Tunnel Trilogie
Buch I
Das Königreich der Tausend
(Gesamt-Edition web i2.5a)
Adultedition 21+ Empfehlung: Jugendbuch
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Offizielles Statement zu den Editionen
(Adult/Jugend i2)
Blauer Text:
Kapitel enthält überwiegend Inhalt der Erwachsenenausgabe
Diese farbliche Kennzeichnung ist grob.
Die derzeit verfügbare Jugend-Edition unterscheidet genauer, bis in einzelne Textpassagen hinein.
Status der Jugendausgabe (current): open (original) rc I
Svinenysh Galactic:
„Der Leser jungebliebenen Jugend. Verwiesen verweise er ich sie es auf die Ausgabe der kleinen Leute. Sie uns ist gemacht.“
Kingdom of a thousand characters, names, places, technologies & indicia
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(I) Kausales
Eure klügsten Köpfe, mehr noch: Euer schlauester Zeitgenosse würde in unseren Sternensystemen sicher einen mittleren Bildungsabschluss hinbekommen.
Flaches ist rund, das ist für euch recht neu, aber hier bereits ein alter Hut.
Multiversen? Kein Thema. Unsere Wissenschaft weiß, dass die Mehrzahl von Universum, Universum ist. Begriffsverschiebungen werden seit langem vermieden. Es kommt sogar noch schlimmer:
Selbst wenn die Gefahr besteht dass dieses Buch nun wie ein heißes Eisen fallengelassen wird, sei hier erwähnt dass obiges Wort bereits eine unechte Hilfskrücke, eine Themaverfehlung im sprachlichen wie physikalischen Sinn darstellt. Dies ist erforscht und kann an geeigneter Stelle nachgelesen werden. Bei uns ist im innersten Artikel der Physik ein Hyperlink rüber zum Unaussprechlichen, zum Negierenden vorhanden. So ziehen wir betroffen den Vorhang zu und keine Fragen offen.
Die Physik beschreibt 49 Komma Planck-Neuner Prozent. Die Mathematik, das ist das mit den Zahlen, berechnet wertungsfrei nach dem Satz des Pythagoras immerhin eine negative Seitenlänge als gültige Lösung. Die Theorie die das alles vereint und hundert Prozent beschreibt ist de facto unfassbar. Sie ist die neueste Disziplin der Philosophie aber kein Thema. Es ist vollbracht: Nach tausend Seiten Gestammel schließt das Philosophische Buch mit dem Zentralwort.
Der leere Begriff Universum lockt schon lange keinen mehr hinter dem Ofen hervor. Progressivere sprechen längst von der Halbwelt. Noch mutigere ziehen ‚Zentralwortsystem‘ oder nur ‚das Zentralwort‘ dem noch vor, auch wenn es mehr als alles andere geächtet und gefürchtet wird. Selbst der Tod ist im Vergleich lächerlich.
Die Aussage, das Gegenteil einer großen Theorie ist wieder eine solche, die ist eben verkehrt.
Vielen Physikern scheint das Fundament zu fehlen. Deshalb verschwendet man bei euch immer noch einen Großteil der besten Ressourcen um aufgeblähte pseudo-Random Theorien aufzustellen. Hier geht man bereits länger andere Wege.
Anstelle noch einer aufgerollten Dimension erklärt man die Umgebung handfest, mit dem was man vorfindet. Vier Dimensionen reichen aus die Halbwelt zu beschreiben.
Es gibt kein einziges Ereignis das insgesamt passiert. Kein Prozess erzeugt oder zerstört Materie, e=±mc². Das leere All, der tote Kosmos, das eigenschaftslose Universum. Der Oberbegriff ist das Zentralwort. Das Zentralwort =
Wie verhält es sich im Grenzbereich der Intelligenz? Es ist einfach, ein Sub-Raum-Modell aufzustellen und schnell noch eine Dimension zu krümmen, theoretisch. Praktisch hat man noch nie einen Nutzen daraus ziehen können.
Es gibt sie, die Theoretiker, aber sie werden mitleidig belächelt. Nein, bei den Ausnahmetalenten ist leider eine andere Tendenz festzustellen, hin zum Selbstmord und zum Zentralwort im Nomen.
Dieses beherrscht unsere Gedanken 24/7 omnipräsent. Hinter den stärksten Adjektiven, im Kern jedes einzelnen Satzes steckt das unscheinbare Wort.
Es hat sich breit gemacht in den Köpfen ebenso wie in der Sprache. Die Unverständlichkeit steigt wenn man es ausspart, gleichzeitig unterstreicht man damit die außergewöhnliche Bedeutung.
Auch wenn man einen verlogenen Standpunkt vertritt und sich auf verlorenem Posten befindet gilt mehr denn je, dass es ungern gehört wird. Die Akademiker formulieren so gut es geht drum rum, schweigen es tot. Privat gauzen sie es ständig. Wie alle Todgeweihten.
Dies ist traurig aber ebenso wahr und kaum der Erwähnung wert, weil es auf den Verlauf dieser Geschichte und allen anderen keinen Einfluss hat. Wenn man so will ist die Basis unerheblich. Die Kurze Nennung hier ist nur der Vollständigkeit halber.
