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Vorwort

Die folgende Geschichte stammt von 2000sChildhoodCartoons, welche die Geschichte auf FanFiction.Net veröffentlichte. Sie ist als FruitBasket107 auch auf Wattpad, sowie als FruitBasket168 auf ArchiveOfOurOwn aktiv. Jedenfalls habe ich die Geschichte mit ihrer freundlichen Genehmigung aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt und veröffentlicht.

 

Was die Geschichte selbst betrifft, so handelt es sich um eine Fanfiction zum 1999 erschienen Disneyfilm Tarzan, welcher seinerseits auf dem 1912 veröffentlichten Roman Tarzan of the Apes von Edgar Rice Burroughs basiert. Genauer gesagt handelt es sich um eine Fanfiction der Gattung „Genderbend“, das bedeutet in ihr wurden das Geschlecht von einem oder mehreren Charakteren gegenüber der Vorlage abgeändert.

 

Zu erwähnen wäre von meiner Seite nur noch, dass in der Geschichte verschieden Schriftarten (Normal, kursiv, dick und/oder unterstrichen) auftauchen werden. Um einen Überblick zu haben welche davon was bedeuten habe ich eine Legende erstellt:

 

Erzähltext

 

Normaler Dialog

 

Gedanken

 

Selbstgespräch

 

Off Gesang (Dies bezieht sich auf den von Phill Collins komponierten und, sowohl im Englischen als auch im Deutschen, eingesungenen Soundtrack des Films. Dessen Texte wurden nämlich in die Geschichte eingearbeitet. Wo es durch den Geschlechtstausch eines Charakters nötig wurde wurden Textstellen entsprechend abgeändert)

 

Dialog in Affensprache (Diese taucht nur in den Kapiteln 10, 11, 15, 18 und 19 auf)

 

Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen.

 

 

Kapitel 1: Vorspann/Zwei Welten

Am Anfang unserer Geschichte sehen wir ein kleines Baby, das von einer Frau im Arm gehalten wird. Die Frau heißt Alice Clayton. Neben den beiden steht ein Mann. Es handelt sich um John Clayton, Alices Ehemann und Vater des Babys. John trägt die Koffer für ihren ersten Urlaub als Familie. Vor dem jungen Paar hat ein Kreuzfahrtschiff am Dock festgemacht. Das Schiff wird von Großbritannien aus den Atlantik durchqueren. Gemeinsam läuft das Paar über eine Rampe an Bord des Schiffes; sie freuen sich auf die Reise, die ihnen bevorsteht. Sobald sie an Deck sind schaut sich John nach dem Kapitän, einem Mann namens Henry, um. Er erblickt Henry dabei wie er etwas abseits steht und einigen Matrosen Anweisungen erteilt.

 

John: Henry!

 

Henry schaut sich um um herauszufinden wer nach ihm gerufen hat. Sein Blick ruht schließlich auf seinem alten Freund. Er entschuldigt sich bei den Matrosen, ehe er auf John zugeht. Froh darüber ihn wiederzusehen begrüßt Henry John.

 

Henry: John!

 

John stellt den Koffer, den er in der rechten Hand hielt, ab. Henry streckt den Arm aus um Johns nun leere Hand zu schütteln. Alice steht dicht neben John und hält mit einem Lächeln ihre Tochter im Arm.

 

Henry: Schön zu sehen, dass es geklappt hat, John.

 

John: Die Freude ist ganz meinerseits, Henry.

 

Henry lässt Johns Hand los, ehe er sich Alice zuwendet und ihr zum Gruß beide Backen küsst. Danach tritt er einen Schritt zurück und beginnt zu reden.

 

Henry: Alice! Bildschön wie immer. (Scherzend) John bereitet dir nicht allzu viel Ärger, oder doch?

 

Alice lacht über Henrys Mätzchen.

 

Alice: Natürlich nicht! (Alice schlägt Henry verspielt gegen die Schulter.) Ich muss aber möglicherweise mit deiner Frau reden. Weiß Sarah von den Törtchen, die von meiner Fensterbank verschwunden sind? Genau die selben Törtchen, die du immer verspeist wenn du an unserm Haus vorbei gehst?

 

Alice schaut Henry mit einem wissenden Blick an. Henry lacht ausgelassen und schallend.

 

Henry: Wie ich sehe ist sie immer noch leidenschaftlich wie eh und je (Er blinzelt John zu.). Genau wie bei eurer ersten Begegnung. Ich muss die Köchin aber wirklich loben. Wenn du backst kann ich es mir einfach nicht verkneifen davon zu kosten. Also, wo ist jetzt mein Patenkind? (Henry blickt sich zum Scherz nach dem Baby um, ehe er auf Alice zutritt und das Baby in ihrem Arm anlächelt.) Da ist es! (Joan kichert ihren Paten an ehe sie gurrt. Alice überreicht sie drauf hin an Henry) Die kleine bereitet keine großen Probleme, oder?

 

John legt seinen rechten Arm liebevoll um die Taille seiner Frau und ermöglicht ihr so sich an ihn zu kuscheln. Entzückt blicken die beiden Eltern ihre Tochter an.

 

John: Seit Joans Geburt haben wir alle Hände voll zu tun, sind aber glücklich wie noch nie.

 

Alice: Sie ist die strahlende Sonne unseres Lebens.

 

Henry: Das haben Kinder an sich. Ich habe drei, ich weiß wovon ich rede.

 

Alice: Ich begreife nicht wie du und Sarah es geschafft haben direkt beim ersten Versuch Zwillinge zu bekommen. Ich hatte schon Schwierigkeiten nur ein Kind zu bekommen.

 

Henry: Glaub mir, Sarah war mir gegenüber nicht gerade gut darauf zu sprechen, aber wir lieben die beiden trotzdem. Wartet erst einmal ab wenn bei euch das zweite Kind da ist.

 

John: Das wird noch etwas dauern, wir haben aber schon darüber gesprochen.

 

Eine Stimme ertönt und unterbricht das Gespräch.

 

Matrose: Kapitän!

 

Henry blickt hinter sich und stellt fest, dass er gebraucht wird.

 

Henry: Sieht so aus als würde meine Anwesenheit benötigt. (Er überreicht Joan zurück an Alice.) War schön euch wieder zu sehen. Ich hoffe euch wird die Reise gefallen. (Henry beugt sich vor und küsst Joan auf die Stirn.) Auf Wiedersehen, mein Engel. Bereite Mami und Papi ja keine Sorgen, okay? (Joan gurrt Henry an) Fürs erste, auf Wiedersehen, John, Alice.

 

Henry entfernt sich um seinen Pflichten als Kapitän nach zu gehen. John hebt den zuvor abgestellten Koffer auf und führt seine Frau und seine Tochter zu ihrer Kajüte auf dem Schiff. Die kleine Familie macht es sich in ihrem temporären zu Hause der nächsten Monate bequem.

 

Eine Woche später schläft die Familie tief und fest in ihrer Kajüte. Plötzlich wird die Stille der Nacht durch das Weinen des Babys unterbrochen. Immer noch müde steht John auf um seine Tochter zu beruhigen, bemerkt jedoch einen seltsamen Geruch. Als ihm klar wird was los ist reißt er die Augen weit auf. John rüttelt seine immer noch schlafende Frau wach.

 

John: Alice! Wach auf! Es brennt!

 

Alice schnellt hoch und schaut sich ihre immer noch weinende Tochter an. Die zwei stehen rasch auf um sich ihre Tochter zu schnappen und zu fliehen. Alice nimmt Joan in den Arm, die jetzt in der Umklammerung ihrer Mutter verstummt. John bricht die Tür ihrer Kajüte auf. Als die Tür sich öffnet wird der Raum von Rauch geflutet. John packt die Hand seiner Frau um seine Familie in Sicherheit zu bringen. Als sie das Deck erreichen sehen sie, dass der Himmel von einem Sturm verdunkelt wird, der gänzlich unerwartet aufzog und den Unfall verursachte, der das Feuer auslöste. John verschafft sich einen Überblick über das Deck, ehe sein Blick auf einem Rettungsboot zu liegen kommt. Er erzählt Alice von seinem Plan.

 

John: Alice, setz dich mit Joan in das Rettungsboot! Ich werde es dann ins Wasser lassen.

 

Alice: Aber John…

 

John unterbricht sie indem er seine Hände auf ihr Gesicht legt und sie so zwingt ihm direkt in die Augen zu sehen.

 

John: Mir wird schon nichts passieren, Liebling. Sorge einfach dafür, dass unser Baby in Sicherheit ist.

 

Alice sieht all die Liebe und Entschlossenheit, die ihrem Mann ins Gesicht geschrieben sind. Sie nickt verständnisvoll.

 

Alice: Ich liebe dich, John.

 

John: Und ich dich, meine Liebe.

 

John küsst seine Frau auf den Mund, und dann seine Tochter auf die Stirn. Alice rennt auf das Boot zu und drückt Joan schützend gegen ihre Brust während John sich durch das Feuer seinen Weg zu dem Tau bahnt, an dem das Boot festgemacht ist. John beginnt das Boot langsam und sachte ins Wasser zu lassen. Dies macht er so lange bis die Winde des Taus bricht und ihn trifft, wodurch das Boot ins Wasser stürzt. Es landet auf dem Ozean und schaukelt neben dem brennenden Schiff hin und her. Besorgt blickt Alice nach oben und hofft, dass es John gut geht. Glücklicherweise springt er von dem brennenden Schiff ins bebende Wasser. Er taucht auf und japst nach Luft während er auf seine Frau und sein Kind zu schwimmt. Lächelnd hilft Alice ihrem Mann dabei ins Boot zu kommen. Während sie lächeln und sich umarmen, und sich einfach darüber freuen mit dem Schrecken davon gekommen zu sein, ertönt aus dem Off eine Stimme, die zu singen beginnt.

 

Hör die Wörter, die dein Schicksal prägen. Zwei Welten, eine Familie. Glaub an dich, vertrau darauf. Das Leben zeigt dir wie.

 

Das Paar wendet sich ihrer Tochter zu. John streicht mit seiner Hand durch den kleinen Büschel brauner Haare auf ihrem Kopf. Das kleine Mädchen gurrt ihre Eltern an. Die zwei beten ihre Tochter an, ehe ein Donnern ertönt und ein Blitz den Himmel erhellt. Dies lässt das Paar aufschrecken. Die Eltern erblicken Land, während das Schiff für immer im Ozean versinkt. Ihr Boot wird von der Strömung dichter an die Insel getrieben.

 

Ein unberührtes Paradies. In einer samtgrünen Welt. Wo Liebe lebt und Friede wohnt.

 

Auf der selben Insel entspannt sich eine Gruppe Gorillas. Unter ihnen ist auch ein Silberrücken namens Kerchak sowie seine Gattin Kala. Die beiden Gorillas grinsen beim Anblick ihres kleinen Sohnes, der in Kalas Schoß mit Kerchaks Finger spielt. Ein Chamäleon läuft über einen Ast, was das Baby dazu veranlasst auf Kerchaks Rücken zu klettern um es sich zu schnappen. Als er nach dem Tier greifen will fällt er runter, Kerchak fängt seinen Sohn jedoch auf und überreicht ihn an Kala. Das Baby kichert und kuschelt sich an seine Mutter.

 

Sanfte Spuren, die im Sand verwehen. Zwei Welten, eine Familie. Glaub an dich, vertrau darauf. Das Leben zeigt dir, wie.

 

Am nächsten Morgen gehen John und Alice über den sandigen Boden der Insel während Alice Joan im Arm hält. Teile des Schiffes liegen verteilt am Strand. Sie lassen ihr Rettungsboot zurück und machen sich auf den Weg um sich das Innere der Insel genauer anzusehen. Sie wissen sie werden eine Weile hier gestrandet sein, eventuell sogar noch länger. Als sie eine Lichtung erreichen gurrt Joan und zeigt auf etwas. John und Alice folgen dem Fingerzeig und sehen, dass das Mädchen auf einen großen Baum zeigt. John grinst bei der Feststellung, dass dieser Baum sich hervorragend als neues Lebensquartier eignet. Mit einem Lächeln streicht er seiner Tochter durchs Haar, was diese zum kichern bringt.

 

Im Schutz der Bäume ist das Glück. Familie und Geborgenheit. Wo Liebe lebt und Friede wohnt.

 

Als nächstes sehen wir Kerchak, welcher seinen Sohn liebevoll anlächelt während er mit ihm spielt. Das Baby schlägt sich verspielt auf die Brust und rennt auf seinen Vater zu. Kerchak versucht ihn zu packen, das Baby duckt sich jedoch weg. Kerchak dreht sich um und sein Sohn klettert ihm auf den Rücken. Dort rennt er umher um Kerchaks Griff auszuweichen. Danach springt das Baby ab und rennt auf Kala zu, welche ihn liebevoll umarmt. Sie ist sich sicher sie werden noch viele gemeinsame Momente mit ihrem Sohn erleben. Leider weiß sie nicht wie sehr sie sich damit irren sollte. Anschließend wirft sie das Baby in die Luft um ihn wieder aufzufangen.

 

Immer weiter, gegen den Strom. Ruf deinen Traum ins Leben. So wirst du groß, so wirst du stark. Was Neues beginnt. Doch Gefahren lauern auch hier.

 

Im selben Moment sieht man wie das Baby des Menschenpaares in die Luft geworfen und von Alice wieder aufgefangen wird. Zufrieden kuschelt Joan sich gegen den Hals ihrer Mutter. Später sind Alice und John dabei Holz vom Schiffswrack zum Baum zu tragen, ihre Tochter befindet sich in einer selbstgemachten Kanga Baby Trage. Mehrmals gehen sie zurück zum Strand um Teile des Wracks zu bergen. Nach einiger Zeit haben sie die Plattform für das Baumhaus fertiggestellt. Über einen Seilzug zieht John das selbe Boot, mit dem sie entkamen, hoch zur Plattform. In dem Boot befinden sich mehrere Gegenstände, die beim Bau des Baumhauses nützlich sein werden. Als John das Holz für die Wände in Position bringen will hat er Probleme dabei einen Balken anzuheben. Alice sieht dies und macht sich daran ihm zu helfen. John schaut sie an und merkt, dass sie ihn ansieht als wolle sie ihm sagen „Wir stehen das gemeinsam durch“. Gemeinsam tragen sie den Balken zum Baumhaus. Mittlerweile ist das Gerüst des Baumhauses fast fertig als die beiden gemeinsam ein Fenster montieren. John sägt ein Brett auf die benötigte Größe zu recht, ehe er es als Wand befestigt. Danach sieht man Alice dabei, wie sie auf dem Baumhaus ein Dach aus Heuballen baut. Ein paar Stunden später ist das Baumhaus noch vor Sonnenuntergang fertiggestellt. Die zwei machen einen Schritt zurück und bewundern die Früchte ihrer Arbeit. Sie grinsen bei der Erkenntnis ein großartiges Haus für sich und ihre Tochter geschaffen zu haben. Sie wissen nicht, dass eine Leopardin knurrend in den Schatten lauert.

 

Bei Einbruch der Nacht schlafen Kerchak, Kala und ihr Baby. Doch dann wacht das Baby auf und grinst als er einen Frosch erblickt. Er beschließt, dass es jetzt Zeit zum spielen ist und verfolgt den Frosch. Er weiß jedoch nicht, dass er ebenfalls verfolgt wird. Von Sabor, einer bösen Leopardin, die ihr ganzes Leben damit verbracht hat andere Kreaturen zu jagen. Knurrend verfolgt die Leopardin das nichtsahnende Baby. Das Baby verfolgt weiterhin den Frosch während Sabor ihn verfolgt und immer schneller wird. Das Baby atmet hörbar ein als Sabor sich mit einem Brüllen auf ihn wirft. Das Baby schreit und rennt davon um die Jägerin abzuschütteln.

 

Kerchak und Kala werden durch Sabors Brüllen und den Schrei ihres Sohnes geweckt. Vor Angst rennen sie los um ihn zu retten, während das Baby immer noch versucht zu entkommen. Der Baby Gorilla rennt in einige Büsche und hofft seine Verfolgerin abgeschüttelt zu haben. Sabor hechtet jedoch mit einem ungestümen Brüllen in die Büsche. Kerchak und Kala rennen auf die Büsche zu, aber Sabor holt das Baby als erste ein. Kerchak hält in der Bewegung inne und holt hörbar Luft als sich ihm ein schrecklicher Anblick bietet, welcher ihn dazu bewegt Kala aufzuhalten. Den beiden Gorillas wird klar was passiert ist; Kala weint gegen die Schulter ihres Gatten gelehnt während ihr klar wird, dass Sabor ihr einziges Kind getötet hat.

 

Kein Wort beschreibt der Mutter Leid. Kein Herz verheilt nach solchem Schmerz. Vorbei der Traum, die Hoffnung bleibt.

 

Am nächsten Tag führt Kerchak seinen Klan fort. Alle sind durch den Verlust von Kerchaks und Kalas Sohn betrübt. An der Spitze des Klans blickt Kerchak hinter sich in Kalas Richtung. Mit einem besorgten Blick stellt er fest, dass Kala sich ein gutes Stück hinter der Gruppe befindet. Kala ist durch den Tod ihres Sohnes am Boden zerstört. Unmittelbar bevor sie sich daran macht zur Gruppe aufzuschließen verharrt Kala in ihrer Bewegung als sie ein Weinen hört. Von ihren mütterlichen Instinkten getrieben entfernt sie sich von ihrem Klan. Sie rennt an einem Wasserfall und mehreren Störchen vorbei während sie der Richtung folgt aus der das Weinen kommt. Sie rennt weiter durch den Dschungel, vorbei an einer Gruppe von Pavianen. Kala bleibt einen Moment stehen und lauscht nach dem Weinen. Sie hört es erneut und rennt weiter bis sie eine hölzerne Hängebrücke erreicht. Als sie nachschaut wohin die Brücke führt bietet sich ihr ein überraschender Anblick, ein Haus mitten in einem Baum. Es sieht aus als wäre es erst kürzlich erbaut worden. Das Weinen scheint aus dem Inneren des Hauses zu kommen.

 

Du hörst etwas aus der Ferne rufen. Zwei Welten, eine Familie. Glaub an dich, vertrau darauf. Das Leben zeigt dir wie.

Kapitel 2: Kalas Entdeckung/Ein knappes Entkommen

Kala geht auf das Haus zu, öffnet die Tür und tritt ein. Im Inneren sieht es aus als ob dort ein Tornado getobt hätte. Die Fenster sind zerbrochen und die Vorhänge zerfetzt.

 

Kala: (Sanft) Was ist hier passiert?

 

Kala geht über ein Gewehr samt leeren Patronenhülsen. Plötzlich erspäht sie etwas. Zwei Leichen, die einigermaßen von einem Tisch bedeckt werden. Als sie genauer hinsieht bläst ein Windzug die auf dem Boden liegenden Federn weg, sodass blutige Pfotenabdrücke auf dem Boden sichtbar werden. Rasch macht Kala ein paar Schritte zurück und tritt dabei auf etwas, das sich wie Glas anhört.

 

Kala schaut nach unten und sieht worauf sie getreten ist; auf ein eingerahmtes Bild. Als sie genauer hinschaut sieht sie, dass es zwei Erwachsene und ein Baby zeigt. Der Mann trägt einen schick aussehenden Anzug während die Frau in eine wunderschöne Bluse samt Rock gekleidet ist. Kala schlussfolgert, dass es sich bei den Leichen um das Paar handelt.

 

Kala: Wo ist das Baby?

 

In diesem Moment hört sie ein Baby aus Richtung einer Krippe weinen, die von Kleidungsstücken und Decken bedeckt wird. Sie geht darauf zu und schaut hinein. Dort befindet sich eine rosa Decke, die etwas bedeckt. Die Kreatur windet sich unter der Decke während sie weint. Neugierig zieht Kala die Decke weg. Darunter kommt ein kleines und weinendes Baby zum Vorschein. Ihre blau-grünen Augen sind vom vielen Weinen schon ganz angeschwollen und sie hat getrocknete Tränen im Gesicht. Das Baby hört auf zu weinen und gurrt neugierig als sie bemerkt, dass ein Gorilla sie anschaut. Mit leichter Verehrung und Liebe in der Stimme beginnt Kala zu reden.

 

Kala: Oh, hallo Kleines.

 

Kala schaut sich das Baby genauer an und schnuppert an ihr um zu überprüfen ob sie verletzt ist. Plötzlich niest das Mädchen sie an, sodass sie zurückweicht und sich übers Gesicht reibt. Kala ist verwirrt als das Baby sie glücklich ankichert; dann streckt das Baby die Arme aus und teilt ihr so offensichtlich mit, dass sie auf den Arm genommen werden will. Kala hebt sie an. Sie platziert das Baby auf ihrem Hinterbein und hält sie dort fest. Mit ihrem Finger hebt Kala die Windel des Babys an und schnuppert daran. Angeekelt weicht sie zurück. Offenbar muss die Windel gewechselt werden.

 

Kala hört wie das Baby ein Geräusch macht und dreht sie um um sie anzusehen. Das Baby schaut Kala an und macht Spuckebläschen mit dem Mund. Kala kichert und bringt die Bläschen mit ihrem Finger zum platzen, was das Baby zum gurren bringt. Dann legt das Baby ihre kleinen Hände auf Kalas Gesicht, was diese mit einem Lächeln quittiert. Zum ersten Mal wurde ihr Gesicht von jemandem berührt, der kein Gorilla Baby war. Aus Versehen gleiten die Finger des Babys in ihre Nasenlöcher. Kala schüttelt diese ab. Sie streckt einen Finger aus während das Baby den Arm ausstreckt um nach diesem zu greifen. Dann legt Kala ihre Hand auf die des Babys. Sie lächelt erneut als das Baby ihre Hände mit einem Gurren berührt. Kala hält das Baby im Arm während dieses gähnt und sich an sie kuschelt. Kala hat einen liebevollen Blick, da ihr das Baby sehr schnell ans Herz gewachsen ist. Leise flüstert sie dem Baby zu.

 

Kala: Ich werde dich aus ganzem Herzen lieben. Du wirst nie mehr alleine sein.

 

Tief in ihre Anbetung versunken huscht eine friedliche Mine auf Kalas Gesicht. Wie das Schicksal es so will sollte sie den Moment nicht lange genießen können. Ein Schatten flackert über Kala auf, sodass ihr eine Vorahnung kommt. In ihrem Augenwinkel erspäht sie etwas Gelbes. Sie schnuppert, bemerkt einen bekannten Geruch und schaut nach oben. Und tatsächlich handelt es sich um Sabor. Sie ist zurückgekommen um zu überprüfen ob sie irgendwas übersehen hat. Und sie erspäht das Baby in Kalas Arm und plant es zu töten. Von ihrem Hochsitz in den Dachsparren aus knurrt sie bedrohlich.

 

Sabor stürzt sich zum Angriff auf Kala und das Baby. Kala weicht aus und hält das Baby fest während Sabor sie verfolgt um anzugreifen. Kala tut ihr bestes um zu verhindern, dass Sabor das Baby verletzt. Kala presst sich gegen eine Wand; unfähig zu entkommen. Sabor stürzt sich auf sie, sodass die Wand zerbricht. Die drei fallen nach unten auf eine Überdachung aus Zelttuch. Kala versucht mit dem Baby zu entkommen, Sabor aber greift noch immer an und verfolgt die beiden. Sie versucht sie mit ihren Klauen anzuschlitzen, trifft jedoch nur das Zelttuch. Die Überdachung reißt auf, sodass alle drei auf die Plattform stürzen. Kala wurde von dem Fall erschreckt, was Sabor ausnutzt. Sie greift an und liefert sich einen Schlagabtausch mit Kala.

 

Schon bald drückt Sabor Kala gegen das Holz während diese sie am Hals packt und dafür sorgt, dass das Baby für Sabor außer Reichweite bleibt. Mit einem Knurren fährt Sabor ihr mit den Krallen über das Gesicht, was sie dazu zwingt das Baby loszulassen, welches auf das Netz unter der Plattform purzelt. Erschrocken atmet Kala hörbar ein während Sabor zufrieden brummt. Sabor bricht den Angriff auf Kala ab um das Baby zu verfolgen, bevor sie jedoch dazu kommt stürzt Kala sich auf sie und hält sie an Ort und Stelle. Durch einen Schlitz sieht Kala wie das Baby über das Netz rollt. Dann versucht Sabor sich aus Kalas Griff zu befreien und schafft es ihr erneut ins Gesicht zu schlagen. Dann springt Sabor runter auf das Netz und verfolgt das Baby. Als sie erneut durch den Schlitz schaut sieht Kala wie das kleine Mädchen über das Netz rollt. Nichts von der Gefahr ahnend kichert das Mädchen und rollt weiter während Sabor sie verfolgt.

 

Kala rappelt sich auf und sucht durch das Loch am Hauptmasten nach dem Baby. Schließlich kommt das Baby auf dem Netz zum liegen. Das Baby streckt die Arme aus während sie Kala ankichert. Kala steht die Angst ins Gesicht geschrieben als sie Sabor erblickt. Zum Glück hat Sabor Schwierigkeiten dabei sich auf dem Netz fort zu bewegen. Kala greift nach dem Baby während Sabor versucht sie zu schnappen bevor Kala sie retten kann. Kala kommt nicht an das Baby ran. Sabor ist mittlerweile nah genug dran für einen Angriff. Kala japst nach Luft als die Leopardin sich auf das Baby stürzen will, sie jedoch verfehlt, wodurch das Baby auf dem Netz hoch geworfen wird während Sabor sich im Netz verheddert. Durch ihr schnelles Denken geleitet greift Kala nach dem Baby und bekommt sie glücklicherweise an der Windel zu fassen. Hektisch versucht Kala sie durch das Loch zu ziehen, welches jedoch zu klein ist. Das Baby prallt glücklich an den Brettern ab. Immer noch verheddert versucht Sabor nach ihr zu greifen, das Netz zerreißt jedoch, sodass sie beinahe in ihr Verderben stürzt.

 

Bei einem Versuch das Baby zu retten rutscht die Windel zwischen zwei Bretter. Kala testet dies erneut und stellt fest, dass es so funktioniert. Sie nimmt die Windel und zieht diese durch den Schlitz bis zum Rand. Währenddessen ist Sabor dabei sich wieder auf das Netz zu ziehen. Als Kala mit dem Baby den Rand erreicht zieht sie sie hoch und nimmt sie in den Arm. Vor Erleichterung, dass es dem Baby gut geht zieht ihr ein mütterliches Lächeln über das Gesicht. Doch dann hört sie ein Knurren. Sie dreht sich um und sieht wie Sabor einige Bretter zerbricht und hervor kommt. Kala schaut zur Seite und sieht, dass es sehr tief und steil nach unten geht. Die beiden scheinen festzusitzen.

 

Zumindest bis Kala ein Boot erspäht, das an einem Flaschenzug befestigt ist. Sobald Sabor wieder auf der Plattform ist jagt sie dem zum Boot eilenden Gorilla mit einem Knurren hinterher. Kala hechtet in das Boot, sodass dieses Richtung Boden sinkt. Frustriert blickt Sabor nach unten und plant sich die beiden zu schnappen, bemerkt jedoch nicht, dass sie mit einem Bein in einem Haufen Seile steht, welche sich um sie wickeln und sie nach oben ziehen. Für eine Weile scheinen Gorilla und Kind auf dem Boden aufzuprallen, kurz bevor es diesen erreicht kommt das Boot jedoch zum stehen. Mit einem Grinsen steigt Kala aus. Als sie nach oben schaut sieht sie eine brüllende und in den Seilen verhedderte Sabor. Kala sieht darin eine Möglichkeit zu fliehen und mit dem Neuling zum Klan zurückzukehren. Mit dem Baby im Arm rennt sie zurück Richtung Dschungel. Sie macht sich daran die Hängebrücke zu überqueren, hält jedoch für einen Moment inne um Sabor anzusehen und diese an zu knurren und zu schnauben. Für einen Moment beginnt die Off-Stimme erneut zu singen.

 

Mit der Zeit kann Liebe alles heilen. Zwei Welten, eine Familie. Glaub an dich, Vertrau darauf. Das Leben zeigt dir wie.

 

Und so geht Kala, mit dem kleinen Mädchen in ihrer Obhut, zurück in den Dschungel.

Kapitel 3: Adoptiert/Dir gehört mein Herz

Im Dschungel sucht der Gorilla Klan währenddessen nach Kala und macht sich wegen ihrem Verschwinden sorgen. Erst vor wenigen Minuten hatten sie ihr Verschwinden bemerkt und suchen jetzt nach ihr. Sie suchen und suchen und hoffen, dass sie wohlauf ist. Dann schaut eine junge Terk, Kalas Nichte, nach Links und zeigt auf etwas, wodurch sie die Aufmerksamkeit des Klans erlangt.

 

Terk: Mama, schau mal! Schau mal da drüben!

 

Die Anderen, einschließlich ihrem Anführer Kerchak, schauen in diese Richtung und seufzen erleichtert als Kala sich ihnen nähert. Der Klan geht auf sie zu um zu überprüfen ob sie verletzt ist. Kerchak lächelt sie sehnsuchtsvoll an und freut sich, dass es ihr gut geht.

 

Mehrere Gorillas: Kala! Sie ist zurück!

 

Gorilla #1: Geht es dir gut, Liebes?

 

Kala: Mir gehts gut. Nein, wirklich. Ich wurde nur ein wenig… aufgehalten.

 

Dann zeigt Kala zur Überraschung aller was sie im Arm trägt; das Baby. Alle sind äußerst schockiert. Ein paar der Gorilla Damen versuchen ihre Gefühle über den unerwarteten Gast in Worte zu fassen. Zuri, Kalas Schwester und Mutter von Terk, unternimmt als erste den Versuch.

 

Zuri: Nun, ist das nicht, naja, es ist so…

 

Terk klettert an ihrer Mutter herunter um das Baby genauer zu betrachten.

 

Gorilla #2: Also, es ist so…

 

Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen unterbricht Terk den Gorilla.

 

Terk: Ja, es sieht abartig aus, oh ja, genau das.

 

Zuri: Terkina!

 

Terks Mutter rügt sie für ihre Direktheit. Terk versucht sich zu verteidigen.

 

Terk: Ist doch so! Ich meine, was ist es denn überhaupt?

 

Terk stellt diese Frage während sie sich gegen Kalas Arm lehnt und das Baby betrachtet.

 

Kala: Sie ist ein Baby.

 

Kala hebt das Baby an und überreicht sie an Terk. Da dies für Terk unerwartet kommt hält sie das Baby in einer komischen Position.

 

Terk: Woah! (Das kleine Mädchen beginnt sich in Terks Griff zu winden.) Oh! Ich kann… nicht…(Das Baby kichert als sie Terks Haar berührt. Terk grinst beim Anblick des kichernden Babys.) Also, wo ist ihre Mama?

 

Kala: Nun, ich werde ab jetzt ihre Mutter sein.

 

Die Anderen jedoch machen bei diesem Satz ein besorgtes Gesicht. Das kleine Baby sieht überhaupt nicht wie die Gorillas des Stammes aus. Was wird Kerchak dazu sagen? Wenn man vom Teufel spricht taucht er auch schon auf und die Gorillas treten zurück um ihrem Anführer Platz zu machen. Als Kerchak sich Kala nähert, die nur noch Augen für das Baby hat, sieht er wie das Baby jetzt mit Terk spielt. Terk schaukelt das Mädchen hin und her.

 

Terk: Wisst ihr, wenn man sich erst einmal an sie gewöhnt ist sie gar nicht mal übel (Sie bemerkt, dass Kerchak die Stirn runzelt, was sie dazu veranlasst das Baby wieder an Kala zu überreichen.) Kala wird jetzt ihre Mutter sein.

 

Kerchak schaut das Baby an und schnuppert an ihr. Mit einem Stirnrunzeln tritt er zurück. Das Kind sieht den Primaten nicht einmal ansatzweise ähnlich. Kala fleht Kerchak an.

 

Kala: Kerchak, ich habe sie vor Sabor gerettet.

 

Bei dem Namen dieses Raubtieres reißt Kerchak die Augen weit auf. Er schielt auf das Baby ehe er sich mit betrübter Stimme an Kala richtet.

 

Kerchak: Kala, sie wird unser verlorenes Kind nicht ersetzen können.

 

Kala: Ich weiß das, aber… sie braucht mich.

 

Sie schaut dem Baby direkt in die Augen während das Baby ihren Blick erwidert. Die beiden kuscheln miteinander. Kerchak versucht sie zur Vernunft zu bringen.

 

Kerchak: Aber Kala, schau es dir an! Es ist keines von Unseren. Nein, du musst es zurückbringen.

 

Er sagt diese Worte in einem Ton, der keine Widerrede zulässt und dreht sich um.

 

Kala: Sie zurückbringen? Aber dann würde sie sterben!

 

Kala sagt dies mit einem verängstigten Gesicht. Kerchak hält in der Bewegung inne während sich seine Gesichtszüge zur Vorbereitung auf den bevorstehenden Streit verhärten. Mit dem Baby eng umschlungen geht Kala auf ihn zu.

 

Kerchak: Wenn der Dschungel sie will, dann-

 

Kala unterbricht ihn mit fester Stimme.

 

Kala: Ich will sie!

 

Kerchak: Kala, ich kann dir nicht erlauben unsere Familie zu gefährden.

 

Kala knurrt frustriert.

 

Kala: Sieht sie für dich vielleicht gefährlich aus?

 

Sie hält ihm das Baby entgegen. Der Gorilla Anführer runzelt die Stirn und brüllt während er auf Kala zu stampft. Das Mädchen weint vor Angst, da Kerchak ihr Angst macht, und klammert sich eng an Kala. Tränen kullern dem Baby über das Gesicht während es gegen Kalas Fell wimmert. Kala schaut Kerchak flehend an, er schaut stirnrunzelnd zur Seite, seufzt jedoch resignierend.

 

Kerchak: War es allein?

 

Kala seufzt bei der Erinnerung an die Leichen, die sie im Baumhaus sah. Sie weiß die Eltern des Babys wurden getötet und ansonsten sind keine von ihren Leuten auf der Insel, zumindest nicht, dass sie wüsste. Falls doch hätten sie das Baby doch sicher schon lange vor ihr bemerkt.

 

Kala: Ja. Sabor hat ihre Familie getötet.

 

Kerchak schaut Kala aufmerksam an. Um sicherzustellen, dass sie nicht lügt wiederholt er seine Frage.

 

Kerchak: Bist du dir sicher?

 

Kala: Ja. Sie war ganz allein.

 

Kala beugt traurig den Kopf vor, wissend, dass das Baby niemanden mehr hat. Kerchak seufzt erneut, gibt jedoch nach.

 

Kerchak: Dann darfst du sie behalten.

 

Als Kerchak sich umdreht grinst Kala darüber, dass ihr Gatte ihr erlaubt hat das Kind groß zu ziehen.

 

Kala: (Liebevoll) Kerchak, ich weiß sie wird eine gute Tochter sein.

 

Bei diesen Worten bleibt Kerchak stehen. Er blickt über seine Schulter ehe er mit strenger Stimme zu reden beginnt.

 

Kerchak: Ich sagte sie darf bleiben; das macht sie nicht zu meiner Tochter. (Beim Gedanken daran, dass Kerchak das Kind nicht ebenfalls will macht Kala ein trauriges Gesicht. Dann wendet Kerchak sich an die Anderen.) Wir bauen hier unsere Nester für heute Nacht auf.

 

Das Flennen des Babys hat nachgelassen und sie schnieft nur noch. Zur Beruhigung kuschelt sie sich noch enger gegen Kala. Während die Anderen sich bettfertig machen tritt Terk wieder an Kala heran. Das jetzt wieder beruhigte Baby schaut sich ihren Fuß an, ehe sie diesen in den Mund nimmt um an ihm zu nuckeln. Neugierig stellt Terk ihrer Tante eine Frage.

 

Terk: Also, ehm, wie soll es heißen?

 

Mit dem Finger zieht Kala dem Baby den Fuß aus dem Mund. Daraufhin nuckelt das Baby stattdessen an ihrem Daumen.

 

Kala: SIE soll… Tarzana heißen.

 

Sie schaut Tarzana liebevoll an.

 

Terk: Tarzana? (Bei diesem Namen zuckt Terk mit den Schultern; sie hätte wahrscheinlich einen anderen Namen ausgesucht.) Okay, sie ist ja dein Baby. (Terk beschließt, dass es an der Zeit ist ihre Gedanken auszusprechen, jetzt wo die anderen Erwachsenen nicht mehr da sind.) Sie ist echt niedlich. Wenn sie also dein Kind ist, macht sie das dann zu meiner Cousine?

