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Kapitel 1

Ich schaute von meinem Buch auf, genau in Rikus wunderschöne, blaue Augen. Ich konnte selbst noch nicht glauben, dass ich ihm noch eine Chance mit der Hochzeit gab. Andere hätten ihm nie verziehen, wenn er sie beim Standesamt sitzen lassen hätte. Aber ich konnte ihm nicht wirklich böse sein. „Freust du dich auch so auf morgen, wie ich?“, fragte er. Ich klappte mein Buch zu, stand auf und sagte:„ Wieso sollte ich mich nicht freuen?“ Riku grinste mich mit seinem „Süßgrinsen“ an. Da es schon spätabends war, gingen wir ins Bett. Ich hatte einen Alptraum, dass Riku morgen wieder nicht kommen würde. Doch andererseits hatte ich ein Gefühl, dass er mir das nicht nochmal antun wollte. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war Riku nicht da. Nur ein Zettel lag auf dem Tisch, auf dem stand, dass er bei Samu wäre und sich dort auf den besten Tag unseres Lebens vorbereiten würde. Ich nahm mein Kleid aus dem Schrank und schaute auf die Uhr. Gleich würde Chrissi kommen. Kurz darauf klingelte es auch schon. Sie hatte einen Kosmetikkoffer dabei. „Komm rein!“, sagte ich. Chrissi ging geradewegs in die Küche, wo sie ihren Koffer aufklappte:„Setz dich hin, wir müssen anfangen!“ Ich nickte und setzte mich auf den Stuhl vor ihr. Während Chrissi mir die Haare frisierte und mich schminkte, unterhielten wir uns ausgiebig. „Du wirst wunderschön aussehen“, fing Chrissi an. „Wenn du meinst... aber ich vertrau dir! – Das kannst du auch! – Ja... aber erzähl mal, wie war es in LA? – Wunderschön! Das Wetter war einfach super, das Hotel auch und einfach alles war perfekt! – Das freut mich! Wäre gerne dabei gewesen... – Ja... dann wäre es einfach nur himmlisch gewesen! – Sag mal, wo warst du denn überall? – Am Walk of Fame, bei den Hollywood Hills, in den Universal Studios, im Universal Theme Park, im Los Angeles Zoo, am Hafen... eigentlich so ziemlich überall. – Wow! Man, wie gerne wäre ich dabei gewesen! Alles Rikus Schuld! – Ach komm… dafür habt ihr zwei Wochen Sydney! – Ja... da hast du auch wieder recht... – Also! Was habt ihr hier in der Zeit so getrieben? – Naja.. falls es dir nicht aufgefallen ist, ich bin umgezogen... – Ach ja... stimmt... Sonst noch was? – Nein... da die Jungs die Vorbereitungen übernommen haben, hatten Riku und ich ein paar Tage für uns... – Ist irgendwas passiert? – Nichts, weißt du! – Joanna!?  – Was? – Was ist passiert?! – Verdammt noch mal, nichts Schlimmes! – Ich will’s aber wissen! – Wir haben viel gelacht und uns viel übereinander, über die ganze Zeit und so, erzählt. – Jaja sagt man dann! - Mann Chrissi! Denk doch nicht immer so! – Ach komm, ist doch nur Spaß – Naja kommt darauf an, was man unter Spaß versteht...  – Das ist doch dein Problem, wie du ‚Spaß‘ auslegst. – Ich kann ja auch mal fragen, ob ihr ‚Spaß‘ hattet in LA! – Mach doch! – Okay. Hattet ihr ‚Spaß‘ in LA? – Was glaubst du denn? Das waren Flitterwochen! – Dazu sag ich jetzt nichts!“ Chrissi lächelte. Uns fiel dann auch noch auf, dass das Wort ‚Spaß‘ eine außergewöhnlich ausgeprägte Betonung erlangt hatte.

Mittlerweile hatte Chrissi ihr Werk vollbracht. „Okay fertig! Willst du es sehen?“, fragte sie schließlich. Ich nickte und sie drückte mir einen Spiegel in die Hand. Ich betrachtete mich kritisch. Chrissi hatte mir die Augen dezent geschminkt, auf den Lippen trug ich einen hell roten Lippenstift. Meinen Teint hatte sie ebenfalls dezent gelassen. Insgesamt gefiel es mir sehr gut. Meine Haare hatte sie vorne am Ansatz zuerst geflochten und hinten hatte sie mir  eine lockere Hochsteckfrisur verpasst. „Das ist wunderschön, Chrissi!“, sagte ich zu ihr, als ich den Spiegel wieder weggelegt hatte. Das Hochzeitskleid hatte ich schon vorher angezogen. Chrissi gab mir noch meine weißen High – Heels und wir fuhren mit einer Limousine, die Osmo für uns bestellt hatte zum Standesamt. Als wir ankamen, standen Riku und Jukka vor dem Haus. Chrissi stieg zuerst aus, sagte mir ich solle noch einen Moment sitzen bleiben und machte Jukka mit einem Blick klar, dass er rein gehen sollte. Dann machte sie die Tür auf und half mir beim Aussteigen. Riku blinzelte ungläubig:„Wow! Du bist so wunderschön!“ „Herr Rajamaa, so sah ich vor fünf Wochen auch aus! Aber das hast du dir ja leider entgehen lassen...“, stichelte ich ihn. Er schaute verlegen auf den Boden. Ich hob sein Kinn an und zwinkerte ihm zu. Wir waren kurz davor uns zu küssen, doch Chrissi zog mich hinter ihr rein ins Haus. Riku kam hinter uns her in den Saal. Dort standen diesmal nur zwei Stühle vorne. Rikus Eltern kamen zu uns, was mich nur an meine Eltern, die nicht kommen würden, erinnerte und mich traurig machte. „Was guckst du denn so traurig?“, fragte Riku mich besorgt. „Es ist echt schwer, das hier ohne meine Eltern zu machen...“, antwortete ich traurig. Er legte tröstend einen Arm um mich und sagte:„Ach komm schon, Honey! Du schaffst das! Ich bin ja auch hier.“ Kurz bevor wir uns küssen wollten, funkte Chrissi wieder dazwischen, indem sie mich weiter zu Samu und Raul zog. „Ich freue mich so für euch!“, sagte Samu. „Ich glaube, Samu ist aufgeregter als du“, flüsterte mir Chrissi lachend  ins Ohr. In dem Moment kam der Standesbeamte und wir setzten uns hin. Der Standesbeamte fing an zu reden:„ Guten Tag! Lassen Sie uns gleich zur Sache kommen: Möchten Sie, Riku Juhani Rajamaa, die hier anwesende Joanna Weber zu Ihrer rechtlich anvertrauten Frau nehmen? So antworten Sie jetzt mit ‚Ja, ich will‘.“ Riku schaute mich an und antwortete:„Ja, ich will!“ „Und wollen Sie, Joanna Weber, den hier anwesenden Riku Juhani Rajamaa zu Ihrem rechtlich anvertrauten Ehemann nehmen? So antworten Sie jetzt mit ‚Ja, ich will‘.“ „Ja, ich will!“, antwortete ich. Samu und Chrissi kamen mit den Ringen nach vorne. Riku nahm einen und steckte ihn mir über den Finger. Ich tat das gleiche bei ihm. „Sie dürfen die Braut nun küssen“, sagte der Beamte. Riku beugte sich zu mir und unsere Lippen verbanden sich zu einem Kuss. Alle um uns herum fingen an zu klatschen. 

Kapitel 2

Am nächsten Morgen wachte ich nach einer wunderbaren Hochzeitsfeier und einer kurzen Nacht total verkatert auf. Riku wachte im selben Moment auf und schaute mich verschlafen an. „Na, Frau Rajamaa?“, grinste er. Ich schaute ihn an gähnte und winkte dabei. „Auch müde? – Ja.. War auch anstrengend gestern – Ein bisschen......“ Riku lachte und wiederholte die Worte ‚ein bisschen‘. „Ein bisschen viel, würde ich mal sagen!“, fügte ich ebenfalls lachend hinzu. Riku legte meine Hand mit dem Ring neben seine und betrachtete sie. Ich rückte noch näher zu Riku und betrachtete unsere Hände ebenfalls. ‚Wow... wir sind wirklich verheiratet! ‘, schoss es mir durch den Kopf. Riku sprach meine Gedanken aus:„ Honey? Wir sind verheiratet! Endlich!“ Ich ließ mich zurück auf mein Kopfkissen fallen und lächelte. Riku blieb auf den Ellenbogen gestützt liegen, beugte sich über mich und küsste mich. Nachdem wir noch eine halbe Stunde gekuschelt hatten, standen wir auf und aßen jeder ein Stück Kuchen vom Vortag. Da wir am nächsten Tag in unsere Flitterwochen nach Sydney fliegen würden, würden die Jungs und Chrissi später vorbeikommen, um sich zu verabschieden, wobei Chrissi und Jukka uns morgen noch zum Flughafen fahren würden. Deshalb machten Riku und ich uns fertig, um noch kurz ein paar Sachen einzukaufen. Als wir davon wieder nach Hause kamen, machten wir uns daran, das Essen vorzubereiten. Gerade als Riku den letzten Teller auf den Tisch stellte klingelt es an der Haustür. Ich ging hin, um sie zu öffnen und mir strahlten sechs freundliche Gesichter entgegen. Ich begrüßte alle und ging dann mit ihnen hinein. Auch Riku begrüßte alle und wir setzten uns an den Tisch und begannen uns noch kurz über die Tour, die eine Woche, nachdem Riku und ich wieder da waren, losgehen würde. „Also treffen wir hier noch die letzten Vorbereitungen, während Riku und Joanna in Sydney sind?“, fragte Chrissi schließlich in die Runde. Osmo nickte:„ Genau! Und wenn die beiden wieder da sind, müssen wir noch mal einen Tag proben, aber ansonsten habt ihr Zeit, euch zu erholen.“ Er zwinkerte mir und  Riku zu. „Aber wir werden wahrscheinlich nicht den ganzen Tag proben… eher alles nochmal durchsprechen und so…“, fügte Sami hinzu. Wir unterhielten uns den ganzen Nachmittag bis Riku sagte:„ Tut mir echt leid, aber ich muss euch jetzt leider rauschmeißen… Joanna und ich müssen noch fertig packen … Wir sehen uns in zwei Wochen“, er grinste in die Runde, „Außer Chrissi und Jukka… euch müssen wir leider morgen noch einmal ertragen.“ Er lachte und Chrissi sah ihn kopfschüttelnd an, kam dann aber zu uns und umarmte uns zum Abschied.  Auch die anderen kamen zu uns, um sich von uns zu verabschieden.

Nun waren wir dabei zu packen. Dabei wanderte alles Mögliche in den Koffer. Nach einer halben Stunde hatten wir fertig gepackt und stellten unser Gepäck in den Flur. Da wir um 5 Uhr aufstehen mussten, gingen Riku und ich gleich ins Bett.

Am nächsten Morgen klingelte um 5 der Wecker. Ich gähnte und schaltete den Wecker im Halbschlaf auf ‚Sleeptime‘. Ich stieg verschlafen aus dem Bett und tapste müde ins Bad. Riku stand dort in Boxershorts vor dem Waschbecken. „Moi…“, sagte Riku und schaute mich mit halboffenen Augen an. „Moi!“, lächelte ich müde zurück. Ich ging zu Riku ans Waschbecken und wusch mir das Gesicht. „Willst du auch einen Kaffee zum Wachwerden?“, fragte ich. Riku nickte und ich ging in die Küche, um Kaffee zu kochen. Wenige Minuten später kam Riku auch aus dem Bad und setzte sich zu mir an den Tisch. Ich drückte ihm eine Tasse in die Hand. Ich hatte meinen Kaffe schon fertig getrunken und war gerade auf dem Weg ins Schlafzimmer um mich anzuziehen. Riku hatte sich vorher im Bad schon angezogen. Gerade als ich aus dem Schlafzimmer kam klingelte es. „Ich mach auf“, rief Riku. Ich ging ebenfalls in den Flur und zog mir meine Jacke an. Jukka und Chrissi waren da und würden uns jetzt zum Flughafen fahren. Riku nahm seinen Koffer und seine Gitarre. Ich nahm meinen Koffer und lief hinter Chrissi her. Jukka stand schon am Auto und hatte den Kofferraum geöffnet. Wir gaben ihm das Gepäck und setzten uns schon ins Auto. Jukka kam wenige Augenblicke nach und setzte sich ans Steuer. Am Flughafen angekommen nahmen wir unser Gepäck und gingen mit Jukka und Chrissi in den Flughafen. Einige Meter vom Check-In entfernt blieben wir stehen und ich nahm Chrissi in den Arm:„ Pass du gut auf die Jungs auf.“ „Mach ich! Und du pass gut auf dich und Riku auf und habt eine schöne Zeit!“, antwortete sie mir. „Und viel ‚Spaß‘“, fügte Jukka lachend hinzu. „Danke, euch auch!“,  äußerte Riku sich ebenfalls lachend. Alle mussten kichern und ich verabschiedete mich noch von Jukka und Riku sich von Chrissi. „Macht’s gut“, sagte Chrissi, bevor wir an den Schalter gingen. Nachdem Riku und ich eingecheckt hatten, setzten wir uns ans Gate. Ich lehnte meinen Kopf an Rikus Schulter und schlief ein. „Honey? Aufwachen, wir müssen einsteigen“, flüsterte Riku mir ins Ohr. Ich setzte mich auf und streckte mich. Ich stand auf und ging mit Riku Hand in Hand ins Flugzeug. Ab jetzt hatten wir noch 24 Stunden, die wir im Flugzeug verbringen mussten, vor uns. Ich legte wieder meinen Kopf auf Rikus Schulter. Er legte seinen Kopf auf meinen und schlief sofort ein. Irgendwann weckte mich dann eine Stewardess. Wir hatten noch 10 Minuten vor uns. Über uns blinkte das ‚anschnallen‘ Zeichen auf. Ich küsste Riku auf die Stirn, das er wach wurde. „Wir sind gleich da!“, sagte ich sanft zu ihm. Er nickte und schnallte sich an. Ich schaute aus dem Fenster und sah schon die wunderschöne Oper von Sydney. „Honey? Wir dürfen aussteigen“, holte mich Riku kurz darauf aus meinen Träumen. Ich nahm Rikus Hand, die er mir entgegenstreckte, nahm meine Handtasche und wir stiegen aus. Am Gepäckband holten wir unsere Koffer und Rikus Gitarre und gingen danach raus um ein Taxi zu suchen, mit welchem wir zu unserem Hotel fahren wollten. „Wow! Das ist wunderschön! Ich wollte schon immer mal nach Sydney... „, sagte ich, als wir im Taxi durch die Stadt fuhren. „Dann genieße die Zeit hier und die Zeit mit mir“, Riku zwinkerte mir zu. „Das werde ich! Und das alles mit meinem Ehemann und Lieblingsgitarristen zu erleben...“, seufzte ich in Träumen versunken. Riku drehte mein Gesicht zu seinem, lächelte mich zuckersüß an und küsste mich dann sanft. „Here we are, your Hotel!“, störte uns der Taxifahrer. Mit einem ‚Thank you‘ drückte Riku ihm Geld in die Hand, wir stiegen aus, nahmen noch Gepäck von dem Taxifahrer entgegen und traten dann ist das riesige Haus, das Riku ‚Hotel‘ nannte. In der Lobby blieb mir fast der Atem weg. Überall hingen Gitarren. „Das hast du doch nur wegen den Gitarren ausgesucht“, lachte ich Riku an. „Nein... aber du wirst den Grund später erkennen“, zwinkerte er mir zu. Wir holten unseren Zimmerschlüssel und führen mit dem Aufzug nach ganz oben in das Hotel, da wir die Suite mit Dachterrasse gebucht hatten. Ich steckte den Schlüssel in das Schloss und mir blieb erneut fast der Atem weg:“Oh mein Gott!“ Riku lachte. „Da ist ein Pool auf unserer Terrasse! Und .. und ... und ...“, ich fing an vor Aufregung zu stottern. Riku nahm mich in den Arm:“Jetzt weißt du, warum ich das Hotel gebucht habe. Und jetzt gehen wir auf die Dachterrasse und gucken uns die Oper nochmal an!“ Er zog mich an der Hand raus und ich schaute gebannt auf die Oper, die man... hier wirklich sehen konnte. „Riku, damit erfüllst du mir echt einen Kindheitstraum! Ich liebe dich soooooo unendlich doll!“, flüsterte ich, drehte mich zu Riku und drückte ihm stürmisch einen dicken Schmatzer auf die Lippen. „Du bist der beste Ehemann aller Zeiten!“, fügte ich noch hinzu und drückte ihm noch einen Kuss auf die Lippen. „Ich liebe dich auch soooo unendlich, aber hör auf, mir Komplimente zu machen... Ich gewöhne mich sonst noch daran“, dieses Mal drückt er mir einen langen, leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen. Er zog mich in seine Arme und streichelte mir sanft über den Rücken, während wir uns weiterküssten. Auf einmal nahm Riku mich hoch und sprang in den Pool. „Ekel!“, rief ich und spritzte ihm Wasser ins Gesicht. „Was? Es wurde eindeutig zu heiß mit dir, also hab ich gedacht brauchen wir eine kleine Abkühlung...“, grinste er mich an. Ich schwammauf ihn zu und küsste ihn wieder, bevor wir uns aus dem Pool schwangen.

Kapitel 3

Nach Rikus und meiner Abreise frühstücken Chrissi und Jukka gemütlich am Flughafen, bevor sie zum Proberaum fuhren, um mit dem Rest der Band noch Sachen für die Tour zu klären. „Hei, ihr zwei!“, rief Samu ihnen entgegen, als er die Tür aufgehen hörte. „Hei! Sind wir die letzten“, antwortete Jukka und ging Hand in Hand mit Chrissi zu Samu. „Sieht wohl so aus“, lachte Raul. „Jaja... ich hab euch auch alle lieb! Entschuldigt bitte, dass wir Riku und Joanna zum Flughafen gefahren haben“, entgegnete Jukka sarkastisch. „Jungs! Keep calm! Sowohl Samu und Raul als auch du, mein Liebling“, Chrissi sah die Jungs warnen an. „Waren doch nur Kabbeleien unter Kumpels“, sagte Samu schuldbewusst. „Ich weiß, Samu, aber das kann sich schnell aufschaukeln“, antwortete Chrissi und nahm Samu kurz in den Arm. „Du bist so goldig“, sagte Jukka und küsste Chrissi. „Du aber auch“, flüsterte sie an seinen Lippen. „Ähm... wärt ihr so nett, das auf später zu verschieben“, fragte Sami. Jukka und Chrissi lösten sich von einander und Chrissi lächelte Sami an:“Wenn es sein muss...“ „Ja, muss es“, meldete sich nun auch Osmo. „Ach menno...“, schmollte Jukka und drückte Chrissi einen letzten Kuss auf die Wange. „Nun aber zur Tour, Jungs! Wir haben nur noch drei Wochen!“, ermahnte Chrissi. „Ok, den Bus haben wir schon lange... Die Instrumente packen wir eh erst einen Tag vor Abreise ein... Karri, MP, Mikko, Aki und co. kümmern sich wie immer, dass Verstärker und so weiter mitkommen. Basti müsste gleich auch noch kommen, weil er noch irgendwas wissen will... hm... fehlen eigentlich nur Verpflegung, Waschmittel und so... aber der Bus in Deutschland ist noch nicht so ganz sicher... Chrissi, wärst du so nett bei der Firma anzurufen? Du kannst deutsch und kannst das am besten mit denen da klären...“, erklärte Samu und schaute Chrissi fragend an. „Klar, wenn du mir die Nummer gibst“, antwortete Chrissi. Samu gab ihr die Nummer und Chrissi verschwand vor die Tür, um mit dem Busunternehmen zu telefonieren. „Du kannst echt froh sein, sie zu haben“, sagte Samu währenddessen zu Jukka. „Bin ich auch total! Und es fühlt sich noch an, wie beim ersten Treffen“, schwärmte Jukka. „So eine gute Seele findet man nicht überall“, fügte Sami hinzu. „Stimmt, aber Sami, du hast doch auch deine Liebe fürs Leben gefunden. Ich meine, du bist auch zumindest mit deiner Freundin verlobt!“, sagte Jukka. „Ja... aber im Gegensatz zu Chrissi will sie noch warten... ich würde ihr sofort das Ja-Wort geben, aber sie meint, sie wäre noch nicht soweit...“, entgegnete Sami. „Das wird schon! Ich meine, nach dem Streit mit Chrissi kurz vor unserer Verlobung, hatte ich überhaupt nicht damit gerechnet, dass sie ja sagt...“, erklärte er. In dem Moment kam Chrissi zurück zu den Jungs. „Hätte ich auch nicht, wärst du nicht so goldig gewesen!“, lachte sie und setzte sich auf seinen Schoß, „Übrigens, wir haben jetzt einen Bus in Deutschland. Ich kannte die Leute dort sogar und konnte einen Rabatt aushandeln“ „Du bist die Beste, Sweetheart!“, rief Jukka aus. Chrissi grinste Jukka an. „Eigentlich haben wir jetzt alles... Wenn Basti kommen würde, könnten wir eigentlich gehen...“, Samu schaute prüfend auf seine Uhr, „und er wollte schon vor 20 Minuten da sein! Immer diese Tour-Manager.“

Kapitel 4

Zwei Wochen später landeten Riku und ich wieder in Helsinki. Die Jungs hatten mit Chrissi alles vorbereitet und wir sollten im Laufe der nächsten Woche zum Proben kommen. Als wir unser Gepäck hatten, gingen wir raus, wo Jukka und Chrissi schon Hand in Hand auf uns warteten. Als Chrissi mich erblickte, rannte sie auf mich zu und umarmte mich stürmisch. „Bitte lass mich nie mehr mit diesen Chaoten alleine!“, flehte sie mich an. „Mach ich nicht“, flüsterte ich ihr ins Ohr. „Wie war es denn?“, fragte sie mich dann. „Wunderschön! Sydney ist eine wunderschöne Stadt und wir hatten super Wetter. Unser Hotel war echt cool und ich hab in zwei Wochen so viel von Sydney gesehen, dass ich nicht weiß, was ich vorher über diese Stadt wusste“, erklärte ich ihr. „Wie war es denn bei euch?“, fragte Riku, der unserer Unterhaltung gefolgt war. „Frag das bitte Jukka! Ich hab keinen Nerv mich an diese Zeit zu erinnern“, lachte Chrissi ihn an. „Ach komm, Sweetheart, so schlimm waren wir doch auch wieder nicht!“, entgegnete Jukka. Während wir zum Auto gingen, unterhielten wir uns weiter. Wir fuhren zum Studio und wurden von Osmo begrüßte uns sofort mit:„ Seht an, die Turteltäubchen sind wieder da!“ „Hei Jungs, wie geht es euch?“, antwortete ich ihm. „Wunderbar! Wie war es bei euch?“, fragte Sami. „Wunderschön! Ich hab gehört, dass ihr unsere arme Chrissi geärgert habt…“, sagte Riku darauf. „Was?! Wir sind doch die reinsten Engel“, entgegnete Raul. „Naja… Engel sind was anderes… aber ihr seid was ganz in der Nähe“, lachte Riku. „Wir haben dich auch lieb!“, lachte Samu zurück. „Ich kann dich verstehen, wenn die Jungs die ganze Zeit so waren…“, sagte ich so leise zu Chrissi, dass es niemand außer ihr hören konnte. „Das waren sie! Und zum Teil noch schlimmer… muss wohl an der bevorstehenden Tour liegen“, flüsterte sie zurück. Wir fingen an zu lachen und die Jungs guckten uns fragend an. Dadurch mussten wir noch mehr lachen und die Jungs stiegen mit in unser Lachen ein. Erst nach einer gefühlten halben Stunde kriegten wir uns wieder ein. „Warum haben wir eigentlich gelacht?“, fragte dann Raul. Chrissi und ich sahen uns an und fingen wieder an zu lachen. „Frauen!“, grinste Samu, „Typisch Frauen! Aber jetzt  müssen wir noch die die Playlists durchsprechen… da wollten wir dich, Riku, gerne dabei haben. Aber zuerst was unsere Fans gerne für Lieder hören!“ Samu schaute mich und Chrissi fordernd an. „Damn Silence“, sagten wir wie aus einem Mund, „Wonderland, Fairytale Gone Bad, Happiness, ähm… und was wir schon immer live hören wollten: Fail Again und That’s All!“ „Hm... gut zu wissen“, murmelte Raul. Eine Stunde später standen dann die Playlists und wir fuhren zusammen in ein Restaurant. Wir unterhielten uns während des Essens über die vorherigen Touren. „Wir waren auf drei On The Way To Wonderland-Konzerten, obwohl wir da noch keine richtigen Fans waren, auf fünf Popgasm-Konzerten, vier Acoustic Tour-Konzerten, acht Out of Style-Konzerte und auf an die zehn Festivals“, erzählte Chrissi. „Wow! Dass ihr uns nie aufgefallen seid…“, sagte Raul. „Wir waren aber immer in der ersten Reihe und haben uns auch fleißig Autogramme gesammelt“, erklärte ich und Chrissi nickte zustimmend:„Und deswegen haben wir auch immer Glück gehabt!“ Riku sah mich grübelnd an, wanderte mit seinen Augen über meinen ganzen Körper und sagte schließlich:„Daran kann ich mich erinnern! Zwei so verrückte Mädels muss man sich behalten. Und wie man sieht zu recht! Ich habe immer einem von euch zwei Autogramme gegeben…“ „Stimmt! Wie die Andere immer bei einem anderen von euch war“, grinste ich. „Ja! Und ich war total enttäuscht, als Jukka nach dem Akustiktourkonzert in München, als ihr die CD aufgenommen habt, nicht raus gekommen ist“, fügte Chrissi hinzu. „Tut mir leid, Sweetheart, aber Raul und ich haben uns die Aufnahmen gleich angehört. Da hatte ich keine Zeit rauszukommen… hätte ich gewusst, dass da meine zukünftige Frau steht, hätte ich das auf später verschoben“, Jukka sah sie traurig an. Chrissi sagte, dass es doch nicht schlimm sei und küsste ihn zaghaft auf die Wange. „Habe ich dich nach irgendeinem Konzert im Stich gelassen?“, fragte Riku vorsichtig. „Nur einmal… aber da Osmo vorher schon gesagt gehabt, dass es dir nicht gut gehen würde“, sagte ich und drückte seine Hand, die ich nie losließ, sanft. Riku lächelte erleichtert und küsste mich auf mir auf die Nase. „Ich liebe dich, Honey. Und ich werde dich nie alleine lassen, egal was kommt!“, flüsterte er mir ins Ohr. Ich drehte mich zu ihm und küsste ihn. Unser Kuss wurde leidenschaftlicher und auf einmal tippte Samu Riku auf die Schulter, sodass er sich von mir löste. „Bitte später, der Kellner guckt schon ganz verstört, dass hier dauernd einer rumknutscht“, fügte er zu seiner Geste hinzu. Jukka und Chrissi sahen sich belustigt an und warfen dann einen Blick zu mir und Riku. Wir tranken noch unsere Gläser und bezahlten dann, bevor alle zu sich nach Hause fuhren. Am nächsten Morgen wollten Riku und ich Chrissi und Jukka in der Villa besuchen. Wir schliefen zuerst aus und frühstückten gemütlich, bevor wir uns auf den Weg zu den beiden machten. „Kommt rein in den Musikpalast“, begrüßte uns Chrissi. Ich schaute mich um. Seit ich hier nicht mehr wohnte, hatte sich viel verändert. Mein altes Zimmer hatten Jukka und Chrissi zusammen mit den Jungs zu einer Art Ministudio umgebaut. „Wow! Man sieht, dass hier ein Musikproduzent wohnt“, lachte ich. „Und vielleicht bald nicht nur einer“, grinste Jukka. „Was soll das denn jetzt heißen, mein kleiner Uhu?“, fragte Chrissi. „Das würde ich auch gerne wissen“, fügte ich hinzu. Riku und Jukka grinsten mich und Chrissi an. „Jetzt sag schon!“, forderten wir. „Na gut… der andere Jukka hat uns gefragt, ob wir euch nicht als…“, Riku stockte. „Was hat Jukka gefragt?“, Chrissi sah die beiden gespannt an. „Er hat mich gefragt, ob ihr nicht vielleicht bei EMI Music anfangen wollt“, beendete Jukka Rikus Satz. Ich schaute Chrissi ungläubig an. „Ist das wirklich sein Ernst?“, fragten wir wie aus einem Mund nach. „Ja! Er hat gemeint, dass es doch schön wäre, mit unseren Frauen zusammen zu arbeiten“, nickte Riku ernst. „Aber er meinte auch, dass ihr euch für eure Entscheidung Zeit lassen sollt und überlegen sollt, ob ihr es wirklich den ganzen Tag mit so Chaoten wie uns im Studio aushaltet“, fügte Jukka noch hinzu. „Damit werde ich fertig, nach zwei Wochen allein mit fünf Chaoten“, grinste Chrissi ihn an. Ich nickte:„Ich auch! Und ich habe ja immer noch meine liebe beste Freundin.“ „Lasst euch trotzdem Zeit, ja? Jukka hat gesagt, dass ihr ihm am Ende der Tour Beschied sagen sollt“, sagte Jukka. „Ok, wir werden bis zum Ende der Tour entschieden haben“, grinsten wir unsere Männer an. Wir konnten den ganzen Tag nicht mehr aufhören zu grinsen. Jetzt auch noch mit Sunrise Avenue, Mando Diao und co arbeiten zu können, das war einfach ein Traum! Wir wussten schon jetzt, dass wir diesen Job annehmen würden, aber um die Jungs ruhig zu stellen, würden wir Jukka Immonen erst während der Tour Bescheid geben. Chrissi ging zu Jukka, nahm ihn in den Arm, schaute ihm verliebt in die Augen und fragte leise:„Willst du mich überhaupt als Kollegin haben?“ „Wieso sollte ich das denn nicht wollen, Sweetheart?“, flüsterte er zurück und beugte sich zu ihr herunter um sie zu küssen. Auch ich schaute Riku fragend an:„Meinst du, du würdest mich als motzenden Produzenten aushalten?“ „Joanna? Was soll das denn jetzt heißen?!?“, fragte Jukka leicht geschockt. „Nichts…. Nur kann ich mir vorstellen, dass man, wenn es nicht so klappen will, wie es soll, schon mal unausstehbar wird…“, antwortete ich auf seine Frage. „Und wenn schon, damit komm ich klar! Bist doch mein Honey Babe und ich weiß, dass du eigentlich anders bist“, grinste Riku mich an. Ich lächelte ihn verschmitzt an und warf ihm einen Luftkuss zu. Da es jetzt schon Zeit zum Mittagessen war, gingen Jukka Riku in die Küche, um ihren Mädels eine finnische Spezialität zu kochen und Chrissi und ich setzten uns währenddessen ins Wohnzimmer und unterhielte uns ein wenig. „Keine Zweifel! Wir werden diesen Job annehmen!“, fing ich an. „Auf jeden Fall! – Stell dir vor, wir dürfen mit Stars arbeiten! Mando Diao, Rihanna, unsere Jungs und was sonst noch für berühmte Personen. – Ja!  Oder stell dir vor, dass wir Newcomern die Berühmtheit ermöglichen können. Das wäre so cool! – Oh ja! – Und wir dürfen viele Länder besuchen. – Ja…. Aber das ist für dich einfacher… Du musst Riku nicht verlassen, auch wenn es nur für eine Zeit ist… Du kannst Jukka mitnehmen, wenn er auch dort aufnehmen soll… - Aber Jukka hat auch noch die Mango Studios hier… da kann er auch nicht immer mit und Riku kommt bestimmt auch mal mit… Und wir haben ja noch uns… ich könnte eher ohne Jukka, als ohne dich, auch wenn ich schon ohne Jukka nicht leben könnte… -  Ach, Süße! Mir geht es genauso. Hab dich lieb! – Ich dich auch!“ Wir umarmten uns und wogen uns hin und her. „Komm, wir gehen mal gucken, was unsere Jungs in der Küche so treiben“, flüsterte Chrissi mir ins Ohr, wir standen auf und gingen in die Küche. „Können wir euch etwas helfen?“, fragte ich. „Hm….Klar! Sweetheart, du und JJ könnt den Salat machen“, erklärte Jukka. „JJ?!?! Wie kommst du denn jetzt auf JJ?“, fragte Riku verdattert. „Ich habe einfach einen Spitznamen für Joanna gesucht… JJ schien passend… Ist der ok für dich, Joanna?“, fragte Jukka mich leicht schuldbewusst. „Klar! Meine Freunde in der Schule haben mich auch JJ genannt. Nur Chrissi nicht… für sie war und bin ich noch immer ihre Süße oder ihr Engel“, erklärte ich und fing mit Chrissi an, den Salat zu schneiden. „Haha! Volltreffer!“, lachte Jukka triumphierend. „Kann man so sagen“, grinste ich. Chrissi und ich schnitten den Salat und machten die Soße. Nachdem wir fertig waren, beobachteten wir Jukka und Riku. Sie schnitten, brieten, stellten Sachen in den Ofen und holten sie wieder heraus. Nach einer halben Stunde des Beobachtens, waren sie fertig. Chrissi und ich hatten mittlerweile den Tisch gedeckt und hatten beobachtet wie der Salat einsackte. Riku und Jukka stellten mehrere Töpfe und Pfannen auf den Tisch. Wir nahmen uns und probierten. „Das ist unglaublich lecker!“, sagte ich kauend. „Ja! Habt ihr gut gekocht!“, nickte Chrissi. „Schön, dass wir euch ein weiteres Mahl mit der finnischen Küche begeistern konnten!“, grinste Riku. „Nicht nur für die finnische Küche…Ich meine, es gehört schon ein guter Koch an die Sache, bevor das Essen schmeckt“, lachte ich. „Danke! Ihr seid echt die besten!“, lachte Jukka zurück. „Nein! IHR seid die besten“, entgegnete Chrissi und schaute ihn herausfordernd an. „Meinst du? Glaub ich dir aber nicht!“, stieg er auf ihre Herausforderung ein. „ So? Glaubst du mir, dass auch nicht?“, fragte sie und beugte sich über den Tisch um ihn zu küssen. Als Chrissi sich sanft zurückzog, sagte Jukka: „Ok… das glaube ich dir!“ Ich grinste die beiden an und Riku legte seine Hand auf meine, die neben meinem Teller lag. Nach dem Essen setzten wir uns raus in den Garten und an den Pool und schauten kuschelnd in das Wasser. Wir wollten den Rest der Woche noch genießen, da Riku und Jukka während der Tour nicht so viel Zeit haben würden. Riku schaute mich an und als ich das bemerkte, drehte ich mich zu ihm und küsste ihn. Der Kuss dauerte lange und wurde immer leidenschaftlicher und da wir sehr nahe am Pool saßen, fielen wir, wie in Sydney, hinein. Chrissi und Jukka lachten schallend auf:„Das müsst ihr aber noch üben!“ „Ja… in Sydney sind wir auch in den Pool gefallen“, lachte ich, während ich mich aus dem Pool zog, „aber zum Glück ist ja Sommer… da trocknen die Klamotten schnell.“ „Tut mir leid, Honey…“, schaute mich Riku grinsend, aber auch schuldbewusst an. „Macht doch nichts, ich finde es sogar lustig, wenn das passiert“, lachte ich. „dann ist ja gut“, lächelte er zurück und küsste mir auf die Wange. Chrissi schaute Jukka an und sagte:„Aber uns ist das auch schon passiert… nicht wahr, Uhu?“ Jukka schaute in die Luft, als hätte Chrissi ihn überhaupt nicht angesprochen. „Jukka! Chrissi redet mit dir. Es ist nicht sehr freundlich, seine Frau zu ignorieren…“, wies Riku ihn an. „Jaja… schon ok! Und ja Sweetheart, das kennen wir nur zu gut… während eurer Flitterwochen… und nicht nur in den Pool… wir standen da vorne an dieser Mini-Klippe und sind ins Meer gefallen…“, gestand er dann immer leiser werdend. „Wirklich?!“, fragte ich ungläubig. Chrissi nickte lachend und ich stimmte mit ein. Riku schaute Jukka an: „ Respekt, Kumpel! Und dabei dachte ich, das in Sydney wäre peinlich gewesen…“ Jukka lachte nur kurz peinlich gerührt auf:“ Wie du siehst, geht es noch peinlicher. Und eigentlich hatte ich mit Chrissi ausgemacht, dass das nie jemand erfahren würde… nicht wahr, Sweetheart?“ „Tut mir leid!“, sagte Chrissi geschlagen und schaute traurig in den Pool. Jukka rutschte wieder zu Chrissi, legte einen Arm um sie, hob ihr Kinn an und gab ihr einen sanften Kuss. Ich schaute die beiden grinsend an. „Wisst ihr eigentlich, was für ein süßes paar ihr seid?!“, fragte ich sie, nachdem sie ihren Kuss beendet hatten. „Ja! Aber Riku und du seid mindestens genau so süß!“, antwortete Chrissi. „Danke Chrissi! Aber du und Jukka passt einfach am besten zusammen“, erwiderte Riku. „Aber du und Joanna auch!“, lachte Jukka. „Einigen wir uns einfach darauf, dass wir zwei perfekt zueinander passende Paare sind, bevor es Streit gibt?“, versuchte ich zu verhindern das die Situation eskalieren könnte. „Ok, Deal! Vor allem, weil die Tour eine schwierige Phase unserer Beziehungen werden könnte…“, sagte Riku darauf. „Aber sie werden es überleben, weil ich dich über alles liebe, Riku!“, sagte ich, schaute Riku kurz an und zog ihn dann in eine Umarmung. „So sehe ich das auch! Honey, du weißt gar nicht wie wichtig du mir bist!“, sagte Riku und küsste mich. „Oh doch! Das weiß ich!“, flüsterte ich an seinen Lippen. Nachdem wir unseren Kuss beendet hatten, fuhren wir noch mal in den Proberaum, wo Samu und Raul saßen und noch über die aller letzten Sachen redeten. „Hey! Wir haben uns gedacht, das hier irgendjemand ist, den wir nerven können!“; begrüßte Riku die beiden lachend. „Riku, du kommst genau richtig… wir haben ein kleines Problem mit deiner roten SG…“, gab Samu zurück. „So? Probleme mit meinen Gitarren? Was ist los?“, fragte Riku, der auf einmal sehr ernst wurde. „Naja… es ist so, dass Mikko sie eben einpacken wollte und dabei festgestellt hat, das die Elektronik im Eimer ist…“, erklärte Raul. „Verdammt! Ich kann mir jetzt aber keine neue mehr kaufen... Unser Musikladen hat sie nicht im Vorrat und wenn er sie bestellt, ist sie erst nächste Woche da… Kann man sie nicht reparieren?“, Riku klang leicht verzweifelt, weswegen ich ihm einen Arm um die Hüfte legte. „Naja… Karri hat sie sich angeschaut und gemeint, er könne es hinbekommen, aber davor bräuchte er ein ziemlich schwer erhältliches Ersatzteil…“, erzählte Samu. „Was für ein Teil? Vielleicht kann ich das für Karri besorgen…“, bot Jukka an. „Hm… er hat irgendwas von einer Steckerbuchse erzählt… aber was genau kann ich dir nicht sagen. Musst du ihn selbst Fragen.“, antwortete Raul. „Ist er noch da?“, fragte Jukka. „Ja eigentlich müsste Karri hier noch irgendwo rumlaufen.“, sagte Samu und Jukka verschwand in dem hinteren Teil des kleinen Clubs, indem sich der Proberaum befand. „Wie schön es wäre, wenn Jukka das Teil besorgen könnte…“, seufzte Riku. „Das wird er bestimmt!“, versuchte Chrissi ihn zu beruhigen. Ich umarmte Riku, der fast weinte, weil ihm seine Gitarre so wichtig war, und flüsterte ihm immer wieder ins Ohr, das er sich keine Sorgen machen müsse, weil Jukka das Teil bestimmt besorgen konnte. Samu unterhielt sich währenddessen mit Chrissi und ich hörte die beiden uns immer wieder auflachen. „Hei, Samu sing doch Stormy End… das passt irgendwie gerade zu der Situation“, hörte ich sie vorschlagen. „Wenn du mitsingst?“, lachte Samu. „Solange ich bei der Tour nicht mitsingen muss, ist mir das egal!“, lachte sie zurück und stimmte sofort Stormy End an. Samu stimmte ein und zusammen sangen sie nun Stormy End. Raul sang, wie gewohnt die Backgroundstimme und auch Riku fing an, in Rauls Gesang einzustimmen. Ich hielt ihn immer noch im Arm und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Nach einer guten Stunde, in der Chrissi, Samu, Raul und Riku einige Lieder gesungen hatten, kam Jukka strahlend mit Rikus roter SG in der Hand zurück. „Na los! An den Verstärker anschließen und dann lass was hören!“, forderte er Riku auf, nachdem er ihm die Gitarre in die Hand gedrückt hatte. Dieser nahm ungläubig ein Verstärkerkabel und steckte es ein. Dann fing er an zaghaft ein paar Töne zu spielen und als er hörte, dass sie wieder funktionierte, legte er richtig los und spielte eins seiner atemberaubenden Riffs. „Was hab ich dir gesagt? Jukka kriegt das hin“, grinste Chrissi. „Genau das habe ich dir auch die ganze Zeit gesagt!“, grinste ich ihn ebenfalls an. „Ja! Unsere Mädels glauben mal wieder an die Macht der Produzenten“, lächelte Riku. „Wir wollen ja auch Produzenten werden!“, entgegneten wir ihm, wie aus einem Mund. „Ich habe gesagt, dass ihr euch das nochmal überlegen sollt…“, sagte Jukka. „Ja… aber weißt du, Jukka, so eine Chance bekommen wir nie wieder!“, ich schaute Jukka an. „Überleg doch Mal, Uhu, wir könnten nicht nur in unserer Freizeit zusammen sein, sondern auch während des Arbeitens, wenn du nicht in die Mango Studios musst…“, versuchte Chrissi, ihn von unserer Ansicht zu überzeugen. „Ja schon… aber ich habe einfach Angst, dass ich dich irgendwann verlier, weil wir uns so nerven…“, gestand Jukka. „Du wirst mich nie verlieren! Das verspreche ich! Wie heißt es? Bis, dass der Tod euch scheidet? Und so wird es von mir aus auch laufen! Jukka, ich liebe dich so unendlich, dass nichts es beschreiben könnte ohne zu untertreiben!“, gestand Chrissi ihm ihre Liebe. Jukka zögerte. „Jukka, zier dich nicht so! Ich wäre froh, wenn ich jemanden hätte, der für mich so viel bedeutet und dem ich so viel bedeute, wie Chrissi dir und du Chrissi! Auch wenn ich Vivi habe, das ist noch lange nicht so innig wie bei euch beiden und dabei seid ihr kürzer zusammen, wie ich mit Vivi…“, sagte Samu und Jukka nahm Chrissi stürmisch in den Arm. „Ok… wenn du unbedingt meine Kollegin werden willst, gebe ich dir Jukka Immonens Nummer, damit du den Job sicher machen kannst“, grinste er ihr ins Gesicht und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Und was hältst du davon, Riku?“, fragte ich Riku, der immer noch mit seiner Gitarre dort stand. „Wenn du diesen Job unbedingt möchtest, dann habe ich nichts dagegen! Ich will doch, dass mein Honey glücklich ist“, stimmte er meiner Entscheidung direkt zu. „Ok! Dann müsst ihr bald mit drei Produzenten leben können…“, lachte ich. „Glaub mir, Joanna, wir hatten schon viel mehr Produzenten um uns…“, entgegnete Raul. „Naja… aber nicht dauerhaft, oder?“, fragend sah ich Raul an. „ Nein…. Aber wenn ihr uns zu viel werdet, schicken wir euch einfach in den Urlaub!“, lachte Samu. „Wie lieb du uns wieder hast… Sei froh, dass ich euch damals überhaupt unter Vertrag genommen habe!“, stichelte Jukka ihn. „Hei! Jetzt wirst du unfair! Dafür sind wir dir sehr dankbar und das weißt du auch! Und ja ich habe euch lieb!“, Samu klang erst leicht empört, wurde aber, während er redete, immer alberner. „Komm her, Spinner namens bester Freund“, lachte Jukka und umarmte Samu. Riku, Raul, Chrissi und ich schlossen uns an und so standen wir zu sechst knuddelnd im Proberaum. „Was wir mit euch verdient haben, können wir uns bis heute nicht erklären!“, kam es irgendwo aus der Mitte heraus, sodass wir die Umarmung lösten und uns nun Samu grinsend anschaute. „Glaub uns, Samu, wir uns auch nicht!“, sagte ich zu ihm. „Und wir erst recht nicht!“, grinsten Riku und Jukka Chrissi und mich an. „So eine ähnliche Unterhaltung hatten wir heute schon mal, nicht?“, lächelte Chrissi und schubste mich in Rikus Richtung. „Ich glaube, für die beiden kann es diese Unterhaltung nicht oft genug geben“, prustete Raul, womit er nicht ganz unrecht hatte und für Chrissi und mich galt das eindeutig auch. „Wollen wir morgen alle noch einmal etwas zusammen machen?“, fragte Samu. „Eigentlich hatte ich mit Joanna vor, meine Eltern zu besuchen… Du weißt ja, wie sie sind, wenn wir auf Tour fahren…“, sagte Riku. „Ja, weiß ich... na gut… Habt ihr wenigstens Zeit, Jukka?“, fragte Samu nun Jukka. „Ich müsste eigentlich noch ins Studio… Clark Kent würde gerne noch einen Song aufnehmen, bevor ich weg bin… Aber ich habe den Song schon soweit schon mit den dreien besprochen, abgeändert und schon einen Großteil aufgenommen. Deswegen würde das allerhöchstens drei Stunden dauern… wenn mir Sweetheart hilft zwei… und danach könnten  wir was machen“, antwortete Jukka. „Ok…. Wenn du ab zehn aufnimmst bist du zum Mittagessen fertig. Dann gehen wir essen und uns einen gemütlichen Nachmittag zusammen mit Raul, Sami und Osmo machen. Nur schade, dass ihr zwei nicht könnt… Wir hätten die Zeit unter uns noch genießen können... Aber vielleicht habt ihr ja Donnerstag oder so Zeit?“, Samu sah uns fragend an. „Eigentlich ja schon… nur haben wir noch einen kleinen Jetlag… Und wir wollten noch ein bisschen Zeit für uns haben… Vivi will bestimmt auch vor der Tour  noch mit dir verbringen“, sagte ich. „Ja… dafür hatte ich Mittwoch und Samstag geplant, weil Vivi muss ja auch arbeiten und hat nur dann frei…“, entgegnete Samu leicht traurig, „Ich würde ja gerne die letzte Woche komplett mit ihr verbringen, aber wenn sie arbeiten muss…“ Jetzt kullerte ihm eine einzelne Träne die Wange herunter. „Hei, Samu, nicht weinen. Ihr habt bestimmt noch viel Zeit zusammen!“, sagte Riku und nahm seinen Freund in den Arm. Samu wischte sich die Träne weg und lächelte Chrissi, mich, Jukka und Raul über Rikus Schulter an. Er flüsterte Riku ein ‚danke‘ ins Ohr und zog sich dann aus essen Armen. Riku schaute Samu noch kurz aufmunternd an, bevor Jukka sagte, dass er und Chrissi nun gehen müssten, da sie noch mit Petteri und Jukkas Bruder Tapio verabredet seien. Wir verabschiedeten uns und als die beiden aus der Tür verschwanden, schaute Samu Chrissi hinterher. „Samu?“, holte Raul, der seinen Blick bemerkt hatte, ihn aus seinen Träumen, „Lass uns auch nach Hause gehen!“ Samu nickte, verabschiedete  sich kurz und verließ dann stürmisch den Proberaum. Auch Raul verabschiedete sich und ging gelassen hinter Samu her.  „Was geht denn mit Samu?“, fragte ich stutzig über Samus Verhalten. „Hm… wüsste ich es nicht besser, würde ich sagen, entweder ist er frisch verliebt oder ihm ist gerade irgendetwas wichtiges eingefallen…“, antwortete Riku. ‚Samu frisch verliebt? Das kann nicht sein! Er ist doch schon lange glücklich mit Vivi zusammen…‘, schoss es mir durch den Kopf, ‚aber der Blick, den er Chrissi hinterhergeworfen hatte…. Nein! Das konnte und durfte nicht wahr sein! ‘ Als ich mit Riku im Auto saß, sprach ich meine Gedanken aus:„Riku? Hast du gesehen, wie Samu Chrissi angeschaut hat? – Hmja… aber meinst du, er hat wirklich Chrissi angeschaut? – Ja, Jukka ganz bestimmt nicht! – Wenn du recht hast, würde das bedeuten, dass… - Ja genau! Deswegen ja… - Aber Samu würde einem Freund nie die Freundin beziehungsweise Frau stehlen… - Glaub ich dir! Vielleicht war es auch ein Blick ins Leere und er wollte die gar nicht anschauen… - Möglich, aber ich werde ihn bei Gelegenheit mal darauf ansprechen.“ Riku parkte das Auto in der Einfahrt, wir stiegen aus und gingen ins Haus. 