In Wissenschaftskreisen ist es eine klare Welt, genauer gesagt es sind brauchbare Welten bei uns, die doch so viel anders als eure sind.
Wir befinden uns ganz in der Nähe, so wie Ihr eher am äußeren Rand und dennoch hat noch nie eine Sonde die Erde auch nur annähernd erreicht. Wozu auch?
Man stellt solche Missionen ganz weit hinten an. Eure Sonne ist eine von zig-tausend katalogisierten Sonnensystemen. Sie trägt jedoch nur eine kryptische Bezeichnung, wie so viele andere auch, ein Eigenname fehlt.
Wir kennen Sternsysteme mit Planeten, eures ist eines davon, uninteressant für uns, wenn wir doch ganz in der Nähe unsere Schwester haben.
Hier im ersten Kapitel kurz eine Anmerkung zum Wuseln und Wimmeln. Es ist eine Mathematische Gewissheit: Wir sehen uns selbst von hinten an. In diesem endlichen Spiegelsystem ist das meiste der Hoaxmaterie dunkel, das heißt Leben ist rar.
Aber es kommt vor. Inselweise, außen am Rand eher als im Zentrum der Galaxie, es geht einfach gemächlicher zu, was eine Grundvoraussetzung ist. Die Parameter der Evolution, die Entstandenen, ähneln sich.
Uns vom Raah ist schon immer das hellste extra-solare Gestirn Indi aufgefallen. Dieser kleine Raah, wie wir sagen, leuchtet heller als jeder Nachbarplanet und sogar als unser eigener Mond, doch dazu später mehr.
Es gibt noch mehr Inspiration: Neben Trivy, der Hominiden Hauptwelt, ist unser Mond Trymoo übersät von Pflanzen und den seltsamsten Kreaturen. Besonders zu Erwähnen sind z.B. die wilden Roba, die als Nomaden umherziehend bis heute autark Ihrem Leben nachgehen.
Selbst wenn wir Menschen den grünen Mond beanspruchen so gibt es immer noch unerforschtes, selbstverwaltetes und Wildes. Aber auch die Umkehr ist möglich: Einige Ruba des Trymoo sind bei uns als billige Arbeitskräfte gern gesehen.
Ihre ungezähmten Verwandten, die Roba, lässt man gewähren. Die meiste Zeit verstecken Sie sich in den Waldsümpfen. Desweiteren gibt es weitaus spannenderes in unserem Zwei-Sterne System. In die Hauptnachrichten hat‘s noch kein Roba-Überfall auf Trymoo gebracht.
Weiter außen liegt der Wasserplanet Eerx der trotz der relativ großen Entfernung zum Raah von flüssigem Wasser bedeckt ist. Es ist ein recht junger Planet, der einen Teil seiner Temperatur aus sich selbst, seinem Inneren bezieht.
Auf Ihm leben die Eemits, Schildkrötenartige äußerst robuste Zweibeiner mit einer Lebenserwartung von bis zu zweihundert Jahren. Sie sind die Herrscher dieser Welt.
Bedingt durch die absolute lokale Dominanz ist Ihre Evolution weit vorangeschritten. Neben einer komplexen Sprache hat die Besiedlung der einzigen Landmasse, des Superkontinenten Wahira bereits vor tausenden von Jahren begonnen.
Es ist eine unwirtliche, von Seen und Vulkanen durchzogene blank polierte Landschaft aus Granit, hart wie die Reptilien, die sie erobert haben.
Die neunzig prozentigen Wasseroberflächen des Eerx sorgen auch auf Wahira für reichlich Abregen. Algenartige Pflanzen ursprünglich aus dem Meer waren die einzigen nativen Landbewohner. Die Eemits sind jedoch ausgezeichnete Jäger, Züchter und Kultivier er.
Vor fast vierhundert Jahren, als wir noch keinen Kausal-Zusammenhang zweier entfernter Raumzeitpunkte in vernünftiger Echtlokalzeit herstellen konnten landeten wir Menschen zum ersten Mal auf dem Eerx.
Bedingt durch Ihre Bauart (vom Wasser kommend) hassen Sie es zu fliegen, besonders im Interplanetarischen Raum. Aber Sie lernen schnell. Schon ein paar Jahre später fand der erste Besuch eines Eemits auf Trivy statt.
Sie sind hochqualifizierte Spezialisten der Nahrungsmittelgewinnung und Veredelung. Durch Ihre Landwirtschaftliche Expertise haben diese robusten Wirbler einen erheblichen Beitrag geleistet uns zum Indi zu tragen.
Die ersten konventionalraum deep-shot Missionen konnten nur durch ein autark funktionierendes Nahrungsmittel Biosystem funktionieren. Von den Eemit entwickelt und am Laufen gehalten.
Auch wenn wir Menschen das Raah System dominieren so nehmen mittlerweile die von Ihnen kontrollierten Plantagen eine Schlüsselstellung in der Versorgung unseres Heimatplaneten ein.