 

Kala: Ja. Zu deiner kleinen Cousine.

 

Terk: Super! Ich werd ihr so viel beibringen! Wie man klettert, und wie man Termiten isst, und ich werd sie noch so richtig schön in Schwierigkeiten bringen!

 

Kala kichert über Terks Enthusiasmus.

 

Kala: Ach, wirst du das?

 

Terk: Jo. Wann kann ich anfangen?

 

Kala: Sobald sie älter geworden ist. Momentan ist sie noch zu jung um mit dir all diese spaßigen Sachen zu machen.

 

Terk: Och, menno! (Terk schaut Tarzana mehr oder weniger erzürnt an.) Warum kannst du nicht älter sein? (Tarzana hört auf an ihrem Daumen zu nuckeln und schenkt Terk ein zahnloses Lächeln.) Och, wie kann ich ihr böse sein wenn sie mich so anschaut? Das ist überhaupt nicht fair, Tantchen Kala. Warum muss sie so süß aussehen?

 

Kala: Weil alle Babys süß sind.

 

Terk verschränkt die Arme vor der Brust und zieht einen Schmollmund.

 

Terk: Ist immer noch Schummeln. Sollte nicht so einfach sein jemanden nicht wütend zu machen.

 

Kala: Denk doch einfach daran wie es mir und deiner Mutter ging nachdem du geboren wurdest.

 

Terk schaut nachdenklich drein. Dann entspannen sich ihre Gesichtszüge bei der Erkenntnis, dass ihre Tante Recht hat.

 

Terk: Ich schätze es ist wohl doch fair.

 

Zuri nähert sich ihrer Tochter, ihrer Schwester und ihrer neuen Nichte. Sie kommt um ihre Tochter zu Bett zu bringen. Bevor sie sich ihrer Tochter zuwendet richtet sie sich an Kala.

 

Zuri: Kala, warum hast du sie gerettet? Du hättest sterben können! Ich weiß du hast unvergleichbares durchgemacht, aber…

 

Noch bevor sie ihren Satz beenden kann unterbricht Kala ihre Schwester.

 

Kala: Zuri, ich konnte sie nicht einfach zurücklassen. Sie wäre getötet worden. Ich konnte nicht zulassen, dass noch ein Baby stirbt obwohl ich es diesmal hätte verhindern können. Sie braucht mich und ich sie. Wir haben schon eine ganz enge Beziehung.

 

Zuri seufzt vor leichter Verzweiflung.

 

Zuri: Aber Kala, kannst du sie wirklich inmitten von Gorillas groß ziehen? Sie ist nicht wie wir.

 

Kala: Mag sein, aber ich spüre sie ist wesentlich stärker als sie aussieht. Ich denke sie wird uns noch sehr überraschen sobald sie älter wird.

 

Zuri: Wird noch eine Weile dauern bis sie groß wird. Was wirst du tun?

 

Kala: Ich werde sie beschützen bis es soweit ist. Sie mag noch klein sein, aber sie hat ein Feuer in sich. Eins, dass man nicht löschen kann. Eines Tages wird sie das lernen.

 

Zuri: Ich hoffe du weißt was du tust. (Zuri wendet sich ihrer Tochter zu.) Also, junge Dame, mitkommen. Deine Nestzeit ist schon lange überschritten.

 

Zuri hebt Terk auf, nimmt sie auf den Rücken und geht zu ihrem Nest.

 

Terk: Och, Mom!

 

Zuri: Nein.

 

Terk: Noch fünf Minuten?

 

Zuri: Nein.

 

Terk: Noch zwei Minuten?

 

Zuri: Nein.

 

Terk: Noch eine Minute?

 

Trotz allem Flehens zieht Zuri mit Kalas Nichte fort. Auf dem Rücken ihrer Mutter zieht Terk einen Schmollmund während sie versucht ein Gähnen zu unterdrücken. Leise ruft Terk ihrer Tante zu.

 

Terk: Nacht, Tantchen Kala und Tarzana.

 

Kala: Gute Nacht, Terk.

 

Mit einem Grinsen beschließt Kala, dass es auch für sie Zeit ist sich auszuruhen. Sie legt die kürzlich getaufte Tarzana auf ihren Rücken, so wie sie es mit einem Baby Gorilla tun würde; sie weiß jedoch nicht, dass Menschen Babys nicht wissen wie man sich dort festhält. Kala macht einen Schritt, Tarzana kann sich jedoch nicht halten und fällt runter. Tarzana japst erschrocken, Kala fängt sie jedoch auf. Vom Sturz verängstigt fängt Tarzana an zu weinen. Kala versucht ihre Tochter zu beruhigen.

 

Kala: Oh, oh nein, sch, sch, nicht weinen, ich bin ja da. (Sie streichelt Tarzana sanft über den Kopf.) Komm schon, komm schon. (Um ihre Tochter zu beruhigen fängt Kala an zu singen.) Hör auf zu weinen und nimm meine Hand. Halt sie ganz fest, keine Angst. Ich will dich hüten, will dich beschützen. Bin für dich hier, keine Angst.

 

Tarzana umklammert Kalas Finger und hört auf zu weinen. Tarzana gurrt Kala an. Da sie sich beobachtet fühlt schaut Kala sich um und sieht wie Kerchak die Stirn runzelt während der Klan sich für die Nacht fertig macht. Sie seufzt während die Off-Stimme zu singen beginnt.

 

Du bist so klein und doch so stark. In meinen Armen halt ich dich schön warm. Von nun an sind wir unzertrennlich. Bin für dich hier, keine Angst.

 

Später am selben Abend klettert Kala zu einem großen Baumstamm, wo die Familie die Nacht verbringen wird. Während sie Tarzana festhält sammelt Kala einige Blätter um daraus ein Nest zu bauen. Auf dem Baum sind auch verschiedene andere Tierfamilien zu sehen. Eine Chinchilla Familie, und auch eine Lemurendame mit ihrem Kind. Sie alle schauen Mutter und Tochter verständnisvoll an. Kala legt ihren Kopf neben den von Tarzana, als diese sich an den Kopf ihrer neuen Mutter kuschelt und Kala ihre Tochter eng umarmt und nicht mehr loslassen will. Tarzana kichert.

 

Denn dir gehört mein Herz. Ja, dir gehört mein Herz. Von heute an für alle Ewigkeit.

 

Grinsend spielt Kala mit Tarzana während ein paar Schmetterlinge umher fliegen. Das Baby kichert als einer der Schmetterlinge auf ihrer Nase landet. Dies bringt den Gorilla zum lächeln während sie Tarzana dicht neben sich hinlegt. Sie schaut den anderen Mitgliedern des Klans dabei zu wie diese sich schlafen legen.

 

Dir gehört mein Herz. Nun bist du hier bei mir. Denn dir gehört mein Herz. Nur dir.

 

Die anderen Tiere sind dabei sich mit ihren Kindern schlafen zu legen. Terk nimmt sich als Decke ein großes Blatt und geht zu ihrer Mutter. Bedeckt von dem großen Blatt schlafen sie ein. Währenddessen starrt Kala ihrer Tochter in die Augen ehe sie ihr etwas zu flüstert.

 

Kala: Nur dir!

 

Kala schaut ihrer neuen Adoptivtochter dabei zu sie sich zum schlafen fertig macht. Sie grinst erneut während sie sich neben Tarzana zum schlafen hinlegt. Beide fallen in einen tiefen, aber friedlich Schlaf und wissen nicht was die Zukunft bereit hält.

Kapitel 4: Junge Tarzana/Ungezieferproblem

10 Jahre später schläft Kala an einem hellen, sonnigen Morgen. Mit einem müden Blinzeln öffnet sie langsam die Augen und legt die Arme eng um ihren Körper, da sie denkt, dass Tarzana dort wäre. Nachdem sie merkt, dass Tarzana nicht da ist wo sie sein sollte tastet Kala im Halbschlaf um sich umher. Als sie merkt, dass Tarzana nicht da ist reißt sie erschrocken die Augen auf. Hektisch sucht sie das Nest nach ihr ab. Verängstigt ruft Kala nach ihrer Tochter.

 

Kala: Tarzana?

 

Von ihr unbemerkt baumelt Tarzana über ihr an einigen Lianen. Sie ist mittlerweile 10 Jahre alt und ihre Brust wird von ihrem langen, braunem Haar bedeckt. Über die Jahre wurde ihre Haut leicht gebräunt und hat einen olivfarbenen Teint angenommen. Ihre blau-grünen Augen funkeln lebhaft. Um die Hüften trägt sie einen dunkelbraunen Lendenschurz, welcher diese fast vollständig bedeckt. Sie wartet ein paar Sekunden und stößt dann ein elefantenhaftes Tröten aus, was Kala aufhorchen lässt. Ohne sich umzudrehen rügt Kala ihre Tochter scherzhaft.

 

Kala: Tarzana!

 

Kala schaut nun nach oben, in die Richtung aus der sie Tarzanas Elefantenruf vernahm. Das junge Mädchen hängt mit einem verspielten Grinsen kopfüber von den Lianen. Sie zieht ihre Mutter auf.

 

Tarzana: Ich hab dich ganz schön erschreckt, Mama.

 

Kala seufzt aus Erleichterung darüber, dass ihre Tochter nicht verschwunden ist, sondern sich lediglich einen Scherz erlaubt hat.

 

Kala: Allerdings! (Tarzana lässt sich langsam auf den Boden sinken, rutscht jedoch leicht aus. Kala fängt sie schnell wieder auf.) Kannst du keine leiseren Tiere nachmachen?

 

Tarzana klettert ihrer Mutter auf die Schultern, ehe sie auf Höhe ihres Kopfes stehen bleibt. Kala grinst breit als ihre Tochter ihr über den Kopf streichelt.

 

Tarzana: Och Mama, die machen keinen Spaß. (Ein teuflischer Blick schleicht sich auf Tarzanas Gesicht.) Soll ich einen Leoparden nachmachen?

 

Sie knurrt wie ein Leopard und macht mit einer Hand eine Krallen Bewegung. Sanft hebt Kala ihre Tochter an und setzt sie auf dem Boden ab bevor sie ihr einen Vorschlag macht.

 

Kala: Warum denkst du dir nicht deinen eigenen Laut aus?

 

Als Tarzana eine Idee kommt grinst sie verschlagen. Sie küsst ihre Mutter kurz auf die Wange. Das Affenmädchen rennt auf allen Vieren davon und macht dabei ihre eigenen Laute. Kala schüttelt liebevoll den Kopf. Tarzana geht an drei Gorillamüttern vorbei, die ihren Babys durchs Fell kämmen. Die anderen Baby Gorillas sehen was sie macht und es gefällt ihnen. Sie machen ihre Laute nach, sehr zum Missfallen ihrer Mütter, welche Kala prompt dafür rügen Tarzana auf die Idee gebracht zu haben.

 

Gorillamütter: Kala!

 

Als ob sie sagen wollte „So sind Kinder halt.“ zuckt Kala mit den Schultern. Als Tarzana weiter davon rennt rempelt sie das Bein eines bekannten Gorillas an und landet auf ihrem Rücken. Sie schaut nach oben und jault als sie sieht wie Kerchak sie entgeistert anschaut.

 

Tarzana: Upps, hi-hi. (Mit einem entschuldigenden Gesichtsausdruck weicht sie zurück als Kerchak sie leicht anknurrt.) Tut mir Leid, Va-

 

Bevor sie ihre Entschuldigung zu Ende aussprechen kann platzt ein vertrauter Gorilla herein und umarmt sie. Eine mittlerweile 13-Jährige Terk umarmt ihre Cousine. Sie ist größer geworden während ihr Fell dichter geworden ist und einen helleren Farbton angenommen hat.

 

Terk: Tarzana, Gott sei Dank geht es dir gut! Kala und ich haben uns so Sorgen gemacht! (Terk gibt vor zu Weinen ehe sie sich an Kerchak richtet.) Danke! Vielen Dank, dass du sie gefunden hast, Kerchak. Du bist so ein weiser und fürsorglicher Anführer. (Genervt rollt Kerchak mit den Augen. Terk kichert verlegen ehe sie Tarzana etwas zuflüstert.) Lauf!

 

Terk rennt davon und lässt Tarzana wieder allein mit Kerchak zurück. Kerchak seufzt und schüttelt den Kopf ehe er sich daran macht zu gehen.

 

Tarzana: Umm…

 

Tarzana kichert nervös bevor sie Terk hinterher rennt. Bald schon sind sie weg von Kerchak. Terk versteckt sich hinter einem Baum und wartet darauf, dass Tarzana sie einholt. Tarzana rennt weiter, bevor sie jedoch an Terk vorbei rennen kann packt Terk sie um die Hüften und zieht sie zu sich hinter den Baum.

 

Terk: Hallo! Hast du sie noch alle?

 

Terk schüttelt ihre Cousine an den Schultern während sie sie halbherzig rügt. Tarzana ist verwirrt über das wovon ihre Cousine redet.

 

Tarzana: Was?

 

Sanft legt ihr Terk eine Hand auf die Schulter ehe sie zu einer Erklärung ansetzt.

 

Terk: Wie oft muss ich es dir noch sagen? Wenn du willst, dass Kerchak dich mag, halt dich von ihm fern!

 

Sie tippt Tarzana gegen die Nase und schiebt sie neckend etwas zurück. Als Reaktion versucht Tarzana das selbe bei Terk zu machen, was ihr jedoch nicht gelingt. Mit einem süffisanten Grinsen schaut Terk auf sie hinab. Da sie diese Auseinandersetzung körperlich nicht gewinnen kann versucht Tarzana stattdessen ihr vorheriges Verhalten gegenüber Kerchak zu verteidigen.

 

Tarzana: Das eben war keine Absicht! Ich hab nur herum geblödelt und hab aus Versehen Vater angerempelt.

 

Terk: Lass ja nicht zu, dass er dieses Wort von dir hört. Falls doch weißt du was passieren wird.

 

Tarzana: Ich weiß er will nicht, dass ich ihn so nenne, aber ich will, dass er mich wie seine Tochter behandelt. Mein Dad soll mich so lieben und akzeptieren wie ich bin.

 

Tarzana kauert auf dem Boden nieder und schmollt ein wenig. Terk versteht was sie braucht und umarmt Tarzana beruhigend.

 

Terk: Ich weiß. Du musst aber vorsichtiger sein. Ich will nicht, dass er dir weh tut oder dich anschreit.

 

Tarzana: Danke, Terk.

 

Tarzana lächelt sie an. Die beiden teilen einen schönen Moment bis dieser durch Gelächter unterbrochen wird. Sie sehen zwei nahestehende Gestalten von denen das Lachen ausgeht. Der eine ist etwas schlaksig und heißt Flynt, der dickere heißt Mungo. Als die beiden kurz anhalten ruft Flynt Terk zu.

 

Flynt: Komm schon, Terk! Lahme Ente!

 

Mungo: Wer als letzter da ist, ist ein Mistkäfer!

 

Die beiden rennen in Richtung der Wasserstelle davon. Terk befreit sich aus der Umarmung und nachdem sie sich an ihren Plan mit den beiden abzuhängen erinnert ruft sie ihnen zu.

 

Terk: Ja, und der erste muss ihn essen!

 

Sie kichert über ihre eigene Bemerkung.

 

Da sie mehr Zeit mit ihrer Cousine verbringen will stellt Tarzana ihr eine Frage.

 

Tarzana: Terk, kann ich mitkommen?

 

Terk macht sich daran los zu rennen, zögert jedoch. Auch wenn sie gerne Zeit mit Tarzana verbringt kann sie manchmal auch zum Problem werden, wenn auch nicht absichtlich. Manchmal liegt es an Terk, aber sie hatte den beiden Gorilla Jungen versprochen mit ihnen abzuhängen. Sie hatte sich erhofft auf diesem Weg etwas Zeit mit den Anderen und ohne ihre Cousine verbringen zu können. Um den Frieden nicht zu brechen versucht sie es Tarzana schonend beizubringen ohne ihr weh zu tun.

 

Terk: Nun, wenn du mithalten könntest ja, aber, weißt du, du kannst nicht wirklich mithalten. (Terk ruft den beiden Jungs zu.) Wartet, Leute! Wartet! Bin genau hinter euch.

 

Sie rennt los und bemerkt Tarzanas betrübtes Gesicht überhaupt nicht. Tarzana wusste sie war nicht die schnellste, dass Terk aber dachte sie könne nicht mithalten tat dann doch weh. Normalerweise ist Terk in solchen Situationen immer sehr ermutigend und unterstützend. Ihr Gesicht verhärtet sich während ihr die Entschlossenheit deutlich ins Gesicht geschrieben steht.

 

An der Wasserstelle kann man einen wunderschönen Wasserfall sehen. Das Wasser ist kristallklar. An der Wasserstelle tummeln sich mehrere Elefanten und genießen die Abkühlung an ihren Füßen. Flynt und Mungo hängen an den Klippen ab. Sie tun so als würden sie miteinander kämpfen.

 

Mungo: Nimm das!

 

Er schlägt Flynt auf den Kopf.

 

Mit einem süffisanten Grinsen schnappt Flynt sich Mungos Arm und haut selbigen mit diesem.

 

Flynt: Hör auf dich selbst zu schlagen. Hör auf dich selbst zu schlagen! Hör auf dich selbst zu schlagen! Hör auf dich selbst zu schlagen!

 

Durch den Rand des Waldes kommt Terk an und singt mit einer Cyndi Lauper mäßigen Stimme.

 

Terk: Der Spaß ist eingetroffen! (Sie verbeugt sich tief, bevor sie wie Elvis Presley posiert und redet.) Vielen Dank!

 

Flynt schielt zu Terk hinüber.

 

Flynt: Hey, warum hat das so lang gedauert?

 

Terk klopft sich den Staub aus dem Fell, der sich auf dem Weg zur Wasserstelle gesammelt hatte.

 

Terk: Hatte ein kleines Ungeziefer Problem. Hab mich aber darum gekümmert. (Durch die Büsche kommt Tarzana an einer Liane herbei geschwungen und stößt Terk versehentlich um.) Woah!

 

Tarzanas Haar ist etwas unordentlich, da sich Blätter und Zweige in ihren Locken verfangen haben. Sie begrüßt die beiden Gorilla Jungs und freut sich sie alle gefunden zu haben.

 

Tarzana: Hi, Jungs.

 

Flynt stöhnt genervt während Mungo sich die flache Hand auf die Stirn legt. Flynt schaut Terk leicht verärgert an und stellt ihr vorwurfsvoll eine Frage.

 

Flynt: Terk, was ist das? Soll das ein Scherz sein?

 

Mungo: Sag mir nicht da steht das haarlose Wunder vor mir.

 

Mit verwirrter Mine entfernt Tarzana die ganzen Gegenstände aus ihrem Haar. Sie kommt auf ihre Unterhaltung mit Terk zu sprechen.

 

Tarzana: Nun, Terk meinte wenn ich mithalten kann könne ich mitkommen.

 

Flynt und Mungo stöhnen beide über Terks Handlungen. Jetzt müssen sie gänzlich unerwartet Zeit mit Tarzana verbringen.

 

Flynt & Mungo: Oh nein, Terk!

 

Terk erschaudert vor Scham darüber ihre Cousine unbeabsichtigt eingeladen zu haben, und darüber sie angelogen zu haben. Sie beschließt mit Tarzana zu reden.

 

Terk: Ich regel das Jungs, okay? (Sie geht auf ihre Cousine zu.) Hör mal, Kumpel, komm her. Wir haben hier ein kleines, winziges, klitzekleines Problem, verstanden? (Die beiden entfernen sich etwas um zu reden.) Ich für meinen Teil würde liebend gern mit dir abhängen. Das weißt du auch. Aber die beiden… da ist etwas mehr Überzeugungsarbeit erforderlich, verstehst du?

 

Tarzanas Mimik zeigt sie versteht. Sie ist jedoch fest entschlossen die beiden eines Besseren zu belehren und sie zu überzeugen sie in ihre Gruppe aufzunehmen.

 

Tarzana: Okay, was muss ich tun?

 

Diese Frage überrascht Terk; sie hätte nicht erwartet, dass es ihr so wichtig ist. Andererseits kennt sie ihre Cousine und hätte diese Reaktion kommen sehen müssen.

 

Terk: Tun? (Sie kratzt sich verlegen über den Hals.) Was du tun musst? (Terk lacht während sie sich weiterhin kratzt.) Das ist ziemlich bescheuert.

 

Neugierig fragt Tarzana was sie denn tun muss.

 

Tarzana: Was?

 

Terk: Nun, du musst… (Terk wickelt ein paar Haare ihres Fells um ihren Finger, ehe sich ein Strang löst. Beim Anblick ihres Haares kommt ihr eine Idee.) Du musst ein Haar besorgen!

 

Tarzana: (Skeptisch) Ein Haar?

 

Terk: Ja, ein Haar, um. (Unterhalb der Klippen ertönt das Tröten eines Elefanten. In einem letzten verzweifelten Versuch Tarzana abzuwimmeln sagt Terk etwas worüber sie sich sicher ist, dass niemand versuchen würde es zu besorgen.) Ein Elefantenhaar!

 

Sie zeigt nach unten und Tarzana sieht die Elefantenherde. Zwei Elefanten kämpfen im Wasser, ihre Stoßzähnen stoßen aneinander.

 

Tarzana: Ein Elefantenhaar?

 

Als sie dies fragt hat sie plötzlich Angst und ist sich unsicher ob es die Gefahr wert ist.

 

Terk: Wie gesagt, ziemlich bescheuert, nicht? (Terk führt sie weg von der Klippe.) Hör auf meinen Rat und geh einfach nach Hause, okay? Wer braucht diesen Ärger schon? Weißt du, ich bleib wahrscheinlich auch nicht mehr lange. (Mit einem Nicken verschwindet Tarzana.) Du gehst, ich komm nach. Alles klar? Siehst du? Überlass das hier mir. (Glücklich erzählt Terk ihren Freunden davon, dass ihre Cousine auf ihren Rat gehört hat. Dies lässt die Gorillas erleichtert seufzen.) Ich habe es euch doch gesagt… (Tarzana rauscht an ihr vorbei auf die Klippe zu.) TARZANA! Tarzana, nein!

 

Schock und Angst liegen in ihrer Stimme; sie kann einfach nicht glauben, dass ihre Cousine dem Haar tatsächlich hinterher jagt.

 

Es ist zu spät, da das Affenmädchen schon gesprungen ist. Sie stößt ihren bekannten Schrei aus während sie auf das Wasser zu stürzt. Ihr Fall endet abrupt als sie mit dem Bauch auf dem Wasser aufklatscht…hart. Die Gruppe, die ihr zuschaut, kneift die Augen zusammen.

 

Mungo: Oh! Das hat wehgetan!

 

Terks Gesicht zeigt wie besorgt sie ist. Währenddessen sinkt Tarzana im Wasser und landet auf einem Nilpferd, was dieses aufschreckt. Während es das Mädchen anstarrt fängt es an sich zu bewegen. Tarzana schiebt sich vom Nilpferd weg. Sie sieht die Schwimmtechnik des Tieres und macht diese nach. Als sie die Technik gemeistert hat schwimmt sie an die Oberfläche.

 

Von den Klippen aus suchen Tarzanas Freunde das Wasser nach ihr ab. Terk erspäht sie und zeigt auf sie Stelle im Wasser, an der sie gerade hervor kommt. Erleichtert ruft sie den Anderen zu.

 

Terk: Seht mal, oh, oh, da ist sie! Sie lebt!

 

Tarzana winkt ihren Freunden auf der Klippe zu.

 

Tarzana: Hey, Leute!

 

Sie alle winken ihr zurück.

 

Flynt & Mungo: Hi!

 

Sie salutiert ihnen zu bevor sie zu den Elefanten schwimmt. Mit einem leichten Weinen fleht Terk Tarzana an.

 

Terk: Oh nein, nein, nein, nein, nein! (Flynt und Mungo lachen kindisch.) Komm zurück, komm zurück!

 

Flynt: Dieses Mädel ist toll! Hey, wenn sie es überlebt solltest du sie häufiger mitbringen!

 

Er schlägt Terk kumpelhaft gegen die Schulter.

 

Mungo: Kommt schon, kommt schon. Suchen wir uns einen besseren Zuschauerplatz!

 

Sie gehen um zu sehen ob Tarzana die Aufgabe erfüllen kann, Terk bleibt jedoch zurück.

 

Terk: Oh.

 

Frustriert reibt sich Terk mit einer Hand über das Gesicht. Sie weiß, was auch immer passiert ist ihre Schuld. Da sie weiß, dass Tarzana früher oder später ihre Hilfe brauchen wird dreht sie sich um und folgt Flynt und Mungo um an der Wasserstelle zu sein und im Fall der Fälle eingreifen zu können.

Kapitel 5: Junger Tantor/Piranha!

Weiter unten schwimmt Tarzana unterhalb der Wasseroberfläche auf die Elefantenherde zu. Die Elefanten stehen währenddessen im Wasser und unterhalten sich. Alle bis auf einen. Es handelt sich um einen kleinen Elefanten Jungen namens Tantor, der das Wasser angsterfüllt anschaut.

 

Tantor: Mom, bist du dir sicher, dass das Wasser steril ist? Es kommt mir merkwürdig vor.

 

Ganz leicht berührt er das Wasser mit seinem Hinterbein, ehe er das Bisschen, was an seinem Fuß hängen bleibt, abschüttelt. Seine Mutter ruft ihm von der Mitte der Wasserstelle aus zu.

 

Tantors Mutter: Es ist alles in Ordnung, Schatz.

 

Da er seiner Mutter vertraut geht er ins Wasser, ist aber immer noch skeptisch.

 

Tantor: Igitt! Aber was ist mit den Bakterien?

 

Tantors Mutter: Tantor, siehst du nicht, dass Mami beschäftigt ist?

 

Tantor rückt ein Stück näher, atmet jedoch erschrocken ein als er sieht wie etwas auf die Elefantenherde zu schwimmt. Als nächstes rennt er auf die Stelle zu, wo sich alle Elefanten gerade unterhalten.

 

Tantor: Passt auf! Da ist etwas im Wasser! Es kommt auf euch zu!

 

Er zieht am Rüssel seiner Mutter.

 

Tantors Mutter: Schatz, Mami verliert die Geduld.

 

Tantor: Aber dieses Mal sehe ich da wirklich was!

 

Tantors Mutter: Oh, Junge.

 

Dann sieht Tantor wie die Kreatur hinter einem der Elefanten an die Oberfläche kommt.

 

Tantor: Piranha! Es ist ein Piranha!

 

Angsterfüllt klammert er sich um das Bein seiner Mutter.

 

Tantors Mutter: Schatz, in Afrika gibt es keine Piranhas.

 

Tantors Vater: Sch, sag dem Kind doch so was nicht. Natürlich gibt es in Afrika Piranhas.

 

Intellektueller Elefant: Nein, sie hat Recht. Die sind in Südamerika beheimatet.

 

Tantors Vater: (An den gebildeten Elefanten gerichtet) Was weißt du schon?

 

Während die erwachsenen Elefanten darüber diskutieren ob es in Afrika Piranhas gibt oder nicht springt Tarzana aus dem Wasser und versucht sich von einem ihrer Schwänze ein Haar zu schnappen. Tantor bemerkt das und versucht sich erneut die Aufmerksamkeit der Erwachsenen zu verschaffen.

 

Tantor: Ah! Er ist genau hinter euch! Lauft!

 

Tantors Mutter: Zum letzten Mal, Schatz, in Afrika gibt es keine-

 

Tantors Vater: MEIN HINTERN!

 

Man sieht Tarzana wie sie sich am Schwanz von Tantors Vater festhält. Er trampelt im Wasser hektisch umher.

 

Tantor: Ich habs euch gesagt!

 

Die anderen Elefanten bilden einen schützenden Kreis.

 

Tantors Vater: Da ist etwas an meinem Hintern!

 

Mehrere Elefanten: Was ist es? Sind da noch mehr von denen?

 

Als der Elefant immer noch umher trampelt rutscht Tarzana von seinem Schwanz ab und fliegt mit einem Kreischen ins Wasser.

 

Tantor: Es ist ein Piranha!

 

Alle anderen Elefanten sehen sich verängstigt um ob noch mehr Piranhas vor ihnen sind. Hinter ihnen jedoch taucht Tarzana auf und holt schwer nach Luft. Als die Elefanten sich umdrehen sehen sie die Zähne des Mädchens und kommen alle zum selben Schluss.

 

Herde: PIRANHA!

 

Tantors Mutter: Tantor, wo bist du?

 

Bis auf Tantor rennen alle vor Schreck davon. Tarzana weicht der Herde aus bis sie unter Wasser von dem Fuß eines Elefanten bewusstlos geschlagen wird. Terk, Flynt und Mungo stehen näher am Wasser und schauen schockiert zu.

 

Flynt: Sie ist tot.

 

Er sagt dies mit trauriger Stimme, da er sich selbst teilweise die Schuld dafür, dass er Tarzana einfach hat nach dem Haar jagen lassen.

 

Die Elefanten stampfen auf die jungen Gorillas zu. Flynt und Mungo erschrecken bei der Feststellung, dass die Elefanten geradewegs auf sie zu kommen.

 

Flynt & Mungo: Wir sind tot!

 

Schnell rennen sie davon. Terk schnappt sich eine nah befindliche Liane und schwingt sich an dieser auf einen Ast während Flynt und Mungo zum Termiten Bereich der Gorillas rennen.

 

Im Dschungel sind die anderen währenddessen mit dem Essen von Termiten beschäftigt, bis sie ein Kreischen vernehmen. Sie sehen wie zwei junge Gorilla panisch vorbei rennen. Ohne stehen zu bleiben versuchen die beiden sich zu verteidigen.

 

Flynt: Wir waren es nicht! Ah!

 

Mungo: Die haben Schuld!

 

Doch bevor einer der erwachsenen Gorillas etwas erwidern kann hören sie weitere Geräusche und als sie sich danach umdrehen sehen sie die Elefantenherde, die die beiden Jungs verfolgt. Alle geraten in Panik und bringen sich in Sicherheit. Um sich zu schützen hechtet Kerchak zur Seite, hört jedoch das Kreischen eines Gorillas. Er dreht sich um und sieht wie ein Baby Gorilla nach Hilfe schreit und bemüht ist dem Trampeln der Elefanten auszuweichen. Kerchak springt auf das Baby zu. Kurz bevor das Baby dabei ist zertrampelt zu werden bringt Kerchak es in letzter Sekunde in Sicherheit. Bald schon ist die Herde vorbei gezogen, aber die Termiten Hügel sind zerstört. Zum Glück wurde niemand verletzt. Die Mutter des Babys tritt an Kerchak heran. Er überreicht ihr das Baby. Sie bedankt sich bei ihm.

 

Mutter des Babys: Oh, hab vielen Dank, Kerchak!

 

Mit einem Stirnrunzeln schaut Kerchak nach aus welcher Richtung die Elefanten kamen. Irgendetwas sagt ihm sie haben ihnen die Mahlzeit nicht ohne Grund vermiest. Ihm kommt ein Gedanke, er wartet jedoch einen Moment ab um zu sehen ob sich sein Verdacht bewahrheitet. In Sorge darüber, dass sie Tarzana nicht finden kann, wendet sich Kala an Zuri.

 

Kala: Zuri! Weißt du wo Tarzana ist? Ich hab gesehen wie sie heute Morgen mit Terk abgehauen ist.

 

Kala sagt dies mit Eile. Ihre Stimme strotzt vor Sorgen. Zuri versucht sie zu beruhigen.

 

Zuri: Ich bin mir sicher ihr geht es gut. Terk wollte sich an den Klippen bei der Wasserstelle mit Flynt und Mungo treffen.

 

Kala: Aber Flynt und Mungo sind hier gerade vorbei gerauscht!

 

Den beiden Schwestern steht die Angst ins Gesicht geschrieben. Die Feststellung, dass ihre Töchter möglicherweise in Gefahr sind lässt sie bis ins Mark erzittern. Die zwei Mütter eilen davon zur Wasserstelle und hoffen, dass es ihren Töchtern gut geht. Kerchak sieht wie die beiden gehen und macht sich daran ihnen zu folgen. Sein Verdacht wird langsam zur Gewissheit.

Kapitel 6: Außenseiterin/Hand an Hand

An der Wasserstelle zieht Terk eine bewusstlose Tarzana an Land. Mit sorgenvoller Stimme beginnt Terk auf sie ein zu reden.

 

Terk: Tarzana, Kumpel, Kumpel, komm schon, stirb mir nicht weg! Du hättest das nicht tun sollen! Das ist alles meine Schuld! Wach auf!

 

Als sie Tarzana anfleht auf zu wachen kommen ihr die Tränen. Sie hatte das alles nicht gewollt. Sie wollte nur etwas Zeit mit ihren anderen Freunden verbringen, und nicht Tarzana daran hindern müssen sich selbst weh zu tun. Jetzt ist es ihre Schuld, dass Tarzana das Elefantenhaar holen wollte und dabei verletzt wurde. Während sie sich selbst verabscheut rennt Tantor auf Terk zu.

 

Tantor: Vorsicht! (Er packt Terk um sie zu beschützen.) Weißt du nicht, dass dir ein Piranha binnen Sekunden das Fleisch vom Körper reißen kann?

 

Terk hat Probleme dabei sich von Tantors Umklammerung zu befreien. Als sie sich befreit fährt sie ihn an.

 

Terk: Was? Sie ist kein Piranha. Sie… (Terk vernimmt ein Husten und bemerkt, dass es vom zuvor bewusstlosen Mädchen ausgeht. Terk ist überglücklich, dass es Tarzana gut geht.) Sie lebt! Sie lebt! Sie lebt!

 

Sie umarmt ihre Cousine stürmisch.

 

Tantor: Sie lebt!

 

Terk: Sie le- (Bei der Feststellung was los ist pausiert sie und verzieht das Gesicht. Sie stößt das Mädchen von sich.) Du Idiot! Deinetwegen hatte ich fast einen Herzinfarkt. Ich dachte du wärst tot! Bist du glücklich?!

 

Tarzan: Ah-Ha.

 

Tarzana präsentiert einen Büschel Elefantenhaar. Terk schaut das Haar verblüfft an. Es war ihrer Cousine gelungen das Haar zu holen und es die ganze Zeit über nicht zu verlieren.

 

Terk: Du…Ich fasse es nicht…du hast das Haar?

 

Tantor: Darum ging es die ganze Zeit? Ich hab einen ganzen Schwanz von denen!

 

Tantor wedelt mit dem Schwanz und zeigt seine eigenen Haare. Die Gruppe lacht für einen Moment bis Terk beschließt, dass es Zeit ist sich vorzustellen.

 

Terk: Nun, ich bin Terkina, darfst mich aber Terk nennen. (Terk nimmt sich erneut Tarzana und deutet auf sie.) Dieser Idiot der fast gestorben ist ist meine kleine Cousine Tarzana.

 

Tarzana: Hey! Ich hab das nur gemacht weil du es mir gesagt hast.

 

Sie sagt dies leicht beleidigt. Terk rollt mit den Augen und ignoriert die Bemerkung ihrer Cousine.

 

Terk: Und wie heißt du?

 

Tantor: Ach ja! Ich bin Tantor, schön euch zwei kennen zu lernen.

 

Tarzana: Die Freude ist ganz unsererseits, Tantor. Willst du unser Freund sein?

 

Tantor: Ja! Wenn ihr aber noch mehr Haare benötigt wendet euch an mich.

 

Um seine Aussage zu bekräftigen wedelt Tantor mit dem Schwanz. Dies bringt die Gruppen ein Bisschen zum Lachen, bis sie zeitgleich von zwei Stimmen unterbrochen werden. Der Gorilla Klan hat die Wasserstelle erreicht. An der Spitze befinden sich Kala und Zuri.

 

Kala: Tarzana?

 

Zuri: Terkina?

 

Tarzana & Terk: Oh nein…

 

Tantor: Wer ist das?

 

Die beiden Mädchen schauen sich verlegen und ängstlich an.

 

Tarzana & Terk: Meine Mom.

 

Genau in dem Moment geht Kala auf ihre Tochter zu; sie ist erleichtert, dass es ihr gut geht. Das selbe macht Zuri bei ihrer Tochter, bis sich Terk aus ihrer Umklammerung befreit und sich neben Tarzana stellt.

 

Kala: Tarzana!

 

Tarzana schaut ihre Mutter an ehe sie verlegen antwortet.

 

Tarzana: Hi.

 

Terk: Hi, Tante Kala.

 

Kala hebt ihre Tochter hoch und umarmt sie, froh darüber, dass ihre Tochter unverletzt ist. Dann stellt Kala ihr eine Frage.

 

Kala: Ach, hast du mich erschreckt! Was ist passiert?