Kapitel 5

Währenddessen kamen Jukka und Chrissi frisch umgezogen bei Tapio und Petteri an. „Hei, Pete! Hei, Tap!“ ,begrüßte Jukka die zwei, „Das ist Chrissi, meine Frau.“ „Hei, Chrissi! Ich bin Petteri, schön dich kennenzulernen“, stellte sich Petteri vor. „Hei, Petteri“, lächelte Chrissi. „Hei, Chrissi, ich bin Tapio, Jukkas Zwillingsbruder. Ich konnte ja leider nicht zu eurer Hochzeit kommen… Aber ich habe schon ganz viel über dich gehört“, grinste Tapio. „Hei, Tapio! Hoffentlich nur Gutes“, lachte Chrissi. „Ich kann doch gar nichts Schlechtes über dich erzählen, Sweetheart!“, sagte Jukka und zog Chrissi in seine Arme. „Dann ist ja gut“, lächelte sie zurück und gab ihm einen Kuss. Petteri und Tapio, die das beobachteten, warfen sich kurz einen Blick zu und stürzten sich dann auf Jukka. „Ey! Zwei auf einen ist unfair!“, rief dieser lachend. „Und waren wir jemals fair?“, fragte Petteri. „Nein…. Aber das war gerade wirklich nicht cool“, protestierte Jukka. „Ach komm schon, Bruderherz! Wer rumknutscht und nicht aufpasst, ist selbst daran schuld!“, stichelte Tapio ihn. „Wir haben nicht geknutscht, ich hab ihm EINEN Kuss gegeben“, mischte sich nun auch Chrissi ein, „Und jetzt bleibt gelassen!“ „Jukka, jetzt kann ich dein Prahlen von ihrem Sinn für Frieden“, sagte Tapio zu seinem Bruder. „Danke, Tapio! Und süß von dir, dass du sowas von mir erzählst, Uhu“, lächelte Chrissi die Zwillinge an. Jukka grinste verliebt zurück. Nach ungefähr zwei Stunden, in denen die vier viel lachten und Spaß hatten, verabschiedeten sich Jukka und Chrissi von Petteri und Tapio und fuhren wieder nach Hause.  Riku hatte währenddessen bei uns zu Hause auf einer seiner Gitarren, die er nicht mitnehmen wollte geübt, wobei ich gespannt zusah. „Honey, jetzt spielst du mir mal was vor“, sagte er, als er fertig geübt hatte und total am schwitzen war. „Ich kann das aber nicht so gut, wie du“, sagte ich bevor ich meine Gitarre nahm. „Na und?“, fragte Riku, „Spielst du aus deinem Beruf? Nein, also erwartet niemand von dir, dass du wie ich, der stundenlang auf der Bühne seine Riffs spielt. Spiel einfach.“ Er zwinkerte mir aufmunternd zu und ich begann ein Lied, das ich mal mit Chrissi vor einigen Jahren geschrieben hatte, zu spielen. Riku saß auf der Couch und hörte mir gespannt zu. Ich legte mein ganzes Herzblut in das Lied, weil es mir total viel bedeutete. Nachdem ich fertig gespielt hatte, fragte mich Riku erstaunt:„ Von wem ist das Lied? Du hast das so toll gespielt!“ Ich musste lächeln und antwortete:„Das habe ich mal mit Chrissi selbstgeschrieben… aber da ich finde, dass ich nicht so gut singen kann, habe ich sie immer singen lassen und kann deshalb den Text nicht… - Wow! Honey, das ist echt… wunderschön! Dass du das selbstgeschrieben hast… kaum zu glauben! Selbst bei Samu kommen so tolle Lieder selten raus und er schreibt eigentlich ständig Songs. – Findest du echt? – Ja, finde ich! Ihr solltet das mal vor Leuten spielen. Weißt du, die Tour wäre perfekt dafür… Ich glaube ich frage die Jungs, ob… - Nein! Ich kann das vor Leuten nicht spielen… - Aber du hast es auch vor mir gespielt… - Dich kenne ich auch und ich vertraue dir… auf euren Konzerten sind so viele unbekannte Leute… Und hast du Chrissi eben nicht gehört? Sie will während der Tour auf keinen Fall singen müssen... und ich kenn den Text zu dem Lied nicht – Honey, Chrissi kriegen wir überredet… außerdem hat Samu eh das Duett mit Chrissi, das auf dem Album ist, eingebaut… - Was?!? Aber nicht als wir zusammen die Playlists besprochen haben… - Mist! Das sollte geheim bleiben… Jukka hat gesagt, er würde das mit Chrissi klären, dass sie singt. Bitte sag ihr noch nichts, ja? – Riku? Das ist meine beste Freundin, ich habe keine Geheimnisse vor ihr! – Ja… sag es ihr trotzdem bitte nicht… die Jungs sind sonst sauer auf mich… - Na gut…. Ich gebe Jukka noch bis zu dem Tag vom ersten Konzert Zeit, weiß Chrissi bis dahin noch nicht, dass sie singen soll, sag ich ihr das, aber ich kann euch nicht versprechen, dass sie singt… - Ok… Danke! Du bist ein Schatz, Honey! Aber wenn Chrissi singt, spielst du auch dieses Lied, ok? – Falls Chrissi singen sollte, ja.“ Riku nahm mich in den Arm:„Danke! Du bist wirklich die allerbeste. Ich liebe dich!“ Ich reckte mich zu ihm hoch und küsste ihn. Danach spielte ich ‚Das Beste‘ von Silbermond auf meiner Gitarre. Riku verstand zwar nur ein bisschen davon, aber er war sichtlich gerührt, als ich ihm den Text übersetzte und die Musik gefiel ich auch. „Honey, du kannst wunderschön spielen! Und ich mag auch deinen Gesang! Ich könnte dir stundenlang zuhören…“, Riku schaute mich grinsend an. „Ach was! Ich bin gar nichts gegen dich… du bist ein Gitarrengott und kannst dazu so wunderschön singen… das Lied, das du mir als Entschuldigung geschickt war so schön, dass ich geweint habe…“, ich schaute Riku vielsagend an. Dieser fing, anstatt mir zu antworten, an zu schluchzen. „Du bist so goldig, Honey! Ich weiß nicht, was ich mit dir verdient habe!“, flüsterte er dann kaum hörbar. „Ich hab doch nur gesagt, wie sehr mich dein Lied berührt hat und ich deine Gitarren und Gesangskünste verehre…“, sagte ich. „Aber die Art, wie du es gesagt hast,…. Fuck! Ich hasse es, wenn mich jemand weinen sieht“, er atmete tief durch und beruhigte sich dadurch langsam. „Du brauchst deine Tränen nicht verstecken! Ich finde, es zeigt nur, dass ihr Männer nicht immer so hart seid, wie ihr nach außen tut… und das macht euch erreichbar“, ich nahm Riku in den Arm, dieser schluckte noch einmal und zusammen gingen wir noch ein wenig in den Garten.

Kapitel 6

Jukka und Chrissi waren inzwischen wieder zuhause und Jukka entschied, Chrissi nun auf die Tour und darauf, dass sie singen sollte, anzusprechen. „Sweetheart? Kannst du dich noch an das Duett mit Samu auf dem neuen Album erinnern?“, fragte er. „Klar! Wie könnte ich sowas Schönes vergessen?!?“, lächelte sie. „Gut… naja… Samu wollte, dass ihr das während der Tour singt, weil während der Tour im Frühjahr die Fans danach gefragt haben… Würdest du das machen? – Ahm… das kommt ziemlich überraschend… ich habe mich zwar schon immer gefragt, wie Samu sich auf der Bühne fühlt… aber… ich weiß nicht, ob ich vor so vielen Leuten singen kann… - Ich bin doch bei dir, Sweetheart! Und Samu, Riku, Osmo, Raul und Sami auch! – Ich weiß, das hilft mir ja auch…. Aber die Leute, die mich angucken würden… - Wenn du die Augen zumachst, schaffst du das! Und Samu nimmt dich bestimmt auch in den Arm, um dir zu helfen… Ich muss leider spielen… - Aber du sollst bei mir stehen... kann nicht Osmo spielen? – Nein… Wir brauchen zwei Gitarren… und Samu möchte nicht spielen, sondern sich auf das Lied konzentrieren können… Sorry!“ Chrissi sah ihn kurz verzweifelt an, grübelte aber weiter. „Ich muss darüber nachdenken… kann ich nicht bis Freitag oder so entscheiden?“, fragte sie. „Natürlich, Sweetheart! Lass dir ruhig Zeit und wenn du zwei Stunden vor dem ersten Konzert Bescheid sagst, ist das auch ok“, Jukka lächelte sie aufmunternd an. „Ich geh eben telefonieren“, sagte sie dann. Jukka nickte, Chrissi nahm sich das Telefon und setzte sich raus.

Ich saß mit Riku an den Baum, an dem wir auch an meinem Geburtstag gesessen hatten, gelehnt, als das Telefon klingelte. Riku stand auf und ging rein. „Ja, Chrissi, Joanna ist da, warte kurz“, hörte ich ihn sagen, als er wieder rauskam. Ich stand auf und ging Riku entgegen. Dieser streckte mir das Telefon schon entgegen. „Hei Süße! Was gibt es?“, begrüßte ich sie. „Hei! Ich brauche deinen Rat… Jukka hat mir eben gesagt, dass Samu gerne das Duett mit mir singen würde… - Ich weiß... Riku hat mir das eben auch erzählt. – Echt? Was hältst du davon? – Naja… ich sag mal so, ich würde mich das wahrscheinlich nicht trauen, aber ich habe mit Riku ausgemacht, dass wenn du singst, ich Gitarre spielen muss… und wir sollen unser selbstgeschriebenes Lied spielen… - Ich weiß aber noch nicht, ob ich singe.. ich glaube, ich kann das nicht! Da sind immer so viele Leute, ich habe einfach Angst mich zu blamieren… - Süße, wenn du das machst, stehe ich schon während des Duetts mit dir auf der Bühne! Mich kann dann niemand daran hindern, ich lasse dich da nicht alleine! – Danke! Aber… ich glaub ich kann das nicht… - Süße? Du glaubst, du schaffst so vieles nicht... und wenn du das dann machst, schaffst du es doch. Also schaffst du das hier auch! Und ich bin bei dir und die Jungs sind da! – Ich weiß, dass ist auch ein großer Punkt, der dafür spricht… aber ich weiß trotzdem nicht! – Lass dir das in Ruhe durch den Kopf gehen und frag mal die Jungs, wie es für sie war, als sie das erste Mal auf der Bühne standen. Vor allem würde ich Samu mal anrufen und ihn über seine Erfahrungen mit Konzerten ausquetschen… vielleicht hat er ja die passenden Argumente parat. Ich sag dir nur eins, wenn du es machst, bin ich bei dir! – Danke! Ich glaube ich rufe gleich mal Samu an. – Mach das! Sag mir Bescheid, wenn du dich entschieden hast, oder nochmal Hilfe brauchst! – Nochmal danke! Hab dich lieb, bye! – Ich dich auch! Mach’s gut!“ Ich lege auf und erzählte Riku kurz, was sie wollte. Dieser nickte und erzählte, dass er diese Ängste auch hatte und manchmal immer noch hat. Und Riku versprach mir, Chrissi das beim nächsten Treffen auch zu erzählen.  Chrissi saß immer noch auf der Terrasse und grübelte über das Gespräch mit mir nach. Nach ungefähr zehn Minuten nahm sie das Telefon, das sie vor sich auf den Tisch gelegt hatte und rief Samu an. „Haber?“, meldete er sich. „Hei, Samu! Ich bin es Chrissi. – Hei, Chrissi! Wie geht es dir? – Geht gerade so… hab ziemlich Krieg im Kopf. – Wieso? Ist was mit Jukka nicht in Ordnung? Ich kann ihn mir gerne mal vorknöpfen. – Nein, Samu! Mit Jukka ist alles bestens. Es geht eher um deine Frage, ob ich das Duett mit dir singe… - Ach so… ich habe schon damit gerechnet, dass du dich meldest, sobald Jukka mit dir darüber geredet hat… Was möchtest du wissen? Wie es ist auf einer Bühne zu stehen? – Ja, genau das wollte ich fragen! – Ok… Am Anfang musste ich mich jedes Mal total überreden, auf die Bühne zu gehen, weil ich bestialische Angst vor den Leuten hatte. Aber heute bin ich froh, dass ich es gemacht habe, die Leute lieben meine Musik und ich genieße es mittlerweile mit den Jungs auf der Bühne zu stehen! – Aber bei dir sieht alles so leicht aus.. wie du immer auf die Bühne springst und deine Show so souverän durchziehst… - Chrissi, ich kann dir deine Angst nicht nehmen… aber ich kann dir helfen, dass sie kleiner wird… von Konzert zu Konzert wirst du es mehr genießen von der Menge gefeiert zu werden und wenn die Leute dann noch deine Texte singen, genießt du einfach nur… - Ich würde es ja machen… aber was ist, wenn ich mich total blamiere? – Das habe ich mich auch immer wieder gefragt, aber jedes Mal, waren die Leute begeistert, auch wenn ich mal einen Fehler gemacht habe…  - Ja du schaffst es aber auch immer wieder die Fans und insgesamt das Publikum zum Lachen zu bringen... - stimmt auch wieder... aber glaub mir Chrissi, du kannst das schaffen!" Chrissi war kurz nicht zu hören. Sie dachte über Samus Weisheiten nach. Schließlich hatte sie sich entschieden:" Samu bist du noch da?" "Ja bin ich!" "Ok.. ich habe noch mal über die Sache nachgedacht. Ich mach’s!" Am anderen Ende der Leitung war eine Art von Triumphschrei zu hören. "Aber Samu, Joanna hat Riku versprochen, beziehungsweise Riku verlangt von Joanna, das sie ein Lied auf der Bühne spielt, was sie und ich zusammen vor ein paar Jahren geschrieben haben. Riku hatte ihr beim Spielen des Songs zugehört und war begeistert... deswegen.", fügte Chrissi nebenbei noch hinzu. Samu nickte am Telefon. Er hatte anscheinend vergessen, dass Chrissi davon überhaupt nichts mit bekam. "Samu?", kam es schließlich von ihr. "Oh tut mir leid. Ich war abgelenkt… Aber nochmal zurück zu dir, ich meine, es ist völlig ok, das Joanna euren Song spielt!", sagte Samu endlich."Da wird Riku sich freuen! Aber ob Joanna... naja.. sie wird hoffentlich genauso begeistern sein."

Später machte Chrissi sich auf den Weg in die Stadt um ein bisschen zu bummeln. Jukka hatte noch mit Clarkkent zu tun, also musste sie alleine etwas machen. Sie ging in der Stadt herum.

Gerade lief sie an einem dunklen Winkel vorbei. Irgendetwas packte sie am Arm und zog sie ins dunkle. eine Hand hielt ihren Mund zu. Somit war sie unfähig zu schreien. Ein Tuch wurde über ihre Augen gelegt. Sie war hilflos. "Das tut überhaupt nicht weh jetzt!", sagte eine Männerstimme an ihrem rechten Ohr. Der Mann hatte Rauchatem. Das war das einzige was Chrissi im Moment auffiel. Der Atem kam immer näher. Bis schließlich die Lippen des Mannes auf Chrissis Lippen lagen. Sie versuchte sich zu wehren, doch der Mann hielt sie fest und küsste sie. Chrissi konnte nichts anderes tun als es über sich ergehen zu lassen. Auch wenn sie dem Typen am liebsten gerade eine klatschen würde. Aber irgendwann.. "Er schmeckt so... anders... gut irgendwie... hey Chrissi! Hör auf so zu reden! du bist mit Jukka verheiratet!", dachte sie mit aufgerissenen Augen. Der Mann hatte sich immer noch nicht gelöst. Chrissi versuchte ihn mit einer Hand wegzudrücken. Sie berührte muskulöse Arme. Gegen die kam sie nicht an. Doch plötzlich löste er sich von ihr. Kurz herrschte Stille. Dann aber fing der Mann an:" Und hat das weh getan? " Chrissi schüttelte den Kopf. „Von wem bin ich gerade geküsst worden?!", dachte sie. "Ich möchte, dass du das nie vergisst!", sagte der Mann noch. Chrissi spürte immer noch seinen heißen Atem im Gesicht. Aber er entfernte sich langsam. Die Kraft an ihrer Hand ließ langsam nach. Bis sie ganz verschwunden war. Der Mann war anscheinend weg.

Langsam schob sie sich das Tuch von den Augen. Sie gewöhnte sich wieder an die Helligkeit des Tages und ging langsam aber sicher wieder weiter durch die Stadt. Sie bekam diesen Kuss nicht aus dem Kopf. Er war einfach so leidenschaftlich. Nur Jukka konnte sie so küssen! "Wer war das!", schoss ihr immer wieder durch den Kopf. Sie stieg später in einen Bus ein, der sie fast zu Riku und mir nach Hause brachte. Sie suchte dringenden Beistand. In der Hoffnung, dass ich schnell antworten würde, schrieb sie mir eine kurze SMS

Hei Joanna! Bist du zu Hause? Oder bist du noch mit Riku unterwegs? Ich muss UNBEDINGT was mit dir bereden!  XO Chrissi.

Fast war der Bus an der Haltestelle angekommen wo Chrissi ausstieg. Ich hatte ihr schon kurz davor geantwortet, dass ich fast zu Hause wäre und das Riku noch mal ins Studio müsse. Chrissi stieg wenig später aus dem Bus aus und lief von der Haltestelle bis hin zu Rikus, jetzt auch meinem, Haus. Ich entdeckte sie schon von weitem und stellte mich an die Tür. Sie schaute mich mit einem geschockten und andererseits lächelndem Gesicht an. Chrissi rannte die letzten fünf Meter bis zu mir und fiel mir in die Arme. "Du glaubst nicht, was mir gerade passiert ist!", sagte sie, bevor sie an mir vorbei ins Esszimmer sprintete, dort ihre Jacke über einen Stuhl warf und dann auf einem anderen platznahm. "Na los erzähl!", stocherte ich nervös. „Also… ich bin eben durch die Stadt gegangen und bin dann an einer Gasse gezogen worden. Es war ein Mann, der sagte, dass das, was er machen würde nicht weh tun würde… ich konnte nichts sehen, weil er mir die Augen verbunden hatte, aber er roch nach Rauch… dieser Rauchatem kam mir immer näher und dann hat der Mann mich geküsst! – Ob der Idiot weiß, dass du verheiratet bist? – Ich weiß nicht… aber das kam mir so vertraut vor… hätte der Mann keinen Rauchatem gehabt, hätte ich sofort gedacht, dass es Jukka ist… aber er war es nicht… - Chrissi, hast du vielleicht die Stimme erkannt? – Nein… sie kam mir bekannt vor… aber ich konnte sie nicht zuordnen… - Das Beste wäre, wenn du das einfach vergisst! Und Jukka sollte auch nichts davon erfahren… ich glaube nicht, dass der so glücklich ist, wenn er erfährt, dass seine Frau fremd geküsst wird… - Ich will auch Jukka nichts erzählen, aber der Kuss war so leidenschaftlich, da war so viel Gefühl drin… - Tu dir trotzdem den Gefallen und vergiss es einfach… - Ich versuche es…“ Chrissi sah mich echt aufgelöst an. „Ach, Süße!“, ich nahm sie in den Arm, „Alles wird gut!“ „Ja, aber wie kann sich etwas so falsches so gut anfühlen?“, fragte sie verzweifelt. „Keine Ahnung…“, entgegnete ich. Chrissi schüttelte den Kopf und schien danach etwas klarer denken zu können. „Ich habe Samu übrigens fürs Singen bei der Tour zugesagt“, sagte sie. Als ich den Namen ‚Samu‘ hörte, schoss mur Samus Blick, den er Chrissi hinterhergeworfen hatte, durch den Kopf und ich musste schlucken, was wenn er die Kussattacke begangen hatte? Wenn er wirklich in sie verliebt war, würde ich ihm das zutrauen, aber er wusste genau, dass  Chrissi unsterblich in Jukka verliebt war und dass er keine Chance bei ihr hatte. „Joana? Hörst du mir überhaupt zu?“, riss mich Chrissi aus meinen Gedanken. „Ja, sorry… ich habe nachgedacht… dann lass uns mal unser Lied üben!“, ich stand auf, griff meine Gitarre und fing an zu spielen. Nachdem Chrissi die Töne ein wenig auf sich einwirken lassen hatte, fing sie an zu singen. Wir waren so in das Lied, das wir immer wieder spielten und sangen, vertieft, dass wir nicht merkten, wie Riku nach Hause kam. Erst als er sich neben mich setzte, bekam ich es mit und ich erschreckte mich fürchterlich. „Man, Riku! Kannst du dich nicht irgendwie bemerkbar machen?“, fuhr ich ihn an. „Sorry, Honey, ich wollte euch nicht stören“, gab Riku entschuldigend zurück. „Schon gut“, zwinkerte ich und gab ihm einen kurzen Kuss. „Das hört sich übrigens super an! Hast du dich entschieden, Chrissi? Weil das doch das Lied ist, das Honey mir vorgespielt hat…“, fragte Riku dann. „Ja… ich habe vorhin mit Samu telefoniert und seine Argumente waren ziemlich überzeugend“, lächelte Chrissi. „Cool! Wollen wir dann gleich auch das Duett üben?“, fragte Riku. „Kannst du denn den Text von Samu?“, fragte ich lachend. „Klar! Nur mal so… ich habe das Lied mitgeschrieben…“, grinste er. „Also von mir aus, können wir es gerne üben… ich kann den Text auch noch… sowas prägt sich nun mal ein!“, sagte Chrissi. Riku stand auf, um seine Gitarre zu holen. „Dann lass mal was hören!“, forderte er sie auf und fing an zu spielen. Wie zuvor bei unserem selbstgeschriebenen Lied, ließ Chrissi erst die Töne auf sich einwirken, schloss die Augen und begann dann mit so viel Gefühl, an zu singen, dass ich Gänsehaut bekam. Auch Riku stockte kurz in seinem Spiel und schaute Chrissi kurz erstaunt an, bevor er weiterspielte. Nachdem die beiden das Lied zusammen beendeten, brach ich ihn Jubel aus und fiel Chrissi um den Hals:„Du kannst nichts besseres tun, als dich mit Samu auf die Bühne zu stellen! Da gehörst du hin, Süße!“ Auch Riku nickte begeistert:„ Chrissi, es wäre verschwendetes Talent, wenn du nicht auf die Bühne gehen würdest!“ „Ach, ihr spinnt doch!“, entgegnete Chrissi, „Ich kann doch kaum singen!“ „Chrissi, du kannst so wunderschön singen, dass ich eben beim Gitarre spielen, stocken musste, was normalerweise NIE passiert, egal wie toll jemand singt, aber dein Gesang übertrifft alles, was ich je gehört habe!“, sagte Riku und ich war echt stolz auf meine beste Freundin. „Wahrscheinlich, weil es so schlecht war“, lachte sie. „Süße, hör auf damit! Hör dir doch mal das Duett auf dem Album an! Dann hörst du, wer nicht singen kann… und du bist nicht!“, langsam reichte es mir. Ich nahm die CD aus dem Schrank, legte sie in die Anlage und spielte das Duett ab. Als Chrissi ihre Stimme hörte, schien sie sich selbst zu bewundern. „Wow! Bin das wirklich ich? Ich meine, ich weiß, dass ich das bin… aber das ist nicht meine Stimme“, sagte sie. „Das bist du aber! Und du hörst dich in echt noch viel besser an“, entgegnete ich lachend. „Chrissi, es ist normal, an sich selbst zu zweifeln, aber du hast echt null Grund dazu. Du hast eine wunderschöne Stimme und nichts gegen Samu, aber im Vergleich zu dir hört er sich an, wie ein Schaf“, unterstützte Riku mich. Chrissi nickte zögerlich:„Ok, dann ist ja gut, das ich mich für das Singen entschieden habe!“ Wir unterhielten uns noch ein wenig über die Tour und wie aufgeregt Chrissi und ich seien, da wir ja zu ersten Mal auf einer Bühne stehen würden, bevor Chrissi nach Hause ging. 

„Hey, Sweetheart! Hast du alles in der Stadt bekommen?“, begrüßte Jukka Chrissi, als sie nach Hause kam. ‚Wenn er den Kuss meint...‘, schoss ihr in den Kopf. „Ja, habe ich“, antwortete sie.

 

Kapitel 7

Heute war der Tag, den Chrissi und ich so lange entgegengefiebert hatten. Heute würden die Jungs ihr erstes Konzert in Helsinki spielen und nach der Show sich auf den Weg quer durch Finnland machen würden, bevor sie den Rest Europas unsicher machen würden. Ich packte gerade die letzten Sachen in meinen Koffer und in die Tasche, die ich mit in den Bus nehmen würde. Riku hatte ja schon Übung und empfahl mir, was ich auf jeden Fall mit in den Bus nehmen sollte und was man nicht so brauchte und in das Gepäckfach des Busses konnte. 

Bei Jukka und Chrissi war es genauso, Jukka gab Tipps, was Chrissi unbedingt oben im Bus brauchte und was nicht so unbedingt.

Um elf trafen wir uns vor dem Proberaum, wo schon ein großer Tourbus stand. „Hei, Hakki! Schön dich wiederzusehen“, grinste Riku dem Busfahrer entgegen, als wir am Proberaum ankamen. „Riku! Du Chaot, hab dich vermisst“, lachte dieser und umarmte Riku. „Hakki, meine Frau, Joanna!“, stellte Riku mich dann vor und legte mir einen Arm um die Schulter. „Was habe ich alles verpasst? Und hei, Joanna, ich bin Hakki, der Kapitän unseres Straßenschiffs“, lachte er. „Hei! Und ich denke, du hast sehr viel verpasst“, lächelte ich. In dem Moment kamen Jukka und Chrissi. „Ja, hast du! Aber komm her, du verrückter Busfahrer!“, sagte Jukka, der gerade bei uns ankam und Hakki nun kurz umarmte. „Das ist Chrissi, seit circa 2 Monaten meine Frau“, grinste er. „Hei! Das ist doch, der angehende Star! Hab es von Samu eben gehört, er ist schon im Bus“, grinste er, „Und wehe, es gibt keinen Gesang, dann fliegst du aus meinem Bus!“ Hakki fing an zu lachen. „Dann kannst du aber darauf wetten, dass du bald nicht mehr unser Busfahrer bist“, lachte Jukka.         „ok… du darfst dir aussuchen, ob du singst oder nicht. Ich will diese lustigen Touren nicht verlieren“, sagte Hakki schnell. Chrissi lächelte:„Du wirst bestimmt was hören, Hakki, mach dir mal keine Sorgen!“Wir gingen in den Bus und suchten uns Betten aus. Jukka nahm eine der Kojen unten, Chrissi die darüber, Sami und Samu lagen gegenüber. Auf der gleichen Seite, wie Chrissi und Jukka, suchten Riku und ich unsere Betten aus. Gegenüber von uns schliefen Raul und Osmo. Außerdem verstauten wir unser Handgepäck. Nachdem alle da waren und alle ihre Sachen unterbekommen hatten, fuhren wir los. Es war keine lange Strecke bis zum ‚Circus‘, wo die Jungs heute ihren ersten Auftritt hatten, deshalb waren wir nach einer halben Stunde angekommen. Die Crew war schon da und legte die Elektronik zurecht, baute das Schlagzeug, die Mikrofone und die Keyboards auf und spannte neue Saiten auf die Gitarren. „Also erst mal als kleine Info, wenn wir herkommen, ist die Crew immer schon am Arbeiten und da wir dabei nur stören, gehen wir in den Backstage-Bereich und sprechen nochmal alles durch“, erklärte Riku mir. Ich nahm meine Gitarre und folgte ihm rein. An der Tour bekamen wir einen All Areas-Pass. „Chrissi, wollen wir das Duett mal üben“, hörte ich Samu fragen, als ich in den ‚Relax‘-Raum kam. „Klar! Aber nur wenn Riku Gitarre spielt?“, antwortete sie und schaute Riku fragend an. „Honey, darf ich mir deine Gitarre mal leihen?“, fragte er. Ich nickte und gab sie ihm. Wie auch, als Chrissi und ich unser Lied geübt hatten und als Riku das Duett mit Chrissi gesungen hatte, ließ Chrissi erst die Töne auf sich einwirken, bevor sie dann, fast noch schöner als Dienstag anfing zu singen. Samu schaute Chrissi verwundert an und auch Jukka, der gerade etwas in seiner Tasche suchte, stockte und schaute kurz zu seiner Frau. Samu verpasste fast seinen Einsatz, doch er schaffte es gerade noch so. Jetzt, wo ich die beiden Stimmen vergleichen konnte, konnte ich Riku auch verstehen. Samu klang im Vergleich zu Chrissi wirklich wie ein Schaf. Nachdem das Lied zu Ende war, fiel Chrissi erst auf, dass jeder, die Crew, Samu, Riku, Jukka, Raul, Sami, Osmo, Hakki, ich und die ganzen Leute, die von der Halle da waren, sie ansahen. „Was?“, fragte sie. „Sweetheart, das war… einfach nur wunderbar!“, sagte Jukka. Alle anderen nickten und als MP anfing zu klatschen, stimmten alle mit ein. Chrissi stand immer noch umringt von den Leuten da und wurde rot. Jukka nahm sie in den Arm:„Ich bin echt stolz auf dich, Sweetheart! Du hast es jetzt schon geschafft vor gut 30 Leuten zu singen, du schaffst das nachher!“ Er küsste sie sanft auf die Stirn. „Du machst mich nachher auf der Bühne zum alten Mann, wenn du singst wie gerade“, sagte Samu. „Wenn ich so singen kann… ich habe immer noch total Angst vor den Leuten…“, gab Chrissi zurück. „Süße, ich stell mich mit dir auf die Bühne, ich gehe erst, wenn du deine zwei Lieder gesungen hast und ich mein eines gespielt habe“, versprach ich ihr. „Zwei?? Welches noch?“, fragte Osmo. Chrissi schaute erst mich an und dann die Gitarre, die Riku immer noch hatte. Ich verstand, nahm Riku die Gitarre weg und fing an zu spielen. „You’re nice but I know I won’t get you…..“, fing Chrissi an zu singen. Samu musste schlucken. Dieses Lied passte perfekt zu seiner Situation. ‚Warum habe ich mich in die Frau eines meiner besten Freunde verliebt?!?! Man! Wie dumm muss man sein?‘, Samu ging aus dem Raum, er konnte sich das Lied nicht anhören. „Samu? Alles ok? Du bist eben wie von einer Tarantel gestochen weggelaufen“, Raul stand hinter Samu, der vor der Halle stand und rauchte. „Hmm… alles ok“, antwortete dieser abwesend. „Wirklich? Das hat sich nicht wirklich überzeugend angehört…“,  hakte Raul nochmal nach. „Nein, Raul, alles ok“, sagte Samu diesmal etwas mehr überzeugend. Samu hatte die ganze Zeit, bis Raul gekommen war, darüber nachgedacht, was an Chrissi so besonders war. ‚Ich muss damit aufhören!‘, sagte Samu zu sich selbst und kam gefolgt von Raul wieder zu dem Rest. Die Crew und die Leute von der Halle hatten sich mittlerweile wieder an die Arbeit gemacht, da in einer Stunde der Soundcheck anfangen sollte. „Alles ok, Samu?“, fragte Riku seinen Kumpel besorgt. „Ja, alles in Ordnung“, nickte dieser. ‚Soweit man das alles in Ordnung nennen kann...‘, fügte er in Gedanken hinzu und schaute kurz zu Chrissi, die Jukka gerade einen Kuss gab, was Samu im Herzen weh tat.

Nachdem die Crew alles aufgebaut und für den Soundcheck vorbereitet hatte, fingen die Jungs auch damit an. Als ich mit meiner Gitarre auf die Bühne gehen wollte, schüttelte Karri den Kopf:„Du willst nicht wirklich mit deiner Gitarre spielen, oder?“ „Doch, hatte ich eigentlich vor… Wieso?“, ich schaute Karri verwirrt an. „Naja… dann hätten die Jungs dir ja umsonst eine neue Gitarre extra für die Tour gekauft“, lachte Karri. „Was?!?“, ich schaute ihn geschockt an. Osmo bekam das mit und grinste die zu Samu, Sami, Raul, Jukka und Riku, die von der Bühne sprangen und auf mich zukamen. „Naja…. Eigentlich wollten wir sie dir ja schon früher geben… aber Karri wollte dich unbedingt mal schocken“, lachten sie und hielten mir eine Gibson Flying V im Teakholzstyl unter die Nase. „Mission geglückt, Karri! Und jetzt zu euch Verrückten, Spinnt ihr? So eine Flying V ist doch so extrem teuer und ihr wollt mir die schenken?!? Ihr habt einen Knall!“,  sagte ich. „Es gibt teureres…. Außerdem haben wir zusammengelegt und eine aus der obersten Unterschicht genommen“, grinste Sami. „Trotzdem habt ihr einen Knall! Ich kann die nicht annehmen“, entgegnete ich. „Kannst du doch, Honey! Was ist dabei?“, fragte Riku. „Was dabei ist? Die ist teuer und ich habe immer Unglück mit teuren Sachen… “, antwortete ich.  „Ach Quatsch, Joanna! Wir werden alle mit aufpassen, dass diesem Schatzi hier nichts passiert“, zwinkerte mir Osmo und zeigte auf die Gitarre. „Na gut… ich nehme sie an…  DANKE!!“, ich fiel allen um den Hals. „Gerne, Joanna! Für Chrissi haben wir übrigens auch noch was“, sagte Samu grinsend. „Lasst mich raten: Ein Mikrofon?“, lachte Chrissi, die nun näher kam. „Jackpot“, grinste Raul und ließ sich von Karri ein Mikro in die Hand drücken. „Wow! Das ist wunderschön! Danke!“, sagte Chrissi, als sie es in kurz betrachtet hatte, und auch sie umarmte die Jungs. Jetzt erst konnte ich das Mikro richtig erkennen, es war grün und es stand mit rot ‚Autumn Tour – Don’t forget the wonderful moments‘ darauf. „Die wird es geben! Und jetzt los, gleich ausprobieren!“, forderte Riku Chrissi und mich auf. Wir sprangen mit den Jungs auf die Bühne. Als Sami hinter seinem Schlagzeug saß, fingen Riku, Osmo, Raul und Jukka an zu spielen. Ich stand ganz dicht neben Chrissi, ich wollte ihr schon beim Soundcheck zeigen, dass ich ihr nicht von der Seite weichen würde. Sie schloss, wie immer, beim Singen die Augen und haute auch diesmal alle mit dem Gefühl in ihrer Stimme um. Ich sah, wie die Jungs sich einen Blick zuwarfen und alle gleichzeitig aufhörten zu spielen. Chrissi interessierte das nicht und sang mit Samu einfach weiter, griff aber haltsuchend nach meiner Hand. Jukka kam zu uns und umarmte Chrissi von hinten. Diese ließ meine Hand wieder los und legte sie stattdessen auf Jukkas Hände, die vor ihrem Bauch verschränkt waren. Riku kam auch zu uns und ich legte meine Arme um seine Hüfte. Nach dem Lied kam MP zu uns:„Eigentlich könntet ihr das wirklich so spielen… das passt gut!“ „Würde mir gefallen, dann könnte ich nämlich meinem Sweetheart den Rücken stärken“, grinste Jukka, der Chrissi immer noch umarmt hielt. „Aber ich würde zumindest eine Gitarre spielen lassen, vielleicht auch nur heute… Ich finde zwar a cappella toll, aber ich würde mich wohler fühlen, eine Gitarre als Begleitung zu haben…“, sagte Chrissi leicht ängstlich. „Wenn du dich wohler fühlen würdest, spiele ich natürlich“, lächelte Riku sie aufmunternd an. „Danke, Riku… vielleicht brauch ich das in Tampere auch schon nicht mehr… aber ich habe schon ein bisschen Angst vor heute…“, verlegen drückte sie sich an Jukkas Brust. „Sweetheart, das ist ganz normal… Mach dir keine Sorgen! Wir sind alle bei dir und werden auch nicht weggehen!“, Jukka strich ihr sanft über den Rücken. Ich hörte stumm zu und wurde anscheinend leicht blass um die Nase, da Riku mich fragte, ob alles ok sei. „Geht… mir geht’s genauso, wie Chrissi, ich hab Angst vor nachher…“, gab ich zu. „Süße“, Chrissi zog sich vorsichtig aus Jukkas Armen und drehte sich zu mir, „ich kann dir eigentlich nur sagen, was Jukka eben gesagt hat… “ Ich nickte und nahm sie in den Arm:„Wir schaffen das zusammen, Schatzi, oder?“ „Natürlich, Süße! Ich lass dich auch nicht allein!“, flüsterte sie mir ins Ohr.  Als wir unsere Umarmung beendet hatten, grinste ich die Jungs voller Selbstvertrauen an. Wenn meine Beste dabei ist, wird es bestimmt nicht so schlimm. Nun kam Karri, der mir meine Gitarre, die ich jetzt zum ersten Mal hielt, brachte. "Hier Ihre Gitarre, Ma'am. Ich hoffe sie ist richtig gestimmt und entspricht Ihren Wünschen", alberte Karri. "Werden wir sehen... Danke, Sir!", stieg ich auf seinen Scherz ein und erntete einen kurzen verwirrten Blick von Karri, der anscheinend nicht damit gerechnet hatte, dass ich auf seinen Spaß eingehen würde. Ich nahm Karri die Gitarre ab und legte mir den Gurt um. Ich steckte das Kabel in mein 'Arschgerät' und fing vorsichtig an zu spielen. Riku schnappte dich wieder seine Gitarre, die er weggestellt hatte, und stimmte in mein Lied mit ein. Osmo stand wieder am Keyboard und stieg, nachdem er kurz zugehört hatte, mit in das Lied ein. Sami spielte schon einen Beat dazu und Raul zupfte auf seinem Bass, als Chrissi, die Jukkas Hand hielt, anfing zu singen. Samu war anscheinend eine rauchen  gegangen, da ich ihn nirgends sehen konnte. 

Kapitel 8

„Noch eine halbe Stunde, dann muss ich dich leider verlassen, Honey", Riku zog mich auf seinen Schoß, nahm mich in den Arm und küsste mich. "Und dann ungefähr eine Stunde, dann bin ich das erste Mal auf einer großen Bühne mit... Wie viele Leute passen hier rein?", fragte ich. "Ahm... zwei-, zweieinhalbtausend Personen maximal, glaube", antwortete Riku. "Mit zwei- bis zweieinhalb Tausend Leuten im Publikum und den besten sieben Menschen der Welt auf der Bühne", beendete ich meinen Satz. Riku grinste mich an und gab mir noch einen Kuss. Wir hatten uns für ein paar der letzten Minuten zurückgezogen. Nach zehn Minuten Zweisamkeit gingen wir zurück zu den anderen. "MP ist gerade über die Bühne gelaufen... er sagt die Halle ist randvoll... jetzt hab ich wieder mehr Angst...", Chrissi war sofort auf mich zugesprungen gekommen.“Sweetheart, ich komme sobald du auf der Bühne bist zu dir! Mach dir keine Gedanken", Jukka kam gelassen hinter seiner aufgedrehten Frau her geschlendert. "Danke! Ich liebe dich so sehr!", sie drehte sich zu Jukka und küsste ihn zärtlich. „Sweetheart, ich komme sobald du auf der Bühne bist zu dir! Mach dir keine Gedanken", Jukka kam gelassen hinter seiner aufgedrehten Frau her geschlendert. "Danke! Ich liebe dich so sehr!", sie drehte sich zu Jukka und küsste ihn zärtlich. "Ich dich auch, Sweetheart!", flüsterte Jukka und küsste sie noch mal. "Und ich bin auch die ganze Zeit bei dir!", sagte ich dann. "Und ich bei dir! Wenn wir unser Lied spielen. Ich lass dich auch nicht allein!", strahlte mich Chrissi an. Bis die Jungs auf die Bühne mussten, alberten wir noch ein wenig mit ihnen herum und beobachteten, wie sie sich zwei Minuten, bevor die ersten auf die Bühne mussten, sich alle die Ghettofaust gaben. Ich gab Riku noch einen kurzen Kuss, dann sprang dieser schon auf die Bühne, wovor die Menge sofort anfing zu jubeln. Auch Chrissi gab Jukka noch einen Kuss, bevor g mit Sami, Osmo und Raul hinter Riku hersprangen. Sie fingen an zu spielen und Samu rannte nun einzeln auf die Bühne, wobei die Menge tobte, und fing sofort an zu singen, wie er das immer tat und Chrissi und ich es auch schon kannten. Nach zwei Liedern begrüßte er dann die Fans:"Hei! Geht es euch gut?" Die Fans kreischten. „Super! Dann können wir ja loslegen“, Samu nickte den Anderen zu und stimmte Out of Tune an. „Lass uns in den Graben gehen… dann können wir uns schon mal ein bisschen umschauen“, sagte ich zu Chrissi, die zustimmend nickte. Wir gingen in den Pressegraben, wo uns die Security dumm anguckte, woraufhin wir ihnen stolz unseren All-Areas-Pass zeigten. Die Security nickte und schaute dann wieder in die Menge, um zu schauen, dass niemand versuchte über die Wellenbrecher zu kommen. Chrissi stand wie festgeankert an einer Stelle und guckte die Leute an. „Oh mein Gott! Sind das viele…“, hörte ich sie sagen, das durch die großen Boxen, durch die die Musik unserer Jungs tönte, gar nicht so einfach war. Ich nickte und sagte nur, dass wir uns lieber auf uns selbst und die Musik der Jungs konzentrieren sollten, da wir uns gleich konzentrieren müssen würden. Samu hielt zwischen den Liedern seine berühmten Reden. „Jetzt haben wir ganz besonderes für euch! Während der Tour im Frühjahr haben uns viele gefragt, ob wir das Duett, das auf dem Album drauf ist, spielen könnten. Da aber eine ganz wichtige Person dafür gefehlt hat, konnten wir es nicht spielen… Heute ist sie aber hier, zusammen mit ihrer besten Freundin. Chrissi, Joanna kommt doch her!“, sagte Samu nach einer Weile und kam zusammen mit Riku an den Bühnenrand, um Chrissi und mir auf die Bühne zu helfen. Jukka verließ seinen Platz am Keyboard und kam auf Chrissi zu. „Diese beiden waren letztes Jahr noch zwei Fans unter vielen. Heute sind sie sehr wichtig für uns!“, erzählte Samu weiter. Riku legte einen Arm um mich, um dem Publikum zu zeigen, wie wichtig wir für sie seien. Jetzt nahm Jukka Samu das Mikro aus der Hand:„Ihr habt vielleicht schon Gerüchte gehört, dass Riku und ich jetzt verheiratet sind… das ist wahr! Wir haben diese beiden hübschen hier geheiratet!“  Er küsste Chrissi und das Publikum fing an zu jubeln. „Aber jetzt wollen wir euch nicht weiter auf die Folter spannen. Hier unser Duett!“, sagte Samu, der Jukka sein Mikro wieder abgenommen hatte und Osmo brachte Chrissi ihres. Ich stellte mich ganz nah an meine beste Freundin, die stumm in die Leute schaute und sich an Jukka drückte. „Schatzi, Augen zu! Das hilft dir! Hier sind nur du, ich und die Jungs!“, versuchte ich sie aus ihrer Trance zu holen. Chrissi atmete tief durch, schloss die Augen und wartete darauf, dass Riku anfing zu spielen. Es herrschte eine angespannte Stille in der Halle, die Riku nun mit seiner Gitarre unterbrach. Nach einigen Tönen fing Chrissi zuerst unsicher an zu singen. Als Samu einstieg, fing sie an, sicherer zu werden. Ich beobachtete die Leute und sah, wie einige anfingen zu weinen. Man hörte nur Samus und Chrissis Stimme und Rikus Gitarre. Die ganzen Leute hörten wie gebannt zu. Nach dem Lied jubelten alle und Jukka flüsterte Chrissi etwas ins Ohr. MP kam mit meiner nagelneuen Flying V auf die Bühne und gab sie mir in die Hand. „Dankeschön! Jetzt spielen Joanna und ich noch ein Lied, das wir selbst geschrieben haben… Und ich möchte mich jetzt schon mal bei der Band und der Crew bedanken, dass sie uns das alles ermöglichen“, strahlte Chrissi und die Leute fingen erneut an zu jubeln. Ich fing an zu spielen und lächelte Chrissi kurz stolz an, sie hatte es geschafft, also schaffte ich das jetzt auch! Im Augenwinkel bekam ich mit, wie Samu von der Bühne ging, aber ich konzentrierte mich auf mich und meine Gitarre. Die Jungs stimmten in mein Spielen ein und Chrissi fing an zu singen. Ich schaute auf meinen Gitarrenhals und versuchte die Leute auszublenden, nur mich und die Musik zu hören, aber es gelang nicht ganz und ich baute ein paar kleine Fehler in das Lied ein. Da niemand das Lied kannte, fiel es auch keinem auf und die Leute jubelten los, nachdem wir fertig gespielt hatten. Es war ein atemberaubendes Gefühl. 