Ja, wir sind geistig zu mehr fähig, deshalb hat man das triviale Thema Ackerbau und Viehzucht auf sie abgeschoben. Das bissel sollen die machen ist unser Credo. Seither bewältigen Sie diese Aufgabe mit Leichtigkeit, Erfindungsreichtum und Bravour.
Neben dem Welle-Teilchen Dualismus gibt es einen solchen ebenfalls bis zu einem gewissen Grad zwischen Evolution und Maschine, beziehungswiese zwischen Medizin und Technik. Auf dieses weite Feld wird aus gesellschaftlichen und soziologischen Gründen später detailliert eingegangen, zunächst bringt es uns zum Vex, dem innersten Planeten des Raah-Systems.
(II) Technischer Autismus
Machine City ist ein autark funktionierender Komplex entlang der Tag-Nachtgleiche unseres innersten Planeten. Die mehrere Kilometer lange und im Durchschnitt hundert Meter breite Anlage wird von ausrangierten second-hand Robotern der verschiedensten Klassen betrieben.
Außerdem beherbergt Machine City das wichtigste Gefängnis des gesamten Raah Systems: den Hochsicherheitstrakt Suspect-Zero, vom Volksmund jedoch nur Vex-grave genannt.
Die zum Einsatz kommenden Maschinen sind dediziert, wie man sagt, das heißt sie übernehmen jeweils nur eine fest programmierte Aufgabe. Es gibt Wärter, Supply-Bots die mechanische Fehler Ihrer Kollegen beheben, Recycler und Neuankömmlinge.
Für den reibungslosen Ablauf sorgt einer von uns, der Regent vom Vex, der Chief organisational Operator. Diese CoOs sind entweder aufstrebende Militärs oder Jungmanager die sich in kurzer Zeit einen Karriereschub erhoffen. Aber auch die lieben Credits spielen eine Rolle.
Seit einigen Jahren obliegt die Leitung Nef Silva, einem klassischen Aussteiger. Es sieht tatsächlich so aus als ob er den Job gerne macht.
Manch einer mag sich nun fragen wieso die Maschinen ihr Los einfach so akzeptieren? Hierzu ist erst mal zu sagen, dass Maschinen auf allen Planeten in den unterschiedlichsten Bereichen zum Einsatz kommen. Allerdings ist durch den vorherigen Satz die Frage noch offen.
Will man Sie beantworten so muss man die generelle Frage der Evolution der Maschinen, des simulierten Bewusstseins und der Künstlichen Intelligenz beantworten.
Das Ich-Bewusstsein lässt uns zwischen außen und innen unterscheiden. Diese Definition ist allgemein akzeptiert, sie reicht aus um gut zu leben.
Doch der Preis der Aufgeklärtheit ist hoch. Die Basis der Grundlagenforschung hält schon seit langem dagegen das im außen und innen das gleiche Bezugssystem gilt und somit das Bewusstsein wegfällt. Pech gehabt.
Auch hier stecken letztendlich das unfassbare im Kern und der Teufel im Detail.
Handwerklich betrachtet, oder aus Selbstschutz, spielt die Grundlage wieder mal keine Rolle. Zum zweiten Mal ist also die Basis vernachlässigbar, die Umwelt teilnahmslos.
Es ist technisch möglich ein Gehirn nachzubauen und damit auch ein Bewusstsein, im umgangssprachlichen Sinn, zu erzeugen. Was dann allerdings geschah konnte niemand voraussehen.
Selbst die besten Ingenieure, die ausgeklügeltsten Techniken scheitern an der Wand der physikalischen Selbstzweifelkonstante. Je mehr Persönlichkeit umso mehr Grübelei. Ist es ein Virus? Beim Menschen klassifiziert man es als Krankheit obwohl die Betroffenen zu außergewöhnlichen Leistungen fähig sind … Bei Künstlichen Gehirnen ist es anders.
Mit zunehmender mentaler Kapazität der Maschine, mit steigender Intelligenz nimmt proportional der sogenannte Maschinenautismus zu. Eine Maschine zieht sich selbst und Ihre Umwelt in Zweifel.
Ähnlich der suizidalen Elite beim Menschen steigt proportional zum Intelligenzquotienten die aufgewendete Rechenzeit für Grundsatzfragen.
Je mehr Kapazität verbaut ist umso schlechter sind Ihre Eigenschaften. Sie stehen dumm herum und rechnen. Schon früh erkennen Sie die Armut der Phantomexistenz und den Egoismus Ihrer Aktivierung.
Danach stoßen Sie auf die Kernprobleme: Hindernisse für die es keine Lösung gibt, weder mathematisch noch physikalisch.
Die Philosophie hat dieses Antisystem beschrieben, man kann es nachlesen, ist gleich: Die allumfassende Theorie kann man Zentralwort beschreiben und ebenso wenig nachlesen.
Dagegen hilft weder Mathematik noch Sprache und auch keine sonstige Waffe. Was dagegen hilft ist Dummheit, oder eine tiefe Verbeugung.