 

Terk schluckt sorgenvoll. Sie weiß das alles war ihre Schuld und sie sollte dafür bestraft werden.

 

Tarzana: Nun, ich…

 

Terk macht sich daran zu erklären was passiert ist und wie sie Tarzana herausgefordert hat, sie verhaspelt sich jedoch.

 

Terk: Um, das ist eine etwas lange… es ist kompliziert, denn was passiert ist war eine seltsame-

 

Aus dem Dschungel erscheint Kerchak. Als sein Blick auf Tarzana zu liegen kommt scheint sich sein Verdacht zu bestätigen.

 

Kerchak: Was ist passiert?!

 

Kerchaks wütender Tonfall schreckt Terk auf. Jetzt muss sie das ganze einem äußerst verärgerten Gorilla Anführer erklären. Um ihrer Cousine zu helfen windet sich Tarzana seufzend aus Kalas Armen. Sie beschließt jegliche Schuld auf sich zu nehmen. Entschuldigend geht sie auf Kerchak zu.

 

Tarzana: Es war meine Schuld, Kerchak.

 

Kala: Tarzana!

 

Kala sagt dies mit Überraschung in der Stimme. Sie kannte ihre Tochter gut, doch so etwas hätte sie nie erwartet. Wann immer Tarzana sich bisher in Schwierigkeiten gebracht hatte, sei es von sich aus oder wegen Terk, dann nie wegen etwas gefährlichem. Sie war darauf bedacht, dass was auch immer passierte nur sie betreffen würde. Tarzana bleibt bei der Scharade die Situation zu erklären.

 

Tarzana: Wir haben gespielt und, nun ja, es tut mir Leid, Kerchak.

 

Sanft berührt Tarzana Kerchaks Hand um ihm zu zeigen wie aufrichtig ihr leid tut was passiert ist. Kerchak zeiht seine Hand jedoch weg und fährt sie frustriert an.

 

Kerchak: Deinetwegen wäre fast jemand getötet worden!

 

Er schaut sie mit strengem Blick an während sie zu ihrer Mutter zurückweicht.

 

Tarzana: Aber das war keine Absicht!

 

Kala legt einen Arm um Tarzana während sie anfängt ihre Tochter zu verteidigen.

 

Kala: Sie ist nur ein Kind.

 

Kerchak: Das ist keine Entschuldigung, Kala! Was sie auch tut, sie verursacht nichts als Ärger!

 

Kala: Das stimmt nicht. Sie spielt zwar oft, ist dabei aber vorsichtig. Und selbst dann sind es meist nur Streiche!

 

Kerchak: Das spielt keine Rolle! Sie ist ein Problem!

 

Kala: Sie braucht mehr Zeit!

 

Kerchak: Du kannst sie nicht immer verteidigen!

 

Kala: Aber sie wird lernen!

 

Kerchak: Wird sie nicht! Man kann nicht lernen einer von uns zu sein!

 

Vor Stress und Frustration wird Kala lauter.

 

Kala: Weil du ihr nie eine Chance gibst!

 

Tarzana drückt sich noch enger an ihre Mutter, welche sie nun mit beiden Armen festhält. Ein trauriger Blick zieht auf Tarzanas Gesicht. Sie schaut nach oben während Kerchak wütend weiter redet.

 

Kerchak: Ihr eine Chance geben?! Kala, Schau sie dir an! Sie wird nie eine von uns sein!

 

Kala schreit Kerchak rügend an.

 

Kala: Kerchak!

 

Gekränkt japst Tarzana nach Luft während ihr die Tränen kommen. Sie befreit sich aus der Umklammerung und rennt weg. Kala ruft ihrer Tochter hinterher.

 

Kala: Tarzana!

 

Sowohl Kala als auch Kerchak schauen zu wie sie davon rennt. Kala seufzt traurig und schaut sehnsuchtsvoll in die Richtung, in die ihre Tochter verschwand. Kerchak quittiert den Abgang des Mädchens mit einem Knurren. Sie schaut Kerchak kurz verärgert an, ehe sie ihrer Tochter hinterher eilt. Der Anführer des Gorilla Klans schnauft und wendet sich zum gehen.

 

Später, am Abend, sieht man Tarzana an einem planschbeckengroßen Tümpel. Tarzana legt die Arme um sich während sie trübsinnig flennt und ihr die Tränen übers Gesicht laufen. Sie schaut sich ihre Reflexion im Wasser an und wischt sich mit einem Stirnrunzeln die Tränen aus dem Gesicht.

 

Tarzana: Warum kann ich nicht dazu gehören wie die Anderen? Warum bin ich so viel anders als die anderen Gorillas des Klans?

 

Ihre Fragen bleiben unbeantwortet. Sie versteht nicht, dass obwohl sie bei den Gorillas lebt aber bloß nicht wie einer aussieht kein Gorilla ist. Was sie auch tut, sie verursacht Probleme und Kerchak wird sie nie als seine Tochter anerkennen. Dies macht das arme Mädchen wütend. Aus Zorn schlägt sie ein paar mal ins Wasser und knurrt frustriert. Dann landet etwas Schlamm in ihrem Gesicht, was sie zum Grunzen bringt. Sie reibt etwas von dem Schlamm ab. Als sie sich jedoch ihre Reflexion genauer anschaut stellt sie fest, dass mit dem Schlamm im Gesicht mehr wie ein Gorilla aussieht. Sie nimmt sich noch mehr Schlamm und reibt sich mit diesem ein.

 

Erneut blickt sie ins Wasser um zu überprüfen ob sie wie ein Gorilla aussieht. Plötzlich hält sie inne als statt ihrer nun Kalas Reflexion im Wasser auftaucht. Sanft befragt Kala ihre Tochter.

 

Kala: Tarzana, was machst du da?

 

Als sie die Stimme ihrer Mutter hört dreht sie sich so rasch um, dass etwas vom Schlamm ab geschleudert wird. Danach geht sie auf ihre Mutter zu. Tarzana seufzt niedergeschlagen.

 

Tarzana: Warum bin ich so anders?

 

Kala: Weil du mit Schlamm bedeckt bist, darum.

 

Kala beginnt damit ihre Tochter mit dem Arm vom Schlamm zu säubern. Tarzana hingegen kann die Antwort ihrer Mutter nicht so stehen lassen.

 

Tarzana: Nein! Kerchak sagte ich gehöre nicht zur…

 

Kala: Mund zu.

 

Tarzana hört lange genug auf zu reden, damit Kala ihr den Schlamm um den Mund abwischen kann. Dann nimmt sie sich die Hand ihrer Mutter und fährt fort.

 

Tarzana: Kerchak sagte ich gehöre nicht zur Familie.

 

Kala: Denk nicht daran was Kerchak sagt. Er meint es nicht so.

 

Tarzana: Aber ich weiß, dass er mich nicht als Tochter haben will!

 

Kala: Tarzana, das stimmt nicht.

 

Tarzana: Oh doch! Er will mich nicht. Er will nicht, dass ich ihn meinen Vater nenne. Immer zu sieht er auf mich herab und liebt mich nicht. Für ihn bin ich nur ein Problem.

 

Kala: Kerchak ist einfach strenger zu dir weil du unsere Tochter bist. Er zeigt dir seine Liebe einfach auf andere Art. Du bist kein Problem und warst es auch nie. Jetzt halt still.

 

Sie versucht den restlichen Schlamm zu entfernen, aber Tarzana rückt weg. Tränen bilden sich in ihren Augen während sich ihre Stimme vor Frustration verhärtet.

 

Tarzana: Aber schau mich an!

 

Durch die plötzlichen Bewegungen fällt mehr Schlamm von Tarzana ab. Kala schaut sie voll Liebe und Traurigkeit an.

 

Kala: Das tue ich, Tarzana. (Sie fährt damit fort Tarzana sauber zu machen und listet nacheinander das jeweilige Körperteil auf.) Und weißt du was ich sehe? Ich sehe zwei Augen, wie meine, und eine Nase…irgendwo. (Tarzana kichert über die Mätzchen ihrer Mutter.) Ah, hier! (Sie stupst Tarzanas Nase an, was diese zum Lachen bringt.) Zwei Ohren… (Tarzana kichert erneut als Kala mit ihren Ohren spielt.) Und mal sehen. Was sonst noch?

 

Für ein weiteres Beispiel streckt Tarzana die Hände aus.

 

Tarzana: Zwei Hände?

 

Kala: Ganz genau. (Mit einem Grinsen legt sie ihre Hände an die von Tarzana. Das Mädchen stellt jedoch fest, dass die beiden Hände anders aussehen. Seufzend schaut sie traurig auf ihre Hände. Ihre Mutter merkt sofort, dass das mit den Händen eine schlechte Idee war, ihr kommt jedoch eine bessere Idee.) Schließe deine Augen. (Tarzana gehorcht.) Jetzt Vergiss was du siehst, was fühlst du?

 

Sie nimmt Tarzanas Hand und legt diese auf ihre Brust.

 

Tarzana: Mein Herz.

 

Kala: Komm her.

 

Tarzana gehorcht und legt ihre Hand auf Kalas Brust. Sie kann irgendetwas von dort hören.

 

Kala: Was hörst du?

 

Tarzana: Dein Herz.

 

Kala: Siehst du? Sie sind genau gleich. (Tarzana umarmt ihre Mutter liebevoll und lächelt aufrichtig.) Kerchak sieht es einfach nur nicht ein.

 

Dann kommt Tarzana eine Idee.

 

Tarzana: Ich bring ihn dazu. (Sie klettert auf Kalas Rücken und trommelt auf ihrer Brust wie ein Gorilla.) Ich werde der beste Gorilla aller Zeiten sein!

 

Kala: Oh, das möchte ich wetten!

 

Kala zieht sie von ihrem Rücken runter und fängt an sie zu kitzeln, was das kleine Mädchen zum lachen bringt. Ein nicht gerade verborgenes Grinsen breitet sich auf dem Gesicht des Mädchens aus. Vielleicht kann sie Kerchak eines Tages beweisen, dass sie dazu gehört und Gorilla genug ist um seine Tochter zu sein. Dass er auf sie stolz sein kann.

Kapitel 7: So eine Frau

Am nächsten Tag zieht der Gorilla Klan erneut durch den Dschungel, gefolgt von Tarzana. Später sieht man wie Tarzana Terk und ein paar anderen Gorillas dabei folgt einen Baum hinauf zu klettern. Sie rutscht ab und kommt unter Kerchak zu liegen, der über das junge Mädchen drüber geht. Kerchak wirft Tarzana einen genervten Blick zu bevor er weiter hinauf klettert. Tarzana schaut ihm frustriert nach und klettert erneut hoch, rutscht jedoch ab und stürzt. Glücklicherweise wird sie von Terk gerettet als diese ihren Arm zu fassen bekommt. Terk lächelt ihr aufmunternd zu, was Tarzana ihrerseits mit einem Lächeln erwidert.

 

Oh, das Wissen macht dich stark. Gibt dir Kraft, du selbst zu sein. Alles Andere lernst du mit der Zeit.

 

Als nächstes sieht man Tarzana wie sie kopfüber einem Chamäleon auf einer Liane folgt, bis die Liane unter ihrem Gewicht zerreißt und sie auf einem Haufen Bananen landet, wodurch diese zermatscht und die umstehenden Gorillas mit diesem Matsch bedeckt werden. Tarzana schaut sie verlegen an. Dies amüsiert Kala, welche von den anderen Gorillas genervte Blicke erntet. Später schwimmen an der Wasserstelle mehrere Nilpferde im Wasser und man sieht Tarzana dabei wie sie ihre Bewegungen nachmacht. Anschließend benutzt ein Nashorn einen Baum um sein Horn zu schärfen. Tarzana macht das Gleiche mit einer Speerspitze aus Stein. Sie hat einen nachdenklichen Blick als ihr eine Idee kommt.

 

Stehst am Anfang deiner Reise. Du weißt nicht, was vor dir liegt. Aber du wirst dich beweisen. Auch wenn es Fragen gibt.

 

Später knurren sich Tarzana und Terk an und fangen an spielerisch zu kämpfen. Während des Kampfes setzt sich Terk auf Tarzanas Kopf, ehe sie diese in den Schwitzkasten nimmt und schließlich auf dem Boden festhält. Ganz in der Nähe verliert Tantor den Kampf gegen einen Baby Pavian. Später schwingt sich Tarzana mit einer Gruppe Stummelaffen von Liane zu Liane. Tarzana wird dabei noch schneller als die Affen und überholt diese sogar.

 

So eine Frau setzt alles ein. So eine Frau ist wie eine Heldin. So eine Frau kann alles sein. So eine Frau ist dann ein Kind der Welt.

 

Die Affen halten auf einem Ast an, Tarzana schwingt sich aber weiter bis sie eine Python zu fassen bekommt. Weder das Mädchen noch die Schlange bemerken die jeweils Andere als Tarzana in einen Sumpf voller Krokodile rutscht. Die Krokodile gehen auf Tarzana zu und schnappen mit ihren Kiefern. Durch schnelles Denken kann Tarzana jedem ihrer Angriffe ausweichen. Als sie sich in Sicherheit gebracht hat kommt ihr ein Lächeln. Sie wird jeden Tag besser.

 

Drei Jahre später.

 

Eine jetzt 13-Jährige Tarzana fertigt aus einem Stab und einem geschärften Stein einen Speer an. Sie starrt eine Frucht an und wirft mit dem Speer nach dieser. Der Speer erwischt die Frucht, erwischt im Flug jedoch auch eine Baumstammkirsche, eine Birne sowie ein paar Beeren; das Ergebnis sieht wie ein Obstspieß aus. Der Speer steckt schließlich in einem Baum direkt über Kerchak fest, sodass es aussieht, als würde er einen Obsthut tragen. Offensichtlich ist Kerchak alles andere als erfreut. Tarzana kichert nervös, weicht geschwind zurück und eilt zurück in den Dschungel.

 

Manchmal fehlen dir die Freunde. Niemand nimmt dich bei der Hand. Mit Verständnis und viel Liebe wird aus dir bald eine starke Frau.

 

Tarzana und Terk sitzen auf einem Baum und beobachten einen Storch. Sie grinsen verschmitzt und stürzen sich auf das Tier, wobei sie seinen Schnabel mit einer Liane umschließen. Sie reiten auf ihm wie auf einem Pferd bis er sie abwirft und sie an der Liane an einem dicken Ast baumeln lässt. Der Storch zieht an der Liane, sodass die beiden mehrmals mit dem Kopf gegen den Ast stoßen.

 

Zwei Jahre später.

 

Mittlerweile ist Tarzana 15 Jahre alt und hat sich in den letzten Jahren etwas weiter entwickelt. Ihr Haar wurde etwas länger während sie etwas sportlicher wurde. Ihre Brüste sind zu einem mittleren B-Körbchen gewachsen. Ihr Lendenschurz ist etwas größer, jetzt wo ihre Hüften akzentuierter geworden sind. Sie schwingt sich an einer Liane über die Wasserstelle und springt auf die Rücken der Elefanten, wo sich einige Vögel befinden. Als die Vögel aufgeschreckt werden fliegen sie an Kala vorbei, die aus einiger Entfernung mit einem stolzen Grinsen zuschaut. Tarzana springt auf ein paar weitere Elefantenrücken ehe sie auf dem Rücken von Tantor landet, dem erst seit kurzem Stoßzähne wachsen. Sie landet auf Tantors Rüssel, ehe er sie in die Luft katapultiert.

 

So eine Frau setzt alles ein. So eine Frau ist wie eine Heldin. So eine Frau kann alles sein. So eine Frau ist dann ein Kind der Welt.

 

Drei Jahre später.

 

Jetzt ist Tarzana eine 18 Jahre junge Frau. Seit ihrer Kindheit ist ihr Körper gereift. Ihr einst lockiges braunes Haar ist lang und wellig geworden. Sie wurde noch muskulöser und ist gute 1,75m groß. Ihre Haut wurde über die Jahre gut gebräunt. Sie hat an genau den richtigen Stellen Kurven und ihre Brüste sind mit Körbchengröße C gut proportioniert. Ihr Outfit hat sich seit ihrer Kindheit nicht verändert, sie trägt nach wie vor nur einen Lendenschurz um die Hüften. Sie stürzt sich kopfüber ins Wasser, gefolgt von Tantor, der zu einem gutaussehenden erwachsenen Elefanten mit ausgewachsenen Stoßzähnen geworden ist. Tantor hat vergessen näher an der Oberfläche zu bleiben um atmen zu können. Schnell zieht Tarzana Tantors Rüssel an die Oberfläche und Tantor beginnt stolz wie ein Wasservogel zu schwimmen. Die beiden schwimmen davon um Spaß zu haben.

 

Eine Schülerin warst du erst. Und eine Lehrerin wirst du sein. Das alles wirst du irgendwann verstehen.

 

In einer verregneten Nacht wälzt sich Kala umher, bemüht trocken zu bleiben. Plötzlich spürt sie, dass der Regen nicht mehr auf sie nieder prasselt. Als sie nach oben schaut sieht sie, dass Tarzana zwei von Blättern bedeckte Äste wie zu einem Regenschirm zusammen gebunden hat. Sie kommt runter zu Kala und schüttelt den Regen von sich wie ein Hund. Kala grinst ihre Tochter dankbar an, welche sie wiederum liebevoll anlächelt. Tarzana reibt ihren Kopf liebevoll gegen den von Kala.

 

Am nächsten Tag treffen sich Tarzana und eine große Schlange von Angesicht zu Angesicht. Die Schlange stürzt sich auf Tarzana, welche das Tier jedoch austrickst, sodass sich die Schlange in einigen Bäumen verheddert. Sie bleibt knapp außer Reichweite stehen während die Schlange wütend versucht sie zu beißen. Sie grinst die Schlange süffisant an, froh darüber sie überlistet zu haben.

 

Oh, und alle deine Träume. Und was dein Auge sah. Sie bleiben bei dir ewig. Sind immer für dich da.

 

Ein paar Tage später jagt Tarzana einigen Baby Gorillas durch die Nester hinterher. Die Babys kichern freudig als sie es „nicht schafft“ sie einzuholen. Sie beschließen „anzugreifen“ indem sie sich alle gleichzeitig auf sie stürzen. Tarzana lässt sich von ihnen zu Boden werfen. Die Baby Gorillas springen auf ihr triumphierend auf und ab während sie lacht. Beim Anblick wie ihre Kinder mit Tarzana spielen kommt den Müttern der Baby Gorillas ein Lächeln. Die Eltern haben mitverfolgt wie Tarzana aufwuchs und immer mehr zu einer von ihnen wurde. Sie kann mit den Baby Gorillas echt gut umgehen.

 

Am Nachmittag des selben Tages klettert Tarzana ganz allein einen Wasserfall hoch. Mit entschlossener Mine kämpft sie gegen die Strömung. Danach versuchen Flynt und Mungo, die ebenfalls deutlich erwachsener geworden sind, ein paar Termiten aus einem ihrer Hügel zu bekommen, da sich die tausenden Termiten jedoch tief ins Innere der Hügel zurück gezogen haben bleiben ihre Versuche ohne Erfolg. Zum Glück kommt Tarzana zusammen mit Tantor auf den Hügel zu. Ihr kommt eine hervorragende Idee. Sie platziert Tantors Rüssel auf dem Termitenhügel und nickt ihm zu. Er trötet mit voller Kraft in den Hügel, sodass die Termiten aus jedem einzelnen Hügel herausgeschossen kommen und von den Gorillas verspeist werden können. Alle Gorillas laufen umher und stopfen sich mit Termiten voll. Dann schlägt Terk Tarzana gegen die Schulter als ob sie sagen wollte „Gut gemacht“ während Tarzana sie freudig anstrahlt.

 

So eine Frau setzt alles ein. So eine Frau ist wie eine Heldin. So eine Frau kann alles sein. So eine Frau ist dann ein Kind der Welt.

 

Am nächsten Tag zieht der Gorilla Klan erneut durch den Dschungel mit Kerchak an der Spitze. Er bemerkt einen Schatten über sich und spannt sich etwas an. Er sieht wie Tarzana sich von Liane zu Liane schwingt, entspannt sich aber da es sich nicht um ein Raubtier handelt. Man erkennt aber, dass der schlecht gelaunte Gorilla seiner abgelehnten Adoptivtochter gegenüber immer noch Zweifel hegt.

 

Elegant schwingt sich Tarzana von einer Liane zur nächsten. Jeder Bewegung wohnen sowohl Selbstbewusstsein als auch Energie inne. Schließlich surft die Affenfrau auf den Ästen der Bäume. Sie bewegt sich durch das Dickicht ohne an Geschwindigkeit zu verlieren. Am Ende des Ästepfads springt sie ab und schnappt sich eine weitere Liane.

 

So eine Frau, so eine Frau sieht dann die ganze Welt!

 

Als das Lied endet landet Tarzana auf allen Vieren auf einem Ast und wirft dem Zuschauer einen stolzen wie auch mysteriösen Blick zu.

Kapitel 8: Rum albern/Sabor greift an

Ein paar Tage später sind die Primaten damit beschäftigt sich zu entspannen und mit ihren Kindern zu spielen. Tarzana heckt wieder einen ihrer üblichen Streiche aus. Sie versteckt sich in ein paar Büschen und beobachtet Kala mit einem süffisanten Grinsen beim Essen. Mit einem stillen Kichern schleicht sie sich von hinten an sie ran damit ihre Mutter ihre Anwesenheit nicht bemerkt. Sie macht sich bereit ihre Mutter zu erschrecken. Als sie näher tritt atmet Tarzana tief ein um einen möglichst furchterregenden Schrei auszustoßen. Gerade als sie bereit ist den Schrei loszulassen spricht Kala sie an ohne sich umzudrehen.

 

Kala: Denk nicht mal dran.

 

Mit enttäuschter Mine entlässt Tarzana all den angestauten Atem. Sie nimmt sich eine Liane und schwingt sich an dieser vor ihre Mutter. Sie seufzt leicht niedergeschlagen.

 

Tarzana: Woher wusstest du, dass ich es bin?

 

Kala: Ich bin deine Mutter, ich weiß alles. (Tarzana nimmt sich mit ihrem Fuß eine der Früchte und beginnt diese zu essen.) Und wo bist du gewesen?

 

Mit vollem Mund zieht sie ihre Mutter etwas auf.

 

Tarzana: Ich dachte du wüsstest alles.

 

Plötzlich stürzt sich Terk auf Tarzana und stößt sie zur Seite, was Tarzana zum Lachen bringt. Danach wendet sie sich ihrer Tante zu und begrüßt sie.

 

Terk: Hey, Tantchen K, siehst heute verdammt gut gekämmt aus!

 

Kala zieht eine Augenbraue hoch, schaut ihre Nichte an und beginnt mit nur leicht verärgerter Stimme zu reden. Sie weiß, dass sich manche Dinge nie ändern.

 

Kala: Hallo, Terk. Wo ist deine Mutter?

 

Terk: Mom ist schon auf dem Weg. Ich dachte ich gehe besser vor um die Oberhand über Tarzana zu erlangen.

 

Zuri erscheint aus dem Dickicht und setzt sich neben ihre Schwester.

 

Zuri: Morgen Kala.

 

Kala: Morgen Zuri.

 

Zuri: Wie gehts Tarzana?

 

Kala: Das wirst du schon sehen.

 

Zuri blickt ihre Schwester verwirrt an. Genau in diesem Moment kommt Tarzana zurück und stößt Terk von ihren Müttern weg.

 

Zuri: Jetzt weiß ich was du meintest. Die beiden werden wohl nie erwachsen.

 

Kala: Wohl kaum.

 

Die beiden Schwestern lachen unter sich und unterhalten sich während ihre Töchter ihr Wrestling Match fortsetzen. Die beiden purzeln an Kerchak vorbei, der nur knurrt und den Kopf schüttelt. Die anderen Gorillas wissen was los ist und tun ihr bestes den beiden auszuweichen während sie weiter kämpfen. Bald stoßen die beiden gegen Tantor. Terk schreit aus leichtem Schmerz.

 

Terk: Nicht am Hals. Nicht da am Hals, T!

 

Tantor tritt von den beiden zurück, bedacht darauf nicht auf sie zu treten.

 

Tantor: Oh ja, es macht Spaß bis jemand ein Auge verliert. Irgendjemand wird sich hier verletzen, und das bin immer ich.

 

Tarzana und Terk kämpfen weiter, bemüht die jeweils Andere zu übertrumpfen. Tarzana trifft Terk mit ihrem Bein und wirft sie so vorübergehend zu Boden, ehe sie einen Hügel hinab rollen. Terk versucht Tarzanas Ansturm durch Schreien zu beenden.

 

Terk: Krampf! Krampf in der Wade!

 

Tarzana schafft es Terks Arme zu packen und diese hinter ihrem Kopf zu verdrehen, sodass Terk nun im Schwitzkasten feststeckt. Tarzana lacht und grinst süffisant. Nachdem sie ihren Körper jahrelang trainiert hatte um mit den Gorillas mithalten zu können war sie nun endlich so stark wie sie, wenn nicht sogar stärker. Plötzlich wird sie abgelenkt als sie sieht wie sich einige Büsche bewegen. Irgendetwas ist da drüben. Da Terk in Atemnot gerät versucht sie sich Tarzanas Aufmerksamkeit zu verschaffen.

 

Terk: Okay, okay, du gewinnst! Au, au! Okay! Okay, du gewinnst. Hallo? Hier unten! Jo, jo, lass mich los!

 

Sie schüttelt den Kopf und konzentriert sich wieder auf das, was sie gerade macht. Entschuldigend entlässt Tarzana Terk aus ihrer Umklammerung.

 

Tarzana: Oh, Entschuldigung, Terk.

 

Um den Schmerz zu lindern reibt sich Terk über den Hals und atmet tief ein.

 

Terk: Ich weiß ja, dass wir ziemlich wild werden, aber so was! Was bist du für ein Tier?

 

Tarzana antwortet nicht, da sie sich den Büschen nähert. Beim Anblick der verdächtigen Büsche verhärtet sich ihr Blick. Ohne darauf zu achten was Tarzana sich anschaut mischt sich Tantor ein.

 

Tantor: Weißt du, seit kurzem denke ich, dass Tarzana einer Elefantengattung angehören könnte.

 

Terk: Was, bist du bescheuert? Ein Elefant?

 

Mit einem wachsamen Gesicht untersucht Tarzana die Büsche genauer. Terk und Tantor ignorieren sie und debattieren weiter.

 

Tantor: Hör mir zu. Denk doch mal nach. Sie mag Erdnüsse; ich mag Erdnüsse.

 

Terk zeigt auf ihre Cousine.

 

Terk: Sie sieht dir nicht mal ansatzweise ähnlich!

 

Die Büsche hören auf sich zu bewegen. Die Affenfrau beschließt, dass es wohl nur falscher Alarm war und dreht sich um um zu ihren Freuden zurückzukehren. Plötzlich ertönt ohne jede Vorwarnung ein Knurren und etwas springt aus den Büschen und greift an. Es ist Sabor! Sie stürzt sich auf Tarzana. Die Freunde der Affenfrau kreischen alarmiert als sie ihrer Angreiferin ausweicht. Alle anderen, einschließlich Kerchak, hören dies und klettern auf die Bäume um sich in Sicherheit zu bringen. Als Kerchak sich in Richtung des Lärms umdreht bleibt er an der Wurzel des Baumes stehen. Kala schaut von ihrer Position auf den Bäumen in die Richtung aus der das Geräusch kam und stellt erschrocken fest, dass Tarzana ebenfalls dort ist. Kerchak weiß er muss seine Familie beschützen und rennt in die Richtung aus der das Knurren kam.

 

Tarzana klettert auf einen nahegelegenen Baum während Sabor sie immer noch verfolgt. Bevor die Kreatur ihre Zähne im nur wenige cm von ihrem Mund entfernten Fleisch versenken kann kommt Kerchak durch das Dickicht gesprintet. Er packt die Leopardin und schleudert sie von Tarzana weg. Tarzana klettert weiter am Baum hoch und schaut von einem Ast aus dabei zu wie der Silberrücken Sabor bekämpft. Sabor stößt Kerchak zu Boden und stürzt sich auf ihn. Alle anderen schauen von den Bäumen aus dem Kampf zu während Tantor nicht hinsehen will und mit den Ohren seine Augen verdeckt.

 

Kerchak gelingt es Sabor von sich zu stoßen und weiter zu kämpfen. Plötzlich schneidet Sabor Kerchak über die Brust und er schreit vor Schmerz. Mit ihrem selbstgemachten Speer in der Hand klettert Tarzana zu Terks Baum. Sie stellt Terk eine Frage; flüsternd, damit niemand anderes sie hört.

 

Tarzana: Sollten wir ihm nicht helfen?

 

Terk: Das ist sein Kampf.

 

Tarzana: Terk, er braucht Hilfe!

 

Kerchak kämpft weiter gegen die böse Leopardin, bis sie ihm in den Nacken beißt. Kerchak wirft die Leopardin von sich und stürzt verwundet und erschöpft zu Boden, wodurch Tarzana vor Schreck tief einatmet. Sie springt von ihrer Position in den Bäumen.

 

Tarzana: Ich werde ihm helfen!

 

Terk: Tarzana! Nicht!

 

Terk stößt damit auf taube Ohren, da Tarzana von dem Ast, auf dem sie waren, abspringt. Knurrend geht Sabor langsam auf den am Boden liegenden Gorilla Anführer zu. Hilflos schaut Kerchak dabei zu wie Sabor ihn umkreist, ehe sie auf ihn zu rennt um ihn zu töten. Plötzlich kommt Tarzana mit ihrem Speer in der Hand schreiend an geschwungen und tritt Sabor, sodass diese vom Anführer weggestoßen wird. Als Sabor sich wieder aufrappelt stellt sich Tarzana schützend vor Kerchak. Kerchak wirft Tarzana einen verwirrten Blick zu.

 

Kerchak: Warum hilft sie mir?

 

Die anderen Primaten, einschließlich Terk, brüllen und jubeln während sie der Konfrontation zwischen Tarzana und Sabor zuschauen. Auch wenn Terk nicht wollte, dass Tarzana den Kampf unterbricht, wird sie sie dennoch anfeuern. Völlig verängstigt schaut Kala dabei zu wie ihre Tochter sich dem boshaften Raubtier entgegen stellt. Jahre zuvor hatte sie ihr Baby verloren, und sie will Tarzana nicht auch noch verlieren.

 

Die beiden mustern sich gegenseitig und achten genau auf jede Bewegung ihres Gegenübers. Bald stürzt Sabor mit einem Brüllen zum Angriff. Tarzana weicht ihr rechtzeitig aus und vollführt mit ihrem Speer einen Stabhochsprung an einem der Bäume. Mit einem Knurren springt Sabor ihr hinterher. Die beiden Kämpfer klettern den Baum hinauf, und Tarzana wendet ihr Baumsurfen an um dem Angriff ihrer Gegnerin auszuweichen. Zu ihrer Überraschung holt Sabor sie schon bald ein; sie erhofft sich davon die Affenfrau schon bald erlegen zu können. Tarzana kann den raschen Angriffen ihrer Feindin kaum noch ausweichen und gleichzeitig ebenfalls angreifen.

 

Sie schnappt sich eine Liane und schwingt sich an dieser um den Baum herum um Sabor von hinten an zu greifen. Sabor ist jedoch nicht zu sehen.

 

Tarzana: Wo bist du?

 

Als sie sich umsieht erspäht sie plötzlich Sabor dabei wie sie sich von einem höheren Ast aus auf sie stürzt. Tarzana hat dies nicht kommen sehen, denkt jedoch schnell und verteidigt sich mit ihrem Speer; sie wirft Sabor zu Boden und kratzt ihr über eines ihrer Vorderbeine, wodurch die Zuschauermenge noch triumphierender als bisher brüllt.

 

Als Sabor ihre Verletzung bemerkt und sieht wie ihr Blut aus dem Arm läuft wird sie wütend. Sie knurrt die Person an, die ihr den Kratzer zufügte. Sie faucht Tarzana an, welche sich an der Seite des Baumes festhält und ihren Speer auf sie gerichtet hat. Tarzana faucht das tödliche Raubtier ebenfalls an. Tarzana springt wieder auf den Boden und die beiden mustern sich erneut. Von Zorn getrieben macht Sabor einen Satz nach vorn und kratzt Tarzana über die Brust. Der Schlitz beginnt über ihrer linken Brust und endet im Tal zwischen den beiden Globen. Aus den drei Markierungen auf ihrer Haut tritt jetzt Blut. Jetzt verstummt die Zuschauermenge und macht sich Sorgen. Kalas Nerven liegen blank vor Sorge über ihre Tochter. Tarzana zieht beim Anblick der Kratzer die Augenbrauen zusammen, doch bevor sie angreifen kann stürzt sich Sabor auf sie und wirft sie zu Boden. Dabei bricht die Spitze ihres Speers ab und fällt auf die Ebene unter ihnen.

 

Mit dem noch verbleibenden hölzernen Teil ihres Speeres rettet sich Tarzana vor der zubeißenden Sabor. Unter Anwendung ihrer gesamten Kraft tritt Tarzana Sabor von sich, sodass diese davon fliegt. Tarzana dreht sich auf den Bauch und untersucht ihren Speer; sie erschaudert als sie merkt, dass die Spitze weg ist. Gerade als sie aufsteht erhebt Sabor sich um erneut anzugreifen. Tarzana wirft den kaputten Speer weg und springt auf den Baum unter ihnen. Danach springt sie auf ein paar nahegelegene Baumstämme während Sabor ihr hinterher springt. Schnell begibt Tarzana sich unter die verworrenen Äste des Baumes, die wie ein temporärer Schutzschild aus Holz wirken. Mit einem wütenden Knurren versucht sie Tarzana erneut mit ihren Krallen zu erwischen, diese weicht ihr jedoch immer wieder aus. Sie weiß unter diesen Umständen wird Sabor sie früher oder später erwischen.

 

Tarzana: Komm schon, Tarzana! Denk nach! Wie komm ich hier raus?

 

Dann erblickt sie auf der nächst tieferen Ebene die Speerspitze. In genau dem Loch, durch das sie gerade heraus kommen wollte, taucht urplötzlich Sabor auf und erschreckt sie, was sie dazu zwingt zurück zu weichen während Sabor weiterhin die Äste aufschlitzt und versucht sie zu erwischen.

 

Tarzana: Okay. Ich kann das schaffen! Ich muss sie nur etwas verlangsamen.

 

Tarzana nimmt einen Stein und schiebt ihn in das Loch wo sich Sabors Pfote befindet, sodass diese nun feststeckt und vor Schmerz aufjault. Sie versucht ihre Pfote frei zu bekommen. Tarzana nutzt ihre Chance und klettert aus dem Dickicht heraus. Sabor sieht Tarzana und schlägt mit den Krallen ihrer anderen Pfote zu, die Affenfrau weicht jedoch aus und bahnt sich ihren Weg auf die nächst tiefere Ebene zu ihrer Speerspitze. Schließlich gelingt es Sabor sich zu befreien und Tarzana zu verfolgen. Die beiden rennen um die Wette, entweder bekommt Tarzana ihre Waffe oder Sabor sie. Just als Tarzana die Ebene erreicht und ihre Speerspitze zu fassen bekommt stürzt sich Sabor auf sie, sodass die beiden in ein von Moos bedecktes Loch fallen. Man hört Kampfgeräusche bis diese plötzlich verstummen.

 

Die Gorillas warten voll Beklommenheit und fragen sich was gerade passiert ist. Aus dem Loch ertönt ein Rascheln, wodurch alle Gorillas versuchen einen genaueren Blick zu erhaschen. Man sieht wie Kala und Terk die Tränen kommen während die Hoffnungslosigkeit sie verschlingt. Tantor beißt sich leicht in den Rüssel vor Sorge. Plötzlich kommt eine Gestalt aus dem Loch empor. Es ist Sabor. Die Gorillas schauen erschrocken zu da sie glauben sie hat Tarzana getötet. Kala hat ein ganz verzweifeltes Gesicht; sie glaubt die tödliche Leopardin hat ihre Tochter getötet wie sie es vor vielen Jahren mit ihrem Sohn getan hatte. Terk umarmt ihre Tante zur Beruhigung.

 

Sie bemerken jedoch, dass Sabor sich gar nicht bewegt, sondern von jemandem getragen wird. Und zwar von Tarzana; sie lebt und ist wohlauf. Die Affenfrau lässt den leblosen Körper ihrer Gegnerin neben sich auf den Boden fallen um selbst aus dem Loch zu klettern. Aufgrund der Erschöpfung und des leichten Blutverlustes steht sie auf wackeligen Beinen. Die Gorillas jubeln laut während Kala und Terk erleichtert seufzen. Die beiden grinsen der Affenfrau zu. Nach all dieser Zeit ist Sabor tot und der Dschungel von ihrer tödlichen Herrschaft befreit.