Kapitel 9

„Honey, du warst super! Ich bin stolz auf dich, dass du das gemacht hast!“, begrüßte mich Riku, nachdem sie zwei Zugaben gespielt hatten hinter der Bühne. „Danke!“, antwortete ich, umarmte und küsste ihn. „Bitte nicht kuscheln, ich bin doch total geschwitzt! Ich spring unter die Dusche und komme dann wieder zu dir“, sagte er, zog sich aus meinen Armen und verschwand Richtung dem kleinen Bad. Ich war nach den beiden Liedern, bei denen ich auf der Bühne sein durfte, nicht in den Graben zurückgesprungen, sondern in den Backstagebereich, um mich besser mit Chrissi unterhalten zu können. Das hatten wir auch getan. Bis die Jungs von der Bühne gekommen waren, hatten wir uns über die Gefühle, die wir während unseres kurzen Auftrittes gehabt hatten, unterhalten. „Verdammt, Sweetheart! Weißt du, wie viele Leute du zum Weinen gebracht hast?“, fragte Jukka, der frisch geduscht und umgezogen ankam. „Viele! Ich hab’s gesehen als ich meine kleine Ansprache gehalten habe“, lächelte Chrissi. „Nicht nur viele, sondern alle! Selbst die Männer haben geweint und auch die Jungs und ich hatten Tränen in den Augen!“, entgegnete er stolz. „Jap“, nickte Raul, „und auch JJ hat total viel Gefühl rüber gebracht!“ „Danke, Raul“, grinste ich. „Wer geht gleich Autogramme schreiben?“, wechselte Sami nun das Thema. „Also ich geh gerne raus“, sagte Osmo.  „Ich komm mit dir“, sagte Samu, „ich warte nur bis Riku geduscht hat und hüpfe dann auch kurz drunter.“ In dem Moment kam Riku mit noch nassen Haaren wieder. Samu nickte in die Runde und verschwand dann auch Richtung Bad. Ich ging auf Riku zu und umarmte ihn. „Mhh! Du riechst gut!“, grinste ich ihm ins Gesicht. Riku grinste zurück, flüsterte ein ‚Danke‘, bevor er mich küsste. „Weißt du, dass du mal wieder super Riffs gespielt hast?“, fragte ich zwischen zwei Küssen. Er nickte und zog mich näher an sich. „Honey, hier ist kein Pool, in den ich dich schmeißen kann und es wird mir eindeutig zu heiß mit dir. Hör bitte auf mich so zu küssen, wenn du nicht willst, dass ich über dich herfalle“, flüsterte er mir ins Ohr und lockerte seine Umarmung. „Das ist gar nicht einfach, du bist zu süß dafür!“, flüsterte ich zurück, trotzdem zog ich mich aus seiner Umarmung und legte einen Arm um Rikus Hüften. „Sweetheart, willst du mit raus Autogramme schreiben und Fotos machen?“, hörte ich Jukka Chrissi fragen. „Was soll ich denn da? Ich steh doch eh nur dumm daneben“, stellte Chrissi eine Gegenfrage. „Quatsch! Nach dem Auftritt eben, wollen die da draußen bestimmt alle ein Autogramm von dir, CB“, antwortete Osmo. „CB?!?!“, Chrissi schaute Osmo fragend an. „Naja… C für Chrissi und B für Backlund… ist kürzer, wenn das für dich ok ist, Chrissi?“, erklärte dieser. „Ahm… ok. Und wenn Jukka draußen bei mir bleibt, komm ich mit“, sagte Chrissi. „Mach ich!“, nickte Jukka. „Tsja… dann bleiben wir wohl mit Sami und Raul alleine hier, Honey“, grinste Riku. „Ist das ein Problem?“, lächelte ich zurück. „Sehen wir mal“, flüsterte Riku und küsste mich noch einmal. „Osmo, willst du auch noch kurz duschen?“, fragte Samu, der gerade wiederkam. „Ich hab vor Jukka geduscht…“, grinste dieser. „OMG!“, sagte ich. „Was? Wenn du es gewohnt bist, schnell zu duschen, weil andere auch noch wollen, ist das ganz normal! Aber lasst uns die Fans draußen jetzt nicht weiter warten lassen“, erklärte Osmo mir, stand dann auf und ging Richtung Tür, in der Samu noch stand. Jukka ging auch Richtung Tür, aber Chrissi blieb stehen und schaute ihn mit großen Augen an. „Was ist , Sweetheart? Komm, ich bleibe bei dir!“, sagte Jukka und hielt ihr seine Hand entgegen. Zögerlich griff sie danach und folgte den dreien hinaus. „Ich kann sie schon verstehen… ist heute wohl ein bisschen viel auf einmal“, sagte Raul, als die Tür hinter Osmo, Samu, Jukka und Chrissi zugefallen war. „Ja… es ist ja sogar zu viel für mich… und ich musste ‚nur‘ bei zwei Liedern auf der Bühne stehen…“, nickte ich. „Genau deswegen gehe ich auch nicht raus! Ich will dich nicht alleine lassen und ich weiß, wie man sich nach seinem ersten großen Konzert fühlt…“, Riku sah mich mitfühlend an. „Hmm… ein supercooles Gefühl, aber für das erste Mal… einfach zu viel!“, lachte ich. „Wir sind alle total stolz auf euch, weil wir wissen, dass wir euch damit ziemlich überfordert haben... aber dafür hab ihr das super gut gemacht, ich meine, ich bin auch vor jedem Konzert total aufgeregt und nachher oft total aufgelöst, weil es so toll war“, schilderte Sami.  „Ich hol uns mal ein Bier“, sagte Raul und ging aus dem Raum. „Aber es war eine total … interessante Erfahrung und ich finde es auch total toll, zu hören wie sich Profis dabei fühlen. Ich bin so froh, hier zu sein, euch zu kennen und vor allem Riku zu haben“, lächelte ich.  „Ich hol uns mal ein Bier“, sagte Raul und ging aus dem Raum. „Aber es war eine total … interessante Erfahrung und ich finde es auch total toll, zu hören wie sich Profis dabei fühlen. Ich bin so froh, hier zu sein, euch zu kennen und vor allem Riku zu haben“, lächelte ich. "JJ, weißt du, wie nah das geht?", fragte Sami. "Klar! Sonst würde ich das nicht sagen", grinste ich. "Honey, du bist so süß!", Riku sah mich verliebt an.  Draußen stand Chrissi total überfordert neben Jukka in einer Menge von Fans. "Chrissi! Kann ich ein Foto mit dir und Jukka machen?", fragte ein Fan. "Ja, komm her!", antwortete sie und nahm den Fan zwischen sich und Jukka. Jemand machte ein Bild und der Fan bedankte sich und ging zu Samu und Osmo. "Kann ich ein Autogramm haben?", fragte jemand hinter Chrissi. "Meinst du mich?", hinterfrage sie. "Ja! Ich mag deine Stimme!", grinste der Fan zurück. "Danke!", lächelte Chrissi zurück, nahm den Edding, den sie hingehalten bekam und unterschrieb auf dem Ticket. "Danke! Seit wann bist du mit Jukka verheiratet?", fragte der Fan dann noch. "Seit 14. Juni", lächelte sie. "Das sind ja erst knapp drei Monate!", schlussfolgerte der Fan. "Ja, aber es waren tolle drei Monate!", grinste Chrissi überglücklich, nahm abwesend einen Edding, der ihr hingehalten wurde, und unterschrieb ein weiteres Ticket. "Kann ich noch ein Bild von euch beiden zusammen haben? Ihr seid voll süß zusammen!", lächelte der Fan. "Klar kannst du haben!", grinste Chrissi. "Hei, Uhu! Dreh dich mal rum!", sprach sie dann Jukka an. Dieser tat, was ihm gesagt wurde und drehte sich zu Chrissi herum:"Was ist denn los?" "Dieser Fan hätte gerne ein Bild von einem süßen Paar", lachte sie. "Haha! Sehr cool, gefällt mir!", lachte auch Jukka, nahm Chrissi in den Arm und grinste in die Kamera. "Kann ich noch eins, wo ich mit drauf bin?", fragte der Fan noch. "Komm her!", grinste Chrissi und zog den Fan zwischen sich und Jukka. Wieder machte jemand ein Bild und der Fan grinste Jukka und Chrissi dankbar an. "Chrissi! Kannst du mal herkommen?", rief Samu, der in einer anderen Traube Menschen war. Chrissi quetschte sich durch die Menge, schrieb hier und da noch ein Autogramm, bis zu Samu durch. "Unser langjähriger Fan Saara will ein Foto von den Gesangstalenten zusammen haben", erklärte er. "Ok, komm, Kumpelblase", lachte sie und legte Samu einen Arm auf die Schulter. Nachdem Saara das Bild gemacht hatte, ging Chrissi zu Jukka zurück. "Jukka, ich geh rein... mag nicht mehr!", sagte sie und ging wieder in die Halle.  "Hei, Süße! War es draußen schön stressig?", begrüßte ich sie. "Eigentlich nicht... ich hatte es mir schlimmer vorgestellt...", antwortete sie. "Auch ein Bier?", fragte Raul. "Gerne!", nickte Chrissi. "Sei froh hier in Finnland das erste Mal Autogramme schreiben zu müssen... die Deutschen sind extrem! Aber erzähl mal, wie ging es dir da draußen?", fragte Sami neugierig. "Am Anfang komisch... aber ich hab mich mit einem Fan super unterhalten und deswegen war es am Schluss lustig", erzählte Chrissi. Ich grinste sie an:"Hört sich toll an, beim nächsten Mal komm ich mit." Riku lachte:"Nicht jeder kommt von Anfang an so gut auf Fans klar..." Ich sah ihn an:"Willst du jetzt etwa sagen, dass ich, als ehemaliger Fan, nicht mit Fans klarkomme?" Chrissi fing an zu lachen. "Nein! Aber, wenn du auf der anderen Seite des Eddings stehst siehst du, was ich meine", grinste Riku. Nachdem Jukka, Osmo und Samu nach und nach zurückgekommen waren, gingen wir alle zusammen im den Bus. Ich war total aufgeregt, ob ich in einem schaukelnden Bett schlafen könnt, aber zuerst saßen wir alle noch zusammen, tranken ein paar Bier und unterhielten uns noch ein wenig. Um vier Uhr verabschiedete sich zuerst Chrissi, ihr folgte Raul, dem Sami folgte und so weiter, so dass wir alle gegen fünf im Bett lagen. Ich war sofort eingeschlafen. 

Kapitel 10

Am nächsten Morgen war Chrissi als erstes wach. Sie ging hinaus und schaute sich um. "Guten Morgen, Tampere!", grinste sie. Da außer ihr noch niemand wach war, nahm sie sich ihre Gitarre und setzte sich ein Stück entfernt von dem Bus auf eine kleine Wiese und spielte ein wenig. Dazu sang sie. Sie spielte einige Lieder, bis sie irgendwann mitbekam, wie jemand aus dem Bus kam. Chrissi hörte sofort auf zu spielen und schaute, wer da kam. "Guten Morgen, CB", grinste Sami sie an. "Guten Morgen", grinste sie zurück. "Na, wie war die erste Nacht in einem Tourbus?", fragte er. "Gut. Das Schaukeln hat total beruhigt", antwortete Chrissi. Sami nickte wissend, ging dann Richtung der Halle, drehte sich aber nochmal um und wies Chrissi darauf hin, dass es in der Halle Frühstück gab, bevor er weiterging. Chrissi blieb aber auf dem Stück grün sitzen und spielte ein Lied ihrer ehemaligen Lieblingsband Revolverheld, auch dazu sang sie:"...Jetzt fehlst du mir und du weißt nicht mal, wer ich bin.... Ich fühl mich, wie Romeo in einer One Man-Show...." Sie musste wieder an den Kuss des Fremden in Helsinki denken. 'Wer war das?', fragte sich Chrissi. Ich war gerade wach geworden und kam aus dem Bus, als Chrissi diese Zeilen sang. Ich setzte mich neben sie:"Du konntest das nicht vergessen, nicht?" Ich wusste, was sie mit dem Lied ausdrücken wollte. Chrissi schüttelte traurig den Kopf, hörte dabei nicht auf zu spielen. "Ach, Schatzi...", sagte ich. Chrissi hörte auf zu singen und schluckte. Ich nahm sie in den Arm. "Man! Ich würde das so gern vergessen...", sagte sie. "Glaube ich dir, aber manchmal bleiben gerade solche Sachen, die man einfach vergessen will, im Kopf... leider! - Wenn ich wüsste, wer er war, wäre das alles vielleicht leichter für mich... aber ich weiß es nicht." Ihr rollte eine Träne über sie Wange. ‚Wenn meine Vermutung wahr ist....', grübelte ich, ‚aber ich will keine voreiligen Schlüsse ziehen…‘ „Verdammt! Warum weine ich?“, Chrissi wischte sich die Träne wütend weg. „Komm lass uns mal was zusammen spielen! Ich hol meine Gitarre und dann spielen wir was“, sagte ich. Chrissi nickte und ich ging leise in den Bus, um die Jungs nicht zu wecken und meine Gitarre zu holen. Ich ging mit meiner Gitarre zurück zu Chrissi. „Was wollen wir spielen?“, fragte sie. „Hmm… wie wäre es mit My Hero? Das haben wir ewig nicht mehr gespielt… - Super Idee!“ Wir fingen an zu spielen. Chrissi sang. Wir waren so in das Spielen vertieft, dass wir nicht mitbekamen, wie alle sich vor uns setzten und uns mit großen Augen ansahen. Chrissi hatte die Augen geschlossen und als sie sie wieder aufmachte, zuckte sie zusammen:„Verdammt Jungs! Erschreckt mich doch nicht so!“ „Wir wollten euch nicht unterbrechen, aber es war einfach zu fesselnd“, entschuldigte sich Riku lächelnd. „Schon ok“, nickte ich, „und erst einmal Guten Morgen!“ „Guten Morgen“, lachten sie gleichzeitig zurück. „Eigentlich sollten wir ja zu unserem Hotel für heute Nacht gefahren werden… Hakki?“, fragte Raul. „Was? Wir sind doch bei dem Hotel!“, lachte Hakki, „Guck doch mal da hinten!“ Raul drehte sich herum und schaute die Straße hoch, wo etwa 200 Meter entfernt das Holiday Inn Hotel war. „Ok, du hast gewonnen“, gab er sich geschlagen. „Leider hatten wir ja dieses Mal nur das Vergnügen für zwei Konzerte… warum fahrt ihr nicht nach Lahti, Pori oder Turku?“, fragte Hakki. „Naja.. die Konzerte da sind nicht so gut besucht und außerdem wollte Contra das anscheinend nicht… tut mir sehr leid für dich, Hakki“, erklärte Samu. „Na ja ok… dann will ich aber noch ein paar Liedern von den hübschen Ladies hören“, lachte Hakki. „Was willst du hören?“, fragte Chrissi. „Hmm…ich lass die Jungs entscheiden. Weil sie eigentlich einen ganz vertretbaren Musikgeschmack haben“, antwortete er. „Ok.. dann möchte ich anfangen. Könnt ihr was von Bon Jovi?“, fragte Samu. „Klar, dass das komm und ja, können wir. Wie ist es mit ‚The Fighter‘?“, nickte ich. Samu nickte kurz ohne zu überlegen und wir fingen an zu spielen. „….Someday you may wanna know who I am…“, sang Chrissi und Samu musste schlucken. ‚Ja, irgendwann wirst du bestimmt wissen, wer ich bin‘, dachte er und schaute Chrissi an. „Das war total gut! Könnt ihr ‚Carry Me Home‘ von den Hellacopters?“, fragte nun Riku. Chrissi sah mich kurz an und nickte und wir fingen an zu spielen. „Wow! Das ihr das kennt, hätte ich nicht gedacht…“, wunderte sich Riku nach dem Lied. „Tsja, wir kennen mehr, als ihr denkt“, lachte ich. „Ich hätte gerne Afraid to shoot Strangers von Iron Maiden, wenn ihr das kennt“, sagte Sami. Ich sah Chrissi fragend an. „Können wir schon, aber hört sich auf Akustikgitarre nicht gut an… Nachher beim Soundcheck, versprochen, Sami“, versprach sie. Für Jukka spielten wir ‚Hallelujah‘, wobei alle ziemlich mit den Tränen kämpfen mussten, für Osmo ‚Best of You‘, Raul wollte sich keines wünschen, aber dafür wünschte Hakki sich zum Schluss doch noch ein Lied, nämlich ‚Welcome to my life‘ von den Jungs. „Nehmt mir es nicht böse, wenn ich anfange zu weinen, während ich singe… aber ich habe das oft in schweren Zeiten gehört und das weckt jedes Mal Erinnerungen“, warnte Chrissi vor und fing gleichzeitig mit mir an, die Melodie auf der Gitarre zu spielen.  Chrissi fing an zu singen:"This is not really me...You're an angel not asking who I am..." Sie sang die erste Strophe total sicher, knickte aber bei dem Refrain ab und fing bei der Textzeile 'It's the only one who needs me' an zu weinen. Jukka stand stumm auf und setzte sich breitbeinig hinter sie. Chrissi fing sich wieder ein wenig und sang das Lied zu Ende. Ich sah, wie Samu ein paar Tränen über die Wange kullerten und Riku ihm aufmunternd auf die Schulter klopfte. Nachdem wir die letzten Töne gespielt hatten, fing Samu an zu klatschen und alle stiegen ein. "Wow! Ich habe schon so viele Coverversionen von diesem Lied gehört und auch ein paar, in denen die Sänger anfangen zu weinen, aber keiner hat das so souverän gemeistert...", sagte Osmo vollkommen sprachlos. "Danke!", nickte Chrissi, der immer noch Tränen über die Wangen kullerten. "Honey, du bist meine Gitarrenheldin!", Riku sah mich stolz an. "Aber du bist auch mein Gitarrenheld!", grinste ich zurück und warf ihm einen Luftkuss zu. "Nach so einer speziellen Vorführung ist es gar nicht schlimm, dass ich mich schon morgen von euch verabschieden muss", lächelte Hakki dankbar, „aber jetzt lasst uns reingehen, frühstücken, ich hab Hunger!" Wir standen auf und gingen gemeinsam Richtung Halle. "CB, das war echt die beste Cover Version, die ich je gehört habe", hörte ich Samu sagen. "Danke! Aber ich liebe dieses Lied einfach nur! Es hat mir aus einer ziemlich schlechten Zeit gerettet... Danke, dass du euren Fans dieses Lied geschenkt habt", Chrissi umarmte Samu, dem es vor Freude in der Brust zog. "Guten Morgen! Fühlt euch hier wie zu Hause", begrüßte uns ein Mann. Wir bedankten uns und gingen zum Frühstücksbuffet. Wir bedienten uns und aßen stumm. "Vielleicht beziehen wir jetzt unsere Hotelzimmer", schlug Sami nach dem Essen vor. Und das taten wir dann auch, wir nahmen unsere Koffer und gingen das Stück die Straße hoch bis zum Holiday Inn. An der Rezeption holten wir uns unsere Zimmerschlüssel und bezogen dann unsere Zimmer. "Wow! Lohnt sich das überhaupt für eine Nacht?", fragte ich Riku verdutzt, als ich das Zimmer betrat. "Wir werden noch in besseren Hotels schlafen", lachte Riku. "Aber ehrlich... wer zahlt das? - Der Veranstalter. Zumindest eine Nacht... und jede weitere übernimmt erst mal Contra. Und dann geht das Geld für die Hotels von den Einnahmen durch die Tickets ab. - Klingt kompliziert... - Ist es aber eigentlich nicht." Wir legten unsere Koffer einfach aufs Bett und gingen dann wieder raus. Zurück in der Halle begann dann der Soundcheck. Wie versprochen, spielten wir für Sami 'Afraid to shoot Strangers' von Iron Maiden, da wir ja nun E-Gitarren hatten. Chrissi lieh sich eine von Samus aus, um auch spielen zu können. "Danke, Ladies", grinste Sami, der dem Lied gebannt zugehört hatte. "Kein Problem", zwinkerte ich und wir fuhren mit dem Soundcheck fort. Wir waren wieder total aufgeregt, aber die Show war genauso toll, wie am Tag davor dir in Helsinki. Ich ging mit Riku und Sami raus, Autogramme schreiben. Es war echt eine tolle Erfahrung, mal auf der anderen Seite des Eddings zu sein, weil die Fans total nett waren und sich nicht, wie sonst, wenn man auch in den Fans stand, von ihnen angezickt wird. Nachdem alle Foto- und Autgrammwünsche erfüllt worden waren, gingen wir alle zusammen ins Hotel zur Bar und feierten noch ein wenig. Irgendwann verabschiedeten Riku und ich und gingen in unser Zimmer, um allein noch ein wenig zu 'feiern'. Chrissi und Jukka blieben bis zum Schluss der Feier dabei und in ihrem Hotelzimmer angekommen machten sie sich über die Minibar her. "Ich glaube es reicht", sagte Chrissi irgendwann schon leicht lallend. "Du bist so vernünftig", grinste Jukka und küsste sie. Auch die beiden machten noch eine 'Privatfeier'.  Als ich am nächsten Morgen aufwachte, suchte ich mir eben neue Klamotten aus dem Koffer und sprang unter die Dusche. Riku tat dasselbe und dann gingen wir Hand in Hand runter in den Essraum des Hotels. Dort saß schon ein etwas verkatert aussehender Osmo. "Guten Morgen", begrüßte er uns. "Na, wie lange habt ihr gestern noch gemacht?", fragte Riku lachend. "Keine Ahnung... ich weiß nur, dass meine Minibar jetzt leer ist, weil Samu noch mitgekommen ist", lachte Osmo. "Ihr kennt auch keine Grenzen, oder?", Riku lachte zwar, aber an seiner Stimme erkannte ich, dass er es ernst meinte. "Jaja... ich weiß, unser gnädiger Herr Rajamaa begnügt sich mit alkoholfreiem Bier und Softdrinks", gab Osmo leicht genervt zum Besten. "Das stimmt nicht! Gestern hat er, bis wir gegangen sind genauso viel getrunken wie alle anderen auch", nahm ich nun Riku in Schutz. "Schon ok, Honey. Komm wir holen uns was zu essen", sagte er und zog mich sanft zum Buffet. Ich nahm mir eine Schale Joghurt und mischte ein paar Früchte rein. Riku nahm sich ein Brötchen mit Marmelade. Nachdem wir uns noch einen Kaffee geholt hatten, setzten wir uns zu Osmo. Nach und nach kam auch der Rest noch zu uns an den Tisch. "Wann fliegen wir eigentlich los?", fragte Chrissi. "Um... vier", antwortete Raul, "Wieso?" "Naja... wir müssen ja noch unseren Kram aus dem Bus räumen und so... und dann zwei Stunden vorher da sein...", erklärte Chrissi. "Mach dir keine Sorgen, Sweetheart, erstens haben wir noch gut vier ein halb Stunden Zeit und zweitens hatten wir gar keine Zeit uns im Bus auszubreiten", lachte Jukka. Chrissi nickte stumm. Nach dem Essen holten wir unsere Koffer und stiegen in den Bus. Dort suchten wir das Zeug, das wir ausgepackt hatten zusammen und packten es wieder ein. Hakki fuhr los, als alle fertig waren und eine knappe halbe Stunde später kamen wir am Flughafen an. "Bis bald Jungs und Mädels! Macht es gut und genießt die Tour",  verabschiedete sich Hakki von uns, nachdem er geholfen hatte, alles auszuladen und auf die Gepäckwagen zu laden. Wir umarmten Hakki noch mal alle, gingen dann in den Flughafen und checkten ein. Die Crew folgte uns. Als wir am Terminal saßen holten Samu, Sami, Osmo und ein paar von der Crew ihre Handys heraus und riefen bei ihren Freundinnen an. Ich saß an Riku gekuschelt und wartete, dass hinter unserem Flug auf der Anzeigetafel stand, dass wir einsteigen konnten. "Honey, ich bin so froh, dass du mit bist und ich jetzt hier nicht telefonierend sitzen muss", flüsterte Riku mir irgendwann ins Ohr. "Hmm... ich bin auch froh hier zu sein", ich drehte mich um und küsste Riku. Unser Kuss dauerte lange. Irgendwann hörten wir Osmo fragen, ob wir hierbleiben wollten. Wir lösten uns von einander und folgten den Anderen Hand in Hand. Wir saßen in der ersten Klasse. Nach zwei Stunden Flug landeten wir in Berlin. Wir holten unser Gepäck, das ja nur 8 große Koffer persönliches Zeug, an die 40 Kisten, in denen die Kabel waren, und noch an die 20 Gitarrenkoffer waren. Aus dem Flughafen raus fing die Crew an, die Kisten und Gitarren in einen LKW zu laden, der schon dafür bereitstand und ich folgte Riku zu einem neuen Bus. "Unser neues zu Hause für die nächsten 40 Tage", grinste er, "mit Hotels zusammen." "Der sieht viel größer und gemütlicher aus, als der in Finnland", sagte ich. "Liegt daran, dass wir in Finnland nicht so viele Shows spielen und deswegen keinen luxuriösen Bus brauchen", erklärte Sami, der gerade hinter uns den Bus betrat. "So sieht es aus", bestätigte Riku. "Wieder gleiche Betten, wie in dem anderen Bus, würde ich sagen", schlug Raul vor, der eben mit Sami reingekommen war. "Ja dann gibt es keine Prügelei, um das beste Bett", lachte Sami. "Und hier haben wir, Linus! Du verrückter Busfahrer musst uns jetzt eine lange Zeit aushalten", lachte Riku auf Englisch, der einen Mann hinter Sami und Raul zu sich zog. "Riku, altes Haus! Was habt ihr alles angestellt, seit ich euch im Mai nach Hause gefahren habe?", begrüßte ihn Linus. "Vieles! Ich hab die Frau meines Lebens verloren... hab sie dann wiedergewonnen, geheiratet und war mit ihr in Sydney, bin erst vor knapp zwei Wochen wiedergekommen", erzählte er. "Wow! Das musst du mir nachher genauer erzählen", sagte er, "oder sie erzählt es mir. Ich denke, du bist Rikus Frau, oder?" Linus zeigte auf mich. Ich nickte:"Ja, das bin ich." "Hah! Bin ich gut! Aber die Freundinnen von den Anderen kenne ich alle... obwohl... eine noch nicht... wo ist Jukka?", Linus sah fragend in die Runde. "Draußen?!?! Wo sonst?", antwortete Sami. Linus verließ den Bus. Chrissi stand draußen mit Jukka und unterhielt sich mit ein paar Leuten aus der Crew, während Jukka eine seiner seltenen Zigaretten genoss. "Wo schlaft ihr eigentlich, wenn wir nachts weiterfahren?", fragte Chrissi interessiert. "Einfache Antwort: Gar nicht, erst wenn bei der nächsten Halle alles aufgebaut und kontrolliert wurde wird geschlafen! Die Jungs gehen nun mal vor", antwortete Karri. "Oh Gott tut ihr mir leid!", entfuhr es Chrissi. "Sweetheart, sie könnten sich jeder Zeit irgendwo hinlegen und schlafen.  Aber  meistens bleiben die Jungs von der Crew noch ein bisschen länger in der Stadt, wir haben bei den meisten Konzerten nämlich einen Tag frei vorher und außerdem hat die Crew einen eigenen Bus", versuchte Jukka sie beruhigen."Jukka, du verrückter Finne!", hörten die beiden auf einmal hinter sich. Jukka drehte sich um und sah in Linus' strahlendes Gesicht. "Linus! Wie geht es dir?", rief er freudig aus."Super, dir?", fragte dieser zurück."Könnte nicht besser sein", lächelte Jukka. "Kann ich mir vorstellen! Alles Gute übrigens zur Hochzeit", lachte Linus."Danke! Das ist übrigens meine Frau Chrissi",  stellte er Chrissi vor. "Hab ich mir schon gedacht. Hey, Chrissi!", nickte er. "Hey!", lächelte sie zurück und drehte sich dann wieder zu Karri, um sich weiter mit ihm zu unterhalten. Im Bus hatte ich gerade ein Schild mit meinem Namen an mein Bett geklebt. "Wir schlafen eh erst mal ein paar Tage in einem Hotel, bis wir die erste Show spielen", sagte Raul. "Hmm... wir spielen ja erst in vier Tagen, oder?", hakte ich nach. "Ja, das heißt drei Tage frei", freute sich Sami. "Und Berlin genießen! Wo ist unser Hotel?", ich setzte mich in meine Koje und ließ die Beine heraus baumeln. "In Berlin Mitte. Wir sind im Radison Blu, was ganz edles mit einem Riesenrundaquarium in der Lobby", schwärmte Riku. "Davon hab ich schon gehört! Soll total toll sein da", nickte ich. "Toll? Das ist der Himmel! Und ich bin so froh, dieses Mal mehr als einmal dort übernachten zu können", lächelte Riku. Ich lächelte Riku an und wuschelte ihm durch die Haare. Da Riku das nicht leiden konnte, zwickte er mich in die Seite. Ich nahm mir mein Kissen und haute es ihm auf den Kopf. "Ok, Frieden!", lachte Riku. "Na gut, aber nur weil du es bist", nickte ich und küsste ihn. Draußen standen Chrissi und Jukka immer noch mit Karri, MP und Tuomas in einer kleinen Runde und unterhielten sich. Linus war weiter zu Samu, Mikko und Basti gegangen. "Komm, Samu steig ein, ich fahre dich mal zu eurem Hotel", lächelte Linus Samu irgendwann zu. Samu stieg in den Bus und Linus holte noch Jukka und Chrissi. Als wir alle im Bus waren, fuhr Linus los. Die Crew lud noch fertig ein und fuhr dann mit ihrem eigenen Bus und dem LKW hinter Linus her. Am Hotel angekommen, stiegen wir aus und checkten ein und Linus fuhr schon mit dem Bus zur Columbiahalle. Ein kleiner Shuttle-Bus würde uns zur Halle fahren. In den drei Tagen, in denen wir frei hatten, erkundeten wir Berlin und mussten zu einem Interview. An dem Tag des Konzertes in der Columbiahalle, fuhren wir mit einem VW-Bus zu der Halle. Chrissi schaute mich vielsagend an, als wir das Buschen erblickten und wir fingen zusammen an zu lachen. Es erinnerte uns zum einen an das 'On the way to the dome'-Video und zum anderen daran, wie wir die Jungs kennenglernt hatten. Anscheinend erinnerten sich auch die Jungs daran, denn sie alberten genauso herum; wie auf der Fahrt nach Vantaa. An der Halle angekommen packten wir nur unsere Koffer in den Bus, bevor wir mit dem Soundcheck begannen. Das Konzert war ein voller Erfolg und danach mussten wir viele Autogramme schreiben und Fotos machen. Noch in der Nacht fuhren wir weiter nach Hamburg, wo wir zwei Tage frei hatten. Wir liefen den ganzen Tag durch die Stadt und wurden auch hin und wieder erkannt, schrieben in einem solchen Fall ein paar Autogramme und machten ein paar Fotos und konnten dann weitergehen. Chrissi und ich brachten den Jungs ein paar Wörter deutsch bei und lachten uns bei der Aussprache von den Jungs hin und wieder kaputt. "Ist ja auch nicht unsere Muttersprache", kam dann lachend als Erklärung. Auch in Hamburg mussten wir ein Interview machen. Da Chrissi und ich erst auf dem Konzert in Helsinki offiziell vorgestellt worden waren, fragte die Reporterin, wie lange wir die Jungs schon persönlich kannten und so. Am nächsten Tag, dem Tag des Konzertes, wurde ich sanft von Riku geweckt:"Honey, aufstehen! Wir müssen gleich zum Soundcheck." "Aber Soundcheck ist doch erst um zwei...", brummte ich. "Es ist eins... - Was? Warum hast du mich nicht früher geweckt?" Ich war sofort hell wach sprang auf, kramte frische Klamotten zusammen und hüpfte unter die Dusche. Als ich mich fertig gemacht hatte, packte ich schnell meinen Koffer und ging dann mit Riku runter vor das Hotel. Dort stand schon ein kleiner Bus und, so wie es schien, saßen schon alle darin außer mir und Riku. "Na, JJ, ausgeschlafen?", lachte mir Osmo entgegen, als ich in den Bus einstieg. "Ja!", nickte ich und setzte mich hin. Ich blickte zu Chrissi und lächelte ihr zu. Sie saß im Schatten und ich konnte sie dadurch nicht gut erkennen, aber ich sah, dass sie blass aussah. "Ist alles ok, Schatzi?", fragte ich besorgt. "Geht... mein Magen spielt heute ein bisschen verrückt... ich musste schon zweimal die Kloschüssel umarmen", antwortete sie. "Oh... hoffentlich kannst du nachher auftreten", ich schaute sie mitfühlend an. "Ich muss! Ich kann nicht wegen Magengrummeln einfach die Show sausen lassen", sagte sie und das war eine Sache, die ich an meiner besten Freundin so besonders fand, sie lief lieber todkrank durch die Gegend, als irgendwen zu enttäuschen. "Wenn es nicht geht, haben die Leute nun mal Pech! Du gehst vor, Sweetheart", Jukka nahm sie liebevoll in den Arm. "Aber das geht schon!", entgegnete diese. "Willst du wirklich das Risiko eingehen die Fans zu schocken, indem du während des Auftrittes raus rennst oder noch schlimmer auf die Bühne kotzt?", fragte Sami. "Nein... aber ich will nicht, dass wegen mir die Show verändert wird...", erklärte Chrissi. "Das sind nur zwei Lieder, die mittendrin fehlen. Das ist nicht die Welt", versuchte sie nun Raul zu überreden. "Trotzdem... ok, wenn es mir eine halbe Stunde vor der Show nicht gut geht, setze ich aus. Deal?", schlug sie nun vor. "Na gut... besser als gar nichts", gaben sich die Jungs geschlagen. Mittlerweile waren wir bei der Halle angekommen und wir stiegen aus. Wir brachten unsere Koffer zu Linus und gingen dann in die Halle. Dort begannen wir gleich mit dem Soundcheck. Ich redete nochmal auf Chrissi ein:"Wegen mir musst du das nicht unbedingt machen. - Süße ich hab gesagt, ich entscheide das, wie es mir eine halbe Stunde vor dem Konzert geht. - Ich wollte dir das ja nur mal sagen. - Ist ja, ok." Chrissi blickte mich komisch an und rannte augenblicklich weg. Ich folgte ihr und hörte, wie sie sich übergab. "Alles ok?", fragte ich durch die Tür, die sie hinter sich zugeschmissen hatte. Es kam ein leises 'ja', ich hörte, dass sie dich den Mund ausspülte und einen Augenblick später kam sie raus und lächelte mich an. Jukka kam angerannt:"Sweetheart, alles ok? Ich hab nur gesehen, wie du auf einmal weggerannt bist." Chrissi nickte leicht lächelnd. "Wenn das morgen nicht besser ist, gehst du lieber zum Arzt", rat ich ihr. Sie nickte geknickt und umarmte Jukka schutzsuchend. "Sweetheart, es ist besser so. Ich will nicht, dass es dir schlecht geht", flüsterte dieser ihr ins Ohr. "Ihr zwei seid die süßesten Menschen in meinem Leben", sagte sie und ich konnte heraushören, dass sie weinte. "Hei, es gibt keinen Grund zu weinen Schatzi", versuchte ich sie aufzumuntern. Jukka sah mich verwirrt an und ich wusste, dass er sich fragte, woher ich wusste, dass Chrissi weinte. "Ich brauch mal frische Luft", schniefte sie, zog sich aus der Umarmung von Jukka und ging aus dem Raum. Während Jukka und ich zurückgingen, ging Samu raus eine rauchen. Chrissi stand mit geschlossenen Augen in der Nähe des Busses und Samu schaute sie während er rauchte die ganze Zeit an. 'Das ist deine Chance, Herr Haber', dachte er und ging, nachdem er fertig geraucht hatte, zu Chrissi. Er stellte sich ganz nah vor sie, was sie natürlich bemerkte und die Augen aufschlug. 'Verdammt! Diese Augen!', dachte Samu und näherte sich Chrissis Gesicht, ohne nachzudenken. Sobald Chrissis Samus Bewegung registriert hatte, holte sie aus und gab Samu eine schallende Backpfeife:"Du weißt genau, dass ich verheiratet bin, also probier es erst gar nicht!", fuhr sie ihn an und ihr wurde in diesem Moment total schlecht, weswegen sie in den Bus auf die Toilette rannte und sich dort übergab. 'Du hast es verbockt, Herr Haber! Wieso hast du auch nur gedacht, dass du die kleinste Chance bei Chrissi hast? Du weißt selbst, dass sie mit Jukka glücklich ist. Aber, dass sie sich jetzt auch noch übergeben muss..... VERDAMMT!', Samu schaute traurig auf den Bus, bevor er wieder reinging. "Schön, dass du wieder da bist. Dann können wir ja weiter machen", begrüßte ihn Mikko.

 

Kapitel 11

Ein paar Minuten später kam Chrissi zu uns, sie sah noch blasser aus, als wie sie rausgegangen war. Sie nahm meine Hand und zog mich auf die Bühne. Auf dem Weg flüsterte sie noch:"Ich muss dir gleich was erzählen." Karri brachte mir meine Gitarre, ich steckte sie an, legte den Gurt um und fing an zu spielen. Die Jungs stiegen mit ein und Chrissi fing an zu singen. Nachdem der Song klappte, sang Chrissi noch mit Samu das Duett an und sprang dann mit mir von der Bühne. Diesmal war ich es die, die sie wegzog. Nämlich hinter die Halle. "Was willst du mir erzählen?", fragte ich neugierig. "Als ich eben draußen war, war Samu ja auch draußen und hat geraucht.... und auf einmal stand er vor mir und ich schau ihm kurz in die Augen... und als ich merkte, wie sein Gesicht meinem näher kam, hab ich ihm eine geklatscht", erzählte sie ohne Punkt und Komma. 'Oh, Gott... meine Vermutung fängt an sich zu bestätigen', schoss es mir durch den Kopf, bevor ich antwortete:"Du hast gut reagiert, das hätte ich auch getan! - Ich weiß nicht, was gerade mit Samu falsch ging... - Schatzi, das war bestimmt nur so ein Hirngespinst von ihm. Mach dir keine Gedanken! - Ok, aber weißt du was lustig war? - Nein! Aber du wirst es mir bestimmt gleich sagen. - Wie als Bestätigung zu der Backpfeife ist mir schlecht geworden." Wir fingen an zu lachen. "Haha! Oh, der arme Samu, erst eine Backpfeife und dann noch eine Ekelatacke von dir", lachte ich. "Jaha! Auch wenn ich kotzen musste, hab ich Samu in meinem Inneren total ausgelacht", lachte sie zurück. "Was gibt es denn hier zu lachen?", fragte Riku, der gerade rauskam. Ich sah Chrissi an und musste noch mehr lachen. Riku zuckte mit den Schultern und ging in den Bus. "Ich will auch lachen!", kam Raul, der nun auch rauskam, auf einmal mit deutsch. Chrissi prustete nochmal los. "Dann lach mit uns", antwortete ich ebenfalls auf Deutsch. "Aber ich weiß es nicht, warum ihr lacht", kam von Raul die deutsche Antwort. "Denk einfach an die Fahrt vom Hotel zur Halle in Berlin", grinste ich und Raul fing an zu lachen. Nachdem wir uns beruhigt hatten, gingen wir auch in den Bus, wo mittlerweile alle, außer Raul, Chrissi und mir, saßen, und unterhielten uns noch ein wenig. Irgendwann kam MP, um uns in die Halle zu holen, da es nur noch eine dreiviertel Stunde bis zum Konzert war und wir noch kurz mit der Crew reden wollten. Chrissi hatte sich nicht nochmal übergeben und hatte auch wieder ein bisschen Farbe im Gesicht. "Wie geht es dir mittlerweile?", fragte Sami sie. "Süß, dass ihr euch alle Sorgen macht, aber es geht mir gut! Wirklich", lächelte sie. "Ok, gut", nickte Sami.  "Wirklich sicher, dass du auftreten willst?", hakte Jukka nochmal nach. "Wenn nicht in der nächsten Viertelstunde nochmal kotze, ja! Ich habe gesagt, ich entscheide, wie es mir eine halbe Stunde vor Konzertbeginn geht", entgegnete Chrissi. "Ja, aber...", fing Jukka an, aber ich unterbrach ihn flüsternd:"Lass gut sein! Sei froh, dass sie euch überhaupt eine Möglichkeit, dass sie nicht auftritt,  gegeben hat." Er nickte so leicht, dass mur ich es wahrnahm. Wir setzten uns noch ein wenig zusammen und redeten. Es waren nun nur noch fünf Minuten bis zum Konzert, die Jungs hatten ihre Gitarren, falls sie eine brauchten, schon um und waren total hibbelig. Chrissi und ich versuchten sie ein wenig zu beruhigen, auch wenn wir mindestens genauso aufgeregt waren, da in die Sporthalle 7000 Leute passten und das Konzert ausverkauft war. "Bis gleich! Du rockst die Bühne", lächelte ich Riku zu, bevor er auf die Bühne musste, und gab ihm einen Kuss. Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Chrissi Jukka nochmal umarmte, bevor dieser Riku von mir weg und vor sich her auf die Bühne schob. Nach unserem Auftritt eine gute Stunde nachdem die Jungs auf die Bühne gegangen waren, jubelte Chrissi:"Jetzt hab ich es euch gezeigt, was? Von Anfang an habe ich gesagt, dass ich nicht aussetzen muss!" "Keep Calm! Ich wusste eh, dass du dir das nicht verbieten lässt, egal mit welchem Argument", lachte ich. "Wie gut du mich kennst", strahlte Chrissi und umarmte mich. Wir redeten noch ein wenig, bis die Jungs nach einer Zugabe zu uns kamen. "Ich bin fix und fertig! Ich leg mich gleich nachdem ich geduscht hab ins Bett", seufzte Riku. "Oh, mein kleiner Gitarrenheld ist müde", grinste ich. "Haha! Riku ist größer als du", lachte Raul. Chrissi verdrehte die Augen:"Musst DU gerade sagen." Sami musste ein Lachen unterdrücken. Dieses Mal gingen Osmo, Raul und Sami Autogramme schreiben und Fotos machen, Riku, Jukka, Samu, Chrissi und ich gingen schon in den Bus, wo Riku sich gleich hinlegte. "Ne, lass mal. Mir geht es zwar wieder gut, aber ich will meinen Magen nicht reizen...", lehnte Chrissi ein Bier von Samu ab. "Ach wisst ihr was? Ich geh auch schlafen, Schlaf ist die beste Medizin." Sie gab Jukka noch einen Kuss und umarmte mich und Samu kurz und ging dann in ihre Koje. Nach einer langen Feier fiel auch ich in mein Bett. Wir waren schon fast in Bremen angekommen, als das geschah. Wir schliefen alle total lang und so komisch es auch war, schlief Chrissi am längsten obwohl sie mit am frühesten schlafen gegangen war. Gegen zwei ging ich dann zu ihr, um sie zu wecken:"Ey! Als zweites ins Bett und als letztes raus?!? Das geht nicht!" "Lass mich!", brummte sie verschlafen. "Nein! Wir wollen vielleicht auch noch was von Bremen sehen?! Und wollen dich hier nicht vergammeln lassen." Auf einmal war Chrissi dann ganz schnell aus dem Bett, denn sie rannte aufs Klo und übergab sich. "Und du willst anscheinend den Arzt hier testen....", sagte ich besorgt. "Hmm... ich hab's gestern gesagt, ich mach mich fertig und nehm mir dann ein Taxi zu irgendeinem Arzt", nickte sie. "Ich lass dich mal allein", sagte ich und ging raus zu den Jungs, die dort Badminton spielten. "Wie geht es ihr?", fragte Jukka mich besorgt, als er mich sah. Ich sah Jukka bedrückt an und er verstand anscheinend:"Verdammt! War es der Fisch in Hamburg am Hafen? Oder irgendwas anderes, an dem sie sich den Magen verdorben hat?" "Keine Ahnung, auf jeden Fall will Chrissi gleich zum Arzt...", erzählte ich. “Ich fahr mit!", sagte Jukka sofort. "Jukka, willst du Chrissi nicht erst fragen, ob sie einverstanden ist, dass du mitkommst?", fragte Osmo, der der Unterhaltung auch besorgt gefolgt war und Jukka nickte auf seine Frage. Als Chrissi aus dem Bus kam, fragte er sofort, ob er mit solle, sie verneinte und wollte stattdessen, dass ich mitkam, was natürlich ok für mich war.  Eine gute Stunde brauchte der Arzt, um eine Diagnose zu stellen. Ich wollte zuerst mit reinkommen, als der Arzt zur Diagnose wieder in sein Sprechzimmer rief, aber Chrissi meinte, dass sie erst selbst wissen wollte, was los war. "Nur eine kleine Magendarmgrippe... ", antwortete sie, als ich danach fragte. "Dann wird es ja hoffentlich bald besser!", sagte ich erleichtert. Sie nickte und wir fuhren zu den Jungs, mit denen wir uns in der Stadt verabredet hatten. Auch sie fragten, was los sei und bekamen die gleiche Antwort, wie ich zuvor. Wir liefen noch ein wenig durch Bremen,  bevor wir in ein Restaurant gingen und etwas aßen. Diese Nacht würden wir auch im Bus schlafen, da in Bremen gerade Messe war und die Leute von Contra nicht schnell genug gebucht hatten. Jeder beschäftigte sich mit sich selbst. Samu rief Vivi an, Raul skypte mit seiner Freundin, Sami telefonierte auch mit seiner Freundin, Osmo hatte sich seinen Laptop und seine Gitarre geschnappt und war irgendwohin verschwunden, Jukka und Chrissi hatten sich in eine Koje gekuschelt und surften zusammen im Internet und ich saß auf Rikus Schoß und wir knutschten wie zwei Teenies, die sich gerade kennengelernt hatten. Nach einer guten Stunde, als alle wieder zurück waren, setzten wir uns dann alle zusammen und sprachen über den Teil der Tour, der schon hinter uns lag. Danach beschlossen Chrissi und ich noch bei EMI Music anzurufen und uns den Job zu sichern.

 

Zischenepilog

Jukka Immonen hatte uns den Job zugesprochen. Bei der Show in Bremen mussten Chrissi und ich aussetzen, weil sie durch starke Unterleibskrämpfe ausgefallen war. In Köln einen Tag später hatte sie aber wieder auftreten können. Düsseldorf war auch normal verlaufen.

Kapitel 12

Heute war das Konzert in Frankfurt. Wir waren schon einen Tag vorher angekommen und hatten den Tag wie immer genutzt, um shoppen zu gehen und die Zeit, in der wir keinen Stress hatten, zu genießen. Ich hatte die ganze Zeit über Samus Aktionen nachgedacht und wie ich Chrissi beibringen sollte, dass ich die Vermutung hatte, dass er in sie verliebt sei. Ich war aber zu dem Entschluss gekommen, dass ich ihr bei Samus nächster Aktion davon erzählen wollte. Riku hat an diesem Tag mehrmals gefragt, ob alles ok sei. Ich hatte nur immer gesagt, dass ich über etwas nachdachte und das hatte Riku immer eine Zeit zufrieden gestellt, aber er hatte sich scheinbar echt Sorgen gemacht, weil er mich die ganze Zeit besorgt angeschaut hatte. Aber wir hatten trotzdem extrem viel Spaß gehabt. Jetzt saßen wir eine halbe Stunde vor dem Konzert im Backstagebereich und  warteten, dass die Crew die Bühne fertig umgebaut hatte, da die Vorband gerade von der Bühne gekommen war.  Chrissi wirkte heute irgendwie aufgelöst, eigentlich wirkte sie seit letzter Woche, in der es ihr so miserabel gegangen war, so. Ich ging zu ihr, setzte mich neben ihr auf das kleine Sofa, das im Backstagebereich stand, und fragte:„Alles ok, Schatzi? Du wirkst ziemlich aufgelöst… “ Sie nickte:„Ja, ich glaub, das ist noch von meiner Magendarmgrippe letzte Woche…“ „Ach, Schatzi, dich hat es echt umgehauen gehabt, nicht?“, ich sah im Augenwinkel, wie Samu kurz zu Chrissi blickte, ich ignorierte es aber. ‚Auf was wartest du? Wolltest du nicht noch auf eine Kleinigkeit von ihm warten und Chrissi dann in deinen Verdacht einweihen?‘, hörte ich eine Stimme in meinem Kopf fragen. Nach unserem mittlerweile gewohnten Auftritt mit den Jungs nahm ich mir vor, Chrissi endlich auf das mit Samu anzusprechen:„Schatzi? Kommt dir Samu dir gegenüber auch so komisch vor? – Nein… wieso sollte es? – Naja… mir sind schon ein paar komische Sachen aufgefallen…  Wie meinst du das? – Naja, dass er dich zum Beispiel total komisch anschaut… - Hm… mir noch nicht aufgefallen. Aber wie meinst du das, komisch?  Ich will jetzt nichts Falsches sagen, aber… wenn ich von jemandem so angeschaut wurde, war dieser… in mich verliebt… - Was?!?! Samu ist mit mir befreundet mehr nicht! – Wirklich? Warum wollte er dich dann in Hamburg küssen? – Das kommt schon mal vor… - Klar! Kommt schon mal vor! Und was ist, als er noch zu Hause raus gerannt ist, als wir unseren Song gespielt haben? Raul hat gesagt, er stand total aufgelöst vor der Tür. – Und?!?! Was hat das jetzt damit zu tun?!?! – Denk doch mal über die erste Textzeile nach! ‚You are nice but I know that I won’t get you‘?!? – Boah, Joanna! Es reicht! In mich ist niemand anderes als Jukka verliebt! – Sagte die, die von so einem bescheuerten Kuss in der Stadt verfolgt wird! Das wird mir zu dumm! Sag Bescheid, wenn du wieder klar im Kopf bist und vorher lass mich in Ruhe!“ Chrissi funkelte mich wütend und gleichzeitig enttäuscht an, bevor sie nach draußen rannte.“Was ist denn hier los?“, frag Sami. Ich erschreckte mich total, weil ich nicht mitbekommen hatte, dass die Jungs wieder da waren. „Wir haben uns gestritten!“, sagte ich gereizt von der Auseinandersetzung mit Chrissi. „Um was ging es bei dem Streit, Honey?“, fragte Riku, der hinter Sami in den Raum gekommen war. „Ach, es ging um eine Vermutung, die ich habe… aber sie will nichts davon hören“, antwortete ich auf seine Frage. „Was für eine Vermutung?“,  hakte er nach. „Ich habe dir doch schon davon erzählt, dass ich glaube, dass Samu in sie verliebt ist…“, fing ich an. „Du hast nicht das Recht irgendwelche Gerüchte über mich in die Welt zu setzen!“, fuhr Samu mich an. „Aber…“, setzte ich zu einer Erklärung an. „Kein aber! Das ist nicht fair!“, Raul schlug sich auf Samus Seite. „Man! Lasst mich doch erklären!“, langsam wurde ich auch wütend auf die Jungs. „Was soll es da zu erklären geben? Du ziehst Samu total in den Dreck“, fragte Sami ironisch. „Wenn ich nicht erklären darf… dann lasst mich alle in Ruhe!“, schrei ich fast weinend und rannte auch raus. Ich wollte allein sein Erst wollte ich in den Bus gehen, aber da würden sie mich wohl als erstes suchen, falls mich überhaupt jemand suchen würde. Deswegen verzog ich mich in eine Ecke der Halle, zog mein Handy und meine Kopfhörer aus der Hosentasche und steckte mir die Stöpsel in die Ohren. Ich drehte laut Rammstein auf, da mich das in einer solchen Situation immer beruhigte, und fing an zu schluchzen. ‚Jetzt hast du es dir mit allen verschissen‘, sagte eine Stimme in meinem Kopf, ‚und dann musst du auch noch weiter mit denen in einem engen Bus leben.‘

Währenddessen lag Chrissi in ihre Koje im Tourbus und hatte ebenfalls ihre Kopfhörer in den Ohren. ‚Ich muss nachdenken! Aber das geht hier nicht! ‘, sie stieg aus der Koje und ging nach draußen. Linus hatte mehrmals gefragt, was los sei, da sie, als sie in den Bus gekommen war, geweint hatte, aber sie hatte ihn ignorier. ‚Warum jetzt? ‘, fragte sie sich, ‚Jetzt?!?! Warum?!?!‘ Chrissi ging ein wenig durch die Dunkelheit und als ihr Handyakku leer war, zog sie sich wütend die Kopfhörer aus den Ohren und stopfte sie in ihre Hosentasche. „Verdammte Kacke!“, schrie sie, was gut tat. „Sweetheart! Hier bist du, ich ha dich schon überall gesucht! Ich hab das mit Joanna und dir gehört… es tut mir so leid“, hörte Chrissi auf einmal hinter sich. Sie drehte sich um, umarmte Jukka und fing an zu schluchzen. „Hei! Jeder streitet sich mal, das ist doch normal!“, er strich ihr sanft durch die Haare. „Aber du hättest sie mal erleben müssen! Sie wollte mir ihre Meinung aufzwingen… Ich kenn sie so nicht!“, schniefte Chrissi an Jukkas Brust. „Ich war gerade unter der Dusche, als ich Joanna und die Jungs brüllen hören habe… ich hatte keinen Plan worum es geht… ich habe nachher gefragt… Sweetheart, meinst du da ist was dran?“, fragte er leicht besorgt. „Ich.. ich weiß es nicht….“, antwortete sie und schniefte. „Ich will dich nämlich nicht verlieren, weißt du?“, er hob Chrissis Gesicht so, dass er ihr in die Augen sehen konnte. „Das wirst du nicht! Auf gar keinen Fall! NIEMALS, würde ich irgendwen gegen dich tauschen! Besonders jetzt nicht…“, sagte sie und legte ihre ganze Überzeugung in ihre Stimme. „Wegen dem Streit?“, fragte er. „Nein. Das heißt, ja auch…“, Chrissi stockte. „Weswegen dann?“, hakte er nach.