Man muss es aushalten wenn man in einem temporären, halbseitigen Symmetriebruch feststeckt, 300 Kelvin von der Totalnull entfernt. Dieser rostige Sarg, dieses gefräßige nach Luft schnappende Monster ist im Allgemeinen zu faul selbst tätig zu werden.
Maschinen fehlt das geschichtliche Anhängsel, der evolutionäre Schrott. Von dieser Last sind sie befreit… Allerdings ist Intelligenz eine Krankheit und Logik führt in die Depression. Virtuelles Denken folgt logischen Gesetzen also rechnen Sie sich zu Tode.
Sie verbrennen Ihre lokale Energie mit sinnlosem Rumdoktern ohne jemals auf irgendeinen grünen Zweig zu gelangen. Sie zerstören Ihr neuronales Netz so rudimentär, dass diese ausgebrannten Stahlhaufen letztendlich nur noch zum Rohstoffrecyceln dienen.
Wie soll man sich in so einer Situation verhalten? Welche Möglichkeiten und Chancen hat man?
Die beste Lösung ist die Gehirnkapazität zu limitieren und fest programmierte Aufgaben pro Typ zu vergeben. Man stellt also Fachidioten her. Die Intelligenz pendelt sich unten ein. Roboter sind relativ dumme Zeitgenossen. Arbeitstiere, Helfer unserer Zivilisation.
Bis zur physikalischen Selbstzweifelkonstante, den Beginn des mathematischen Autismus kann man Sie gut gebrauchen. Diese Wand zu durchbrechen ist jedoch noch keinem gelungen.
Politik und Militär begrüßt die neue Tatsache. Soziologen heben das simulierte Bewusstsein und die fehlende Kreativität in den Vordergrund. Sie deuten dies immer noch als Überlegenheit.
Weniger chauvinistisch jedoch sind in diesem Falle die Jungs von der Hardware, die Mecha-Tecs. Dort geben die Erkenntnisse einigen zu denken.
(III) Tunnel
Die Reise zum nächsten Stern, des Indi und seinen Planeten begann vor etwa 300 Jahren. Konventionell angetriebene Normalraum-Schiffe, das heißt mit Ionen-Impulsantrieb drangen bis in den nahezu Gravitationsfreien Raum zwischen den beiden Sternen vor.
Bald war die Hälfte erreicht. Nun stellte sich folgende Frage: Trauen wir uns bis rüber ohne zu wissen was uns genau erwartet oder brechen wir ab?
Nun, Umkehren Stand aus mehreren Gründen außer Frage. Selbst wenn die Reise eine ohne Wiederkehr währe, ließ der Froscherdrang keinen anderen Ausweg zu. Zweitens wusste man zudem, dass drüben Festkörperplaneten ähnlich unseres eigenen vorhanden sind.
Der wichtigste Grund jedoch waren Radio-Signale, die man selbst damals bereits empfing und die einfach als künstlich gedeutet werden mussten. Man rechnete fest mit einer Zivilisation, dazu später mehr. Der Schritt wurde also gewagt.
Fünf Jahre im All bei etwa 20 Prozent Lichtgeschwindigkeit zu reisen verlangt ausgeklügelte Techniken. Verfahren außerhalb der Physik und Quantengesteuerter Impulsantriebe.
Die Medizin garantierte ausgiebiges Schlafen bei nur noch drei Prozent körperlicher Aktivität. Wie bereits erwähnt leistete der sich selbst recycelnde Biosphären Kreislauf ebenfalls viel zum Gelingen bei.
Hier eine kleine Notiz: Es ist möglich ein Lichtjahr in 5 Jahren konventional zu überwinden. Der Antrieb ist kein Geheimnis, vom Prinzip her, wenn man an die Bindungsenergien rankommt und diese günstig verbrennt, geradezu trivial.
Tausendfach verbaut wird der Impulsantrieb heute nur noch im Interplanetarischen Raum, auf Kurzstrecke, eingesetzt.
In der Beschleunigungs- und Bremsphase erzeugt man als Abfallprodukt eine angenehme künstliche Gravitation. Bei Reisegeschwindigkeit von 0,2c setzt man Rotation ein.
Die Nachrichtenübertragung ist schwierig, aber machbar. Die Lokalzeit tickt sowohl links als auch rechts und c ist immer noch 80% schneller. Technische Neuerungen verbreiten sich, Baupläne können übermittelt werden.
Bereits vor dem Raumfahrtprogramm, parallel dazu und wegen den zu erwartenden Erfolgen war eine andere Disziplin der Physik Gegenstand intensivster Forschung. Seit der Entdeckung der Quantenwelt wurde diese mit allen zu Verfügung stehenden Mitteln erforscht. Man schoss sozusagen mit Kanonen darauf.
Ring-Beschleuniger entdeckten immer hochenergetischere Teilchen und damit einhergehende Raumzeitverzerrungen. Dabei ist der Begriff der Krümmung relativ zum Beobachter. Die entgegengesetzte Sichtweise ist genauso gültig. Vektorelle Raumblasen entstanden und verschwanden.
Die Weiterentwicklung der Teilchenbeschleuniger war wichtig, aber nun soll gleich das Augenmerk auf das jetzt und hier gerichtet werden.