 

Tarzana schaut nach Oben und merkt wie sehr ihr zugejubelt wird. Zum allerersten Mal jubeln die Gorillas ihr zu. Anders als sie noch ein Kind war, wo sie alle nur als Störenfried oder Nervensäge betrachteten; jetzt hatte der Klan für sie nur Bewunderung übrig. Mit entschlossenem Blick hebt sie Sabors Leiche auf und schreit genau so wie sie es schon als Kind tat; diesmal hört es sich jedoch besser an, da ihr Schrei viel erwachsener und triumphaler klingt. Wie eine Trophäe hält sie Sabors Leiche hoch über ihrem Haupt in der Luft. Dies sorgt dafür, dass die Gorillas ihr noch wilder und emotionaler zu jubeln. Sie klettern zu ihrer neuen Heldin hinunter während Tantor auf sie zu geht. Er stößt ein triumphierendes Tröten aus während die anderen Gorillas Tarzana gratulieren. Terk eilt den Baum hinab zu ihrer Cousine. Kala lässt sich bei ihrem Abstieg Zeit und ist wegen der Angelegenheit immer noch unruhig. Sie klettert als letzte runter, hat jedoch ein stolzes Lächeln im Gesicht. Tarzana weiß es zwar nicht, aber dadurch, dass sie Sabor getötet hat, hat sie auch ihre leiblichen Eltern und den Sohn ihrer Adoptiveltern gerächt.

 

Als sich die Gorillas um Tarzana versammeln und ein Spektakel aus der Angelegenheit machen stürzt sich ein Baby Gorilla auf sie und spielt mit ihrem Haar. Terk bahnt sich ihren weg durch die Menge um bei ihrer Cousine zu sein. Sie ruft der Menge zu ihr Platz zu machen.

 

Terk: Okay, Leute, macht Platz, aus dem Weg, die beste Freundin und ältere Cousine muss hier durch. Die bin nämlich ich. (Dann wendet sie sich an Tarzana.) Und was dich betrifft, lass das hier ja nicht zur Gewohnheit werden, okay? (Ihre nächsten Worte flüstert Terk, damit nur Tarzana sie hören kann.) Tante Kala und ich haben uns voll Sorgen gemacht. Versuch so etwas also besser nicht nochmal! (Tarzana nickt leicht während Terk wieder lauter redet.) Es gibt auch andere Methoden um an Aufmerksamkeit zu kommen, verstehst du?

 

Tarzana lacht glücklich über die Mätzchen ihrer Cousine; wie sie mal eben von überfürsorglich zu aufziehend umschalten kann.

 

Tarzana: Ich werd versuchen mich dran zu erinnern!

 

Terk: Alles klar, und ich war genau hinter dir…

 

Kala geht auf ihre Tochter zu und umarmt sie. Danach zieht sie sie von der Menge weg und flüstert Tarzana ins Ohr, damit die zwei sich unter vier Augen unterhalten können.

 

Kala: Jage mir nie wieder so eine Angst ein! Ich dachte ich hätte dich verloren.

 

Tarzana: Tut mir Leid, Mama. Ich konnte einfach nicht tatenlos zu sehen wie Vater verletzt wird.

 

Kala seufzt; sie weiß wie beschützend ihre Tochter sein kann.

 

Kala: Ich weiß. (Tarzana faucht ein Bisschen vor Schmerz.) Gehen wir rüber zur Wasserstelle um deine Wunden zu versorgen.

 

Tarzana: Mama, es tut nicht einmal weh. Es ist nur ein Kratzer. (Kala zieht eine Augenbraue hoch. Tarzana gibt auf.) Okay, vielleicht tut es ein Bisschen weh.

 

Kala grinst triumphierend, was ihre Tochter mit einem Schmollmund quittiert.

 

Kala: Dachte ich mir. Komm mit.

 

Kala schleift ihre Tochter zu einer naheliegenden Wasserstelle. Sie deutet Tarzana sich auf einen Fels zu setzen.

 

Kala: Setz dich hin, ich bin sofort wieder da.

 

Tarzana schüttelt liebevoll den Kopf über die Fürsorge ihrer Mutter. Kala geht zu einem nahestehenden Baum und nimmt sich eins seiner Blätter. Sie geht zum Wasser und tunkt das Blatt in dieses ein. Mit dem jetzt nassen Blatt kehrt Kala zu Tarzana zurück. Auf dem Weg sieht sie eine Aspilia africana Pflanze und nimmt sie mit. Mit dem nassen Blatt wäscht sich Tarzana das Blut von der Wunde. Kala nimmt die mitgebrachte Pflanze und zerquetscht sie in ihren Händen zu einer Paste. Sie bewegt ihre Hand auf die Wunde zu und warnt Tarzana.

 

Kala: Das könnte jetzt etwas brennen.

 

Kala trägt die Pflanze auf Tarzanas Wunde auf. Beim Kontakt atmet Tarzana scharf ein.

 

Kala: Wie fühlt sich das an?

 

Tarzana stöhnt leicht vor Schmerz, aber sie spürt wie die kühlende Wirkung einsetzt.

 

Tarzana: Besser!

 

Kala: Du solltest vorsichtiger sein.

 

Kala rügt sie während sie mehr von der Pflanze aufträgt.

 

Tarzana: Ich weiß, ich weiß. Ich hatte einfach Angst und habe mir Sorgen gemacht.

 

Kala: Das verstehe ich ja. Denk einfach das nächste Mal nach bevor du gegen ein Raubtier kämpfst, okay?

 

Tarzana: Das werde ich, Mama.

 

Nach ihrem Gespräch kehren die beiden zu den Nestern zurück. Als sie zum Klan zurück gehen bekommen wir das Ende ihrer Unterhaltung mit.

 

Tarzana: Es geht mir gut. (Sanft entfernt sie ihr Haar von den verborgenen Wunden.) Ein paar Kratzer sind immer noch besser als tot zu sein.

 

Kala: Ich freue mich nur, dass ihr beide wohlauf seid. Ich denke jedoch Kerchaks Ego ist eventuell etwas angeschlagen.

 

Bei diesen Worten schaut Tarzana nach vorne und sieht Kerchak, der dem Kampf zugesehen hatte und auf ihre Rückkehr wartete. Mit einem Stirnrunzeln geht der Gorilla. Tarzana hat einen nachdenklichen Blick. Ihr kommt die Idee Kerchak ein Geschenk zu machen.

 

Kerchak beendet seinen Rückzug als er hört wie jemand zu ihm klettert. Er sieht wie Tarzana mit Sabors Leiche auf ihn zukommt. Als sich Kala, Terk und die anderen Gorillas nähern um die Vater-Tochter Interaktion zu beobachten legt Tarzana Sabor vor dem Gorilla nieder um ihrem Vater Respekt zu zollen. Kerchaks Blick wohnen Sprachlosigkeit und Bedauern inne. Die Affenfrau hatte etwas geschafft, das ihm selbst nie gelungen war; das Raubtier zu töten, das seinen Sohn auf dem Gewissen hatte. Als er sie dieses Mal anschaut tut er es nicht mit dem selben missbilligenden Blick wie sonst. Zum ersten Mal überhaupt empfindet er dem Mädchen gegenüber so etwas wie Respekt. Tarzana grinst in dem Wissen, dass Kerchak sie früher oder später als Mitglied des Klans und seine Tochter anerkennen wird. Der Gorilla will ihr gerade etwas sagen, als aus der Ferne ein Geräusch ertönt, welches alle alarmiert. Tarzana spricht aus was sie denkt.

 

Tarzana: Was war das?

 

Tantor: Hey, ich war es nicht. Das schwöre ich! Okay, vielleicht war ich es doch…

 

Neugierig blickt Tarzana in die Richtung aus der das Geräusch kam.

 

Kerchak: Leute! Wir ziehen weiter.

 

Kerchak dreht sich zum gehen um; jedoch nicht ohne sich noch einmal zu Tarzana umzudrehen. Die anderen Gorillas folgen ihm. Was auch immer dieses Geräusch erzeugt hat kommt womöglich auf sie zu. Tarzana bleibt stehen, hört das Geräusch jedoch erneut. Sie wirkt ratlos. Ein derartiges Geräusch hat sie noch nie gehört. Sie fragt sich was es ist und wo es herkommt. Mit zwiegespaltener Mine entscheidet sie sich nach zu schauen worum es sich bei diesem Geräusch handelt. Sie weiß nicht, dass sie dadurch von Angesicht zu Angesicht mit ihrem Schicksal konfrontiert werden wird.

Kapitel 9: Die Entdecker/Der Baby Pavian

Tarzana erreicht einen Bereich des Dschungels, der von dichtem Bambus bedeckt ist. Die für gewöhnlich sehr hoch gewachsenen Pflanzen scheinen jedoch gestutzt worden zu sein. Sie schnuppert dann etwas in der Luft und bemerkt einen Geruch, den sie noch nie zuvor gerochen hat. Von einem Baum aus springt sie auf den Boden und sieht ein paar unbekannte Spuren. So etwas hat sie noch nie gesehen. Dann erblicken ihre Augen einen seltsamen, goldenen Gegenstand und sie hebt ihn auf. Sie untersucht den Gegenstand und riecht an ihm. Was auch immer es ist, es riecht nach Pulver, aber wie keines, das sie bisher gerochen hat. Sie leckt an dem Ding und würgt fast mit vor Ekel verzogenem Gesicht. Das Ding schmeckt scheußlich.

 

Plötzlich ertönt das selbe Geräusch erneut, dieses Mal ist es jedoch viel näher. Tarzana schaut in die Richtung aus der es kam, danach rennt sie auf einen Baumstamm zu und schwingt sich an einer Liane nach oben. Sobald sie hoch im Baum ist schaut sie nach unten. Sie sieht wie sich etwas seinen Weg durch den Bambus schneidet.

 

???: Das erinnerte mich an eine Safari zum Sambesi, die ich angeführt hatte. Wunderbar. Hab viel gejagt, oh ja. Peng, peng, peng, peng, peng. Man, war es da gruselig.

 

Aus Neugierde und da sie von ihrer Position aus keine freie Sicht hat springt sie vom Baum runter, schnappt sich eine Liane um sich zu einem anderen Baum zu schwingen und gleitet auf einen der Äste um sich hinter ein paar Büschen zu verstecken. Sie schiebt ein paar Blätter zur Seite und beobachtet wie sich jemand nähert.

 

???: Zwei Überbringer mit nur drei Gewehren für mich, hab die Viecher weg gepustet. Da wusste ich ich war für Afrika geboren, und Afrika für mich gescha-

 

Als die Gestalt sich nähert bleibt diese plötzlich stehen. Tarzana guckt ratlos drein, weicht jedoch etwas aus, das noch mehr Bambus zu Fall bringt. Es macht das selbe Geräusch, das sie schon zuvor gehört hatte. Tarzana weiß es in dem Moment noch nicht, aber sie ist gerade so einem Gewehrschuss ausgewichen.

 

Schon bald stutzt die Gestalt auch das Bambus direkt vor sich. Es handelt sich um einen großen, muskulösen Jäger mit lichtem Haar und einem dünnen Schnurrbart, vermischt mit seiner würdevollen englischen Jägerkleidung und um seine Hüfte hängt eine Machete. Es handelt sich um den berüchtigten Wilderer William Cecil Clayton. Obwohl keiner von ihnen es weiß ist er Tarzanas leiblicher Cousin.

 

Clayton zieht seine Augen zusammen während er etwas in der Hand hält, genauer gesagt eine doppelläufige Jagdflinte. Er zeigt mit ihr auf etwas, das er gerade sah. Tarzana hat einen sorgenvollen Blick, bis eine weitere Gestalt auftaucht. Sein Name lautet Archimedes Q. Porter. Er ist ein kleiner und dünner Mann mit einer hellen Haut, weißem Haar samt Schnurrbart, grauen Augenbrauen und grünen Augen. Er trägt eine beige Expeditionsjacke, eine blaue Fliege, gelbe Hosen und einen Safari Hut.

 

Porter: Clayton, Clayton, da sind sie, was ist los? (Tarzana schaut die Kreaturen ehrfurchtsvoll an. Sie sehen genauso aus wie sie.) Was ist los? Sind wir in Gefahr?

 

Clayton: Ich dachte ich hätte was gesehen.

 

Er geht auf Tarzanas Versteck zu.

 

Porter: Etwa ein hippopotamus amphibius, oder ein Rhinoceros Bihornus?

 

Clayton: Professor, nicht bewegen!

 

Porter hält augenblicklich in der Bewegung inne und befindet sich in einer äußerst unangenehmen Stellung. Er nickt energisch zum Zeichen, dass er verstanden hat.

 

Porter: Aha, verstehe.

 

???: Vater?

 

Eine Stimme ruft dies von irgendwo hinter dem Bambus. Eine weitere Gestalt kommt durch den Bambus und schiebt ihn zur Seite. Es handelt sich um einen großen jungen Mann. Er heißt John Porter und ist der Sohn des Professors. John ist ein Mann von Anfang 20 mit heller Haut, blauen Augen, und langem, braunem zu einem Pferdeschwanz geflochtenem Haar. Er trägt einen langen gelben Anzug mit dunkelbraunen Khaki Hosen, einen Safari Hut, weiße Handschuhe, braune Kletterstiefel, einen weißen Petticoat und eine blaue Krawatte. In seinen Händen hält er einen Gehstock und ein Skizzenbuch. Tarzana schaut John etwas schmachtend an.

 

John: Vater, was hat dieser Lärm zu bedeuten? (Er versucht vorzutreten, wird vom Bambus jedoch etwas zurückgeschoben. Mit einem frustrierten Knurren zerbricht er den Bambus und tritt vor.) Was ist los, Vater?

 

Porter: Sch, Mr. Clayton meinte ich soll mich nicht bewegen. Er hat etwas gesehen.

 

John seufzt genervt, dann geht er auf Clayton zu während der Professor sein bestes dabei gibt sich nicht zu bewegen. Zumindest bis er umstürzt und aufjault.

 

Porter: Oh! Ich hab mich bewegt!

 

Clayton ist bei den Büschen in denen Tarzana sich versteckt und tastet mit seiner Waffe nach ob sich dort irgendwelche Tiere befinden. John unterbricht Claytons Untersuchung.

 

John: Ehm, Mr. Clayton, Entschuldigung, es tut mir Leid, nun, aber mein Vater und ich haben uns auf diese Expedition begeben um Gorillas zu erforschen, (Tarzana zieht ihr Kinn nach oben um dem Gewehr an ihrem Hals auszuweichen.) und ich denke ihr Schießen verscheucht sie nur.

 

Clayton rollt seine Augen über Johns Bemerkung.

 

Clayton: Sie haben mich beauftragt sie zu beschützen, Mr. Porter, und das werde ich auch tun.

 

Mit zuckersüßem lächeln deutet Clayton mit der Waffe auf John. John benutzt seinen Gehstock um den Lauf zur Seite zu schieben.

 

John: Und das machen sie auch ganz hervorragend (Clayton steckt die Waffe mit der Mündung nach unten ins Erdreich und stützt sich mit den Händen auf die Schulterstütze.), jedoch haben wir nicht viel Zeit bis das Schiff zurückkehrt, und sie müssen verstehen-

 

Porter stößt irgendeinen Blödsinn aus, sodass Clayton seine Waffe hochreißt um zum Schießen bereit zu sein. John schaut dann zu seinem Vater.

 

Porter: John! John, merkst du worin du gerade stehst? (John schaut nach unten und atmet vor Aufregung hörbar ein während Porter sich neben ihn stellt.) Ein Gorilla Nest!

 

John schaut sich das Nest verwirrt an.

 

John: Oh, Vater!

 

Die beiden knien sich nieder um das Nest zu untersuchen.

 

Clayton: Endlich! (Mit einem verschlagenen Gesicht kniet Clayton sich neben John.) Unser erster Anhaltspunkt seit Tagen! Glauben sie die Biester könnten in der Nähe sein?

 

Er schaut sich um, unwissend, dass Tarzana sich hinter ihm befindet und sich an einer Liane abseilt. Sie schnuppert an ihm um zu prüfen, ob der Geruch von vorhin von ihnen ausging. Zu ihrer Freude ist dies der Fall. Gerade als Clayton sich umdreht zieht sich die Affenfrau wieder zurück.

 

Porter: Nun, es wäre möglich. Wir haben hier ja ein Indiz.

 

John blickt auf und sieht etwas auf dem Pfad vor ihnen. Er rüttelt seinen Vater an der Schulter und zeigt dann auf verschiedene Stellen.

 

John: Vater, seh mal! Da drüben, und da und-

 

Porter: Ja! Mehr Nester! Ich sehe sie!

 

John: Genau wie du vorhergesagt hast!

 

Porter & John: Familiengruppen!

 

Porter: Oh John, ich liebe dich!

 

Das Vater-Sohn Duo umarmt sich. Tarzana grinst als sie dies aus sicherer Entfernung beobachtet. Der Vater-Sohn Moment sorgt dafür, dass ihr ganz warm ums Herz wird. Diese seltsamen Kreaturen amüsieren sie. Noch mehr amüsiert sie der seltsam aussehende Junge. Dann kichert Clayton belustigt.

 

Clayton: Familiengruppen? Ich bitte sie, diese wilden Bestien würden einem ohne einen anzuschauen den Kopf abreißen!

 

John: Ganz im Gegenteil, Mr. Clayton. Laut Vaters Theorie handelt es sich bei ihnen um soziale Wesen…

 

Tarzana lehnt sich in den Bäumen etwas zu weit nach Vorne, wodurch ein Zweig abbricht. Ein einzelnes Blatt segelt vor Clayton zu Boden. Alarmiert blickt er auf und schießt hektisch auf den selben Baum, in dem Tarzana sich befindet. Da sie so nahe dran sind halten sich Porter und John die Ohren zu. Danach sind in den Baumkronen zwei Löcher zu sehen. Zum Glück weicht die Affenfrau rechtzeitig aus und bleibt verborgen und unverletzt. John nimmt die Hände von seinen Ohren.

 

John: Mr. Clayton, also bitte! Was wenn das ein Gorilla war?

 

Lustlos schaut Clayton zu den Bäumen; unsicher ob die Kreatur sie beobachtet.

 

Clayton: Das war kein Gorilla! (Besorgt schauen Porter und John dahin wo Clayton ist. Clayton beschließt, dass es das Beste ist weiterzuziehen.) Vielleicht sollten wir weiter.

 

Clayton beginnt davon zu gehen. Porter nimmt sich seinen auf dem Boden liegenden Hut und steht auf. Er läuft Clayton hinterher. Er plappert darüber wohin sie gehen sollten.

 

Porter: Ja, allerdings. Wir sollten weiter Richtung Westen ziehen… immer dem Ganoderma applanatum nach.

 

John steht auf und umklammert seinen Gehstock und sein Skizzenbuch fest während er weiterhin in Richtung der Bäume starrt. Bevor er sich abwendet sieht er wie sich etwas bewegt, das die Umrisse eines Menschen zu haben scheint.

 

John: Ich frage mich…

 

Johns Gedanke wird von Claytons unausstehlicher Stimme unterbrochen.

 

Clayton: Ausgezeichnet, Professor! Ihr Expertenwissen hätte ich auf meiner letzten Safari gebrauchen können.

 

Als John gehen will wird er aufgeschreckt als ihn eine Papaya am Kopf trifft. Er schaut zu den Bäumen und dreht sich in die Richtung um aus der sie geworfen wurde. Und tatsächlich wurde sie von Manu geworfen; einem kleinen, unschuldig aussehenden Baby Pavian. John verzieht das Gesicht, grinst jedoch und kichert erleichtert. Manu hebt die Papaya auf und fängt an sie zu essen.

 

John: Der ganze Trubel nur wegen dir? (Flüsternd ruft er seinem Vater zu, damit er den kleinen Primaten auch sehen kann.) Vater! Vater, komm schnell! Nein, warte, warte. Stillhalten.

 

Er zückt sein Skizzenbuch und fertigt eine Zeichnung des Pavians an. Auf einem Ast sitzend hält sich Tarzana zur Sicherheit an einer Liane fest und schaut neugierig dabei zu was er macht. So etwas wie eine Zeichnung hat sie noch nie gesehen.

 

John: Du bist vielleicht kein Gorilla, aber du bist ganz schön niedlich… (Er hört auf zu reden als er sieht, dass der Baby Pavian weg ist. Er schaut ratlos drein, fühlt dann jedoch ein leichtes Gewicht auf seiner Schulter. Der kleine Pavian sitzt auf seiner Schulter und schaut sich die Zeichnung an. Mit einem Schulterzucken vollendet John sie und zeigt sie ihm.) Hier bitte. Was denkst du? (Der Pavian schaut sich die Zeichnung an und putzt sich raus da er auch denkt, dass er ziemlich gut aussieht. Dann grinst er süffisant und schnappt sich das Buch, ehe er davon rennt.) Ja was, du kleiner… (Er verfolgt ihn ohne zu wissen, dass Tarzana ihm durch die Bäume folgt. Während Manu durch den Dschungel rennt fallen Seiten aus dem Skizzenbuch heraus. Johns Hemd verfängt sich in einem Ast und er hadert damit es frei zu kriegen. Sobald er sich befreit hat hebt er einige der Seiten auf.) Nun, das ist echt toll! Wir kommen her um Gorillas zu erforschen und ein Pavian mobbst mir mein Skizzenbuch!

 

Tarzana klettert an einer Liane herab und hebt eine der Seiten auf, die John übersehen hat. Dann klettert sie die Liane wieder hoch, ehe sie anhält um das Blatt genauer zu betrachten.

 

Währenddessen reißt der Pavian weitere Seiten aus und jauchzt. Als er das Bild von sich selbst sieht hört er grinsend auf. Schließlich holt John ihn ein und greift nach der Zeichnung von Manu.

 

John: Gib das her! (Der Pavian schaut ihn entgeistert an und hält das Bild beschützend fest.) Ach, komm schon, das reicht jetzt. Bei drei will ich es zurück. Eins, zwei, oh, schau mal, Bananen!

 

Der Pavian dreht sich in die Richtung um in die John zeigt. Dieser schnappt sich mit einem Lachen das Blatt Papier.

 

John: Kann nicht glauben, dass du darauf reingefallen bist. (Schockiert über Johns Tat weint der Baby Pavian.) Nein, nein, die Krokodilstränen kannst du dir schenken. Was würden deine Eltern sagen?

 

Wie zur Antwort ertönt ein lautes und aggressives Schnattern. John schaut über sich und sieht eine Gruppe wütender Paviane, die ihn zornig anstarren. Er schluckt sorgenvoll und weicht zurück.

 

John: Da, siehst du? Ich sagte doch wie würden sauer sein. Seid nachsichtig mit ihm, Kinder sind halt so.

 

John weicht weiter zurück bis er über eine Baumwurzel stolpert. Die Paviane nutzen diesen Moment um anzugreifen. Kreischend rennt John davon, verfolgt von den wütenden Pavianen. Tarzana, die das ganze von den Bäumen aus beobachtet, ist alarmiert. Was auch immer diese Kreatur ist, sie muss sie retten. Sie weiß was zu tun ist und schwingt sich an einer Liane auf John zu.

Kapitel 10: Tarzana eilt zur Rettung/Vorstellung in der Baumkrone

Um sein Leben rennend bahnt John sich seinen Weg durch den Dschungel. Rückblickend ist er dankbar über seine Zeit als Kricket Spieler. All das Rennen zum Punkte erzielen hatte seinem Team viele Siege beschert. Und so ermöglicht das ganze Training ihm nun einen guten Abstand zu den kampflustigen Pavianen zu wahren.

 

Er rennt weiter bis er eine Schlucht vor sich sieht. John hat zwei Optionen: Von den erzürnten Pavianen getötet zu werden, oder den Sprung zu riskieren. Er wählt letzteres, da seine Chancen minimal besser stehen und es auch nicht so schmerzhaft wäre. Als John springt schließt er die Augen und erwartet, dass er entweder die andere Seite erreicht oder in die Tiefe stürzt. Plötzlich fühlt es sich für John so an, als wenn weder das eine noch das andere passieren würde. Er öffnet seine Augen und sieht, dass er fliegt. Da er spürt wie ihn etwas am Hemd festhält schaut er über sich und kreischt als er sieht wie er von Tarzana getragen wird. Sie wirft ihm ein Grinsen zu. Als John seine Retterin sieht atmet er vor Schreck hastig ein bis er an seinem Stiefel ein Gewicht spürt. Als er zu seinem Fuß schaut stellt er erschrocken fest, dass einer der Paviane an einem seiner Stiefel nagt. Er zückt seinen Gehstock und schlägt unverständlich schreiend auf ihn ein damit er loslässt. Dies tut der Pavian auch und reißt sowohl den Stiefel als auch seine Socke mit sich. John kreischt weiterhin während sich Tarzana sich an der Liane nach oben schwingt und auf einen Baumstamm springt. Als sie gelandet sind hält Tarzana John in den Armen wie ein Bräutigam seine Braut. Für einen Moment schauen sie sich gegenseitig in die Augen. Als er alle Anstandsregeln ignoriert und um sich nicht völlig zu blamieren sagt John Tarzana sie solle ihn runter lassen.

 

John: Lass mich runter, lass mich runter! (Schließlich lässt Tarzana John mit besorgter Mine runter. Er ist erleichtert und versucht sich zu sammeln, bis er sieht wie die erzürnten Paviane auf sie zu rennen.) Nein, heb mich hoch, heb mich hoch, heb mich hoch!

 

Tarzana hebt ihn wieder hoch und surft durch die Bäume während die Paviane ihre Verfolgungsjagd fortsetzen. Sie gleitet den Baumstamm hinab während John immer noch aus Angst vor den sich nahenden Pavianen kreischt. Die Affenfrau gleitet rasend schnell am Baumstamm hinab, sodass ihm etwas übel wird. Er erholt sich lange genug um die Paviane vor ihnen zu sehen. Mit einem Kreischen klettert er auf Tarzanas Rücken und stößt die Paviane mit seinem Gehstock aus dem Weg. John lacht fies, sodass Tarzana ihn verwirrt anschaut und sich fragt was so lustig ist. Plötzlich schreit er als sich ein weiterer Pavian an seinem Gehstock festklammert, wodurch er seinen Griff an ihren Schultern verliert. Tarzana schnappt sich eine Liane um davon zu schwingen bevor noch mehr kommen können. Gleichzeitig klammern sich Johns Beine eng um Tarzanas Taille während er mit dem schreienden Pavian zu kämpfen hat.

 

Bald schon ist er den wütenden Primaten los, das krumme Ende seines Gehstocks verfängt sich jedoch in einer Liane, sodass er von Tarzana gerissen wird. Die Affenfrau schaut hinter sich und sieht wie die Paviane auf John zu kommen. Sie stöhnt und rollt mit den Augen. Tarzana hat Mitleid mit dem Burschen, schüttelt den Kopf und kehrt um um ihn zu holen. Die Paviane haben John eingeholt und sind dabei sich auf ihn zu stürzen. Als sie versuchen sich ihm zu nähern reißt die Liane unter ihrem Gewicht und alle fallen in die Tiefe. Zum Glück bekommt Tarzana ihn mit ihren Füßen am Fuß zu fassen. Der Pavian Anführer mit seinem Sohn auf den Schultern packt den Gehstock und die Truppe hält sich an ihm fest. Tarzana schwingt mit John und einem Großteil der Pavian Truppe durch den Dschungel. Während die restlichen Paviane sie weiterverfolgen hält sie sich weiterhin an der Liane fest. Sie sieht vor sich einen Ast und ihr kommt eine Idee. Mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht schwingt sie auf den tief sitzenden Ast zu.

 

Der Baby Pavian sieht dies und kreischt; es ist aber zu spät, da sein Vater geradewegs gegen den Ast kracht. Tarzana lässt Johns Fuß für einen Moment los um ihn nach oben zu werfen. Sie landet auf einem hohlen Baumstamm. Dann fällt John wieder hinab auf sie zu. Sie fängt ihn auf, doch sein Gewicht ist zu viel, sodass der Baumstamm aufklafft und Tarzana die Beine spreizen muss. Im Gegensatz zu Anderen ist Tarzana es gewöhnt sich auf ungewöhnliche Weise zu bewegen, weshalb ihr das plötzliche Aufklaffen nichts ausmacht. Ihr jahrelanges Training um der beste ihr mögliche Affe zu werden hat sie sehr flexibel gemacht. Dann sehen die beiden wie die Paviane wieder näher kommen. Tarzana springt in den Baumstamm während sie John immer noch festhält. Die Pavian Truppe versucht ihnen zu folgen, blockieren den Zugang jedoch mit ihrer großen Menge. Unter der Last der Paviane bekommt der Baumstamm noch mehr Risse. Während die Risse sich ausbreiten bewegt sich Tarzana mit John weiter durch den Baumstamm. Als sie ungefähr die Mitte des Stammes erreicht haben zerbricht er völlig und alle stürzen in die Tiefe. Mit ihrer freien Hand und ihren Füßen packt Tarzana ein paar Lianen und versucht den Sturz abzubremsen. Ihre Hände brennen wegen der Reibung, aber es gelingt ihr das Schlittern zu stoppen. Danach fungiert die Liane als Bungee Seil und katapultiert sie auf einen Baum; zusammen mit John, der sich an ihrem Rücken festhält. Der Baumstamm fällt nach unten und stürzt auf den Ast zu, auf dem sie sich befinden.

 

John schreit alarmiert während Tarzana dem Baumstamm in letzter Sekunde ausweicht. Sie schubst John gegen den Baum und schirmt ihn so gut sie kann ab, sodass der Baumstamm sie knapp verfehlt. Mit einem lauten Krachen schlägt er auf der Ebene unter ihnen auf. Die Paviane, die sich auf ihm befanden, rennen kreischend davon, sie wissen es lohnt sich nicht mehr John hinterher zu jagen. Tarzana und John schauen nach unten zu den Pavianen und atmen erleichtert auf. Dann grinst Tarzana John zu, hört jedoch frustrierte Laute von Oben. Sie schaut nach oben und sieht wie der Pavian Anführer mit seinem Sohn auf dem Kopf an Johns Gehstock und seiner Socke wie an einem Fallschirm herunter segelt. In seiner Affensprache quatscht er Tarzana und John frustriert an. Tarzana, die diese beherrscht, antwortet in der selben Sprache. John ist sich nicht sicher was die Affenfrau sagt. Er schaut sie an und hält sie für irgendeine Psycho.

 

John: Ist die aus dem Irrenhaus geflohen?

 

Tarzanas Unterhaltung

 

Manus Vater: Der Bursche da, der hat das Bild meines Sohnes geklaut!

 

Tarzana: Dann ging es bei diesem ganzen Theater um dieses komische flache Ding, dass einem zeigen kann wie etwas aussieht?

 

Manus: Vater: Genau! Wir hätten es gerne zurück.

 

Tarzana: Einen Moment.

 

Nachdem sie weiß, dass der Baby Pavian sauer ist da John das Blatt mitgenommen hat, wendet sich Tarzana genervt wieder John zu und sieht wie das Blatt in seinem Hosenbund steckt. Sie nimmt es an sich und überreicht es dem Pavian, der es wiederum seinem Sohn gibt während sie weiter nach unten segeln. Man hört den Pavian wie er etwas ruft, das sich so anhört wie „Vielen Dank, Tarzana“. Jetzt wo die Gefahr vorbei ist seufzt die Affenfrau. Als sie sich wieder zu John umdreht stellt sie schockiert fest, dass er weg ist.

 

John versucht von dem Baum runter zu klettern. Was gerade passiert ist hat den Mann verängstigt. Zuerst jagen Paviane nach ihm und jetzt wurde er von einer wilden Frau gerettet, die mit Affen sprechen kann. Er lehnt sich gegen einen Ast, der sich um den Baum wickelt.

 

John: Oh, ich bin auf einem Baum mit einer Frau, die mit Affen spricht! (Er erspäht einen anderen Baum in der Nähe und versucht ihn zu erreichen. Das Problem ist, dass zwischen beiden Bäumen ca. 2 Meter Abstand liegen. John streckt seinen Fuß nach dem Baum aus.) Oh, ich schaff das nicht, ich schaff- (Er erreicht den anderen Baum mit dem Fuß. Jetzt macht er ein Halbspreizen, mit einem Fuß auf dem alten Baum und dem Anderen auf dem Neuen.) Oh, so ist es gut, sehr gut. (Er stützt sich mit den Händen gegen den Baum bevor er sein anderes Bein zum neuen Baum bewegt. Jetzt ist John ausgestreckt, mit den Beinen auf dem neuen Baum und beiden Händen am alten. Er versucht jetzt mit den Händen den neuen Baum zu erreichen, rutscht dabei jedoch fast aus. Dann kommt ihm eine Idee und er schaukelt umher um Schwung zu gewinnen.) Ich-Moment, eins, zwei… aah! (John stößt sich am Baum ab und versucht auf dem Anderen zum stehen zu kommen, hat jedoch immer noch kein Gleichgewicht und fällt in die Ausgangsposition zurück.) Oh, noch schlimmer kann es nicht werden, oder? (Plötzlich ertönt ein Donnern und es fängt an zu regnen.) Natürlich kann es das.

 

Seufzend lässt John den Kopf hängen als wenn er aufgibt.

 

John: Was soll ich denn jetzt machen? Ich stecke zwischen zwei Bäumen fest und kann niemanden erreichen. Die Anderen fragen sich bestimmt wo ich hin bin. Vater denkt wahrscheinlich wieder ich wäre in Schwierigkeiten. Diesmal würde er damit nicht mal falsch liegen.

 

John hat keine Ahnung wo er ist und es regnet.

 

John: Selbst wenn ich aus diesem Schlamassel rauskomme, wie soll ich zu den Anderen zurück? Was könnte sonst noch schief gehen?

 

Sein Bad im Selbstmitleid wird unterbrochen, als eine vertraute Gestalt unter ihm erscheint. Es ist Tarzana. Er jault erschrocken auf und versucht das Gleichgewicht nicht zu verlieren, doch dann klettert die Affenfrau den Baum hinauf. Sie hält ihn auf indem sie ihm die Finger auf die Brust legt und ihn sanft unter die Baumkrone schubst. Sobald sie weiß, dass er auf dem Baum sicher ist springt Tarzana auf den Baum und geht langsam auf ihn zu. Jetzt wo das Adrenalin langsam nachlässt versucht John sich zu beruhigen. John schaut Tarzana zu; jetzt kann er sie ansehen ohne um sein Leben zu fürchten. Sie hat Karamell farbige Haut, einen athletischen Körperbau und welliges, braunes Haar. Sie ist etwas kleiner als er, vielleicht ca. 5 bis 10 cm. Dann bemerkt er etwas, das ihm zuvor gar nicht aufgefallen war. Die Frau vor ihm trug keine Bluse, oder was das angeht irgendetwas, das ihren Oberkörper bedeckt hätte. Ihr Unterleib wurde von einem Lendenschurz bedeckt, der ihr um die Hüften hing. Seine Augen weiten sich und sein Gesicht errötet merklich.

 

John: Oh je.

 

John schaut weg und versucht sich wie ein Gentleman zu verhalten. Ein kleiner Nervenkitzel zieht ihm durch den Kopf, er versucht diesen jedoch zu ignorieren indem er in seinem Sitz umher rückt, zugunsten der Manieren, die man ihn auf der Hochschule gelehrt hatte. Er versucht Abstand zu halten um ihr zumindest etwas Sittsamkeit zu ermöglichen.

 

John: Madame, wenn sie bitte zurück bleiben würden. Nein, kommen sie nicht näher. Bitte nicht, Madame. (Er versucht sie mit dem Fuß daran zu hindern näher zu kommen; mit dem Fuß, an dem Stiefel und Socke fehlen. Tarzana starrt ihn an und packt den Fuß. Sie schaut ihn neugierig an und umfasst sanft seine Zehen, wodurch sie ihn etwas kitzelt.) Was machen sie da? (John fängt an zu lachen als sie seine Zehen umher rückt. Mit einem leicht süffisanten Grinsen beobachtet Tarzana seine Reaktion. Sie findet seine Reaktion niedlich.) Ah, hahaha. Bitte nicht! Das kitzelt! (Jetzt entscheidet sich die Affenfrau unter sein Hemd zu gucken, welches sich bei dem Gerangel gelöst hat. Da ihm dies unangenehm ist versucht er sanft sie aufzuhalten.) Aufhören, aufhören, auf- AUFHÖREN! (Bei dem letzten Ausruf packt er ihre Hände ganz fest und schreckt sie so etwas ab. John lässt ihre Handgelenke los. Mit einem Stirnrunzeln geht sie wieder auf ihn zu.) Tut mir Leid, dass ich sie angeschrien habe, aber das war unanständig. Bleiben sie jetzt von mir weg wie es sich für eine gute, wilde Frau gehört. (Er stopft sein Hemd wieder in seinen Hosenbund. Tarzana nähert sich ihm weiter.) Nicht näherkommen! Ich warne sie, meinem Vater wird es nicht gefallen wenn sie-

 

Natürlich hört Tarzana nicht auf ihn und legt ihre Hand auf seine Wange.

