"Half Light" war ein Harry Potter Fanfiction-Projekt, bei der alle Mitglieder der A New Era - Community gemeinsam eine Geschichte verfassen konnten.
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ϟ Aus Rose' Sicht wird in der 1. Person geschrieben. Aus der Sicht anderer Charaktere in der 3. Person.
ϟ Jeder Post muss eine Mindestlänge von 200 Wörtern vorweisen. Posts mit weniger als 200 Wörtern werden nicht gezählt und können sogar gelöscht werden.
ROSE BALDWIN-POTTER
Schuljahr: 4
Schulhaus: Slytherin
Blutstatus: Halbblut
Charakter:
kann echt nett sein, wenn sie will, will sie nur so selten. Spricht fließend Zynismus. rebellisch, frech, impulsiv, egozentrisch, sarkastisch, ziemlich beliebt, zeigt ihre fürsorgliche Seite selten und nur sehr guten Freunden, starke Persönlichkeit, hilft immer ihren Freunden & besonders der Familie (also Severus), Führungsqualität, willensstark, hitzköpfig, hinterlistig, nachtragend, spöttisch, stur, eigensinnig, dickköpfig, modebewusst, verspielt, risikobereit, kreativ
Interessen/Vorlieben:
Im Mittelpunkt stehen, Wordgefechte mit Draco, Draco aufziehen, Harry aufziehen, ihre Freunde & Severus, zeichnen, Severus Spitznamen geben
Abneigungen/Schwächen:
Zeigt ungern Schwäche, Kann ihren Zwillingsbruder nicht ausstehen, hasst es früh aufzustehen, Nachahmer, Heuchler, Polina, Lucius Malfoy
Über:
- wurde in der Nacht an dem ihre Eltern starben von Snape mitgenommen, da sie aussah wie Lily, wurde aber ihm abgenommen und Malachi & Willow Baldwin weiteregegeben, die sie erstmal großzogen und dessen Nachnamen sie annahm (später hat allerdings wieder Snape sie aufgenommen, als Malachi und Willow in Askaban landeten
- will aller Welt zeigen, dass sie Rose Potter vergessen haben und sie noch da ist. Über die Jahre hat sich Bitterkeit gegenüber ihrem Zwillingsbruder angesammelt, der von allen gekannt wurde und dauernd Heldentaten vollbrachte
- wurde erst im 4. Schuljahr in Hogwarts eingeschult und war zuvor auf Durmstrang und hatte Privatunterricht
- wuchs unter Todessern auf und wurde von denen dementsprechend für deren zukünftige Pläne trainiert (besonders weil sie mit Harry zusammen zum Champion im Turnier erwählt wird – was ihr gar nicht gefällt, weil sie weiß wie lebensmüde man dafür sein muss)
JAKE FARLEY
Schuljahr: 4
Schulhaus: Ravenclaw
Blutstatus: Halbblut
Charakter:
redselig, offenherzig, wie ein treuer süßer Welpen, einen überraschend dunklen Humor was andere immer erstaunt, perfektionistisch, hilfsbereit, intelligent, aufgeweckt, überschwänglich, freundlich, ruhig, tollpatschig, überdramatisch, risikoscheu
Interessen/Vorlieben:
Drarry miteinander shippen, Drarry mit sich selbst shippen, ein Frühaufsteher, Wissen aneignen und lernen, Recht haben, Fisch & Zitronen, kann gut motivieren, singen aber hauptsächlich eher unter der Dusche
Abneigungen/Schwächen:
Versagen, etwas nicht zu wissen, Mit Wortgefechten nicht wirklich begabt, wenn er sich nicht selbst verteidigen kann, Süßigkeiten weil er sie nicht verträgt, Lügen, Dunkelheit, Gewitter, Angeber
Über:
- gehört einer Todesser Familie an, die aus Ravenclaws besteht
- lernte Rose auf einem der unzähligen Todessertreffen als Kinder kennen – Freundschaft auf Anhieb
- Jake ist schwul, was er nicht wirklich zu einem Geheimnis macht & schwärmt daher auch recht offen darüber, dass zwei heiße Jungs wie Harry und Draco füreinander geschaffen sind (diese sexuelle Spannung!) oder shippt die beiden auch mal gerne mit sich selbst (aber nichts allzu ernstes, es sind nur oberflächliche Schwärmereien)
- ist der kleine Nerd unter den beiden Mädels Ray und Rose und macht sich dauernd Sorgen um die beiden und um sein eigenes Wohlbefinden dabei
- bewahrt eigentlich immer einen kühlen Kopf, wenn er nicht gerade in Panik ausbricht
- Schwester: Gemma Farley, 7. Jahrgang, Slytherin-Vertrauensschülerin
RAY FANA - DELANCO
Schuljahr: 4
Schulhaus: Slytherin
Blutstatus: ehem. Reinblut (ist es aber offiziell noch)
Charakter:
Ist bisher eigentlich gar nicht groß aufgefallen, und hatte auch nicht wirklich Freunde, durch ihre Gene bekommt sie aber ungewollt Aufmerksamkeit. (siehe 'Über') Ist aber, wenn man ihr eine Chance gibt: analytisch, anmutig, trockener Humor & selbstironisch, selbstbewusst, eine gute Freundin, loyal, auch mal sorgenvoll, sehr geduldig – ist aber der "Hau drauf" Typ wenn ihre Geduld überstrapaziert wird, ganz mädchenhaft und schüchtern wenns um Liebe und ihren Schwarm geht, mutig, kämpferisch, gelegentlich depressiv
Interessen/Vorlieben:
Blaise, Ein gutes Buch lesen, Erdbeeren & Äpfel, die Liebe ihrer Eltern, joggen, tanzen, duellieren, Verteidigung gegen die dunklen Künste, Frühaufsteher
Abneigungen/Schwächen:
Alte Runen, Aus Angst vor den Sirenen-Genen benutzt sie ihre Sirenen-Fähigkeiten nie. Wer weiß, in welchen brenzligen Situationen sie sich doch überwindet? Manchmal aktivieren sie sich allerdings auch unkontrolliert, ohne ihr Tun. Gezwungen werden Verantwortung tragen.
