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Prolog - Die Flucht

 

>Ich muss weg... Ich muss weg, bevor sie mich kriegen.<, schoss mir der Gedanke durch den Kopf während ich durch die Straßen lief. Als ich mit einem Passanten zusammen stieß, rannte ich weiter. Hinter mir hörte ich ihn rufen: "Du Flegel!" Doch momentan hatte ich ganz andere Sorgen.

Endlich bin ich bei mir zu Hause angekommen und renne schnell die Treppen hinauf. Und lief in mein Zimmer. >Ich darf nur das wichtigste mitnehmen.<, sagte ich mir und packte Klamotten und Geld in eine Tasche. Als es klingelte, erstarrte ich. >Sind sie es?<

"Hier ist Natsuki. Bist du zu Hause?", fragte eine Stimme und ich blieb wie erstarrt. "Ich hoffe, du bist morgen wieder in der Schule. Bis dann." Erst langsam löste ich mich aus der starre und ging schnell in die Küche. Dort machte ich mir schnell noch etwas für unterwegs und packte es ein. Als ich die Wohung verlassen wollte, hörte ich, unten im Treppenhaus, Stimmen. 

"Hier ist er rein.", hörte ich eine Stimme sagen und ich eilte zurück in meine Wohnung. Sie hatten mich also gefunden. Mein Glück war es, dass ich eine Wohnung im ersten Stock hatte und davor eine große Eiche stand. Ich öffnete die Balkon Tür und kletterte auf das Fensterbrett. Als es an der Tür klopfte, sprang ich auf einen Ast und kletterte hinunter. Ein lautes krachen ließ mich kurz nach oben schauen. Wahrscheinlich hatten sie gerade die Wohungstür eingetreten. Kaum berührten meine Füße den Boden, lief ich los. Meine Füße trugen mich zu dem Bahnhof in der Nähe, schnell warf ich noch einen Brief an meine Schwester ein und stieg wahllos in einen der Züge ein. Erst als sich der Zug in Bewegung setzte, atmete ich auf. Schnell holte ich mir noch ein Tagesfahrschein, damit ich so weit wie möglich weg konnte. Doch ich hatte mich zu früh in Sicherheit gewogen.

Gerade als ich mir ein Abteil ausgesucht hatte, spürte ich etwas spitzes an meinem Rücken. "Kein Mucks. Ansonsten bist du Tod.", flüsterte eine kalte Stimme und eine Hand legte sich auf meine Schulter. Schwach nickte ich und er führte mich in ein anderes Abteil. In diesem war niemand und er drückte mich auf einen Sitz. "Du hast uns einige Schwierigkeiten gemacht, in dem du geflohen bist. Doch jetzt wirst du nicht mehr entkommen.", sagte die Stimme. Ich traute mich nicht, den Mann anzusehen. An dem nächsten Bahnhof stiegen wir aus und er schob mich aus dem Bahnhof. Von dort aus gleich in die nächste dunkle Gasse.

"Du hast ihn also gefunden und bringst ihn mir!", begrüßte uns eine Stimme.

"Ja. Ich habe ihn noch nicht verhört.", berichtete der Mann der mich festhielt.

"Das ist auch nicht schlimm. Denn das werden wir jetzt erledigen.", entgegnete die Stimme aus dem Schatten und ich hörte Schritte näher kommen. Meine Tasche wurde auf den Boden geworfen und meine Arme brutalst auf meinem Rücken zusammen gebunden. "Was hast du gesehen?"

"Ich habe nichts gesehen.", antwortete ich leise und promt erntete ich eine Ohrfeige.

"Lüg nicht. Was hast du gesehen?", kam wieder die Frage.

"Wirklich, ich habe nichts gesehen.", entgegnete ich flüsternd und ich spürte einen Schlag in meinen Bauch.

Wie oft diese Frage gestellt und ich schläge bekam, zählte ich nicht mit. 

"Sag uns einfach nur, was du gesehen hast.", forderte die Stimme mich auf.

"Wie kann ich etwas sagen, was ich nicht gesehen habe?", fragte ich und verlor bei dem nächsten Schlag das Bewusstsein. Ich spürte noch, wie ich auf den Boden geworfen wurde und auf mich eingetreten wurde. Als mich die Schwärze schluckte, war ich erleichtert.

...

"Hei. Was hat man denn mit dir gemacht?", hörte ich eine Stimme durch die Dunkelheit. Diese Stimme war so warm und freundlich. Ich hoffte, dass es endlich vorbei war. Denn wieder schluckte mich schwärze, als er mich hoch hob.

Das Erwachen

 

--- Kan's Sicht---

Seufzend trank ich einen Schluck aus meiner Tasse. Ich musste ununterbrochen an den Jungen denken, welcher oben in meinem Gästezimmer lag. Vor ein paar Tagen hatte ich seinen zerschundenen Körper in einer abgelegenen Gasse gefunden. Deswegen hatte ich ihn mit zu mir genommen. Seit dem war er ohne Bewusstsein und lag einfach nur da.

Ein klingeln an der Tür ließ mich aufsehen. Als ich die Tür öffnete, stand ein Mann im Arztkittel vor mir und lächelte. "Ist er schon bei Bewusstsein?", fragte er als ich ihn hinein lies.

"Nein. Er hat sich noch nicht einmal bewegt.", antwortete ich dem Arzt und folgte ihm in das Gästezimmer.

 "Komisch. Seine Wunden sind versorgt und dennoch weigert er sich auf zu wachen.", meinte er und begann mit seinen Untersuchungen. "Und du weißt wirklich nicht, wer er ist und woher er kommt?"

"Nein. Er hatte nichts bei sich. In seiner Tasche waren nur Klamotten und Bargeld. Sonst nichts.", antwortete ich ihm und lehnte mich gegen die Wand.

"Komisch.", murmelte der Arzt leise. Nach den Untersuchungen gingen wir in die Küche und ich reichte dem Arzt eine Tasse Kaffee.

"Wie ist sein Zustand, Hayato?", fragte ich und setzte mich auf einen Stuhl.

"Seine Vitalfunktionen sind besser, fast im normal bereich. Doch warum er nicht aufwacht, weiß ich leider nicht.", antwortete mir dieser und schüttelte ratlos den Kopf. "Du sagst, dass du ihn in einer Gasse gefunden hast. Vielleicht ist er von zu Hause weggelaufen."