 

John: Madame, das, das ist jetzt nah genug! Wie können sie es wagen…Was?

 

John ist dabei erneut ihre Hand zu packen, sie fängt sein Handgelenk jedoch rechtzeitig ab. In dem Moment fällt ihr etwas auf. Etwas… vertrautes. Sie bemerkt ein Loch in Johns Handschuh. Um ihre unausgesprochene Frage zu beantworten zieht sie ihm den Handschuh aus. Tarzana schielt Johns ganze Hand an. Sie legt ihre Hand auf die seine, so wie sie es vor vielen Jahren mit ihrer Mutter getan hatte. Ihre Augen weiten sich.

 

Tarzana: Seine Hand sieht fast so aus wie...meine. Seine Finger sind etwas länger und breiter und sie sind nicht so gebräunt wie meine. Aber unsere Hände sehen fast genau gleich aus.

 

John ist ratlos, als er Tarzana in die Augen schaut wohnt diesen eine sanfte Zärtlichkeit inne. Tarzana lächelt ihn sanft an.

 

John: Was macht diese Affenfrau? Es scheint...als habe sie noch nie zuvor andere Angehörige ihrer Spezies gesehen.

 

Er spannt sich etwas an als sie etwas anderes macht, sie legt ihre Hand auf seine Brust. Sie tut es genau so wie Kala es ihr beigebracht hatte, sie schließt ihre Augen und lauscht. Für einen Moment denkt John sie wäre eine Perverse, aber sie lauscht seinem Herzschlag. Ein Blick der Erkenntnis zieht auf Tarzanas Gesicht. Dann grinst sie süffisant und legt seinen Kopf gegen ihre nackte Brust damit er ihren Herzschlag hören kann. Beim Kontakt errötet John und spürt wie ihm das Blut zu Kopf fließt. Noch nie zuvor war in einer so kompromittierenden Position. Als englischer Gentleman tat man so etwas nicht so offensichtlich; wenn überhaupt dann nur hinter verschlossenen Türen. Diese Frau schien jenseits der Normen des Anstands zu handeln und die Grenzen auszutesten.

 

John: Oh je, oh je oh je oh je! (Er legt seine Hände auf ihre Schultern um sich abzustoßen und achtet darauf Augen Kontakt zu wahren und nicht unterhalb ihres Halses zu schauen. Er hofft, dass die Beule in seiner Hose nicht so stark hervor tritt wie es sich anfühlt.) Ja, Danke schön. Das ist ein schöner Herzschlag. Wirklich reizend.

 

Nachdenklich versucht sie Johns Worte nachzumachen. Ihre Stimme ist sanft aber klar; sie hat fast etwas ätherisches an sich, das jeden um sie herum in ihren Bann zieht.

 

Tarzana: Wirklich reizend.

 

John: Oh, danke sehr. (John fummelt mit seinem Haar herum um es wieder zu einem gründlichen Pferdeschwanz zu flechten. Ihm ist zunächst nicht klar, dass Tarzana ihm gerade etwas gesagt hat.) Bei dieser Luftfeuchtigkeit kann ich damit aber nur wenig anfangen, es ist- (Er hält inne und schaut sie an da ihm klar wird was sie gerade gesagt hat.) Oh, du kannst sprechen! (Schockiert lässt er sein Haar los.) Und ich dachte die ganze Zeit du wärst dieses kleine, wilde, stille-Person Ding. (Er kichert an sich selbst gerichtet.) Warum hast du mir nichts gesagt? Ich meine, ich muss dir etwas seltsam erscheinen, ich meine ich würde gerne…

 

Tarzana bringt ihn zum Schweigen indem sie eine Hand auf seine Lippen legt. John versteht was sie meint, hört auf zu reden und wartet darauf, dass sie etwas sagt. Sie räuspert sich und zeigt auf sich selbst.

 

Tarzana: Tarzana. (John schaut sie verwirrt an. Sie kommt näher und unternimmt einen neuen Versuch indem sie es diesmal langsamer sagt.) Tar-zana.

 

John nickt als Zeichen, dass er das Gesagte verstanden hat.

 

John: Tarzana. (Mit einem süffisanten Grinsen fängt Tarzana an sich wie ein Gorilla zu verhalten. Er kichert über ihren Enthusiasmus. Ihm wird jetzt klar, dass Tarzana ihr Name ist.) Oh, ich verstehe.

 

Da sie dies für seinen Namen hält macht sie ihn erneut nach. Sie gestikuliert zwischen ihnen.

 

Tarzana: Oh, ich verstehe (Sie zeigt auf sich selbst.) Tarzana (Sie zeigt auf John.) Oh, ich verstehe.

 

Sie legt ihre Arme auf seine Schultern. John schaut ratlos drein, denkt sich jedoch wenn Tarzana sich mit ihrem Namen vorstellt, dann sollte er das auch tun.

 

John: Nein, nein, nein, nein. Ich bin John.

 

Sie wiederholt Johns „Namen“ erneut; sie versteht immer noch nicht, dass das nicht sein eigentlicher Name ist.

 

Tarzana: Nein, nein, nein, nein. Ich bin John.

 

John stöhnt und schlägt sich die flache Hand gegen die Stirn. Diese Affenfrau hat viel zu viel Zeit im Dschungel verbracht.

 

John: Nein, nein. (Er zeigt auf sich selbst.) John… (Er zeigt auf Tarzana.) Tarzana… (Er zeigt wieder auf sich.) John.

 

Erneut legt Tarzana ihre Hand auf Johns Gesicht bevor sie voll Bewunderung spricht. Mit einem nicken sagt sie begeistert seinen Namen.

 

Tarzana: John.

 

John schaut ihr liebevoll in die Augen.

 

John: Genau.

 

Jetzt machen sie langsam Fortschritte. Bald hört der Regen auf und ein Gewehrschuss ertönt. Bei diesem Geräusch atmet John auf.

 

John: Clayton!

 

Tarzana nimmt sich eine Liane und schaut in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Ein weiterer Schuss ertönt. Sie glaubt „Clayton“ sei die Bezeichnung für dieses Geräusch.

 

Tarzana: Clayton.

 

John ist verblüfft wie schnell sie lernt Worte mit etwas zu assoziieren.

 

John: Außergewöhnlich. Um, könntest du mich bitte zu meinem Lager bringen? (John zuckt zusammen als Tarzana den Klang des Schusses nachmacht. Er kichert über ihre Nachahmungsfähigkeiten, da er es süß findet.) Ja. Clayton, wunderbar! (Zu seinem Schreck packt Tarzana ihn plötzlich um die Taille. Er jault da er sich erinnert was passierte als sie dies zum letzten mal tat.) Um, können… können wir nicht geeeeeeehen?!

 

Es ist zu spät, da sich Tarzana mit ihm bereits zur nächsten Liane schwingt. Sie lacht laut.

 

Tarzana: Nicht geeeeeeehen!

 

Sie macht ihn nach, da sie es für Johns eigenen Tierlaut hält.

Kapitel 11: Krach im Lager/Johns Gezeter

Auf halbem Weg zu ihrem neuen Nestgelände entscheidet sich Terk ein Gesprächt mit ‚Tarzana‘ anzufangen. Tantor hält mit ‚ihnen‘ Schritt um sich auch an dem Gespräch beteiligen zu können.

 

Terk: Also, T…Wie schwer hat Sabor dich erwischt?

 

Von der unerwarteten Stille verwirrt dreht sich Terk nach ihrer Cousine um. Tantor und Terk drehen sich beide um um Tarzana anzuschauen, sind jedoch schockiert von dem was sie sehen. Anders als sie ursprünglich dachten befindet Tarzana sich nicht zwischen den beiden Freunden, sondern ist nirgends zu sehen.

 

Tantor: Tarzana?

 

Terk: Oh nein… (Terk rennt etwas voraus um Flynt und Mungo über die neusten Entwicklungen zu informieren während Tantor zurück bleibt um keine ungewollte Aufmerksamkeit zu erregen. Sie hofft, dass die beiden bereit sind bei der Suche nach Tarzana zu helfen.) Hey, Flynt! Mungo!

 

Sie ruft ihnen dies flüsternd zu während sie neben ihnen her geht.

 

Mungo: Hey Terk!

 

Flynt: Was geht?

 

Terk: Tarzana ist verschwunden.

 

Die beiden Burschen bleiben sofort stehen. Sie schielen dem Klan zu und stellen fest, dass Terk Recht hat. Flynt und Mungo befragen Terk.

 

Flynt: Was?

 

Mungo: Warum?

 

Terk: Keine Ahnung.

 

Flynt: Nach allem, was sie getan hat?

 

Mungo: Ja! Warum sollte sie sobald bei Kerchak negativ auffallen wollen?

 

Terk: Ich habe keine Ahnung, aber könntet ihr mir bei der Suche nach ihr helfen? Wenn Kerchak mitkriegt, dass sie nicht da ist, wird er wütend.

 

Mungo: Gib uns einen Moment und wir treffen uns an dem Tümpel, an dem wir vor einer Weile vorbei gegangen sind.

 

Terk: Okay, aber beeilt euch! Kerchak darf nichts mitkriegen.

 

Terk eilt zu Tantor um ihm von dem Plan zu erzählen. Sie gehen zum Tümpel und warten auf die Ankunft der beiden jungen Gorillas. Ein paar Momente später kommen Flynt und Mungo durch das Dickicht.

 

Terk: Mensch Jungs, warum hat das so lange gedauert? (Als diese Worte ihren Mund verlassen tauchen aus den Büschen mehr Gorillas auf. Verwirrt darüber warum sie da sind stellt Terk eine Frage.) Was ist los? Was habt ihr zwei gemacht?

 

Flynt: Wir haben noch mehr Hilfe geholt.

 

Mungo: Sie alle bewundern Tarzana für das was sie heute Morgen getan hat und wollen nach ihr suchen.

 

Terk: Stimmt das?

 

Gorillas: Natürlich! Sie hat den Klan gerettet! Wir respektieren Heldentaten.

 

Ein Gefühl von Stolz machte sich in Terks Brust breit. Terk weiß wenn dies vor Jahren passiert wäre, wären die anderen nur mitgekommen um Tarzana auf zu ziehen oder sich über sie lustig zu machen. Ihre „Hilfe“ wäre nur eine Ausrede gewesen um Tarzana zur Außenseiterin zu machen. Ihr Blick sagt jetzt etwas ganz anderes. Jeder der Gorillas sagt die Wahrheit. Niemand von ihnen will sie sehen um ihr zu schaden. Der Sieg ihrer Cousine über Sabor scheint bei den anderen Gorillas des Klans etwas bewegt zu haben.

 

Terk: Okay, beeilen wir uns.

 

Von Terk und Tantor angeführt folgen ihnen die Gorillas auf der Suche nach ihrem verschollenen Mitglied durch den Dschungel.

 

Als sie sich den Weg durch den Bambus bahnen ruft Flynt nach Tarzana.

 

Flynt: Tarzana! Tarzana!

 

Mungo: Hoffentlich finden wir sie vor Kerchak.

 

Flynt: Vielleicht hat sie sich verirrt. Oder etwas interessantes gefunden?

 

Terk lacht über Flynts Bemerkung. Es ist absurd, dass es da draußen etwas gebe, das Tarzanas ganze Aufmerksamkeit auf sich lenken könnte.

 

Terk: Bist du bescheuert? Was könnte denn interessanter sein als wir?

 

Als die Gang jedoch aus den Büschen ins freie tritt bietet sich ihnen ein Anblick, der sie tief einatmen lässt. Tantor streckt seinen Kopf durch die Bäume und schaut auf seine Freunde hinab.

 

Tantor: Hey, was schaut ihr euch an?

 

Er blickt auf und atmet ebenfalls hastig ein.

 

Die Gang in ist in irgendeine Art Lager geraten. Sie wissen es nicht, aber sie haben gerade das Lager der Menschen gefunden. Zögernd schaut sich Tantor all die seltsamen Dinge an, die er nie zuvor gesehen hat…und dann kreischt er.

 

Tantor: Oh, WELCH GRAUEN! Es ist schrecklich! Versteckt mich!

 

Er versteckt sich hinter Terk und versucht sich im Dreck zu vergraben. Terk seufzt mitleidig bevor sie ihm neckend gegen den Kopf haut.

 

Terk: Reiß dich zusammen, du bist echt peinlich. Diese Dinger sind nicht lebendig.

 

Die Gorillas kichern über Tantors Reaktion.

 

Tantor: Das wusste ich.

 

Er kichert verlegen.

 

Alle Gorillas: Tarzana! Tarzana!

 

Tantor: Hallo?

 

Die Gruppe geht durch das Lager um zu sehen ob Tarzana in der Nähe ist. Terk geht auf einen Tisch zu auf dem sie ein paar wissenschaftliche Experimente sieht.

 

Terk: Welche primitiven Biester sind für diesen Saustall verantwortlich?

 

Dann erblickt sie ein Gerät, eine Schreibmaschine, und geht auf diese zu. Aus Neugierde drückt sie auf eine der Tasten. Plötzlich rückt das Papier ein Stück zur Seite, was sie zurückschreckt. Sie tut das selbe erneut und grinst dieses Mal.

 

Terk: Wow! Leute, kommt her! Kommt her, kommt her, schaut euch das an!

 

Die anderen kommen rüber und schauen dabei zu wie Terk anfängt zu tippen. Sie macht dies bis die Schreibmaschine „Bing!“ macht und das Papier wieder in die Ausgangsposition zurückgleitet damit sie aufs neue los tippen kann.

 

Alle: Was ist das? Hey! Oohhh!

 

Terk macht das selbe nochmal. Ein weiteres Bing ertönt, gefolgt davon wie Flynt einen der Teller zerbricht.

 

Terk: Hey! Mach das nochmal, mach das nochmal.

 

Flynt schaut sie ratlos an, befolgt jedoch Terks Bitte als sie auf der Schreibmaschine tippt bis ein Bing ertönt.

 

Flynt: So?

 

Er zerbricht einen weiteren Teller.

 

Bald hört man ein Reißen. Es kommt von Mungo, der unabsichtlich eine Seite aus einem Buch riss.

 

Terk: Yeah! (Mit einem süffisanten Grinsen tut Flynt das selbe mit Terks Hilfe nochmal. Mungo reißt eine weitere Seite raus.) Ja, reiß es raus! (Terk tippt schnell auf der Schreibmaschine bis es Bing macht.) Bing, ich liebe diese Stelle! (Ein weiterer Gorilla stößt eine Kiste Silbergeschirr um. Terk zieht dann einen großen Gorilla heran um an der Schreibmaschine zu übernehmen.) Lass es mich hören, Großer. Hau raus! (Eine weitere Buchseite reißt während Terk auf die Kiste mit dem Silbergeschirr springt. Die Gorillas fangen an mit den Gegenständen im Lager zu musizieren.) Yeah! (Sie zupft an einer Wäscheleine, wirft dann eine Kiste Silberbesteck zur Seite und tippt gegen das Glas einer Öllampe. Dann schüttelt sie zusammen mit einem anderen Gorilla eine Packung Instant Kartoffelbrei.) Toll!

 

Schon bald benutzen die restlichen Gorillas andere Gegenstände. Terk inspiziert das seltsam aussehende Horn eines Plattenspielers.

 

Terk: Was zum Teufel, Ciao.

 

Sie wirft das Horn zur Seite während Tantor auf sie zukommt.

 

Tantor: Terk-

 

Das Horn landet auf seinem Rüssel. Plötzlich bläst er durch das Horn, was ein Trompetengeräusch erzeugt.

 

Terk: Yeah, Tant! Hau es jetzt raus! (Sie fordert Tantor auf mit ein zu stimmen indem er in das Horn bläst.) Komm schon, Tantor! Oh, ich liebe das! Macht weiter, Leute! Ich spüre wie sich hier etwas tut!

 

Während Terk glücklich umher rennt wird die Musik langsam gut und nimmt einen schönen Beat an. Bald fängt sie an zu singen, so halbwegs.

 

Terk: Shoo ba do, da bi da, do bi do, da bi da, da do dat. Shoo bi do, da bi da. Do bi do. Da bi da, da do da. Shoo bi do, da bi da, do bi do, da bi da, da do da. Do bop she do. Woo!

 

Terk vollführt ein paar Tricks auf einem Globus und tritt ihn weg. Schließlich steht Tantor auf dem Globus und rollt auf ihm durch das Lager während er in das Horn bläst. Aufgrund der Drehungen hat er Schwierigkeiten dabei sich so fort zu bewegen. Terk tanzt lachend während Flynt und Mungo auf zwei Fässern umher rollen. Tantor hat immer noch Probleme mit dem Globus als er an Terk vorbei zieht.

 

Mit einem verschlagenen Grinsen schnappt sich Terk zum Leidwesen des Elefanten das Horn, klettert auf einen nahestehenden Mast und bläst in das Horn. Als Gegenleistung gibt Tantor dem Mast eine Kopfnuss damit dieser wackelt und er das Horn hoffentlich zurück bekommt. Ordentlich durchgeschüttelt lässt Terk das Horn fallen und der Elefant hebt es auf. Tantor bläst wieder in das Horn.

 

Jetzt trommelt Terk mit einem Löffel auf ein paar Teekannen und Tassen. Flynt tut das selbe mit den gläsernen Reagenzgläsern, wodurch diese zerbrechen. Als nächstes schlägt Terk auf ein paar Töpfe und Pfannen während alle anderen das selbe machen.

 

Terk macht mit einem Skelett Musik, schlägt den Schädel jedoch vom Körper ab. Die anderen beschließen etwas Spaß zu haben und werfen ihnen mit den von ihnen genutzten Gegenständen weiter. Bald landet der Schädel zwischen Tantors Stoßzähnen und prallt zwischen diesen umher.

 

Als nächstes öffnet Terk die Tür eines Kleiderschranks um wirklich in den Beat einzustimmen während Flynt und Mungo eine Leiter als Wippe benutzen. Terk macht einen Ratschlag mit Holzeimern an ihren Armen und Beinen. Die Musik wird noch besser während das Lager noch zerstörter aussieht und alle nach einander auf die Gegenstände schlagen.

 

Alle: Shoo bi do, da bi do, do bi do, da bi da, da do da. Shoo bi do, da bi da, do bi do, da bi da, da do da.

 

Sie wissen nicht, dass ihre Musik im ganzen Dschungel zu hören ist. Kerchak und sein Klan suchen nach den Mitgliedern, die nicht bei ihnen sind. Er ist verärgert darüber, dass sich einige Gorillas, vor allem aber Tarzana, sich von ihnen getrennt haben. Sie hören die Musik und beschließen sich das ganze genauer anzuschauen. Sie sind nicht die Einzigen, die diese Geräusche hören. Clayton und Porter haben es ebenfalls gehört und entscheiden sich ihrerseits dem ganzen auf die Spur zu gehen.

 

Zurück im Lager ist die ganze Gang voll im Rhythmus.

 

Alle: Do bop she do. Woo!

 

Bald wird die Musik schneller während die Gorillas tanzen und Tantor in sein Horn bläst. Eine schnelle musikalische Nummer später sieht das Lager aus als hätte dort ein Tornado getobt. Als das Lied endet treffen Tarzana und John an einer Liane heran geschwungen ein. Sie sehen das zerstörte Lager. Johns Augen weiten sich überrascht, wie auch Tarzanas, als sie die Gorillas sehen. John ruft freudig.

 

John: Gorillas! (Er sieht wie Tarzana glücklich auf Terk und die Anderen zuläuft. Als Terk Tarzana sieht grinst sie während sie und ihre Cousine anfangen zu wrestlen; Tarzana sagt ihr etwas in Gorillasprache, sehr zu Johns Erstaunen.) Sie ist eine von ihnen.

 

Terk: Wir haben uns alle Sorgen um dich gemacht.

 

Tarzana: Entschuldigung, Terk. Ich weiß ich hätte nicht einfach abhauen sollen, aber ich hatte so ein Gefühl, das einfach nicht gehen wollte.

 

Terk: Nun, jetzt bist du ja hier, das heißt aber nicht, dass ich dir das nicht später heimzahlen werde.

 

Tarzana: Versuchs doch.

 

Während ihres Gespräches sieht Terk wie John hinter Tarzana hervortritt und ist sofort alarmiert. Die anderen Gorillas sehen ihn und starren ihn an. Sie sehen tatsächlich eine Kreatur, die wie Tarzana aussieht, die Affenfrau begreift es jedoch noch nicht ganz. Tarzana schaut John grinsend an und deutet ihren Kumpels sich ihm zu nähern. Terk zögert, tut es dann aber doch während Tarzana hinter ihnen ist. Terk schaut die Affenfrau an, die ein sanftes, Gorilla artiges Brummen ausstößt.

 

Tarzana: Es geht schon klar. Er ist in Ordnung.

 

Sie vertraut ihrer Cousine und schaut John akzeptierend an als sie auf ihn zu geht. Die anderen gehen neugierig auf ihn zu. Tarzana grinst Terk und dann denjenigen an, der ihr Herz schneller als die Flügel von Millionen Schmetterlingen flattern lässt. Sie ist sich sicher die Gorillas werden John genauso mögen wie sie. Sie weiß es einfach. Es wird schon alles in Ordnung gehen…zumindest bis Tarzana etwas schockierendes sieht. Etwas ist hinter John, ein großes, bekanntes etwas.

 

John ist so sehr damit beschäftigt sich auf Terk zu konzentrieren, dass er gar nicht bemerkt wie sich ihm von hinten etwas nähert. Zumindest bis er einen Atem im Nacken spürt. Verängstigt dreht er sich um und hinter ihm steht ein frustrierter Silberrücken Gorilla namens Kerchak.

 

John: Oh mein-

 

Plötzlich brüllt Kerchak, trommelt auf seiner Brust und fletscht die Zähne. Da er sich an die Lehren seines Vaters über Tierangriffe erinnert kriecht John sich vor ihm auf den Boden um so demutsvoll und unbedrohlich wie möglich auszusehen. John schaut Kerchak an und fragt sich was er tun soll. Er nimmt was ihm am nächsten ist, in diesem Fall einen Suppenlöffel, und hält diesen schützend vor sich, obwohl er weiß, dass das nicht funktionieren wird.

 

Kerchak schaut seine eigene Reflexion in dem Löffel an und beschlägt diese mit seinem Atem. Mit einem Stirnrunzeln riecht er an John, und ist schockiert. Kerchak merkt, dass er ähnlich wie Tarzana riecht. Er steht auf und knurrt Tarzana und die die anderen Gorillas an, wahrscheinlich rügt er sie dafür sich den Fremden genähert zu haben und für den von ihnen verursachten Ärger.

 

Kerchak: Was habt ihr alle getan?!

 

Kala ist in der Nähe und nickt während sie wie Kerchak etwas in ihrer Sprache sagt.

 

Kerchak: Alle Mann! Zum Nestgelände! Wir gehen!

 

Kala: Komm, Tarzana.

 

Die anderen Gorillas ziehen sich in den Dschungel zurück, gefolgt von Terks Gruppe. Terk bewegt sich zunächst nicht bis Tantor sie aufhebt und mitnimmt. Aus Angst Kerchak unabsichtlich herauszufordern bleibt John auf dem Boden und wagt es nicht sich zu bewegen.

 

Tarzana ist gerade dabei zu gehen, bis sie anhält und sich zu John umdreht, der sie anschaut. Obwohl er sie gerade erst kennengelernt hat hat er Gefallen an dieser wilden Affenfrau gefunden und will sie nicht gehen lassen. Tarzana schaut ihn sehnsuchtsvoll an. Gerade als sie wieder zurück zu John gehen will tritt Kala auf ihre Tochter zu, nimmt ihre Hand und deutet ihr mitzukommen als Stimmen zu hören sind. Tarzana schaut ihre Mutter traurig an während sie in Gorilla Sprache reden.

 

Kala: Tarzana, es ist Zeit zu gehen.

 

Tarzana: Aber Mama…

 

Kala: Jetzt!

 

Tarzana schaut John weiterhin an während sie und ihre Mutter sich langsam zurückziehen. Schließlich schaut sie ihre Mutter an und nickt während sie Richtung Dschungel rennen. John bemerkt ihr düsteres Gesicht nicht während sie in den Dschungel geht. Porter und Clayton rufen nach John.

 

Porter: John!

 

Clayton: John!

 

John schaut zu wie Tarzana sich zurückzieht. Die Stimmen von seinem Vater und Clayton kommen näher.

 

Porter: John! John, wo bist du?

 

Während John weiterhin dabei zusieht wie Tarzana und Kala sich in den sicheren Dschungel zurückziehen treffen Clayton und sein Vater ein. Porter umarmt seinen Sohn und freut sich, dass es ihm gut geht.

 

Porter: John, oh, John, oh Gott sei Dank!

 

Natürlich schaut Clayton sich das Lager an und ist schockiert über dessen Zustand.

 

Clayton: Meine Güte, was ist passiert?

 

Porter: Geht es dir gut? Wir haben überall nach dir gesucht.

 

Porter legt sich eine Hand aufs Herz als John aus seiner Trance erwacht. Er steht auf und hilft seinem Vater während er ihm erzählt was passiert war und mit den Händen herum fuchtelt.

 

John: Oh, oh meine Güte! Vater! Ich war gerade am gehen.

 

Porter: Ja, ja.

 

John: Ich war… da war ein kleines Baby… ein kleiner Baby Affe! Und ich habe ein Bild gezeichnet!

 

Porter: Ja, fahr fort.

 

John: Plötzlich fängt der Affe an zu weinen…

 

Porter: Oh, armes Ding.

 

John: Und ich dreh mich um und da ist eine ganze Armee von denen!

 

Porter: Was, was was?

 

John: Eine Affenarmee!

 

Clayton: A-a-affen?

 

John: Ein großer Baum voll mit denen!

 

Porter: Affen!

 

John: Die schreien mich an!

 

Er macht Pavian Laute.

 

Porter: Das war ein Theropithecus Baboonus! Er kann das ziemlich gut.

 

Clayton: (Unbeeindruckt) Ach, echt?

 

John: Ich hatte Angst, schreckliche Angst. Plötzlich schwang ich an einer Liane!

 

Porter: Mit den Affen?

 

John: Oben in der Luft! Ich flog! Ich war in der Luft!

 

Porter: In der Luft, ja ich weiß.

 

John: Und wir waren völlig umzingelt!

 

Porter: Was hast du gemacht?

 

John: Und Vater, die haben meinen Stiefel geklaut.

 

Er zeigt auf seinen nackten Fuß an dem früher mal ein Stiefel war. Clayton rollt die Augen und schüttelt über Johns Theatralik den Kopf.

 

Porter: Sie haben-das waren die Stiefel, die ich dir gekauft hatte.

 

John: Und ich wurde gerettet! Gerettet von einer fliegenden, wilden Frau in einem Lendenschurz! Völlig oben ohne war sie!

 

Mit ratlosem Blick befragt Porter seinen Sohn.

 

Porter: Lendenschurz? Oben ohne? Meine Güte.

 

Clayton: Wovon redet er?

 

Porter schüttelt aus Unwissen den Kopf.

 

Porter: Ich habe nicht den leisesten Schimmer. Er kommt sehr nach seiner Mutter, wissen sie. Sie würde sich solche Geschichten ausdenken. Keine über Frauen in Lendenschürzen, schon gar nicht über barbusige, aber-

 

John: Oh und da waren Gorillas!

 

Bei diesem Wort erhellen sich die Gesichter der beiden Männer.

 

Clayton & Porter: Gorillas?!

 

John: Sie haben-

 

Clayton eilt auf John zu und greift seine Arme fest.

 

Clayton: Sie haben Gorillas gesehen? Wo, John, wo?!

 

Er schaut die Stelle an an der Tarzana im Dickicht verschwand.

 

John: Sie ging mit ihnen.

 

Porter: Wer, mein Sohn, wer?

 

John grinst mit einem Seufzer und hat einen liebestollen Blick.

 

John: Tarzana.

 

Clayton: Tarzana?

 

John: Die Affenfrau.

Kapitel 12: Tarzana konfrontiert Kerchak

Im sicheren Dschungel hält der gesamte Klan eine Besprechung über die Fremden ab. Sie sind besorgt, dass diese fremden Kreaturen ihnen Schaden zufügen könnten. Einige von ihnen sind neugierig, allen voran Tarzana. Die Verantwortung den Klan zu beschützen ist tief in Kerchak verankert. Er will nicht, dass jemandem durch die Menschen Schaden zugefügt wird. Er rät seinem Klan was zu tun ist um in Sicherheit zu bleiben.

 

Kerchak: Wir werden diese Fremden meiden. Sie dürfen euch nicht sehen, und ihr dürft sie nicht aufsuchen.

 

Tarzana spricht ihren Protest aus.

 

Tarzana: Sie wollen uns nichts Böses, Kerchak.

 

Kerchak: Tarzana, das kann ich nicht wissen.

 

Tarzana: Aber ich. Ich war bei ihnen! Sie sind nur neugierig, wie wir!

 

Kerchak: Warum verteidigt sie sie so sehr?

 

Als er die Ereignisse der letzten Stunden Revue passieren lässt zieht Kerchak einige Schlüsse. Als er im Lager ankam um die verschwundenen Gorillas und Tarzana wiederzufinden sah er den jungen Menschen. Zu dem Zeitpunkt hatte er es ignoriert, doch jetzt, wo sich alles etwas beruhigt hatte, kamen ihm beim Gedanken wie Tarzana mit dem jungen Mann zusammen war fast schon väterliche Gefühle. Ihm gefiel nicht, dass er nach ihr roch. Kerchak schloss, dass sie den jungen Mann als potenziellen Gatten auserwählt hatte. Tarzana war mittlerweile schon seit ein paar Jahren in dem Alter, wo es Zeit war sich einen Gatten auszusuchen, dies hatte sie bisher jedoch nicht getan. Kerchak gefiel dieser Mann nicht, er war für sie einfach nicht der Richtige.

 

Kerchak: Dir macht es vielleicht nichts aus unsere Sicherheit zu gefährden, mir aber schon! Diesem jungen Mann ist nicht zu trauen!

 

Tarzana: Woher willst du das wissen?! Mir hat er vertraut!

 

Kerchak: Er ist nicht wie wir! Sie sind nicht wie wir!

 

Frustriert über Kerchaks Unwillen die zu akzeptieren, die anders sind als er, konfrontiert Tarzana ihn.

 

Tarzana: Warum fühlst du dich von jedem bedroht, der anders ist als du?!

 

Sie stellt sich genau vor sein Gesicht. Kerchak knurrt. Ihm gefällt nicht, dass seine Autorität in Frage gestellt wird. Und dann auch noch von Tarzana. Doch die Affenfrau hat Sabor besiegt; so muss er als Gorilla Anführer zumindest sein bestes dabei geben nichts von seinem neuentdeckten Respekt oder seinen Gefühlen zu verlieren. Kerchak gibt Tarzana einen Befehl um sie abzuschrecken.

 

Kerchak: Beschütze diese Familie und halte dich von ihnen fern!

 

Tarzana verzieht wütend das Gesicht, führt den Streit mit dem Anführer des Gorilla Klans jedoch nicht fort. Sie klettert zu Kala hinab.

 

Kala: Tarzana, bitte, höre zur Abwechslung auf Kerchak.

 

Tarzana schaut ihre Mutter entgeistert an. Nicht ein einziges Mal hat sie irgendjemand erkennen lassen, dass es mehr Kreaturen wie sie gibt.

 

Tarzana: Warum hast du mir nicht gesagt, dass es noch mehr wie mich gibt?!

 

Kala antwortet nicht. Gekränkt darüber, dass niemand ihr jemals sagte, dass es mehr wie sie gibt, geht Tarzana davon. Aus irgendeinem Grund wusste Kala, dass dieser Tag kommen würde. Die Frage ist ob Tarzana die Wahrheit erfahren wird. Seufzend schaut Kala ihrer Tochter dabei zu wie sie auf einen Baum klettert und betrübt in die Ferne sieht. Tarzana drückt ihre Beine zur Beruhigung gegen ihre Brust.

 

Tarzana: Warum hat es mir niemand gesagt? Ich dachte nur ich wäre anders als die Anderen. Ich bin nicht so wie meine Familie.

 

Im Hintergrund geht die Sonne unter als der Klan sich schlafen legt. Von ihrem Nest aus sieht Kala, dass ihre Tochter immer noch in der selben Position im Baum ist. Kala geht auf ihre Tochter zu um sie dazu zu bringen schlafen zu gehen. Kala ruft ihrer Tochter sanft zu.

 

Kala: Tarzana?

 

Als sie keine Antwort hört versucht sie es nochmal während sie sich Tarzana nähert. Sanft legt Kala eine Hand auf die Schulter ihrer Tochter.

 

Kala: Tarzana?

 

Immer noch gekränkt von vorhin schüttelt Tarzana die Hand von ihrer Schulter. Kala seufzt und versucht Tarzana zu überzeugen ihren Frust auszuschlafen.

 

Kala: Tarzana, würdest du bitte zu Bett gehen?

 

Tarzana: Warum?

 

Kala: Es wird spät.

 

Tarzana: Und wenn schon.

 

Kala: Tarzana, bitte. Ich weiß das alles ist sehr verwirrend aber etwas Schlaf wird dir helfen.

 

Frustriert über Kerchak und ihre Mutter beschließt Tarzana einzuwilligen um sich heute nichts anderes mehr anhören zu müssen.

 

Tarzana: Von mir aus.

 

Tarzana springt vom Baum und geht schnell zum Nest von ihr und ihrer Mutter. Kala folgt ihr langsam um ihrer Tochter etwas Abstand zu lassen. Sobald sie am Nest angekommen ist legt sich Tarzana zum schlafen hin. Kala überlegt sich was sie hilfreiches sagen könnte, doch ihr fällt nichts ein.

 

Kala: Gute Nacht, Tarzana.

 

Tarzana weigert sich zu antworten, hält die Augen geschlossen und dreht ihr den Rücken zu. Wissend was ihre Tochter macht küsst Kala Tarzana auf die Stirn. Sie hofft, dass ihre Tochter Morgen wieder besser gelaunt ist.

 

Tarzana fühlt wie die Aktivitäten des Tages ihren Tribut fordern. Ihr Körper ist erschöpft und ihr Verstand rast mit einer Geschwindigkeit von einer Million Km. Obwohl ihr vorgetäuschter Schlaf nur eine Fassade war um nicht mit ihrer Mom reden zu müssen spürt sie jetzt wie müde sie wirklich ist. Unmittelbar bevor sie wegdämmert spürt sie den Kuss an ihrer Stirn und hört erneut die Stimme ihrer Mutter.

 

Kala: Ich liebe dich.

Kapitel 13: Tarzana platzt rein/Fremde wie ich

Am nächsten Tag zeigt John im Lager jedem wie Tarzana aussah und wie sie sich verhielt. Auf einer Tafel fertigt John eine schnell erstellte aber detaillierte Skizze von Tarzana an.

 

John: Nun, sie stand nicht aufrecht. Sie hockte irgendwie, so.

 

Porter: Wirklich?

 

John: Hat sich auf die Fingerknöchel gestützt.

 

Porter: Auf die Knöchel!

 

John: Verstehst du? Genau wie ein Gorilla!

 

Vater und Sohn freuen sich über ihre Entdeckung.

 

Porter: Unglaublich!

 

John: Ach, es war erstaunlich! (Er hockt sich auf den Boden und macht Tarzanas Gehbegewegungen nach.) Und sie hat die Ellbogen ausgestreckt, genau so, und ging dann so.

 

Porter: Oh, ich verstehe! (Porter schließt sich John an und macht ihn nach.) Wie Tante Isabel.

 

Was Clayton betrifft, so rasiert sich dieser mit seiner Machete und ist gänzlich desinteressiert an den Entdeckungen des Duos.

 

Porter: Bup, bup, bup, oh oh! Das ist großartig!

 

Clayton: Hhhmmm.

 

Alles andere als amüsiert schaut er den beiden dabei zu wie sie sich wie Gorillas verhalten. Er schleudert den Rasierschaum von seiner Machete.

 

Porter: Oh, Johnny. John! Was eine Entdeckung! Eine Frau ohne Sprachkenntnisse, ohne menschliches Verhalten.