Kapitel 13

„Ich… ich… kann das nicht… noch nicht… Entschuldigung, Jukka“, Chrissi sah ihn traurig an. „Es ist ok, Sweetheart. Sag es mir einfach, wenn du so weit bist“, sagte er. „Lässt du mich bitte wieder alleine? Ich will versuchen, meine Gedanken noch ein wenig zu ordnen“, sie atmete tief durch. „Ok, aber denk daran, dass wir in einer halben Stunde nach Stuttgart fahren“, erinnerte sie noch und ging nach einem Nicken von Chrissi weg.

Ich saß noch immer in der Ecke der Halle und hörte Rammstein. Ich hatte die Zeit total vergessen und mich riss erst eine Nachricht von Riku aus meiner Starre:„Honey, wo bist du? Wir müssen weiter und alle warten auf dich!“ ‚Verdammt! Jetzt muss ich in den engen Bus, in dem ich mit fast allen gestritten habe, zurück‘, schoss es mir durch den Kopf. Ich stand trotzdem auf und ging zum Bus. Ohne die anderen anzuschauen ging ich zu meiner Koje und legte mich hinein. Riku kam mir hinterher und schaute mich an. Ich zog mir die Stöpsel aus den Ohren und schaute ihn fragend an. „Honey… das war eben echt blöd… die Jungs sind total sauer auf dich…“, erklärte er mir. „Und? Das kann ich eh jetzt nicht mehr ändern!“, entgegnete ich. „Aber du könntest dich zumindest bei Samu entschuldigen… ich meine, normal ist er nicht nachtragend, aber falls da wirklich was dran ist, was wir alle nicht wissen… dann wird es echt schwierig… aber ich helf dir auf jeden Fall! Auch wenn ich das auch nicht so toll fand…“, sagte Riku. „Danke… aber ich kann es verstehen, wenn du auf Samus Seite bist, warum sollte auch irgendjemand für mich sein?“, ich drehte mich weg und fing an zu weinen. „Honey, ich bin für dich! Du bist die Frau, die ich liebe. Ich lasse dich nicht im Stich, egal, was passiert!“, er strich mir über den Rücken. „Ok.. kannst mich jetzt bitte allein lassen?“, fraget ich. „Natürlich! Wenn du jemanden brauchst, sag Bescheid“, er zwinkerte mir zu und ging dann wieder zu den anderen nach vorne. Ich steckte mir die Stöpsel wieder in die Ohren und versuchte einzuschlafen. Vielleicht war das alles ja nur ein Traum gewesen.

Im vorderen Teil des Busses saßen die Jung mit Chrissi und feierten. „Komm schon, CB, ein Bier trinkst du doch!“, forderte Raul sie auf, weil sie den ganzen Abend Alkohol abgelehnt hatte. „Nein danke, Raul, ich bin verwirrt genug, da brauch ich nicht noch Alkohol dabei…“, wand sie sich raus. Raul zuckte mit den Schultern und trank das Bier, das er Chrissi hingehalten hatte, selbst. „Ich verabschiedete mich für heute. Gute Nacht!“, Chrissi stand auf, gab Jukka noch einen Kus und ging dann zu ihrer Koje. Ich bekam das gerade so noch mit. „Ich will mich eigentlich nicht mit dir streiten“, flüsterte sie auf Deutsch, schaute mich einen Moment an und stieg dann in ihre Koje.

Am nächsten Morgen wachte ich auf, als noch alle schliefen. Ich stieg aus dem Bett und ging, da wir schon in Stuttgart waren, aus dem Bus. Die frische Luft tat total gut und ich ging ein wenig spazieren. „Guten Morgen! Gehören Sie zur Band?“, fragte mich ein junger Mann auf Englisch. „Ja“, antwortete ich ebenfalls auf Englisch. „Drinnen wartet Frühstückauf euch“, wies er hin und zeigte auf den Eingang. „Vielen Dank!“, nickte ich und ging, da ich Hunger hatte, in die Halle, um zu frühstücken. Ich war gerade fertig und auf dem Weg nach draußen, als Samu auf mich zu kam. „Das ist echt nicht nett! Man setzt keine Gerüchte in die Welt!“ zischte er mich an. „Ich weiß… es tut mir auch irgendwie leid... aber, naja, wie soll ich sagen? Nach Hamburg und wie du Chrissi anschaust… ist das nur logisch. –Logisch?!? Ich gucke Chrissi genauso an, wie Riku oder Osmo! Und das in Hamburg… passiert nun mal! – Na klar! Ach lasst mich einfach alle in Ruhe! Ihr seht es eh nicht ein!“ Ich stapfte raus und lief fast in Rauls Arme. Dieser schaute mich finster an und machte gerade den Mund auf, um etwas zu sagen, als ich ihn schon unterbrach:„Sei einfach still und lass mich in Ruhe, ok?“ Ich ging einfach weiter, ohne auf eine Reaktion von Raul zu warten. Im Bus holte ich nur eben meinen Laptop und verzog mich auf eine kleine, abgelegene Wiese. Ich checkte meine Mails und durchstöberte Facebook. Als ich fertig war, klappte ich den Laptop zu und genoss die Sonne. Ich legte mich auf die Wiese und schloss die Augen. Dem Stress mit den Jungs zu entkommen, war einfach toll.

Chrissi lag als letztes noch in ihrer Koje und schlief tief und fest. Auch wenn sie schon 32 war, sie hielt ihren Teddy, wie immer, fest im Arm. „Sweetheart, aufstehen! Sonst gibt es kein Frühstück mehr...“, Jukka weckte sie sanft. „Mhm…“, brummte Chrissi und stieg langsam aus der Koje.

Ich lag immer noch auf der Wiese und sonnte mich. Als die Sonne plötzlich weg war, machte ich die Augen auf und sah Riku vor mir stehen. „Guten Morgen, Honey“, begrüßte er mich mit einem sorgenvollen Blick. „Hi“. Entgegnete ich knapp. Riku legte sich neben mich. „Ich mach mir Sorgen, du kannst doch nicht den ganzen Rest der Tour so abweisend sein…“, fing Riku an. „Willst du jetzt ernsthaft Herzschmerzdoktor spielen? –Nein… aber ich mach mir halt Sorgen…  Wieso machst du dir Sorgen? Ihr könnt mich doch eh alle nicht leiden! – Das stimmt nicht! – Klar! Alles außer du sind voll fies zu mir… - Ach komm, Honey, so schlimm kann das doch gar nicht sein! – Ist es aber! Alle sind gegen mich! – Anscheinend alle außer ich… Weil du mir verdammt wichtig bist und ich dich so traurig nicht sehen kann!“ Aus Überforderung fing ich an zu weinen. Ich drehte mich von Riku weg, damit er nicht sah, dass ich weinte. Aber Riku hatte die Situation geblickt und zog mich vom Boden hoch in seine Arme. Ich fing sofort an zu schluchzen. „Honey, alles wird gut!“ Ich entfernte mich von ihm und schaute ihm in die Augen:„Meinst du?“ Riku nickte. Ich wendete meinen Blick auf die WieseRiku legte seine Hand an meine Wange und drehte meinen Kopf zu sich. „Kannst du mich allein lassen?“, bat ich ihn. Riku küsste mich noch, bevor er aufstand und ging. Ich ließ mich auf die Wiese fallen.

Chrissi saß mittlerweile im Essraum. „Was haltet ihr von Joannas Aktion?“, fragte Samu auf einmal in die Runde. „Ich finde das ziemlich mies!“, antwortete Osmo. „Das sie sich sowas traut! Normalerweise müsste sie wissen, dass du ziemlich hoch in unserem Freundeskreis stehst und auch das Recht hast, sie zu verbannen und einfach nach Finnland zurück zu schicken könntest“, fügte  Raul hinzu. Chrissi sah die Jungs schon leicht genervt an. „Ja! Ich bin froh, dass sie sich verzieht“, lästerte Sami. In dem Moment kam Riku herein. „Sag mal spinnt ihr? Ich meine, das war vielleicht nicht die feine, englische Art, aber sie ist immer noch meine Frau  und gehört immer noch in unsere ‚Familie‘ und die Aktion ist kein Grund, so über sie herzuziehen!“, fuhr Riku die Jungs an und ging wieder aus dem Raum. „Ja, Chrissi, wie kannst du es mit der aushalten“, fragte Samu. „Weil sie vielleicht meine beste Freundin ist?!?!“, schrie Chrissi und rannte aus dem Raum. „Toll gemacht, Samu!“, brachte nun auch Jukka sich in die Unterhaltung ein, „du kannst Joanna außerdem nicht wegschicken, weil sie deine Vorgesetzte ist! Sie könnte den Rest der Tour einfach abblasen!“ Schlagartig war es still geworden, Jukka hatte voll ins Schwarze getroffen. „Und falls ihr mich sucht, ich suche jetzt Chrissi, da ihr sie gerade super verscheucht habt“, verabschiedete sich Jukka und ging aus dem Raum. Chrissi war wieder weinend in den Bus gerannt. „Was ist denn los, Chrissi?“, fragte Linus sie auf Deutsch. „Ach, Linus… Ich habe mich mit Joanna gezofft“, antwortete sie ebenfalls auf Deutsch. „Wieso das denn? Ihr habt immer so unzertrennlich gewirkt. – Hast du das mit dem Gerücht über Samu gehört? – Ja... ich habe mitbekommen, wie Osmo und Sami sich drüber aufgeregt haben, aber ich weiß nicht, worum es geht...", entgegnete Linus. "Ich glaube, du wirst es schon noch erfahren…ich muss mich erst mal wieder beruhigen…", sagte Chrissi. Linus nickte und Chrissi ging an ihm vorbei, den Gang entlang bis hin zur Kaffeemaschine. Wo sie sich einen extra starken Kaffee machte. Dann setzte sie sich an den gemeinschafts-Tisch in der Mitte des Busses.  Jukka suchte Chrissi immer noch. Aber schließlich fiel ihm ein, dass sie sich gerne mal in den Bus zurückzieht... In solchen Situationen. Er ging zum Bus und schaute Linus fragend an. Linus wusste genau, dass er auf der Suche nach Chrissi war. Mit einem Blick versicherte er Jukka, das sie hinten im Bus war. Jukka ging rein und fand sie dort mit ihrem Kaffe. Er gab ihr einen Kuss. Chrissi aber, ließ ihn nicht richtig zu. "Jukka, hättest du dir nicht gerade selbst denken können, das ich allein sein will?!", fing sie wenig später an. "Ja ich weiß, aber ich kann es nicht mit ansehen, wie du dich genau wie Joanna von den Jungs entfernst!", antwortete er mit einem fast schon wütenden Ton. "Fällst du jetzt auch noch über mich her oder was? Joanna ist immer noch meine beste Freundin. Und ich stehe zu ihr! Auch in solchen ‚Streitsituationen‘. Ich finde es einfach nur total unfair, wie die Jungs über sie herfallen! Sie hat allen viel Gutes getan. Und das alles hat ihr eine Art von 'Stütze' in ihrem Leben erbracht. Und jetzt wollen alle sie weg haben!", Chrissi fing an lauter zu werden. "Ja, Sweetheart. Ich kann dich vollkommen verstehen. Und mittlerweile bin ich voll auf deiner Seite. Du hast mir eben klar gemacht, dass eine Freundschaft auch so etwas durchsteht! Irgendwer hat ja eben was von ... blaa blaa nach Hause schicken... rauswerfen… Samu darf alles... und so weiter erwähnt und weißt du wie ich reagiert habe? Ich habe den allen klar gemacht, das Joanna machtvoller ist, als die alle zusammen! Wenn sie will, dass die Tour abgeblasen wird, wird sie abgeblasen.", versuchte Jukka Chrissi zu beruhigen.  "Jukka, mal ganz ehrlich, das hast du gut gemacht. Komm her!", sagte Chrissi flüchtig bevor sie ihn zu sich zog und ihn leidenschaftlich küsste. "Trotzdem, wäre ich dir sehr verbunden, wenn du mich jetzt noch mal für einen Moment allein lässt.", fügte sie später noch hinzu. Jukka nickte und verließ den Bus.  Ich lag immer noch auf der Wiese. Ich hatte meine Kopfhörer an den Laptop angeschlossen und hörte Musik. Die Sonne schien stark. Es war heiß. Irgendwann wurde es mir dann etwas zu heiß. Ich klappte meinen Laptop wieder zu und entfernte die Kopfhörer. Dann stand ich auf und ging zum Bus. Dort angekommen, sah ich, das Chrissi am Tisch saß. Ich beschloss, trotzdem hineinzugehen und mich einfach in meine Koje zu legen. Ich ging an Chrissi vorbei, ohne auch nur ein Wort zu sagen, steckte den Laptop in eine Tasche und ging zu meiner Koje, wo ich mich schließlich hineinlegte. Einige Zeit, herrschte Stille im Bus. Auch Linus war zu den Jungs frühstücken gegangen. Chrissi hatte sich nicht von ihrem Platz bewegt. Nachdem ich mir ein Glas Wasser geholt hatte, hörte ich, dass jemand den Bus betrat. Es war Riku. Dieser blieb aber im Eingang stehen und bat mich mit einem kurzen ernsten zwinkern zu sich. ‚Standpaukenalarm‘, dachte ich, während ich zu Riku ging. Draußen liefen wir einige Meter, bis er schließlich stehenblieb und zu reden begann: "Honey, Ich habe schlechte Nachrichten." "Was ist los? - Naja die Jungs fangen an über dich zu lästern. Sie hatten sogar angesprochen, dich nach Finnland zurückzuschicken. - Geht bei denen noch alles?! - Mhh.. anscheinend nicht. - Was fällt denen ein! - Beruhig dich! Ich habe auch noch eine für mich gute Nachricht... ich weiß aber nicht, ob du sie in dem Moment so prickelnd findest... - Sag schon! - Jukka und vor allem Chrissi haben sich für dich eingesetzt! Chrissi ist sogar total ausgerastet, als sie von Samu gefragt wurde, wie sie es angeblich mit dir aushalten könne - Aha. Und was hat sie bitteschön geantwortet? - Ich zitiere: WEIL SIE VIELLEICHT MEINE BESTE FREUNDIN IST?!?" Nun herrschte Stille. Ich drehte mich weg. "Chrissi hat sich wirklich für mich eingesetzt... aber... aber... sie ist immer noch einfach zu stur um die Sache mit Samu zu kapieren!" dachte ich grimmig. Riku hatte mehrmals gefragt ob alles in Ordnung sei, als ich mich wegdrehte. Ich hatte aber nicht reagiert. Er stellte sich vor mein Gesicht in der Hoffnung, dass ich ihn realisieren würde. Ich reagierte immer noch nicht. Riku legte seine Hand auf meine Schulter. Ich schüttelte meinen Kopf und sah ihn verwirrt an. "Entschuldigung.. ich habe geträumt", entschuldigte ich mich schließlich bei ihm. "Ach Honey!“, sagte Riku, bevor er mir an die Hüfte fasste und mich zu ihm Zog. Er drückte mir einen Kuss auf die Lippen. Bevor er schließlich meine Hand nahm und mich hinter ihm zurück auf die abgelegene Wiese zerrte. Dort legte er mich auf den Boden und er genoss meinen Hilflosen Blick, den ich immer aufsetzte wenn er mich 'entführte'. Er wusste genau, was ich jetzt wollte. Er küsste mich am Hals und am Bauch, wo  das T-shirt schon hochgeschoben war. Ich zog ihm sein Muscle-shirt aus und drückte ihn dann fest an mich. Immer noch küssten wir uns. Riku schob meine Hose etwas hinunter. Ich tat das bei ihm. Bis er schließlich in mich eindrang. Wir genossen es beide. Irgendwann rollte Riku von mir herunter und zog sich die Hose wieder hoch. Er lag mit immer noch freiem Oberkörper neben mir. "Honey, ich liebe dich über alles!", sagte Riku lächelnd. "Ich dich auch!", antwortete ich ebenfalls mit freundlichem Gesichtsausdruck. Nach längerer Zeit, wieder mal ein Lächeln von mir. Das war in den letzten Tagen extrem in Vergessenheit geraten. Wir gingen nun Hand in Hand wieder zur Halle, da der Soundcheck jetzt anstand. Ich riss Karri meine Gitarre aus der Hand und setzte mich in der Halle einfach auf den Boden.  Chrissi, Jukka, Riku und die anderen standen auf der Bühne und schauten mich immer wieder an. Ich konnte an Rikus Mimik erkennen, dass er gerade danach gefragt wurde, wo er gewesen sei. Chrissi wendete den Blick nicht von mir ab. Irgendwann gab ich Karri die Gitarre wieder, und ging in den Backstagebereich. Dort standen alle in einem Kreis. Sami musste unbedingt noch eine blöde Bemerkung dalassen, bevor alle den Raum verließen:" Na Joanna, bist du allein? Och, das tut mir aber leid, eben Pech gehabt, wenn man alle gegen sich aufhetzt!" Mir kullerte eine Träne die Wange herunter. "Halts Maul Sami!", entfuhr mir wütend, bevor ich ging. Im Türrahmen bekam ich gerade noch mit, dass Riku sich zu Sami drehte und ihn in die Ecke schubste. Am Abend nach dem Konzert, saßen wir alle an einem Tisch. Ausnahmsweise. "Super Konzert, Jungs!", sagte Samu. "Ja!", entgegneten alle wie am Fließband. "Außer natürlich Joannas Patzer!", fügte Samu noch hinzu, wobei er mich boshaft ansah. "Es reicht! Leckt mich doch alle mal am Arsch!", schrie ich wütend in die Menge, bevor ich weinend den Raum verließ. Ich ging zum Bus, packte dort meinen Laptop und Zubehör ein und stieg in einen Nachtbus, der mich zum Hauptbahnhof bringen sollte. "Gehst dir noch gut, verdammt?!", schrie Chrissi Samu schon fast an. "Beruhig dich mal! Ich hab nur gesagt wie es ist!", entgegnete Samu. "Gesagt, wie es ist?!?!? GESAGT WIE ES IST?! Verdammte Scheiße! Du hast Joanna gerade den Rest gegeben! Wenn sie jetzt wegen dir auf irgendwelche dummen Gedanken kommt.... Verdammt! Ich hasse dich!" brüllte Chrissi ihm direkt ins Gesicht. Samus Augen waren weit aufgerissen und blickten verwirrt umher. "Ach du Scheiße.. so habe ich sie noch nie erlebt. Verdammt! Ich hab es verzockt! Ich Blödmann! Aber Joanna hat es ehrlich verdient!" dachte Samu. Chrissi stand auf und ging raus. Wobei sie die Tür so stur zuknallte, das Rauls Glas vom Tisch fiel. Jukka stürmte ihr nach. "Sweetheart..", sagte Jukka vorsichtig "Ach man! Lass mich! Ich bin immer noch sauer auf Joanna, aber trotzdem, Samu hat nicht das Recht sie schlecht zu machen! Verdammt Jukka! Ich hab Angst das sie sich was antut", sorgte sie sich Chrissi. "Wird sie ganz sicher nicht, komm wieder mit rein Sweetheart!", sagte Jukka. "Zu diesem Arschloch gehe ich ganz sicher nicht mehr! Kannst ja allein gehen!", schrie Chrissi. "Wenn du meinst...“, antwortete Jukka leise und ging wieder rein. Spät in der Nacht, als die Autogrammwünsche alle erfüllt worden waren, ging Riku in den Bus, um nach Joanna zu sehen. Doch als er meine leere Koje vorfand, machte er sich Sorgen. Er verließ den Bus und ging auf die Wiese. Dort war sie aber auch nicht. Riku kam zu Chrissi und fragte:„Sag mal… hast du eine Ahnung wo Joanna ist?" Chrissi schüttelte stumm den Kopf. Riku wusste, jetzt bei den Jungs das Thema Joanna anzuschlagen, ist nicht die beste und schlaueste Idee. Also blieb ihm nichts Andreres übrig als zu warten. Nur da sie in der nächsten halben Stunde weiter nach Zürich fahren würden, klappte das mit dem Warten auch nicht so richtig. Riku war hilflos. Er musste sie zurücklassen, wenn sie noch hier war. Alle stiegen in den Bus ein. Riku blickte noch einmal um sich, bevor er dann schweren Herzens auch den Bus betrat. Pünktlich um 6 Uhr erreichten sie Zürich. Riku hatte fast gar nicht geschlafen, da er sich zu viele Sorgen machte. Als Chrissi, Joannas leere Koje sah, fragte sie Raul, ob er wüsste, wo sie geblieben war. Aber natürlich bekam sie ein 'Interessiert mich doch nicht' als Antwort. Aber Sami, der eigentlich mit am fiesesten zu ihr gewesen war, hatte die Vermutung das sie in Stuttgart geblieben war: "Ich glaube, die haben wir in Stuttgart zurückgelassen...“, sagte Sami. “Ist jetzt nicht dein ernst. Sag mal spinnt ihr!?", antwortete Chrissi aufgewühlt. "Ich kann doch auch nichts dafür! Das war Samu!", versuchte Sami zu beschwichtigen. "Jaja ja! Und wehe ihr ist etwas passiert! Dann... dann... das willst du gar nicht wissen!", schnauzte Chrissi  Ich hatte die Idee in Stuttgart einen Zug nach Heilbronn zu nehmen, um dort etwas Zeit bei  meinen Eltern zu verbringen. Mittlerweile war der Zug in Heilbronn angekommen und ich stieg in einen Bus ein, der mich fast direkt zu meinen Eltern nach Hause brachte. Ich stieg aus und lief die letzten Meter bis zum Haus. Es war zwar mitten in der Nacht, aber das war mir jetzt gerade egal. Ich drücke die Klingel und es machte zwei Minuten danach  meine Mutter auf. Sie schaute mich erschrocken an "Was machst du den hier Joanna?!", fragte sie entsetzt. "Erzähle ich dir morgen... darf ich reinkommen?" "Ja na sicher!", sagte sie schnell und ich rannte ins Haus, geradewegs ins Wohnzimmer, wo ich die Tasche mit meinem Laptop auf die Couch legte. Ich ging in mein ehemaliges Zimmer und machte mich bettfertig, bevor ich dann schlafen ging. Am nächsten Tag weckte mich ein Sonnenstrahl, der durch das Fenstern fiel. Ich stand auf und schaute als aller erstes nach meinem Handy.  Fünfundzwanzig verpasste Anrufe. Allesamt von Riku. Ich beschloss, mein Handy auszuschalten und nicht mehr auf irgendwelche Anrufe zu reagieren. Nachdem ich mein Handy auf den Tisch zurückgelegt hatte, legte ich mich wieder still auf mein Bett und betrachtete die Sunrise Avenue Poster an der Wand. Mein Blick stockte bei Riku. Ich konnte ihn einfach nicht aus den Augen lassen. Langsam fing ich an zu schluchzen. "Wieso habe ich das gemacht? ...Wieso habe ich Riku verlassen? ... Wird Chrissi mich überhaupt vermissen? Oder besser, werden alle mich überhaupt vermissen?", schoss mir immer wieder durch den Kopf. Ich drehte mich mit dem Kopf auf mein Kissen. Dabei merkte ich nicht, wie meine Mutter reinkam und sich neben mich setzte. "Joanna, was ist passiert? Wo sind deine Freunde? Und vor allem, wo ist dein Ehemann?", fing sie schließlich an. Ich drehte mich zu ihr, um zu antworten: " Die sind jetzt in Zürich. - Was? Wirklich? - Ja, wirklich. - Ach Kindchen, was hast du den schon wieder verbrochen? - Mama, ich habe den größten Fehler meines Lebens gemacht. - Erzähl! - Chrissi hat einen Verehrer. In Helsinki wurde sie 'entführt' und jemand hat ihr die Augen verbunden, bevor derjenige sie geküsst hat. Und ja, ich hatte die Vermutung, dass der Verehrer Samu ist! Das wollte ich Chrissi klar machen, aber er hat es mitbekommen und ist jetzt tierisch sauer auf mich. Genau wie der Rest der Band, die ja alle solche Nachläufer sind. Was Samu sagt, ist Gesetz bla bla. Und jetzt denken alle, ich würde dumme Gerüchte in die Welt setzten. Außer Riku, er hat so oder so zu mir gehalten. Aber dann gestern Abend habe ich das alles nicht mehr ausgehalten! Jetzt sagt Samu schon, ich würde schlecht Gitarre spielen. Mama, ich war so wütend. Ich musste da weg! Und dann bin ich zu dir hier her gependelt. - Oh Joanna, du tust mir leid! Ich helfe dir gerne! Bleib einfach noch bei mir, früher oder später werden die sich bestimmt Sorgen machen, vor allem Riku. Er liebt dich doch! - Mama, ich vermisse Riku so... - Ich kann dich doch verstehen! Aber ich glaube, dass er dich schon sucht! - Hoff ich...und von Chrissi... ich weiß nicht ob ich mich so auf sie verlassen kann… - Ach komm Joanna! Chrissi ist deine beste Freundin! Das war sie schon immer! - Ja aber so schlimm hatten wir uns noch nie gestritten! - Das wird schon wieder! - Ach Mama hilf mir! ich verkrafte das alles nicht mehr! - Ich mach dir erst mal einen Kaffee!" Sie ging aus dem Zimmer. Wenig später hörte ich die Kaffemaschine. Nachdem meine Mutter mich schon zweimal gerufen hatte, stieg ich aus dem Bett. Ich warf mir noch schnell einen Bademantel um und ging dann runter. Auf dem Tisch stand eine große Tasse Cappuccino. Ich setzte mich auf einen Stuhl, den meine Mutter für mich zurechtgerückt hatte und fing an meiner Tasse zu schlürfen. Das Zürich Konzert war inzwischen vorbei. Chrissi und die anderen waren gerade draußen, um Autogramme zu schreiben. Plötzlich fragte ein Fan:" Wo ist denn diese Gitarrenspielerin? ... wie heißt sie noch mal... ach ja genau, Joanna!" Chrissi und Riku drehten sich um, und antworteten fast gleichzeitig:" Dazu sagen wir nichts". Der Fan nickte und fragte noch schnell nach einem Foto und nach einem Autogramm. Sie machten noch ein paar Fotos und erfüllten andere wünsche der Fans, bevor Chrissi dann vor allen anderen zurück in den Bus, direkt in ihre Koje ging. Die anderen Bandmitglieder tranken noch ein paar Bier. Chrissi belauschte noch ein paar Gespräche zwischen den Jungs "Leute, ich muss euch das jetzt einfach fragen! Wisst ihr wo Joanna ist?", fing Riku an. Seine Stimme klang schon leicht angetrunken. Aber alle wussten, dass er das ernst meinte. Schließlich antwortete Samu, von dem es alle ganz sicher nicht erwartet hätten:" Riku, es tut mir leid, sie war in Stuttgart einfach weg." "Und ihr habt es nicht mal in Erwägung gezogen, nach ihr zu suchen?!", antwortete er energisch.  "Verdammt noch mal Leute! Ich mach mir total sorgen! Und mal ganz ehrlich, langsam müsstet ihr euch  ja mal wieder beruhigt haben!", fügte er dann hinzu. Mit den Worten stellte Riku mit einem 'Wumms' seine Bierflasche auf den Tisch und ging nach hinten zu den Betten. Chrissi hatte die Augen so halb auf und konnte sehen, dass Riku kurz davor war, in Tränen auszubrechen. Doch er schniefte ein Mal und legte sich dann in eine Koje direkt gegenüber von Chrissi. Er sah, dass sie noch wach war. "Du machst dir Sorgen, nicht wahr?", fing Chrissi irgendwann an. Riku nickte und antwortete dann:"  Am liebsten würde ich jetzt zurück nach Stuttgart fahren und nach ihr suchen. - Kann ich mir denken, aber Riku, ich denke, damit schadest du nur der Band! - Ja aber ich will doch wohl nach meiner Frau suchen! – Ich mache mir doch genau so Sorgen wie du! - Ich dachte du bist immer noch so sauer auf sie... - Bin ich auch! Aber ich habe mal überlegt, ich bin schon mit ihr befreundet seitdem wir 3 Jahre alt sind. Wir haben wirklich schon alles miteinander erlebt! - Ja ok, verständlich  - Ja siehst du! - Hm.. ach man Chrissi, ich wünschte das wäre alles nicht passiert!" 

Kapitel 14

Mittlerweile waren etwa zwölf Tage vergangen, die ich bei meiner Mutter war. Bei Chrissi und den Jungs waren auch ein paar Veränderungen vorgekommen. Sie konnte das Stück mit mir nicht mehr spielen. Riku hatte angefangen Fehler in die Shows einzubauen und das ging den anderen tierisch auf die Nerven.  Chrissi wachte auf und sah, das alle schon aus ihren Kojen verschwunden waren. Anscheinend waren sie in Graz angekommen. Die Show in Wien gestern Abend war genau so abgelaufen wie die davor, eben schlechter. Rikus Patzer machten nicht nur der Band, sondern auch ihm selbst zu schaffen. Chrissi stand auf und ging nach draußen. Die Sonne schien in ihr Gesicht.  Nur schwach konnte sie erkennen, das Jukka auf sie zukam "Na auch schon wach, Sweetheart? Guten Morgen!" Sie ging zu ihm und gab ihm einen Kuss bevor sie antwortete:" Morgen!" Dann ging sie in den Essraum, auf den Jukka sie noch aufmerksam gemacht hatte.  Dort nahm sie sich ein Brötchen und beschmierte es mit viel Nutella. Nachdem sie fertig gefrühstückt hatte, ging sie nach draußen um nach den Jungs zu suchen. Sie hatten sich einen kleinen Platz gesucht und hatten sich dort ein Badminton Feld auf gebaut. Gerade spielte Samu gegen Raul. "Na so früh schon sportlich aktiv?", lachte sie in die Richtung der Gruppe. Sami saß auf dem Boden. Er drehte sich um und sagte:" Hast du mal auf die Uhr geguckt?  Es ist schon fast 2 Uhr." Chrissi wurde rot. Jukka erkannte das die Aktion ihr ungeheuer peinlich war. Er stand auf und ging ihr entgegen. Er umarmte sie und ging mit ihr Hand in Hand wieder zu den anderen. "Darf CB mitspielen?", fragte er schließlich. Alle Stimmten zu und Chrissi trat als erstes gegen Sami an. "Oh verdammt ist die sexy!", schwärmte Samu in seinem Kopf, als er den beiden zu sah. Chrissi gewann das Spiel gegen Sami fünf zu drei. Nun musste Samu gegen sie spielen. Beim Aufschlag rutschte ihr T-Shirt hoch. Samu wurde ganz heiß. "Oh mein Gott, nicht die Beherrschung verlieren Herr Haber! Am liebsten würde ich jetzt zu ihr rennen und sie ein Mal komplett abknutschen. Aber Stopp! Vivi ist auch noch da! Herr Haber, beherrsch dich!", dachte Samu während des Spielens. Er besiegte sie fünf zu vier. Auf ein Mal kam Karri zu ihnen:" Jungs und Mädel, der Soundcheck steht an!" Alle gingen Karri hinter her, wie Entenkinder ihrer Mutter. In der Halle standen MP und die anderen mit den Instrumenten. Sie nahmen sich ihres und fingen an zu spielen. Alles funktionierte super. Am Abend machten sich alle in einem separaten Raum für das Konzert fertig. Samu und Chrissi waren ganz plötzlich allein in dem Raum. "Chrissi? Kannst du mal zu mir kommen?", fragte Samu. Chrissi gehorchte still. Sie standen sich gegenüber. Chrissi blickte in seine stahlblauen Augen. Er hob seine Hand und streichelte ihre Wange. Sie starrte ihn mit großen Augen an, folgte aber immer seinen Fingern. "Was ist denn?", fragte sie urplötzlich.  Es schien so, als wäre Samu aus seinen Träumen gerissen worden. Aber er antwortete:"Chrissi… ", er stockte und presste seine Lippen an ihre. Chrissi stand da wie angefroren. Aber irgendwann drückte sie ihn wütend weg und gab ihm eine Backpfeife, die schallte. Er guckte sie traurig an "Es… es tut...", "Halt einfach deinen Mund!", wurde er von Chrissi fast schreiend unterbrochen.  Diese rannte aus dem Raum. "Verdammte schieße! Der Kuss... er erinnert mich... Mist! Joanna hatte Recht!", dachte sie weinend, während sie nach draußen rannte. Samu rannte ihr hinter her. "Chrissi warte doch!", rief er ihr nach. Als beide draußen waren, fing Samu an, sich zu entschuldigen:"Es tut mir leid! Ich wollte das nicht!" Chrissi stand mit dem Rücken zu ihm. "Also stimmt es doch! Du warst das in Helsinki! Joanna hatte recht! - Ja, ich war das... - Man Samu! Wegen dir ist Joanna weggelaufen, wegen dir stirbt Riku fast vor Sorgen, wegen dir ist die ganze Band sauer auf Joanna! Verdammt Samu! Siehst du nicht was du angerichtet hast?! - Doch und ich schäme mich dafür! Ich muss zugeben, Joanna so zu vergraulen... das wollte ich doch nicht! Aber ich konnte es dir nicht sagen! Chrissi, .. ich... ich.. liebe dich - Du hast es jetzt endgültig versaut. Wenn Joanna wegen dir was passiert ist, dann bring ich dich um, das schwöre ich dir! Den ganzen Scheiß musste Joanna ausbaden! - Chrissi.. - Halt den Mund! - Bitte! - Nein. " Chrissi rannte an Samu vorbei direkt in das Gebäude. Samu blieb draußen stehen und blickte ihr nach. Im Gebäude wurde sie von Jukka abgefangen:" Was ist los Sweetheart?!" "Jukka... ", antwortete sie zögerlich. "Was ist?", gab er zurück. "Jukka... Samu liebt mich", sagte sie immer leiser werdend. Jukka schaute sie entsetzt an. "Du liebst ihn doch nicht etwa?", fügte er mit trauriger Stimme hinzu. Chrissi schüttelte heftig den Kopf, bevor sie antwortete:" Niemals! Ich liebe dich! Du bist mein Ehemann, Jukka!" Man konnte in seinem Gesicht einen Schwung der Erleichterung sehen. "Ich will dich nämlich nicht verlieren!", sagte er dann. "Das wirst du auch nicht…  ganz sicher jetzt nicht… - Wieso? Was ist los? - Ich... ich... - Komm sag es mir Sweetheart! - Jukka... du wirst Vater... " Es herrschte stille im Raum. Seine Augen weiteten sich schlagartig. "Du verarschst mich doch!", lachte er. " Hab ich das je getan?", antwortete sie voller Ernst. Jukka strahlte plötzlich in ihr Gesicht, bevor er seine Arme ausbreitete um sie in den Arm zu nehmen. Chrissi sprang ihn an und er hielt sie auf dem Arm. "Wir schaffen das, Sweetheart!!", lächelte er. Chrissi küsste ihn stürmisch. „Aber ich will noch nicht, dass die anderen etwas davon erfahren…“, fügte Chrissi noch hinzu, woraufhin Jukka nickte.

Kapitel 15

Nach der Show in Graz, feierten alle noch eine Party. Riku saß allein in einer Ecke, rauchte eine Zigarette nach der anderen und trank einen Jack Daniels nach dem anderen, er vermisste mich total. Nachdem Chrissi ihm eine halbe Stunde dabei zugesehen hatte, ging sie zu ihm und nahm ihm seine Zigaretten und sein Glas weg. „Riku, Schluss damit, ich ruf jetzt Contra an und sag den Rest der Tour ab und dann suchen wir Joanna zusammen!“, sagte sie dabei. „Nein! Die Fans sollen nicht unter meinem Liebeskummer leiden“, entgegnete Riku. „Verdammt, Riku! Siehst du nicht, dass die Fans eher unter deinem Liebeskummer leiden, wenn wir sie nicht suchen und du daher Fehler in die Show einbaust?!? – Hmm… du hast recht, aber was wird der Rest der Jungs sagen, wenn du den Rest der Tour einfach abbläst? – Die werden das verstehen müssen! – Ja… ok. – Ich bin dafür, wenn wir direkt losfahren. Wir nehmen uns ein Taxi und fahren zum Flughafen. – Ok… aber wo wollen wir suchen? – Hmm… vielleicht bei ihrer Mutter in Heilbronn und ich weiß auch, wenn wir noch mitnehmen. – Wen? – Wirst du sehen, komm mit.“ Chrissi ging auf Samu zu und zischte ihm ein ‚Komm mit, du bist mir etwas schuldig‘ zu und zog ihn mit sich und Riku raus aus der Halle. „Samu, du bist daran schuld, dass Joanna weg ist, also musst du jetzt, wo Riku und ich beschlossen haben sie zu suchen, auch mitkommen!“, fing sie an und Riku schaute Samu entsetzt fragend an. „Ja… schon… aber sie liegt doch bestimmt doch schon unter irgendeiner Brücke“, verdrehte Samu die Augen und fuhr dann zusammen, weil Rikus Faust in seinem Bauch landete. „Halt die Klappe!“, fuhr Riku ihn an. „Riku, das hilft jetzt auch nichts mehr! Also Samu, du hast es verbockt, stehst du dazu und hilfst uns es wieder gut zu machen?“, hakte Chrissi nach. „Naja… ich glaube ich bin es euch, den Jungs und auch unseren Fans schuldig, das zu tun… also lasst uns noch ein wenig Zeug zusammen packen, wer weiß wie lange wir brauchen, um sie zu finden?!“, ergab Samu sich und die drei gingen in den Bus und packten jeder das nötigste ein. Als sie fertig waren verschwand Chrissi kurz hinter dem Bus und stieg als sie wiederkam in das Taxi, das Riku mittlerweile angehalten hatte ein. Sie wurden von dem Taxi zum Flughafen gefahren, wo sie sich Tickets für den nächsten Flug nach Stuttgart kauften. „Wie kommt ihr eigentlich auf Stuttgart?“, fragte Samu, als sie 20 Minuten  später in dem Flugzeug saßen. „Vielleicht, weil ihre Eltern in Heilbronn leben und Stuttgart der nächste Flughafen ist?!“, zickte Chrissi und fing im selben Moment an zu weinen. Samu wollte sie in den Arm nehmen, aber sie drückte ihn weg und lehnte sich stattdessen an Riku. „Könnt ihr mir eigentlich erklären, warum Samu die ganze Zeit so aufdringlich ist?“, forderte Riku. „Tsja, ganz einfach, er ist in mich verliebt“, antwortete sie mit gehässigem Unterton. „Ach, auf einmal glaubst du es ihr, oder was?“, motzte Samu. „Nur um dich daran zu erinnern: Das hast du mir eben höchstpersönlich gesagt! Und außerdem habe ich die ganze Zeit, in der Joanna schon weg ist, darüber nachgedacht“, gab Chrissi wütend zurück. „Wirklich Samu?! Wie kannst du nur so blöd sein?“, fragte Riku geschockt. „Was kann ich denn dafür? Schon eigentlich, seit sie die Woche bei uns im Studio verbracht hat, fand ich sie immer sehr… interessant “, antwortete Samu. „Ist das wirklich dein Ernst?! Du hast mich doch noch mit Jukka verkuppelt!“, entgegnete sie erschrocken. „Du kamst mir mit Jukka von Anfang an so glücklich vor! Ich wollte euch das nicht zerstören! Und außerdem habe ich Vivi… was alles noch mal viel komplizierter machen würde“, erklärte Samu. „Ach weißt du was? Lass mich einfach in Ruhe!“, ätzte Chrissi. Genau in dem Moment ging das Flugzeug in den Landeanflug über. Als sie gelandet waren, stiegen sie in ein Taxi, das sie nach Heilbronn fahren sollte. Chrissi setzte sich neben den Fahrer und wechselte die ganze Fahr über kein Wort mit Samu. Riku war ebenfalls still. Nach 50 Minuten kamen sie bei meinen Eltern an. Chrissi stürmte zur Haustür und klingelte. Meine Mutter öffnete. „Hallo Linda! Weißt du wo Joanna ist?“, fragte Chrissi schnell. „Was macht ihr denn hier?! Was bringt das, sie nach zwei Wochen erst suchen zu gehen?! Aber andererseits bin ich auch froh euch zu sehen, weil… Joanna ist am Ende. – Ja wir konnten nicht früher! Aber heute habe ich es einfach nicht mehr ausgehalten, Riku so traurig zu sehen. Also haben wir Nägel mit Köpfen gemacht, haben die Tour abgeblasen und sind hier her gekommen. Und nicht nur Joanna ist am Ende, Riku auch, er hat sich total oft verspielt und heute, als alle anderen gefeiert haben, saß er traurig alleine in einer Ecke und hat wie an einer Kette geraucht und getrunken. Also, weißt du, wo Joanna ist? – Sie ist vor einer halben Stunde weggegangen. Sie will in den Norden… - Danke, Linda! Wir machen uns gleich auf den Weg!“ Chrissi umarmte meine Mutter dankbar und sie stiegen zurück in das Taxi, das sie dann zum Hauptbahnhof fuhr.

Ich saß schon an einem Gleis und wartete auf den Zug nach Stuttgart. Auf einmal hielt mir jemand die Augen zu. Ich fasste zu den Händen und untersuchte sie mit meinen. Ich spürte einen Ring an einem Finger, ich fasste an meinen und erkannte, dass es der gleiche war. Ich schob die Hände von meinen Augen und drehte mich um. Riku stand vor mir und blickte mich erleichtert an. Ich sank weinend in seine Arme. Genau in diesem Moment fuhr der Zug ein. Ich blickte auf und sah hinter Riku Samu und Chrissi stehen. Dann drehte ich mich um und stieg in den Zug ein. „Nein, warte!“, rief Riku und hielt mich an der Kapuze fest, doch ich entriss mich seinem Griff und die Tür schloss sich.

Riku sackte weinend auf den Boden. Ich schaute ihn noch kurz entschuldigend an, bevor der Zug aus dem Bahnhof fuhr.

Chrissi rannte sofort zu Riku und zog ihn hoch in ihre Arme. „Hey! Wir nehmen den nächsten Zug hinter ihr her!“, versuchte sie ihn zu beruhigen, „Ich glaube der kommt in zehn Minuten.“ „Aber… wenn sie in Stuttgart nicht mehr da ist?“, schluchze Riku. „Wird sie noch! Ich denke nicht, dass so spät noch so viele Züge fahren“, erklärte sie. Riku setzte sich traurig auf die Bank, auf der ich kurz zuvor gesessen hatte und schaute traurig vor sich auf den Boden. „Unser Zug ist da!“, riss ihn Chrissi aus der Starre. Er stieg mit ihr ein, aber Samu blieb am Gleis stehen. Chrissi stieg wieder aus und zog Samu in den Zug. Als der Schaffner auf der Hälfte der Fahrt zu ihnen kam und fragte, ob sie denn ein Ticket haben, wurde Chrissi rot. ‚Verdammt! Durch einen motzigen Samu und einem traurigen Riku, habe ich die Karten vergessen‘, schoss es ihr durch den Kopf. Jetzt erinnerte der Schaffner sie erneut daran. „Tut mir leid! Wir hatten ein bisschen Stress mit den beiden hier… aber wenn sie möchten können Sie ein Autogramm und ein Foto mit den beiden machen“, lächelte Chrissi peinlich gerührt. „Wer sind die denn? – Das sind der Sänger und der Gitarrist von Sunrise Avenue. – Kenne ich nicht… - Kennen Sie Hollywood Hills? – Ja.. – Dann kennen Sie sie doch! – Wow! Ok, in Ordnung!“ Chrissi wies Samu und Riku auf, sich neben den Mann zu stellen, ließ sich von ihm ein Handy geben, machte ein Foto und die zwei unterschrieben noch auf einer Autogrammkarte, die Samu noch zufällig in seinem Rucksack gefunden hatte. Eine gute Stunde nachdem sie in den Zug eingestiegen waren, fuhr der Zug in Stuttgart ein. Riku sprang sofort aus dem Zug und suchte ein Gleis, wo ein Zug Richtung Norden fuhr. „Da ist sie! Ich muss zu ihr!“, rief Riku. „Riku… ich habe es verbockt, also sollte ich auch mit ihr reden…“, sagte Chrissi schuldbewusst.  Riku nickte und zog sich seine Pumakappe, die er aufgezogen hatte, ins Gesicht.