Über:
- Ursprünglich Reinblut, wurde aber zum Halbblut als sie in den letzten Sommerferien zur Sirene verwandelt wurde. (das hält sie geheim)
- Der Hut schwankte bei ihr zwischen Ravenclaw, Slytherin und Gryffindor.
- Durch die Erziehung ihrer Eltern Alin Nova Fana (Ravenclaw) & Leander Delanco (Hufflepuff) sind ihr die Bedeutung von Schulhäusern relativ egal.
- Ihre Eltern stehen voll hinter ihr und versuchen sie immer zu schützen, besonders nachdem sie vor kurzem angefallen und verwandelt wurde.
- Zwei Haustiere: Eine graue Maus namens Carl. Irgendwie ein schwarzer Kater der ihr überall hinfolgt. Er wurde von ihr 'Taco' getauft.
- Sie mag Blaise schon seit einer Weile sehr und ist auch gut mit ihm befreundet, wer es wohl schafft sie zueinander zu schubsen?
- Ist der Meinung, dass Jake eigentlich ein schlauer Hufflepuff ist. Widerspricht Jake bei seiner Drarry Schwärmerei (das sei absurd) und streitet sich mit ihm, dass offensichtlich Draco und Rose bestimmte Spannungen haben
- Ihre Familie wurde kürzlich gezwungen den Todessern beizutreten, die Eltern kamen den Forderungen nach, damit Ray nichts zustößt, da jeder um das Dilemma um die Potters Bescheid weiß. Auch Ray wird also demnächst gegen ihren Willen das Mal annehmen müssen.
POLINA SLAVA
Schuljahr: 5
Schulhaus: Belaqua, Durmstrang
Charakter:
boshaft, höhnisch, skrupellos, launenhaft, rechthaberisch, hinterlistig, Lehrern und Erwachsenen gegenüber ist sie ein 'braves' Mädchen, beliebt, dickköpfig, hilfsbereit wenn sie will
Über:
Sie und Rose können einander nicht ausstehen.
[kann während der Story ausgebaut werden]
MALACHI BALDWIN & WILLOW BALDWIN
Alter: 48 | 47
Schulhaus: ehem. Slytherin | ehem. Slytherin
Über:
Sie sind ein verheiratetes Todesser-Paar, die Rose großgezogen haben, bis sie 8 Jahre alt war. Anschließend wurden sie inhaftiert und nach Askaban geschickt. Sie sind Voldemort treu ergeben.
Snape hat daraufhin die Erziehung von Rose übernommen, da sie ohnehin bald mit der Schule beginnen würde und bei ihm als Professor direkt gelehrt werden würde (was er ohnehin schon getan hatte für ihre Vorbereitung - in den Lehrsitzungen lernte sie Draco erstmals oberflächlich kennen)
Im Zuge Voldemort's Auferstehung wurden beide aus aus Askaban befreit und sind nun wieder wie viele andere Todesser auf freiem Fuß.
VON PHIL AM 10.09.2017 21:16
"Wo ist sie?"
Sein vernarbtes Gesicht tauchte aus dem Dunkel auf wie ein schlechter Traum und für ein paar Sekunden dachte er, er würde sich Lupin nur einbilden, wie all die anderen Schatten, die ihn zu verfolgen schienen seitdem er Godric's Hollow verlassen hatte. Aber er träumte nicht.