 

John: Und ohne Respekt für Privatsphäre.

 

Porter: Wie meinst du das?

 

John schaut seinem Vater in die Augen. Nur wenige cm trennen ihre Gesichter.

 

John: Sie war so nah, Vater! Hat mich angestarrt. Zuerst schien sie verwirrt, (Er zeichnet den Rest von Tarzana auf die Tafel.) als hätte sie noch nie zuvor einen anderen Menschen gesehen. (Er fügt Tarzanas Augen hinzu und verliert sich in der Erinnerung an die Unschuld, die diese blau-grünen Iriden verbargen.) Ihre Augen waren intensiv, und konzentriert und sanft und… ich habe noch nie solche Augen gesehen.

 

Porter schaut von der Tafel zu seinem Sohn und zieht ihn auf.

 

Porter: Oh, soll ich- ahem, dich und die Tafel für einen Moment allein lassen?

 

Die beiden kichern über seine Bemerkung.

 

John: Vater, hör auf. Was ich sagen will ist, denk mal daran was wir von ihr lernen könnten. Wir müssen sie finden.

 

Mit einem naheliegenden Handtuch trocknet sich Clayton das Gesicht ab. Danach wirft er das Handtuch frustriert auf den Boden.

 

Clayton: Ooh! Professor, sie sind hier um Gorillas zu finden, nicht um der perversen Fantasie eines Jungen nach zu gehen.

 

Clayton geht davon. John läuft ihm aber hinterher.

 

John: Perverse Fantasie? Ich hab sie mir nicht ausgedacht! So etwas käme mir gar nicht in den Sinn! Tarzana ist… (Alle halten den Atem an als sie zwischen John und Clayton landet.) echt.

 

Tarzana hat nur Augen für John und achtet auf nichts anderes. Sie ist völlig liebestoll. Aufgrund des Schocks haben die beiden Männer ihren Kleidermangel noch nicht bemerkt während John ihrem Blick mit einem sanften Lächeln begegnet und sie sich langsam aufeinander zu bewegen. Vor Aufregung rennt Porter auf Tarzana zu und schreckt sie auf. Sie weicht zurück und schaut den exzentrischen kleinen Mann an.

 

Porter: Ah! Das ist sie! Das ist sie, das ist sie. Tarzana!

 

Tarzana greift sanft nach dem Schnurrbart des Professors, da sie so einen noch nie gesehen hat. Clayton schnappt sich sein Gewehr.

 

Clayton: Professor! John! Aus dem Weg!

 

Tarzana und die beiden Männer schauen zu Clayton. Johns und Porters Augen weiten sich vor Angst. Sie schreien protestierend.

 

Porter: Warten sie!

 

John: Nicht!

 

Gerade als Clayton auf Tarzana schießen will schafft es John den Lauf des Gewehres gen Himmel zu richten, sodass der Schuss ins Leere geht. Aus Unwissen kümmert sich Tarzana nicht um ihren Beinahetot und sagt einen Namen, den sie gestern gelernt hatte.

 

Tarzana: Clayton!

 

Verwirrt darüber woher sie seinen Namen kennt schaut Clayton die Affenfrau verwirrt an. Porter schaut Tarzana überrascht an. Da er seinen Ohren nicht traut fragt er nach.

 

Porter: Was?

 

Sie grinst ihn an ehe sie den Namen selbstsicher wiederholt.

 

Tarzana: Clayton.

 

Porter schreit freudig auf. Clayton beugt sich zum Mädchen vor um zu sehen ob er sie wiedererkennt. Unsicher befragt er sie.

 

Clayton: Sind wir uns…schon einmal begegnet? (Tarzana schaut ihn neugierig an.) Woher kennt sie meinen Namen?

 

Bei der letzteren Frage schaut er John an, da dieser schon mal Zeit mit ihr verbracht hat.

 

John: Sie denkt damit wäre das Geräusch eines Gewehrschusses gemeint.

 

Tarzana stellt sich aufrecht hin. Sanft packt sie Claytons Waffe um sich mit einer schnelle Bewegung näher an John zu schwingen. Sie schaut ihn verliebt an und legt ihm wieder die Hand auf die Wange.

 

Tarzana: John.

 

John kichert über ihre Eigenarten. Er läuft rot an, da sie obenrum immer noch nackt ist und sich in seiner Intimsphäre befindet.

 

John: Ja, hallo, um, oh, Tarzana.

 

Porter: Jetzt verstehe ich was du bezüglich Privatsphäre meintest.

 

Tarzana beginnt Clayton zu umkreisen. Da er ihr wie ein Alphatier erscheint untersucht sie ihn aufmerksam.

 

Clayton: Was macht sie da?

 

Sie stellt sich auf Zehenspitzen und hält ihre Hände gegen ihren Körper; so wie Clayton sein Gewehr hält. Tarzana brummt etwas in ihrer Muttersprache.

 

Porter: Schau sie dir an, John.

 

John lacht über die Reaktion seines Vaters und darüber Tarzana dabei zu schauen zu können wie sie ihre Umgebung erkundet.

 

Porter: Sie bewegt sich wie ein Affe, ist aber eine Frau. (Porter tritt näher und betrachtet Tarzana genau.) Vielleicht hat sie eine andere Genkopplung, die es ihr ermögliche sich an ihre veränderte Umgebung anzupassen und ihre Überlebensfähigkeit verbessert!

 

Clayton wird etwas klar.

 

Clayton: Oder unser Bindeglied zu den Gorillas!

 

Porter: Ahh, ja, ja.

 

Als seine Aufregung nachlässt bemerkt er etwas, das John am Tag zuvor erwähnt hatte. Als er einen flüchtigen Blick auf ihre Brust erhascht läuft er rot an.

 

Porter: Oh je. Umm, jetzt begreife ich was du mit „Oben ohne“ meintest. Vielleicht sollten wir ihr als erstes beibringen ein Hemd zu tragen?

 

Clayton selbst schaut auch hin und erblickt das selbe wie die anderen beiden. Anstatt, dass ihm diese Unanständigkeit unangenehm ist, lächelt er nur schmierig und ignoriert den Kommentar. Weder er noch die Frau wissen etwas von ihrer wahren Beziehung zueinander. Mit einem Räuspern geht er auf sie zu.

 

Clayton: Wo sind die Gorillas?

 

Tarzana merkt, dass er auch einen Schnurrbart hat und beginnt an diesem herum zu spielen und auf ihn zu klettern. Clayton hadert mit der Frau auf ihm und versucht sie da weg zu holen. Obwohl er ihre Nähe genoss hatte Clayton andere Prioritäten. Er musste die in ihm aufkeimenden fleischlichen Gelüste unterdrücken. Er wiederholt der barbusigen Frau den Namen des Tieres das sie suchen; Silbe für Silbe.

 

Clayton: Go-ril-las!

 

Endlich stößt er sie von sich ab. Sie macht Clayton nach und nähert sich ihm erneut.

 

Tarzana: Go-ril-las!

 

John: Schreien wird nichts bringen, Mr. Clayton. Sie versteht unsere Sprache nicht. Und ich würde ihnen raten sie nicht anzufeinden während sie sich praktisch gegen sie lehnt.

 

John schaut Clayton wütend an; ihm gefällt nicht wie er sich in Tarzanas Nähe benimmt. Clayton rollt mit den Augen und zuckt die Schultern, er fühlt sich vom jungen Porter Sohn nicht bedroht. Tarzana geht wieder zu John und schaut ihn fasziniert an. Fest entschlossen die Frau zum „sprechen“ zu bringen geht Clayton auf die Tafel zu.

 

Clayton: Dann sorge ich dafür, dass sie versteht. (Er radiert die Zeichnung von Tarzana weg. Als sie diese neue Bewegung sieht wird Tarzana neugierig was er macht und nähert sich ihm.) Wenn ich einem Papageien beibringen kann „God save the Queen“ zu singen, dann kann ich dieser unanständigen Wilden sicher auch das ein oder andere beibringen. (Er zeichnet einen Gorilla auf die Tafel. Dann streckt er die Hand mit der Kreide aus.) Go-rilla.

 

Tarzana schnappt sich die Kreide, da sie denkt diese wäre mit „Gorilla“ gemeint. Sie spricht Clayton nach.

 

Tarzana: Go-rilla.

 

Porter: Oho! Sie hat es verstanden!

 

Sie klettert auf die Tafel und kritzelt auf dieser herum.

 

Tarzana: Gorilla. Gorilla!

 

Porter: Oh, vielleicht doch nicht.

 

Clayton entreißt ihr die Kreide und hält sie ihr rügend vors Gesicht.

 

Clayton: Nein, nein, nein, nein!

 

Verwirrt macht sie ihn weiterhin nach.

 

Tarzana: Nein, nein, nein, nein, nein!

 

Die beiden streiten dann über die Kreide. Tarzana klettert auf ihn um besser an diese ran zu kommen.

 

Clayton: Nein, nein, nein! Her damit! Nein, nein! Nichts da! Nein!

 

Gerade als sie sie fast erreicht kommt John auf die beiden zu und nimmt die Kreide an sich.

 

John: Mr. Clayton, ich denke ich übernehme ab hier. Als erstes versuchen wir sie so schnell wie möglich dazu zu bringen ein Hemd zu tragen.

 

Und damit hilft Professor Archimedes Q. Porter John dabei Tarzana beizubringen zivilisiert zu werden. In einem Zeit zündet John eine Öllampe an. Tarzana schaut sie schockiert darüber an, dass diese Feuer machen kann. Dann kommt John mit einem Skioptikon. Er platziert es auf der Lampe, sodass das Licht durch das Objektiv scheint. Tarzana geht vor dieses und schaut das Licht auf der Leinwand an, dann dreht sie sich um und lächelt John glücklich an. Dann geht sie aus dem Weg und sieht auf der Leinwand einen Gorilla. Neugierig darüber wie sie es geschafft haben ein Bild von denjenigen zu machen, mit denen sie ihr ganzes Leben lang aufwuchs, geht sie auf die Leinwand zu und berührt diese. Ehrfurchtsvoll schaut sie John an.

 

Was immer du tust. Ich tu es wie du. Zeig mir alles und erklär mir wie.

 

John nimmt ein neues Dia und ersetzt es mit dem des Gorillas. Er lächelt sie an. Jetzt zeigt die Leinwand einen britischen Kraftmenschen, der die Arme hinter dem Rücken verschrenkt und den Betrachter konzentriert anschaut. Tarzana stellt sich neben das Bild und macht es nach, einschließlich des konzentrierten Blicks. John kichert über ihr Verhalten.

 

Es sagt mir gar nichts. Und sagt mir doch so viel…

 

Porter überreicht John ein weiteres Dia, das er in den Projektor steckt. Das Bild zeigt den Dschungel, welchen Tarzana sehnsüchtig anstarrt. Plötzlich ändert sich das Bild und zeigt die Straßen Londons, was sie erschrocken zusammen zucken lässt. John wechselt weiterhin die Bilder. Eins nach dem Anderen erscheint das Bild einer Burg, dann das der Sphinx. Tarzana steht auf und schaut ehrfurchtsvoll all die vielen neuen Dinge an, die sie noch nie zuvor gesehen hat. John lehnt sich gegen den Projektor und beobachtet Tarzanas Reaktionen mit einem sanften Lächeln. Dann legt er ein Bild ein, das eine britische Frau in einem Kleid dabei zeigt wie sie mit einem Mann im Anzug tanzt.

 

Ja, ich will lernen. Ich fang gleich an. Es ist alles so nah. Und doch so fern.

 

Beim Anblick dieses Bildes kommt ihr eine Idee. Lächelnd schaut sie John an ehe sie seine Hand nimmt und anfängt mit ihm zu tanzen. Sie tanzt ohne Rhythmus und strahlt glücklich während John bemüht ist den Anschein eines Tanzes zu wahren. Porter klatscht fröhlich während Clayton gelangweilt zuschaut.

 

Ich seh mich schon mit ihren Augen. Ich weiß, dass draußen etwas auf mich wartet.

 

Während die beiden weiter tanzen steht Porter auf und wechselt das Dia. Jetzt ist ein Bild des Weltraums samt Planeten zu sehen. Tarzana schaut es fasziniert an während sie sich an John schmiegt und ihren Kopf auf seine Brust legt. Sie seufzt zufrieden. John schaut liebevoll auf sie herab und legt sein Kinn auf ihren Kopf.

 

Ich will es so. Will was Neues.

 

Später am selben Abend gehen Porter und John mit Tarzana nach draußen um die Sterne zu betrachten. Sie nehmen ein Teleskop mit. Porter versucht Tarzana die Mysterien und die Wunder des Alls zu erklären. Porter deutet auf einen Kometen und deutet Tarzana sie soll ihn durch das Teleskop betrachten. Ihre Augen weiten sich vor Schreck als sie ihn ohne Teleskop betrachtet. Sie wusste nicht, dass der Himmel den sie jede Nacht sah, etwas wunderschönes verbarg, das man mit dem bloßen Auge nicht sehen kann.

 

Ich will sie kennen, die so fremd sind wie ich. Sag mir, wo-woher kommt es? Denn ich erkenn sie, die so fremd sind wie ich.

 

Am nächsten Tag versucht John Tarzana Lesen beizubringen. Er öffnet ein Alphabet Buch für Kinder. Sie sind beim Buchstaben „J“. Auf der Seite steht „Sehe John. Sehe wie John rennt.“ Sie sagen den Satz gemeinsam und Tarzana versucht jedes Wort zu betonen.

 

Danach zeigt Porter Tarzana ein Zootrop, welches einen britischen Mann zeigt, der auf einem Hochrad fährt. Sie schaut es neugierig an als Porter es dreht. Vor ihr erwacht die Animation zum Leben. Dann fährt Tarzana selbst auf einem Hochrad, das Porter ihr zur Verfügung stellt. Sie fährt mit diesem durch den Dschungel und vollführt mit diesem einige Tricks und surft mit diesem durch die Bäume. Sie rast den Baum hinab auf Porter zu, der anfängt weg zu rennen. Er ist nicht schnell genug und sie hebt ihn zu sich auf das Rad. Die beiden lachen über diesen Zwischenfall.

 

Am Abend hat John das Gefühl, dass Tarzanas Sprachverständnis sich über die letzten Tage deutlich verbessert hat. Sie kann zwar immer noch nur kurze und unvollständige Sätze bilden, aber ihre Fähigkeit zu verstehen was andere sagen ist bemerkenswert. John beschließt, dass es jetzt an der Zeit ist ihr zu erklären warum es nötig ist ein Hemd zu tragen.

 

John: Tarzana? Ich habe mich gefragt, ob du etwas anprobieren könntest?

 

Tarzana: Etwas anprobieren?

 

John: Ja. Weißt du, in England haben Frauen etwas um ihre Brust zu bedecken…

 

Tarzana schaut auf ihre entblößte Brust hinab und versucht zu begreifen worum John sie bittet.

 

John: Ich habe dir etwas gemacht, das du anprobieren kannst…

 

John präsentiert ihr eines seiner Hemden, das er umgestaltet hat um femininer auszusehen. Tarzana schaut das Stück Stoff skeptisch an.

 

Tarzana: Warum?

 

John: Nun, es gilt als unanständig wenn eine Frau sich ohne Hemd zeigt. Keine Kleidung zu tragen gilt als Nacktheit. Den Rest erkläre ich später.

 

Tarzana: Ich verstehe.

 

Tarzana versucht das ihr überreichte Hemd anzuziehen, verheddert sich jedoch. John errötet bei der Erkenntnis, dass sie Hilfe dabei braucht das Hemd richtig anzuziehen.

 

John: Erlaube mir dir beim anziehen zu helfen.

 

Vorsichtig entfernt John das Stoffstück von Tarzana und hilft ihr dann dabei ihre Arme durch die korrekten Öffnungen zu führen. Dabei achtet er darauf nichts von der nackten Haut zu berühren. Kurz danach hat John Tarzana das Hemd angezogen.

 

John: Wie fühlt es sich an?

 

Tarzana: Seltsam.

 

Tarzana fummelt etwas am neuen Stoff um ihren Oberkörper herum. Sie ist sich unsicher was sie von diesem halten soll. Das Material fühlt sich gut an, engt sie jedoch im Vergleich zum gewohnten etwas ein.

 

Tarzana: Weniger Bewegung.

 

John versteht was Tarzana meint.

 

John: Nicht so sehr. Es könnte Probleme geben wenn es sich in einem Ast verfängt, aber ansonsten sollte deine Mobilität nicht eingeschränkt sein. Dieses Hemd wird dich sowohl bedecken, als auch ein wenig Schutz bieten.

 

Tarzana nickt verstehend.

 

John: Wirst du für eine Weile versuchen es zu tragen?

 

Tarzana: Ich werde es versuchen.

 

Da sie bald wieder zu Hause sein muss verlässt Tarzana das Lager. Sie ist über den Nutzen von Kleidung immer noch skeptisch, vertraut John jedoch. Bevor sie die Nester erreicht hält sie an einem Tümpel an. Dort entfernt sie das Hemd so wie John es ihr anzog. Sobald sie es abgelegt hat sucht sie nach einer Gerber Akazie. Sie erblickt eine in der Nähe und geht sich einige ihrer Blätter holen. Tarzana kehrt zum Tümpel zurück. Sie nimmt die Blätter und tunkt sie in das Wasser während sie sie in ihrer Hand zu einer braunen Paste zerquetscht. Dann geht sie wieder dorthin, wo sie das Hemd abgelegt hatte. Tarzana reibt den Stoff mit der Paste ein. Das Hemd saugt die Flüssigkeit der Paste auf , sodass es sich braun färbt. Tarzana nimmt einen Stein und reibt mit diesem über das Hemd, sodass der Stoff etwas grober wird.

 

Sie wusste wenn sie mit dem Hemd, das John ihr gegeben hatte, nach Hause kommen würde, dann wüssten alle sofort wo sie gewesen war. Ihre eigenen Modifikationen sollten dafür sorgen, dass es so aussah als wäre es ihr nicht gegeben worden, sondern als hätte sie es selbst angefertigt. Tarzana sah ihr Werk an und lächelte. Jetzt sah das Hemd genau so aus wie der Lendenschurz, den sie sich vor Jahren angefertigt hatte. Niemand würde auf die Idee kommen, dass John es ihr gegeben hatte. Sie zieht das Hemd wieder an und geht den restlichen Weg nach Hause.

 

Als wieder bei den Nestern eintrifft kommen ihre Mutter und Terk mit besorgten Gesichtern auf sie zu.

 

Kala: Wo warst du?

 

Terk: Und was hat dieses neue Ding zu bedeuten?

 

Tarzana versucht die beiden zu beruhigen.

 

Tarzana: Mama, ich hab mir nur etwas die Beine vertreten. Kein Grund zur Sorge. Terk, ich hab mich entschieden meinen Oberkörper etwas abzudecken. Ich weiß ich habe kein Fell wie die Anderen, aber ich dachte mir ich sollte mich vor Verletzungen schützen indem ich etwas mehr trage.

 

Kala: Warum ausgerechnet jetzt? Das hast du doch bisher nie getan.

 

Tarzana: Das ist etwas, das mir schon eine Weile durch den Kopf ging. Nach meinen Schnittverletzungen beim Kampf gegen Sabor dachte ich mir wenn ich etwas mehr trage dann wird es beim nächsten Mal nicht so schlimm.

 

Tarzana erzählt ihrer Mutter dies mit Unbehagen. Normalerweise war sie ihr gegenüber sehr ehrlich und offen.

 

Kala: Okay, wenn du dir sicher bist.

 

Tarzana: Das bin ich, Mama.

 

Kala umarmt ihre Tochter und geht dann zum Rest des Klans. Terk bleibt bei Tarzana, da sie weiß, dass etwas nicht stimmt.

 

Terk: Okay, spuck es aus.

 

Tarzana: Was?

 

Terk: Warum trägst du es wirklich?

 

Tarzana: Ich-

 

Terk: Tu nicht so als wüsstest du nicht wovon ich rede. Ich bin deine Cousine und beste Freundin. Schieß also los.

 

Tarzana: Gut, ich erzähle es dir, du darfst es aber niemandem weiterzahlen, erst recht nicht Kerchak und Mama.

 

Terk: Ja, ja, ja ich schwöre. Jetzt erzähl mir was los ist.

 

Tarzana: Okay, komm näher. (Terk stellt sich direkt vor Tarzana. Sie flüstert ihr gedämpft zu.) Ich habe das Oberteil von John. Der junge Mann, den ich dir neulich vorstellen wollte. Sie unterrichten mich.

 

Terk: (Einigermaßen laut) Waaas?!

 

Tarzana: Schhh. Deswegen habe ich geflüstert.

 

Terk: Aber T, du hast gehört was Kerchak gesagt hat. Er sagte wir sollten ihnen fern bleiben.

 

Tarzana: Aber Terk, sie sind wie ich. Wie kann ich da nicht neugierig sein?

 

Terk: Ich weiß, aber du musst vorsichtiger sein. Was wenn er Verdacht schöpft?

 

Tarzana: Deswegen gehe ich auch immer früh los und komme zurück bevor es spät ist.

 

Terk: Ich hoffe du weißt was du tust. Sei vorsichtig.

 

Tarzana: Das werde ich. Ich treffe mich schon bald wieder mit ihnen.

 

Terk: Okay. Ich werde dein Geheimnis für mich behalten, fürs erste.

 

Tarzana stürzt sich auf ihre Cousine und umarmt sie fest.

 

Tarzana: Danke Terk.

 

Terk: Nicht der Rede werd. Bist ja schließlich meine Lieblingscousine.

 

Tarzana lacht über Terks Bemerkung.

 

Tarzana: Ich bin ja auch deine einzige.

 

Die beiden lächeln sich an ehe sie sich zu ihren Nestern begeben um zu schlafen. Zwei Tage später sitzt Tarzana in ihr Hemd gekleidet auf einer Kiste während John in seinem Skizzenbuch zeichnet. Clayton versucht sie über die geographische Region zu unterrichten, in der Gorillas zu finden sind. Er zeigt ihr eine Karte von Afrika und deutet auf diese während er das Bild eines Gorillas hochhält. Tarzana scheint hiervon ziemlich gelangweilt. Tarzana schielt zu John, der aufmerksam zeichnet. Sie lächelt ihn etwas bewundernd an. John blickt auf und sieht wie sie ihm zuschaut. Er grinst ihr etwas selbstsicher zu bevor er weiter zeichnet. In seinem Skizzenbuch befinden sich detaillierte Zeichnungen von Tarzana. Einige von ihren Augen, sowie ein paar Notizen, die er sich über sie gemacht hat. Mit genervtem Gesicht packt Clayton sie am Kinn und zwingt sie so wieder auf die Karte zu sehen. Sie schaut einen Moment lang auf die Karte, bevor sie wieder zu John schaut und ein wenig süffisant grinst.

 

Wie er lächelt. Und wie er sich bewegt. Das bewegt mich wie nie zuvor. Was ist geschehn? Ich sehn mich so nach seiner Nähe…

 

Als alle anderen Gorillas in dieser Nacht friedlich in ihren Nestern schlafen ist Tarzana hellwach. Sie ist viel zu aufgeregt am nächsten Morgen zum Lager der Menschen zurückzukehren um zu schlafen. Im Morgengrauen steht sie auf und verlässt still und heimlich das Nestgelände. Sie weiß nicht, dass ihre Mom und ihre Cousine sie dabei beobachten. Kala schaut ihr traurig nach. Terk hat den selben Blick, versucht aber ihre Tante zu trösten.

 

Solche Gefühle sind mir so neu. Und kommen aus einer ganz anderen Welt. Ein fernes Land und viele Freunde. Ich seh schon vor mir das Abenteuer.

 

Geschwind rennt Tarzana durch den Dschungel zum Lager. Sie sieht wie Clayton seine Pfeife raucht und die Arme in die Seiten stemmt. Sie macht ihn nach als sie das Lager betritt. Sie bleibt stehen und grinst breit als sie John erspäht. John sitzt vor einem farbenfrohen Papageien und zeichnet ihn. Lächelnd geht Tarzana zu ihm rüber. John hört Tarzanas Schritte und lächelt sie an. Er zeigt ihr die Zeichnung des Papageien, an der er arbeitet. Bevor er seine Zeichnung jedoch vollenden kann fliegt der Papagei leider davon. John seufzt entmutigt und Tarzana schaut ihn nachdenklich an.

 

Ich will es so, will was Neues. Ich will sie kennen, Die so fremd sind wie ich. Sag mir, wo-woher kommt es? Denn ich erkenn sie, die so fremd sind wie ich.

 

Dann kommt Tarzana eine Idee. Sie nimmt Johns Hand, sodass er aufsteht. Sie zerrt ihn zu einem nahestehenden Baum, an dem eine Liane herab hängt. Unsicher was sie vorhat schaut John sie verwirrt an. Sie klettert die Liane ein Stück weit hinauf und legt dann ihr Bein um seine Hüften. Da er jetzt begreift legt John seine Arme um ihren Hals und sie trägt ihn als sie die Liane hinauf klettert. Sobald sie die Baumkrone erreicht hat hilft sie John dabei sich auf den Ast zu stützen ehe sie die Blätter zurückzieht. Zu seinem Erstaunen hat sie ihn zu einer Papageien Kolonie gebracht. Tarzana schaut John an; glücklich darüber, dass ihm dieser Ort gefällt. Sie steht dann auf, wodurch die Papageien um sie umher fliegen. Sie landen auf Tarzana und John. Er kichert und küsst einem Papageien den Schnabel. Tarzana schaut John liebevoll zu; je mehr Zeit sie verbringen, desto stärker werden ihre Gefühle für ihn.

 

Folge mir nun in meine Welt. Voller Schönheit und Harmonie. Kannst du fühlen, was ich fühl. Nur du und ich?

 

Am selben Abend sind sie immer noch in den Bäumen und Tarzana bringt John bei wie man sich mit den Lianen fortbewegt. Sie halten sich an einer Liane fest und stoßen sich von dem Ast ab. Tarzana hilft John dabei eine andere Liane zu erreichen während sie sich lässig an ihrer eigenen weiter schwingt. John kneift die Augen zusammen und umschlingt seine Liane ganz fest. Nach einem Moment wird ihm klar, dass er es jetzt ganz allein schafft und öffnet seine Augen. Er lacht freudig über das neue Erlebnis. Tarzana schwingt sich dann herbei indem sie Johns Liane packt und diese mit ihrer verheddert. Sie schaut John an und als er ihr in die Augen sieht, sieht er dort nichts als Liebe. Johns Gesicht errötet ein Bisschen während Tarzana über seine Reaktion verwirrt ist.

 

Hand in Hand. Woher kommst du? Sag, von wo?

 

Ein paar Tage später hat sich Tarzanas Verständnis der menschlichen Sprache weiter verbessert und sie ist noch angetaner von John. Als sie eines Tages zum Besuch in das Lager kommt streitet Clayton sich mit John und Porter.

 

Clayton: All diese Zeit haben wir damit verschwendet zu tun was sie wollte. Das Schiff könnte jeden Tag eintreffen. Jetzt fragen sie sie direkt.

 

Mit eifriger Neugier in den Augen spielt Tarzana mit einem Modell des Sonnensystems herum. John geht auf Tarzana zu und spricht sie sanft an.

 

John: Tarzana, kannst du uns zu den Gorillas bringen? (Bei dieser Frage wird ihr Gesicht betrübt.) Verstehst du?

 

Tarzana: Ich verstehe.

 

Porter: Ooh! Gut gemacht, John.

 

Clayton: Und?

 

Tarzana: Ich kann nicht.

 

Porter & Clayton: (Verwirrt) Was?

 

John fragt genauer nach.

 

John: Warum nicht, Tarzana?

 

Tarzana schaut traurig und etwas ängstlich drein. Sie weiß was passieren würde sollte sie sie zum Klan führen. Sie antwortet auf die Frage mit einem einzigen Wort.

 

Tarzana: Vater.

 

Traurig darüber ihren Freunden nicht helfen zu können rennt sie in den Dschungel zurück. Porter schaut ihr enttäuscht nach.

 

Porter: Was?

 

Er seufzt während John ihn tröstet.

 

Wütend läuft Clayton ihr nach. Er packt sie aggressiv an den Schultern und schüttelt sie frustriert. Er hält das Bild eines Gorillas hoch und verlangt, dass sie sie ihnen zeigt. Da sie nicht mehr drüber reden will springt sie über Clayton. Verärgert zerreißt Clayton das Bild.

 

Ich will es so, will was Neues. Ich will sie kennen, die so fremd sind wie ich.

 

Als Tarzana später die Dias durchgeht sieht sie einige Feuerwehrmänner, die ein Baby aus einem brennenden Gebäude retten; einen Mann, der ein Automobil fährt; und zwei miteinander kämpfende Sumo Ringer. Rasch tauscht sie die Dias aus, sie will so viele neue Dinge wie möglich sehen. Sie sieht den Eiffelturm; einen Soldaten, der auf einem Pferd steht; einen Doppeldeckerbus samt Fahrgäste; zwei fechtende Männer; ein Walross auf einem Eisberg; und einen Schneider, der die Maße eines übergewichtigen Mannes nimmt. Neben ihr schlafen Porter und John in ihren Stühlen. Das Licht flackert im Zelt als sie sich weiter die Bilder ansieht. Ihre Augen weiten sich vor staunen als sie ein Schiff aus Holz; einen Vater, der seine Tochter umarmt; einen Boxer, der gegen ein Känguru kämpft; einen Schwertfisch; die Freiheitsstatue; mehrere Heißluftballons, einen Zug, William Shakespeare, den Testflug der Gebrüder Wright, die Mona Lisa; einen Arzt, der in den Mund eines Patienten schaut; eine Person im Taucheranzug, einen Geiger und einen Oktopus sieht.

 

Sag mir, wo-woher kommt es. Denn ich erkenn' sie, sie so fremd sind wie ich. Ich will es so…

 

Schließlich bleibt sie bei einem Bild stehen, welches eine Frau zeigt wie sie einem Mann ihr Interesse bekundet. Die Frau trägt Blumen in ihrem Haar. Sie hat die eine Hand auf die Brust des Mannes gelegt während die andere Hand auf seiner Schulter liegt. Die Frau beugt sich weit vor und schaut dem Mann in die Augen. Tarzana kommt ein nachdenklicher Blick. Sie schaut zu John, der immer noch schlafend im Stuhl liegt. Er sieht friedlich aus. Als sie das Bild anstarrt kommt ihr eine Idee. In ihrem Kopf nimmt ein Plan Gestalt an, den sie am nächsten Morgen in die Tat umsetzen wird.

Kapitel 14: Das Schiff trifft ein/Kerchak ablenken

Am nächsten Tag nimmt Tarzana sich einige Blumen, die sie im Dschungel fand und denen von dem Bild ähnlich sehen. Als sie alle Blumen eingesammelt hat webt sie sie in ihre Haarlocken. Sie denkt John wird ihr Versuch menschlicher Umwerbung gefallen. Sobald sie fertig ist läuft sie durch den Dschungel zum Lager der Menschen. Tantor und Terk schauen ihr dabei zu. Tantor freut sich, dass sie jemanden besonderen gefunden hat.

 

Tantor: Oh, Terk, Ich hab sie noch nie so glücklich gesehen.

 

Terk zieht einen Schmollmund und schaut ihr betrübt nach. Sie freut sich, dass Tarzana ein paar von ihren Leuten gefunden hat, aber sie ist traurig darüber, dass sie keine Zeit mehr mit ihr verbringt. Sie weißt auch Tarzana wird die Farce nicht mehr lange aufrecht erhalten können.

 

Terk: Eh, ich gib den beiden eine Woche.

 

Tarzana lächelt breit bis sie das Lager erreicht. Beim Anblick mehrerer Männer im Lager zieht sich ihr Gesicht verwirrt zusammen. Ein Schiff samt Besatzung ist eingetroffen. Sie verstauen die Ausrüstung, da es der letzte Tag des Afrikabesuches ist.

 

Muskelprotz #1: Ah, kapp das Seil!

 

Muskelprotz #2: Oh, komm schon.

 

Das Zelt fällt in sich zusammen während andere Leute andere Sachen heben und zum Schiff tragen.

 

Muskelprotz #1: Alles klar, Bewegung, los ihr Schlappschwänze. (Das Horn des Schiffes ertönt.) Keine Müdigkeit vortäuschen.

 

Sie packen immer mehr zusammen um ja nichts auf der Lichtung zurückzulassen. Verwirrt darüber warum so viele Menschen da sind geht Tarzana weiter ins Lager. Sie blickt sich nach vertrauten Gestalten um, bis sie Porter sieht wie er einem Mann hinterher eilt, der mehrere seiner Forschungsbücher trägt.

 

Porter: Warten sie, bitte. Nicht… 30 Jahre lang habe ich hierauf gewartet, und ich werde nicht gehen bis ich einen Gorilla gesehen habe. (Er schaut zu Tarzana hinüber als er sie im Chaos erspäht.) Oh, ist das nicht grauenhaft, Tarzana? (Er zieht sich enttäuscht in sich zusammen, dann bleibt er an einem Mast hängen und wird davon getragen.) Woah! Nein, nicht. Moment.

 

Ein Mann rollt mehrere Fässer an Tarzana vorbei, sie springt auf diese um auszuweichen. Dabei fallen einige der Blumen aus ihrem Haar. Dann geht sie zum Rand des Dschungels und sieht wie das ganze Lager verstaut wird. Als sie eine bekannte tiefe Stimme hört horcht Tarzana auf und schaut nach von wo sie kam. Sie sieht wie Clayton und John mit einem Mann in Uniform reden.

 

Clayton: Sie sind der Kapitän. Sagen sie einfach es hätte Motorenprobleme gegeben und wir müssten noch zwei Tage bleiben.

 

Gerald: Und uns in jedem Hafen von hier bis London verspäten?

 

John versucht den Kapitän anzuflehen.

 

John: Dann wäre unser gesamtes Unternehmen umsonst gewesen.

 

Gerald: Es tut mir Leid, Mr. Porter, aber ich kann so etwas einfach nicht tun.

 

Clayton: (Frustriert) Argh! Das ist ihre Schuld. (Er zeigt vorwurfsvoll auf John und geht dann auf und ab.) Ich hätte auf meine Instinkte hören und Fallen für diese Biester legen sollen.

 

Frustriert wirft John eins seiner Hemden in seinen Koffer ehe er diesen verschließt.

 

John: Denken sie ich bin nicht enttäuscht? (Er hebt seinen Koffer auf und geht davon.) Sie sind echt unmög- (John erschreckt sich als er Tarzana anrempelt. Die meisten Blumen, die sie im Haar hatte, sind mittlerweile raus gefallen. Nur eine einzige ist noch übrig.) Oh! Tarzana! (Er sagt dies erleichtert.) Ich hatte schon Angst du würdest nicht rechtzeitig kommen. Das Schiff ist angekommen; das uns nach Hause bringen soll, nach England. (Tarzana schaut ihn verwirrt an.) Und Vater und ich haben uns gefragt…nun ja, ich habe mich gefragt…nun, wir hoffen wirklich, dass du mit uns kommst. Wirst du?

 

John fragt sie dies freundlich und hofft, dass sie ja sagt. Als er mit seinem Vater in Afrika eintraf um Gorillas zu erforschen hätte er nie gedacht sich zu verlieben. Schon gar nicht in eine Frau, die nichts von der Existenz anderer Menschen wusste. Tarzana denkt über das Ganze nach. Sie versteht jedoch nicht ganz, was mit „mitkommen“ gemeint ist.

 

Tarzana: Heute nach England, morgen nach Hause kommen.

 

Sie lächelt John begeistert an.

 

Seine nächsten Worte wählt John mit Vorsicht und Bedacht.

 

John: Oh, nein. Nun, du musst verstehen, es wäre ziemlich schwer jemals…zurückzukehren.

 

Tarzana schaut ihn niedergeschlagen an.

 

Tarzana: Nicht zurückkehren?

 

Sie will wirklich mit John mitkommen, aber das hier ist ihre Heimat. Ihre ganze Familie ist hier. Außerdem kennt sie auch überhaupt nichts anderes. Tröstend versucht John sie davon zu überzeugen mitzukommen.

 

John: Oh, nein nein nein. Ich weiß es klingt schrecklich, aber du gehörst zu uns. Zu Menschen.

 

Tarzana nimmt dann die selbe Position wie die Frau auf dem Dia ein. Sanft legt sie eine Hand auf Johns Brust und die andere auf seine Schulter. Sie schaut nach oben zu ihrem Haar und sieht wie die letzte Blume kurz vorm raus fallen ist, also schiebt sie sie wieder an die richtige Stelle und legt ihre Hände wieder auf John. Sie beugt sich weit vor und schaut John in die Augen.