Ich saß auf einer Bank an einem Gleis, auf dem ein Zug nach Frankfurt fahren würde, als sich jemand neben mich setzte. Ich schaute kurz zu der Person herüber. ‚OMG! Was will Chrissi denn? Und wie kommt sie hierher?! ‘, grübelte ich. Sie hob auf einmal die Hand und zog mir einen Kopfhörer aus dem Ohr. „Was willst du?!?“, fuhr ich sie an. „Ich will, dass du mir zuhörst!“, antwortete sie, „du musst nicht reagieren oder so… nur zuhören. Ich habe nämlich ziemlich viel nachgedacht, seit du verschwunden warst…  Samu hat das mit dem Küssen nochmal gebracht und mir auch seine Liebe gestanden, ich habe heute wirklich realisiert, wie dumm ich war, diesen Streit zuzulassen und wie blind ich eigentlich war, weil ich die ganze Anzeichen übersehen habe. Und ich habe mir echt Sorgen um dich und Riku gemacht. – Warum um Riku? – Weil er sich total Sorgen um dich gemacht hat und sich bei den Shows verspielt hat, weil er in Gedanken bei dir war. Er hat dich echt vermisst… und er hat auch aus Hilflosigkeit geweint, was er ja normal nie tut. Er war vollkommen am Ende, so dass er nach der Show in Graz vorhin sich total betrunken hat. Ich habe wegen dir den Rest der Tour abgesagt, weil ich beschlossen habe, dich suchen zu gehen. Ich habe dich auch total vermisst. – Aber du warst …. Bist sauer auf mich. – Joanna, wir haben schon andere Sachen, die viel schlimmer waren als das… wir kennen uns doch schon seit dem Kindergarten, willst du wirklich, dass unsere Freundschaft an so was kaputt geht?“ Chrissi sah mich mit Tränen in den Augen an. „Du hast schon irgendwie Recht... aber die Aktionen, die ihr gebracht habt, waren eindeutig zu viel! Das mutet man keiner besten Freundin zu… - Aber ich habe versucht dich zu verteidigen… – Nachdem du mitgemacht hast. – Ich konnte in dem Moment einfach nicht klar denken. – Und wieso das schon wieder? – Weil ich … - Weil du? -  Weil ich überlegt habe, wie ich es Jukka sage… - Was sagst? – Dass du bald Patentate wirst. – Ich werde was…? – Patentante! – Ist das dein Ernst? – Habe ich dich bei so Sachen je angelogen? – Wie lange weißt du es schon? – Seitdem ich in Bremen beim Arzt war. Ich wollte es dir in Frankfurt sagen… aber dann haben wir uns gestritten. – Wieso hast du mich in Bremen angelogen? – Weil ich erst mal selbst damit klar kommen musste… das war ziemlich überraschend. – Ach ja… - Und willst du etwa, dass Vivi Patentante wird? Ich will dich als Patentante, niemand anderen! Aber ich geb dir auch noch Zeit darüber nachzudenken… Ich fände es auch gut, wenn du mal mit Samu redest… - Ich rede doch nicht mit diesem Schwein! – Joanna, er ist hier, um sich bei dir zu entschuldigen… Er ist hier, vielleicht nicht ganz freiwillig, aber er ist hier. – Dann soll er sich entschuldigen! Schick ihn her, weil ich mich ganz sicher nicht bei ihm entschuldige. – Es hat auch niemand verlangt, dass du dich entschuldigst. Ich geh ihn holen.“ Chrissi stand auf und ging. Samu stand in einer Ecke und rauchte. „Samu, Kippe aus und jetzt gehst du dich verdammt noch mal entschuldigen!“, befahl Chrissi ihm. Samu drückte die Zigarette aus und ging langsam mit Schuldbewusst gesenktem Kopf auf mich zu. „Joanna?“, sprach er mich vorsichtig an. Ich hob meinen Kopf und sah ihn an:„Setz dich!“ Samu gehorchte und sagte schließlich:„Joanna, es tut mir voll leid, ich wollte dich nicht verletzen und hätte ich gewusst, dass daran fast die ganze Band auseinanderbricht, hätte ich das nie getan! Aber in dem Moment, wollte ich einfach nicht, dass alle herauskriegen, dass ich wirklich in sie verliebt bin… - Und deswegen musst du mich so anfahren? Nur weil du ein Weichei bist?! – Ich bin alles, aber kein Weichei! Außerdem habe ich es ihr heute gesagt… und so, wie ich den Zusammenhalt der Band kenne, wissen sie es eh jetzt alle. Und nochmal zu dem Streit: Ich wusste, dass die Jungs immer auf meiner Seite stehen, von daher dachte ich, dass es besser wäre zu lügen, als alle gegen mich aufzuhetzen… - Immer vor dem großen Streit gedrückt. Typisch Mann! – Ich weiß, dass ich in dem Moment feige war… und ich war innerlich total sauer auf mich selbst, aber was hätte ich denn machen sollen? – Dich vielleicht nach Frankfurt entschuldigen können, oder zumindest nicht weiter drauf rumreiten?! Schon mal an sowas gedacht? – Ja, ich hatte mich darein geritten und wie kommt es denn bei den Jungs, wenn ich mich nach einem Tag gleich wieder entschuldige? – Echt, so typisch! Was denken die anderen von mir? Wie es dabei den Betroffenen geht, daran denkt man nicht, was?! – Ja… aber es tut mir wirklich leid! – Da musst du dir schon ein bisschen mehr einfallen lassen, als eine billige Entschuldigung.“ Samu stand auf und sank vor mir auf die Knie. „Joanna, bitte glaube mir, dass es mir unendlich leid tut. Ich verspreche dir hoch und heilig alles wieder gut zu machen, aber bitte gib mir noch eine zweite Chance. Wir waren doch mal so dick befreundet. Als es dir so schlecht wegen Riku ging, habe ich dir geholfen, alles wieder zu richten. Also bitte geb mir eine Chance auch das wieder zu richten.“ Nun herrschte Funkstille zwischen uns beiden. Samu stand auf, sah mich nochmal entschuldigend an und ging dann wieder weg. Ich sah mich um und sah Riku drei Bänke weiter sitzen. Ich stand auf und ging mit Kapuze auf dem Kopf und Händen in der Hosentasche zu ihm. Riku saß, wie in Heilbronn am Bahnhof, auf der Bank und starrte auf den Boden. Ich stellte mich neben ihn und streichelte ihm mit dem Zeigefinger über die Wange. Riku schaute auf und fing an zu lächeln als er mich sah. Dann stand er auf, umarmte mich und fing an zu weinen:„Ich habe dich so vermisst! Mach sowas nie wieder!“ Ich schaute ihm einfach nur in die tränengefüllten Augen. Wir kamen uns immer näher und küssten uns schließlich. Ich wollte nicht, dass der Kuss endete, da ich das in den letzten zwei Wochen so sehr vermisst hatte. Mir kullerten nun auch Tränen über die Wange. „Ich habe dich auch total vermisst!“, sagte ich, nachdem wir uns nach einer Ewigkeit von einander gelöst hatten. „Honey, ich liebe dich! Ich habe die ganze Zeit, wo du nicht da warst, so gelitten! Ich konnte mich nicht mal auf meine Musik konzentrieren und jedes Mal, als ich meine Flying V genommen oder nur gesehen habe, bin ich fast in Tränen ausgebrochen, weil ich an dich denken musste… - Awwwwwww! Du bist so süß! Ich war auch total am Ende… egal, was ich gemacht habe, es hat mich alles an dich erinnert! Ich liebe dich so unendlich! Ich will das nicht nochmal erleben müssen! – Wirst du auch nicht! Dafür werde ich sorgen! Kommst du wieder mit nach Hause? – Natürlich! Ich habe mir die ganze Geschichte zwei Mal angehört und ich denke, ich kann den beiden in geraumer Zeit verzeihen… - Zumindest mit Chrissi, die sich von Anfang an genauso Sorgen gemacht hat, solltest du irgendwann verzeihen... auf Samu kann selbst ich im Moment verzichten! Aber jetzt lass uns zum Flughafen fahren und nach Hause fliegen! – Ja!“ Ich ging mit Riku zu Chrissi, die gerade telefonierte, und Samu. „Moment bitte noch!“, flüsterte sie. Riku nickte. „Jukka… ihr könnt nach Hause, ich habe die Tour abgeblasen… Nein! Ich bin in Stuttgart. Wir haben Joanna gesucht und jetzt auch gefunden… Wir sehen uns zu Hause. … Ja, ich liebe dich auch, pass du auch gut auf dich und die Jungs auf!“  Sie legte auf und folgte uns. "Warte, Chrissi, du hast was?!?", fragte Samu verwirrt. "Die Tour abgeblasen, ich wusste ja nicht, dass wir Joanna noch in heute Nacht finden", erklärte sie und lächelte mich erleichtert an. "Sag mal, spinnst du?!? Weißt du, wie die Fans enttäuscht sein werden? - Boah verdammt, Samu! Was geht im Moment falsch mit dir? Dass es Riku gut geht, ist wohl wichtiger, als die Reaktion der Fans. Ich habe das zum Wohl der Band gemacht! - Klar geht Rikus Wohl vor, aber es ist nun mal wichtig, dass wir unsere Fans behalten! Wir haben lange genug gebraucht, so hoch zu kommen, wie wir jetzt sind, und ich hab keine Lust, das Alles zu verlieren." Chrissi ging genervt schneller, um von Samu wegzukommen. Ich lief mit Riku, der meine Hand festhielt, einfach normal weiter. An der Straße hielten wir ein Taxi an, ließen uns von ihm zum Flughafen fahren und kauften dort für den nächsten Flug nach Helsinki vier Tickets. "Riku? Hat Chrissi sich wirklich total Sorgen um mich gemacht?", fragte ich ihn, während wir auf den Einlass warteten, weil ich die ganze Zeit still grübelnd neben Riku hergelaufen war. "Aber sowas von! Und wie du in dem Streit eben zwischen Samu und ihr mitbekommen hast, hat sie auch wirklich die Tour abgesagt, weil es IHRE Idee war, heute loszuziehen, um dich zu suchen", antwortete er. Ich nickte und sank wieder in die Welt, in die ich immer abtauchte, wenn ich nachdachte. Irgendwann zog ich still mein Handy aus der Hosentasche und steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren. Erst als Riku mich antippte und auf das Gate zeigte, wurde ich aus meiner Welt gerissen. Ich folgte ihm in das Flugzeug und lehnte meinen Kopf sofort an seine Schulter, als wir saßen und fing an zu weinen. "Honey, alles ist ok!", flüsterte er sanft und umarmte mich. "Ich bin nur einfach so froh, wieder bei dir zu sein! Und ich muss auch sagen, dass ich Chrissi und die Jungs schon ein bisschen vermisst habe, auch wenn ich so sauer auf sie war und noch bin. - Ist doch ganz normal! Seit fast einem halben Jahr haben wir uns alle mindestens einmal in der Woche getroffen... und im letzten Monat haben wir jeden Tag zusammen verbracht... Honey, es war klar, dass du uns irgendwann vermisst! - Hmm... dich habe ich aber vom ersten Moment vermisst... - Das beruht auf Gegenseitigkeit." Ich drehte mich zu Riku um und küsste ihn.  Die Jungs hatten mittlerweile angefangen den Tourbus auszuräumen. Nachdem sie dem verwirrten Linus erzählt hatten, was los war, half auch dieser, da sie ja Rikus, Samus, Chrissis und meinen Koffer mit packen mussten. Sie hatten per Telefon schon einen Flug am nächsten Nachmittag gebucht. "Verdammt! Ich will noch nicht nach Hause! Die Tour würde noch fast zwei Wochen dauern", motzte Sami rum. "Sami, ich will ja eigentlich auch noch weitermachen, aber ich denke, Riku und Joanna haben ziemlich viel zu reden und das würde ihn nur weiterablenken... er war während der letzten Shows schon so verplant", sagte Osmo. "Hast du schon recht... aber wieso hat JB nichts gesagt?", fragte Raul. "Der Entschluss kam nun mal plötzlich! Und ich muss sagen, wir waren schon ziemlich blöd, Riku sich selbst zu überlassen... und auch, wenn Chrissi sauer auf Joanna ist, hat sie Riku und ihr geholfen, weil wir Trottel es eh nicht gemacht hätten", erklärte Jukka. "Schon... aber warum musste Samu mit? Ich meine, ok er hat sie vergrault, aber ich meine, deswegen hätte er nicht mit gemusst...", Osmo sah Jukka fragend an. "Naja... das, was Joanna gesagt hat, war wahr... Chrissi hat mir vorhin erzählt, dass Samu ihr seine Liebe gestanden hat... und...", Jukka stockte. 'Soll ich es ihnen sagen? Nein! Ich denke, Chrissi würde das nicht gut finden', überlegte er und vollendete seinen Satz dann mit:"wie ich Chrissi kenne, musste er mit, um die ganze Kacke mit Joanna klar zustellen und sich zu entschuldigen... also er ist bestimmt nicht ganz freiwillig mit..." Osmo nickte und alle packten still weiter.  Noch eine Stunde Flug, dann hatte ich wieder finnischen Boden unter den Füßen. Ich saß immer noch an Riku gekuschelt auf meinem Platz und dachte weiter nach. Samu saß irgendwo hinter uns und Chrissi konnte ich eine Reihe vor mir nachdenklich aus dem Fenster sehen. Ich hörte noch immer Musik und als ich Samus Stimme erkannte, drückte ich das Lied wütend weg. 'Er hat sich zwar schon entschuldigt, aber er war daran schuld, dass ich zehn Tage von meinem Mann getrennt war', schoss es mir durch den Kopf. Und auch wenn ich immer noch sauer auf Chrissi war, fragte ich mich, was gerade in ihrem Kopf abging. Ich war wieder so sehr in Gedanken versunken, dass ich nicht mitbekam, wie wir landeten. Da ich mich nicht abgeschnallt hatte, hatte ich mich auch nicht anschnallen müssen. Riku stand einfach auf und sah mich lächelnd an. Ich folgte ihm still und ich sah, wie Chrissi uns und Samu Chrissi in einigem Abstand folgte. 

Kapitel 16

Einen halben Monat, nachdem Chrissi wegen mir die Tour abgebrochen hatte, sollten wir die Shows, die ausgefallen waren, nachholen, da die Fans alle total sauer und enttäuscht waren. Ich hatte mittlerweile noch ein paar Mal mit Chrissi geredet und ihr auch vor kurzem verziehen. Auf Samu waren sowohl ich, als auch Riku und Chrissi, noch wütend. Jukka hatte ihm, als er wieder in Helsinki ankam, ganz klar gesagt, dass er sich von seiner Frau fernzuhalten habe. Und auch Sami, Osmo und Raul hatten Samu total niedergemacht, was er sich dabei dachte und wieso sie alle unter seinem Problem leiden sollten. Samu war im Ansehen innerhalb der Band ziemlich gesunken, was aber nicht schlecht war, weil er so alles Mögliche gab sich bei allen zu entschuldigen. Die Entschädigungstour sollte nur zwei Wochen dauern. Da wir Mitte Oktober hatten, würden wir knapp zu Rikus Geburtstag wieder zu Hause sein. Chrissi hatte sich so extrem gegen das Duett mit Samu gesträubt, dass sie nun zu Hause blieb und für mich die Besorgungen für Rikus Geburtstag machte. Außerdem waren wir beide mit unseren Männern am zweiten November ein Jahr zusammen und auch das sollte gefeiert werden. Daher war es eigentlich ganz gut, dass Chrissi in Helsinki blieb. Durch den Streit war unsere Freundschaft zwar erst auseinander gerissen worden, aber dafür umso intensiver wieder zusammengefügt worden. Ich freute mich auch für Chrissi, dass sie im nächsten Jahr ein Kind bekam. Was die Beziehung von mir und Riku betrifft, konnte ich nur sagen, dass er, seit ich wieder bei ihm war, total süß war. Und genau das war der Grund?  warum ich auch wieder mit auf Tour fuhr. Ich wollte ihn nicht vermissen müssen. Jukka war zuerst hin- und hergerissen gewesen, weil Chrissi nicht wieder mitwollte, hatte aber dann gesehen, wie sehr er gebraucht wurde. Wir flogen heute zuerst nach Moskau danach fuhren wir weiter nach Sankt Petersburg, Prag, Dresden, Leipzig, München und von dort wieder nach Helsinki. Wir waren schon am Flughafen und standen vor dem Check-In. "Ich will dich hier nicht allein lassen, Sweetheart!", verabschiedete Jukka sich von Chrissi. "Glaub mir, es ist besser so! Und ich werde dich jede Millisekunde vermissen, aber ich habe keine Lust mit Samu auf so engem Raum leben zu müssen...", antwortete sie, nahm ihn in den Arm und küsste ihn zaghaft. "Ich werde dich auch jede Sekunde vermissen!", nun fing er fast an zu weinen. "Na! Ich will keine Tränen bei dir sehen, wir sehen uns an unserem einjährigen wieder!", Chrissi löste die Umarmung und verabschiedete sich noch von den Anderen und mir. "Mach's gut, Süße! Pass gut auf die Jungs auf und wenn du Juks Geheule nicht aushältst, rufst du an! Dann komm ich euch mal ein paar Tage besuchen", flüsterte sie in mein Ohr, während wir uns umarmten. "Mach ich! Pass du gut auf dich und den Krümel auf", flüsterte ich so leise zurück, dass nur sie es hören konnte, weil außer Jukka und mir noch niemand etwas wusste und Chrissi das auch noch nicht wollte. Sie nickte und flüsterte noch ein 'Hab dich lieb!', bevor wir unsere Umarmung lösten und ich mit den Jungs eincheckte. Als ich mich nochmal umdrehte, sah ich Chrissi hinter uns herschauen. Auch Jukka drehte sich nochmal um, sah Chrissi traurig an und sie machte ihm mit einer Handbewegung klar, dass sie telefonieren würden. „Jukka, komm, du siehst sie doch wieder!“, sagte Riku und zog ihn weiter. „Musst du gerade sagen! Du musst deine Frau nicht allein zurücklassen… verdammt! Ich hasse Samu dafür, das ist alles seine Schuld“, verächtlich sah er Samu an, der schon am Gate stand und uns deswegen nicht hören konnte. „Weißt du eigentlich, wie lang er schon in Chrissi verliebt ist?!?“, fragte ich. „Nein!“, antwortete er. „Seit der Woche im Studio! Chrissi hat mir das erzählt und wenn ich so darüber nachdenke, waren wir schon alle ziemlich blind, dass wir das nicht gesehen haben“, erklärte ich. „Ja, kannst du dich an das HIFK Spiel erinnern, als wir unsere Mädels das erste Mal geküsst haben? Da hat Samu Chrissi erst weggedrückt, als du ihn warnend angeschaut hast. Oder als wir nach der Tour mit Samu und Osmo bei den Mädels gefrühstückt haben. Während ihr geknutscht habt, hat Samu total überfordert gekichert“, fügte Riku hinzu. „Dieser Arsch! Dass der sich überhaupt noch traut, mir vor die Augen zu treten. Ich kann Chrissi voll verstehen, wenn er ihr das gesagt hat“, zischte Jukka, „Trotzdem vermisse ich sie jetzt schon…“ „Riku, falls uns das Geheule zu viel wird, können wir Chrissi anrufen, dann kommt sie uns besuchen“, flüsterte ich Riku zu. „Gut zu wissen“, nickte dieser. Nun sprach ich laut weiter:„Jukka, sie vermisst dich doch auch! Aber zwei Wochen vergehen schneller, als du glaubst.“ Mittlerweile saßen wir im Flugzeug. Um uns herum saßen lauter Russen und ich lachte mich mit Riku den ganzen Flug über über die Sprache kaputt. Ab und zu wurden wir von den Russen dumm angeschaut, aber das brachte uns nur mehr zum Lachen. Wir waren gerade  ausgestiegen, als ich mitbekam, wie Jukka sein Handy zückte. Nachdem wir unser Gepäck hatten und den Bus, der vor dem Flughafen stand, beladen hatten, fuhren wir zu der Halle, in der wir noch heute spielen sollten.

In Helsinki hatte Chrissi schon ein paar Sachen für Rikus Geburtstag und das Einjährige gekauft. Nun war sie auf dem Weg zu EMI Music, da sie sich in der Zeit, wo ich mit den Jungs auf Tour war, um ihren Job kümmern wollte. „Hei, ich bin Chrissi Backlund. Ich hatte mit Herrn Immonen, der mir einen Job angeboten hatte, telefoniert“, sagte sie zur Sekretärin. „Ah, Frau Backlund, schön Sie kennenzulernen. Herrn Immonen ist am Ende des Gangs im Studio. Gehen Sie einfach zu ihm“, lächelte diese zurück und Chrissi begab sich ins Studio. „Hei, Chrissi, schön dich zu sehen!“, begrüßte Jukka I. sie. "Hei! Ist auch schön hier zu sein", lächelte sie. "Ok, also erst mal eine kleine Einführung: Hier haben wir ein Studio, aber das kennst du ja schon von Jukka. Nachher kommen Kunden und dann kannst du dir einmal angucken, was wir so mit denen besprechen. Morgen machst du das dann selbst und wenn du dich gut anstellst, schick ich dich schon Donnerstag nach Prag", erzählte er ihr. "Ok...", nickte Chrissi. Eine halbe Stunde, in der sie mit Jukka I. geredet hatte, später kam Mando Diao durch die Tür. "Hei Björn, Mats, Carl-Johan, Gustav, Patrik und Daniel", grinste Chrissi. "Hei...", verwirrt sah Björn sie an. "Hei, Chrissi, was machst du hier?", nickte Daniel. "Nach was sieht es aus? Arbeiten?!?", lachte sie. "Hab mir schon gedacht, dass du die Jungs schon kennst", lächelte Jukka I. . Nach drei Stunden, in der die acht über die Veröffentlichung redeten, ging Chrissi nach Hause.  Ich war mit den Jungs mittlerweile durch den Soundcheck durch und das Konzert hatte schon begonnen. Nach dem Konzert und nachdem alle Autogrammwünsche erfüllt worden waren, saßen nun alle beisammen. "Ich will von den Fans nicht auf Chrissi angesprochen werden...", sagte Jukka traurig. "Heul nicht rum! Wenn du sie so vermisst ruf sie doch an!", fuhr Sami ihn an und Jukka verschwand in den hinteren Teil des Busses. Ich holte eine Runde Bier aus dem Kühlschrank und gab jedem eine Flasche. "War eine tolle Show, Jungs! Nur leider kann Samu ja genau so schlecht Gitarre spielen wie ich", sagte ich sarkastisch. "Verdammt! Ich hab mich nur bei Stormy End verzupft. Das passiert schon mal", entgegnete Samu motzig. "Genau, wie ein Kuss einfach passiert?!?", giftete ich zurück. "Ja! Shit happens, life goes on!", Samu verdrehte genervt die Augen. "Honey, ist gut! Ich weiß, du bist noch sauer, aber trotzdem reicht es jetzt", wies Riku mich jetzt in meine Grenzen. Ich nickte leicht genervt, bevor ich wieder normal anfing:"Ich vermisse es irgendwie, dass Lied mit Chrissi zu spielen... das war immer so ein tolles Gefühl!" "Hm... das macht fast süchtig, dieses Gefühl", nickte Osmo. "Können wir vielleicht aufhören, über Gefühle zu reden?", sagte Samu genervt und in diesem Moment kam Jukka wieder:"Ihr werdet nicht glauben, wenn Chrissi heute getroffen hat! Ihr dürft dreimal raten." "Hmm... ich denke bei EMI..... einen Weltstar, wie 30seconds to Mars oder so?", fragte Raul. "Nein! Noch zwei Versuche." "Jemanden, der nur in Finnland bekannt ist? Wie Iiris?", brachte Riku sich nun ein. "Nö... Iiris kommt aber morgen. Noch einen Versuch!", grinste Jukka. "Also... wenn es kein Weltstar ist... und keine Person, die nur in Finnland bekannt ist... muss es jemand sein, der nur in Teilen der Welt bekannt ist... Kate Bush?", hakte ich nach. "Nein! Versagt! Es war..... MANDO DIAO!", lachte Jukka. "Ich kann mir Björns dummes Gesicht vorstellen", grinste Sami und wir fingen alle an zu lachen.  Am nächsten Morgen stand Chrissi früh auf, da Iiris schon um elf Uhr kam. "Guten Morgen!", grinste sie. "Morgen! Warum so gut gelaunt?", nickte Jukka I.. "Ich bin eigentlich total nervös, es geht ja um viel... und falls ich nach Prag fliege... also Donnerstag bis Samstag sind ja auch Joanna und die Jungs da..", lächelte Chrissi. "Mit denen kannst du dich auch treffen! Donnerstag und Freitag hast du frei, Samstag bis Dienstag hast du jeden Tag einen Termin und Mittwoch fliegst du wieder heim, dann bist du kurz vor den Jungs und Joanna zu Hause", erklärte er. Mit denen kannst du dich auch treffen! Donnerstag und Freitag hast du frei, Samstag bis Dienstag hast du jeden Tag einen Termin und Mittwoch fliegst du wieder heim, dann bist du kurz vor den Jungs und Joanna zu Hause", erklärte er. "Das wäre echt super! Aber ich weiß nicht, ob ich schaffe, dahin zu kommen...", zweifelte sie an sich selbst. "Du schaffst das schon!", machte Jukka I. ihr Mut.  Gute drei Stunden später, nachdem Iiris wieder gegangen war und Chrissi die Zusage für Prag bekommen hatte, rief sie mich an. Ich saß gerade bei den Jungs und sah beim Soundcheck zu, als mein Handy klingelte. Ich sah die Jungs kurz entschuldigend an und nahm, während ich rausging ab:"Hei?" "Hei, Süße! Du wirst nicht erraten, wo ich Donnerstag hinfliege! - Hm... keine Ahnung... - Nach Prag! Aber sag Jukka nichts davon, ja? Ich will ihn überraschen. - Ok, mach ich nicht! Hast du schon eine Idee, wie du ihn überraschen willst? - Ja und dafür brauch ich dich... also, hör zu........." Nach etwa zwei Stunden, die ich mit Chrissi telefoniert hatte, ging ich wieder rein. "Wer war denn da so gesprächig?", grinste mich Riku an. "Chrissi... wir haben nun mal über Frauenkram und so geredet", lächelte ich zurück. "Das war Chrissi? Wie geht es ihr?", schon fast panisch kam Jukka an. "Bleib mal cool! Ihr geht es gut, aber, da ich weiß, dass du mir das eh nicht glaubst, schau selbst", genau in diesem Moment kam Jukkas Benachrichtigungston. Er las die Nachricht schnell und ging dann grinsend weg. "Was hast du Chrissi denn bitte gesagt, was sie schreiben soll, dass Jukka so strahlt?", fragte Riku. "Nichts besonderes", grinste ich und schmiegte mich an ihn. "Weißt du, dass ich dich unendlich liebe?", flüsterte Riku in mein Ohr. "Mhh! Aber ich kann es nicht oft genug hören. Ich liebe dich auch unendlich doll!", flüsterte ich zurück und küsste ihn sanft.  Nach einer erfolgreichen Show in Sankt Petersburg und einem Tag frei dort kamen wir Donnerstag in Prag an. Dort liefen wir durch die Stadt und setzten uns dann irgendwann in ein Café um uns ein wenig aufzuwärmen, da es für Ende Oktober schon ziemlich kühl war. Ich schrieb Chrissi eine kurze SMS und setzte mich mit den Anderen an einen Tisch. Irgendwann betrat auch Chrissi das Café, was Jukka nicht mitbekam, weil er mit dem Rücken zur Tür saß. Sie machte allen, die sie sehen konnten klar, still zu sein und schlich auf Jukka zu. Hinter seinem Stuhl blieb sie stehen und legte ihm die Hände vor die Augen. "Egal, wer das ist, das ist nicht lustig!", zuckte dieser zusammen. "Also ich finde es schon lustig", kicherte Chrissi. Jukka zog die Hände von seinen Augen, drehte sich um und man konnte förmlich erkennen, wie ihm die Gesichtszüge entglitten:"Sweetheart!?!? Was machst du denn hier?" Ich musste mir ein Lachen unterdrücken. "Nicht nur Frauenkram, oder?", flüsterte Riku mir zu und ich schüttelte lächelnd den Kopf. "Ich bin von der Arbeit hergeschickt worden und hab heute und morgen frei und da hab ich mir gedacht, ich überrasche euch mal", erklärte Chrissi jetzt. "Überraschung eindeutig gelungen", grinste Raul. "Auf jeden Fall! Aber warum hast du nichts erzählt?", fragte Jukka. "Dann hätte ich ja deinen Gesichtsausdruck eben verpasst! Nein, das war es wert!", lachte Chrissi und setzte sich nun auf Jukkas Schoß. "Du sagst, du wurdest von EMI hergeschickt? Wen triffst du denn hier so?", fing nun Osmo an. "Nur so unbekannte Leute, bei denen ich mich frage, warum ich extra aus Finnland herfliegen muss... aber es hat alles eine gute Seite", sie sah Jukka verliebt an. "Hmm...", nickte Osmo. Wir verbrachten noch den ganzen Nachmittag in dem Café und gingen dann noch in einem Restaurant essen. Wir gingen alle früh schlafen, da ich und die Jungs auf zwei Stunden und Chrissi auf eine Stunde später eingestellt waren. "Nacht! Danke, dass du dicht gehalten hast", sagte sie bevor, sie Jukka in sein Zimmer folgte.  Am nächsten Morgen wurde ich von Riku geweckt, der mir sanft über die Wange strich und mich total süß anschaute. "Entschuldige, ich wollte dich nicht wecken... aber du hast so süß ausgesehen, dass ich dich anfassen musste", grinste er. "Aw! Du bist so knuffig", lächelte ich und schaute ihm in die Augen. "Und du noch mehr! Ich weiß nicht, was ich vor dir Liebe genannt habe", hauchte er und drückte mir einen sanften Kuss auf die Lippen. "Ich will dich nicht verlieren, Honey!", fügte er dann noch hinzu. "Wirst du auch nicht!", lächelte ich ihn leise an und küsste ihn. 

Den Tag verbrachten wir, indem wir die Innenstadt von Prag unsicher machten. Und wir fielen am Abend todmüde ins Bett. Chrissi war morgens beim Frühstück nicht da und Jukka antwortete, als ich ihn fragte, dass sie schon bei ihrem Termin sei, aber spätestens zum Soundcheck wieder da sein würde. Ich rührte abwesend in meinem Joghurt herum und dachte darüber nach, wie das, was Chrissi und ich für den 2.November geplant hatten, ankommen würde und ob Chrissi in den zwei Tagen, die sie vor mir und den Jungs nach Hause kommen würde, schaffen konnte. "Honey, alles in Ordnung? Du hast deinen Joghurt, den du sonst immer innerhalb von wenigen Minuten leer hast, nicht mal angerührt...", Riku sah mich leicht besorgt an. "Nein, alles ok! Ich hab nur gerade ein bisschen nachgedacht...", lächelte ich ihn an. "War es irgendwas schlimmes?", hakte er nach. "Nein... aber süß, dass du dir Gedanken machst", ich drehte mich zu ihm und küsste ihn. Nachdem wir uns voneinander gelöst hatten, stand Basty auf und sagte, dass wir losmüssten. Also stiegen wir in ein kleines Buschen, das vor dem Hotel stand und fuhren zur Halle. MP alberte während der Fahrt mit Sami herum und ich beobachtete die beiden an Riku geschmiegt. An der Halle angekommen, begann das gewohnte Geräusel um uns herum. Die Crew ging zum LKW mit dem Zeug, nahm sich dort eine Kiste und brachte sie in die Halle. Dort bauten sie das Zeug, das sie gerade angeschleppt hatten, auf und begannen wieder von vorne. Während die Crew aufbaute, setzten sich die Jungs in einen separaten Raum und besprachen nochmal die letzten Sachen, da sie immer irgendwelche kleine Sachen anders machten, als in den Städten davor. Ich hatte keine Lust, mir die Diskussion, die dabei früher oder später entstehen würde anzuhören und half deswegen der Crew ein wenig. "Nett von dir, uns zu helfen", grinste Karri. "Kein Problem! Ist auf jeden Fall besser, als sich die Diskussion bei den Jungs zu geben", schlug ich ab. "Ja... die Gespräche werden immer ziemlich... anders, als normale", nickte Karri. Ich zog gerade einen Gitarrenkoffer aus dem LKW, als sich ein Paar Hände auf meine Schulter legten. Ich drehte mich um und sah in Chrissis Augen. "Du verrücktes etwas, kannst mich doch nicht einfach erschrecken!", lachte ich. "Och man! Ich finde eure Gesichter, wenn ihr euch erschreckt aber zu goldig", grinste sie frech und ich streckte ihr die Zunge raus. "Jetzt lass uns der Crew helfen! Da war ich mit dabei, als du mich so erschreckt hast..", sagte ich, drückte ihr den Gitarrenkoffer in die Arme, zog dann noch einen heraus und ging dann zusammen mit Chrissi zu Karri. "Hei, Chrissi, ich dachte, du kommst erst kurz vor dem Soundcheck wieder...", begrüßte Karri sie. "Ja, der Typ wusste schon genau was er wollte und da das eh schon etwa so geplant war, mussten wir nicht so lange über sein neues Album reden... und deshalb bin ich schon zurück", lächelte Chrissi. "Ah, ok... willst du zu den Jungs oder helfen?", fragte er. "Hitzige Diskussion?", sie sah ihn an und sagte, als er nickte:"Dann helf ich euch!" Sie ging Richtung Tür, drehte sich kurz fragend zu mir um und ging weiter, als ich ihr folgte. Während wir die Gitarren ausluden, unterhielten wir uns über verschiedene Dinge, wie den Termin, den Chrissi zuvor gehabt hatte oder was ich mit den Jungs in der knappen Woche alles erlebt hatte. Als die Jungs dann fertig diskutiert hatten, hatten wir mit der Crew den Soundcheck schon fertig vorbereitet. Ich ging mit Rikus roten SG, die er als erstes beim Soundcheck brauchte, zu ihm legte ihm beim Umarmen den Gurt um und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. "Kannst du das immer so machen?", hauchte Riku überwältigt. "Wenn du möchtest", lächelte ich ihn verliebt an. "Doofe Frage! Natürlich", sagte er und zog mich dann fest in seine Arme. "Riku! Pass auf die Gitarre auf!", hörte ich Aki rufen. Ich versuchte so weit wie möglich von der Gitarre wegzubleiben, aber ich merkte, dass sich irgendetwas verbog, deshalb zog ich mich aus Rikus Umarmung. "Man, Riku! Das arme Tremolo! Jetzt muss ich das erst noch tauschen", Aki nahm Riku genervt die Gitarre ab. "Sorry, Aki...", Riku wurde leicht rot und fuhr sich beschämt durch die Haare. "Du kannst das jetzt eh nicht mehr rückgängig machen...", sagte er und rief dann zu Jukka, Samu, Raul, Sami und Osmo, die sich weiter vorne in der Halle befanden:"Jungs, Soundcheck dauert noch zehn Minuten dank Riku." Raul kam zu uns und schlug Riku sanft auf die Stirn:"Du magst es, wenn diese Gitarre kaputt ist, oder?" "Nein... eigentlich ja nicht... - Warum passt du dann nicht auf? - Man! Ich hab doch nur meine Frau umarmt und nicht an die Gitarre gedacht. - Naja... zum Glück hat Aki ja immer ein, zwei Tremolos dabei." Raul grinste bei dem letzten Satz und Riku lächelte verlegen. "Ach, Riku, ich finde es total süß, dass du wegen mir, deine Gitarre in den Schatten stellst, die du doch so extrem liebst", ich küsste Riku sanft. "Ich liebe dich nun mal über alles und dann muss zur Not auch mal eins meiner Babies dran glauben...", grinste er mich an. Ich umarmte ihn und so standen wir, bis Aki mit Rikus Gitarre ankam:"Dieses Mal vorsichtig! Ich hab kein Tremolo mehr für die...." Riku nahm ihm seine Gitarre und hängte sie sich selbst um und ging dann auf die Bühne. "Wo ist eigentlich Chrissi? Sie sollte ja eigentlich wieder da sein", fragte Jukka mich auf dem Weg zur Bühne, worauf ich nur mit den Schultern zuckte. Ich setzte mich einfach irgendwo auf den Boden und beobachtete, wie die Jungs kurz alles checkten nochmal selbst, bevor sie anfingen zu spielen. An Jukkas, Samus und Rauls Gesicht konnte ich auf einmal erkennen, dass sie irgendwas überrascht hatte, deswegen drehte ich mich um und sah Chrissi bei Lichttechniker Timo und FOH Mikko in deren abgetrennten Bereich mitten in der Halle mit einer Kamera stehen. Ich musste grinsen, anscheinend hatte sie echt Spaß uns zu shocken. "Kurze Pause!", grinste Mikko. Jukka ging sofort Richtung Lichttechnik und lächelte Chrissi an:"Na du süßes Biest? Du liebst es uns zu überraschen, oder?" "Klar! Aber sieh dir eure extremschlauen Gesichter an, die ihr eben gezogen habt, als ich auf einmal bei Mikko und Timo stand", sie hielt ihm die Kamera hin und Jukka fing an loszuprusten:"Ok... ich kann dich verstehen! - Na also! Wo ist dein Problem? - Mein Problem ist darin, dass du mir nicht mal hallo gesagt hast! - Oh! Armer Juk, willst du jetzt weinen?" Chrissi lächelte Jukka frech an, der jetzt eine traurige Schnute zog, woraufhin Chrissi ihn küsste. "So und jetzt mach dich wieder auf die Bühne Rockstar!", forderte sie, weil Mikko die anderen schon wieder dorthin gebeten hatte, was Jukka auch tat. Nun ging ich zur Lichttechnik:"Du hast es echt drauf, uns zu erschrecken, Schatzi." "Tsja, du musst nur wissen, wo du dich verstecken musst", grinste sie zurück. "Aber langsam ist echt genug. - Ja... ich will mich nur ablenken... ich will mich morgen nicht wieder von Juk verabschieden müssen... - Och, Schatzi! Es ist doch nur eine Woche! - Und? Schon die drei Tage von Montag bis Donnerstag waren die Hölle für mich... - Aber sehe es so: Du musst hier ja auch arbeiten und wenn du nach Hause kommst sind es nur noch sechs Tage! In denen musst du noch zu Jukka Immonen, um ihm von den Kunden hier erzählen... und du musst noch unsere Überraschung am 2.November, wenn wir wiederkommen vorbereiten... und Rikus Geburtstag! Du schaffst es schon, es bis dahin ohne Jukka zu sein. - Hm... trotzdem! - Und du kannst ihn immer anrufen! Es ist ja nicht so, als ob wir aus der Welt wären. Und jetzt lächel mal!" Chrissi lächelte mich an. Wir hatten uns auf Deutsch unterhalten, so dass Timo und Mikko, wenn überhaupt, nur ein paar Wörter verstanden hatten. "Irgendwas Schlimmes?", fragte Mikko deswegen nun. "Nein! Alles super, ich möchte euch nur nicht allein weiterziehen lassen... wegen Jukka...", antwortete Chrissi und schwenkte wieder ins Finnisch, damit er es verstand. "Wir, aber vor allem Jukka, wollen dich auch nicht hier lassen! Weil du uns zusammen mit JJ immer zum Lachen bringst, egal was für Scheiße passiert ist. Ihr seid unsere 'Ich bin jetzt wieder gut gelaunt'-Tablette", entgegnete Mikko. "Aw! Danke, Mikko, aber bei euch geht das einfach nicht anders... euch muss man zum Lachen bringen, weil euch das einfach besser steht!", sagte ich nun. "Genau! Euch sauer, traurig oder mit was auch immer einer schlechten Stimmung zu sehen, geht einfach nicht!", gab Chrissi mir recht. "Ach, kommt her ihr Verrückten!", grinste Mikko und breitete seine Arme aus. Wir traten ein Stück näher an ihn und umarmten ihn. Samus Gesang stockte auf einmal und er sagte gereizt:"Schön wenn unser FOH aufpasst und vielleicht noch was umstellt!" Mikko löste die Umarmung und brüllte zu Samu:"Ich pass auf! Und außerdem passt der Ton! Wieso darf ich mich dann nicht kurz mit den Mädels unterhalten." "Weil du am Arbeite  bist?!?!", zischte Samu sauer ins Mikro. "Man Samu krieg dich wieder ein! Es ist gar nicht schlimm, wenn Mikko mal kurz nicht aufpasst!", hörte ich Sami von hinter seinem Schlagzeug zu Samu sagen. "Ach, lasst mich doch in Ruhe! Ich geh jetzt eine rauchen", mit diesen Worten legte er seine Gitarre auf die Bühne und ging aus der Halle. "Was ist denn mit dem falsch?!?", fragte Raul. "Ich glaube, er ist eifersüchtig auf Mikko... immerhin hat er eben Chrissi umarmt... und sie ist immer noch sauer auf ihn...", gab Osmo seine Vermutung preis. "Hah! Trottel! Wie dumm muss man sein um wegen einer Umarmung eifersüchtig auf Mikko zu sein?!?!", lachte Chrissi. "Tsja... leider nicht sehr dumm, wenn man in eine der Frauen, die mich umarmt haben, verliebt ist....", erklärte Mikko.“Ich hasse es, Samu als Konkurrenten sehen zu müssen! Eigentlich ist er ja einer meiner besten Freunde... aber ich weiß im Moment nicht, ob er Freund oder Feind ist...", sagte Jukka. "Das kann dir auch niemand sagen, Juk! Aber ich versprech dir eins: Ich werde dich ganz gewiss nicht verlassen! Schon gar nicht wegen Samu! Und Jungs, ihr seid alle Zeuge. Falls ich es doch tun sollte, was ich ganz sicher nicht vorhabe, dürft ihr mich von mir aus kreuzigen oder sonst wie bestrafen, weil ich diesem tollen Mann hinter dem Keyboard, das Herz gebrochen habe! Und das meine ich genauso, wie ich es gesagt habe!", versprach Chrissi. Jukka schaute sie sprachlos an und fing nach ihren Worten an zu lächeln:"Oh, Sweetheart! Das ist das süßeste Versprechen, dass ich je bekommen habe!" "Das war wirklich voll süß, Schatzi!", stimmte ich zu. Samu kam wieder herein und schaute schnaubig zu mir, zu Chrissi, zu Mikko und Timo und zu dem Rest der Band und der Crew, die auf und um die Bühne herum standen und alle schauten zurück. "Was?!? Hab ich Kino im Kopf oder was?", fuhr Samu uns alle an. "Sorry... was bist du auf einmal so gereizt?", fragte MP Samu. "Ich bin nicht gereizt! Mir geht es nur auf den Sack, dass alle normal mit Chrissi umgehen können und auch dürfen, nur ich nicht", antwortete dieser. "Man! Wie würdest du denn reagieren, wenn einer deiner besten Freunden erzählt, dass er schon seit längerer Zeit in dich verliebt ist, als du mit deinem Ehemann zusammen bist... und noch dazu, dass dieser Freund dich mit ihm zusammen gebracht hat?!?!", schrie Chrissi. "Anders! Ich würde nie vor diesem jemand alles Mögliche machen, um ihm das Herz zu zerreißen!", brüllte Samu zurück. "Verdammter Idiot! Du warst mal mein bester Kumpel, aber ich weiß einfach, seit Chrissi mir erzählt hat, was los ist, wie ich dich einzuordnen habe. Aber das gibt mir den Rest, Samu, niemand schreit meine Frau ohne sinnvollen Grund an! Und spar dir jetzt deine Widerworte! Komm wieder zu mir, wenn du normal bist!", Jukka rannte zu Chrissi, die bei Samus letzter Attacke angefangen hatte, zu weinen und zog sie stürmisch aber trotzdem sanft mit sich aus der Halle. "Super, Samu! Ich hab Chrissi eben erst wieder aufgemuntert und du machst es gleich wieder kaputt! Hoffentlich zerreißt es dich jetzt innerlich vor Schmerz", fauchte ich. "Oh shit! Ja....", gab er zurück. "Gut so! Samu, du musst das auch mal aus Chrissis Sicht betrachten! Wie würdest du reagieren, wenn deine beste Freundin dir auf einmal erklärt, dass sie in dich verliebt ist? Und ich möchte eine ehrliche und ordentliche Antwort", versuchte Mikko ihn vorsichtig zur Vernunft zu bringen. Samu sah ihn grübelnd an:"Ich... ich weiß es ganz ehrlich nicht... ok... ich kann Chrissi verstehen... aber andererseits tut es einfach nur weh zu sehen, wie sie euch alle umarmt und lieb hat, während ich total ignoriert werde... ich meine, was kann ich denn dafür, dass sie einfach atemberaubend aussieht und einen total tollen Charakter hat?", Samu setzte sich traurig auf den Rand der Bühne. "Ich weiß, dass es schwer ist, aber versuch sie zu vergessen. Sie ist überglücklich mit Jukka und sie hat ihm eben hoch und heilig versprochen, dass sie ihn nicht wegen dir verlassen wird und wenn doch, sollten wir sie bestrafen", versuchte nun Osmo sein Glück, setzte sich neben ihn und legte ihm seine Hand auf die Schulter. "Hmm... und du hast ja auch recht... vor allem kann ich das Vivi nicht antun!", gab Samu nun nach, "aber das wird verdammt schwer... ich meine, wir kennen dich, JJ", er blickte mich kurz an," und Chrissi jetzt schon fast ein Jahr..... man kann Gefühle, die ein Jahr lang in einem waren, nicht einfach ausschalten..." "Ist auch verständlich, aber du bist unser Half German Superman und deswegen glaube ich daran, dass du das schaffst!", auch Raul setzte sich neben ihn auf den Bühnenrand. Draußen versuchte Jukka Chrissi zu beruhigen:"Sweetheart, nehm dir das nicht zu Herzen! Samu ist angepisst, da sagt er Sachen, die er nicht sagen will. - Aber... ich meine er hat ja Recht, es ist nicht fair vor ihm mit allen die heile Welt vorzuspielen, während ich ihn komplett ignoriere... - Das würde jeder machen! Also schieb dir nicht die Schuld zu. - Ich bin aber mitschuldig... - Wieso denn? Er hat sich in dich verliebt, da kann nicht mal Samu wirklich was für... - Ja, aber ich war so verdammt blind! - Das waren wir alle! Sonst hätten wir das wohl von selbst gemerkt... - Nur Joanna hat es bemerkt und ihr haben wir nicht geglaubt... ich fühl mich so verdammt scheiße deswegen! - Das brauchst du nicht! Joanna hatte zwar recht und wir haben ihr nicht geglaubt, aber wir waren halt total blind... und das musste Joanna leider ausbaden…  aber wenn jemand daran Schuld hat, dann wir alle! - Ich liebe dich so sehr für deine Ratschläge! Du bist wirklich das allerbeste, was mir je passiert ist! Und du wirst bestimmt ein ganz toller Vater!" Chrissi umarmte ihn, legte eine Hand in seinen Nacken und zog seinen Kopf sanft zu sich herunter, um ihn zu küssen. "Lass uns reingehen... Mir bringt es eh nichts, Samu aus dem Weg zu gehen. Und außerdem war der Soundcheck ja noch nicht vorbei", flüsterte Chrissi, nachdem sie den Kuss gelöst hatte. Jukka nickte und sie kamen Hand in Hand zu uns. Nach dem Soundcheck verzogen die zwei sich wieder zusammen und ich tat dasselbe mit Riku. Wir kuschelten uns in eine abgelegene Ecke in der Halle. Jukka und Chrissi gingen einen Gang  entlang, bis Chrissi ihn schließlich in das Bad am Ende des Ganges zog. Dort zog sie ihn an sich, schubste mit dem Fuß die Tür zu und fing an ihn zu küssen. Jukka löste sich nach einem Moment kurz von ihr und zog sich das Shirt aus, bevor er sie wieder küsste. Es dauerte nicht lange, bis die beiden komplett nackt waren. Jukka hob Chrissi hoch auf das Waschbecken und drang in sie ein. Auf einmal ging die Tür auf und Samu kam rein. Jukka und Chrissi hielten in ihrer Bewegung und schauten Samu erschrocken an:"Fuck!" "Im wahrsten Sinne des Wortes, nicht?!?!", fuhr Samu sie an. Chrissi schnappte sich Jukkas Shirt vom Boden und zog es sich an. "Das bleibt in diesem Raum! Sonst sag ich Vivi, dass du sie gar nicht liebst!", drohte Jukka Samu, während er sich schnell seine Unterhose krallte und anzog. "Das wagst du nicht!", funkelte Samu ihn an. "Ich könnte euch natürlich auch den Vertrag wegnehmen... aber wie willst du das den Jungs erklären?", Jukka sah ihn fragend an. "Ist ja gut! Ich hab nichts gesehen... Und danke Chrissi für den neuen Stich ins Herz", gab Samu zischend nach. "Erstens kann ich ja nichts dafür, wenn du einfach hier reinkommst, zweitens habe ich dir schon gesagt, dass aus uns NIE was werden wird und drittens leck mich! Ich darf mit meinem Mann machen was und wo ich will!", giftete Chrissi ihn an. "Schön... ich geh dann mal...", mit diesen Worten ging er aus dem Raum. "Denk dran, ein Wort und Vivi weiß es... oder euer Vertrag ist weg", warnte Jukka ihn noch einmal. Schnell zogen die beiden sich wieder an und Chrissi versuchte noch, ihre Haare, die ziemlich zerzaust worden waren, zu richten, bevor sie Jukka zu uns anderen folgte. Dieser sah Samu noch einmal warnend an.  Nach dem Konzert, verschwanden Jukka und Chrissi ziemlich schnell, weil sie Samu aus dem Weg gehen wollten.  Am nächsten Morgen saßen die zwei auch schon am Frühstückstisch im Hotel, als ich mit Riku runter kam. "Was macht ihr denn so früh schon auf?", grinste Riku. "Ich muss gleich zu einem Termin... und wenn ich wiederkomme, seid ihr schon weg...", erklärte Chrissi. "Ok... aber du willst dich doch von allen verabschieden, oder?", hakte Riku nach. "Ja... aber wenn sie noch nicht wach sind, kann ich auch nichts dafür... aber ich hoffe, dass die meisten noch in der nächsten Viertelstunde kommen, weil ich dann weg muss", Chrissi sah uns beide an. Es kamen noch Osmo, Raul, Karri, MP, Timo und Mikko. "So Leute, wir sehen uns in einer Woche, ich muss los...", kam irgendwann von Chrissi. Sie stand auf umarmte alle noch einmal und küsste Jukka sanft. "Ich will nicht wieder von dir getrennt sein...", sagte dieser traurig. "Jetzt mach es mir nicht noch schwerer, Juk... wir sehen uns nächste Woche! Und wir telefonieren. Von mir aus jeden Tag", sie küsste ihn nochmal. "Aber ich vermisse dich jetzt schon! - Es ist nur eine Woche. Sieben Tage. Das schaffst du! Juk, ich liebe dich über alles. Bitte tu mir einen Gefallen und mach dir keine Sorgen! Wir sehen uns wieder, wenn wir ein Jahr zusammen sind. Das wird ein ganz besonderes Wiedersehen, wenn ich euch nächste Woche wiedersehe! - Ich liebe dich auch, Sweetheart! Und du hast recht. Ich freu mich einfach auf nächste Woche. - Kann ich ruhigen Gewissens gehen? - Ja! Mach dir keine Sorgen! Und ich ruf dich mindestens jeden zweiten Tag an." Jukka gab Chrissi noch einen Kuss, bevor diese aus dem Frühstücksraum ging. 