"Nein. Ansonsten wäre ja schon was bei der Presse eingegangen, dass ihr geliebter Sohn weggelaufen ist und wir Suchanzeigen rein setzen sollen.", entgegnete ich und fuhr mir durch die Haare.

"Jetzt mal ein ganz anderes Thema, Kan. Warum hast du keine Freundin? Du bist noch Jung mit deinen 21 Jahren und dazu noch muskulös und athletisch gebaut. Die Frauen müssten doch bei dir schlange stehen.", wollte Hayato wissen und trank einen Schluck aus der Tasse.

"Die Richtige war noch nicht unter ihnen.", erklärte ich ihm und lauschte. Da war doch ein Geräusch. Als ein Scheppern aus dem Gästezimmer kam, sprangen wir sofort auf und eilten in das Gästezimmer. 

 

--- Sora's Sicht---

 Langsam wurde die Schwärze immer schwächer. >Nein! Ich will nicht aufwachen. Was ist, wenn ich wieder Schmerzen zugefügt bekomme.<, dachte ich verzweifelt und versuchte die Schwärze fest zu halten. Doch sie entglitt mir immer und immer mehr. Ich spürte, dass ich auf einem weichen Untergrund und etwas auf mir lag. Vorsichtig öffnete ich mein Augen einen Spalt breit und stellte erleichtert fest, dass ich alleine war. Deswegen öffnete ich meine Augen nun ganz. >Wer bin ich..? Ich kann mich nicht erinnern. Warum bin ich hier in diesem Zimmer? Wohne ich hier oder hat mich jemand gefunden und hier her gebracht?< Völlig desorientiert setzte ich mich auf und sah mich um. Das Zimmer hatte nicht viele Möbel, ein Schrank, ein Nachttisch und das Bett auf dem ich lag. Mein Mund war ziemlich ausgetrocknet.

Langsam schob ich meine Beine unter der Decke hervor und erschrack. Sie waren verbunden worden. >Wie schlimm bin ich denn verletzt?<, fragte ich mich in Gedanken und stemmte mich vom Bett hoch. Doch meine Beine wollten mein Gewicht nicht tragen und knickten ein, sobald ich stand. Reflexartig versuchte ich mich noch an dem Nachttischchen festzuhalten, aber vergebens. Zusätzlich riss ich auch noch die Lampe herunter und sie fiel Scheppernd zu Boden.

Nach ein paar Atemzügen kamen zwei Männer ins Zimmer und sahen mich verdutzt an. "Er ist aufgewacht.", sagte der Mann im Kittel erleichtert.

"Ja, dass kannst du laut sagen.", stimmte der andere Mann zu und kam auf mich zu. Sofort rollte ich mich zu einer Kugel zusammen und machte mich auf Schmerzen gefasst. "Es ist alles in Ordnung. Wir wollen dir helfen. Vor uns musst du keine Angst haben.", sagte der Mann und hob mich hoch. Überrascht sah ich ihn an. Seine Stimme ließ einen leichten Schauer durch meinen Körper wandern.

"Kennen wir uns etwa?", fragte ich leise und wurde etwas rot.

"Nein. Ich habe dich zusammengeschlagen in einer Gasse gefunden und dich mit genommen. Dort konnte ich dich ja schlecht liegen lassen.", antwortete der Mann und legte mich sanft wieder auf das Bett.

"Das heißt, dass du mir nicht sagen kannst wer ich bin und warum ich dort war.", flüsterte ich niedergeschlagen und sah traurig auf meine, ineinander verschränkten, Hände hinab.

"Erst einmal musst du wieder gesund werden.", sagte der Arzt und legte mir eine Hand auf die Schulter. Erschrocken zuckte ich zurück. "Entschuldige. Ich wollte dich nicht erschrecken." Ich zog meine Beine ran und schlang die Arme darum.

"Warum kann ich mich nicht erinnern, wer ich bin?", fragte ich leise und starrte auf meine Knie. 

"Dir wurde mehrmals an den Kopf getreten und dadurch wurde eine Amnesie ausgelöst. Ich weiß jetzt noch nicht, ob es nur eine kurze Amnesie ist oder ob es eine längere ist.", antwortete der Mann im Kittel.

"Hast du Hunger?", fragte der andere Mann und ich nickte nur schwach. Immernoch sah ich wie gebannt auf meine Knie. Vorsichtig hob er mich wieder hoch und trug mich in die Küche. "Ich kann selbst laufen.", beteuerte ich leise.

"Deswegen hast du auch auf dem Boden gelegen. Dein Körper braucht ruhe.", entgegnete der Mann und setzte mich auf einen Stuhl.

"Danke.", murmelte ich verlegen und schloss für einen Moment die Augen. Ich bekam nicht mit, wie er das Essen zu bereitete.

Erst als er mir den Teller hinstellte und sagte: "Guten Appetit." Öffnete ich meine Augen erst wieder.

"Warum hast du mir geholfen? Du hättest mich einfach da liegen lassen können und hättest mich jetzt nicht an der Backe.", wollte ich wissen und begann vorsichtig zu essen.

"Hättest du irgendetwas bei dir gehabt, mit dem du dich ausweisen gekonnt hättest, hätte ich dich ins Krankenhaus gebracht. Doch da du nur Klamotten und Geld bei dir hattest, würde dir dort keine gute Behandlung, im Krankenhaus, zu kommen. Deswegen habe ich einen alten Schulfreund gebeten, sich deine Verletzungen anzusehen.", erklärte mir der Mann und setzte sich mir gegenüber.

"Wie heißt du überhaubt?", fragte ich zwischen zwei bissen und kaute langsam.

"Ich heiße Kan Ketzuku.", antwotete er und schenkte sich gerade Kaffee nach.

"Doch ich weiß nicht, wer ich bin.", flüsterte ich nieder geschlagen und seufzte.

"Mach dir keinen Kopf. Es wird dir schon wieder einfallen. Bis du dich wieder erinnerst, rufe ich dich einfach Sora. Nur wenn es für dich in Ordnung ist.", sagte Kan und sah mich freundlich an.

"Ja, immerhin habe ich vorerst einen Namen. Irgendwie beruhigend. Ich habe das Gefühl, dass er meinem Namen ähnlich ist.", stimmte ich zu und lächelte leicht. Mein Herz hatte einen Sprung gemacht, als er mich angesehen hatte. War ich etwa schwul? "Doch was ist, wenn ich mich nicht erinnern werde?", beklagte ich mich und sah auf den Teller hinab.

"Mir wird schon was einfallen. Mach dir keine Sorgen.", bremste er mich, bevor ich in Selbstmitleid versinken konnte.