"Was hast du mit ihr gemacht?" Lupin löste sich aus dem Schatten und zerstörte damit die Hoffnung darauf, jeden Moment zu erwachen und das zornige Funkeln in seinem Blick zu vergessen.
"Was machst du hier?", fragte er zurück und versuchte, reserviert zu klingen, kühl und unberührt, aber es ging nicht. Lily war tot. Potter auch.
"Das weißt du genau. Wo ist sie?"
Es war nicht schwer zu sehen, wie sehr Lupin nach Fassung rang, aber da war kein Triumph mehr übrig. Egal, wie sehr er ihm den Tod gewünscht hatte all die Jahre, wie er ihn verflucht hatte, ihn, und die abstoßende Clique, die Potter um sich gescharrt hatte, an Lupins Händen klebte Lily's Blut nicht – noch weniger, als an seinen eigenen.
"Ich weiß nicht, wovon du spr..."
"Severus! " Lupin unterbrach ihn und plötzlich waren seine hasserfüllten Augen so nah, dass Snape für einen Moment vergaß, zu atmen.
"Lily ist tot. James und Peter - und Lily."
"Ich weiß", erwiderte Snape heiser und versuchte, das heiße Brennen in seinem Hals zurück zu kämpfen - 'Lily ist tot', wiederholte etwas in ihm, 'Lily ist tot' - "Ich weiß."
"Sie sind alle gestorben, heute Nacht", flüsterte Lupin und starrte ihn an, so verzweifelt, als wäre er selbst verantwortlich, "...aber Rose ist es nicht."
In Godric's Hollow war es still gewesen, als er am späten Abend auf die nasse Straße apparariert war. Im schwachen Licht der Straßenlaternen hatte das Haus friedlich, beinahe unschuldig da gelegen und hätte er nicht die Geschichten gehört, die sich binnen Minuten im Gefolge des dunklen Lords verbreitet hatten, wäre er vielleicht gar nicht geblieben. Vielleicht hätte er einen Blick zu den dunklen Fenstern hinauf geworfen, kurz abgewartet, und wäre wieder gegangen. Aber die Gerüchte waren wahr. Und er hatte es gewusst, noch bevor er die Tür zum Kinderzimmer aufgestoßen hatte.
Lily war tot.
Ihre Kinder hatten erst begonnen zu brüllen, als er nicht mehr gewusst hatte, wie lange er auf dem Boden gelegen und geschrien hatte, ihren regungslosen Körper in den Armen.
Harry und Rosie.
Als er die beiden gesehen hatte, wie sie da saßen, zwei perfekte Abbilder ihrer Eltern, hatte er bereits vergessen, dass es nicht Lily war, die so unglaublich klein und verloren neben den erloschenen Augen ihrer Mutter saß. Grüne Augen. Rotes Haar. Er hatte beinahe gemeint sogar ihr Lächeln wiederzuerkennen, in dem zarten Gesicht, dem verwirrten Blick und den Tränen, die stumm über die rosigen Wangen des Mädchens liefen. Er hatte sie nicht da lassen können.Und das rief er sich zurück in den Kopf, in dieser Sekunde, immer wieder. Er hatte sie nicht da lassen können. Selbst, wenn das bedeutete, sie etwas Anderem auszuliefern - jemand Anderem.
„Severus." Lupins Stimme holte ihn zurück in die Gegenwart und in der nächsten Sekunde ein grober Stoß vor die Brust. Er taumelte zurück, gegen eine der Wände und Lupin setzte ihm nach; er schlug ihn nicht, aber sein Blick war genug.
„Wo. Ist. Rosie?!" Snape zuckte zusammen, als Lupin ihm ins Gesicht schrie, aber er kam nicht mehr dazu, etwas zu antworten, denn in der nächsten Sekunde hatte Remus sich abgedreht und schlug auf einen der Stützbalken ein, die die alte Hütte aufrecht hielten.
Es krachte, Holz splitterte und kurz fragte Snape sich, warum sie hier waren, zwei Männer, die alles verloren hatten, in dieser Nacht, in der heulenden Hütte, fernab von Menschen, die ihnen helfen konnten, um das letzte kämpfend, was ihnen noch helfen konnte. Sie hatten den kleinen Potter – aber Lilys Vermächtnis würde er ihnen nicht überlassen. Er würde nicht zulassen, dass sie sie zu einer wie ihn machten. James. Er dachte seinen Namen, wie er ihn sprach: ein Schimpfwort. Aber für Lupin war er mehr gewesen und als er sich bebend vor Zorn zurück zu Snape drehte, konnte er ihn kaum verstehen, so gepresst klangen seine Worte durch die Dunkelheit.
