überprüft.
Klaus wurde noch einmal befragt ob denn jetzt alle angemeldeten Teilnehmer eingetroffen sind.
Nachdem auch Hans seine Sachen geordnet hatte, begrüßte uns Dr. Petersen vom Verein
" Wir holen die Bremen nach Bremen "
Wir konnten an der Herzlichkeit der Beiden erkennen, das Dr. Petersen und Klaus sich schon kannten.
Auf dem Weg zur Bremen schnell noch ein Foto aus dem Spacelab zur Bremen.
Na, was ist denn hier so interessant ?
Bestimmt überlegt Hans, wenn er auch mal so ein hohes Alter erreichen sollte, wie manch ein Flugzeug hier in der Halle, ob er dann auch so aussieht wie dieses alte faltige Fass.
Dann suchten sich die interessierten Feierabendler eine Sitzgelegenheit um die Ausführungen von Dr. Petersen bequem verfolgen zu können.
Nach einigen gescheiterten Ozean-Flugversuchen war die Öffentlichkeit in Deutschland in den späten 20er Jahren der Meinung, ein Nordatlantikflug sei "eine unsinnige und waghalsige Aktion". Offizielle Förderer stellten ihre Unterstützung ein und versuchten das Projekt sogar zu verhindern, das Reichs-Luftfahrt-Amt Berlin verbot jegliche Flüge über den Nordatlantik.
Im Frühjahr 1928 reisten die BREMEN-Flieger von Hünefeld und Köhl daher "in geheimer Mission" nach Dublin, um nach einem geeigneten Flugfeld Ausschau zu halten. In Baldonnel erhielten sie jegliche Unterstützung und lernten auch den Platzkommandanten Major Fitzmaurice kennen.
Die Startbahn wurde geebnet und auf rund 2000 m verlängert.
In aller Heimlichkeit startete die BREMEN am 26. März 1928 von Berlin nach Baldonnel in Irland. Die Flugzeit betrug etwa 9 Stunden. Nicht zuletzt aus der Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft des Major Fitzmaurice erwuchs der
Vorschlag von Hünefelds, ihn als Co Piloten mitzunehmen.
Die Lufthansa hatte Köhl bereits fristlos entlassen.
Dies war ihm vorher auch angekündigt worden,
"wenn er fliegt dann fliegt er!"
Der Start beginnt am 12. April 1928 um 5:23 irischer Zeit. Um 5:38 (6:38 MEZ) hebt die BREMEN vom Boden ab. Um 7:05 verlässt das Flugzeug den europäischen Kontinent. Bis zum Mittag schafft die Maschine rund 1.500 km. Nachmittags gegen 16:00 Uhr kommt starker Wind auf. Regenschauer und Schnee wechseln sich ab. Die lnnenbeleuchtung versagt. Dichte Nebelwände tauchen auf. Beißende Kälte macht besonders v. Hünefeld schwer zu schaffen. Fitzmaurice schiebt Köhl einen Zettel hin: "Wir verlieren Öl". Stunde um Stunde fliegt die ächzende und stampfende BREMEN durch die Dunkelheit in den Morgen. Der Askania Kompass zeigt durch die erdmagnetischen Felder vor Labrador falsch an. Die BREMEN fliegt nach Norden, endlose Schneewüsten, Angst und Entsetzen macht sich breit. In dieser bittersten Not beten die Drei. Dann nach Stunden reisst auf einmal die Bewölkung auf und Fitz sieht mitten im Eis ein Boot. Doch als sie es umrunden, erkennen sie: es ist ein Leuchtturm, der Leuchtturm von Greenly Island in Amerika.
Nach nach gut 36 1/2 Stunden, am Mittag des 13. April 1928, 12:00 Uhr Ortszeit, landet die BREMEN auf einer kleinen Eisfläche. Beim Ausrollen sackt die BREMEN mit den Rädern im Eis ein, stellt sich auf und verbiegt sich den Propeller. Die 3 Ozeanflieger bleiben weitgehend unverletzt, nur v. Hünefeld fällt in das eiskalte Wasser des Rückhaltebeckens. Sie werden herzlich von dem Leuchtturmwärter-Ehepaar Le Templier und ihren 6 Kindern empfangen und versorgt. Der erste Nonstop-Atlantikflug von Europa nach Amerika ist gelungen.