"Danke.", nuschelte ich und begann wieder zu essen. Als ich den Teller, nach einer Weile, von mir schob, hatte ich das Gefühl ich würde platzen. 

"Ich hoffte, dass es dir geschmeckt hat. Denn so oft koche ich nicht.", gestand er und lächelte dabei verlegen. 

"Es hat sehr lecker geschmeckt.", bejahte ich und versuchte wieder auf zu stehen.

Sofort kam er wieder zu mir und hob mich hoch. "Wohin soll es denn gehen?", wollte Kan wissen und sah mich fragend an.

"Ich muss ... mal.", brachte ich hervor und merkte wie ich leicht rot wurde.

"Dann bring ich dich mal ins Bad.", beschloss er und trug mich aus der Küche den Gang hinunter. Am Ende des Ganges, öffnete er eine rote Tür und setzte mich auf den Badewannenrand. "Kannst du alleine stehen oder brauchst du hilfe?", fragte er und sah mich an.

Seinem Blick wich ich aus, aber ich spürte wie ich rot wurde, durch die zweideutige Frage. "Nein. Meine Beine sind wie Wackelpudding.", piepste ich leise und Kan zog mich in eine Umarmung.

"Schling deine Arme um meinen Hals und halte dich fest.", wieß er mich an und hielt mich noch fest. Als ich die Arme um seinen Hals geschlungen hatte, zog er mir die Boxershorts runter und drehte mich zum Kloh. Dafür löste er meine Arme um seinen Hals. Schnell klappte er die Brille hoch und fasste mich um die Hüfte. Ich vergewisserte mich schnell, dass er den Blick woanders hingerichtet hatte, bevor ich mich entleerte.

"Ich bin fertig.", stotterte ich und wurde rot, als er mir die Boxer wieder hoch zog. Kan hob mich wieder auf seine Arme und trug mich in das Wohnzimmer. Dort setzte er mich auf die Couch und legte mir eine Decke über meine Beine.

"Hast du es bequem oder brauchst du noch etwas?", wollte er wissen und kniete sich neben mich.

"Nein. Momentan brauch ich nichts.", murmelte ich verlegen und werde wieder rot.

"Wenn du etwas brauchen solltest, ruf mich einfach. Ich bin grad in der Küche.", stellte Kan klar und ging wieder in die Küche. 

Jetzt da ich alleine war, begann ich nachzudenken. Warum hatte er mich gerettet? Hatte er mich etwa so zugerichtet? Nein. Also verwarf ich den Gedanken sofort wieder. Doch die Frage, warum er mich gerettet hatte, beschäftigte mich immernoch.

 

---Kan's Sicht---

In der Küche angekommen, begann ich das Frühstück weg zu räumen. Währendessen überlegte ich, wer der Junge sein könnte. Doch viel wusste ich nicht über diese Gegend. Denn ich war erst vor ein paar Tagen hier her gezogen und kannte mich deswegen noch nicht aus. Es war naheliegend, dass Sora mit dem Zug hier her gekommen war. Da ih ihn in der Nähe des Bahnhofes gefunden hatte. Also konnte er von überall her kommen. Das war ein Problem. Den wie sollte ich herausfinden, von wo er kam.

Als mein Handy anfing zu klingeln, nahm ich ab und fragte: "Wer stört denn da meinen hart erarbeiteten Urlaub?", fragte ich und fuhr meinen Laptob hoch. 

"Entschuldige die Störung Kan.", meinte die Stimme meines besten Freundes und ich lächelte.

"Ist schon in Ordnung, was gibts denn?", wollte ich wissen und tippte mein Passwort ein.

"Eine Vermisstenanzeige ist eingegangen. Der Vermisste wurde in der Nähe unseres Bahnhofes zum letzten Mal gesehen. Angeblich soll er etwas gesehen haben, dass ihn die Mafia zum Schweigen bringen wollten. Er wurde in Begleitung eines vermummten Mannes das letzte Mal gesehen. Du bist also in der Nähe wo der Junge verschwand.", erklärte mir dieser und ich seufzte.

"Es war ein Fehler mit dir als Partner Journalist zu werden. Schick mir einfach die Bilder, ich werde morgen sehen, was sich machen lässt.", gab ich nach und beendete das Gespräch genervt. Nach ein paar Minuten, bekam ich die Mail mit den Info's über den Fall. 

"Kan?", rief Soras Stimme unsicher und ich hörte ein poltern. Sofort ging ich ins Wohnzimmer und schmunzelte. Er hatte es doch tatsächlich geschafft, sich komplett in der Decke zu verheddern.

"Ich frag mal lieber nicht wie du das geschaft hast.", sagte ich und begann ihn aus der Decke zu befreien.

"Danke. Tut mir leid wenn ich dir Umstände bereiten sollte.", nuschelte er und ich lächelte sanft.

"Du musst dich doch nicht entschuldigen. Ich mache das doch gerne.", entgegnete ich ihm und legte ihm die Decke um die Schultern. 

"Aber ich fall dir doch nur zur last.", nuschelte er und sah zu Boden.

"Ach iwo. Jetzt rede doch nicht so. Du fällst mir nicht zur last.", rief ich aus und lächelte. Verwirrt sah mich Sora an und ich erklärte ihm: "Wenn ich jemandem helfen kann tue ich das gerne. Vor allem siehst du nicht wirklich wie jemand aus, der auf der Straße gelebt hat. Also muss dich doch jemand vermissen."

"Ich weiß es nicht.", begann er zu schluchzen und ich zog ihn reflexartig zu mir heran. Langsam strich ich ihm über den Kopf. 

"Alles wird wieder gut. Das verspreche ich dir. Du bist nicht alleine.", redete ich auf ihn ein und hoffte, dass es ihn beruhigen würde. Nach einer Weile beruhigte er sich und ehe ich mich versah, war er auch schon eingeschlafen. Vorsichtig hob ich ihn hoch und trug ihn in das Gästezimmer. Dort legte ich ihn auf das Bett und deckte ihn behutsam zu. 

Der Täter kehrt zurück

 

---Sora's Sicht---

 Als ich am nächsten Morgen erwachte, spürte ich, dass jemand neben mir lag. "Na gut geschlafen?", murmelte Kans Stimme neben mir und ich sah ihn überrascht an.

"M-Morgen.", stotterte ich und sah ihn verlegen an.

"Heute kommt der Arzt wieder vorbei. Es sei denn du willst in die Praxis.", informierte ermich und stand auf.