„Glaub nicht, dass es dabei bleiben wird, Severus", zischte er und schüttelte den Kopf. „Du warst da, heute Nacht, du warst bei ihr. Weiß der Teufel, warum du den Jungen da gelassen hast, aber ich werde das nicht hinnehmen. Wir werden sie suchen und wir werden sie finden." Er machte einen Schritt auf ihn zu und plötzlich sahen sie einander direkt ins Gesicht; Konkurrenten waren sie ewig gewesen, aber in dieser Sekunde wurden sie viel mehr. Hinterbliebene. Sie trauerten um die Selbe, aber das war bloß noch Benzin für das Feuer, das Lupin in Brand steckte, als er leise begann, zu sprechen.
„Glaub nicht, dass das hier in Lilys Sinn ist, Severus", murmelte er bedrohlich leise. „Denk nicht eine Sekunde daran, dir das einzubilden. Lily würde das hier nicht akzeptieren. Genauso wenig wie James oder Peter. Sie würden kämpfen – sie würde dich für das hier hassen, Severus." Sie würde dich hassen. Die Worte hinterließen einen widerlichen Hall in seinem Kopf und noch ehe er es schaffte, sich aus der Starre zu befreien, die plötzlich all seine Körperteile befallen hatte, schüttelte Lupin angewidert den Kopf und verließ die heulende Hütte ohne einen weiteren Laut.
Er wusste nicht, wie lange er da gestanden und die Wand angestarrt hatte, bis sich eine weitere Tür öffnete.
„Severus." Das Lächeln auf Averys Lippen war noch klebriger und süßer als sonst und Snape drehte sich der Magen um, als der bleiche Mann mit ausgebreiteten Armen auf ihn zu schritt. Malfoy trat hinter ihm in den Raum und blieb mit aufeinander gepressten Lippen stehen.
„Severus, mein Lieber." Ein hartes Klopfen auf die Schulter. Ein Lachen. „Glaub mir, du hast Großartiges vollbracht, heute Nacht. Der dunkle Lord wäre erfüllt von Stolz, wüsste er von dem Schatz, den du uns offenbart hast. Die Dinge, die du damit in Bewegung setzt, übersteigen deine Vorstellungskraft bei Weitem."
„Wo ist sie?", fragte Snape heiser. Sie würde dich dafür hassen. Er hatte Rose nicht verlieren wollen, nicht an diese Leute, aber es waren zu viele gewesen und sie hatten nicht eine Sekunde daran gezweifelt, er hätte das Mädchen für sie gerettet. Aber es war nicht für die Todesser gewesen. Nicht für Voldemort. Nicht Lilys Mörder hatte er im Tod ehren wollen, nein, nur sie selbst. Sie würde dich hassen.
„Mach dir keine Sorgen", lächelte Avery. „Wir haben sie in sichere Obhut gegeben, fernab von allem, was ihr schaden könnte. Malachi Baldwin kümmert sich um sie mit seiner Frau."
„Ich will sie sehen", brachte er krampfhaft hervor. „Ich will zu ihr."
Malfoy runzelte die Stirn und Averys Hand rutschte von Snapes Schulter. Sie hinterließ einen kalten Schauer, wo sie gelegen hatte. „Malachi und Willow haben sie schon weggebracht", meinte Avery. „Direkt nachdem du sie übergeben hast." Sie würde dich hassen. Er schluckte und kämpfte mit der Übelkeit, als er sich von den Todessern abdrehte, um nicht mehr in ihre Gesichter sehen zu müssen. Plötzlich wünschte er sich Lupin zurück in den Raum. Er verstand so viel besser, was es hieß, Lily zu verlieren.
„Severus, mach dir keine Sorgen", meinte Avery sanft. Seine Stimme war wie klebriger Honig. „Rose Potter ist in Sicherheit und ihr wird nichts zustoßen. Für ihren Bruder konnten wir nichts tun, aber wir werden dafür sorgen, dass sie unter einem besseren Einfluss aufwachsen wird als sie bei ihren Eltern erfahren hätte. Du wirst sie sehen können – du wirst ein Auge auf sie haben. Du hast alles richtig gemacht."
"Severus", meinte auch Malfoy und bedachte ihn mit einem kritischen Blick, aber er sagte nichts weiter. Sein Blick war genug. Ich hab dich im Auge, Severus.
Snape starrte die Wand vor ihm an und langsam ballten seine Hände sich zu Fäusten. Er hatte sie verloren. Rose Potter, Lily – es machte keinen Unterschied mehr. Er hatte versagt, sie zu retten, allebeide. Lily war verloren, und das konnte er nicht ändern.