 

Tarzana: John, muss bei Tarzana bleiben!

 

John: Was? Hier bleiben? (Sein Koffer öffnet sich, sodass seine Wäsche zu Boden fällt.) Oh, nein nein. Meine Wäsche. (Er hebt die Kleidungsstücke auf und packt sie wieder in den Koffer.) Nein, ich kann nicht bleiben. Hör mal, ich hab meinen Vater und…

 

Ein weiteres Mal versucht Tarzana John zum bleiben zu bewegen indem sie seine Wange berührt.

 

Tarzana: John, bleib.

 

John: Aber…

 

Sie fischt die Blume aus ihrem Haar und bietet sie ihm als letzten verzweifelten Versuch an.

 

Tarzana: Bitte.

 

John seufzt frustriert. Er würde gerne bleiben, aber sie gehören beide nach England zu Menschen.

 

John: Aber…ich kann nicht…

 

Als John mit vor Selbstmitleid geballten Fäusten davon rennt kichert Clayton spöttisch, nachdem er alles gesehen hat. Tarzana schaut ihn ein wenig verwirrt an. Mit selbstgefälliger Mine lehnt er sich gegen eine Kiste.

 

Clayton: Männer! Typisch! (Er nimmt zwei Weingläser und eine Weinflasche. Er geht auf Tarzana zu.) Danke, Jones. Selbst wenn du nicht als Wilde aufgewachsen wärst, wärst du aufgeschmissen. (Clayton befüllt beide Gläser mit Wein und gibt ihr eins. Er reißt ihr die Blume aus der Hand ehe er einen Arm um ihre Schulter legt um sie näher an sich heran zu ziehen.) Das Herz eines Mannes ist ein einziges Rätsel.

 

Die nächsten Worte sagt Tarzana mit gesenktem Blick.

 

Tarzana: John geht.

 

Clayton geht zur Seite und gestikuliert mit den Händen.

 

Clayton: Ja. Hätte er doch nur mehr Zeit mit den Gorillas verbringen können. Er ist so enttäuscht. Am Boden zerstört. (Er geht wieder zu Tarzana.) Tut mir Leid, altes Haus. (Er stößt mit seinem Glas gegen das ihrige und fängt an zu trinken. Tarzana starrt die Flüssigkeit an, trinkt jedoch nichts.) Oh, na ja. (Als zwei Männer eine Standuhr vorbei tragen stellen Clayton und Tarzana ihre Gläser auf dieser ab.) Am besten bringe ich Johns Sachen zum Schiff.

 

Er schließt Johns Koffer, hebt ihn auf seine Schulter und geht davon.

 

Da ihr eine Idee kommt spricht sie diese aus.

 

Tarzana: Clayton! (Als sie ihm zuruft bleibt er stehen und stellt mit einem süffisanten Grinsen fest, dass seine Manipulation funktioniert hat.) Wenn John Gorillas sieht, bleibt er?

 

Sie fragt dies skeptisch. Clayton dreht sich zu ihr um.

 

Clayton: Dafür kam er doch her, nicht wahr?

 

Sie hat macht ein nachdenkliches Gesicht.

 

Tarzana: Ich mache es.

 

Clayton: Braves Mädchen! (Clayton klopft ihr freudig auf die Schulter.) Snipes?

 

Snipes: Ja, Chef?

 

Clayton überreicht Johns Koffer an Snipes.

 

Clayton: Trommel die Jungs zusammen. Es gibt eine Planänderung.

 

Snipes grinst hinterhältig über den unausgesprochenen Plan.

 

Um ihren Plan in die Tat umzusetzen geht Tarzana in den Dschungel um ihre Tierfreunde um Hilfe zu bitten. Sie hat den Großteil des Weges zu den Nestern hinter sich, als sie sieht wie ihre Cousine und Tantor zusammen abhängen. Tantor schweigt fürs erste damit die beiden Cousinen miteinander reden können.

 

Tarzana: Hey, Terk! Wie gehts meiner Lieblingscousine?

 

Terk: Oh nein. Ich hör gar nicht hin.

 

Tarzana: Aber du weißt doch noch gar nicht worum es geht.

 

Terk: Ich weiß es nicht, und es ist mir auch egal. Bei deinem Blick weiß ich, dass es nichts gutes sein kann.

 

Tarzana: Ach, komm schon Terk. Hör mir doch erst mal zu.

 

Terk: Nichts da! Vergiss es.

 

Tarzana: Bitte. Ich will es John, Porter und Clayton ermöglichen die Familie zu treffen.

 

Terk: Ach, wirklich? Und wie meinst du wird das ablaufen? „Hey Kerchak! Darf ich dir die Menschen vorstellen, die ich eigentlich meiden sollte und die ich zu den Nestern geschmuggelt habe um uns sehen zu können?“ Ganz schön dreist. Er wird sie verscheucht haben noch bevor du „Tut mir Leid“ sagen kannst.

 

Terk klettert einen Baum hinab während Tarzana baumsurft.

 

Tarzana: Terk, du musst nur dafür sorgen, dass Kerchak aus dem Weg ist. Wenn er nicht da ist gibt es kein Problem.

 

Schockiert über ihre Idee fällt Terk auf Tantors Rücken.

 

Terk: Was?!

 

Tantor: Also ich würde Kerchak wirklich gerne…

 

Terk bringt ihn zum Schweigen indem sie seinen Rüssel festhält.

 

Tarzana hält sich an einer Liane fest und folgt ihren Freunden.

 

Terk: Halt den Rüssel und bring mich weg von hier. (Tantor geht davon während Terk zetert.) Kannst du diesem Mädel glauben? Lässt uns fallen wie eine neugeborene Giraffe…Plop! Jetzt tanzt sie an und erwartet, dass wir einfach…

 

Sie hält inne als Tarzana auf Tantors Rücken landet.

 

Tarzana: Terk, ich bitte dich als Freundin und als meine Cousine.

 

Sie fleht mit einem Welpenblick im Gesicht.

 

Terk: Aah! Nein! Dieses Gesicht und diese Augen und… (Sie schaut Tarzanas unschuldige Mine an.) Aah! Na schön! Du musstest unbedingt den Cousinen Joker benutzen, oder? Zwing mich aber nicht irgendwas peinliches zu tun.

 

Bei diesem letzten Satz wedelt sie mahnend mit dem Zeigefinger.

 

Ein paar Momente später stürmt Terk in einen Anzug gekleidet durch die Büsche.

 

Terk: Ich bring sie um!

 

Tantor benutzt seinen Rüssel wie eine Porter Handpuppe.

 

Tantor: E-eigentlich siehst du in dem Anzug ziemlich schlank aus, finde ich.

 

Terk: Ach, echt? Ich dachte er wäre eng und etwas…

 

Bevor sie jedoch weiterreden kann hören sie Kerchak brüllen, sodass sie vor Angst davonrennen.

 

Terk: Wie kann der sich in diesem Ding überhaupt bewegen?

 

Tantor kreischt ängstlich und bewegt seine Rüsselpuppe passend umher.

 

Tantor: AAHHHH!

 

Terk: Pass auf!

 

Und somit liefert Kerchak sich mit der Ablenkung eine wilde Verfolgungsjagd durch den Dschungel. Währenddessen führt Tarzana John, seinen Vater und Clayton dorthin, wo ihre Familie lebt.

Kapitel 15: Das Treffen mit Tarzanas Familie

Bei den Nestern wartet Kala darauf, dass Tarzana nach Hause kommt. Sie lässt in ihrer Hand eine Blume rotieren und schaut sie traurig an. Dann hört sie einen Zweig brechen. Kala dreht sich in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Tarzana klettert zu den Nestern. Kala sieht ihre Tochter in einiger Entfernung und lächelt. Sie steht auf und beginnt mit einem etwas erleichterten Gesicht auf sie zu zu gehen. Dann hilft Tarzana mit einem liebevollen Lächeln John beim rauf klettern. Als sie sieht wie der fremde Mensch ihr Land betritt bleibt Kala stehen und weicht schockiert zurück. Tarzana hält Johns Hand und führt ihn näher ran. Neben ihm erscheint Porter, während Clayton den Aufstieg von alleine schafft.

 

John: Oh, sieh mal, Vater.

 

John zeigt in den Dschungel.

 

Porter: Was? Wa-John!

 

Porter schaut sich um um zu sehen worauf sein Sohn zeigt, ehe sich seine Augen vor Ehrfurcht weiten. Sie gehen ein Stück weiter auf Kala zu. Sie weicht erschrocken zurück.

 

Clayton: Vorsichtig, Professor.

 

John schaut Kala von Ehrfurcht ergriffen an. Glücklich darüber, dass John ihre Mutter für hübsch hält, schaut Tarzana ihn an.

 

John: Sie ist wunderschön.

 

Tarzana: Sie ist meine Mutter.

 

John schaut sie verwirrt an.

 

John: Aber…sie ist deine…Mutter.

 

Kala schaut zwischen dem jungen Mann und ihrer Tochter hin und her. Tarzana redet mit ihr in Gorilla Sprache.

 

Tarzana: Mama, das sind meine Freunde.

 

Kala: Du hättest sie nicht hierher bringen sollen.

 

Tarzana: Aber Mama, sie sind anständige Leute.

 

Kala: Sicher, dass du damit nicht nur den Jungen meinst? Ich erkenne es daran wie du ihn anschaust.

 

Tarzana: (Schüchtern) Ich meine damit nicht nur ihn.

 

Kala: Oh, wirklich? Eine Mutter weiß so was immer. Er wird für dich einen exzellenten Gatten abgeben.

 

Bei dieser Bemerkung ihrer Mutter läuft Tarzana rot an.

 

Tarzana: Mama! Soweit sind wir noch nicht…aber ich mag ihn. Soll ich ihn dir vorstellen?

 

Beim Gedanken daran den Menschen zu begegnen weicht ihre Mutter vor Angst zurück.

 

Porter: Was, was, was passiert?

 

John: Keine Ahnung, Vater.

 

Kala versteckt sich in den Bäumen. Clayton will ihr folgen.

 

Clayton: Oh, es verschwindet!

 

John hält ihn auf.

 

John: Nein! So machen sie ihr nur noch mehr Angst.

 

Clayton wirft John einen wütenden Blick zu. Tarzana redet weiter; John schließt sich ihr an und versucht wie ein Gorilla zu reden.

 

Porter: Oh ja. Allerdings. Gute Idee, mein Junge.

 

Porter versucht ebenfalls nach den Gorillas zu rufen. Clayton schaut sie an als wären sie zwei Irre. Er fährt sie frustriert an.

 

Clayton: Was machen sie da? Wollen sie sie verscheuchen? Stehen sie auf! Steh…(Er sieht etwas in den Bäumen.) Nicht aufstehen.

 

Als sie sich umschauen mustern die Gorillas die Neuankömmlinge mit neugierigen Blicken. John steht auf und lässt den Anblick auf sich wirken. Dutzende Gorillas sitzen in den Bäumen.

 

Porter: Ah.

 

Porter verliert vor Schock das Bewusstsein. Clayton grinst süffisant darüber, dass die Suche nach den Gorillas erfolgreich war. Genau in diesem Moment kommen einige Babys auf John zu und fangen an zu zwitschern. John hockt sich hin.

 

John: Hallo.

 

Eines der Babys tritt näher an John heran und trommelt auf seiner Brust. Er dreht sich um die eigene Achse bis er in Johns Schoß fällt. John kichert über den Versuch des Baby Gorillas ihn einzuschüchtern.

 

John: Ooh, ich bin auch sehr erfreut dich kennenzulernen.

 

Tarzana lächelt darüber, dass ihrer Familie ihre Menschenfreunde gefallen. Während sie sich auf John konzentriert machen sich die anderen Gorillas daran den Professor zu begrüßen, schnuppern jedoch zuerst an ihm. Porter lacht in seinem bewusstlosen Zustand.

 

Porter: Oh, eure Majestät, sie sind so eine Schmeichlerin. (Als ihn etwas an seinem Bein hochhebt erwacht er aus seinem Traum.) Hallo? Hallo! Em, Archimedes Q. Porter, zu ihren Diensten. (Er streckt seine Hand aus und bietet sie so dem Gorilla an.) Aah! (Entfährt ihm als seine Hand unsanft gepackt wird. Der Gorilla legt ihn wieder auf den Boden.) Sie haben einen ganz schönen Händedruck. (Porter kichert den Gorilla an.) Oh, Danke sehr. (Einer der Gorilla fängt an ihn zu lausen. Er entdeckt einen Käfer in Porters Haar.) Ist das einer von meinen? (Bei diesem Anblick jauchzen die anderen Gorillas und lausen ihn ebenfalls.) Oh, das ist wunderbar, Mr. Clayton! Sehen sie! Sehen sie! Soziales lausen.

 

Clayton ruft ihm desinteressiert über seine Schulter zu.

 

Clayton: Gratulation, Professor. (Auf der Karte in seiner Hand zeichnet er den Weg zu den Gorillas ein, wobei er die Stelle wo sie sich befinden mit einem ‚X‘ markiert.) Unser Traum ist wahr geworden.

 

Genau in diesem Moment versucht ein Gorilla ihm die Karte wegzunehmen.

 

Clayton: Her damit! (Jetzt versucht ein anderer Gorilla über Clayton ebenfalls sich die Karte zu schnappen.) Hey, lass das! (Der erste Gorilla nimmt den Stift aus Claytons Hand während es dem über ihm gelingt sich die Karte zu schnappen.) Halt! (Ein weiterer Gorilla zieht neugierig das Gewehr aus seinem Halfter und untersucht es.) Das reicht jetzt! Fass das nicht an! Das ist nicht zum spielen da!

 

Bei Tarzana und John währenddessen kichert John als die Baby Gorillas auf ihn klettern und mit seinem Haar spielen. Als die Babys sich umdrehen sehen sie Tarzana näher kommen. Freudig rennen sie auf sie zu. Sie fängt an mit den Baby Gorillas zu spielen. Tarzana kichert als die Babys sie „angreifen“. John schaut Tarzana bewundernd an. Er findet es niedlich wie sie mit den Baby Gorillas spielt. Er geht auf sie zu und setzt sich neben sie.

 

John: Kannst du mir das beibringen?

 

Tarzana benutzt ihren Fuß um John eines der Babys zu überreichen.

 

Tarzana: Gorilla Sprache?

 

Er legt das Baby in seinen Schoß und schaut ihr zu.

 

John: Ja, genau.

 

Dass er ihre Sprache erlernen will bereitet ihr ein Lächeln. Tarzana stellt die anderen beiden Babys auf dem Boden ab um sich auf John konzentrieren zu können. Neugierig darüber was jetzt passieren wird bleiben die Babys bei Tarzana.

 

Tarzana: Ooh-ooh-ee.

 

John: Ooh-ooh-ee.

 

Tarzana: Eh-ooh.

 

John: Eh-ooh.

 

Tarzana: Ooh.

 

John: Ooh.

 

Tarzana: Ooh.

 

John: Ooh.

 

Tarzana: Ooh.

 

Sie legt ihre Hand auf Johns Gesicht und drückt seine Wangen zusammen, sodass sein Mund eher eine „O“ Form einnimmt.

 

John: Ooh. (Er lacht über ihren Versuch seine Aussprache zu korrigieren. Dann bildet er einen Satz mit den Worten, die Tarzana ihm beibrachte.) Ooh-ooh-ee-eh-ooh.

 

Bei diesen Wörtern jauchzen die Baby Gorillas begeistert. Tarzana hat ein breites Lächeln im Gesicht. Kala verlässt ihr Versteck um ihre Tochter und ihren potenziellen Gatten zu beobachten. Eines der Babys klettert auf Johns Schulter und schaut ihn glücklich an.

 

John: Meine Güte! Was hab ich denn gesagt?

 

Er umarmt den Baby Gorilla. Tarzana legt ihre Hand auf sein Gesicht und streichelt es sanft.

 

Tarzana: Dass John bei Tarzana bleibt.

 

John schaut sie leicht verdattert an.

 

John: Bleiben? Aber ich dachte wir hätten darüber schon…Tarzana…

 

Tarzana schaut John verwirrt an. Sie dachte sobald er ihre Familie sieht würde er bleiben, so wie Clayton es ihr gesagt hatte.

Kapitel 16: Tarzana widersetzt sich Kerchak/Die Wahrheit

Im Dickicht ertönt ein Rascheln als Terk und Tantor einen Dschungelhügel hinunter gepurzelt kommen. John bemerkt, dass Terk seinen Anzug trägt.

 

John: Ist das mein Anzug?

 

Tarzana steht die Angst ins Gesicht geschrieben. Sie weiß wenn ihre Freunde hier sind, dann kann Kerchak auch nicht weit sein.

 

Tarzana: Oh nein.

 

Als wenn das nicht schon schlimm genug wäre bestätigt sich Tarzanas Annahme. Hinter Terk und Tantor steht Kerchak, überrascht darüber die Menschen im Nestgelände bei den Gorillas zu sehen. Tarzana stellt sich schützend vor sie. Sie versucht beruhigend auf Kerchak einzureden.

 

John: Oh, Vater.

 

Clayton kämpft mit dem Gorilla, der ihm sein Gewehr gestohlen hatte. Sobald Clayton sein Gewehr wiederhat schießt er auf den Gorilla.

 

Clayton: Her damit! Hah?

 

Da er sich von der Waffe bedroht fühlt greift Kerchak Clayton an. Bevor er auf ihn schießen kann schlägt er Clayton das Gewehr aus der Hand. Dann versucht er sich auf Clayton zu stürzen. Tarzana versucht ihn aufzuhalten.

 

Tarzana: Nicht!

 

Um Kerchak aufzuhalten stürzt sie ihn zu Boden, sodass Clayton entkommen kann. Er kriecht zu John und Porter hinüber. Tarzana versucht Kerchak festzuhalten, doch er wirft sie ab. Er funkelt sie wütend an, ehe er sich Tarzanas Menschenfreunden zuwendet. Er stürzt sich auf sie, doch bevor er sie erreichen kann packt Tarzana ihn am Hals und würgt ihn. Kerchak versucht sich aus ihrem Griff zu befreien, kommt jedoch nicht an sie heran. Mit pumpendem Adrenalin ruft Tarzana ihnen zu.

 

Tarzana: Lauft!

 

Sie rennen weg, John bleibt jedoch besorgt über Tarzanas Sicherheit stehen.

 

John: Wartet! Wartet! Tarzana!

 

Während sie damit hadert Kerchak im Griff zu halten ruft sie ihnen zu.

 

Tarzana: Lauft! Jetzt!

 

Porter: John, schnell! Beeilung. Komm schon.

 

Im Wissen, dass Tarzana den Silberrücken Alpha nicht mehr lange wird aufhalten können, schleift Porter seinen Sohn davon. Dann hört Tarzana wie Kerchak nach Luft japst. Sie lässt ihn los. Die Familie beobachtet wie er schwer atmet. Kala hat einen erschrockenen Gesichtsausdruck. Erschrocken über das, was sie ihrem Vater beinahe angetan hat schaut Tarzana auf ihre Hände. Sie versucht sich zu entschuldigen.

 

Tarzana: Kerchak, ich wollte nicht… es tut mir Leid, ich…

 

Kerchak schaut sie voll tiefster Enttäuschung an.

 

Kerchak: Ich hatte dich gebeten unsere Familie zu beschützen, (Er seufzt.) und du hast uns alle verraten. Ich hoffe du bist glücklich mit dem, was du getan hast.

 

Tarzana: Ich…

 

Die Schuldgefühle stehen ihr ins Gesicht geschrieben während ihr fast die Tränen kommen. Beschämt über ihre Taten rennt Tarzana davon. Kala schaut zu in dem Wissen, dass Tarzana niemals jemanden absichtlich verletzen würde. Nach allem was passiert ist weiß Kala was sie tun muss. Sie muss Tarzana etwas gestehen, dass sie die letzten 18 Jahre lang versteckt hatte.

 

Seit ihrem Kampf mit Kerchak ist die Sonne schon lange untergegangen. Ganz alleine steht Tarzana auf einem Ast und schaut in die Ferne und sieht wie das Schiff, auf dem John abreisen wird, sich zum auslaufen bereit macht. Sie hält eine Liane ganz fest und versucht sich selbst zu trösten während in ihrem Gesicht getrocknete Tränen zu sehen sind. Sie wird zu zwei verschiedenen Welten hingezogen. Zum einen zu der, in der sie an der Seite ihrer Freunde und Familie ihr ganzes Leben verbracht hat. Zum anderen zu einer neuen Welt, voll mit ihr unbekannten Dingen und John. John gehört zu dieser neuen Welt, von der sie zu lernen angefangen hat. Er ist nett und süß, und löst in ihrem Bauch ein Gefühl aus, als hätte sie dutzende Schmetterlinge verschluckt. Während sie ihren inneren Kampf austrägt kommt Kala auf sie zu. Ohne sich umzudrehen weiß sie wer es ist und spricht mit heiserer Stimme zu ihrer Mom.

 

Tarzana: Ich bin so verwirrt.

 

Kala seufzt kapitulierend.

 

Kala: Komm mit. Es gibt etwas, das ich dir schon vor langer Zeit hätte zeigen sollen.

 

Die zwei verschwinden im Dschungel. An ihrem Ziel bringt Kala Tarzana zu dem Baumhaus, in dem sie sie vor vielen Jahren gefunden hatte.

 

Die beiden stehen im Türrahmen des Baumhauses. Tarzana schaut ihre Mom fragend an, sie nickt jedoch nur und deutet ihr einzutreten. Vorsichtig tritt Tarzana ein und sieht sich um. Der Geruch dieses Ortes kommt ihr bekannt vor. Sie geht zu der Krippe hinüber, in der Kala sie ursprünglich gefunden hatte. Sie sieht eine kleine rosa Decke, hebt sie auf und riecht an ihr. Ihre Augen weiten sich als sie in dem Geruch der Decke ihren eigenen erkennt. Während sie die Decke fest in der Hand hält schaut sie sich im Baumhaus um. Kala tritt näher und beobachtet die Reaktion ihrer Tochter. Plötzlich tritt Tarzana auf einen Bilderrahmen. Mit neugierigem Blick hebt sie ihn auf. Sie sieht, dass das Bild von einer Staubschicht bedeckt wird und wischt sie zur Seite. Auf dem Foto sieht sie ein Baby samt Eltern. Das Baby kommt ihr bekannt vor, und als sie es begreift spricht sie ihre Gedanken aus.

 

Tarzana: Bin ich das? (Kala seufzt und nickt.) Dann ist das mein Vater, und, und meine…

 

Jetzt realisiert Tarzana, dass ihre Mom nicht ihre echte Mutter ist. Dass sie von ihr adoptiert wurde. Auf der Suche nach Bestätigung schaut sie Kala an.

 

Kala: Jetzt weißt du es. Tarzana, ich will nur, dass du glücklich bist. Völlig egal, wie du dich entscheidest.

 

Kala geht nach draußen, damit ihre Tochter über den Verlust ihrer leiblichen Eltern trauern und sich für ihren eigenen Weg entscheiden kann. Traurig schaut Tarzana ihrer Mom nach. Sie schaut wieder das Foto ihrer echten Eltern an und weint. Obwohl sie sie nie gekannt hat trauert sie über den Tot ihrer Eltern. Sie weint wegen dem, was gewesen war und was hätte sein können. Die Geschehnisse machten Tarzana zu der Person, die sie ist; aber sie befindet sich inmitten von zwei Welten. Sie liebt ihre Mutter und wünscht sich, dass ihr nie etwas zustoßen wird.

 

Mit niedergeschlagenem Blick sitzt Kala draußen und wartet auf die Entscheidung ihrer Tochter. Sie blickt auf als sie hört wie Tarzana auf sie zugeht. Mit einem zögerlichen Seufzen darüber was sie sehen könnte dreht sie sich um. Tarzana verlässt das Baumhaus in zivilisierter Kleidung. Sie trägt das Kleid ihrer leiblichen Mutter und Kala schnieft verzweifelt. Tarzana schaut ihre Mom verständnisvoll an. Als sie sieht wie ihr langsam die Tränen kommen geht sie auf ihre Mutter zu. Eine einzelne Träne fällt, und Tarzana wischt sie weg. Sie hockt sich nieder um mit ihrer Mom auf Augenhöhe zu sein, bevor sie sanft ihr Gesicht nimmt und sie direkt anschaut.

 

Tarzana: Ganz gleich wohin ich gehe, ganz gleich wem ich begegne, du wirst immer meine Mutter sein.

 

Tarzana umarmt ihre Mutter feste als ihr auch stille Tränen über das Gesicht laufen.

 

Kala seufzt vor Leid und schnieft.

 

Kala: Und dir wird für immer mein Herz gehören.

 

Als sich die beiden in die Augen schauen sehen sie die Tränen, die sie beide vergossen haben. Sie umarmen sich erneut in dem Wissen, dass sie sich womöglich nie wieder sehen werden. Tarzana küsst Kala auf die Stirn und sie gehen Händchen haltend los. Dann trennen sie sich und Kala schaut zu wie Tarzana davon geht.

 

Kala: Auf Wiedersehen, Tarzana.

 

Mehr Tränen füllen ihre Augen während sie ihre Tochter ihren eigenen Weg gehen lässt.

Kapitel 17: Claytons Falle/Wir müssen ein Boot erwischen

Am Morgen ist Tarzana auf dem Weg zum Strand. Seit sie die Wahrheit erfahren hat hat sie nicht mehr geschlafen. Sie kommt vom Baumhaus direkt zum Strand. Sobald sie dort eintrifft begegnet Tarzana ihren Freunden. Sie begrüßen sie fröhlich.

 

John & Porter: Tarzana!

 

John: Wie war der Weg bis hier unten?

 

Tarzana: Ganz okay.

 

Sie antwortet mit leichter Erschöpfung in der Stimme. John horcht bei ihrem Ton verwirrt auf, dann befragt er sie.

 

John: Geht es dir gut? Du scheinst letzte Nacht nicht gut geschlafen zu haben.

 

Tarzana: Bin Okay. War lange wach. Hab nicht geschlafen.

 

John: Tut mir Leid das zu hören.

 

Tarzana: Ist schon okay.

 

John: Komm mit, Tarzana. Ich zeige dir den Weg zum Boot.

 

Tarzana nickt zustimmend. Porter hopst in das Boot und setzt sich neben Clayton. John streckt die Hand aus um Tarzana beim Einsteigen zu helfen. Dankbar nimmt sie seine Hand und steigt in das Boot. Sobald alle im Boot sitzen fängt Clayton an auf das Schiff zu zu rudern.

 

Kurz nachdem sie in See gestochen sind treffen Terk und Tantor am Strand ein um sich von Tarzana zu verabschieden. Traurigerweise sind sie zu spät. Terk und Tantor rufen ihr traurig nach.

 

Tantor: Tarzana!

 

Terk: Wir sind zu spät! Ich fasse es nicht! Hättest du angehalten und nach dem Weg gefragt…

 

Sie ruft dies Tantor niedergeschlagen zu. Er setzt sich traurig auf den Strand.

 

Tantor: Wir konnten uns nicht verabschieden.

 

Terk: Ja, also, tolle Leistung! Verstanden? Wer braucht dich schon? (Wütend wirft sie etwas Seegras weg.) Mach schon, verschwinde von hier, kahles Mädchen! Du undankbares etwas! Kahles undankbares etwas! Wer braucht schon eine Cousine wie dich?! (Sie fängt an kleine Steine ins Meer zu schmeißen.) Hau ab und vergammel, mir egal! (Dann erspäht sie einen großen Stein, den sie aufhebt und wirft.) Hau ab! (Sie setzt sich neben Tantor während ihr die Tränen kommen. Dann bemerkt sie, dass Tantor sie tröstend anschaut.) Was glotzt du so?

 

Tantor: Mir wird sie auch fehlen.

 

Eine einsame Träne läuft über Terks Gesicht. Dann tritt sie Tantors Fuß aus dem Weg, ehe sie in den Dschungel zurück geht. Tantor seufzt verzweifelt.

 

Mitten im Wasser erreicht das Boot das Schiff. Einer der Matrosen wirft ihnen eine Leiter zu, an der sie hochklettern können. Aufgeregt darüber seine potenzielle Frau mit ihm nach England zu bringen beginnt John sehr schnell zu reden.

 

John: Tarzana, du kannst dir gar nicht vorstellen, was dir bevorsteht. Du wirst die Welt sehen. Jeder wird dich kennenlernen wollen. (Porter geht zur Leiter und klettert an ihr empor.) Könige, Wissenschaftler und berühmte Schriftsteller.

 

Porter bleibt stehen um auf Tarzana einzureden.

 

Porter: Ja, Reinke und Heath. Königin Victoria. Sie alle werden von deiner Anpassung an das Dschungelleben hören wollen.

 

John: Ich hab sie noch nicht getroffen, aber gehört sie soll unglaublich nett sein. Sie wird sich sehr freuen dich kennenzulernen.

 

John sagt dies voll Stolz in der Stimme. Porter klettert die Leiter weiter hinauf. Dann spricht Tarzana John an und schaut ihn bewundernd an.

 

Tarzana: Und ich werde bei John sein.

 

Verlegen reibt John sich über seinen Nacken. Obwohl er weiß, dass sie sehr an ihm interessiert ist, verblüffen ihre süßen, unschuldigen Worte ihn nach wie vor. Er beschließt zur Leiter zu gehen um „sicherzustellen, dass es für Tarzana sicher ist“.

 

John: Ah-ha. Ja, bei John. (Er lacht und greift während er sie immer noch anschaut nach der Leiter. Er greift ins Leere.) Ooh! Rutschig.

 

Er wendet sich der Leiter zu und fängt an hinauf zu klettern. Mit einem Lächeln im Gesicht hilft Tarzana ihm dabei.

 

John klettert hinauf und Tarzana hält sich an der Leiter fest, dreht sich aber Richtung Dschungel um. Obwohl sie noch nicht fort ist sehnt sie sich danach wieder im Dschungel bei ihrer Familie zu sein. 18 Jahre unter Gorillas hat sie auf der Insel verbracht. Es ist die einzige Welt, die sie je kannte. Eine einsame Träne läuft über ihr Gesicht während sie sich selbst traurig zuflüstert.

 

Tarzana: Auf Wiedersehen.

 

Tarzana strafft sich, sie weiß sie muss stark sein. Sie wendet sich wieder der Leiter zu und folgt ihren Freunden. Als sie das Hauptdeck erreicht schaut sie verwirrt die Besatzung an. An Deck stehen mehrere Käfige sowie einige „Matrosen“, die sie bedrohlich anstarren. Als sie sich umblickt sieht sie wie der Kapitän und einige seiner Männer an einen Mast aus Metall gefesselt sind. Besorgt darüber, dass ihren Freunden etwas passiert sein könnte, blickt sie sich nach John und Porter um. Sie sieht wie sie von Claytons Männern gefangen genommen werden. Zwei muskulöse Männer halten John zurück, wobei einer von ihnen ihm mit der Hand den Mund zuhält nachdem er versucht zu schreien.

 

John: Tarzana!

 

Er beißt demjenigen, der ihm den Mund zuhält, in die Finger. Sein Geiselnehmer schreit vor Schmerz.

 

Schlägertyp #1: Au!

 

Während er abgelenkt ist schubst er den anderen Mann der ihn festhält weg und ruft Tarzana besorgt zu.

 

John: Tarzana! Lauf!

 

Die Schlägertypen packen ihn erneut und bringen ihn unter Deck zu seinem Vater. Die Schlägertypen die sie zuvor sahen greifen sie nun an.

 

Schlägertyp #2: Schnappt sie! Schnappt sie!

 

Tarzana denkt voraus und rennt auf sie zu, benutzt jedoch ihre Schultern um sich abzustützen und springt über sie auf einen der Käfige. Sie folgen ihr und klettern auf den Käfig. Dann benutzt sie die vielen Käfige als Treppenstufen um höher zu kommen, ehe sie auf den Mast springt an den der Kapitän gefesselt wurde. Mehr der Schlägertypen folgen ihr und versuchen sie zu schnappen. Dann springt sie auf einen großen Flaschenzug aus Holz, rutscht auf dem glatten Holz jedoch ein Stück. Sie schaut nach unten und sieht wie John ihr vom Frachtraum aus zuruft.

 

John: Tarzana! Bring dich in Sicherheit!

 

Tarzana ignoriert was John sagt. Sie weiß sie kann ihn und Porter nicht zurücklassen. Sie will ihn retten kommen, aber die Schlägertypen haben sie eingeholt. Einer von ihnen packt ihren Fuß, sodass sie etwas Halt verliert. Sie tritt ihn mit diesem Fuß, wodurch er nach unten stürzt. Sobald sie frei ist klettert sie den Flaschenzug hinauf und springt dann zum Schornstein des Schiffes. Mit ihren Händen hält sie sich an der Kante fest und versucht hinauf zu klettern. Unfähig sich zu halten rutschen ihre Füße auf dem Metall aus. Die Schuhe ihrer Mutter halfen ihr definitiv nicht dabei Halt zu finden. Dann rutschen Tarzanas Hände ab, sodass sie nach unten auf einige Kisten stürzt. Sie stöhnt von dem Sturz und rappelt sich langsam auf. Plötzlich wird sie von zwei großen und stämmigen Schlägertypen gepackt und gegen eine Metallwand gestoßen. Sie versucht sich aus ihrem Griff zu befreien. Ein Schuss ertönt, wodurch, Tarzana und die Schlägertypen nach schauen von wem er kam. Sie sieht wie Clayton sein Gewehr im Arm hält, aus dessen Mündung Rauch kommt. Dann befragt Clayton die Besatzung.

 

Clayton: Was ist hier los?

 

Tarzana ist erleichtert. Sie freute sich Clayton zu sehen. Da sie ihn für einen Freund hält bittet sie ihn um Hilfe.

 

Tarzana: Clayton! Clayton, Hilfe!

 

Als sie ihn anfleht stöhnt sie vor Schmerzen.

 

Clayton schaut zu ihr und stellt sich dumm.

 

Clayton: Kennen wir uns? (Sie schaut ihn ungläubig an. Dann schiebt er sein Gewehr unter ihr Kinn und schiebt ihr Gesicht nach oben.) Ah, ja. Die Affenfrau. Siehst echt hübsch aus.

 

Bei diesen Worten lächelt er unheimlich. Bestürzt über seinen Verrat rückt Tarzana von ihm zurück. Ihr Blick erhärtet sich als sie Clayton anknurrt.

 

Tarzana: Clayton, du…du…

 

Sie versucht ihn anzugreifen, als er ihr sein Gewehr gegen den Oberkörper rammt stöhnt sie. Die Schlägertypen lassen sie los, sodass sie vor Schmerz zusammenbricht.

 

Clayton: Tut mir Leid wegen der rüden Begrüßung, altes Mädchen, aber ich konnte nicht zulassen, dass du uns dabei störst deine pelzigen Freunde in Käfige zu sperren.

 

Sie schaut ihn durch ihr zerzaustes Haar an.

 

Tarzana: Warum?

 

Mit einem selbstgefälligen Gesicht hockt sich Clayton vor ihr nieder.

 

Clayton: Warum? Für 300 Pfund Sterling pro Kopf. („Freundlich“ legt er eine Hand auf ihre Schulter während er mit der anderen bewundernd einige ihrer Haare wirbelt.) Dich könnten wir ans Freudenhaus verkaufen. Die suchen immer nach etwas besonders exotischem. Eigentlich muss ich mich bei dir sogar bedanken, Fräulein. (Bei der Feststellung kommen ihr die Tränen. Beschämt über ihre Handlungen lässt sie den Kopf hängen.) Ohne dich hätten wir es nicht geschafft. (Beim gehen wendet er sich an die Matrosen.) Sperrt sie mit den anderen ein. Und versucht sie unverletzt zu belassen. Unbeschädigt ist sie wertvoller!

 

Die zwei Schlägertypen, die sie festgehalten hatten, heben sie auf. Der Kampfwille hat für den Moment der Trauer Platz gemacht. Als sie sie näher zum Frachtraum zerren versucht sie erneut sich zu befreien um ihre Familie beschützen zu können. Während die Schlägertypen sie festhalten bekommt das Kleid ihrer Mutter Risse. Aus letzter Verzweiflung schreit sie so laut sie kann.

 

Tarzana: AAAAAAH!

 

Ihr Schrei hallt im Dschungel wieder. Sie hofft es war laut genug, damit einer ihrer Freunde es hört.

 

Im Dschungel hört Tantor Tarzanas Schrei. Er bleibt verängstigt stehen.

 

Tantor: (Sorgenvoll) Uh, das hörte sich wie Tarzana an. Es klang als, als steckte sie in Schwierigkeiten.