"Nein. Ich möchte nicht, dass mich Leute sehen.", nuschelte ich und setzte mich langsam auf.

Als mein Magen knurrte, lachte Kan und hob mich hoch. "Musst du zuerst ins Bad oder willst du erst etwas essen?", wollte er wissen und ging langsam zur Tür.

"Erst etwas essen.", meinte ich und ließ mich von ihm in die Küche tragen. Nachdem er mich auf einem Stuhl gesetzt hatte, machte sich Kan daran, dass Frühstück zu zubereiten. Da ich nicht wirklich etwas machen konnte, sah ich ihm zu und dachte nach. Als er mir einen Teller vor mich stellte, kam ich mit meinen Gedanken wieder zurück. Kan schaltete den Fernseher ein und setzte sich neben mich.

"Guten Appetit.", sagte er und lächelte mich an.

"Ebenfalls.", stimmte ich mit ein und wir begannen zu essen. Nachdem wir fertig waren, schenkte er uns noch einmal Kaffee nach. Plötzlich wurde das Programm im Fernsehen für einen sonder Bericht untebrochen.

>Ein junger Mann wurde heute Morgen Tod in einer Wohnung aufgefunden. Der Mieter dieser Wohnung wird mittlerweile als vermisst gemeldet. Der Tote wurde allen anschein nach gefoltert bevor man ihn mit einem geziehlten Kopfschuss tötete.<, drang die Stimme aus dem Fernseher und ein Bild wurde eingeblendet.

"Shun...", flüsterte ich entsetzt und Tränen schossen mir in die Augen.

"Kanntest du ihn?", fragte Kan vorsichtig und sah mich besorgt an.

"Ich ... Ich glaube wir waren seit ein paar Jahren ein Paar.", antwortete ich unter heftigen schluchzen.

"Das tut mir leid. Aber ... Warte einen Moment.", meinte er und ging zu seinem Laptob. Ich achtete nicht darauf, was er machte doch als er zurück kam, sagte er: "Dein Name ist Sam Kantez. Du bist 24 Jahre alt und wohnst im Nachbarort. Außerdem bist du Dozent an der Uni. Gestern wurdest du von einer Freundin als vermisst gemeldet, als du nicht zu einem wichtigen Termin gekommen bist."

"Aber warum wurde ich zusammen geschlagen? Und warum ist Shun jetzt...", meine Stimme brach und obwohl ich den Satz nicht vollenden konnte, schien Kan zu verstehen.

"Das werden wir schon herausfinden. Du kannst solange wie du willst hier bleiben.", bot er mir an und setzte sich wieder neben mich. "Wir sollten die Polizei informieren, dass du hier bist. Damit sie nicht mit einem großaufgebot von Polizisten nach dir suchen.", sagte er sanft und ich nickte.

"Könntest du das machen? Ich weiß nicht, ob ich dass schaffe.", murmelte ich leise und er legte mir sanft die Hand auf die Schulter.

"Klar. Ich bin gleich wieder da.", hörte ich Kans Stimme sanft sagen bevor er aus der Küche ging, damit ich nicht alles mit anhören musste. Als er wieder kam hob er mich hoch und trug mich ins Badezimmer. "Die Polizei kommt in einer halben Stunde vorbei und möchte dir ein paar Fragen stellen. Wenn du möchtest, bleibe ich während der Befragung bei dir.", erklärte er mir und zog mir das Shirt aus.

"Ja. Ich möchte nicht mit ihnen alleine bleiben.", nuschelte ich und ließ zu, dass er mich vorsichtig wusch. Nachdem er fertig war, zog er mir frische Klamotten an und hob mich hoch. Ich bekam nur am Rande mit, dass er mich ins Wohnzimmer trug und mich auf das große Sofa setzte. Er legte mir wieder eine Decke über die Beine und verschwand kurz in die Küche. Als er wieder kam, drückte er mir eine Tasse warmen Kaffee in die Hand und setzte sich neben mich. "Warum tust du das für mich?", fragte ich und sah Kan ins Gesicht.

"Ich kann niemanden Hilfe verwehren, wenn derjenige sie braucht. So zusagen habe ich ein Bedürfnis anderen zu helfen. Deswegen bin ich auch Journalist geworden. Denn so kann ich viele Menschen erreichen, durch die Artikel.", erklärte er und lächelte. Doch in seinen Augen sah ich kurz eine große Trauer aufblitzen. Welche er schnell wieder verbarg. Ich schmiegte mich an ihn und spürte wie er mich umarmte. Der Trost fühlte sich gut an, doch als es an der Tür klingelte, stand Kan auf und ging zur Tür. Als er wieder kam, wurde er von zwei uniformierten Beamten begleitet. 

"Hallo Herr Kantez. Wir sind überrascht sie hier anzutreffen.", sagte der rechte der Beiden und Kan setzte sich wieder zu mir.

"Hallo.", nuschle ich unsicher und sah die zwei abwechselnd an.

"Ich bin Mizuno und das ist mein Partner Toschi. Können sie uns sagen wo sie seit vorgestern waren?", fragte der linke Polizist und zog ein Notizheft und einen Stift.

"Gestern bin ich hier gegen Mittag aufgewacht, doch was vorher war, weiß ich nicht. Ich wusste noch nicht einmal, wer ich war, bis ich Shuns Gesicht in den Nachrichten sah. Dann hat Kan etwas nachgesehen und herausgefunden, dass mein Name Sam Kantez lautet. Mehr weiß ich allerdings nicht.", antwortete ich und sah Kan an.

"Ich habe ihn vorgestern Nacht, in einer Gasse gefunden. Er hatte keine Papiere bei sich, also habe ich ihn hier hergebracht und einen Arzt gerufen.", erklärte er den Polizisten und erwiderte den Blick des Polizisten.

"Können sie sich wirklich an sonst nichts erinnern, was uns vielleicht weiterhelfen könnte? Zum Beispiel: Wer sie verletzt hat oder warum.", harkte der Polizist nach und durchborte ihn mit Blicken.

"Nein. Ich weiß sonst nichts.", entgegnete ich dem Polizisten und trank einen Schluck Kaffee.

"Wenn wir noch Fragen haben sollten, wo treffen wir sie dann an?", fragte Toschi und sah mich an.

"Wenn Kan damit einverstanden ist, bleibe ich hier.", murmelte ich und Kan nickte.