„Rose ist es nicht", flüsterte er leise und blinzelte wütend die Tränen fort. „Rose nicht." Er ignorierte Malfoys irritiertes Stirnrunzeln und schloss die Augen. Rose war noch hier, auch, wenn sie seine Arme vor Stunden verlassen hatte – und er würde sie zurückholen. Er würde sie beschützen. Lilys Tochter. „Ihr wird nichts zustoßen", murmelte er tonlos und ihm war egal, wer ihn hörte. Hauptsache, sie wusste es. „Ich werde auf sie aufpassen, das verspreche ich." Und damit verließ auch er die Hütte, ohne ein weiteres Wort. Es sollten viele Jahre dauern, bis er sie das nächste Mal betreten würde. Rose Potter würde 14 Jahre alt sein.
VON SOPHIE AM 10.09.2017 21:31
Das Kilngeln des Weckers weckte mich unsanft aus meinen Träumen. Stöhnend drehte ich mich auf den Bauch und lugte unter meinen zerzausten Haaren auf das Teufelsding. Was für ein Mist. Wer hatte das Ding denn auf 10 Minuten früher als sonst gestellt?Ich könnte noch schlafen, ungnädiger Teufel. Dann fiel es mir wieder ein. Heute sollte ich früher aufstehen, damit ich genügend Zeit hatte, mich noch zu duschen, bevor es endlich mit dem Zug nach Hogwarts ging.
"Rose, stell das nervtötende Geräusch aus!"
Ich hob in schildkrötengeschwindigkeit den Arm und der Wecker verstummte.
"Dankeschön!", kam es genervt zurück.
"Das war doch nicht für dich, sondern für meine armen Ohren", sagte ich leise und überlegte, ob ich wirklich duschen sollte oder doch noch liegen bleiben wollte.
Schwere Entscheidung.
VON ROXANNE AM 10.09.2017 21:34
Im nächsten Moment spürte ich, wie mich etwas unsanft in die Seite kickte und mein rechtes Auge daraufhin anfing entnervt zu zucken. Ich war nie ein Morgenmensch gewesen und mich konnten an normalen Tagen keine zehn Zentauren aus dem Bett bewegen. Mein Griff an meinem Kissen verfestigte sich und angepisst zog ich die Augenbrauen zusammen, doch als es nicht aufhörte fuhr ich herum und schleuderte den Kissen auf meine schlafentreißene Quelle. Ein zufriedenstellendes 'Umph' nahm ich selbstgefällig entgegen, schloss meine Augen wieder mit einem Seufzen, griff nach einem anderen Kissen und kuschelte mich zurück in meine Decke.
Plötzlich wurde ich jedoch an den Fußgelenken gepackt und unter meiner Decke herausgezogen, wobei ich mich noch wie eine ertrinkende Katze versuchte verzweifelt in die Bettlacken zu krallen.
"Lass mich sofort los, Farley!", rief ich seinen Nachnamen aus und plumpste im nächsten Augenblick auf den Boden. Der Griff an meinen Beinen verschwand und ich sprang entzürnt auf. "Jake, das wirst du- wie kannst du- Arsch!" Mit zusammengeballten Fäusten an meinen Seiten stampfte ich einmal auf den Boden und blickte meinen dunkelblonden besten Freund mit verengten Augen böse an. Sein gelocktes Haar sah aus wie ein wirres Vogelnest. Der Kerl hielt nur schützend die Arme vor sich hoch hatte jedoch ein schadenfrohes Grinsen aufgesetzt, welches er noch mit einem belustigten Funkeln in den braunen Augen schmückte.
"Aber dafür bin ich hier, oder nicht? Jeder weiß, dass dein Wecker alleine nicht reicht. Nicht einmal der Einwand, dass heute dein erster Schultag auf Hogwarts anfängt."
Grummelnd musste ich ihm Recht geben, es war immerhin meine Idee gewesen, dass er seine sieben Sachen packt und hier übernachtet. Hatte nicht lange gedauert seine Eltern zu überzeugen. Jake nannte mich oft ein 'manipulatives Biest - aber ein zauberhaftes Biest".
"Hn. Lass mich Onkel Sev noch sagen, dass ich wach bin bevor er sich entschließt mir einen Zaubertrank an den Kopf zu pfeffern", murmelte ich verschlafen und schleifte die Decke unbewusst hinter mir her, die ich irgendwo im Flur dann liegen ließ.
VON CASSANDRA AM 10.09.2017 21:39
Das Haus war dunkel, nur ein wenig Licht fiel durch die Fenster die halb von Regalen zugestellt waren und ich fluchte leise, als ich gegen den nächsten Türrahmen stieß. Jedes Mal, wirklich jedes Mal schaffte ich es mir fast den kompletten Fuß zu brechen, nur weil diese Tür sich nicht ein kleines Stück zur Seite bewegen wollte.
Ich konnte nirgendwo Licht erkennen, also musste ich wohl oder übel nach unten gehen, wo es nicht wirklich heller war als oben, aber es war auch nicht so, als hätte ich je etwas anderes erwartet. Ich folgte den Geräuschen von leisem Blätterrascheln und fand Severus schließlich in der kleinen Küche hinter einer Zeitung. "Auch schon wach", war die einzige Begrüßung mit einem kurzen Blick über die Zeitung.