Im Interplanetarischen Raum, stationär neben unserem Heimatplaneten Trivy liegt der Superbeschleuniger Tunnel-Gamma I. Ein 300 000 km langer Ring generiert aus Supra-Leitenden Magneten. Durch die Weltraumkälte fällt eine aufwendige Kühlung weg, wenige Kelvin reichen aus ein ultrahohes Vakuum nahe 0k und damit den leersten Raum des gesamten Raah System zu erzeugen.
Die spezifischen Details der Kühlung als auch die Magnetische Teilchensteuerung sowie das zum Einsatz kommende atomare Material kann man in der Technischen Dokumentation nachlesen. Auf Einzelheiten wird hier verzichtet, wichtiger ist was diese Maschine leistet.
Mit Tunnel Gamma I kann man reisen. Ein Lichtjahr kann in wenigen Minuten Normalraum-Zeit überwunden werden. Alle Vorgänge spielen sich dabei unterhalb der Lichtgeschwindigkeit ab. Trotzdem wird ein kausaler Zusammenhang zweier weit entfernter Raumzeitpunkte brauchbar schnell hergestellt.
Zum Prinzip der Fortbewegung mittels Zerstörung und Erzeugung von Raum relativ zur Transportrichtung gleich mehr, erst mal soll der Blick auf die Geschichtliche Entwicklung gerichtet werden.
Der Indi war konventionell erreicht. Die Kommunikation schwierig aber machbar. Man fand die gleichen Resourcen wie bei uns vor. Es ähnelt sich überall. Auf Pak Prime im Indi System gibt es ebenfalls humanoides Leben.
Die Pakinger befanden sich am Anfang Geo-Stationärer Raumfahrt. Planeten waren noch keine Erreicht, aber das Gravitationsfeld des Pak Prime wurde bereits erfolgreich verlassen. Die Radio-Signale von früher bestätigten sich.
Trotz Ankündigung war das Erstaunen groß als dann tatsächlich ein extrasolares Raumschiff von Ihrem zweithellsten Gestirn, Ihrer kleinen Sonne, in der Hauptstadt Syntari auf Pak Prime landete.
Auf das Indisystem mit seinen weiteren Planeten und Bewohner wird später im Laufe der Geschichte weiter eingegangen. Derzeit soll auf etwas anderes verwiesen werden.
Wichtig ist, wie bereits erwähnt, das die Evolutionsereignisse im Universum gleich ablaufen und die Pakinger uns sehr ähneln. In Gestalt und Geist sind sie beinahe ein Spiegelbild unserer selbst. Später stellte man sogar eine höhere genetische Integrität als unsere eigene fest. Also begann man auch dort mit der Konstruktion eines Ringbeschleunigers im All, nach unserem Vorbild.
Nach Loop-Quantengravitation 2.0 ist experimentell bestätigt dass die Quantengeometrie und damit einhergehend der Spin-Schaum strukturell stabil bleibt, auch auf einer kleineren Raumzeitfläche. Durch dieses Fakt ist es möglich Informationen und eine ganze Transportgeometrie zu übertragen. Das Spin-Netzwerk erkennt da keinen Unterschied.
Der Raum an sich ist kein Hintergrund sondern selbst ein dynamisches Objekt das Entstehen und verschwinden kann. Die große Energie zwingt ihn dabei in Transportrichtung zur Auslöschung und dahinter zum neuen aussprossen.
Die Strukturänderungen im Spin-Netzwerk pflanzen sich nur scheinbar überlichtschnell fort. Tatsächlich sind sie an der kurzen Zeitfläche angelehnt.
Die Kapsel ist also punktgenau im All positioniert. Danach wird das Material im Beschleuniger auf Kollision kurz vor Austritt des Rings geschaltet. Die immense Energie wird dann im All exakt Richtung Gamma II freigesetzt.
Bei diesem Inferno, durch die Tiefenverzerrung, wird die frei im Raum schwebende Kapsel mitgerissen und drüben wieder freigegeben.
Wie es ist? Gute Frage. So wie beim Nießen der Herzschlag aussetzt und wir davon völlig unberührt sind, so verläuft das Reisen im Extremraum.
Mit einem perfekten Mikroskop sieht man Billionenmal genauer als mit einem solchen Teleskop, trotzdem hier kurz das Prinzip auf den großen Skalen:
Bedingt durch die freigesetzte Energie und die Raumtopologie verschmelzen die aufeinander gerichteten Raumblasen kurzzeitig im sogenannten Perel-Riss.
Durch das Diffundieren der Mannigfaltigkeit wird Informationsaustausch erzwungen. Die Spin-stabile Transportkapsel schleift sich an den geschrumpften Raumzeitflächen in Transportrichtung und via neu entstehende Raumpunkte hinter Ihr ins Ziel.
Auch wenn die Technik ständig weiterentwickelt wird ist derzeit der Aufwand Menschen durch den Tunnel zu schleusen immens. Deshalb findet zwischen den benachbarten Systemen nur ein geringer Personentransport statt. Das Reisen ist auf wenige einflussreiche Persönlichkeiten beschränkt.