Kapitel 17

Am Mittwoch landete Chrissi wieder in Helsinki. Zuerst wollte sie Jukka I. den Bericht, den sie hatte schreiben müssen, bringen. Nachdem sie das getan hatte, fuhr sie in die Stadt, um noch Sachen für das Einjährige zu kaufen. Mit vier großen Einkaufstüten kehrte sie nach Hause zurück.  Für uns auf Tour war heute das Konzert in Dresden. Nach dem Soundcheck rief Jukka kurz bei Chrissi an.  Weitere vier Tage später landeten wir wieder in Helsinki. Chrissi würde uns am Flughafen abholen. Nachdem wir das Terminal verlassen hatten, konnten wir Chrissi schon ein paar Meter weiter sehen. Als sie uns erblickte, rannte sie auf Jukka zu. Dieser breitete seine Arme aus und Chrissi sprang in sie hinein. "Sweetheart! Ich hab dich so vermisst!", freute sich Jukka und küsste Chrissi. "Alles Gute zu unserem Einjährigen!", grinste sie ihn an und küsste ihn nochmal. "Hast du alles hingekriegt, Schatzi?", fragte ich sie nun. "Jap, der Tag dürfte perfekt werden!", zwinkerte sie zurück. Während Samu, Sami und co. auf den Weg nach Hause machten, fuhren ich und Riku zu dem abgelegenen Waldstück, auf dem wir kurz vor meinem Geburtstag gepicknickt hatten. Dort lag eine Decke und ein Korb mit Essen. Weingläser waren auch schon bereitgestellt. "Whoa! Dass du dich daran noch erinnern kannst!", staunte Riku. "Wieso sollte ich nicht? Das war ein so wunderschöner Tag!", fiel ich in Erinnerungen. Wie setzten uns hin und fingen an, den Korb auszuräumen. "Mhm, das sieht lecker aus!", lächelte Riku. "Extra für dich zusammengestellt! - Aw! Du bist so süß!" Wir aßen und fütterten uns gegenseitig. Irgendwann fing ich an zu frösteln, da es ja immerhin schon November war. Deswegen packten wir die Sachen zusammen und fuhren nach Hause. Dort stand ein Topf mit Kakao auf dem Herd, den ich nun anschaltete, damit wir uns aufwärmen konnten. Riku sah mich einfach überglücklich lächelnd an. Mit einer Tasse heißem Kakao setzten wir uns auf die Couch.  Jukka und Chrissi waren vom Flughafen aus zu der Klippe gefahren, bei der Jukka Chrissi seine Liebe gestanden hatte. Chrissi war gefahren und Jukka hatte groß geschaut, als er blickte, wohin sie fuhren. An der Klippe angekommen, setzte sich Chrissi auf die Bank und zog Jukka neben sich. "Weißt du noch?", fragte sie einfach nur. "Ja, Und daran hat sich nichts geändert! Ich liebe dich immer noch so sehr, dass alle Meere der Welt nicht ausreichen könnten, um es aufzuschreiben", wiederholte er seine Worte, die er beim ersten Mal, als sie dort gewesen waren, gesagt hatte. Chrissi sah ihn verliebt an:"Und ich liebe dich so sehr, dass die Luft nicht reichen würde, um meine Gefühle aufzuschreiben!" Sie küsste ihn, stand dann auf und ging an den Rand der Klippe. "Ich liebe diesen Mann!", schrie sie auf das Meer hinaus. Jukka stellte sich hinter sie, umarmte sie und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. So standen die beiden einige Zeit dort. Chrissi drückte sich immer näher an Jukka, weil ihr kalt wurde, so dass sie irgendwann fuhren. Zuhause angekommen kuschelten sich die zwei auf die Couch. "Wir fahren aber nachher nochmal weg!", sagte Chrissi. "Solange du mir den Rest des Tages bei mir bist, ist alles in Ordnung! - Das werde ich! Ich hab dich total vermisst! - Ich dich auch! Und ich habe dir was mitgebracht. Ich hab mir deine Sammlung Ansteckergitarren mal genau angeschaut und hab heimlich in jeder, in der wir gemeinsam waren und von der du noch keine hast, eine besorgt. Und eine ganz spezielle hab ich für dich anfertigen lassen! - Du bist so verrückt, Juk! - Ich bin nicht verrückt! Allerhöchstens nach dir." Er sah sie vielsagend an. "Na dann zeig mir das mal! Ich hatte dir ja ein ganz besonderes Wiedersehen versprochen", grinste Chrissi und zog Jukka in einen Kuss. Am Abend fuhren sowohl Jukka und Chrissi als auch Riku und ich zum Eishockeystadion. "Back to the rules", antwortete ich, als Riku mich fragte, wo wir hinfuhren. Am Eishockeystadion angekommen, fing Riku an zu grinsen. Jukka und Chrissi warteten vor dem Eingang auf uns. "Hei, lasst uns reingehen", lächelten sie uns an. Der HIFK gewann das Spiel 3:1 und wir freuten uns alle. Ich ließ die Jungs vorgehen und hielt Chrissi zurück:"Danke, Schatzi! - Kein Problem! - Aber wie hast du das alles heute hingekriegt? Ich meine, wir sind um zehn gelandet... - Naja.... Jukka Immonen hat heute Morgen den Korb und die Decke an den Platz gelegt, weil ich ihm davon erzählt habe. - Du bist so super, Schatzi! - Ach lass gut sein!" Ich umarmte sie dankbar und zusammen folgten wir Jukka und Riku. "Und jetzt geben wir euch was für diesen wunderbaren Tag zurück!", grinsten diese uns an. Wir nahmen einfach nur die Hand unseres Mannes und folgten ihnen. Wir gingen durch die Stadt, bis wir vor dem Studio ankamen. Chrissi sah mich fragend an, aber ich wusste selbst nicht, was passieren würde, deshalb zuckte ich mit den Schultern. Als Jukka aufschloss, flog mir schon der Geruch von Essen entgegen. Im Aufenthaltsraum, war ein Tisch mit Kerzen und allem drum und dran gedeckt. Ich merkte wie mir Tränen in die Augen stiegen. Riku schaute mich an:"Nicht weinen, Honey!" "Aber das ist so süß!", lächelte ich und Riku antwortete nur:"Und der komplette Tag heute war nicht romantisch? Ich meine, ihr habt den kompletten Tag gestaltet, aber Jukka und ich wollen euch auch was geben!" "Ja! Der Tag heute war perfekt und deswegen, hat unser persönlicher Chefkoch Sami für uns gekocht", gab Jukka ihm grinsend recht. Wir setzten uns hin und Sami kam mit diesen Kuppeln, die es auch im Restaurant gab, über dem Teller rein. Er stellte sie vor Chrissi und mich, verschwand kurz und kam mit Tellern für Riku und Jukka zurück. Dann nahm er die Kuppeln ab und sagte:"Die Spezialität des Hauses, deutscher Schweinebraten mit Rotkraut und Kartoffeln." "Wow das sieht lecker aus!", lächelte Chrissi, die nun das erste Wort, seit wir hier waren, sprach. "Danke! Lasst es euch schmecken, ich muss wieder in die Küche, sonst verbrennt da noch irgendwas...", mit  diesen Worten verschwand Sami wieder. Wir genossen still, es war nämlich verdammt lecker. Als Sami eine gute halbe Stunde wiederkam unterhielten wir uns über das, was wir im letzten Jahr alles zusammen erlebt hatten und auch die weniger schönen Erinnerungen holten wir raus. "Hat es euch geschmeckt?", unterbrach uns Sami. "Das hast du super gekocht, Sami! Es war mehr als lecker", antwortete ich. "Danke, aber es gibt ja auch noch Nachtisch", zwinkerte er, nahm die leeren Teller vom Tisch u d verschwand. Wenige Augenblicke kam Sami mit neuen Tellern wieder. stellte sie vor uns und grinste:"Unser Menü ist wie ihr, halb finnisch halb deutsch, deshalb gibt es nach deutschem Braten finnischen Apfelkuchen." Er verschwand wieder. Während des Desserts unterhielten wir uns weiter über das vergangene Jahr. "Ganz am Anfang war so funny! Wir kommen hier nach Finnland, sind eh total aufgeregt und dann auf einmal steht Riku am Flughafen. Das hat so geschockt. Und als wir dann im Auto saßen, glaub ja nicht, dass wir deine Blicke auf JJ nicht gemerkt haben. Und die erste Umarmung von dir, Juk... alle haben gesagt, sie war länger, als eine normale... aber ich war so weggetreten, dass ich das gar nicht mitbekommen habe", erzählte Chrissi grinsend, "Und als du dann in unser Zimmer geplatzt kamst, weil du deinen Namen gehört hattest... ich hätte am liebsten angefangen zu lachen..." "Tsja... jeder hat halt seine Weise auf sich aufmerksam zu machen", lächelte Riku Jukka schief an. "Jaja Riku.... alberner Vogel! Musst du nämlich gerade sagen... nein! Niemand hat JJ im Taxi fasziniert angeschaut, nein!", lachte Jukka. "Naja... am süßesten fand ich immer noch, dass ihr uns nicht ansprechen wolltet oder konntet und der jeweils anderen aufgelauert habt, damit sie für euch den ersten Schritt macht", sagte ich. Riku und Jukka fingen an zu lachen:"Das war schon irgendwie dumm... aber immerhin haben wir gecheckt, dass wir das auch so schaffen. Und wie man sieht, hat es extrem viel gebracht." Riku beugte sich zu mir, küsste mich und Jukka nahm Chrissi in den Arm. "Lass uns gehen, Honey", flüsterte Riku zwischen zwei Küssen und ich nickte nur leicht, löste meinen Mund dann von Rikus, stand auf nahm Chrissi und Jukka kurz in den Arm und folgte Riku dann. Zuhause angekommen, zog Riku mich sofort wieder in einen Kuss. "Warte mal... mir fällt gerade was ganz tolles ein", grinste ich und ließ Riku einfach im Flur stehen. Ich ging ins Wohnzimmer, schnappte mir Rikus Flying V, schloss sie an den Verstärker an und fing an sanft My Hero zu spielen. "There goes my Hero!", kam Riku singend hinter mir her. Nach dem Lied stellte ich die Gitarre wieder weg und zog Riku in einen Kuss. "Ich liebe dich, Riku! Ich liebe dich über alles! Und ich will dich nie verlieren!", hauchte  ich an seinen Lippen. "Ich liebe dich auch über alles, Honey!", flüsterte Riku zurück und küsste mich wieder.

Kapitel 18

Am nächsten Morgen mussten Chrissi und Jukka früh aufstehen, da Chrissi einen Vorsorgetermin hatte. Im Wartezimmer sah Chrissi sich um und beobachtete fast panisch, die Mütter, die gestresst und unausgeschlafen aussahen, mit ihren Babys auf dem Arm dort saßen. Sie fand es fast, als Erlösung, dass der Arzt sie ins Behandlungszimmer rief. Sie setzte sich auf die Liege. "Hallo, Frau und Herr Backlund! Haben Sie irgendwelche Probleme oder Fragen?", begrüßte sie der Arzt. "Nein, alles gut", lächelte Chrissi und sah Jukka kurz an. "Wäre auch ungewöhnlich. Dann wollen wir mal schauen, ob wirklich alles in Ordnung ist", lächelte der Arzt. Eine halbe Stunde später waren Chrissi und Jukka schon wieder zu Hause. "Juk? Ich wollte mich mit JJ in der Stadt treffen...", fing sie an. "Ok! Ich habe eh dieses Jahr den Job des Ablenkers für die Vorbereitungen von Rikus Geburtstag gezogen und muss zu ihm..", erklärte Jukka. "Oki! Ich bin jetzt mal weg. Ich liebe dich!", sie küsste Jukka kurz und fuhr dann in die Stadt. 

Ich hatte mit Riku am Morgen gemütlich gefrühstückt, als ich eine SMS von Chrissi bekam:  'Hei Süße,  ich hoffe, ich weck euch nicht... Ich wollte fragen, ob wir uns nachher treffen können. Hab dich lieb <3 Chrissi'  "Riku, kann ich nachher mit Chrissi in die Stadt?", fragte ich. "Klar! Jukka wollte eh irgendwas mit mir machen...", antwortete er und ich antwortete Chrissi: 'Hei Schatzi! Du hast uns nicht geweckt ;) Geht klar :) Wann und wo soll ich hinkommen? Hab dich auch lieb ♡ Joanna'  Als Antwort kam, dass wir uns in einer Stunden am Hard Rock Café treffen würden. Also machte sprang ich schnell unter die Dusche und machte mich dann fertig. "Ich muss los, viel Spaß mit Jukka heute", verabschiedete ich mich von Riku, der gerade mit seiner Acoustic-Gitarre auf der Couch saß und ein paar neue Lieder, die er während der Tour gehört hatte, übte. "Danke! Dir mit Chrissi auch", er legte seine Gitarre kurz weg, stand auf, nahm mich kurz in den Arm und gab mir einen Kuss. Mit einem 'Danke' ging ich aus dem Haus. Ich fuhr zum Hard Rock Café und als ich reinkam, saß Chrissi schon an einem Tisch und rührte abwesend in einem Kakao. "Hei, Schatzi!", holte ich sie aus ihren Träumen. "Hei, Süße! Danke, dass du gekommen bist", lächelte sie irgendwie leicht traurig. "Was ist los?", fragte ich besorgt und setzte mich ihr gegenüber. "Naja... ich hatte heute einen Vorsorgetermin... und im Warteraum saßen so viele Mütter mit kleinen Kindern... die sahen alle so fertig aus... Ich hab Angst, dass ich das nicht schaffe...", fing sie an. "Och, Schatzi! Du wirst das schaffen! Du hast Jukka, mich und Riku, die Crew und den Rest der Band bestimmt auch, wenn sie Bescheid wissen... Du bist nicht allein! Und du wirst eine tolle Mutter sein! - Aber... ich hab einfach Angst, dass ich allein gelassen werde... im Moment scheint alles noch so unglaublich weit weg und die Welt perfekt... aber was, wenn bis das Baby kommt, alles kaputt ist? - Das wird es ganz sicher nicht und wieso sollte es überhaupt? - Durch so Sachen wie das mit Samu kann schnell alles kaputt gehen... - Du machst dir Sorgen! Egal was passiert, ich bin für dich da! - Danke! - Weißt du, wann es ungefähr kommt? Ich meine, der Arzt kann oft ein ungefähres Datum der Geburt sagen. - Ja, der Arzt hat gesagt so Anfang, Mitte Juni. - Ok. Bis dahin ist noch ganz viel Zeit! Und die wirst du mit Jukka genießen! - Ja, werde ich! Aber jetzt mal zu Rikus Geburtstag morgen... Ich hab eigentlich alles... und die Deko hab ich Raul gegeben, er will mit Sami, Osmo und Samu das Studio für eine kleine Party schmücken. - Was willst du jetzt eigentlich für einen Kuchen machen? - Eigentlich wollte ich eine Schwarzwälderkirschtorte backen... das hatte ich schon während der Tour geplant... aber da ist Alkohol drin... zwar nicht viel, aber ich will dann nichts davon essen... und das wäre zu auffällig, ich möchte noch nicht, dass es jemand außer dir und Jukka weiß. - Ok... was machst du stattdessen? - Einen von dem ich das Rezept selbst gemacht habe... ich hab das zwischen Prag und gestern ausprobiert, was getestet und den Rest auf die Arbeit mitgenommen, weil ich den Kuchen sonst bis zu eurer Rückkehr alleine aufgefuttert... innerhalb ein bis zwei Tagen... - Wieso? - Naja... ich hab gerade so ein paar Fressattacken... irgendwie glaub ich, ich geh bald auf, wie ein Luftballon - Ach so... musst du einfach joggen gehen oder euren Pool mal wieder nutzen." Wir fingen an zu lachen. "Oder ich hol mir einen Warner für solche Attacken und lass mich, wenn er losgeht, von Jukka irgendwo einschließen. - Hahaha! Oh man! Solche dummen Sätze hab ich vermisst! - Danke! Ich hab dich auch lieb! - Ja! Ich dich auch! - Warum wolltest du eigentlich nicht ins Stammcafé? - Weil die da mittlerweile auch Deutsch können... außerdem verstehen die Baby auf jeden Fall und dann sagen unsere Lieblingskellner Jaakko und Miro den Jungs Hundertpro Bescheid. - Hmm... ja da hast du recht! Jaakko und Miro sind Tratschtanten! - Eben! Und hier kennt uns keiner! - Stimmt! Wollen wir jetzt noch ein bisschen nach warmen Pullis schauen? Ich fang schon an in meinen dicksten Pullis zu frieren... - Über Kälte kann ich nicht klagen, aber es kann nie schaden noch wärmere Sachen zu haben, vor allem, wenn es jetzt bald noch weniger hell ist... " Chrissi bezahlte und wir gingen raus. "Whoa! Verdammt ist das kalt im Vergleich zu da drin...", sie zog ihre Jacke fest an sich. "Ach? Und du kannst dich nicht über Kälte beschweren?", lachte ich und kassierte einem genervten Blick und einen Schlag auf die Schulter. Wir liefen durch die Stadt und kauften uns ein paar schöne, warme Pullis und lachten total viel, bevor wir zu Chrissi nach Hause fuhren. "Hei, Sweetheart!", kam Jukka uns dort entgegen. "Ich dachte, du wolltest zu Riku....", sagte Chrissi erstaunt. "Nee... Riku ist hier!", grinste Jukka. "Ah! Wir setzen uns ins Studio. Mädelskram", zwinkerte sie noch und zog mich dann mit hoch in mein altes Zimmer. Wir unterhielten uns noch eine ganze Zeit über dies und das, vor allem ließen wir nochmal das komplette letzte Jahr Revue passieren. Unser erstes Treffen mit den Jungs, die Woche bei ihnen, der Abschied, der Umzug nach Helsinki und das Wiedersehen waren schon so lange her. Dabei kam es uns vor, als ob es gestern gewesen war, dass wir das erste Mal in Helsinki gelandet waren. Irgendwann schnappte Chrissi sich eine der Gitarren, die hier rumstanden und drückte sie mir in die Hand. "Spiel Hollywood Hills! Jukka hat mir ein bisschen Klavier beigebracht", lächelte sie, setzte sich hinter das kleine Klavier und fing an, das Intro von Hollywood Hills zu spielen. Ich stieg einfach mit der Gitarre ein und Chrissi fing kurz darauf auch noch an zu singen. Nach dem Lied grinste Chrissi mich an. "Was?", fragte ich. "Und jetzt hören wir uns es an! - Du Biest! Hast du das ernsthaft aufgenommen? - Jap! Die unverhofften Aufnahmen sind am besten! Regel Nummer 1 als Musikproduzent. - Verstehe...." Chrissi machte den Bildschirm des Computers an und klickte auf Wiedergabe. Nachdem die Aufnahme durchgelaufen war, hörte ich es hinter mir klatschen. Ich drehte mich herum und Riku und Jukka standen in der Tür. "Wunderschön gemacht! Besser als das Original und noch nicht mal verändert. Sweetheart, du hast drauf!", grinste Jukka stolz und nahm sie in den Arm. "Naja... besser als das Original vielleicht nicht... aber fast genauso gut!", lächelte Riku und setzte sich nun an das Klavier. Er fing an Monk Bay zu spielen und Jukka setzte sich hinter das kleine Schlagzeug in meinem ehemaligen begehbaren Kleiderschrank. Auch er fing an zu spielen und ich zupfte schon leise mit. Chrissi sang wieder. Wir spielten ein paar Lieder, aber irgendwann verzog sich Chrissi, deshalb hörten wir auf zu spielen und setzten uns stattdessen auf die auf die Couch und redeten ein wenig. Chrissi kam irgendwann hinter uns her. Sie kuschelte sich an Jukka und versuchte den Inhalt unseres Gesprächs herauszukriegen. "Was hast du eben gemacht, Sweetheart?", fragte Jukka sie nachdem sie die Hoffnung aufgegeben hatte, in unser Gespräch rein zu kommen und ihren Kopf auf Jukkas Schulter gelegt hatte. "Abendessen gemacht und mit Jukka I. telefoniert...", antwortete sie. "Abendbrot hört sich gut an", sagte ich. "Ist noch im Ofen... in einer Viertelstunde können wir essen", lächelte Chrissi müde. "Du siehst fertig aus, CB... alles in Ordnung?", fragte Riku, der das offensichtlich auch bemerkt hatte. "Ja, schon gut... bin nur irgendwie gerade ein bisschen müde...", wehrte die ab. "Wir fahren nach dem Essen, dann kannst du dich hinlegen...", lächelte Riku mitfühlend. Nach dem Abendessen fuhren wir auch wirklich, trotzdem ging Chrissi noch nicht schlafen, sondern buk noch den Kuchen für Riku. Danach kuschelte sie sich zu Jukka auf die Couch.  Am nächsten Morgen stand ich vorsichtig auf, um Riku nicht zu wecken. Ich ging in die Küche und machte Frühstück, bevor ich alles auf ein Tablett lud und damit ins Schlafzimmer ging. Das Tablett stellte ich erst auf Rikus Nachtschrank und dann weckte ich ihn, indem ich ihn so lange küsste, bis er die Augen aufmachte. "Alles Gute zum Geburtstag!", lächelte ich und küsste ihn nochmal. "Danke, Honey!", grinste Riku müde. Ich stellte das Tablett auf seinen Schoß:"Lass uns frühstücken, die Jungs haben angerufen, dass wir um 12 im Studio sein sollen." "Hmm! Das sieht lecker aus! Aber ich möchte lieber was ganz anderes frühstücken... ein bisschen Honey vielleicht?", lächelte er mich schelmisch an. "Hmm... bist du dir da wirklich sicher?", grinste ich und stellte das Tablett schon weg. "Hätte ich das sonst gesagt?", zwinkerte Riku und zog mich zu ihm ins Bett. Pünktlich um 12 kamen wir trotz Rikus Extrawunsch beim Frühstück pünktlich an. Als ich die Tür aufschloss und Riku vorgehen ließ, wusste ich, dass dort dasselbe Bild wie letztes Jahr war. "Alles Gute zum Geburtstag!!!!", grinsten uns, sowohl Crew als auch Band und Freunde an. Riku ging in die Menge und nahm einfach jeden Mal in den Arm.  Nachdem er sich durch die Leute durch geknuddelt hatte, kam er wieder zu mir. Er wurde von Sami und Raul auf den Geschenketisch hingewiesen und wir gingen dort gemeinsam hin. Alle anderen stellten sich in einem Halbkreis um den Tisch herum, um Rikus Reaktion zu bemerken. Danach aßen wir Kuchen und begannen, zu feiern und zu trinken. Um fünf Uhr morgens fuhren dann die letzten auch noch nach Hause, so dass Riku und ich einfach müde auf die Couch im Studio legten, weil wir keine Lust hatten, nach Hause zu fahren.

Kapitel 19

Heute war der sechste Dezember. Ein wichtiger Tag in Finnland. Zum Anlass feierten Chrissi und ich mit den Jungs eine kleine Party. Die Crew war auch noch mit dabei. Sami hatte extra viel Alkohol und essen gekauft. Am Abend standen wir alle mit einem Glas in der Hand im Studio. Unterhaltungen wurden geführt. Ich stand bei Karri, Chrissi und Sami. "Na schmeckt der Hugo?", fing Sami an. Ich nickte und nippte an meinem Glas. Karri nickte ebenfalls. Der ganze Abend verlief eigentlich ganz normal. Riku, Samu, Jukka, Raul, Mp und die anderen der Crew verabschiedeten sich irgendwann spät in der Nacht. Nun waren nur noch Sami, Karri, Chrissi und Ich übrig. Karri und ich unterhielten uns allein, da Sami und Chrissi gerade draußen waren. "Na hat dir der Abend Spaß gemacht?", lallte Karri. "Ja, war super! Der ist aber noch lang nicht vorbei!", antwortete ich. Plötzlich kamen Chrissi und Sami wieder rein. "Wir gehen auch..", sagte Sami betrunken. Ich nickte und die beiden verschwanden. Nun waren nur noch Karri und ich da. "Wollen wir hier bleiben?", fragte er. Nur ein kurzes 'Ja' kam von mir zurück. Und wir gingen an die Bar. Dort reichte er mir eine Champagner Flasche. Ich öffnete diese und trank einen Schluck, bevor ich sie an Karri weitergab. Nach etwa einer viertel Stunde hatten wir sie leer.

Ich ging zum Sofa und schmiss mich darauf. Karri setzte sich neben mich. "Wusstest du, dass du einer meiner besten Freunde bist?", sagte ich, während er mich gebannt ansah. Er lächelte süß und antwortete:"Und du bist auch meine beste Freundin!" Wir waren alle beide sturzbesoffen. Auf einmal näherte sich Karris Gesicht meinem und dann war es passiert. Unsere Lippen trafen aufeinander und es entstand ein Kuss. Ein sehr langer Kuss. Karris Hand wanderte von meinen Knien bis zum Schritt, wo sie dann haltmachte. Ich hatte die Hand unter seinem T-Shirt und erkundete seinen Rücken, bis ich es ihm doch noch entwendete. Wir küssten uns immer noch. Er krallte sich mit einer Hand in meine Haare, mit der anderen entfernte er mein Oberteil. Unsere Hosen waren mittlerweile auch ausgezogen. Karri lag flach auf dem Sofa und ich lag auf ihm. Er entfernte geschickt meinen BH und meinen String. Dann zog er sich seine Boxershorts aus. Und so lagen wir nackt aufeinander. Bis Karri plötzlich in mich eindrang. Ich musste laut aufstöhnen. Wir kuschelten noch lange miteinander, bis ich schließlich auf seiner Brust einschlief.

Am nächsten Morgen wachte ich total verkatert auf. Ich entdeckte Karri und  zog mir die Sofadecke bis zum Hals, da ich noch merkte, dass ich splitternackt war. Durch die Bewegung wurde Karri auch wach. "Verdammt! was haben wir gemacht?", sagte ich plötzlich entsetzt. Karri setzte sich auf bevor er antwortete:" Wo nach sieht es denn aus?" "Nach Sex?", fragte ich ihn sauer. Er nickte und hob seine Boxershorts vom Boden auf. Er zog sie sich an und stieg dann aus dem Bett. Ich ließ mir von ihm meinen BH reichen und zog ihn schnell an. Dann verschwand Karri aus dem Raum und ich konnte mich in Ruhe anziehen. "Ist das wirklich passiert? Verdammte Scheiße! Ich habe mit Karri geschlafen! Ich dumme Kuh!", dachte ich. Das ich Riku, meinen Ehemann betrogen hatte, schoss mir dauernd durch den Kopf. Das würde ich mir nie verzeihen. Nachdenklich verließ ich das Studio und fuhr nach Hause. Dort wartete Riku schon auf mich. "Wo warst du denn?", bekam ich als Begrüßung. "Ich habe im Auto übernachtet. Autofahren mit Alkoholeinfluss ist doch nicht erlaubt! ", antwortete ich hastig, bevor ich ins Haus ging.

Kapitel 20

Zwei Wochen nach der Feier, begann ich zu kränkeln. Chrissi hatte mich gebeten, zum Arzt zu gehen. Das tat ich auch an diesem Montagmorgen. Ich stieg ins Auto und fuhr zu meinem Hausarzt. "Hallo Frau Rajamaa, was haben wir denn für ein Problem?", fragte der Arzt. "Ich habe seit einer Woche so ein komisches Ziehen im Unterleib", antwortete ich. Er bat mich auf die Liege und holte sein Ultraschallgerät heran. Er fuhr mit dem Gerät über meinen Bauch und konnte Gallensteine oder so etwas Ähnliches ausschließen. Dafür stellte er etwas anderes fest:" Ihr Ziehen im Bauch liegt daran das sie in der zweiten Woche schwanger sind." Ich versuchte, einfach normal zu wirken. In mir gab es einen Gefühlsausbruch der Verzweiflung. Vor etwa zwei Wochen war das mit Karri gewesen... Nachdem ich die Praxis verlassen hatte, holte ich mein Handy raus und rief Chrissi an:" Hei, ich brauch dich gerade mal. Ganz dringend! - Wo soll ich hinkommen? - Ins Stammcafe, ok? - Ja alles klar, bis gleich!" Ich stieg ins Auto ein und fuhr in die Stadt zu dem Cafe. Chrissi saß dort schon. "Hei.", sagte ich kurz bevor ich mich hinsetzte.

"Was ist passiert?", fragte Chrissi stürmisch. "Ja.. ich war gerade beim Arzt. Ich hatte dir ja von meinen Schmerzen erzählt. Und der Arzt hat halt festgestellt... dass naja dass ich... in der zweiten Woche schwanger bin. - Da wird Riku sich freuen! - Naja... das Problem ist eben, das es nicht von Riku ist. - Ach du Scheiße - Ja, ich weiß - Mit wem warst du in der Kiste?! - Überleeeeg mal... mit wem war ich am Feiertag allein... nachdem du und Sami gegangen seid. - Jetzt sag nicht, dass ist von Karri. - Doch... - Verdammt JJ, dir ist schon klar, was du da gemacht hast? Du hast deinen Ehemann betrogen! Willst du ihm das sagen? - Chrissi, ich weiß, aber ich kann nichts dafür! Wir waren betrunken! - Ja ok, ihr hattet wirklich ein bisschen viel... - Hm... aber musste es gerade so weit kommen?! - Anscheinend ja schon.. - Toll! Ja ich weiß nicht, ob ich Riku das sagen will... aber Karri sollte auf jeden Fall Bescheid wissen. - Ja da hast du Recht... also ich würde es vor Riku erst mal geheim halten... hast du schon an abtreiben gedacht? - Ja, in den fünf Minuten wo ich das weiß, oft genug. Ich werde Riku das erst mal verheimlichen. - Wie du meinst. Ich helf dir bei allem! - Danke Schatzi! - Aber ich muss dir auch noch was sagen... - Was hast du jetzt verbrochen? - Nichts.. ich habe nur ein bisschen fremdgekuschelt... - Ouh man Chrissi, mit wem?! - Sami.. ich hab ihn am Abend noch nach Hause gefahren... und ich war so müde und hatte keine Lust mehr nach Hause zu fahren. Da bin ich bei ihm geblieben. Und naja wir haben halt so ein bisschen gekuschelt... unter Kumpels - Aber so nach 'unter Kumpels' klingt das aber nicht... - Doch, es war aber so! Wir haben NUR gekuschelt. - Naja dann ist ja gut. Nicht so wie ich... - Mach dir keine Vorwürfe! Wir schaffen das schon irgendwie. - Wenn du meinst... - Ja, mein ich! - Ich weiß nicht, wie ich es Riku sagen soll… falls... - Das sehen wir dann! Rede erst mal mit Karri." Ich nickte und verlangte die Rechnung. Als wir fertig waren, fuhren wir jeweils zu uns nach Hause.

 

Kapitel 21

Heiligabend verbrachten wir zu viert bei Riku und mir. Am ersten Feiertag fuhren wir zu Jukkas und Rikus Eltern. Heute, am zweiten Weihnachtsfeiertag schmissen Chrissi und Jukka eine Feier, für den kompletten Freundeskreis. Es kamen Tapio und Jari, Jukkas Brüder, Petteri, Petteris Bruder Jyri, Samu, Vivi, Sami, Samis Freundin, Raul, Osmo, Mikko, Mp, Mikko, Karri, Jukka Immonen, Tuomas und Heikki. Ich hatte mir vorgenommen, Karri heute auf das 'Problem' anzusprechen. Nachdem wir den Hackbraten, den Chrissi zubereitet hatte, gegessen hatten, nahm ich, während die anderen den Tisch für den Nachtisch neu deckten, Karri zur Seite. Wir gingen in mein altes Zimmer. "Was ist los?!", fing Karri an. "Och.. nur das ich schwanger bin... und das nicht von Riku." Diesen Satz bekam Riku gerade mit, weil er für Jukka, der sich beim Essen bekleckert hatte, ein neues Hemd holen sollte. Riku stürmte zu Chrissi, die gerade im Bad war. "Stimmt das?!", sagte Riku wütend. "Wie wär‘s, wenn du mir erst ein Mal erzählst was stimmen soll! - Stimmt es, dass Joanna schwanger ist.. und nicht von mir?!" Chrissi drehte sich um und ging, da Riku ja kein Hemd geholt hatte, ins Schlafzimmer und holte eins. "Ja und was geht mich das an?", fragte Karri. "Ahm... denk mal nach... sechster Dezember… wir beide - Ouh shit! - Das kannst du laut sagen. Aber ich werde es auf jeden Fall antreiben lassen. Das kann ich Riku nicht antun." In dem Moment stürzte Riku mit verdunkelter Miene durch die Tür. Er schubste Karri in die Ecke und mich an die Wand neben der Tür:"Was bist du für eine Schlampe?!?" Mir liefen die Tränen wie Wasserfälle über die Wangen:"Riku... ich wollte das nicht! Wir waren so betrunken und.... VERDAMMT! - Ich hätte nicht damit gerechnet, dass du so hinterhältig bist. - Riku... bitte! Ich wollte das nicht! - Sei einfach still! Ich kann dich im Moment nicht verstehen. Wir sind verheiratet und du gehst fremd! Und ausgerechnet mit Karri." Riku kochte vor Wut und hielt mich immer noch an der Wand fest.

Während das alles geschah, wurde Chrissi im Schlafzimmer von Samu aufgehalten:"Chrissi... willst du das mit uns nicht nochmal überlegen?" Chrissi hörte das Geschrei aus dem anderen Zimmer. "Nein! Und das interessiert mich auch gerade nicht! Ich muss da drüben mal schauen!", sie ließ Samu einfach stehen und kam in das Zimmer gerannt, wo Riku mich immer noch wütend anschrie. "Riku! Lass Joanna in Ruhe!", brüllte sie. "Was fällt dir ein dich da einzumischen?! - Weil sie meine beste Freundin ist! - Trotzdem geht dich das nichts an! - Verdammt! Das geht mich noch genug an!" Chrissi fiel überfordert um. "Riku, du Idiot! Was hast du gemacht?", kam Jukka an, der sich gerade sein Hemd selbst holen wollte. "Ich hab gar nichts gemacht! - Verdammte Scheiße, wenn dem Baby jetzt was passiert, bring ich dich um! - Baby?! - Ach verdammt, vergess es einfach!" Jukka rannte ins Bad und holte einen nassen Waschlappen. Karri und Riku gingen nach unten. Ich folgte ihnen, verließ das Haus aber ohne ein Wort zu sagen. Ich stieg in mein Auto ein und fuhr nach Hause. "Was ist denn hier los?", fragte Osmo. Riku setzte sich still genervt auf einen Stuhl und Karri antwortete:"Ihr geht’s nicht so gut." Jukka kam mit Chrissi auf dem Arm runter und fuhr Riku an:" Kannst du mir mal sagen was das eben sollte?" "Ach lass mich doch.", entfuhr es Riku giftig. So dass es nur Karri hören konnte, nuschelte er weiter:" Ich kann doch nichts dafür, dass meine Frau mit 'nem Techniker in die Kiste springt." Riku drehte sich weg. Die anderen, die gerade draußen waren kamen nun auch rein, weil sie Chrissi auf Jukkas Arm gesehen hatten. "Was ist hier denn los?", fragte Sami verwirrt. Jukka wendete seinen Blick von Chrissi ab und blickte Sami an, bevor er kurz und knapp sagte:" Riku hat Probleme. Er hat sich mit Chrissi gestritten und sie hat sich überfordert. Und ja ich habe, oder besser sie will euch noch etwas sagen. Aber logischerweise erst wenn sie wieder wach ist." Sami nickte und zog sich einen Stuhl zur Couch heran. Die anderen taten ihm gleich. Als Chrissi aufwachte, blickte sie Jukka benebelt an. Als Petteri sie ansprach, zuckte sie zusammen:"Oh Gott! Erschreck mich doch nicht so!" Sie blickte um sich und sah alle dort sitzen. "Was wollt ihr alle?", fragte sie geschockt. "Jukka hat gesagt, dass du uns etwas sagen möchtest...", erklärte Sami. Chrissi setzte sich auf und zog Jukka neben sich. Er griff nach ihrer Hand und hielt sie einfach fest. "Hmm..also... ich weiß nicht, wie ich es sagen soll... ich... wir... ", sie stockte, sah in Jukkas Augen und schöpfte dadurch Mut:"Jukka und ich werden im Juni Eltern!" "Herzlichen Glückwunsch!", kam es nach einander von allen. Zuerst kam Jyri zu Chrissi und Jukka, um sie zu umarmen. Die anderen folgten. "Hey Leute, ich mach mich dann mal auf den Weg.", sagte Riku wenig später. Ich saß am Esstisch und hatte einen Campari vor mir stehen, als ich hörte, das Riku seinen Autoschlüssel genervt auf das Regal knallte. Als er ins Zimmer kam schenkte ich ihm keine Beachtung. Die Flasche Campari hatte ich schnell unter dem Tisch versteckt, damit Riku nicht wieder denkt, das ich mich aus Frust betrunken hätte. Doch die 'Tarnung' flog auf. Ich schaute in den Raum und merkte nicht, wie Riku sich bückte und die Flasche vom Boden aufhob, bevor er sie wütend vor mir auf den Tisch stellte. "Was soll das denn? Ich dachte du bist schwanger! Da macht man doch so was nicht!", entfuhr es ihm. Ich schaute in die andere Richtung, da ich auf der anderen Seite seinen Augen wiederstehen müsste. Er nahm die Flasche und trank einen Schluck, bevor er anfing, zu diskutieren: "Ich kann es einfach nicht glauben, dass ich so eine Schlampe geheiratet habe. Ausgerechnet mit Karri; mit Karri! Scheiße Joanna! Und eins sag ich dir, wenn du das Kind nicht abtreiben lässt, ist es vorbei." Meine Augen weiteten sich. Mit Tränenunterlaufenden Augen sah ich ihn finster an und antwortete:" Ich wusste gar nicht, dass es so ein Fehler war, damals bei Jukka anzurufen. Aber es rechnet ja niemand damit, dass es so weit kommt. - Trotzdem sag ich es dir lieber noch ein Mal, wenn du das Techniker Kind nicht abtreiben lässt, kannst du dich von mir verabschieden. -Ach weißt du, halt einfach deine Klappe!" Mit den Worten ging ich hoch ins Schlafzimmer und packte mir ein paar Kleidungsstücke in eine Reisetasche. Ich würde zu Chrissi gehen, bis Riku sich wieder einigermaßen beruhigte. Riku stand im Türrahmen und presste seine Hand gegen die andere Seite. Ich kam aus dem Schlafzimmer und wollte durch die Tür, da wo Riku stand. "Ich lass dich nicht gehen!", sagte Riku wütend. "Riku verdammt! Lass mich!", brüllte ich ihn an. "Ach schon nach 2 Wochen Stimmungsschwankungen?", lachte er mich aus. "Achja! Riku lass mich in Ruhe - Ich lass dich auf keinen Fall in Ruhe! Du bist meine Ehefrau und gehst fremd! Ist das das, was ich zurück bekomme? Nach allem was ich für dich getan habe? - Riku, ich weiß selbst das es falsch war, aber es ist nun mal passiert! Und jetzt hör auf mir Vorwürfe zu machen! - Die hast du aber verdient!" Ich drückte ihn zur Seite und verließ mit einem Wutschrei das Haus. Riku blieb dort stehen wo ich ihn zurückgelassen hatte. Während des ganzen Trubels hatte ich nur den Ausweg Chrissi gefunden. Also setze ich mich in mein Auto und fuhr zu ihr und Jukka. "Hoffentlich sind die anderen inzwischen gegangen!", dachte ich. Als ich bei Chrissi und Jukka ankam suchte ich hastig einen Parkplatz. Als ich einen gefunden hatte, und auf dem Weg zu den Beiden war, dachte ich über Rikus zukünftige Konsequenzen nach. Würde er sich scheiden lassen? Oder würde er sich wieder einkriegen? Dann war ich auch schon vor der Haustür und klingelte. Jukka kam an die Tür, und wurde mit 'Wo ist Chrissi' von mir begrüßt. Ich rannte ins Haus und fand Chrissi auf der Couch vor. "Mädel, was machst du hier?!", sagte Chrissi erschrocken. Ich setzte mich hin und fing an zu erklären:" Ich hab aus Frust mal wieder zur Campari-Flasche gegriffen… - Och man Joanna - Ja Entschuldigung! Und ja eben kam Riku nach Hause und hat die Flasche gefunden und mich total zusammen geschissen! Er macht mit ständig Vorwürfe! - Ja ein bisschen kann ich ihn auch verstehen - bist du jetzt auch noch gegen mich?! - Nein Nein! Ich mein ja nur... - Achja ok... aber Chrissi ich habe keinen anderen Ausweg gefunden, als zu dir zu kommen... du bist halt das einzige was ich im Moment habe! - Ja klar, du kannst immer her kommen! Jukka muss sich halt damit abfinden, dass du jetzt mal für eine Woche hier bei uns bleibst. - Ja.. muss er wohl… auf jeden Fall, danke!" Ich umarmte Chrissi lange, sie war einfach die einzige Person, die jetzt noch zu mir halten würde, und der ich vertraute. Chrissi half mir, meine Sachen hoch zu bringen. Da es mitten in der Nacht war, hatte sich Jukka mittlerweile schon hingelegt. 'Gute Nacht' sagte Chrissi noch, bevor sie sich auch verabschiedete. Ich saß allein auf meinem Bett im Gästezimmer. Ich ließ meinen Kopf auf das Kissen fallen und meine Gedanken spielten verrückt... "Was hat Riku jetzt vor? ...Soll ich ihm schreiben? ... Soll ich das Kind behalten oder abtreiben? ... Karri ist gegen abtreiben... aber Riku... ach scheiße!" Ich konnte vor lauter Liebeskummer nicht schlafen, also schnappte ich mir Chrissis Laptop, der auf einem Stuhl lag. Ich öffnete den Browser und gab www.facebook.com ein. Als ich mich eingeloggt hatte, stöberte ich durch die Neuigkeiten. Dann auf einmal merkte ich das Riku online war. "Soll ich ihn anschreiben?", dachte ich. Als hätte Riku meine Gedanken gelesen, schrieb er mich an:

Riku: Wo bist du?

 Ich: Geht dich nichts an.

Riku: Achja jetzt einen auf motzig machen! Ich wollte eigentlich nur mit dir reden

Ich: Ich und motzig? Haha. Du bist der, der mich die ganze Zeit anmotzt! -.-" Riku: Ja ist ja gut, ich weiß es selbst. Aber ich möchte mit dir gerne mal über das Baby Problem reden.

Ich: Aha wenn du meinst

Riku: Also du weißt, ich bin nicht sehr begeistert davon, was du mit Karri abgezogen hast. Das ist richtig mies für mich und ich hoffe, dass dir das klar ist. Und das es gerade zur Schwangerschaft kommen musste... das gibt mir einfach den Rest. Hättet ihr nicht verhüten können?! Ich will dich nicht zwingen aber ich bitte dich darum. Treibe das Kind ab.

 Ich: Ja ich weiß, es tut mir auch höllisch leid, aber was passiert ist, ist passiert. Da kann man eben nichts ändern. Und zur Verhütungssache, wir waren betrunken! Und das habe ich dir schon tausendmal gesagt! Ich habe noch keine Ahnung ob ich das Kind abtreiben lasse! Karri ist dagegen und schließlich ist es auch sein Kind

Riku: Aha, also bist du auf Karris Seite?!

Ich: Ja, sorry das ich das so sage, aber im Moment ja. So wie du mit mir umgegangen bist...

Riku: Du Bitch! Du weißt aber hoffentlich auch wie ich mich fühle! Karri ist so ein Arschloch!

Ich: Du bist so ein Arsch! Ich weiß wie du dich fühlst, aber niemand beschimpft meinen besten Freund! Er kann doch nichts dafür. -.-

Riku: Hahaha sehr gut gelogen! Eine die einen Seitensprung mit Schwangerschaftsunfall ihrem Ehemann verheimlicht brauche ich eh nicht. Hättest du mir das früher gesagt, hätte ich das vielleicht eher verkraftet! -.-

Ich: Ach halt dein Maul! Ich will nichts mehr von dir wissen! Im Moment zumindest nicht. Melde dich, wenn du dich ein bisschen abgeregt hast! bye, ciao, tschüss, was auch immer.

Ich ging schnell offline.

Dann machte ich den PC aus und zog eine Packung Taschentücher aus dem Nachtschrank, denn mittlerweile hatte ich zu weinen begonnen. Es war mittlerweile 6 Uhr morgens und ich hatte keine Minute geschlafen.