Ich gab ein empörtes Geräusch von mir und kramte zwei Tassen aus dem Schrank, bevor ich jeweils einen Teebeutel reinwarf. "Aber natürlich, Onkelchen." Als Antwort bekam ich nur ein kurzes Grummeln und das Rascheln, als die Zeitung umgeblättert wurde. Ich wusste, dass er nicht den größten Wert darauf legte, wenn ich ihm irgendwelche Spitznamen gab, aber das hatte mich noch nie daran gehindert ihm welche zu geben.
Ich schüttete heißes Wasser in die Tassen und lehnte mich gegen die Theke. "Und dann sagt man mir ich wäre ein Morgenmuffel, also wirklich. Naja, gibt es irgendwas interessantes?" Mein Blick fiel auf die Zeitung und ich hob fragend die Augenbraue, während ich mir durch die Haare fuhr die mir durchgängig ins Gesicht fielen.
"Nichts was irgendeine Bedeutung hätte." Mit einem weiteren Rascheln wurde die Zeitung zugeklappt und auf den kleinen Tisch gelegt, auf dem noch eine einsame Tasse stand. "Du weißt wann dein Zug heute kommt?"
Ich machte wieder ein empörtes Geräusch. "Traut mir heute eigentlich niemand etwas zu?" Er hob seinerseits die Augenbraue ein kleines Stück, was schon weiter war als ich erwartet hatte und ich seufzte und hob die Hände. "Ja, okay. Ich sehe es ja schon ein. Ihr müsst es mir ja wenigstens nicht auf die Nase binden." Es war schließlich nicht so, als wäre ich vergesslich. Nur wenn ich müde war, also eigentlich jeden Morgen. Bis mittags. Ich war nunmal ein Nachtmensch, sollten sich halt die Anderen danach richten.
"Weißt du, ich bin echt froh wieder ein so schönes Gespräch mit dir zu haben, da fühle ich direkt schon die ganze positive Energie." Positive Energie, pah. Aber wenigstens reichte der Spruch für ein Gesichtverziehen und einen kurzen warnenden Blick.
VON ROXANNE AM 10.09.2017 21:40
Wieder wandte ich mich an die beiden Tassen und begann gedankenverloren mit einem Teelöffel darin zu rühren. Es war also soweit. Meine Zeit war gekommen. Mein Auftritt. Über die Jahre hatte ich mir immer wieder anhören müssen, wie Harry Potter der Junge der Überlebte war. Harry Potter, der den Basilisken besiegte und Harry Potter dessen Eltern sich für ihn aufgeopfert hatten. Was war so besonders an ihm, dass die gesamte Welt die Existenz von Rose Potter vergessen hatte? Aber diesmal bekam ich zum ersten Mal die Chance ihn kennenzulernen. Meinen Zwillingsbruder, der selbst keinen Schimmer davon hatte, dass er irgendwo da draußen eine Schwester hatte.
Nach 14 Jahren Rose Baldwin konnte ich nun endlich wieder Rose Potter sein.
VON CASSANDRA AM 10.09.2017 21:40
Baldwin. Es war immer ein Name gewesen der sich nicht richtig anfühlte, auch wenn mich jeder so genannt hatte, das war einfach nicht ich. Und doch hatte ich es all die Jahre durchgehen lassen.
Meine Gedanken wurden unterbrochen als ich Severus' Stimme hörte, kopfschüttelnd sah ich hoch. "Was?"
Er machte ein Geräusch was mir zeigte, dass er genervt war, dass ich ihm nicht zugehört hatte. "Mach kein Theater, nachher."
Es war nicht das erste Mal, dass er mir das sagte. Ich solle am besten nicht ausrasten und keine große Show machen, und vielleicht auch nicht direkt meinen Zwillingsbruder anspringen.
"Selbstverständlich nicht."
"Offensichtlich." Der Sarkasmus in seiner Stimme triefte, ich konnte ihn schon die Augen verdrehen sehen, was er aber natürlich niemals machen würde.
Ich merkte schon dieses Vertrauen in mich bei diesem Thema war ungeheuer groß.
Mit einem Klirren ließ ich den Löffel in die Spüle fallen und schmiss die Teebeutel weg. "Ich bin dann mal wieder hoch."
Severus nickte und stand auf, um seine leere Tasse in die Spüle zu stelle und sie mit einem Schwenker seines Zauberstabs zu reinigen. "Ich werde mich gleich auf den Weg machen. Kein großes Theater denk dran."