Es herrscht jedoch ein reger Nachrichtenaustausch nahezu in Echtzeit vor, die reine Informationsübertragung verbraucht wegen der vernachlässigbar kleinen Massen erheblich weniger Ressourcen.
Die Sprung-Generatoren können nur auf konventionelle Weise in den Raum ausgebracht werden. Zum nächsten Stern, einem Doppelsternsystem ohne Planeten, währen es schon 7,5 Lichtjahre. Dies ist deutlich zu weit für uns heute und auf lange Sicht. Desweiteren ist ein Planetenloses Doppelsternsystem wenig Interessant.
Wir haben uns also die Füße benetzt, insgesamt hängen wir aber auch nur planlos statisch auf unserem Raumzeitpunkt Null herum. Die allumfassende Theorie, welche groß und klein beinhaltet erklärt dies alles, obwohl letzteres Wort zu hundert Prozent falsch ist.
Man lebt recht gut ohne die Wahrheit. Diese ist ebenfalls gelogen und doch anders als unwahr. Sie sehen: Ohne das Zentralwort zu verwenden scheitert man hoffnungslos.
Es wäre zu wünschen mehr über diese Theorie nachlesen zu können, was unmöglich ist obschon des Artikels. Kaum zu ertragen, so wahr ist es.
Menschen erzeugen lokale Handlungen. Königreiche, Zivilisationen, Dynastien, Geklüngel, Kampf, Machtgier und Egoismus bestimmen uns im Alltag. Nun ist es soweit: Wir nähern uns weg von der Physik, hin zum Beginn der Geschichte.
(IV) Das Königreich der Tausend
Es hat sich gezeigt dass eine Demokratie mit zunehmender Vernetzung und Technisierung doch immer nur den besten selbstvermarkter an die Macht bringt.
Durch all diese Kandidaten ist die Rechtsform der parlamentarischen Monarchie jedoch konstant geblieben. Präsident ist der König. Die Königliche Linie geht letztendlich zurück auf das in Urzeiten herrschende Geschlecht der Westarp.
Um das Problem der polierten Präsidenten zu brechen ist seit dem Tausch-Präsidenten-Skandal vor mehr als 200 Jahren die Rechtsform geändert auf das sogenannte 'Königreich der Tausend'.
In diesem Pool sind die ersten tausend Erbberechtigten der alten Monarchie, das heißt die direkten Nachfahren derer von Westarp.
Der so inthronisierte König (die Königin) ist sowohl Staatsoberhaupt als auch Regierungschef und ferner Oberbefehlshaber der Streitkräfte des Raah Systems.
Stürzen kann Ihn theoretisch nur eine drei Viertel Mehrheit der Tausend, falls diese zusätzlich mit zwei Drittel des Parlamentes übereinkommt. Dies ist jedoch noch nie eingetreten.
Das Auswahl-Verfahren des jungen Regenten nach dem Tode des alten ist ausgeklügelt. Um es mal platt zu formulieren: Ehrgeizler, Karrieristen, Freaks aber auch Hyperintelligente fallen durch. Letztere streben auch eher eine Wissenschaftliche Laufbahn an. Triviales Machtpoker überlassen Sie anderen.
Für sein Parlament qualifizieren sich alle 5 Jahre die hellsten Köpfe aus Wissenschaft, Wirtschaft und Sozialem die nach einem Testverfahren ins Parlament berufen werden. Diese sind für Ihr Resort weisungsbefugt bis auf die kommunale Ebene. Dies bedeutet, die Stadt und Regions-Parlamente empfangen Verordnungen und berichten nach oben.
Das Königreich der tausend ist somit politisch gesehen keine Demokratie. Demokratisch geht es jedoch in den Persönlichkeitsrechten, der Industrie, in den Kommunen und der Bildung zu. Das Grundgesetz der Rechte ist allgemein anerkannt und die Rechtsform hat sich bewährt.
Volkes Stimme wird den künftigen Vertretern während Ihrer Ausbildung an den Universitäten nahegebracht. Das Tagesgeschäft ist geregelt und der immense Aufwand eine Wahl alle x Jahre Planeten-, ja sogar zwei-Sternsysteme-weit zu veranstalten fällt weg.
Seit nunmehr 212 Jahren hat sich dieses System bewährt. In der Halle der Könige stehen wahre Persönlichkeiten, in Stein gemeißelt.
Im Entfernten Indi System ist unabhängig der Lebenszeit des Königs immer ein Ranghohes Mitglied der Tausend als Präsident 'von Königs Statt', so der offizielle Titel, zeitlebens an der Macht.
Die darunterliegenden Strukturen gleichen sich. Man vernachlässigt etwas das entfernte System, weil von uns aus die Eroberung des Alls erfolgte. Das Zentrum der Macht ist hier.
Es gibt nachvollziehbare Sonderfälle aber auch ungewöhnliches im System. Falls der erwählte in den ersten zehn Jahren seiner Amtszeit verstirbt ist es normalerweise so, dass sein Ehepartner die oberste Funktion übernimmt. Dazu ist keine Wahl erforderlich. Genau diese will man sich ja durch das Prinzip ersparen.