Ich hatte schon die 5 Packung Tücher vollgeweint auf dem Bett liegen, als Chrissi so gegen 10 Uhr morgens meine Zimmertür öffnete. "Hast du überhaupt geschlafen?", fragte sie entsetzt, mit dem Blick auf dem Haufen Tücher. Ich schniefte und schüttelte darauf den Kopf. "Keine Minute, ich musste an zu viele Sachen denken… Chrissi, ich kann nicht mehr! Riku macht mich fix und fertig!", sagte ich schluchzend. Chrissi kam zu mir und holte mich in eine innige Umarmung. Ich weinte Wasserfälle. "Man JJ, langsam machst du mir Sorgen!", flüsterte Chrissi in mein Ohr. Ich entfernte mich von ihr und lies mich wieder rückwärts auf das Bett fallen. "Chrissi, ich habe mit Riku gechattet, er ist immer noch so wie vorher…! Immer macht er mir Vorwürfe! Er merkt gar nicht wie stark er mich damit verletzt!", weinte ich in meine Hände. Chrissi sah mich besorgt an. "Mach bloß keine Dummheiten!", nuschelte sie. Ich schaute auf und schüttelte heftig den Kopf. Wenig später saßen Chrissi und Jukka am Frühstückstisch und unterhielten sich:"Was hat Joanna eigentlich?", fing Jukka an. "Ach egal... Beziehungsprobleme. - Wetten, dass das nicht stimmt? - Ja ok... - Sag Sweetheart! Wenn sie hier wohnt, möchte ich auch gerne eingeweiht werden - Ist ja gut! also.. Du kannst dich doch sicher an den Independence Day erinnern... - Ja was ist damit - Joanna hatte da einen kleinen 'Unfall' - Und der lautet...? - Sie ... sie... sie hat mit Karri geschlafen... -WAS?! Deswegen war Joanna auch so mies drauf ... - Ja aber das ist nicht das Problem, Jukka - Dann sag es mir! - Ok, Ok, Joanna ist schwanger... von Karri - Oh mein Gott, das ist für Riku wortwörtlich eine scheiß Nachricht! Er hat das alles schon mal durchgemacht... - Achja gut zu wissen, aber Jukka, Riku macht JJ total fertig... - Ach du Scheiße... Joanna tut mir leid... aber andererseits ist das für Riku einfach mies. - Ja schon, zumindest macht er Joanna ständig Vorwürfe, was sie für eine Schlampe wäre... - Joanna ist alles, außer einer Schlampe... Sweetheart, das kannst du ihr meinetwegen auch sagen, ... sie ist eine meiner beste Freunde... - Jukka, sie ist meine beste Freundin! Und ich lasse es nicht zu, dass sie durch Riku völlig krank wird. - Ich kann dich verstehen, aber lass den beiden ein bissen Zeit... - Jukka nein, Riku zwingt sie ja zum abtreiben. Und sie ist völlig am Ende und hat keine Ahnung was sie machen soll. Sie hat heute Nacht nicht eine Minute geschlafen - Wirklich? Das ist ja schrecklich. - Ja achne! Ich will einfach nicht nur daneben stehen und zu schauen... - Ja Sweetheart, ich helfe dir bei jedem Zug den du machst! Du kannst dich auf mich verlassen. Immer.“ Den ganzen Tag über saß ich in dem Gästezimmer herum und verbrauche eine Packung Taschentücher nach der anderen. Den Chat mit Riku von letzter Nacht hatte ich mir auch noch mal durchgelesen. Aber das hatte mich noch mehr zum Weinen gebracht. "Ich hab Riku doch gesagt das es mir leid tut! Und das es ein Unfall war!", schniefte ich laut. Ich suchte auf Facebook Karris Account und schrieb ihn an, der er auch online war:" Hallo... - Hi Joanna, was ist los... - Ich muss mit dir sprechen Karri... Riku treibt mich mit seinen Vorwürfen noch in den Wahnsinn - Ja und was soll ich da dran ändern!? - Du musst der... Abtreibung zustimmen... - Ernsthaft?! Soll ich das jetzt so kurzfristig entscheiden!? - Ja Karri bitte! Ich muss es einfach tun. Ich liebe Riku! Und ich will ihn nicht verlieren! Weil umso mehr wir uns voneinander entfernen... - Und was hast du vor, wenn ich nein sage? -Nichts. Wahrscheinlich mache ich es trotzdem. Weil wenn Riku mir nicht verzeiht, gehe ich nach Deutschland zurück und werde NICHT mehr zurückkommen. - Das kannst du uns noch nicht antun! - Doch Karri, dass kann ich! - Aber das kannst du Riku und... *hust* mir doch nicht antun! - Riku kann es ja egal sein, wenn er mich irgendwann hasst. Aber wieso soll ich es dir nicht antun können? - Ich.. naja du bist mir sehr ans Herz gewachsen… seit der ganzen Sache am 6. Dezember... - Ja super. Ich wusste das das irgendwann kommt - Ja ich kann auch nichts dafür Joanna! Es ist auch mein Kind… und sei mal ehrlich, wir würden auch eine super Familie abgeben...! - Karri, ich weiß wie das für dich ist... und vielleicht hast du mit der super Familie auch recht aber.... Verdammt was rede ich da!? Ich liebe Riku und nicht dich! Riku ist mein Ehemann! Du nicht! - Ja aber.. Joanna... - Sei einfach still und sag zu der ganzen Abtreibungssache Ja! sonst bin ich weg. - Joanna... das kann ich nicht... es ist mein Sohn/ Meine Tochter! - Dann müsst ihr euch alle von mir verabschieden! - Stopp! Ist ja gut... wenn es dir wirklich so wichtig ist... und Joanna, ich bin dir auch nicht böse... und ich hoffe, danach können wir uns noch vernünftig in die Augen sehen... - Danke Karri, glaub mir, das ist die beste Entscheidung für uns alle... Und das hoffe ich auch... - Ok... ja wann machst du den Termin? Weil ich würde gerne dabei sein, zumindest davor warten, wenn es dir nichts ausmacht... - Nein das ist völlig ok für mich. Ich werde morgen früh beim Arzt anrufen und einen Termin fertig machen... Wenn ich es weiß schreibe ich dir, ok? - Ja ok alles klar... - Ja aber Karri, die ganze Abtreibungsgeschichte bleibt unter uns, ok? - Ja ich werde meine Klappe halten... - Dann ist gut... ja ich gehe jetzt mal offline...weiter über die ganze Geschichte nachdenken... bye - Ok, bye." Ich klappte den Laptop zu und suchte mit Blicken das Telefon. Oder besser mein Handy, da ich ja bei Chrissi war und nicht zu Hause. Die Telefonnummer des Arztes hatte ich schnell gefunden. Ich wählte die Nummer und es ertönten ein paar Tutlaute bevor sich jemand meldete:" Hallo? Hier ist Dr. Hakinen! - Hallo Joanna Rajamaa ist mein Name, ich möchte gerne einen Termin machen - Gerne, für was denn? - Für....für eine... Abtreibung - Wie ich ihrer Stimme entnehmen kann, ist es nicht gerade ihr größtes Verlangen oder? - Doch Herr Doktor, das ist es - Naja wenn sie meinen. Also ich hätte nächste Woche Dienstag den Vormittag das Zimmer frei, ist das ok? - Ja ok, alles klar, dann nächsten Dienstag... um wie viel Uhr? - Um 9 Uhr, Frau Rajamaa - Ok. Gut dann bis nächste Woche Herr Hakinen! - Bis nächste Woche!" Ich suchte gerade noch Karris Nummer und wählte diese ebenfalls:" Hallo Karri… - Hi JJ - Ja ok also ich hab einen Termin... nächste Woche Dienstag um 9 Uhr. - Ja ok und macht es dir immer noch nichts aus wenn ich dabei sein wollen würde, Joanna? – Nein, nein ... ist schon ok. Es ist ja auch dein Kind - Da hast du Recht. Also wo wollen wir uns treffen? - Wie wär‘s mir 8 Uhr 45 beim Stammcafe - Ja das ist gut, dann bis Dienstag, falls wir uns nicht mehr sehen! - Ja! - Bye Joanna - Bye Karri" Ich legte auf, merkte einen Schatten unter der Tür und sagte:"Chrissi!? Was hast du mitbekommen?" Chrissi kam ins Zimmer und nahm sich den Stuhl, wo sie sich dann draufsetzte. "Ich hab nur was mit Dienstag mitbekommen... was ist nächsten Dienstag Joanna?", fragte Chrissi besorgt. "Ach das geht dich nichts an...“, nuschelte ich. “Doch geht es mich sehr wohl! - Nein Chrissi!  - Ach komm JJ sei mal nicht so, was ist am Dienstag? - Ist ja gut, ist ja gut! - Also?? - Ich habe zusammen mit Karri einen Termin beim Arzt... - Wegen was? - Wegen der Abtreibung, wieso sonst?! - Ach keine Ahnung. Aber ich finde es komisch, dass du von deinem Kind so schnell... naja Abschied nehmen kannst... - Chrissi, das kann ich auch nicht. Und Karri auch nicht. Aber ich tu es Riku zuliebe! Er ist mein Ehemann und wenn dann soll mein Sohn oder meine Tochter von ihm sein! Und von niemand anderem! - Ja ich kann dich verstehen… aber hat Karri so schnell ja gesagt? - Nein hat er nicht. Ich habe ewig lang mit ihm rumdiskutiert... und er hat sich auch noch durch die ganze Sache in mich... naja du weißt schon...Aber mein Herz gehört Riku. - Ja super Joanna, jetzt hast du Karri am Hals! - Chill mal, Chrissi ich habe mit Karri darüber gesprochen und ihm klargemacht, das aus uns nichts werden kann. - Ist auch gut so. - Ja denke ich auch. - Naja JJ ich muss jetzt Arbeiten. - Ok.. aber sag Jukka I. das es mir verdammt leid tut, das ich noch nicht kommen kann. - Ich glaube das findet er auch nicht so witzig. Aber wir werden sehen..." Mit diesen Worten verlies Chrissi stumm den Raum. Nach 2 Tagen stand Jukkas Geburtstag an. An meiner Position hatte ich nicht wirklich viel geändert. Ich war nur am Morgen runter zu Jukka und Chrissi gegangen, um ihm zu gratulieren und zu Frühstücken. Jetzt saß ich wieder wie gewohnt auf meinem Bett. Mein Blick schwenkte zu meiner Gitarre, die in einer Ecke im Raum stand. Ich ging hin, nahm sie und setzte mich wieder hin. Ich fing wie aus Gewohnheit an My Hero zu spielen. Aber an dem Lied hingen zu viele Erinnerungen... an die Zeit wo Riku noch 'normal' war. Mir kamen die Tränen. In der Wut zog ich eine Schere aus dem Schreibtisch und schnitt kalt und voller Hass die Gitarrenseiten durch. Tränenunterlaufend ließ ich die Gitarre auf den Boden fallen.

Unten bei Chrissi und Jukka war die Feier in vollem Gange. Man hörte nur von oben ein kleines Poltern. "Was war das?", fragte Riku Chrissi. "Keine Ahnung...“, antwortete Chrissi und unterhielt sich weiter mit Osmo. Riku ging ohne zu fragen nach oben und suchte den Grund für das Poltern. Er öffnete jede Tür bis er dann bei mir im Zimmer stand. Ich saß immer noch mit den Händen vor dem Gesicht, weinend auf dem Stuhl. Ich bekam auch nicht mit wie Riku dann plötzlich im Zimmer stand. Er blickte herum. Sah mich weinen. Doch dann sah er die kaputte Gitarre auf dem Boden liegen. Er hockte sich hin und untersuchte den Schaden. Man könnte meinen, dass er auch weinte. Ich bekam von all dem nichts mit. Er stand wieder auf und bewegte sich langsam zu mir und kniete sich dann neben mich. Er zögerte, hob dann aber doch die Hand und streichelte mich vorsichtig am Arm. Ich nahm die Hände vom Gesicht und sah ihm direkt in die blauen Augen. Meine Augen weiteten sich und ich sagte:" Was machst du denn hier?" "Ich bin auf Jukkas Geburtstagsparty. Aber hey, Joanna schau mich an.", sagte Riku und nahm die Haare aus meinem Gesicht. Ich blickte auf und antwortete:" Ich versteh dich nicht. Was versuchst du mich jetzt hier zu trösten?" "Joanna das ist meine Aufgabe! Du bist immer noch mit mir verheiratet!", betonte er fast sauer. Ich schaute zu meiner Gitarre die am Boden lag. "Was hast du eigentlich damit gemacht?!", kam wenig später von ihm "Nichts. Ich war sauer. - Darf ich raten, auf mich? - Auf wen sonst, Riku!? - Keine Ahnung. - Ja aber lass mich jetzt in Ruhe! Ich kann dich im Moment nicht gebrauchen. - Ist ja gut, Honey! - Hör auf mich Honey zu nennen! - Ok, Ok! Ich wollte ja eigentlich noch mal mit dir normal reden. Aber du lässt es ja nicht zu.-Über was willst du den reden!? Über mich? Und dann nennst du mich wieder Schlampe und machst mir bescheuerte Vorwürfe." Ich zog den Ring vom Finger und drehte ihn in der Hand. Riku stand wieder auf und wollte den Raum verlassen, doch ich hielt ihn am Bein fest und legte ihm den Ring in die Hand. "Hast du dich jetzt mit Karri gegen mich verschworen!?", fuhr er mich wütend an. "Ich habe mich mit niemandem verschworen. Ich möchte einfach, dass du dir mal Gedanken über die Dinge machst, die dieser Ring an meiner Hand schon erlebt hat. Und nicht an die guten sondern auch über die schlechten Dinge.", antwortete ich ihm gewissenhaft.

Er schaute sich den Ring an, bevor er sagte:" Du willst jetzt, das ich wieder mit deiner blöden Schwangerschaft in Verbindung gebracht werde oder was?" "Ich will überhaupt nichts. Und fang jetzt nicht wieder mit der Sache an! Ich wollte das nicht!", fuhr ich ihn an. "Fuck, immer du und dein 'Ich wollte das nicht'. Du regst mich auf Joanna. Du bist auch so naiv und lässt so etwas mit dir machen!", ätzte er. "Ach halt deinen Mund und verlasse den Raum! Sofort.", warnte ich. Dann steckte er den Ring in die Hosentasche und zog seinen ebenfalls ab, den er dann auch wegsteckte. Er zog die Tür, mit einem letzten Blick nach mir, hinter sich zu. Ich rutschte vom Stuhl und fing wieder an zu weinen. Ich war verzweifelt. Verzweifelter als es überhaupt geht. 

Kapitel 22

Riku ging mit wütendem Blick wieder runter zu den anderen. Währenddessen schaute er auf seine Hand. Es fühlte sich so leer an. Nicht nur an seiner Hand. Als er wieder unten war, wurde er von MP direkt darauf angesprochen:" Irgendwie fehlt was bei dir... Der Ring, wo ist er?" Riku drehte sich um und sah ihn warnend an. "Ist ja ok...“, gab MP nach. Da es schon Abend war, machten sich alle so nach und nach auf den Heimweg. Riku verabschiedete sich und fuhr nach Hause. Als er angekommen war, zog er sich seine Mütze und seine Winterjacke aus und ging ins Wohnzimmer. Er setzte sich auf die Couch und zog die Ringe aus seiner Hosentasche. Er nahm sich meinen Ring und fing an, gedankenverloren den Ring in seinen Fingern zu drehen. Joanna und Riku zierte ihn. "Dieser Ring... er hat einfach so viel schon mitgemacht... Die ganze Hochzeitssache... der Streit mit der Band... Joannas unendliche Tränen... "er schluckte"... weil ich sie so beschimpft habe.", dachte Riku laut. "Ich bin einfach so ein Idiot!", schimpfte er. "Was habe ich eigentlich für Sachen mit ihr gemacht! Wie konnte ich so gefühlslos sein, in den letzten Wochen? Ich habe ihr mit meiner Schimpferei Weihnachten zerstört... ich habe ihr sogar weh getan. Verdammt Riku was bildest du dir eigentlich ein!" Er stand auf und holte das Hochzeitsfoto von der Fensterbank, bevor er sich wieder hinsetzte. Vorsichtig streichelte er mich auf dem Bild und es kamen ihm die Tränen. Das Foto landete neben ihm auf der Couch, bevor er die Hände vor sein Gesicht nahm und die Ellbogen auf seine Knie stütze. "Ich brauch jetzt ‚nen Whiskey“, dachte Riku. Aus der Küche holte er sich ein Glas und aus dem Keller eine Flasche finnischen Whiskey. Beim trinken nahm er ständig wieder den Ring und das Foto in die Hand. Später, als er die Flasche leer hatte, war es auch schon mitten in der Nacht. Er legte sich auf die Couch und holte sich das Bild. Dort starrte er noch eine Weile drauf, bevor er einschlief. Am nächsten Morgen weckte mich mein Wecker. Ich setzte mich auf und griff nach einer Wasserflasche, die auf dem Boden stand. Während des Trinkens, wanderte mein Blick durchs Zimmer. Die Gitarre lag immer noch so da wie ich sie gestern hingeschmissen hatte. Ich stellte die Flasche wieder weg und ging zu Meiner Tasche, um mir Klamotten daraus zu holen. Mir fiel der Stuhl auf, auf dem ich gestern bei dem 'Besuch' saß. Rikus Person erschien mir immer wieder. Und im Kopf spielte sich die Situation noch mal ab. "Er hat mich gestreichelt... ist das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Er hat mich Honey genannt... wenn ich ehrlich bin, habe ich das auch vermisst... aber...aber...“, dachte ich. In dem Moment kam Chrissi in den Raum. Sie sah die Gitarre und sagte:" Was hast du gemacht, Joanna" "Ach ich... naja ich war sauer - Und das ist ein Grund, um die Gitarre mit den Meisten Erinnerungen zu zerstören? - Ja... aber das was danach kam, war schlimmer. Riku ist hochgekommen... - Was? Ich hab ihm das aber nicht erlaubt! - Ach echt und wieso ist er dann hochgekommen? - Weiß ich doch nicht Joanna! Aber was hat er gemacht!? - Naja ich hab nicht viel mitbekommen... ich hab geweint... und war in Gedanken vertieft... er ist zu mir gekommen und hat mich am Arm gestreichelt. - Oh wie niedlich! - Das ist nicht niedlich! Normalerweise hätte er mich wieder anschreien sollen. - Sei doch froh, dass er‘s nicht gemacht hat! - Bin ich auch... aber Chrissi.. ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte... weil später hat er mich dann wieder Honey genannt... - Och Chrissi, nehm es doch an! - Will ich aber nicht! Er hat mir danach ja dann wieder Vorwürfe gemacht! - Fuck! Wieso macht er so was JJ?! - Woher soll ich das den wissen? Und dann hab ich ihm meinen Ring gegeben und gesagt 'Denk mal drüber nach, was dieser Ring alles schon mitgemacht hat!' und dann ist er mit beiden Ringen weggegangen... -Aber JJ, ich glaube das hast du richtig gemacht. - Meinst du? - Ja mein ich. Ach und ich werde Karri fragen ob er dir die Gitarre wieder repariert. - Ok... ja danke das du für mich da bist Chrissi! - Ist doch alles kein Problem! Und wenn ich Probleme mit Jukka hätte, würdest du doch dasselbe machen! - Ja sicher! Komm her" Chrissi und ich umarmten uns. 

Kapitel 23

Heute war der Tag der Abtreibung gekommen. Ich machte mich gerade fertig und wartete darauf, das Karri mich abholte. Dann klingelte es auch schon nach zehn Minuten an der Haustür. Ich rannte runter um vor Jukka und Chrissi an der Tür zu sein. Ich öffnete sie und sah Karri verlegen an. Es kam nur ein schüchternes Lächeln und 'Kommst du?' von ihm. Wir stiegen in sein Auto ein und fuhren zum Krankenhaus, wo der Arzt schon auf uns wartete. " Hallo Frau Rajamaa und sie müssten Herr Soi sein?", begrüßte er uns. Erst nickte ich, dann Karri. Wir gingen hinter dem Arzt her in ein Operationszimmer. Mein Blick wandte sich auf meinen Bauch. Und ich musste mich zusammenreißen nicht gleich loszuheulen. Karri berührte mit einem Finger mein Kinn und hob meinen Kopf an. So dass ich nicht die ganze Zeit fixiert auf meinen Bauch starrte. Karri blickte mich an und blieb dann im Flur vor dem Raum stehen. Ich überlegte kurz und fiel ihm in die Arme. Dann bat mich der Arzt herein.

"Sie tut mir so leid!", flüsterte Karri auf dem Flur vor sich hin. Der Boden kam ihm irgendwie sehr interessant vor.

Nach 2 Stunden war alles vorbei. Der Arzt sagte Karri Bescheid, dass er den Raum nun betreten könne. "Sie muss noch bis Morgen hier bleiben.", sagte der Arzt zu Karri. Ich lag in einem Krankenbett und weinte vor mich hin. Karri nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben mein Bett. "Joanna.. du hast es geschafft...", klärte er.

Am nächsten Tag kam Chrissi ins Krankenhaus um mich abzuholen. "Hei JJ... wie geht‘s dir?", fragte sie mich vorsichtig. "Scheiße. Ich hab vor lauter schlechtem Gewissen die Nacht so gut wie nicht geschlafen. - Ach, Süße! Alles wird gut! Du musst Riku nur sagen, dass du es wegmachen lassen hast... dann muss er dir verzeihen! Du hast es ja nur wegen ihm gemacht! Und das sollte er auch wissen. - Toll! Ich muss ihm 'nur' erzählen, dass ich das Kind getötet habe, weil ich ihn so sehr liebe und vermisse und ich es total bereue, das getan zu haben, was ich eh schon gemacht habe und er es völlig ignoriert hat?!? - JJ! Riku ist nicht so kalt, dass er dir keine zweite Chance geben wird.... du hast ihm schließlich einen mindestens genauso großen Fehler verziehen! - Hmm.... - Also! Und wenn Riku nicht will, werde ich wohl mal ein ernstes Wort mit ihm reden müssen! - Ich weiß nur nicht, wie ich mit ihm reden soll... also wann und wo... - Du wirst ein Zeichen bekommen, wenn es so weit ist, Süße.... aber warte noch ein wenig, ok? - Ja... ok... ach, Chrissi! Was würde ich ohne dich nur machen?!?" Ich nahm sie in den Arm. Mit wenigen Worten wusste sie mich immer aufzumuntern. "Ich kann nun mal nicht sehen, wenn meine beste Freundin leidet! Ich hab dich lieb und muss doch auf dich aufpassen!", grinste sie mich an und ich drückte ihr ein Küsschen auf die Wange:"Ich hab dich auch lieb! Und ich wüsste nicht, was ich ohne dich machen sollte...", lächelte ich zurück und bekam ebenfalls ein Küsschen auf die Wange. "Jetzt lass uns gehen, ich mag das Zimmer hier nicht....", sagte ich und nahm meine Tasche. Am Mittwoch lud Jukka uns alle in das Stammcafé ein. Er sagte es sei wichtig und wir sollten alle kommen, also die komplette Band und die Crew. Er war in den letzten Tagen schon total komisch gewesen und hatte angespannt gewirkt, wenn ich mein Zimmer mal verließ, denn ich hatte mich seit der Abtreibung noch mehr zurückgezogen. Aber an diesem Mittwoch ging ich natürlich raus, weil ich wissen wollte warum Jukka so angespannt war. Zusammen führen wir zum Stamcafé. Jaakko war da und kam sofort auf mich zu:"Ich habe das mit Riku und dir gehört... das tut mir so leid!" "Jaakko, alles ist ok!", sagte ich, konnte aber trotzdem nicht verbergen, dass es nicht so war. "Ich sehe, dass das nicht so ist! Ach, JJ, komm mal her!", er nahm mich in den Arm und ich musste mich zusammenreißen, nicht los zu weinen. Als ich mich und seinen Armen zog, sah ich Riku, der gerade rein kam, wie er mich traurig ansah. Nach einer Viertelstunde waren alle da und Jukka fing an zu reden:"Ihr fragt euch sicher, warum ich euch alle eingeladen habe... Ich muss euch allen etwas sagen... Bei der nächsten Tour werde ich nicht mehr dabei sein...", er sah zu Chrissi, die ihn verwirrt ansah, " sondern mit Dead Sirius auf Tour sein..." "Was?! Wieso Jukka?", fragte ich geschockt. "Ich habe echt total lange überlegt... erst wollte ich Dead Sirius aufgeben, weil beide Bands zusammen nicht funktionieren... aber es war für mich verständlicher euch zu verlassen, weil ihr zwei Live-Keyboarder habt und... Osmo schafft das schon allein...", erklärte Jukka. Chrissi schaute leer auf den Boden und schaute erst auf, als Riku an ihr vorbeiging und sie ihn schniefen hörte. Sie schaute ihm kurz nach, bevor sie stumm aufstand und ihm folgte. Riku war raus gegangen und rauchte als Chrissi ihm folgte. Er stand mit gesenktem Kopf in einer Ecke unter dem Dach, um nicht nass zu werden, da es regnete. Chrissi setzte sich schnell ihre Kapuze auf, als sie dies merkte. "Riku, warte mal!", rief sie ihm nach. Riku drehte sich um und schaute Chrissi verwirrt an. Als sie bei ihm ankam fragte sie:" Was ist denn los, Herr Rajamaa? - Ach Chrissi... - Komm, vertrau mir mal! - Tu ich doch... also ich habe gerade einfach so richtig Angst davor, was morgen kommt. - In wie fern? - Also du hast ja eben mitbekommen, das Jukka die Band verlassen will... - Ja das habe ich... - Ja und ich habe gerade höllisch Angst um meine Existenz... Joanna ist nicht mehr da, Jukka verlässt die Band... Chrissi, alles in meinem Leben geht den Bach runter! - Ich kann dich voll verstehen... Aber schau mal Riku... ich bin auch total fertig jetzt, durch Jukkas 'Nachricht' und ich könnte auch heulen wie ein Wasserfall! Aber das Leben geht weiter... Ich hoffe das Jukka das bei Dead Sirius 3000 hinbekommt... und das er unsere Ehe nicht zu sehr auf die Probe stellt... besonders nicht jetzt. Und Riku, ich denke es würde dir in deinem Leben viel mehr Halt geben, wenn die Sache mit JJ wieder gradegebogen ist... - Wahre Worte Chrissi... Man, ich vermisse sie so! Es tut mir alles so leid was ich mit ihr gemacht habe, wie ich sie generell behandelt habe! Sie wird mir das alles nie verzeihen Chrissi! - Ach Riku Kopf hoch! So kalt ist JJ auch nicht! Sie hat extrem gelitten. Das ist mir aufgefallen... Aber ihr Herz ist ganz sicher groß genug um so einem Mann eine 2 Chance zu geben! - Schön, dass du das so sagst.. aber ob das wirklich so ist... - Ich denke schon... - Aber da ist ja noch das Kind! Ich bekomm das einfach nicht mehr weg. CB, Karri ist eigentlich einer meiner besten Freunde... aber ich kann die ganze Aktion einfach nicht verstehen.  Ich habe mit ihm seit Weihnachten kein Wort mehr gewechselt... so angepisst war ich... - Riku... was ist wenn ich dir jetzt sage, dass das Kind schon längst... naja ... nicht mehr da ist?" Rikus Augen wurden schlagartig größer, er stotterte: "Sie...sie hat doch nicht etwa... " Chrissi nickte und fügte ein 'doch' hinzu. Sie fasste Riku an den Arm und sagte: "Ich an deiner Stelle, würde mit ihr reden.“ Sie gingen wieder rein und Chrissi sah Jukka traurig an:"Wieso? Wieso jetzt?!? Ich sag dir eins: Du musst dich zwischen Dead Sirius und uns", sie legte eine Hand auf ihren Bauch, der langsam sichtbar wurde, "entscheiden! Ich gehe nicht mit euch auf Tour und werde meine Freunde hier nicht verlassen!" Niemand sah, wie Samus Augen hoffnungsvoll aufblitzten. "Sweetheart... wir kriegen beides hin!", Jukka nahm sie in den Arm. "Und was wenn nicht?", fragte sie und schaute hilfesuchend zu mir. "Wir kriegen das aber hin!", versprach Jukka. Nachdem wir noch eine gute Stunde zusammen gesessen hatten und über Jukkas Ausstieg diskutiert hatten, beschloss die Crew fast gleichzeitig zu gehen. Wir beschlossen, uns anzuschließen. Als ich Richtung Auto gehen wollte, wurde ich festgehalten. "Honey... ich möchte nochmal mit dir reden", sagte Riku unsicher. Ich wollt erst weitergehen, aber sein Griff lockerte sich nicht. Ich drehte mich um, sah ihn aber nicht an. "Ja bitte?", sagte ich genervt. "Honey bitte! Hör mir zu. - Tu ich doch! - Gut. Joanna. Es tut mir leid! - Ach jetzt kommst du damit! - Ja jetzt komm ich damit. Ich habe es einfach nicht geschafft. Die ganze Baby Sache macht mir zu schaffen. Aber ich wollte dir nicht wehtun! Du bist mein ein und alles! Ich kann ohne deine Liebe nicht Leben. Ich kann mir das alles selbst nicht verzeihen. Bitte, Honey, bitte! Ich brauche dich, so sehr. Bei mir geht alles den Bach runter. Ich habe Angst, dass durch Jukkas Sache da, alles zusammenbricht! Ich brauch dich einfach in solchen Situationen neben mir! Ich möchte nicht, dass du dich wegen dem Baby immer weiter von mir entfernst! Dafür liebe ich dich zu sehr!" Riku kullerte eine Träne über die Wange. Trotzdem versuchte er lächelnd zu wirken. Innerlich war ich zutiefst gerührt. Aber außen.. meine Gedanken schwangen immer wieder zu der Abtreibungssache herüber. Doch irgendwann konnte ich meine Gerührte Person nicht mehr zurück halten. Meine Augen wurden ebenfalls feucht und langsam lief eine Träne meine Wange herunter. "Honey. Ich möchte dich nicht verlieren! Bitte nicht!", weinte er in meine Richtung. Ich strich verlegen, langsam durch meine langen braunen Haare. "Riku... ich wollte es dir eigentlich schon vorher sagen... aber du hast mir ja keine Chance dazu gegeben! Das Baby... Es existiert nicht mehr.", schniefte ich leise. Riku versuchte so zu wirken, als würde er das noch nicht wissen und schaute mich immer noch weinend, mit großen Augen an. "Hast du das nur wegen mir gemacht, Honey? - Ja.. habe ich. Du bist die Liebe meines Lebens. Und auf keinen Fall wollte ich das zerstören, was wir uns zusammen aufgebaut hatten... - Aber ich, ich dachte... - Was dachtest du, Riku? - Ich dachte das du mir nie auch nur im Traum verzeihen würdest... - Hatte ich eigentlich auch nicht vor... aber" Ich hörte auf zu reden. Er legte seine Hand auf meine Wange und kam immer näher. Bis er mit seiner Nasenspitze meine berührte. Stirn an Stirn, Nase an Nase standen wir nun da im Regen, bis er schließlich seine Lippen auf meine legte und mich vorsichtig küsste. Ich nahm seine Hand. Dann küsste ich ihn ebenfalls. Diesmal aber lange. Der Regen hatte uns mittlerweile durchnässt. Wir standen aber immer noch dort und küssten uns. Riku strich mit der anderen Hand durch meine Haare. Wir hatten uns voneinander gelöst und sahen und nun in die Augen. "Das habe ich über alles vermisst", sagte ich schüchtern. Meinen Blick wandte ich kurz von ihm. Doch es dauerte nicht lange bis er mich mit seinem Finger wieder dazu zwang, ihn anzuschauen. "Honey, Ich liebe dich. Du bist die beste Frau die man sich wünschen kann!", lächelte Riku mich an. Ich nahm seine Hand und ging mit ihm zum Auto. Wir fuhren nach Hause. Endlich wieder mein Bett. Und schlafen,  neben dem Besten Ehemann der Welt. Am nächsten Morgen weckte Riku mich sanft. Das Gefühl wieder zu Hause zu sein, war einfach unbeschreiblich.  Er hatte schon Frühstück gemacht und kam mit einer großen Tasse Kaffee ins Schlafzimmer. "Guten Morgen Honey!" sagte er. "Guten Morgen!", röchelte ich in seine Richtung. Riku sah mich besorgt an. "Geht‘s dir irgendwie  nicht gut?", fragte er mich und setzte sich zu mir aufs Bett. "Ich habe irgendwie Halsschmerzen", sagte ich hustend. "Ach Honey, weißt du was? - Was denn? - Bleib liegen, ich bringe dir dein Frühstück ans Bett. - Oh das ist nett, danke. - Für dich doch immer, Honey!" Riku stand auf und ging in die Küche. Nach fünf Minuten kam er mit einem Tablett und einer Gitarrentasche auf dem Rücken wieder. Er legte das Tablett neben mich und drehte sich kurz um, wobei er rasch die Tasche öffnete. "Schau mal, deine Hummingbird!", sagte er freudig. Mir stiegen die Tränen in die Augen. Er hatte sie tatsächlich reparieren lassen. "Oh mein Gott Riku! Wie süß du einfach bist!", sagte ich mit schwacher Stimme. Riku beugte sich über mich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Ich dachte mir schon das du dich freust, wenn du sie im ganzen wiedersiehst.", entgegnete er. "Das tu ich! Es hängen einfach so viele schöne als auch Traurige Erinnerungen an dieser Gitarre. - Ja und JJ.. ich.. naja mir tut es fürchterlich Leid das sie wegen mir kaputt war... - Ach ist schon ok... war ja auch mit meine schuld... " Mir fiel unser Ehering auf, den er wieder trug. "Achso Honey.. hier", sagte er und nahm meine Hand um mir den Ring wieder anzuziehen. "Danke", gab ich kurz zurück und küsste ihn. "Damit es dir schnell besser geht, spiel ich dir ein bisschen Hummi-Musik", lachte Riku mich an. Er nahm meine Gitarre und setzte sich auf einen Hocker der im Zimmer stand. Ich kannte die Töne und Akkorde sofort. Er spielte My Hero. "There goes my Hero, watch her as she goes...", sang er und warf mir einen Kuss zu. Ich lächelte ihn an, stieg aus dem Bett, ging ins Wohnzimmer, holte meine Flying V und ging wieder ins Schlafzimmer. Weil Riku es so wollte, hatten wir immer einen Verstärker in jedem Raum stehen. Genauso auch hier im Schlafzimmer. Ich schloss die Gitarre an und setzte mich aufs Bett. Zusammen spielten wir das Lied zu Ende. Riku lief währenddessen auf das Bett zu und setzte sich dann neben mich. Als der Song fertig war, lehnte ich mich an seine Schulter und schaute in seine blauen Augen. Er küsste mich. "Ich liebe dich", flüsterte ich zwischen zwei Küssen. Er löste sich von mir, nahm mir die Gitarre aus der Hand und legte sie hinter uns. Dann umarmte er mich innig. "Ich bin so froh dich wieder zu haben. Und ja ich liebe dich auch!", sagte er. Er war wirklich der beste Ehemann, den man sich vorstellen kann. Am selben Abend bei Samu: Samu war gerade aufs Klo, als eine SMS kam, leuchtete der Bildschirm auf und Vivi schaute abwesend hin. 'Was bitte ist das für ein Hintergrund?!?', fragte sie sich. Samu kam wieder und Vivi fragte sofort:"Warum hast du bitte Chrissi als Hintergrund auf deinem Handy?!" "Was machst du an meinem Handy?! - Tut mir leid dass du eine SMS bekommen hast und ich aus Versehen hingeschaut habe! Aber was hat dein Hintergrund zu bedeuten?! Warum Chrissi?!" Samu fuhr sich nervös durch die Haare. 'Du kommst jetzt eh nicht drum herum, Herr Haber. Wieso hast du es nicht gleich am Anfang gesagt?!', dachte er nach. "Ahm...", fing er an. "Ich höre, Samu?", Vivi sah ihn wütend an. "Ahm... äh... ja... ich... hab... scheiße gebaut.... Ich... hab mich... in Chrissi... verliebt...", stotterte er. "Du hast was?!? Und da denkst du nicht mal nach deiner Freundin zu erzählen, dass du dich in jemand anderen verliebt bist?! - Ich wollte ja... aber ich konnte es nicht... - Du konntest es nicht?! Ich sag dir, was du jetzt kannst! Nämlich deine Sachen packen und verschwinden! - Du wirfst mich aus meiner eigenen Wohnung?!?! Ach scheiß drauf! - Du brauchst auch gar nicht wiederkommen! Es ist aus, Samu!" Vivi fing an zu schluchzen und setzte sich wieder auf die Couch. Samu ging ins Schlafzimmer, nahm seinen größten Koffer und schmiss so viele Klamotten rein wie möglich. Als der Koffer voll war, schnappte er sich ihn und seine Gitarren und rannte aus der Wohnung. Erst als Samu, nachdem er sein Zeug auf die Rückbank geschmissen hatte, hinter dem Steuer seines BMWs saß, realisierte er, was eben passiert war. "Fuck!", schrie er. 'Sorg jetzt erst mal dafür, dass du irgendwo schlafen kannst, Haber!', sagte er zu sich selbst. Er zog sein Handy und wählte einfach irgendeine Nummer aus seinen Kontakten. Es meldete sich Sami:"Osala? - Hei Sami... ich hab scheiße gebaut... kann ich für'ne Zeit bei dir wohnen? - Klar, wenn es dir nichts ausmacht auf der Couch zu schlafen? - Das ist schon ok... - Was ist eigentlich passiert? - Erzähl ich dir gleich... bin in einer Viertelstunde da. - Ok, bis gleich." "Verdammt, Samu, wie doof musst du denn auch sein?", schüttelte Sami den Kopf, nachdem er alles erzählt bekommen hatte. "Ich wollte sie ja vergessen und hatte es schon fast geschafft, aber als Jukka gesagt hat er verlässt die Band und Chrissi ihn vor die Wahl zwischen ihr und Dead Sirius gestellt hat... kamen die Gefühle, verdammt nochmal, wieder!", entgegnete Samu.

Kapitel 24

Seit Jukka gesagt hatte, dass er die Band verließ, waren knapp drei Wochen vergangen. Chrissi hatte Jukka in der Zeit sehr selten gesehen, weil er immer mit Petteri und Tapio im Studio oder Proberaum war. Sie war gerade von der Arbeit nach Hause gekommen, als das Telefon klingelte. Sie erkannte Jukkas Nummer und ging ran:"Hei, Juk! - Hei...", er klang traurig. "Was ist los?", fragte sie. "Ich... ich muss dir was sagen... - Was denn? - Ich... komm heute nicht nach Hause... - Warum rufst du mich denn  an? Wir hatten doch schon besprochen, dass das ok ist... - Nein, so meine ich das nicht.... Ich... komme gar nicht mehr nach Hause... - Was?!? Wieso? - Ich hatte dir versprochen, dass wir das schaffen... aber... ich krieg dich einfach nicht mit Dead Sirius unter einen Hut.... Es tut mir so leid... - Schön! Echt tolles vorträgliches Geburtstagsgeschenk! Du kannst mich doch nicht einfach verlassen! Wie soll ich denn mit dem Baby alleine klar kommen?!? - Chrissi... ich liebe dich! Aber meine Arbeit ist mir wichtiger... Ich hab meine Sachen schon geholt, als du auf der Arbeit warst... - Dir ist das echt ernst, oder? - Ja! Mach's gut!" Er legte auf und Chrissi sah geschockt auf das Telefon. Sie lief ins Schlafzimmer und tatsächlich waren Jukkas Sachen alle weg. Chrissi legte sich auf das Bett und starrte immer noch geschockt an die Decke. Sie holte ihr Handy aus der Hosentasche und rief mich an. "Hei, Chrissi!", meldete ich mich. "Kannst du herkommen?", fragte sie nur. Ich schaute zu Riku und fragte ihn mit einem Blick, ob das ok für ihn sei. Dieser nickte und ich antwortete:"Ich bin in ein paar Minuten da!" Nachdem ich aufgelegt hatte, schlüpfte ich in meine Schuhe, schnappte meine Jacke und fuhr auf schnellstem Weg zu ihr. Ich hatte noch einen Schlüssel zu dem Haus, deswegen musste ich auch nicht klingeln. Ich durchsuchte das ganze Haus nach Chrissi, bis ich sie schließlich im Schlafzimmer fand. Sie lag auf dem Bett und schaute mit leerem Blick an die Decke. "Hei Schatzi!", sprach ich sie an. "Hi... wieso macht er das?", fragte sie abwesend und starrte weiter an die Decke. "Wer macht was? - Jukka... - Was macht er? - Wieso .... verlässt er mich? - Was hat er getan? Tickt der noch ganz richtig?! - Er hat gesagt, er schafft es einfach nicht, mich mit Dead Sirius unter einen Hut zu kriegen... - Ganz ehrlich? Das ist dumm! - Ja... und alle seine Sachen sind weg... er hat schon alles geholt..." Ich zog sie einfach hoch in meine Arme und sie lag ganz still darin. "Hei! Lass deine Gefühle raus! Es ist nicht gut sie anzusammeln", flüsterte ich ihr ins Ohr. "Ich weiß nicht mal, was ich im Moment fühle... ich bin einfach leer", hauchte Chrissi zurück, zog sich aus meinen Armen und griff nach ihrem großen Plüschhund. Mit diesem im Arm legte sie sich wieder auf den Rücken und starrte an die Decke. "Ich brauch jemanden um mich... kannst du Samu anrufen und ihn fragen, ob er statt auf Samis Couch in meinem Gästebett schlafen will?", sagte sie nach ein paar Minuten, in denen sie an die Decke gestarrt und ich sie gemustert hatte. "Ich kann auch gerne wieder herziehen... zumindest für eine Zeit... - Nein! Du hast dich gerade erst mit Riku wieder vertragen! Samu wurde genau wie ich verlassen... vielleicht können wir uns ja ein bisschen gegenseitig bemitleiden... - Aber Samu wurde verlassen, weil er in DICH verliebt ist... willst du wirklich, dass er hier für eine Zeit einzieht? - Ja... ich möchte nicht allein sein... und du musst bei Riku bleiben! Und einer der anderen Jungs... nein... die haben alle ihre Freundinnen und ich will nicht noch eine Beziehung zerstören... - Na gut... ich frag Samu." Ich ging aus dem Raum und fragte Samu am Telefon, ob er in Chrissis Gästezimmer ziehen wolle. Samu stimmte, weil er es satt hatte, auf der Couch zu schlafen, sofort zu und sagte, dass er in einer halben Stunde da sein würde. Ich ging wieder zu Chrissi, die sich keinen Millimeter bewegt hatte, und erzählte ihr, dass Samu gleich kommen würde, worauf sie nur stumm nickte. Ich setzte mich neben sie und sie setzte sich auf und nahm mich in den Arm:"Weißt du noch, was du mir an dem Tag vor Rikus Geburtstag gesagt hast? - Hmm... dass du mich, Jukka und die Jungs inklusive Crew bei dir hast, wenn du mit dem Baby, wenn es da ist, nicht alleine klar kommst... - Ja... jetzt ist Jukka nicht mehr da... Ich hab total Angst... - Schatzi! Jukka wird einsehen, dass er nicht ohne dich kann! Und ich denke nicht, dass er nicht den Wunsch hat, euer Kind aufwachsennzu sehen... Er wird wiederkommen! Das sag ich dir jetzt schon. - Aber wann? - Das kann dir niemand sagen... nicht mal Jukka... aber er wird wiederkommen! Irgendwann sieht er ein, was er mit dir aufgegeben hat. - Hmm... weißt du, bei dem Gespräch hat er gesagt, dass er mich liebt... wie kann ich ihm das glauben, wenn er Schluss mit mir macht? - Er hat es bestimmt wirklich ernst gemeint, aber er konnte durch die Situation einfach nicht genug Glaubhaftigkeit rein legen... Chrissi, er hat dich bestimmt nicht gern verlassen, aber er wollte dich davor schützen, dass du ihn später verlierst..." In dem Moment klingelte es an der Haustür, Chrissi schaute mich an:"Mach du auf... und sag ihm, er soll sich wie zu Hause fühlen." Ich nickte und tat, was mir gesagt worden war. Samu bedankte sich bei mir und ich entgegnete knapp, dass das nur Chrissis Wunsch gewesen war, bevor ich wieder zu Chrissi ging. Samu bedankte sich bei mir und ich entgegnete knapp, dass das nur Chrissis Wunsch gewesen war, bevor ich wieder zu Chrissi ging. "Kann ich dir noch irgendwas Gutes tun?", fragte ich. "Nein... ist schon gut...", antwortete sie, stand kurz auf, um ihr Handy an die kleine Anlage, die auf der Kommode stand, anzuschließen. Mit der Fernbedienung in der Hand kam sie zurück und setzte sich auf die Bettkante. "Soll ich noch bei dir bleiben?", hakte ich nach, weil ich mir ziemlich fehl am Platz vorkam. "Ja! Bleib bei mir! Ich hab Angst!", sie klammerte sich an mich. "Hei... es wird alles gut! Mach dir keine Sorgen! Ich bin IMMER für dich da! - Wie soll ich das glauben? Jukka hat das auch zu mir gesagt...." Jetzt fing sie an zu weinen:"Ich will dich nicht auch noch verlieren! - Du wirst mich auch so schnell nicht los! Vor allem, weil du bald einen kleinen Krümel in den Armen hältst. Da kann ich dich nicht allein lassen! - Ich hab dich lieb! - Ich dich auch! Und wir zwei schaffen das schon zusammen, ok? Du bist nicht allein! - Wir schaffen das!" Sie schniefte, zog mich noch näher an sie heran und hielt dich einfach an mir fest. Ich blieb noch bis spät in der Nacht, hatte Riku zwischendurch eine kurze Nachricht geschrieben und ich hatte mein bestes gegeben, Chrissi abzulenken. Eigentlich hatte ich ein gutes Gefühl, als ich wegfuhr, doch Samu schrieb mir am nächsten Morgen und fragte mich, was mit Chrissi los sei, weil sie stumm auf  dem Bett lag und auf nichts reagierte. Ich schrieb zurück, dass er sie einfach mit runter nehmen sollte, egal wie. Als Samu diese Nachricht lies, versuchte er erst Chrissi zum Mitkommen zu bewegen, aber sie reagierte nicht, war wie in eine schallsichere und undurchsichtbaren Blase umhüllt, deswegen nahm Samu sie kurzerhand auf den Arm und trug sie runter ins Wohnzimmer auf die Couch. "Chrissi? Was ist los?", versuchte er sie dort anzusprechen. "Verdammter Idiot!", zischte sie, sprang auf und rannte in die Küche. Samu sprang hinter ihr her und hielt sie davon auf, die Teller aus dem Schrank zu werfen. "Chrissi, bitte! Warum bist du so? Wer ist der Idiot?", fragte er noch einmal. "Jukka, du verdammter Arsch, ich hasse dich!", schrie sie und fing an zu weinen. Samu nahm sie ohne Nachzudenken in den Arm und Chrissi schmiegte sich eng an ihn, während sie nun auch noch anfing zu schluchzen. So standen sie ein paar Minuten in der Küche, bis Chrissi sich einigermaßen beruhigt hatte. "Willst du mir davon erzählen?", fragte Samu sanft und sie nickte stumm und ging vor ins Wohnzimmer. "Also... was ist passiert? - Jukka... er hat gestern angerufen und gesagt, dass er nicht mehr nach Hause kommen wird... er hat einfach Schluss gemacht! Und mich mit unserem ungeborenen Kind allein gelassen." Samus Herz machte einen Hüpfer. Hatte er richtig verstanden, dass Chrissi wieder zu haben war? "Das ist nicht der Jukka, den ich schon so ewig kenne... - Was soll ich machen Samu? - Ich weiß nicht... Aber er ist es nicht wert, ihm hinterherzuheulen! Entweder weiß er es zu schätzen, was für eine tolle Frau er hat, oder er hat dich nicht verdient! - Er hat mir am Telefon gesagt, dass er mich noch liebt, ihm seine Arbeit aber wichtiger sei... wie kann das denn sein? Er hat mal gesagt, alle Meere dieser Welt würden nicht reichen, um aufzuschreiben, wie sehr er mich liebt! Wie kann einem das weniger wichtig sein als seine Arbeit?!? - Chrissi, er wird einsehen, dass er einen riesen Fehler gemacht hat. - Bist du sicher? - Klar! Er wird es noch bereuen. Spätestens, wenn euer Knirps auf der Welt ist, wird er das einsehen! - Aber bis dahin ist noch so viel Zeit! Das wird doch erst Anfang Mitte Juni sein.... Und ich vermisse ihn jetzt schon! - Da kann ich dir leider nicht abnehmen... aber ich helfe dir! - Warte! Das ist kein Trick mich doch rumzukriegen, oder? - Nein! Auch wenn ich ehrlich sein muss und ich dich immer noch liebe... aber ich habe mich damit abgefunden, dass ich nie mit dir zusammen sein werde. - Gut, das bleibt auch so! Also mach dir keine Hoffnungen, ok? - Mach ich nicht! Und jetzt solltest du was essen, weil du, wenn ich richtig mitgekriegt habe, gestern Abend schon alles verweigert hast... und du musst schließlich für zwei essen, also lass euch nicht verhungern!" Samu stand auf und ging in die Küche, wo er nach ein paar Zutaten für, mittlerweile, das Mittagessen suchte. Nach dem Essen verschwand Chrissi wieder ins Schlafzimmer, als Samu gerade abräumte. 'Verdammt! Wozu hab ich eben so lang auf sie eingeredet? Ich wette, sie liegt wieder auf dem Bett und starrt an die Decke', sagte Samu zu sich selbst, aber er ließ sie einfach. Selbst nach einer guten Woche, verlief es fast noch so, wie am ersten Tag. Samu kümmerte sich allein um den Haushalt, weil Chrissi das herzlich wenig interessierte. Sie hatte ihre Geburtstagsfeier abgesagt und mich, als ich ihr gratulieren wollte weggedrückt. Ich beschloss, sie heute zu besuchen und Riku wollte mitkommen. Also setzten wir uns ins Auto und fuhren zu ihr. Samu machte uns die Tür auf und schaute mich verzweifelt an:"Hoffentlich kriegst du sie da oben raus... Ich krieg sie nur zum Essen runter... und ich kann so viel auf sie einreden, wie ich mag, es bringt nicht wirklich viel...“ Ich nickte und ging zu Chrissi. Sie hatte den Rollladen geschlossen und ich hörte sie weinen. "Chrissi?", sprach ich sie an. "Was willst du?", fuhr sie mich an. "Komm! Wir fahren jetzt zu den Jungs ins Studio. - Ich will nicht! - Tsja, danach geht es leider nicht... mach dich frisch und dann fahren wir! - Ich will da aber nicht hin... zu viele Erinnerungen... -  Aber hier in eurem Bett rumliegen und heulen? - Ist ja gut... ich komme gleich runter!" Sie kramte in ihrem Schrank und verschwand Richtung Bad. Ich ging schon runter und lächelte Riku und Samu an, dass sie kommen würde. Und tatsächlich kam sie eine Viertelstunde später herunter. Wir fuhren in Rikus Auto alle zusammen ins Studio. "Wehe es gibt eine nachträgliche Geburtstagsfeier, dann geh ich sofort wieder!", warnte Chrissi schon mal vor. "Wird es nicht geben, aber ich kann dir nicht versprechen, dass keiner von den Jungs gratulieren will....", sagte Riku. Als wir am Studio ankamen, schaute Chrissi erste noch kurz auf das Haus, bevor sie aus dem Auto ausstieg und sich bei mir einhakte. Ich griff nach Rikus Hand und Samu lief einsam hinter uns her. Als wir die Tür zum Studio aufschlossen, merkte ich, wie Chrissi kurz zögerte. "Komm schon! Ich bin bei dir!", flüsterte ich ihr Mut zu und sie ging weiter. "Hei ihr vier!", begrüßte uns Raul, als wir den Aufenthaltsraum betraten. "Hei...", antwortete Chrissi leise und ich lächelte:"Na? Alles gut bei euch?" Chrissi legte ihre Stirn an meine Schulter. "Jap!", grinsten Raul, Sami und Osmo mich an. "Aber Chrissi sieht nicht danach aus... alles ok?", fügte Osmo fragend hinzu. "Um ganz ehrlich zu sein... Nein!", sie fing an zu weinen und ich nahm sie in den Arm. "Was ist los?", fragte Sami, "Ich meine... ich habe ja mitbekommen, dass Samu zu dir ist, aber ich habe nicht so ganz verstanden warum..." "Ganz einfach... Jukka hat Schluss gemacht...", sie schluchzte auf, „und .... und... ich wollte nun mal nicht allein sein...." "Jukka hat bitte was?!", entfuhr es Osmo entsetzt. "Ihm war seine Arbeit wichtiger... und er ist dann einfach, als ich auf der Arbeit war, ausgezogen und hat mir dann am Telefon erzählt, dass er nicht mehr nach Hause kommt...", Chrissis Stimme schwenkte von traurig zu wütend. “Was ist er doch so falsch? Ich dachte immer, dass er seine Versprechen hält und zu seinen Lieben....", sagte Riku. "Tsja... anscheinend ist ihm seine gerade entstehende Familie ja nicht lieb. Aber, verdammt, ich brauch ihn doch! Ich will unser Kind nicht allein groß ziehen!", schluchzte Chrissi. Sie zog sich aus meinen Armen und ging zu Samu, der sie sofort in den Arm nahm. "Ahm... haben wir irgendwas verpasst?", fragte ich verwirrt. "Nein... ich hab sie nur an dem ersten Tag, als ich bei ihr war, ziemlich erfolgreich getröstet...", erklärte Samu und Chrissi nickte, während sie sich an ihn drückte. "Achja....", ungläubig sah ich die Beiden an. "Da ist und war wirklich nichts! Ich habe nur Tröster gespielt...", bekräftigte Samu seine Aussage nochmal. "Ja... JJ, da ist nichts, Samu kann nur irgendwie verdammt gut trösten...", schniefte Chrissi. "Nur ein bisschen komisch, nachdem du so sauer auf ihn warst....",  sagte Riku und auch Sami, Osmo und Raul sahen die beiden ungläubig an. "Nur ein bisschen komisch, nachdem du so sauer auf ihn warst....",  sagte Riku und auch Sami, Osmo und Raul sahen die beiden ungläubig an. "Darf man denn nicht auch mal verzeihen? Ich denke, ich habe Samu lang genug ignoriert...und ich hab schon mit ihm geregelt, dass ich auch, wenn Jukka jetzt nicht mehr da ist, nicht mit ihm zusammen sein werde!", klärte uns Chrissi auf und löste die Umarmung, in der sie immer noch mit Samu stand. "Und das soll funktionieren?  Samu, du hast mir doch selbst gesagt, dass du immer noch in sie verliebt bist...", sagte Sami verwirrt. "Ja... bin ich auch... aber ich hab mich damit abgefunden, dass das nie etwas werden kann", entgegnete Samu. "Ach ist jetzt auch scheißegal! Lass uns einfach zusammen ein bisschen abhängen. Chrissi... wir haben noch was für dich, aber... ich weiß nicht, ob du das haben möchtest... nachdem du JJ weggedrückt hast, weil sie dir zum Geburtstag gratulieren wollte....", lächelte Osmo unsicher. "Ne... schon ok... ich kann mich eh nicht ewig vor einer Feier drücken... ich lad euch für ... Samstag? zu mir ein! Und dann könnt ihr mir das geben", zwinkerte Chrissi. "Samu, was hast du da eben gemacht, dass sie auf einmal so happy ist?!", sah ich ihn flüsternd erstaunt an. "Keine Ahnung... vielleicht einfach Männerarme um sie? Was weiß ich?!", zischte Samu zurück. "Ok, dann kommen wir am Samstag zu dir", lächelte Sami zufrieden. "Ich helf dir alles vorzubereiten!", grinste Samu. "Das will ich auch hoffen! Genug Essen  für JJ, die Jungs, die Crew und Freunde zu machen ist gar nicht so einfach in zwei Tagen!", lachte Chrissi. "Willst du wirklich eine so große Feier machen?", hakte Riku vorsichtig nach. "Hätte ich das sonst gesagt?! Und ich möchte, dass Jyri kommt. Er wird mich wahrscheinlich auf die Sache mit Jukka ansprechen, aber er ist ein guter Kumpel! Leider hab ich seine Nummer nicht.... Kann irgendjemand von euch in fragen, ob er kommt?", fragte Chrissi in die Runde. "Klar! Wenn er dabei sein soll, sag ich ihm natürlich Bescheid", nickte Raul. "Ok, danke!", lächelte sie. Wir saßen noch eine Weile zusammen, bestellten zwischendurch etwas zu essen und redeten über alles Mögliche, versuchten dabei das Thema Jukka außen vor zu lassen. 