"Verstanden Onkelchen." Ich gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange, was er mit einem Augenbraue hochziehen und einem Abwischen der Wange quittierte, und nahm mir dann mit einem Grinsen die zwei Tassen und machte mich auf den Weg zu meinem Zimmer.
VON ROXANNE AM 10.09.2017 21:43
"Fühlst dich besser?", fragte Jake mich, als ich das Zimmer erneut betrat.
"Ich werd's überleben", antwortete ich knapp und reichte ihm seinen Tee.
"Ist die stachlige Rose etwa nervös?", fragte er mit einem neckenden Unterton daraufhin, woraufhin ich eine Augenbraue hochzog und meine Lippen kräuselte.
"In deinen Träumen, Farley." Ich setzte mich auf meinen Stuhl an meinem Schreibtisch und nippte gelangweilt an meinem Tee, während ich darüber nachdachte, wie ich meinen Auftritt in Hogwarts am besten hinlegen konnte. Wenn der Schulleiter so etwas Schwachsinniges vorhatte mich mit den Erstklässlern zusammenzutun, dann hatte der sich gewaltig geschnitten. Rose Potter würde sich das nicht gefallen lassen.
"Du hast doch wieder etwas vor ..", hörte ich Jake sagen und blickte ihn wieder an, wobei ein kleines Grinsen sich über meine Lippen legte.
"Vielleicht", sagte ich geheimnisvoll und ließ ihn zappeln. "Ich verrat's dir aber nicht. Du wirst es wie jeder andere herauskriegen müssen."
Severus war schon zum Lehrerabteil vorgerückt, während Jake und ich versuchten unser Gepäck in den Hogwarts Express zu hieven.
VON CASSANDRA AM 10.09.2017 21:44
"Was hast du denn bitte alles in deinem Koffer?" Jake zerrte meinen Koffer in den Zug, während ich den Ansatz machte ihm dabei zuhelfen. Der war wirklich etwas sehr schwer, aber ich musste ja auch mehr mitnehmen als die Anderen. Jedenfalls redete ich es mir ein.
"Da sind ganz viele Sachen drin, für die du noch nicht reif genug bist." Ich warf ihm einen Kussmund zu und stieg dann ebenfalls in den Zug, nachdem unsere Koffer beide verstaut waren.
Ich sah mir die anderen Leute an die durch die engen Zuggänge liefen. Ich konnte noch nicht sagen ob es mir besser gefiel oder nicht. Wenigstens gab es hier keine Polina Slava, aber dafür einen Jake Farley.
Jake hielt mir grade eine Tür für eins der Zugabteile auf, als hinter mir eine bekannte Stimme mit spöttischem Tonfall anfing zu reden.
"Was haben wir denn hier? Wüsste ich es nicht besser würde ich auf eine Weasley tippen."
Während er sprach wanderte meine Augenbraue immer höher und ich verschränkte die Arme. Weasley, der Name sagte mir etwas und ich sah dieses weißhaarige Frettchen abweisend an.
"Vergleich mich nicht mit diesen Blutverrätern, Malfoy. Du weißt, dass es für dich nicht gut ausgeht."
VON ROXANNE AM 10.09.2017 21:45
"Sogar die Weasleys sind mit uns verwandt", antwortete der 10 Jährige Draco Malfoy auf etwas, was Pansy sagte, als wir drei gemeinsam in seinem Zimmer saßen und plauderten. Die Erwachsenen hatten sich unten in einem der großen Gesprächsräume versammelt und hatten uns dann weggeschickt, weil die Gespräche nichts für Kinderohren seien. Zumindest noch nicht.
"Wie kommt's, dass wir alle miteinander verwandt sind?", fragte ich und blickte die beiden an.
"Wir bleiben innerhalb unserer Kreise", antwortete Draco mit einem Achselzucken. "Hält das Blut reiner."
Ich starrte ihn an. Meinte er nicht eher 'Inzest'? "Warum?"
Eine Stille trat ein als Draco daran scheiterte meine Frage zu verstehen.
"Weil es uns stärker macht?", brachte er heraus und blickte mich mit großen, verwirrten Augen an.
Den Kopf neigend dachte ich darüber nach. "Aber ist das nicht Inzest und das ist doch etwas total Schlechtes? Passieren da nicht seltsame Dinge mit den Kindern? Das kommt mir nicht stärker vor."
"So nennen wir das nicht, weil es zum Erhalt der Blutlinie dient. Außerdem macht es die Magie stärker", meinte Draco daraufhin.