"Er wird hier sein, falls sie noch fragen haben sollten. Wir werden heute nur noch Kleider von ihm aus der Wohnung holen.", bekräftigte er und stand wieder auf. Er brachte die Polizisten zur Tür und kam alleine wieder. "Denkst du, dass du es ertragen kannst, in die Wohnung zu gehen oder willst du hier warten?", wollte er wissen und sah mich mitfühlend an.

"Ich komme mit. Hast du Krücken hier? Weil ich möchte wieder selbst laufen.", meinte ich und senkte den Blick.

"Klar. Ich habe ein paar. Ich hohle sie gleich. Willst du noch etwas machen, bevor wir fahren?", fragte mich Kan und hohlte die Krücken aus einem Schrank.

"Nein.", antwortete ich und stand mithilfe der Krücken auf.

"Dann fahren wir schnell, dass du dich wieder ausruhen kannst.", bekräftigte er und holte seine Autoschlüssel. Er hielt mir die Tür auf und half mir ins Auto.

"Danke.", murmelte ich verlegen und starrte auf das Amaturenbrett. Nachdem er ebenfalls eingestiegen gestiegen war, fuhren wir los. "Wo genau wohne ich überhaubt?", wollte ich wissen und sah ihn an.

"Gerade im Nachbarort. In der Nähe des Bahnhofes.", erklärte er mir und bog in eine Straße ein. Vor einem Mehrfamilienhaus hielt er an und stieg aus. Kan half mir aus dem Auto und lief neben mir her, als wir zu dem Haus gingen. Als wir in die Wohnung gingen, kam ein Polizist auf uns zu und Kan erklärte ihm, wer wir waren. Vorsichtig setzte er mich auf das Sofa und verschwand kurz. Er kam mit einer großen Tasche zurück und stellte sie auf den Boden. "Willst du sonst noch etwas mitnehmen?", wollte er wissen und sah mich an. 

"Nein. Sonst möchte ich nichts mitnehmen.", sagte ich leise und stand mit seiner Hilfe wieder auf. Während ich langsam vor lief, folgte er mir und trug meine Tasche. Vor dem Haus, stand eine junge Frau.

"Sam. Es tut mir so leid.", meinte diese und ich sah sie nur verwirrt an.

"Tut mir leid, kennen wir uns?", fragte ich sie und ihr Blick wurde traurig.

"Mein Name ist Natsuki. Wir sind Arbeitskollegen an der Uni.", antwortete sie und fuhr sich nervös durch die Haare.

"Mir tut es leid. Ich kann mich an nichts erinnern.", entgegnete ich und wurde etwas rot.

"Wie schrecklich. Vor zwei Tagen war ich noch bei deiner Wohnung und wollte dich besuchen, doch du warst anscheinend nicht da. Denn du hattest die Tür nicht aufgemacht und kaum als ich rausgegangen war, sind diese schwarz gekleideten Männer in das Haus gegangen.", ihre Stimme wurde immer leiser bis zu einem Flüstern.

"Sam, du solltest dich schnell wieder hinlegen.", befand Kan als ich etwas schwankte.

"Wahrscheinlich hast du Recht.", stimmte ich zu und seufzte.

"Wo wohnst du eigentlich momentan?", wollte Natsuki wissen und begleitete uns zu Kan's Auto.

"Er ist in Sicherheit. Solange wir nicht wissen, wer Sam das angetan hat, sollte man nicht sagen wo er sich aufhält.", erklärte Kan und half mir in das Auto.

"Du hast damit ja Erfahrung, Kan.", sagte ich sarkastisch.

"Ja habe ich. Und ich habe eine Ahnung wer diese Typen waren. Solange ich aber nur eine Vermutung habe, gehe ich auf Nummer sicher.", erläuterte er mir hart und ich sah ihn überrascht an. 

"Nun ja. Es ist wirklich besser, wenn wir es so machen.", stimmte Natsuki ihm zu und ich sah beide nur fassungslos an.

"Ihr habt euch nur gegen mich verschworen.", brummelte ich und verschränkte die Arme vor meiner Brust.

"Wir wollen einfach nicht, dass dir was passiert.", sagte sie sanft und wuschelte mir kurz durch mein Haar. Ich brummte nur etwas und sie verabschiedete sich von uns. Nachdem sie gegangen war, verstaute Kan meine Tasche im Kofferraum und stieg ebenfalls ins Auto.

"Du hast doch eine Vermutung wer es war, sagst du es mir?", fragte ich und Kan schüttelte den Kopf.

"Es sind Leute mit denen man sich eigentlich nicht anlegen sollte. Wenn ich richtig liege mit meiner Vermutung, dann sei froh, dass du noch am Leben bist.", gab er barsch zurück und fuhr los.

 

---Kan's Sicht---

Es war wieder diese Mafia. Da war ich mir sicher, doch ich wollte Sora, nein Sam nicht beunruhigen. Deswegen ließ ich ihn lieber im Unklaren. Schnell fuhr ich wieder zu meinem Haus und half ihm hinein. Dort angekommen, bugsierte ich ihn in das Gästezimmer und setzte ihn auf das Bett. "Danke für alles.", meinte Sam und ich begann seine Klamotten in den Schrank zu räumen. 

"Keine Ursache.", entgegnete ich lächelnd und packte die letzten Sachen in den Schrank hinein. Als ich ein knurren vernahm, sah ich Sam, welcher leicht rot wurde. "Na komm. Ich koch uns etwas.", lachte ich und ging mit ihm in die Küche. 

Sam setzte sich wieder auf einen Stuhl und seufzte. "Warum passiert das alles?", hörte ich ihn leise flüstern. Während ich kochte, sah ich immer wieder zu ihm hinüber um seine Stimmung einzuschätzen. Seit wir Natsuki getroffen hatten ging seine Laune noch schneller den Bach runter.

Als ich ihm das Essen hinstellte meinte ich: "Ich muss gleich noch kurz in das Büro. Lange wird es nicht dauern."

"Ist doch nicht schlimm. Ich wollte eh noch etwas schlafen.", entgegnete Sam leise und begann zu essen. Die restliche Zeit verging schweigend. Nachdem ich ihn noch in das Gästezimmer gebracht hatte, verabschiedete ich mich und ging. Auf dem Weg zum Büro dachte ich nach. Ich hoffte, dass er vorläufig in sicherheit war.