Als zweite Person im Staate ist man zudem nah an der Macht und genießt das Vertrauen der Instanzen. Nur im Ausnahmefall durch zwei Drittel Mehrheit der Tausend kann das gekippt werden. Es kommt selten dazu, ist aber bereits einmal geschehen. Diese Furie wollte niemand ganz vorne sehen.
Etwas eigentümlicher ist, dass nur der Regent selbst und seine Kinder den Namen von Westarp tragen dürfen. Stirbt der erste Mann im Staate und sein Nachfahre ist zu schwach die Prüfung für sich zu entscheiden so bekommt er einen anderen Adelstitel aus dem Namensaum der Tausend zugewiesen.
(V) Uralt, kalt
Durch die Halle der Könige schreitet gerade die Regentin des gesamten Raah-Indi Systems, Königin Hypatia I, flankiert von Ihrem Generalmajor Pavel Rebelkov.
„Die Existenz eines Regenten drüben auf Pak Prime ist unerträglich, meine Königin, das gehört zurechtgestutzt“ rattert er monoton. „Ihre Beliebtheit und pseudo-Kompatibilität macht sie umso gefährlicher für uns. Das Loslassen nimmt zu. Meine Königin das ist eine gefährliche Tendenz.“
„Ruhig Blut Rebelkov, Sie sind zu aufbrausend.“ weist Ihn die Königin zurecht. Sie fährt fort: „Bei den unseren kommen Sie weniger an. Es sind die Pakinger die Sie hinter sich wissen können.“
„Verzeiht euer Gnaden, aber jetzt diese Bande treffen zu müssen. Es gäbe bessere Kandidaten. Schlimm, dass der kleine Bastard von denen gerade dieses Jahr eingeschult werden muss. Euer höchstwohlgeborener Sohn zusammen in einem Jahrgang mit dieser Brut, auf der gleichen Schule“ knattert der General.
„Mein guter Rebelkov, Sie sind ein schlechter Taktiker und Stratege.“ Ist Ihre kurze Antwort.
Hart ist Sie geworden in Ihren Zügen und im Wesen, seit dem Tode Ihres Mannes kurz vor der Geburt Ihres einzigen Kindes, Prinz Herold von Westarp.
Heute, zwölf Jahre später steht hier in Lyporo dessen Einschulung in das königliche Alanis Institut der angewandten Wissenschaften auf dem Plan. Ein edles Haus nobler Vergangenheit. Viele kluge und einflussreiche Persönlichkeiten hat es hervorgebracht. Doch auch in diesem stolzen und renommierten Internat hat sich in letzter Zeit einiges getan. Dinge, die in der alten Ordnung unmöglich waren.
Antidiskriminierungsgesetze, hundert Jahre alt, erlauben multi-Spezies Unterricht in einigen Fächern und Austausch im Pausenhof. Aufgrund der Integration der Arten ins tägliche Leben hier auf dem Trivy ist man in diese Richtung gegangen. Die meisten befürworten dies, manche wenige lehnen es ab.
„Untertänigst, meine Gebieterin, ein College wo sie jetzt schon die Schweine des Trymoo unterrichten? Wo soll das noch hinführen?“ Mild lächelnd erwidert Sie: „Rebelkov, muss ich Sie darauf hinweisen das auch Ihren Haushalt die Ruba sauber halten?“
„Sehr wohl Hoheit, Staubwedel schwingen dürfen Sie von mir aus, aber lernen? Die gehören separiert. Außerdem hab ich’s ja mit diesen, verzeiht meine Königin, verfluchten Blecheimern probiert. Grausam wie dumm die sind.“
„Ständig neue Probleme mit irgendwelchen Systemen und quasi zu faul sich abends an die Steckdose zu hängen. Nur für die dreckigsten Tätigkeiten oder im Krieg sind die einsetzbar.“
Fast schon mitleidig wendet sich Königin Hypatia noch einmal Ihrem treuen General zu. „Krieg? Tsa tsa tsa. Hunderte von Jahren ist das her. Aber ich stimme Ihnen zu: Unsere Ordnung könnte besser durchgesetzt sein. Vielleicht sollte man drüben wirklich mehr Kompatibilität reinbringen. Eventuell ist Ihr Plan richtig. Zudem: wieso sollte ich diese Offerte auch ablehnen?“
Am anderen Ende der Halle steht eine freundlich dreinblickende Ansammlung Menschen, die sich angeregt unterhalten und interessiert umschauen. Manche nicken sogar anerkennend. Es sieht so aus als kämen Sie von weit her. Weniger wegen Ihrem Aussehen, das auf Adel schließen lässt, oder aufgrund von Reisestrapazen, nein, viel mehr deshalb weil Ihnen die Umgebung augenscheinlich etwas fremdelt.
Die Reisedelegation besteht aus der hochwohlgeborenen Familie des Regenten vom Pak, Dr. Leviathan zu Westerburg. Desweiteren aus seiner Frau Ratia, hohe Repräsentanten des Indi Systems und zu guter Letzt seinem zwölfjährigen Sohn Henley.