Unsere BREMEN, die nun in der Bremenhalle steht, hat es mit nur einem Motor geschafft, den Ozean zu überqueren.
Es folgte der Empfang im amerikanischen Kongreß in Washington und schließlich die Verleihung des "Distinguished Flying Cross", der höchsten Auszeichnung für Flieger, durch den Präsidenten der Vereinigten Staaten. Dieser Orden kann heute in der Bremenhalle bewundert werden. Im Anschluß besuchten die Flieger die großen Städte der USA.
Am 18. Juni trafen unsere Helden an der Pier von Bremerhaven mit dem Schnelldampfer "Columbus" ein.
Unübersehbar drängte sich am 19. Juni die bremische Bevölkerung auf dem Marktplatz, und die Hochrufe fanden kein Ende. Die Kaufmannschaft ehrte die Flieger mit einem großen Silberteller, der Teller von Fitzmaurice befindet sich auch in der Bremenhalle in einer Ausstellungsvitrine.
Die Ehrungen nahmen kein Ende, aber es gab auch kritische Stimmen um den "Fliegerrummel".
Neid und politische Querelen häuften sich.
Es sollte noch 10 Jahre dauern, bis ein regelmäßiger Passagierflugverkehr über den Nordatlantik möglich wurde.
Die in Bremen gebaute und konstruierte Focke-Wulf FW 200 "Condor" flog am 10./11. August 1938 von Berlin nach New York und zurück (14. August 1938).
Alle Pläne der Weiterentwicklung der Transatlantikflüge machte der Zweite Weltkrieg zunichte.
Sein Ausgang bedeutete für die deutsche Verkehrsluftfahrt auf Jahre hinaus das Aus.
Klaus, unser Organisator der Veranstaltung interessiert sich für den Motor der Bremen.
Was macht denn Hans schon wieder dort auf dem Fußboden ?
Das hätte ich mir ja auch denken können, er ist wieder mit seiner Kamera unterwegs um alle Ecken und Kanten auf seinen Chip zu bannen.
Von Jörg wurde alles mit der Kamera festgehalten.
Jetzt folgen ein paar Detail - Aufnahmen von der Bremen.
Zum Abschluß noch ein paar Informationen zu den weiteren in der Halle ausgestellten Flugobjekten.
Focke Wulf FW 44 Stieglitz
Der Stieglitz wurde von Kurt Tank entwickelt. Er
wurde bewußt als Doppeldecker ausgeführt um ein
besonders für die Kunstflugausbildung geeignetes
flugzeug zu erhalten.
Spacelab
Das Spacelab war ein wiederverwendbares Raumlabor zur Durchführung wissenschaftlicher Experimente und Beobachtungen in der Schwerelosigkeit, das ausschließlich für den Einsatz mit dem Space Shuttle konzipiert war. Dazu konnte es in die Ladebucht des Orbiters integriert werden.
Entwickelt und gebaut wurde das Spacelab im Auftrag der ESA von einem europäischen Firmenkonsortium unter Leitung des deutschen Hauptauftragnehmers VFW-Fokker/ERNO.
Das Spacelab flog erstmals 1983 auf der Mission STS-9 und wurde bis zu seiner Außerdienststellung 1998 insgesamt 22 Mal eingesetzt.
Wie schon auf vielen anderen Veranstaltungen ging es zum Abschluß der Veranstaltung zum Kaffeetrinken.
DANKE KLAUS
für die so gut vorbereitete Veranstaltung.
Es war Spitze !
Wieder einmal haben wir zusammen einen interessanten Nachmittag auf dem Bremer Flughafen verbracht !
Auch einen großes Dankeschön
an
Dr. Petersen
der uns so leidenschaftlich von der "BREMEN" und seinem Verein
" Wir holen die Bremen nach Bremen "
erzählte.
Texte: Copyright Hans Snoek
Tag der Veröffentlichung: 29.01.2009
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Dieses Buch soll uns an den Besuch in der Bremenhalle am Flughafen Bremen erinnern.