 

---Sam's Sicht---

Während ich die Decke anstarrte, dachte ich nach. Kan hatte eine Vermutung wer das gewesen war, doch warum sagte er es mir nicht einfach? Ich grübelte, doch nach einer Weile gab ich auf und schlug die Decke zurück. Langsam stand ich auf und ging wieder in die Küche. Dort angekommen, begann ich mit dem Abwasch. Doch dieser war schnell erledigt, also ging ich ins Wohnzimmer und setzte mich auf das Sofa. Seufzend schaltete ich den Fernseher ein und seppte durch die Kanäle. 

Ein knarren ließ mich aufhorchen. "Kan, bist du das?", fragte ich ängstlich und sah zum Flur. Aber eine Antwort erhielt ich nicht. Als ein Schatten im Flur auftauchte, machte sich ein ungutes Gefühl in mir breit und panik ergriff mich. Vor Angst gelähmt saß ich da und starrte den Schatten an, welcher immer näher kam. "W-Wer sind sie?", verlangte ich mit bebender Stimme zu wissen und zog meine Beine ran.

"Das geht dich nichts an!", entgegnete die Person kühl und trat aus dem Schatten heraus. Die Stimme sagte mir, dass er ein Mann war. Doch sein Gesicht konnte ich nicht sehen, da er eine Ski-Maske auf hatte. Als er seine Hand nach mir ausstreckte, versuchte ich zurück zu weichen, doch die Lehne des Sofas verhinderte dieses. Die Hand zerrte mich hoch und der Mann warf mich über seine Schulter.

"Lass mich runter.", schrie ich ihn an und hörte die Panik.

"So leicht entkommst du mir nicht mehr. Das letzte Mal hattest du Glück, doch jetzt ist dein Retter nicht da!", freute er sich und trug mich in das Gästezimmer. "Ich war so frei und habe mich hier schon mal umgesehen." Er warf mich auf das Bett und ich rollte mich wieder zu einer Kugel zusammen. Doch viel nützte mir das nicht, denn er pinnte meine Hände mühelos über meinen Kopf zusammen und schob das Shirt hoch, welches ich trug.

"Nein! Lass mich!", schrie ich und der Maskierte lachte.

"Nichts wird mich jetzt noch aufhalten!", eröffnete er mir und meine Augen weiteten sich vor schreck. Als ich erneut schreien wollte, stopfte er mir ein Tuch in den Mund. Danach drehte er mich auf den Bauch und zerrte an dem Bund der Jogginghose herum, welche ich trug. Ich warf den Kopf hin und her und schrie gegen den Knebel an. "Genies es einfach, Sam.", raunte die Stimme an mein Ohr und ich versuchte mich aus dem Griff zu winden. Doch es half nichts. Der Mann zog mir die Hosen runter und seine Hand wanderte ohne umwege zu meiner Rosette. 

Eine öffnende Tür ließ ihn inne halten. "Sam! Ich bin wieder da!", rief Kans Stimme und der Mann fluchte.

"Du wirst nichts erzählen oder er wird sterben.", drohte er mir und verschwand. Tränen liefen mir die Wangen hinunter und ich setzte mich vorsichtig auf. Ein Pochen an der Tür ließ mich aufsehen. Kan stand dort und sah das offene Fenster an. Als er sich aus der starre gelöst hatte, kam er zu mir und nahm mich in den Arm.

"Es ist alles in Ordnung. Ich bin doch da.", sagte er und nahm mir den Knebel aus dem Mund. Weinend barg ich mein Gesicht an seiner Brust und krallte mich an seinem Shirt fest. 

"Er wird wieder kommen.", schluchzte ich leise und spürte wie er mir sanft eine Decke um die Hüften schlang.

Offenbarung der Sünde

 

---Kan's Sicht---

Schnell packte ich Sams und meine Sachen. Wir mussten hier weg. Je weiter weg, desto besser. Meinem Kollegen hatte ich bescheid gesagt und der Polizei auch schon. Die Tickets für den Flug zu seiner Schwester waren auch schon gebucht. Jetzt war ich froh, dass ich Urlaub hatte. Denn so konnte ich einfach weg. Die zwei Koffer, warf ich einfach in den Kofferraum meines Wagens und setzte mich danach auf den Fahrersitz. Sam saß schon auf dem Beifahrersitz und wartete. Als mein Handy klingelte, warf ich einen kurzen Blick auf das Display und seufzte.

"Wer ist es denn?", wollte Sam wissen und mussterte mich.

"Meine Cousine. Ich rufe sie später zurück. Jetzt müssen wir los.", erklärte er mir und fuhr zum Flughafen. Als wir ankamen, stellte ich das Auto in einem Parkhaus ab und half Sam auszusteigen. Während er auf den Krücken zum Gate lief, trug ich die zwei Koffer. Nachdem wir eingecheckt hatten, setzten wir uns auf unsere Plätze und atmete tief durch.

"Ich hoffe, dass sie uns nicht finden werden.", sagte Sam niedergeschlagen neben mir und ich sah ihn mitleidig an.

"Es wird schon. Wir schaffen es. Sobald wir gelandet sind steigen wir im Hotel ab und dann kannst du ja deiner Schwester bescheid geben.", versuchte ich ihm Mut zu machen, welches mir nur zum Teil gelang. Als die Ansprache des Kapitäns kam, schnallten wir uns an und ich lächelte Sam zu.

"Danke für alles, Kan. Du riskierst wahrscheinlich grade einiges für mich.", nuschelte Sam neben mir und sah verlegen zu Boden.

"Wäre ich in dieser Situation würde ich auch wollen, dass mir jemand hilft. Also nichts zu danken.", entgegntete ich ihm sanft und die Stuadess kam vorbei und gab uns jedem eine Cola. Der Flug verlief ruhig, keine nennenswerten Turbolensen oder sonstiges.

Nachdem wir gelandet, ausgestiegen und unser Gepäck geholt hatten, fuhren wir mit einem Taxi zu einem Hotel. Wir checkten in das Zimmer ein und begannen auszupacken. Als das geschafft war, rief Sam mit dem Zimmertelefon bei seiner Schwester an.

 

---Sam's Sicht---

Mein Herz pochte wie verrückt, als ich die Nummer meiner Schwester wählte. "Masukama hier.", meldete sich die Stimme meiner Schwester.

"Ich bin es Sam.", sagte ich und wartete ab, wie sie reagieren würde.

"Sam. Gott sei dank es geht dir gut. Wo bist du? Wir haben uns Sorgen gemacht.", wollte Eona wissen und ich hörte wie sie ihrem Mann, Riku, erzählte, dass ich am Telefon war.