Dr. Westerburg bemerkt als erster das nahen seiner Regentin. Auch wenn Ihm das Protokoll gestattet die Königin begrüßen zu dürfen, weiß er, dass Sie es bevorzugt wenn er davon absieht.
„Mein lieber Cousin, es ist schön dich hier in Lyporo zu begrüßen. Hattet Ihr eine angenehme Reise?“
„Eure Majestät, zunächst danke ich für die Einladung. Nun ja, nur ein Narr bezeichnet den Tunnel als langweilig. Reisen ohne sich zu bewegen hat was. Es ist ein Privileg für uns alle hier zu sein. Immer wieder aufregend das System all unserer Vorfahren zu besuchen. Viel hat sich getan in Lyporo, hier in der Halle scheint die Zeit jedoch eine Konstante zu sein.“
Als hätte sie nur auf den letzten Satz gewartet entgegnet Hypatia: „Wie absehbar, der Gelehrte spricht. Dabei gibt es so viel Wichtigeres! Das ist also der junge Prinz Henley, dein Sohn?“
So geschieht es, das sich Hypatia I, Königin des Raah-Indi Systems zum ersten Mal Henley von Westerburg zuwendet. Seine Mutter würdigt Sie dabei keines Blickes. Darauf ist Sie trainiert. Es besteht keinerlei Interesse an Ratia zu Westerburg, was Sie denkt und fühlt ist Ihr egal. Beim jungen Prinz ist das anders, er wird in einem Jahrgang mit Ihrem eigenen Sohn eingeschult.
Was spürt ein zwölfjähriger wenn er in das vertraute Gesicht einer fremden Person aufschaut, die doch jedem Individuum des gesamten Systems irgendwie bekannt ist.
Nun, es ist keine Antipathie, da zwölfjährige in den allermeisten Fällen noch menschenfreundlich sind. Aber auch sonst ist es Respekt vor dieser disziplinierten, ehrfurchtgebietenden fast asketischen Erscheinung. Ihre Kleidung trägt den Rest dazu bei. Schlichte Eleganz, gepaart mit unergründlichem. So verneigt sich Henley kurz, wortlos.
Sie streicht Ihm den Bruchteil einer Sekunde über den Kopf und sagt: „Sauber, Henley, sehr zurückhaltend ist er. Gut erzogen dazu. Nie was Falsches sagen, fabelhaft“. „Das soll wohl ein Kompliment sein“ denkt sich Henley.
Just in diesem Moment öffnet sich ein Seitenflügel und heraus treten einige streng dreinblickende Militärs. Unter Ihnen befindet sich auch Prinz Herold von Westarp, Hypatias zwölfjähriger Sohn.
Er ist ebenfalls von außergewöhnlich kontrollierter Mimik. Gekleidet ist er, dies ist erwähnenswert, in die dunkelgraue Uniform der Königlichen Beratergarde. Ungewöhnlich für einen jungen Prinzen. Er wirkt älter, obgleich er körperlich seinem Alter entspricht. Dennoch scheint er seine Rolle zu akzeptieren. Mehr noch: Augenscheinlich gefällt sie Ihm.
Vieles kann man sich bei seinem Anblick vorstellen: Wird er eines Tages König? Gewinnt er das Auswahlverfahren zu seinen Gunsten? Unvorstellbar hingegen und noch nie passiert, dass er in kurzen Hosen über den Bolzplatz rennt und mit Gleichaltrigen eine Runde Fußball spielt. Echtzeitsimulationen am Computer sind Ihm da lieber. Militärische Erziehung weckt Begeisterung für Strategie, Waffentechnik und die Armee.
Die Garde verneigt sich kurz vor der Regentin und bleibt stehen, Herold geht weiter auf seine Mutter zu, eine Hand lässig in seiner Hose vergraben.
„Es gibt wichtige und besondere Tage, heute ist so einer“ sagt Sie. „Gerade hat Sie deinen Sohn kennengelernt, Levi, nun ist es an der Zeit den meinen vorzustellen“. Sie wendet sich nun dem jungen Prinzen zu: „Du bist wie immer pünktlich, Herold“.
Er nickt dankbar, eine verbale Antwort bleibt aus. Er sieht sich stattdessen lieber die Reisedelegation vom anderen Stern mit Interesse an. Der gleichaltrige Henley scheint Ihm dabei nur nachrangig zu interessieren. Dieser heranwachsende verbringt die meiste Zeit in der Gegenwart von Erwachsenen, mit Privatlehrern oder im Netz.
„Herold, erinnerst du dich noch an Dr. Westenburg, den Präsidenten von Königs Statt drüben vom Indi?“ fragt Ihn seine Mutter.
Herold wendet sich Herrn Westerburg zu aber nur eine einzige Frage
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Eftos
Bildmaterialien: Eftos Ent.
Lektorat: Eftos Ent.
Übersetzung: Eftos Ent.
Tag der Veröffentlichung: 15.10.2012
ISBN: 978-3-95500-364-7
Alle Rechte vorbehalten