Das irritierte mich nur mehr. Ich war ja wohl nicht ganz eingemuggelt, oder hatte einfach nur andere Moralvorstellungen als 'die mit dem reinen Blut'. "Aber nicht alle Reinblüter sind wirklich stark, dafür aber einige Nicht-Reinblüter. Ich mein's nicht böse aber Gregory und Vincent sind beide nicht so gut, und Jake Farley ist in der Regel der Erste, der die Sachen richtig macht obwohl er ein Halbblut ist." Das wusste ich, weil ich oft mit ihm zusammen in den Ferien trainierte. Ich wusste nicht genau warum, aber ich war schon viel weiter als Leute in meinem Alter, weil ich immer privat gefördert wurde, also setzten Jake und ich uns bei Todessertreffen zusammen und übten.
Draco schüttelte allerdings den Kopf. "Wenn überhaupt ist er eine Ausnahme. Außerdem ist er eh ein Klugscheißer." Seine Stimme wurde immer mürrischer. "Reinblüter sind einfach besser, okay?" Es regte mich auf, wie er von Jake sprach, aber ich glotzte ihn nur genauso mürrisch an und meinte dann: "Aber ich bin ein Halbblut."
Der andere Junge erstarrte. Pansy war nur ungewöhnlich still und guckte zwischen uns beiden hin und her. Offensichtlich hatte er es vergessen. "Nun, du bist eine Erbin der Potter Linie, die auch ziemlich rein waren. Ich denke, das war genug, um dich von schlechten Auswirkungen zu hüten."
"Dann ist es egal, dass meine Mutter eine Muggelstämmige war?"
"Ja ... nein!" Draco wedelte mit den Händen herum, unfähig, sich zu erklären. "Einfach ... Es ist einfach besser reinblütig zu sein. Es ist einfach so!" Ich wollte anmerken, dass das keinen Sinn ergab aber seufzte nur und zuckte mit den Schultern. Es hatte keinen Sinn zu versuchen mit Draco darüber zu sprechen, wenn er so aufgeregt war.
Einige Wochen später hatte Draco wieder einmal mit demselben Thema begonnen und so langsam fing es wirklich an mir auf die Nerven zu gehen. Denn das Einzige, worüber man mit ihm sprechen konnte war entweder Quidditch oder sein ganzes schwachsinniges Geschwafel über Reinblütigkeit. Immer wieder vergaß er, dass ich selbst und auch Onkel Sev, sein eigener Patenonkel, Halbblüter waren. Aber nein. Er musste ja wie eine kleine Lucius-Kopie alles seinem Vater nachsagen. Ich hatte es ihm bisher nie übel genommen, denn Lucius Malfoy war ein markanter Mann, eine ... strenge Persönlichkeit, von der man sich schnell einschüchtern und beeinflussen lassen konnte, wenn man unter seinem Dach aufwuchs. Aber es war genug. Ich ließ ihn sowas nicht indirekt über mich und ganz besonders nicht Onkel Sev sagen.
"Severus und ich sind es aber", meinte ich etwas kälter als sonst, was Draco Halt machen ließ, seine Augenbrauen zogen sich zusammen und ich konnte sowas wie Schuldgefühle ihn seinen Augen erkennen.
"Vater sagt-"
"Es ist mir egal, was dein Vater sagt!", rief ich empört aus, als er ernsthaft wieder mit seinem Vater anfing. "Was bist du? Eine gewissenlose Holzpuppe, die nicht selber denken kann und deshalb alles vom großen, bösen Mann abguckt? Was ist falsch mit dir!"
Sein Mund klappte auf als ich ihm meine angepissten Worte entgegenschleuderte. "Wie kannst du es wagen", knurrte er und zischte daraufhin ein: "Du dreckiges Halbblut."
Meine Augen weiteten sich erbost, als ich meinen Blick zu ihm hob und verächtlich schnaubte. "Woooooowww", sagte ich halb überrascht und halb sprachlos. "Sehr kreativ, Malfoy. Wirklich sehr kreativ. Hat Daddys Little Girl noch andere Comebacks auf Lager? Vielleicht ein 'Warte, bis mein Vater davon hört'?" Es war der Anfang einer wundervollen, erbitterten Feindschaft. Und ich würde ihm seinen hübschen, kleinen Hintern so oft verhexen, bis er raffte, dass ich, Rose Potter, als Halbblut genauso gut war wie er. Wenn nicht besser.
VON CASSANDRA AM 10.09.2017 21:45
Ich warf ihm einen bösen Blick zu und zog dann Jake hinter mir her in das Abteil, der Draco fast dauerhaft anstarrte und ich mir schon förmlich den Sabber vorstellen konnte.
"Nicht umkippen Farley, das steht dir nicht."
Wie erwartet verzog sich Draco mit seinen Schosshündchen und ich war wieder alleine mit Jake, was auch so blieb, weil wir jeden verscheuchten der daran dachte einen Fuß in unser Abeil zu setzten.
Texte: Juelies World, Anne, Hannah, Svea
Cover: Juelies World / JYA Coverdesign
Tag der Veröffentlichung: 03.04.2019
Alle Rechte vorbehalten