"Mir geht es dem Umständen entsprechend. Ich bin in einem Hotel bei euch in der Stadt. Das Hotel heißt Reunion. Mach dir keine Sorgen. Ich bin nicht alleine hier. Ein Freund ist mit mir hier her gekommen.", erklärte ich ihr geduldig und wartete was jetzt kommen würde.

"Wir sind gleich da. Im welchen Zimmer bist du?", fragte meine Schwester und ich hörte, wie im Hintergrund Schlüssel klimperten und die Haustür geöffnet wurde.

"Ich bin im Zimmer 256. Das ist in der 3. Etage.", antwortete ich seufzend und ließ die Schultern hängen.

"Alles klar bis gleich.", kam es nur noch von meiner Schwester und dann war die Verbindung schon unterbrochen. Ich legte das Telefon wieder an seinen Platz zurück und atmete kurz durch.

"Deine Schwester kommt also.", sagte Kan. Es hörte sich eher nach einer Frage an, deswegen nickte ich.

"Ja und sie bringt ihren Mann mit.", informierte ich Kan und setzte mich auf ein Sofa.

 

--- Riku's Sicht---

 Als Sams anrief fiel mir eine Last von den Schultern. Sofort machten wir uns auf den Weg zu dem genannten Hotel. Dort angekommen musste ich schlucken. Es war ein nobel Hotel und nicht gerade billig. Eona zog mich weiter. "Komm schon, Schatz. Wir sollten uns beeilen.", sagte sie und ging gerade wegs auf das Hotel zu. Im Hotel durchquerten wir schnell die Lobby und steuerten auf die Aufzüge zu.

"In welche Etage müssen wir noch mal?", fragte ich und rief den Aufzug.

"Sam hat gesagt, dass sie in Zimmer 256 sind und das soll sich in der 3. Etage befinden.", antwortete Eona und die Türen des Fahrstuhls öffneten sich. Wir traten ein und ich drückte den Knopf für dir 3. Etage.

Nachdem sich die Türen des Fahrstuhls geschlossen hatten, warteten wir gespannt, dass wir ankommen würden. Als der Aufzug hielt, öffneten sich die Türen und Eona und ich stiegen aus. Kurz sah ich mich um und ging dann nach rechts. Lange mussten wir nicht suchen, denn das Zimmer war in der Nähe. Eona klopfte an und von innen wurde die Tür geöffnet. Doch es war nicht Sam der die Tür öffnete sondern ein Mann. "Kommt rein. Sam sitzt auf dem Sofa.", begrüßte uns der Mann und trat zur Seite. Ich folgte Eona in das Zimmer und wir waren überrascht. Es war eine kleine Suite. Sam saß auf einem Sofa und sah aus dem Fenster. "Sam, deine Schwester ist da.", sagte der Mann und ging an einen Schrank.

"Danke Kan.", meinte Sam und wandte seinen Blick dem Mann zu bevor er Eona und mich an sah.

"Sam. Was ist denn mit dir passiert?", rief Eona aus und ging auf ihren Bruder zu.

"Ich weiß es nicht. Leider weiß ich vieles nicht mehr, da ich mein Gedächnis verloren habe und mich noch nicht an alles erinnern kann.", sagte Sam und versuchte zu lächeln.

"Immerhin, weißt du wer du bist. Dass ist das wichtigste.", warf ich ein und trat ebenfalls an Sam heran.

In diesem Moment klingelte ein Handy und der Mann ging ran. "Ja, Naoki. Was gibts neues bei dir?", wollte er wissen und Sam richtete seine Aufmerksamkeit auf den Mann. "Verstehe. Kümmerst du dich darum? Ich kann hier gerade nicht weg.", sprach er weiter. Nach ein paar Minuten fuhr er fort: "Du weißt warum. Ich vertraue auf dich, dass du das hinbekommst." Wieder war er kurz still. "Okay. Melde dich, wenn man etwas herausfindet. Und pass auf dich auf. Wir hören uns.", verabschiedet er sich und legte auf.

"Was ist passiert?", fragte Sam und der Mann furh sich durch die Haare.

"Kurz nachdem wir das Haus verlassen haben, wurde eingebrochen. Alles war verwüstet oder zerstört.", antwortete der Mann und atmete kurz durch.

Sam sah den Mann geschockt an. "Es tut mir leid, Kan. Währe ich nicht bei dir geblieben, dann wäre das nicht passiert.", flüsterte Sam und der Mann sah ihn ungläubig an.

"Rede keinen Unsinn. Selbst wenn du nicht mehr da gewesen wärst, wären sie bei mir eingebrochen. Dich trifft da keine Schuld.", entgegnete Kan und rieb sich den Nacken.

 Jetzt meldete sich mein Polizeisinn zu Wort. "Kann ich mal mit dir unter vier Augen reden Kan?", fragte ich und fixierte diesen mit meinem Blick.

"Kein Problem.", antwortete Kan und ich folgte diesem ins angenzende Schlafzimmer. Nachdem ich eingetreten war, schloss ich die Tür und wandte mich nun Kan zu.

"Also, um was geht es.", wollte er wissen und erwiderte meinen Blick.

"Du verbirgst doch etwas vor mir und ich will wissen was!", forderte ich und sah ihn grimmig an.

"Anscheinend kann man dich nicht täuschen. Nun gut. Ich war einmal ein Mitglied der Mafia, die jetzt hinter Sam her ist. Vor gut einem Monat bin ich aus der Mafia ausgestiegen und habe ein hochrangiges Mitglied, durch eine Aussage, hinter Gitter gebracht. Man hat mich ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen, doch lange habe ich es nicht ausgehalten. Deswegen bin ich als neuer Geschäftspartner, bei meinem Kumpel, eingestiegen. Jetzt haben sie mich gefunden.", erzählte er mir und setzte sich auf das eine Bett.

Ich sah ihn nur sprachlos an. "Das heißt, du hast Menschen verletzt!", stellte ich nüchtern fest.

"Nein. Ich habe nur Lieferauftäge gemacht. Nie habe ich auch nur einmal einem Menschen etwas getan.", beteuerte er und sah mich erschrocken an.

Erstaunt sah ich ihn an. "Warum bist eigentlich ausgestiegen? Ich habe gedacht, einmal bei der Mafia immer bei der Mafia.", sagte ich überrascht.