 

Terk, immer noch traurig, dass ihre Cousine ohne Abschied fort ging, badet im Selbstmitleid.

 

Terk: Ja, und wenn schon, warum helfen ihre neuen Freunde ihr dann nicht? Mir egal wie es ihr geht.

 

Da er von ihrer Einstellung genug hat ergreift Tantor die Initiative.

 

Tantor: Das reicht! (Er hebt sie mit dem Rüssel auf Augenhöhe mit ihm an.) Ich hab genug von dir und deiner emotionalen Verstopfung! Sie ist unsere Freundin, und deine Cousine. Sie gehört zur Familie! Jetzt braucht Tarzana uns, und wir werden ihr helfen! Kapiert? (Er verfrachtet sie auf seinen Rücken.) Jetzt sei still und halt dich fest. Wir müssen ein Schiff erwischen.

 

Damit reitet Terk auf Tantor durch den Dschungel. Als er auf das Meer zu rennt trötet er wie zur Fanfare mit dem Rüssel, jedoch rennt er nur über eine Klippe. Beide platschen ins Wasser unter ihnen. Nach Luft japsend kommt Tantor an die Oberfläche.

 

Tantor: Ich hab mich noch nie so lebendig gefühlt!

 

Terk hustet um das verschluckte Wasser los zu werden.

 

Terk: Gut! Ich werd dich nämlich umbringen!

 

Dann sieht er wie etwas auf sie zu kommt.

 

Tantor: Dafür ist jetzt keine Zeit, Fräulein.

 

Er taucht mit Terk unter Wasser, um eine Kollision mit einem Dampfboot zu vermeiden, auf dem sich mehrere von Claytons Männern, Käfige und auch Clayton selbst befinden. Tantor benutzt seinen Rüssel wie das Periskop eines U-Bootes und beobachtet wie sich das Dampfboot Richtung Dschungel bewegt. Das Retterpaar bahnt sich weiter seinen Weg zu dem Schiff, auf dem Tarzana und ihre Freunde gefangen gehalten werden.

 

Auf dem Schiff versucht Tarzana währenddessen aus dem Frachtraum auszubrechen. Da sie von ihrem Fluchtversuch an Deck gelernt hat hat sie sich die Schuhe ihrer Mutter ausgezogen um einen besseren Halt zu haben. Sie knallt gegen eine der Metallwände. Der Kapitän, seine Männer, Porter und John schauen ihr dabei zu. Sie springt umher wie ein Tier im Käfig. Sie springt zur Tür des Frachtraums und tritt mit voller Wucht gegen diese. John schaut besorgt und versucht sie zur Vernunft zu bringen.

 

John: Tarzana, das bringt nichts. Du tust dir nur selbst weh. Hör auf!

 

Sie hört auf sich umzusehen und atmet schwer. Sie läuft unter einigen Ketten hindurch ehe sie suchend die Mitte des Frachtraums erreicht. John geht auf sie zu und legt ihr zur Beruhigung eine Hand auf ihre Schulter. Sie schüttelt sie ab und faucht.

 

Tarzana: Clayton.

 

John: Ja, Clayton. Er hat uns alle verraten. Es tut mir so Leid, Tarzana.

 

Sich schämend beugt Tarzana sich vor. Sie gibt sich selbst die Schuld an allem.

 

Tarzana: Nein. Ich habe das getan. Ich habe meine Familie verraten. (Sie lässt den Kopf hängen als ein paar Tränen zu Boden fallen.) Kerchak hatte Recht. Ich hätte bleiben und meine Familie beschützen sollen.

 

John umarmt Tarzana von Schuldgefühlen geplagt.

 

John: Hätten Vater und ich nie herkommen wollen um Gorillas zu erforschen hätten wir Clayton nie hierher gebracht.

 

Porter: Oh, diese prächtigen Wesen, zitternd in Käfigen! Was wird nur aus dieser Welt?

 

Er schlägt gegen die Wand, als das Schiff sich zur Seite neigt. Alle rutschen auf eine Seite. John gelingt es Tarzana aufzufangen, sodass sie sich nicht noch mehr weh tut wie schon bei ihrem Fluchtversuch.

 

Porter: Oh, bei Jupiter, kenne wohl meine eigene Kraft nicht.

 

Sagt er scherzend und „spannt“ seine „Muskeln“ an.

 

Draußen sieht man wie Tantor an Bord des Schiffes klettert. Seine Bewegung hat das Kippen des Schiffes verursacht. Als er an Bord ist bewegt sich das Schiff in die Ausgangsposition zurück.

 

John: Was war das?

 

Diejenigen unter Deck schauen neugierig darüber warum das Schiff sich so bewegt hat ach oben. Zurück an Deck kämpfen Terk und Tantor gegen den Rest von Claytons Männern, bereit Tarzana zu befreien. Terk schreit brutal als Tantor einige der Männer wegtritt.

 

Terk: Bist echt ein Tier!

 

Tantor trötet wütend und tritt mit einem Fuß die Tür des Frachtraums ein, wobei er um Haaresbreite Porter verfehlt.

 

Porter: Das gerade hörte sich nach einem Elefanten an.

 

John und Tarzana schauen nach oben. Während John verwirrt ist ist Tarzana erleichtert und froh. Sie ruft Tantor glücklich zu.

 

Tarzana: Tantor!

 

Tantor trötet zum Gruß, ehe er Tarzana mit seinem Rüssel an Deck trägt. Sie ist dem Dickhäuter sehr dankbar.

 

Tarzana: Danke, Leute!

 

Tarzana spricht ihre Bewunderung ihnen gegenüber aus. Gerade als sie losrennen will wird sie von Terk stürmisch umarmt. Überrascht über den plötzlichen Gefühlsausbruch ihrer Cousine erwidert Tarzana die Umarmung und seufzt zufrieden. Sie ist froh, dass ihre Familie kam um sie zu retten.

 

Terk: Ich dachte ich würde dich nie wiedersehen, und jetzt bist du hier! (Sie wird von Tantor gepackt.) Aah!

 

Tantor: Manchmal bist du mir echt peinlich. Huh.

 

Um sich zu revanchieren zieht Tarzana los um ihre Familie zu retten. Sie eilt zum Rand des Schiffes und springt ins Wasser. Was auch passiert, sie wird alles ihr mögliche tun um jeden Einzelnen zu retten.

Kapitel 18: Der Überfall

In dieser Nacht patrouilliert Kerchak im Dschungel die Nester und wacht über seine Familie. Sein Blick landet auf einer betrübt drein schauenden Kala. Kerchak wird sowohl von Reue als auch Trauer erfüllt. Reue darüber, dass er so streng zu Tarzana war und Trauer darüber, dass sie fort ging. Die ganze Zeit die sie bei ihm war hatte er ihr seine Anerkennung verweigert. Dadurch, dass sie die Familie verlassen hat, stellte Kerchak fest, dass sie etwas in ihm bewirkt hatte. Dass sie ihm nach all der gemeinsamen Zeit wichtig geworden war. In seinem Herzen weiß er auch wenn er es ihr nie gesagt hat war sie für ihn wie eine Tochter. Wenn er doch nur die Möglichkeit hätte es ihr zu sagen.

 

Kerchak will seine Gattin trösten, als der Himmel plötzlich vom roten Feuer einer Leuchtrakete erhellt wird. Die Gorillas sind überrascht, und aus den Schatten kommen einige Männer auf sie zu. Sie rennen los um die Gorillas anzugreifen, Kerchak versucht jedoch sie aufzuhalten. Die Wilderer sind auf seinen Angriff vorbereitet und schießen ein Netz auf ihn. Kerchak sitzt in dem Netz fest, währenddessen geraten die anderen Gorillas in Panik und rennen in verschiede Richtungen, sie sind jedoch umzingelt.

 

Währenddessen bahnt sich Tarzana ihren Weg durch den Dschungel ohne zu wissen, dass ihre Freunde nicht weit hinter ihr sind. Tarzana denkt nur daran ihre Familie zu beschützen. Sie wirft das Oberteil des Kleides weg, sodass sie obenrum so nackt wie vor der Begegnung mit ihren Menschenfreunden ist und surft durch die Bäume zu ihrer Familie. Ihr steht die Rachsucht ins Gesicht geschrieben.

 

Bei den Gorillas werden noch mehr Flammen entzündet, was die Gorillas verängstigt. Einige von ihnen werden mit Hangnetzen gefangen.

 

Als Tarzana sich nähert kommt sie an einer kleinen Wasserstelle vorbei. Ihre schnellen Bewegungen wecken die Flusspferde auf. Sie erheben sich aus dem Wasser um nach zu sehen was los ist und sehen, dass Tarzana in Eile ist. Da ihnen klar wird, dass etwas nicht stimmt, folgen sie ihr um zu helfen.

 

Claytons Männer fangen an die Gorillas einzusammeln. Einige werfen Baby Gorillas in Säcke während andere Gorillas in Netzfallen tappen. Alle Gorillas haben vor den angreifenden Menschen Angst.

 

Tarzana wirft den Rock des Kleides weg und trägt nur noch ihren üblichen Lendenschurz. Sie geht zu den schlafenden Elefanten. Sie springt auf die Rücken der Elefanten um sie zu wecken. Sie schauen ihr dabei zu wie sie weiter rennt und ihnen mit Kopfbewegungen deutet ihr zu folgen.

 

Drei von Claytons Männern werfen ein Netz auf einen Baby Gorilla, Kala zieht ihn jedoch weg bevor sie ihn schnappen können. Zur Antwort werfen die Schlägertypen ein Seil, das sich um Kalas Hals legt. Als sie sich bewegen will spannt sich das Seil an und bringt sie zum röcheln.

 

Tarzana kommt an den Pavianen vorbei, die John vor vielen Wochen erzürnt hatte. Sie spüren, dass mit Tarzana etwas nicht stimmt und folgen ihr.

 

Die drei Schlägertypen nutzen das Seil um ihren Hals um Kala in einen Käfig zu schleifen. Sobald sie drinnen ist fällt die Tür zu und sperrt sie ein. Ängstlich hält sie sich an den Gitterstäben fest. Jetzt hat sie nicht nur ihre Tochter verloren, sondern verliert auch ihre Freiheit.

 

Tarzana rennt weiter zu den Nestern. In ihrem Gesicht steht die Entschlossenheit ihre Familie zu retten. Sie drängt ihre Muskeln an ihr Limit und rennt so schnell sie kann.

 

Endlich gelingt es Kerchak sich aus dem Netz zu befreien, das ihn festhielt. Er sieht Kala im Käfig und rennt los um seine Gattin zu befreien. Er hat schon ein Familienmitglied „verloren“. Er hat nicht vor noch jemanden zu verlieren.

 

Tarzana erreicht die Grenze des Nestgeländes. Mehrere Lianen hängen bereit. Sie nimmt sich eine und schwingt sich auf das Chaos zu, das Clayton verursacht hat.

 

Mit Peitschen die sich um Kerchaks Körper wickeln stürzen Claytons Männer ihn zu Boden, ehe sie ein weiteres Netz auf ihn werfen. Kerchak versucht sich von dem Netz und den Peitschen zu befreien, jedoch ohne Erfolg. Clayton geht bedrohlich auf ihn zu und lädt sein Gewehr. Er versucht Kerchak einzuschüchtern.

 

Clayton: Ah, ich erinnere mich an dich. Ich glaube der hier würde sich ausgestopft besser machen.

 

Clayton hebt sein jetzt geladenes Gewehr und zielt auf Kerchak. Kerchak faucht ihn verachtend an. Bevor er schießen kann ertönt ein vertrauter, mächtiger Schrei im Dschungel. Clayton und Kerchak sehen sich um um nach zu sehen von wo das Geräusch kommt. Bei Kala kommt in ihrem Käfig die Hoffnung auf das Geräusch kommt von der Person, von der sie glaubt es stammt von ihr. Genau in dem Moment kommt Tarzana an einer Liane zu den Nestern heran geschwungen; hinter ihr kommen die Elefanten. Ihr Stampfen lässt den Boden erzittern. Sie schwingt auf Clayton zu und tritt ihm gegen die Brust, sodass er zu Boden fällt. All die anderen Tiere, denen sie auf ihrem Weg nach Hause begegnete, sind ihr gefolgt um zu helfen und stürmen durch das Nestgelände. Clayton versucht durch einige Büsche zu flüchten, doch durch diese kommt Tantor mit Porter, John und Terk auf seinem Rücken herangestürmt.

 

Porter: Angriff!

 

Clayton hechtet dem trampelnden Elefanten aus dem Weg und schreit frustriert über Tarzanas Rückkehr. Bald eilt Tarzana mit ihrer Speerspitze auf Kerchak zu und befreit ihn indem sie die Seile des Netzes durchschneidet. Mit geweiteten Augen schaut Kerchak sie ungläubig an.

 

Kerchak: Du bist zurückgekommen.

 

Sie schaut ihn vor Schuldgefühlen mit ernstem Blick an. Sie versucht ihre gesamte Liebe für ihre Familie in ihre nächsten Worte zu legen.

 

Tarzana: Ich kam nach Hause.

 

Kerchak schaut sie zärtlich an, ehe sich seine Augen weiten. Er schiebt Tarzana zur Seite und rettet sie so indem er einen von Claytons Männern niederstreckt. Sie schaut ihn dankend an. Einen Moment lang schauen die beiden sich nur schweigend an. Als sie losziehen um ihre Familie zu retten nimmt in ihren Köpfen ein Plan Form an.

 

Später sieht man Tantor wie er mehrere Männer auf einmal bekämpft. Mit Beinen und Rüssel wirft, tritt und stößt er sie weg. Terk jagt drei Männer in einen Käfig indem sie ihnen Angst macht. Hierzu hat sie es so aussehen lassen als hätte sie Tollwut, hinter ihr taucht jedoch ein weiterer Schlägertyp auf und zielt mit einem Speer auf sie. Jedoch hebt Tantors Rüssel diesen am Hals hoch. Tantor plant ihn wie ein Wurfgeschoss wegzuschleudern.

 

Porter: Feuer!

 

Tantor wirft den Mann zu den anderen dreien in den Käfig.

 

Tarzana rettet die restlichen Gorillas, indem sie mit ihrer Speerspitze die Netze zerschneidet. Kerchak hilft ihr indem er die Baby Gorillas beruhigt, die Tarzana ihm überreicht. Clayton kriecht auf einen Hügel hinter etwas Dickicht. Er beobachtet das Geschehen und wartet den Moment ab. Clayton schaut hinter sich um zu sehen wer noch da ist, ehe er auf zwei seiner Männer zeigt.

 

Clayton: Ihr zwei! Bringt was noch zu holen ist zum Boot! (Die beiden tragen den Käfig mit Kala zum Boot, was diese mit einem ängstlichen Brummen quittiert.) Ich muss noch etwas jagen.

 

Clayton steht auf und schleicht sich in den Dschungel.

 

Auf Tantor zeigt Porter auf einige Schlägertypen während John sich umsieht. Er bemerkt die beiden Männer, die den Käfig mit Kala forttragen. Beim Anblick wie Tarzanas Mutter verschleppt wird reißt er die Augen auf. Er sucht nach etwas und erblickt eine Liane. Ohne nachzudenken nimmt er sie und schwingt sich auf die Halunken zu wobei er einen der beiden bewusstlos tritt. Der Käfig in dem Kala sitzt fällt zu Boden während der andere Mann bedrohlich auf John zugeht. John lässt die Liane los und macht sich kampfbereit. Bevor es jedoch soweit kommt ertönt über John ein vertrautes Kreischen, was den Mann nach oben schauen lässt. Er sieht eine Pavian Herde, diese wird von Manu angeführt, welcher Johns Stiefel wie einen Hut trägt und seinen Gehstock hält. Manu schnattert als die Pavian Herde den Halunken davon jagt.

 

Manu: Angriff!

 

John schaut lächelnd zu als er ein Gewicht auf seiner Schulter spürt. Manu sitzt auf dieser und lächelt glücklich. Manu flötet John ein „Hallo“ zu und zeigt ihm dann mit einem Kuss auf die Wange, dass er keinen Groll wegen ihrer ersten Begegnung hegt. John kichert als Manu loszieht um sich seiner Truppe anzuschließen. Dort wo der Käfig runter fiel knurrt Kala vor Angst. Ihre Laute sorgen dafür, dass John sich wieder auf seine eigentliche Aufgabe besinnt. Er eilt zu Kalas Käfig und versucht sich etwas einfallen zu lassen wie er diesen öffnen kann. Er redet beschwichtigend auf sie ein.

 

John: Keine Sorge. Gleich bist du hier raus. Ich kann nicht zu lassen, dass sie dich mitnehmen. Dafür bist du Tarzana viel zu wichtig.

 

Bei diesen Worten beruhigt sich Kala. Ihr ist klar wie sehr er ihre Tochter lieben muss.

 

Von ihnen unbemerkt kommt der erste Mann wieder zu Bewusstsein. Er ist im Begriff John mit einer Brechstange niederzustrecken, Tarzana stürzt sich jedoch auf ihn und knockt ihn so erneut aus. Sie fängt die in die Luft geworfene Brechstange auf und betrachtet sie neugierig an. John bemerkt sie Brechstange in Tarzanas Händen und nimmt sie an sich.

 

John: Richtig. Das sollte funktionieren.

 

Zusammen benutzen sie die Brechstange um den Käfig zu öffnen und Kala zu befreien. Tarzana hilft ihrer Mutter aus dem Käfig. Froh darüber sie wiederzusehen schaut Kala ihre Tochter an. Gerade als Tarzana ihre Mutter umarmen will ertönt ein Schuss, welcher Tarzanas rechten Arm streift. Sie jault vor Schmerz ehe sie sich die Wunde ansieht.

 

Erschrocken darüber, dass Tarzana angeschossen wurde japst John erschrocken nach Luft. Kerchak hört seine Tochter vor Schmerz aufjaulen und sieht wie sie sich beugt und ihren blutenden Arm festhält. Kala und John kommen sorgenvoll auf sie zu und versuchen ihr zu helfen. Kerchak sucht nach der Waffe, die seine Tochter verletzte und sieht, dass Clayton auf sie geschossen hat. Vor Wut darüber, dass Clayton seiner Tochter wehgetan hat stürmt er auf ihn zu. Clayton sieht wie Kerchak auf ihn zu stürmt und schießt dem Gorilla in die Brust. Er fällt vor Schmerz zu Boden.

 

Als sie seinen Schmerzensschrei hört vergisst Tarzana für den Moment ihre Schmerzen und stellt erschrocken fest, dass ihr Vater angeschossen wurde. Clayton grinst den am Boden liegenden Gorilla süffisant an, ehe sich seine Augen weiten als er sieht wie Tarzana näher kommt. Sie kommt besorgt auf Kerchak zu und atmet beim Anblick des vielen Blutes, das aus seiner Brust rinnt, hörbar ein. Ihre Augen erhärten sich als sich in ihnen ein Feuer entfacht. Mit einem wütenden Schrei stürmt sie auf Clayton zu, jedoch nicht ohne, dass Clayton erneut auf sie zu schießen versucht. Sie weicht seinen Schüssen aus. Als ihr klar wird, dass er momentan im Vorteil ist rennt Tarzana zwischen die Bäume während Clayton ihr weiter hinterher schießt. Besorgt schaut John dabei zu wie sie jedem Schuss ausweicht. Mit wütendem Gesicht rennt er auf Clayton zu.

 

Clayton: Ah, dann spielen wir also verstecken? Von mir aus!

 

John erreicht Clayton und packt sein Gewehr. Die zwei wrestlen um die Kontrolle über die Waffe.

 

John: Clayton, sie Ratte!

 

John tritt daneben, wodurch Clayton die Oberhand gewinnen kann. Er stößt John zu Boden.

 

Clayton: Ich könnt eine Herausforderung vertragen, denn sobald ich dich los bin, (Tarzana versucht mit beiden Hände eine Liane hochzuklettern, verliert mit ihrem verwundeten Arm jedoch den Halt. Ihr verwundeter Arm kann ihr Gewicht nicht wie sonst tragen. Sie zwingt sich den Schmerz zu ignorieren und klettert mir nur noch einem Arm weiter hoch.) wird es viel zu einfach sein den Rest deiner kleinen Affenfamilie einzusammeln!

Kapitel 19: Einen Kampf austragen/Meine Tochter

Clayton folgt Tarzana den Baum hinauf. Schließlich erreicht er einen Ast und sucht nach Tarzana. Ein Donnern ertönt als sie sich von oben auf ihn fallen lässt und ihn so auf einen tiefer liegenden Ast stürzt. Die zwei fangen an zu wrestlen, bis Clayton unfair kämpft indem er auf ihre Wunde am Arm schlägt. Sie jault vor Schmerz auf als Clayton versucht sie zu würgen. Sie zieht die Beine an und stößt Clayton mit diesen von sich runter. Er stürzt einen Ast tiefer. Er schüttelt den Kopf um sich zu orientieren und grinst süffisant als er sieht wie sein Gewehr vor ihm in einigen Lianen hängt. Clayton greift nach der Waffe, doch Tarzana packt ihn an den Beinen und zieht ihn vom Gewehr weg. Sie springt über ihn und nimmt die Waffe an sich. Sie zielt auf Clayton als dieser aufsteht um sie sich zu schnappen. Er weicht zurück bis er gegen den Baumstamm lehnt und fängt an sie aufzuziehen.

 

Clayton: Mach schon, erschieß mich. (Er kichert und atmet schwer vor Wut. Sie schaut das Gewehr an und es wird ihr klar. Jetzt ist sie in Besitz einer extrem tödlichen Waffe. Wenn sie es wollte könnte sie ihn hier und jetzt eliminieren.) Sei ein Mensch.

 

Er lacht höhnend bis Tarzana die Mündung des Gewehres stärker gegen sein Kinn drückt.

 

Tarzana macht das Geräusch eines Schusses nach, was Clayton verängstigt. Er zuckt vor Furcht zusammen, da er denkt sie hätte geschossen. Tarzana erwidert Claytons Hohn indem sie eine bessere Person als er ist.

 

Tarzana: Kein Mensch wie du!

 

Tarzana zerbricht Claytons Gewehr am Ast des Baumes. Das Gewehr zerspringt in seine Einzelteile und fällt in die Tiefe. Sie schaut ihn zurecht wütend an. Erzürnt über ihre Handlungen zieht Clayton seine Machete und greift Tarzana an. Sie weicht zurück und nimmt eine Liane. Clayton schneidet diese durch, sodass sie fällt. Sie denkt schnell, nimmt sich eine andere Liane und versteckt sich in einem dichten Bündel Lianen. Clayton folgt ihr und zerschneidet die Lianen in seinem Weg. Sie weicht zurück bis sie den Baumstamm berührt. Clayton schneidet die Lianen durch, die ihm die Sicht auf sie versperrten. Clayton versucht auf sie einzustechen, sie weicht jedoch aus, wodurch die Machete im Baum stecken bleibt. Als sie eine Liane berührt kommt ihr eine Idee. Mittlerweile konnte Clayton seine Machete befreien und versucht erneut auf sie einzustechen. Sie wirft seiner Hand eine Liane zu, sodass diese auf halbem Weg zu ihr stehen bleibt. Sie wirft eine weitere Liane und fesselt mit dieser sein Bein. Schließlich greift sie mit den Beinen über sich und zieht mehrere Lianen herunter, die ihn nun komplett fesseln. Tarzana starrt ihn herausfordernd an. Als Antwort befreit Clayton seine Hand mit der Machete, indem er die Liane, durch welche diese gefesselt wird, zerbeißt. Sobald dies erledigt ist zerschneidet er mit der Machete die anderen Lianen um sich zu befreien. In seiner Hektik schneidet Clayton die Liane an, die sein Gewicht hält, und bemerkt nicht wie sich eine andere um seinen Hals legt. Als Tarzana dies bemerkt versucht sie ihnen zu warnen, da sie nicht will, dass er stirbt.

 

Tarzana: Clayton! (Die Liane um seinen Hals zieht sich minimal enger.) Clayton, nicht!

 

Sie streckt den Arm aus um ihn aufzuhalten, er ignoriert sie jedoch. Dann schneidet Clayton die Liane die ihn hielt endgültig durch und beginnt in die Tiefe zu stürzen. Tarzanas Liane zerreißt, wodurch sie ebenfalls stürzt. Clayton schreit und als er keine Luft bekommt legt er beide Hände an seinen Hals.

 

Clayton: AAHHHH!

 

Eine einzelne schlaffe Liane spannt sich. Man sieht wie Claytons Machete zu Boden fällt. Tarzana landet sicher auf dem Boden, schaut aber dahin wo Clayton sein sollte. Verstört sieht sie wie er schlaff an der Liane baumelt. Erneut ertönt ein Donnern, ehe es zu regnen beginnt. Tarzana schaut Clayton an, traurig darüber, dass sie ihn nicht retten konnte.

 

John kommt auf Tarzana zu und tröstet sie während sie Claytons Verlust bedauert. Dann schauen die zwei zu den Gorillas. Tarzana sieht wie sich der Gorilla Klan um Kerchak versammelt hat. Ihre Mutter sitzt neben ihm. Von Schuldgefühlen heimgesucht geht Tarzana langsam auf sie zu. Kala versucht ihn zu beruhigen, indem sie ihrem Gatten über das Gesicht streichelt. Kala hört wie sich jemand nähert und sieht ihre traurig drein schauende Tochter. Kala kommt ihrer Tochter entgegen und umarmt sie, ehe Tarzana auf den Gorilla Anführer zugeht.

 

Tarzana steht vor ihrem Vater. Sie schaut reuevoll auf ihn hinab. Hätte sie die Menschen nicht zu den Nestern geführt, dann würde er nicht vor ihr im Sterben liegen. Kerchak öffnet die Augen um Tarzana zu sehen.

 

Kerchak: Tarzana.

 

Sie legt eine Hand auf Kerchak und bittet um Vergebung.

 

Tarzana: Kerchak…vergib mir.

 

Kerchak: (Mit leiser und krächzender Stimme) Nein, vergib mir, dass ich es nicht verstanden habe…dass du schon immer eine von uns warst. Vergib mir für all die Male, die ich dich ignoriert oder angebrüllt habe. Es dauerte etwas bis es mir endlich klar wurde. Ich bin so glücklich, dass Kala dich gefunden und mitgenommen hat. Ich war ein Narr dich zur Außenseiterin zu machen. Jetzt wird unsere Familie sich auf dich verlassen.

 

Tarzana: Nein, Kerchak. (Ihre Stimme wird brüchig und ihr kommen Tränen.) Bitte! (Sie fleht.) Geh nicht, Vater!

 

Kerchak: Ich bin Stolz auf dich. Kümmer dich um sie, (Er legt seine Hand liebevoll auf ihre Schulter.) meine Tochter. (Tarzana hört die Worte, auf die sie ihr ganzes Leben lang gewartet hatte. Ihr wird klar sie hätte auf diese verzichtet, wenn man ihn so heilen könnte. Sie legt ihre Hand auf die seine während ihr Tränen über das Gesicht laufen.) Kümmer dich um sie.

 

Er sagt dies mit seinem letzten Atem und schließt die Augen.

 

Kerchaks Hand rutscht von Tarzanas Schulter und fällt schlaff zu Boden.

 

Mit trauernder Mine umarmt Tarzana ihn wie den Vater, den sie nie hatte. Sie legt all ihre Gefühle in diese Umarmung während ihr weitere Tränen über das Gesicht laufen. Terk, die anderen Gorillas, John und Professor Porter schauen betrübt über Kerchaks Ableben zu und verbeugen sich aus Respekt.

 

Damit legt Tarzana Kerchak vorsichtig hin und schaut über ihre Schulter. Sie sieht wie ihre Familie sie nach Rat suchend anschaut. Sie strafft sich entschlossen und um den letzten Wunsch ihres Vaters zu respektieren wischt sie ihre Tränen weg und stellt sich mit erhobenem Haupt vor den Klan. Sie schauen sie verständnisvoll an. Sie trommelt auf ihrer Brust und stößt ein triumphierendes Brüllen aus, sodass alle wissen, dass sie die Anführerin ist und ihre Familie beschützen wird. Die Gorillas folgen ihrer neuen jungen Anführerin tiefer in den Dschungel. Porter und John sind verblüfft darüber. John spricht aus was er denkt.

 

John: Kann sie das einfach machen?

 

Porter: Das ist völlig beispiellos. Es gab Theorien darüber, dass einst patriarchische Affen Gattungen matriarchal wurden, es gab davon bisher aber keine dokumentierten Fälle. Ich glaube Kerchak hat bei seinem Ableben Tarzana als seine Nachfolgerin auserwählt, was die Affen Kolonie akzeptiert hat, wodurch sie zur neuen Anführerin wurde.

 

John: Phänomenal!

Kapitel 20: Lebe wohl/Unsere Familie

Schon am nächsten Tag bereiten sich John und sein Vater dafür vor nach London aufzubrechen. Tarzana steht mit bandagierter Armwunde am Strand um sie zu verabschieden. Porter sitzt mit dem Kapitän im Boot während John sich von Tarzana verabschiedet.

 

John: Im Vergleich hierzu wird mir London sehr klein vorkommen.

 

Tarzana legt ihre Hand auf sein Gesicht und redet sanft und liebevoll.

 

Tarzana: Du wirst mir fehlen, John.

 

Als er nach einer Antwort sucht ertönt das Horn des Schiffes.

 

Gerald: Mr. Porter!

 

John: I-ich weiß, ich komme. (Unsicher was er tun soll seufzt er kapitulierend.) Nun, ich schätze wir sollten uns verabschieden.

 

John streckt seine Hand aus damit Tarzana sie schüttelt, sie legt jedoch ihre Handfläche gegen die seine, so wie sie es bei ihrer ersten Begegnung getan hatte.

 

Tarzana: (Angestrengt) Lebe wohl.

 

Zwiegespalten läuft John zu seinem Vater und dem Kapitän zum Boot. Als ob sie nach John greifen würde hat Tarzana den Arm immer noch ausgestreckt als ihr eine Träne das Gesicht hinunter läuft. Sie sitzt am Strand und schaut zu wie sie sich entfernen.

 

Porter winkt Tarzana zum Abschied nach.

 

Porter: Lebe wohl, Tarzana! Lebe wohl. Oh, dieses Fräulein wird mir fehlen.

 

Er entfernt sich vom Heck des Bootes und sitzt seinem Sohn gegenüber. Er stellt fest, dass sein Sohn etwas bedauert und berührt seine Hand. John zieht seinen Handschuh an der Hand an, die Tarzana zuletzt berührt hatte. Er starrt sie sehnsüchtig an als sein Vater seine Hand auf seine legt. Dann benutzt Porter beide Hände um die Hand seines Sohnes zu umschließen.

 

Porter: John, mein Großer. Ich werde das Gefühl nicht los, dass du bleiben solltest.

 

Da sein Beschluss „endgültig“ ist wiederholt John seinem Vater seine Entscheidung. Nervös versucht er seinen anderen Handschuh anzuziehen.

 

John: Vater, bitte nicht. Wir haben das schon durchgekaut. Ich kann einfach nicht blei…I-ich gehöre nach England, zu dir, zu Menschen und…aah!

 

Johns Handschuh wird von seiner Hand und zurück an den Strand geblasen, dort wo Tarzana sich befindet. Der Handschuh landet vor ihr im Wasser. Sie hebt ihn auf da sie erkennt, dass er von John stammt. Sie presst sich den Handschuh gegen ihr Herz und schaut John sehnsuchtsvoll nach.

 

Porter: Aber du liebst sie. (John dreht sich um um die Bestätigung seines Vaters zu bekommen.) Geh schon.

 

Ein breites Lächeln zieht auf Johns Gesicht als er seinen Vater umarmt. Porter kichert bei der Erinnerung daran wie es sich anfühlte jung und verliebt zu sein. John springt von Bord und schwimmt zurück zu Tarzana. Als er nah genug ist steht er auf und zerrt sie zu sich ins Wasser. Dann wirft er alle Hemmungen über Bord und küsst sie stürmisch auf den Mund. Tarzanas Augen weiten sich bei dieser Handlung. Nach einem Moment kommt John wieder zu Sinnen und weicht verlegen zurück während Tarzana ihn liebevoll ansieht.

 

John: Oh! (Er lacht und kichert über seine Direktheit. Wie benebelt gibt Tarzana John den Handschuh zurück. Dann greift sie mit einer Hand nach der Stelle, an der John sie geküsst hat und fängt an breit zu grinsen.) Ehm…danke. Danke, dass du meinen Handschuh abgefangen hast. Danke…

 

Dann legt Tarzana eine Hand auf sein Gesicht und streichelt ihn, ehe sie ihn zu sich heranzieht um ihn erneut zu küssen. John erwidert den Kuss bis sie sich trennen. John räuspert sich als er bemerkt, dass Tarzanas ganze Familie am Strand steht und ihnen zuschaut.

 

Die Dschungeltiere schauen des Menschenpaar wissend an. Terk grinst verschmitzt während Tantor glücklich über ihre Wiedervereinigung lächelt. Dann treten die beiden auf Tarzanas Familie zu. Porter schaut vom Boot aus zu und freut sich, dass sein Sohn die Liebe seines Lebens gefunden hat.

 

Porter: Nun…(Er lacht als ihm eine Idee kommt.) was…was mache ich denn? (Er wendet sich an Gerald.) Kapitän? Sie werden sagen sie hätten uns nie gefunden, okay? Schließlich verirren sich Menschen jeden Tag im Dschungel. (Er zieht seine Krawatte aus.) Nicht wahr? Ciao!

 

Mit diesen Worten springt Porter selbst ins Wasser.

 

Kala kommt auf ihre Tochter und ihren Gatten zu und hält John die Hand entgegen. John schüttelt sie, was Kala zum lächeln bringt. Sie führt John weiter zum Gorilla Klan während Tarzana neben ihm her geht. Ihr Grinsen reicht von einem Ohr zum anderen. Dann räuspert John sich und wiederholt den Satz, den Tarzana ihm in Gorilla Sprache beigebracht hatte.

 

John: Ooh-ooh-ee-eh-ooh.

 

Alle Freunde und Familie von Tarzana jubeln über Johns Verkündigung. Tantor tritt hinter Tarzana und platziert sie auf seinem Rücken. Lächelnd streckt sie eine Hand aus um John dabei zu helfen auf Tantors Rücken zu klettern. Er nimmt die angebotene Hand freudig an.

 

Hör die Wörter, die dein Schicksal prägen.

 

Später hilft Tarzana John dabei sich von Liane zu Liane zu schwingen. Wie auch Tarzana trägt er jetzt einen Lendenschurz. Sie schwingen auf einen Baumast und surfen Arm in Arm auf diesem hinunter. Als der Ast eine Kurve nach Oben beschreibt springt John ab. Tarzana schnappt sich eine Liane und schwingt an dieser herbei um ihn aufzufangen. Sie sehen einige nach unten hängende Blumen und nehmen sie mit, ehe Tarzana die Liane loslässt und sie erneut durch die Bäume surfen. Nahe des Astes auf dem sie surfen ist Kala zu sehen. An der Stelle wo der Ast bei ihrer Mutter abzweigt überreicht Tarzana ihr die Blumen und küsst sie flüchtig auf die Stirn. John überreicht ihr auch seine Blumen, ehe sie den Ast weiter hinab gleiten. Als sie das Ende des Astes erreichen legt Tarzana Johns Hände fest um ihre Taille, ehe sie auf eine weitere Liane zuspringt. Als sie durch die Luft schwingen hält John sich an ihr fest, als Porter ebenfalls im Lendenschurz an einer Liane vorbei geschwungen kommt. Tarzana lächelt Porter zu, sie freut sich, dass ihre neue Familie sich an das Leben mit ihr anpasst. Dann lässt sie die Liane los und springt auf einen weiteren Ast um weiter zu surfen. Die beiden kommen an Terk vorbei, die versucht ihnen ihre eigenen Fähigkeiten im Baumsurfen zu zeigen. Sie stolpert und landet auf Tantors Rücken. Tarzana kichert über die Bemühungen ihrer Cousine. Dann springen die zwei auf Tantors Rüssel, welcher sie auf eine neue Liane zu schleudert.

 

Zwei Welten, eine Familie. Glaub an dich. Vertrau darauf. Das Leben zeigt...das Leben zeigt dir wie.

 

Hör die Wörter, die dein Schicksal prägen. Zwei Welten, eine Familie.

 

Zum Schluss landen sie auf einer gigantischen Baumwurzel, welche den gesamten Dschungel überblickt. Tarzana stößt einen fulminanten Schrei des Triumphs aus und trommelt auf ihrer Brust.

 

ENDE

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 13.12.2023

Alle Rechte vorbehalten

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