"Ich war auch nie wirklich ein freiwilliges Mitglied. Mein Bruder ist bis heute noch ein Mitglied. Wegen ihm bin ich beigetreten, doch mir hat es nicht wirklich zu gesagt. Ich bin zusammen mit meinem besten Freund begetreten, als sie ihn töteten bin ich ausgetreten Deswegen habe ich sie wieder verlassen.", antwortete er und an seiner Stimme hörte ich, dass er die Wahrheit sagte.

 "Ich glaube dir. Auch wenn ich es nicht will, aber was machen wir jetzt? Wir müssen uns einen Notfallplan einfallen lassen, falls sie euch wieder finden werden.", meinte ich und begann auf und ab zu laufen.

"Sam gegenüber erzählen wir es besser nicht, dass die Mafia hinter ihm her ist. Ansonsten könnte er aus Angst eine Dummheit begehen.", sagte Kan und rieb sich das Kinn.

"Ja, und dass du etwas mit der Mafia zu tun hattest, erzählst du ihm am besten in einer Ruhigen Minute.", stellte ich klar und er nickte zustimmend.

"Ich hoffe, dass die Mafia länger braucht um euch zu finden.", seufzte ich und fuhr mir durch die Haare.

"Wir telefonieren am besten, wenn Sam eingeschlafen ist. Hier ist meine Visitenkarte.", meinte er und reichte mir seine Karte.

"Gut, dann gehen wir am besten wieder zu den Beiden rüber. Aber eine Frage habe ich noch. Und zwar, bist zu Schwul?", fragte ich und blieb an der Tür stehen.

"Ja, bin ich. Und ich weiß, dass Sam ebenfalls schwul ist.", antwortete er und ich sah ihn erstaunt an.

"Er hat es dir gesagt?", harkte ich nach.

"Nein. Als man Shuns Bild in den Nachrichten zeigte, hat er gesagt, dass sie seit ein paar Jahren ein Paar waren.", entgegnete er und ich nickte. Zusammen gingen wir wieder zu Eona und Sam. Ich stellte mich neben Eona und Kan setzte sich auf das zweite Sofa.

"Und über was habt ihr geredet?", fragte Sam und sah von mir zu Kan.

"Wir haben uns nur darüber unterhalten, was wir machen, wenn uns die Übeltäter hier finden. Noch sind wir uns in manchen Punkten noch nicht einig.", sagte Kan und mit der Erklärung gab sich Sam zu frieden.

"Bist du dir sicher, dass wir nicht bleiben sollen, Sam. Ich mache mir sorgen um dich.", äußerte Eona ihre Sorge.

"Kan, hast du eine Glock hier?", fragte ich automatisch und die Geschwister sahen zwischen uns hin und her.

"Ja. Sicher versteckt und doch leicht zu gänglich. Außerdem sind wir genau in der Suite, von der man leicht auf die Feuerleiter kommt.", antwortete dieser und erwiderte den Blick der beiden ruhig.

"Was ist eine Glock?", wollte Sam wissen und sah mich an.

"Glock ist der Spitzname einer bestimmten Waffe.", erklärte Kan ihm und Sams Augen weiteten sich vor Schreck. "Keine Sorge. Ich habe dafür einen Waffenschein."

"Dann ist ja gut.", meinte Eona und stand auf.

"Er ist bei ihm in Sicherheit. Glaub mir.", beruhigte ich sie und nahm sie in den Arm.

"Nun gut. Wir sehen uns Morgen. Ihr kommt doch zum Mittagessen, oder?", wollte sie wissen und Kan unterdrückte ein Lachen.

"Klar, wir sind morgen um 2 bei euch.", stimmte Sam zu und lächelte Kan zu.

"Dann bis morgen.", meinte Eona und wir gingen zur Tür. Sie winkte den Beiden noch einmal bevor wir gingen. Als wir wieder im Aufzug waren fragte sie: "Vertraust du diesem Kan?"

"Ja. Er wird gut auf Sam aufpassen. In unserem Gespräch hat er die ganze Zeit die Wahrheit gesagt und nicht einmal den Versuch unternommen mich anzulügen.", antwortete ich und wir gingen aus dem Hotel zu unserem Auto.

"Ich verlasse mich auf dein Urteil.", meinte sie und lächelte mich an.

Ein gefährlicher Abend

 

--- Sam's Sicht---

Nachdem ich wusste, dass in der Suite eine Waffe war, hatte ich ein mulmiges Gefühl im Magen. Ich mochte sie einfach nicht, aber nach einer Weile fand ich mich damit ab. Kan kam nach einer Weile aus dem Bad, mit nichts als mit einem Handtuch um die Hüften geschlungen und ging zum Schrank. Bevor er meinen Blick bemerken konnte, blickte ich schnell aus dem Fenster. "Wann wollte deine  Schwester dass wir bei ihr sind?", fragte er und ich hörte Stoff rascheln. 

"So gegen 2 heute Mittag sollen wir vorbeikommen.", antwortete ich und hoffte das er meine Röte auf den Wangen nicht bemerkte.  Als ich ihm einen Blick von der Seite zu warf, sah ich wie er nickte.

Kurz vor halb 2 machten wir uns schließlich auf den Weg zu meiner Schwester. Als wir vor der Tür standen, atmete ich noch einmal tief durch. 

Zu meiner Verwunderung verlief der Tag mit meiner Schwester und ihrem Mann recht entspannt aus. Doch was mich am Ende des Tages erwarten sollte, war alles andere als gut. Weder für mich noch für Kan. Gegen 9 Uhr abends verließen wir das Haus meiner Schwester und machten uns auf den Weg zurück zum Hotel. Während der Fahrt schwiegen wir. Es war kein angespanntes sondern ein einvernehmliches. 

An dem Hotel angekommen, half mir Kan wieder aus dem Auto und wir gingen hinein. Ohne große Umschweife begaben wir uns auf unser Zimmer.

Ist noch in Bearbeitung

Über Kommis würde ich mich riesig freuen

Ich versuche immer ein paar Seiten immer täglich online zu stellen, doch falls nicht, müsst ihr euch dann etwas länger gedulden. Dafür werde ich dann immer etwas mehr schreiben.

Wenn ihr Verbesserungsvorschläge habt, schickt sie mir einfach als Nachricht. Ach und wenn ich nicht antworte, obwohl ich on bin, habe ich eine Kreative denkpause. Ich werde mich aber schnell dann bei euch melden, sofern ich wieder am Pc bin.

Es wird (Vielleicht) sogar noch weitere Bücher geben. Wer ideen haben sollte, meldet sich einfach.

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Tag der Veröffentlichung: 10.06.2013

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