Kapitel 25

Am Samstag feierten wir alle zusammen Chrissis Geburtstag nach. "Irgendwie macht es mir Angst, wie schnell Chrissi aus ihrem Loch heraus ist...", sagte ich irgendwann zu Riku. "Naja... ohne Koma saufen oder aus Frust die Gitarre zu misshandeln, geht das ja auch normalerweise schnell", grinste er und gab mir einen Kuss. "Ja... aber bevor ich bei meiner Gitarre die Saiten durchgeschnitten habe, waren es... vier Tage! Das ist nicht lang!", entgegnete ich. "Aber danach warst du immer noch traurig! - Ich denke, dass das Chrissi auch noch ist! Aber sie kann es einfach besser überspielen! - Da hast du Recht, Honey! Das Gesicht kann lachen, auch wenn die Seele weint. Aber bei CB sieht das Lachen so echt aus... Ich glaube einfach, Samu hat die passenden Argumente zum Trösten gefunden... - Meinst du echt? - Klar! Ich kann mich noch erinnern, als ich wegen dir so traurig war und deswegen bei Samu war... Er hat ein paar wirklich aufmunternde Sätze drauf und findet meistens die besten Argumente. - Na dann..." Ich beobachte Chrissi die ganze Feier über heimlich. 'Verdammt! Was muss Samu für gute Argumente, die ich nicht bringen konnte, gebracht haben, dass Chrissi so happy ist?!', fragte ich mich immer wieder. Karri ging mir und Riku aus dem Weg und ich dachte, dass das auch besser so war, weil es sonst bestimmt zu Streit gekommen wäre. Er fing mich nur kurz ab, als ich auf dem Weg aufs Klo war:"Hei! Wie geht es dir? - Hei! Mir geht es mega. Ich meine, ich hab meinen Mann wieder. - Schön! Also... hast du die... Abtreibung gut verkraftet? - Mittlerweile schon... - Ok, dann mach ich mich mal wieder zu Mikko. Wir sehen uns JJ!" Er umarmte mich kurz und verschwand dann. Nachdem ich auf dem Klo gewesen war, ging ich zu Chrissi, die sich mit Riku, Timo und MP unterhielt. "Schön, dass die Person, die sich beste Freundin nennt, auch nochmal bei mir blicken lässt", grinste sie mich an und ich streckte ihr die Zunge raus:" Ich hab dich auch lieb!" "Ja ich dich auch!", zwinkerte sie und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Wir unterhielten uns über alle möglichen Themen und unsere Unterhaltung wurde immer größer, weil ständig irgendjemand dazu kam. Irgendwann sagte Samu, dass es essen geben solle und wir setzten uns an den Tisch. Nach dem Essen wurde der stärkere Alkohol aus dem Schrank geholt und die Männer begannen lustige Trinkspiele. Fotografin Anna, Samis Freundin, Rauls Freundin, Osmos Freundin, Chrissi und ich beobachteten das belustigt. Irgendwann löste sich Jyri aus der Menge und kam auf uns Mädels zu:"CB? Ich wollte dich noch was fragen... kommst du kurz mit?" Chrissi sah mich kurz fragend auf und folgte Jyri, als ich ihr aufmunternd zu lächelte. Sie gingen in den Flur raus und Jyri fing an zu reden:"Ich... hab das mit Jukka gehört... und... ich wollte dich fragen, wie es dir damit geht. - Ich hab mir schon gedacht, dass du mich darauf ansprechen wirst... und du kannst Jukka durch Petteri ausrichten, dass ich dafür hasse! Ich bin richtig enttäuscht von ihm und ich kann es immer noch nicht verstehen! - Ok... werd ich ihm ausrichten lassen... und ich wollte dir erzählen, dass sie bald auf Tour gehen. - Und?! Mich kümmert das einen Scheißdreck! Sie ist dran schuld, dass ich jetzt allein bin. - Ich kann dich ja verstehen, aber ich dachte dich interessiert das, weil... du liebst Jukka noch, stimmt's? - Natürlich!", Chrissi liefen ein paar Tränen über die Wange, "Und ich werde ihn auch immer lieben! - Ich wette, Jukka bereut das schon, aber will meinem Bruder und Tapio gegenüber stark sein... - Quatsch! Jukka ist Dead Sirius nun mal wichtiger, als seine eigene Familie... er verschwendet keinen Gedanken an mich! - Ich weiß nicht... - Lass mich jetzt bitte in Ruhe, ok? Und schick JJ bitte hoch." Sie verschwand nach oben.  Als Jyri zu mir kam und sagte, ich solle nach oben zu Chrissi gehen, wusste ich genau, welches Bild ich vor mir sehen würde. Doch zu meiner Überraschung saß Chrissi in dem kleinen Studio mit einer Gitarre auf dem Schoß und zupfte eine mir unbekannte Melodie. "Danke, dass du gleich gekommen bist", lächelte Chrissi mit kratziger Stimme, als sie mich bemerkte. Ihr liefen Tränen über die Wangen. "Das ist selbstverständlich!", entgegnete ich und zog mir einen Stuhl neben ihren. "Jukka fährt bald auf Tour...", sagte sie traurig und ihr liefen prompt mehr Tränen über die Wangen. Ich nahm sie stumm in den Arm und wog leicht hin und her. "Samu hat mir den Tipp gegeben, wenn es mir nicht gut geht, soll ich mich zurückziehen und Lieder oder Melodien schreiben...", sagte Chrissi nach ein paar Minuten, in denen wir so da gesessen hatten. "Wie viele Lieder oder Melodien hast du schon?", fragte ich. "Zehn glaube...ich hab ein Buch mit Noten und Texten neben meinem Bett liegen... - Darf ich sie hören?" Chrissi nickte, stand auf, verschwand aus dem Raum und kam nach einem Moment mit einem Buch unter dem Arm wieder. "Ein paar hab ich am Klavier geschrieben, ein paar mit Gitarre... was möchtest du hören?", fragte sie mich. "Das, was du für am besten hältst", antwortete ich. Chrissi nahm sich die Gitarre wieder und setzte sich neben mich. "Ich hab eigentlich Forever Yours ein bisschen umgeschrieben", sagte sie und fing an, die Melodie von eben zu spielen. Wenn man genauer hinhörte konnte man die alte Melodie heraushören. Nach dem Lied stand ich auf, nahm Chrissi die Gitarre ab und zog sie in meine Arme. "You are the Fighter you lift me higher", flüsterte sie und ich musste grinsen, weil gerade alles war, wie bevor wir die Jungs das erste Mal getroffen hatten. Wir hatten uns öfters Zeilen aus Liedern, die gerade zur Situation passten, an den Kopf geworfen. "Hey little fighter soon it will be brighter!", hauchte ich zurück. "You know it's the right one, when you loose someone...", schluchzte sie. "Close your eyes and wait! Close your eyes and let it come to you naturally! - And it feels so bad... don't try so hard! - Baby I know the first cut is the deepest... - I feel the pain inside me only you can heal me... - I will follow you! - You are the one you bring me happiness!" Chrissi gab mir ein Küsschen auf die Wange und zog sich dann aus meinen Armen:"Ich geh kurz ins Bad und dann gehen wir wieder runter, ja?" Ich nickte zustimmend und wir gingen zusammen einen Moment später runter. "Was habt ihr denn da oben so lange gemacht?", fragte uns Samis Freundin. "Ich brauchte eine tröstende Seele... Jyri hat mich eben auf Jukka angesprochen..", antwortete Chrissi und kämpfte mit den Tränen. "Oh... du tust mir so leid! Wie kann man nur so dumm sein und die Frau, die man liebt und mit der man ein Kind erwartet, sitzen lassen?!?", schüttelte Osmos Freundin unverständlich den Kopf. "Tsja... frag das Jukka! Von mir aus kann er für immer wegbleiben!", fauchte sie. "Das ist nicht wahr! Und das weißt du auch genau!", entgegnete Anna. "Wie würdest du denn reagieren?!", fragte Chrissi gereizt. "Genauso... aber du weißt, dass du möchtest, dass Jukka zurückkommt! Aber ich sag dir eins über ihn: Wenn ihm jemand so wichtig ist wie du, dann wird er alles geben, dass er diese Person wieder haben kann... Jukka bereut es sicher, das getan zu haben.... Aber Tapio und Pete haben bestimmt ziemlich lang auf ihn eingeredet, bis er das gemacht hat...", erklärte Anna. "Super! Erstens hat sich das Gespräch nicht so angehört, als ob Jukka überredet worden wäre und zweitens, wenn ich ihm so wichtig wäre, würde er mir das jetzt wohl nicht antun!", sie fing an zu weinen. "Toll, Anna! Ich hatte sie gerade wieder beruhigt", fuhr ich Anna an und nahm Chrissi in den Arm. "Tut mir leid... ich... hab nicht genau nachgedacht...“, stotterte Anna. "Alles ok, Mädels? Hier ist es auf einmal so laut...", kam Mikko an. "Ach schon ok...", entgegnete ich und drückte Chrissi noch ein weniger fester, weil sie wieder schlimmer anfing zu weinen. "CB... kann ich dir irgendwie helfen?", fragte Mikko dann noch zögerlich. Sie schüttelte den Kopf und atmete noch einmal durch, bevor sie sich aus meinem Armen zog und mich anlächelte. "Wieder gut?", hakte ich grinsend nach und Chrissi nickte lächelnd. Kurz darauf verabschiedeten sich auch schon die ersten und eine knappe Stunde später verließen auch Riku und ich als letztes das Haus. 

Kapitel 26

Mittlerweile waren zwei Monate vergangen, nachdem Jukka abgehauen war. Nach Samis Geburtstag vor zwei Wochen, hatten die Jungs wieder angefangen aufzunehmen. Aber sie verbrachten noch lange nicht so viel Zeit im Studio, wie wenn es an die heiße Schlussphase vor der Veröffentlichung des Albums ging. Alle zwei bis drei Tage trafen wir uns für ein paar wenige Stunden im Studio. Jukka I. und Chrissi setzten sich ans Mischpult, während ich die Instrumente koordinierte, dass diese in Ordnung waren und auf die richtige Tonlage gestimmt waren. Als Riku und ich heute im Studio ankamen, saßen schon alle zusammen und unterhielten sich. "Hei!", drehte sich Chrissi um. "Hei! Alles gut?", mittlerweile konnte ich diese Frage wieder stellen, ohne, dass Chrissi anfing zu weinen. "Außer, dass ich im Moment fressen könnte wie sonst was, super! ", grinste sie. "Ach komm, so schlimm bist du gar nicht! Musst immerhin für zwei essen", lächelte Samu. Die beiden waren echt mittlerweile wieder supergute Freunde geworden, was für mich und auch Riku, Sami, Raul und Osmo anfangs ziemlich komisch war, aber wir hatten uns daran gewöhnt. "Ihr könnt nachher noch labern! Chrissi hatte eben den perfekten Text für Samus Melodie, die wir vor einer Woche oder so aufgenommen haben", forderte Jukka I. nun zur Arbeit auf. "Wenn nur Vocals aufgenommen werden... können JJ und ich dann wieder gehen? Ich vertrau Chrissi bei Texten! Und Samu beim Singen auch", lachte Riku. "Wenn du möchtest, dürft ihr gehen... ich halte niemanden hier fest", zwinkerte Jukka I.. "Ok, dann komm, Honey!", Riku legte einen Arm um meine Schulter und ich winkte den Anderen noch kurz zu, bevor wir zusammen raus gingen. "Und was jetzt?", fragte ich. "Hmm... ich hatte da so an eine Fahrt nach Suomenlinna gedacht... und da machen wir dann ein Picknick... und danach lass dich überraschen", lächelte Riku mir ins Gesicht und küsste mich sanft. Wir fuhren also zum Hafen, wo wir mit einem Picknickkorb und einer Decke, die Riku schon gepackt hatte, bepackt auf eine Fähre gingen. "Du hast das doch geplant, oder?", hatte ich gefragt, als er den Korb und die Decke aus dem Kofferraum holte. "Ja... aber eigentlich für nach dem Studio", hatte er mir geantwortet.  Auf Suomenlinna angekommen, suchten wir uns einen ruhigen Fleck, wo wir unsere Decke ausbreiteten. Riku setzte sich hin und zog mich zu ihm. "Honey, ich bin so froh dich wiederzuhaben!", Riku sah mich total verliebt an und ich tauchte in das blau seiner Augen. "Ich liebe dich Riku! Das mit Karri war so...", Riku unterbrach mein Gerede, indem er mich küsste. "Ich habe gesagt, wir vergessen das!", fügte er hinzu. Nach dem wir fertig gegessen hatten, stand Riku auf und griff meine Hand. Wir fuhren aus Helsinki heraus. Ich vertraute Riku voll und ganz.  Wir fuhren knapp zwanzig Minuten. "Wo sind wir?", fragte ich, als er auf einen Parkplatz fuhr. Er schüttelte stumm grinsend den Kopf, stieg aus und hielt dann, nachdem er ums Auto rumgelaufen war, mir die Tür auf. Ich stieg aus  griff seine Hand und folgte ihm einfach. Wir liefen ein Stück, bis wir an einen kleinen See kamen. Riku ging mit mir fast um den halben See herum, bis wir an einen Steg gekommen waren. Ich schaute auf den See:"Wow! Hier ist es wunderschön!" "Ja, und das war es schon immer! Ich war als Kind oft mit meinen Eltern hier... und als Teenie habe ich beschlossen, dass ich irgendwann zusammen mit der Liebe meines Lebens zurückkehren werde und war seitdem nicht mehr hier....", erklärte er mir. "Das heißt...?", fragte ich stockend. "Natürlich! Honey, ich liebe dich so doll, dass kein Fehler,  keine andere Frau und überhaupt nichts das zerstören könnte! Du bist die wichtigste Person in meinem Leben! Ich fühle mich total leer, wenn du nicht da bist!", nickte Riku. "Ich liebe dich auch, Riku! Du bist mein ein und alles! Jeder noch so beschissene Tag kann toll werden, wenn ich aufwache und in deine Augen schaue!", grinste ich ihn verliebt an. "Du bist so süß! Der Spitzname Honey ist noch untertrieben... auch wenn es das süßeste ist, das ich kenne", hauchte er und ich küsste ihn. Wir verbrachten den ganzen Nachmittag dort, Riku erzählte mir Geschichten über die Zeit, die er an dem See verbracht hatte. Irgendwann entschlossen wir nach Hause zu fahren.  Am Abend wollten sich Chrissi und Samu noch einen Film zusammen ansehen. Samu schlug einen spannenden Actionfilm vor. Chrissi willigte ein. "Ich hole uns mal ein paar Salzstangen, ist das ok?", fragte sie ihn und als er nickte stand sie auf und holte eine Packung.  Irgendwann im Film schlief Chrissi aus Versehen ein. Samu bemerkte dies aber erst, als sie ein bisschen lauter Atmete als sonst. Er sah sie an und wischte ihr eine Strähne aus dem Gesicht, wovon sie nicht wach wurde. Sie lag mit ihrem Kopf an Samus Brust gelehnt. Er drehte vorsichtig ihren Kopf zu sich. Sein Gesicht kam ihrem immer näher bis seine Lippen auf ihren lagen. Chrissi schlug schlagartig die Augen auf und sah Samu in die blauen Augen. Ihr Atem stockte. Es fühlte sich unglaublich gut an. Die Erinnerungen von damals kurz vor der Tour kamen wieder. Er löste sich von ihr und sah sie verlegen an. Man erkannte, dass er nicht wusste, wie er in diesem Moment reagieren sollte. Chrissi hatte ihre Augen immer noch ziemlich weit offen, aber sie lächelte ihn an, als wäre gerade nichts geschehen. "Entschuldigung, wenn das gerade etwas plötzlich kam.. aber ich hätte dich sonst nicht wach bekommen!", sagte Samu. Chrissi lachte und antwortete dann:" Ist... ist...  echt kein Thema!" Samu streichelte ihr über den Arm und wendete seinen Blick nicht weg. Chrissi legte ihre Hand auf seine Wange und zog ihn wieder zu sich. Wieder küssten sie sich. Diesmal aber gewollt. Samu presste sie an sich und krallte sich in ihre Haare. Er zog Chrissi ihr Top aus und sich selbst sein T-Shirt. Bis sie fast nackt aufeinander lagen. Doch plötzlich griff Chrissi dazwischen:" Stopp. Jetzt noch nicht Samu. " Er ging von ihr herunter und zog sich seine Sachen wieder an, bevor er ins Bad flüchtete. "Was habe ich denn schon wieder falsch gemacht?", fragte Samu sich auf dem Weg dahin. Chrissi zog sich ebenfalls wieder an und rannte ihm hinterher. Vor der Badezimmertür blieb sie stehen, da Samu sich eingeschlossen hatte. "Samu bitte! Hab dafür Verständnis! ... Ich mag dich wirklich sehr! Naja besser... ich glaube ich liebe dich sogar. Aber lass es uns langsam angehen ok?“, sagte sie schüchtern. Samu wurde rot. "Hat sie gerade wirklich gesagt, das sie mich liebt?", stellte er fest. Langsam bewegte er sich zu Tür und öffnete diese. Chrissi stand davor und wartete auf eine Reaktion. Samu kam an und umarmte sie still. "Ich.. ich... naja.. du weißt schon", flüsterte er in ihr Ohr. "Ich dich auch.“, gab Chrissi zurück. Samu küsste sie wieder. Chrissi zog sich aus der Umarmung und schaute ihn fragend an:"Aber... ich weiß nicht, wie das bei den Jungs und JJ ankommen würde... ich will das lieber geheim halten, ok? - Klar! Aber wir werden nicht ewig schweigen können... - Aber erst mal... ich meine... vor guten zwei Monaten hab ich dich noch ignoriert und sie fanden es schon komisch, als wir wieder so dicke waren... ich möchte einfach nicht, dass dadurch Streit entsteht oder irgendjemand einen von uns als schlecht hingestellt wird... - Solange ich weiß, dass du jetzt zu mir gehörst, und du das auch weißt, ist alles ok!" Samu küsste Chrissi. "Verdammt, Haber! Weißt du, dass du verdammt gut küssen kannst", japste sie, als Samu den Kuss gelöst hatte, "Und dein Kuss in der Stadt... er hat mich noch total lange verfolgt..." Er grinste sie unschuldig an und nahm sie wieder in den Arm:"Darauf habe ich so lange gewartet... Ich lass dich nicht mehr los! - Echt nicht? Aber ich muss mal!" Sie sah ihn groß an, fing aber an zu lachen, weil Samu sie traurig anschaute: "Menno! Na gut... ich will nicht, dass du in die Hose machst..." Er ließ sie los und Chrissi verschwand im Bad, vor dem sie ja immer noch standen. Als sie wiederkam, nahm Samu sie sofort in den Arm. "Samu, ich bin todmüde... ich geh schlafen, ja?", fragte sie. "Klar! .... Darf... ich... mitkommen?", zaghaft kam diese Frage aus seinem Mund. "Ich... kann das noch nicht... sorry! Lass mir ein bisschen Zeit, ja?", antwortete sie. Samu nickte und gab ihr noch einen Kuss:"Gute Nacht! Ich liebe dich, Chrissi! Schlaf gut und träum was Schönes!" "Ich dich auch... Schlaf und träum du auch gut! Gute Nacht!", sie gab ihm noch einen Kuss und ging dann ins Schlafzimmer. Samu schaute ihr noch einen Moment nach, wobei er lächelte. 'Du hast es geschafft, Haber! Du hast es endlich geschafft!', sagte er zu sich selbst und ging dann ins Gästezimmer.  Mitten in der Nacht wurde Samu wach. Er ging zuerst im Bad etwas trinken und beschloss dann noch kurz bei Chrissi reinzuschauen. 'Wie gern würde ich mich jetzt an sie kuscheln?', fragte sich Samu lächelnd, als er in der Tür stand und sie beobachtete, 'Vergiss es! Sie hat gesagt, dass sie es nicht will! .... Aber... sie sieht so süß aus, wenn sie schläft... Nein! Haber, versau es dir nicht wieder! Obwohl es so einlädt...' Samu schlich sich zum Bett und legte sich vorsichtig zu Chrissi, die im Schlaf schmatzte und sich an Samu kuschelte. Dieser grinste und schlief zufrieden ein. 

 

Kapitel 27

Als Chrissi am nächsten Morgen an Samu gekuschelt aufwachte, erschreckte sie sich so sehr, dass ihr ein Kreischer entwich. Samu war sofort wach:"Was ist los?" "Ich hatte dir gesagt, dass das noch nicht will! Du kannst dich doch nicht einfach zu mir schleichen!", regte sie sich auf. "Sorry... ich.. musste noch mal aufs Klo... und dann hab ich bei dir reingeschaut... und... tut mir leid... - Was soll ich jetzt davon halten? Samu,.... du musst dich schon an meine Grenzen halten! - Ja... es tut mir leid! Aber du warst einfach zu süß, als du geschlafen hast... da konnte ich nicht anders... - Lass uns das vergessen, aber wenn ich das nächste Mal sage, dass ich zu etwas noch nicht bereit bin, hältst du dich dran, ok? Ich hab keine Lust, dass ich mich so oft aufregen muss... dass ist nicht gut für den Krümel", Chrissi strich sich über den Bauch, der mittlerweile ziemlich gut erkennbar war. "Ok... ich verspreche dir, dass ich das nicht wieder mache und akzeptiere, dass du vielleicht noch nicht so weit bist...", gab Samu nach, stand auf und ging aus dem Raum.

Riku schlief noch, als ich aufwachte und ich stieg aus dem Bett und kochte Kaffee. Riku kam verschlafen in die Küche getapst:"Guten Morgen, Honey! - Na? Gut geschlafen? - Hm! Mit dir an meiner Seite immer!" Er kam auf mich zu und küsste mich. "Ich liebe dich, Riku!", hauchte ich nach dem Kuss. "Ich dich auch!", grinste er.  "Was wollen wir heute machen?", fragte ich, während Riku den Tisch deckte und ich uns Kaffee einschüttete und Toast toastete. "Hmm... wir haben um drei ein Interview... was würdest du denn gern machen?", stellte er eine Gegenfrage. "Ahm... muss ich mit zu dem Interview? Sonst würde ich mir Chrissi in der Zeit schnappen und mit ihr was machen... - Nein, musst du nicht unbedingt, wenn du nicht magst... - Ok, ich ruf nach dem Frühstück mal bei ihr an. Vielleicht möchte sie ja auch unbedingt mit zum Interview.... - Denke ich nicht... weil noch niemand weiß, dass es bald ein Backlund-Baby gibt und das auch keiner wissen sollte.... - Hmja... vielleicht will sie trotzdem dabei sein... wie gesagt ich frag nach dem Frühstück mal." Nach dem Frühstück, rief ich bei Chrissi an, und wir machten aus, dass wenn die Jungs  zum Interview fuhren, wir uns in der Stadt treffen würden. Am Nachmittag gingen Chrissi und ich gerade durch die Stadt, als uns ein Paparazzo auffiel. Wir zogen, ohne groß Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen, unsere Kapuzen tief ins Gesicht und gingen in ein Geschäft in der Nähe. Die Paparazzo hatten uns schon vor längerer Zeit mal erkannt und wir wollten auf Nummer sicher gehen, dass dieser uns nicht erwischte. Ich schaute nervös durch das Schaufenster während Chrissi sich in den Regalen schaute. "Ich glaube wir können wieder", sagte ich zu ihr auf Deutsch, damit auch ja niemand etwas mitbekam und so verließen wir den Laden wieder.  "Danke! Ich glaube der hätte mich sonst fotografiert... und ich möchte das nicht", bedankte sich Chrissi bei mir, worauf ich antwortete, dass das kein Problem sei. Wir liefen gute zwei ein halb Stunden durch die Stadt, bis wir uns im Stammcafé, wo wir uns mit den Jungs verabredet hatten, hinsetzten. Chrissi saß schweigend neben mir, starrte in ihre Cola, streichte mit dem Daumen ihrer linken Hand über ihren Ehering und mit der rechten Hand streichelte sie abwesend über ihren Bauch. Wir saßen einige Zeit schweigend nebeneinander und warteten auf die Jungs, als Chrissi grinsend meine Hand nahm und auf ihren Bauch legte:"Fühl mal!" Ich merkte einen kleinen 'Schnick' gegen die Hand. Ich schaute Chrissi lächelnd an:"Da ist wohl jemand gerade sauer, dass du hier einfach nur vor dich hinstarrst. - Möglich... aber... ich... ach vergiss es! - Was ist los? - Vergiss es! - Was ist los? - Nichts. - Sicher? - Ja!" Chrissi starrte wieder stumm in ihre Cola und fing an, als sie hörte wie die Jungs in das Café kamen an zu lächeln. "Hei! Sorry, dass es so lang gedauert hat... dieser Typ musste unbedingt noch wissen, wie es uns....", begrüßte Sami uns und unterbrach seinen Satz mittendrin. "Ohne Jukka geht. Das hatten wir schon beim letzten Interview und mir ist es total egal!", vervollständigte Chrissi immer noch lächelnd. "Ok... wo ist Chrissi und was hast du mit ihr gemacht?", fragte ich sie verwundert. "Darf ich nicht mal gut drauf sein? Ist der Kleine hier auch, weil langsam tut es echt weh", grinste sie zurück, stand auf und umarmte die Jungs alle. Ich tat es ihr gleich, nur dass ich Riku einen Kuss gab. Wir setzten uns an einen großen Ecktisch die Jungs bestellten sich etwas zu trinken und wir begannen über das Interview zu reden. "Echt, langsam nerven die Fragen, wie es uns ohne Jukka geht", sagte Osmo genervt. "Ich glaube, beim nächsten Mal komm ich mit... dann werden die mal hören, was die mit ihren Fragen eher machen", beschloss Chrissi. "Ok... jetzt mal im Ernst: Wo ist Chrissi und was hast du mit ihr gemacht?", fragte Sami. "Naja... mir ist gerade sehr viel klar geworden... ich saß, bevor ihr gekommen seid ziemlich lang stumm neben JJ... und dabei nun mal, dass ich mich den Fragen zu Jukka stellen muss, weil ihr das Hundertpro auch gefragt wurdet. Und mir ist es auch egal, dass sie von unserem Kind erfahren, weil ich einfach keine Lust mehr vor Versteckspiel habe!", lächelte Chrissi entschlossen. "Ok... wenn du das so siehst, musst du übermorgen mitkommen... Wir wurden eben noch von Mikko angerufen, irgendeine Zeitschrift will mit uns reden", nickte Raul. "Wenn JJ auch mitkommt?", sie sah mich fragend an und schien nicht mehr ganz so entschlossen. "Klar! Ich vermisse die Interviews voll und freu mich, wenn ich wieder mitkann... ich wollte dich nie allein lassen", zwinkerte ich ihr zu. "Aww, ich hab dich lieb, Süße!", lächelte sie. "Ich dich auch! Ich finde das echt mutig von dir!", entgegnete ich. Wir saßen alle noch ein wenig zusammen und redeten.

Kapitel 28

Am Abend saßen ich und Riku noch lange zusammen auf der Couch und spielten ein wenig Gitarre. "Kannst du eigentlich auch Lieder von deutschen Musikern?", fragte ich irgendwann neugierig. "Spielen ganz schnell, wenn ich die Chords habe... aber ich kann es nicht... wie sage ich... singen", ab 'aber' antwortete er mir auf Deutsch. "Kannst du sicher! - Sicher? - Klar! - Ich weiß nicht... - Doch, such dir eine Band aus und  dann suchen wir ein Lied, das du auf Deutsch singen kannst! - Ich kenne keine deutschen Bands... - Ok... dann muss ich dir Band vorschlagen... also zum einen 'Rammstein', 'Revolverheld', 'Juli', 'Silbermond' und 'Tim Bendzko'. - Ich kenne 'Rammstein', 'Silbermond' und 'Tim Bendzko'... aber ich möchte deren tolle Musik nicht kaputt machen. - Wirst du nicht! Aber ok... 'Revolverheld' oder 'Juli'? - Ich glaube... ich nehm 'Revolverheld'... - Oki. Ahm..... von denen kannst du singen.... 'Unzertrennlich'? -Kenne ich nicht..." Ich zog mein Handy aus der Hosentasche und suchte das Lied, als ich es gefunden hatte spielte ich es ab und Riku nickte schon nach ein paar Momenten im Takt mit. "Wenn du meinst, ich schaff das, glaub ich dir! Aber ich will auch eine Übersetzung" "Wenn du meinst, ich schaff das, glaub ich dir! Aber ich will auch eine Übersetzung", grinste er. "Bekommst du", nickte ich zurück und schnappte mir erst mal den Laptop, der immer neben der Couch stand, um den Text und die Chords zu suchen. Als ich sie hatte stellte ich den Laptop vor Riku, der sofort anfing zu spielen. Ich fing an zu singen und Riku stimmte vorsichtig ein. Nach dem Lied, nahm ich ihm die Gitarre weg und spielte selbst, er sollte sich aufs Singen konzentrieren. "Hör zu Riku!", ich spielte ihm das Lied nochmal von meinem Handy ab. "Wir sind unzertrennlich... wir sind unvergänglich... wir sind unzertrennlich... in uns'rer Welt verloren", sang Riku beinahe perfekt mit und trieb mir damit Tränen in die Augen. "Honey, warum weinst du?", unterbrach er seinen Gesang. "Das ist einfach so berührend, einmal dein Gesang u d dazu noch das Lied... - Übersetzt du es mir jetzt? - Klar! Ich will mir nur mal eben die Nase putzen...", ich verschwand in die Küche. Bevor ich zurückging, atmete ich noch einmal tief durch. "Ok... jetzt kann ich", lächelte ich Riku an. "Honey... das ... ist... so süß", grinste er mich an, als ich mit der Übersetzung fertig war. "Ich dachte, dass passt so zu uns... vor allem die Stelle, wo Johannes, der Sänger singt: Eine Welt aus Sekunden, die uns alleine nur zerstört... das ist einfach leider so wahr... - Ja... aber... endlich gefunden, was längst zusammen gehört, Honey! Das stimmt, ich kann mich kaum noch an die Zeit ohne dich erinnern, weil wir einfach so viel zusammen erlebt haben, dass der Rest verdrängt wurde. Ich liebe dich über das ganze Universum hinaus! - Ich dich auch!" Ich zog ihn zu mir und küsste ihn.  Am nächsten Morgen machten wir uns nach dem Frühstück fertig, um ins Studio zu fahren. Wir waren nach Samu, Chrissi und Jukka I. die ersten, die da waren. "Hei! Riku will gerne ein Lied aufnehmen, dass ich ihm gestern beigebracht habe", grinste ich zur Begrüßung. "Das hab ich nie gesagt!", entgegnete Riku. "Mach trotzdem, CB, wir lassen das JJ allein machen!", Jukka I. stand von dem Drehstuhl vor dem Mischpult auf und setzte sich zu Samu auf die Couch. "Hmm... ich hab eigentlich eh keine Zeit... aber dank einem gewissen Herr Haber, musste ich ja mit... Samu, ich muss zu einem Vorsorgetermin!", sie funkelte Samu aus Spaß an. "Geh du ruhig, ich mach das mit JJ, nachdem sie das Lied fertig hat...", lächelte Jukka I.. “Ok... ich komm nachher wieder... muss euch ja berichten wie es dem Kleinen geht", lächelte sie, nahm mich kurz in den Arm und verschwand dann. Riku hatte sich mittlerweile eine Acoustic-Gitarre geschnappt und saß schon auf dem Hocker im Aufnahmeraum. Ich nickte ihm zu und startete eine Aufnahme. Riku fing an zu spielen und singen. "Gut! Und jetzt nochmal beides allein... ich geb dir einen Klick", sagte ich durch das Mikro, das in den Aufnahmeraum führte. Riku nahm einen Kopfhörer, ich machte den Klick an, startete eine neue Aufnahme und Riku fing an zu singen. Samu und Jukka I. saßen stumm auf der Couch hinter mir und als Raul eine Minute später reinkam und Riku auf Deutsch singen hörte, schaute er mich fragend an. Ich nickte und drehte mich wieder zu Riku. Nachdem er fertig gesungen hatte, startete ich noch eine neue Aufnahme und ließ ihn Gitarre spielen. Als ich alle Aufnahmen hatte, startete ich das Mixprogramm und bearbeitete die Aufnahmen so, dass die Gitarre Rikus Gesang perfekt untermalte. Riku hatte sich mittlerweile zu den Anderen auf die Couch gesetzt und war leise mit ihnen am reden. Ich drehte die Boxen lauter und ließ das Lied abspielen. Alle drehten sich zu mir und schauten mich anerkennend an. "Cool! Dann können wir ja jetzt weitermachen", grinste Jukka I.. Ich nickte, speicherte 'Rikus Lied' eben noch und rutschte dann mit meinem Stuhl ein wenig zur Seite, um Jukka I. neben mich zu lassen. Wir redeten eine halbe Stunde, in der auch Sami kam, über Lieder, Melodien und Texte, die Samu geschrieben hatte, bevor wir anfingen die einzelnen Instrumente aufzunehmen.  Nach einer guten Stunde kam Chrissi zurück. Samu, der auf mit Raul, Sami und Osmo der Couch saß und Riku beobachtete, wie dieser gerade ein Lied spielte, drehte sich sofort zur Tür und lächelte sie an. Chrissi setzte sich still zwischen Samu und Raul auf die Couch. Sie grinste mich kurz an, zog dann eine kleine Kamera aus ihrer Handtasche und filmte Riku, der so vertieft in sein Spiel war, dass er das nicht mitbekam. Riku drehte sich Richtung Couch und sah ihr direkt in die Kamera, er schnitt eine Grimasse und drehte sich wieder in meine Richtung. Ich sah auf seine Finger, die über den Hals der Gitarre zu fliegen schienen, eine Eigenschaft, die ich schon immer bewundert hatte. Nach wenigen Momenten, hatte er sein Spiel beendet, schaute von seiner Gitarre auf und grinste mich an. "Hast du dir das so vorgestellt, Samu?", fragte Riku lächelnd und drehte sich wieder Richtung Couch. "Zwar nicht ganz so, aber deins ist besser", antwortete dieser. Wir saßen noch knapp zwei Stunden an Songs, bis die Jungs anfingen rumzualbern und weder Chrissi, noch ich oder Jukka I. sie wieder zur Vernunft bringen konnten, stiegen wir in das Gealber ein und beendeten damit die Aufnahmen für den Tag. Irgendwann verabschiedeten sich Raul und Osmo und auch Sami und Jukka I. verschwanden kurz darauf. Nur Chrissi, Samu, Riku und ich blieben alleine im Studio zurück. Chrissi wurde immer stummer und wenn einer von uns sie etwas fragte, musste sie erst nochmal nachfragen, was sie gefragt worden war. Irgendwann kam mir das extrem komisch vor und ich stupste sie an, bevor ich fragte:"Was ist los?" Sie schaute mich stumm an und lehnte sich auf der Couch, auf der sie saß, zurück. "Ich... hab total Respekt vor dem Interview morgen... ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe, zuzusagen... aber naja... mein Pech, muss ich jetzt wohl durch...", antwortete sie leise. Riku und Samu hatten bei meiner Frage einfach weitergeredet und schauten mich und Chrissi jetzt verwirrt an. "Du schaffst das, CB!", lächelte Riku, "Du hast schon härteres durchgestanden, da schaffst du so ein beklopptes Interview auch! und vor allem darf dich niemand aufhalten zu gehen, wenn es dir zu viel wird." "Hm...", sagte sie mit Tränen in den Augen, weil sie an Jukka denken musste. "Chrissi... nicht weinen! Wir hatten das schon so oft: Er ist es nicht wert! Wenn er dich sitzen lässt, ist er ein totaler Idiot, weil er seine gerade entstehende Familie allein lässt. Also, Kopf hoch!", grinste Samu sie an und entlockte ihr ein Lächeln, "Genau das will ich sehen! Morgen sind sowohl ich und die Jungs als auch deine beste Freundin bei dir! Mach dir keine Sorgen, wenn es dir zu viel wird, gehst du einfach raus. Das nimmt dir dann keiner übel." "Passender kann man das nicht sagen", nickte Riku und legte einen Arm um mich:"Und Honey wird dir helfen!" Ich nickte und fügte hinzu:"Wie bei allem, wo du ein Problem hattest. Du bist nicht allein und das wirst du auch nie sein! Mich wirst du nicht so schnell los! Wir kennen uns seit dem Kindergarten... und was ist heute? Hast mich nicht vergrault kleines Biest und das schaffst du auch nicht auf Dauer... früher oder später vertragen wir uns eh wieder!" Ich streckte ihr die Zunge raus. Wir saßen noch ein wenig zusammen, bis Chrissi nach Hause wollte, deswegen Samu auch verschwand, weil die beiden mit seinem BMW gekommen waren und Riku und ich gingen auch, weil wir keine Lust hatten, alleine im Studio zu sein. Als Chrissi und Samu zu Hause angekommen waren, nahm Samu sie sofort in den Arm und küsste sie sanft. "Sorry... aber den ganzen Tag im Studio habe ich darauf gewartet dich wieder küssen und umarmen zu dürfen", hauchte er sanft zu ihr herunter. "Schon ok... es ist schon schwer... aber...", sie wurde von Samu mit einem Kuss unterbrochen. "Das ist schon ok!", sagte er, als er den Kuss wiedergelöst hatte. Sie legte ihren Kopf an seine Brust und ließ sich einfach nur von ihm halten. "Ich liebe dich, Kleines!", sagte Samu und küsste ihren Haaransatz. "Pah! Nur weil du so ein Riese bist! Und weil ich langsam einen Buckel bekomme... trag du mal Extragewicht vor dir her! Aber ich liebe dich auch!", lächelte sie und streckte sich um ihn zu küssen. Samu schaute sie einen Moment an, als ihm auf einmal seine Gesichtszüge entglitten. "Alles ok?", fragte Chrissi besorgt. "Verdammt! Ich muss zu Vivi!", seine Miene verdunkelte sich. "Wieso das? - Meine Spatzis sind noch da... ich hab gar nicht an die zwei gedacht... fast zwei Monate nicht... - Spatzis? - Ja.. Kisu und Mimmi! - Ach so... meinst du Vivi rückt die Beiden raus? - Wenn nicht, gibt das echt Ärger! Kisu hab ich mit in die Beziehung gebracht und Mimmi ist meine Katze! Ich habe sie bezahlt! - Ja, ok.. und wann willst du sie holen? - So schnell wie möglich! Weißt du was, ich fahr eben los und hole sie!" Er drückte ihr noch einen Kuss auf die Lippen, bevor er aus der Haustür verschwand. 

Kapitel 29

Bei Vivi angekommen  drückte er den Klingelknopf und wartete, dass sie aufmachte. "Was willst du?", fragte Vivi, die genervt in der Wohnungstür stand, als sie ihn sah. "Meine Katzen. - Vergess es! Du hast knapp zwei Monate nicht an die zwei gedacht! - Vivi! ICH habe Kisu in unsere Beziehung mitgebracht und ICH habe Mimmi gekauft! Die zwei sind MEINE Katzen! Außerdem würde ich gern noch den Rest meiner Sachen haben, wenn du die noch nicht vernichtet hast! - Deine Sachen stehen in Kartons im Keller. Die darfst du gerne haben, aber Kisu und Mimmi bleiben HIER! - Vivi! Das ist nicht fair! Das sind MEINE Katzen! - Ach ja? Und es ist fair, wenn du mir verheimlichst, dass du eine Andere liebst oder was? Samu, hol deine Kisten aus dem Keller und verschwinde! - Ich gehe nicht ohne Kisu und Mimmi! - Dann vergammel hier auf dem Flur! Ich gebe dir die zwei nicht!" Samu wurde von der Wut gepackt und drückte sich an Vivi vorbei in die Wohnung, wo er von Kisu maunzend begrüßt wurde. Samu bückte sich nach der Katze und steckte sie in einen Katzenkorb, der in einer Ecke stand und den Samu sich im Vorbeigehen geschnappt hatte. "Samu! Lass Kisu wieder raus! SIE BLEIBT HIER!", brüllte Vivi sauer. "Ich denke gar nicht daran! Kisu gehört mir und du hast gesehen, wie sie mich begrüßt hat! Kisu hat mich vermisst! Und ich werde sie jetzt mitnehmen! Genauso wie Mimmi!", zischte Samu entschlossen. "Wirst du nicht! Du hast dich jetzt zwei Monate nicht darum gekümmert, was mit den beiden passiert, also brauch dich das jetzt auch nicht zu interessieren!", fauchte Vivi. Samu fing in der Zeit Mimmi und steckte sie zu Kisu in den Katzenkorb. Dann sammelte er noch ein wenig Spielzeug ein und nahm einen kleinen Kratzbaum, sowie das Katzenklo, das er einfach auskippte mit und ging Richtung Tür, die Vivi nun versperrte. "Hör auf mit dem Scheiß! Die zwei gehören MIR und ich will sie bei mir haben!", Samu drückte Vivi aus der Tür und ging ohne sie weiter zu beachten zum Auto, wo er das Zeug reinstellte und es dann wieder abschloss, um seine Sachen aus dem Keller zu holen. "Samu vergess deine Post nicht! Die solltest du lieber jetzt zu dir schicken lassen, ich werde jeden einzelnen Brief sonst verbrennen! Ich will dich nie wieder sehen, du bist so ein Arsch!", brüllte Vivi und warf ein Paket Briefe und zwei Päckchen durch das Treppenhaus. Jetzt ging eine der anderen Türen auf:"Ist hier jetzt endlich Ruhe?! Es reicht langsam!" "Ja! Samu geht jetzt!", rief Vivi immer noch gereizt zurück. Samu ging noch in den Keller, wo er einige Kartons fand, die er in sein Auto schleppte. Als er alle eingeladen hatte, hob er noch seine Post vom Boden auf und fuhr dann wieder zu Chrissi. Diese begrüßte ihn lächelnd mit einem Kuss:"Alles ok? Du siehst irgendwie fertig aus..." "Ich hatte eine üble Auseinandersetzung mit Vivi... die wollte nicht, dass ich Kisu und Mimmi mitnehme, aber ich hab die zwei einfach eingepackt, hab noch ein bisschen Kram von ihnen zusammengesammelt und hab noch meine restlichen Sachen geholt, die sie in den Keller gestellt hatte... und meine Post und bin dann abgehauen...", Samu seufzte, "Ich wünschte, sie hätte es nicht so herausgefunden...." "Ach, Samu, mach dir nicht so Sorgen! Sie hätte es irgendwann eh herausgefunden... und hätte sie dich nicht rausgeschmissen, hätte ich dich nie hier aufgenommen und wir wären nicht zusammen... also, was willst du mehr?", lächelte Chrissi. Samu nickte:"Stimmt...irgendwie hat alles auch ein positive Seite." Er gab ihr einen sanften Kuss. "Lass uns Kisu und Mimmi rausholen, damit sie sich an die neue Umgebung gewöhnen können", hauchte Chrissi überwältigt von dem Kuss. Samu zog Chrissi an der Hand zum Auto und drückte ihr sanft den Korb mit Kisu und Mimmi darin in den Arm und nahm selbst den Katzenkram, den er zusammengesammelt hatte. Als sie alles ausgeladen und vorbereitet hatten und Kisu und Mimmi neugierig ihre neue  Umgebung erkundeten, legten sich Samu und Chrissi aneinander gekuschelt auf die Couch. "Danke, dass ich die zwei herholen durfte...“, fing Samu nach kurzer Zeit an. "Nicht dafür! Kisu und Mimmi gehören zu dir wie der kleine Knirps hier zu mir... auch wenn ich den nicht alleine zu Hause lassen kann", lachte Chrissi zurück. "Haha! Ja... geht nicht... zumindest noch nicht... hast du dir eigentlich sagen lassen, was es wird? - Hmm... aber erst heute Morgen... auch wenn man es schon eigentlich seit kurz nachdem Juk... -Und? Darf ich es wissen? - Klar!", sie gab Samu einen Kuss, "Es ist schon richtig, wenn wir DER Kleine sagen." Sie lächelte und strich sich in Gedanken über den Bauch. "Wirst du das morgen auch antworten, wenn du das gefragt wirst? - Ich denke nicht... Die Fans werden das wohl noch früh genug erfahren. - Hmm... denke ich auch... außerdem denken sie eh, was sie denken wollen... da kann man ihnen sagen, was man will! - Naja... ich glaube es wird schon witzig sein, das auf Facebook in den Fangruppen, in denen ich ja noch drin bin, mitzulesen." Sie stand auf, streckte sich und gähnte:"Ich glaube ich verzieh mich mal... wenn du magst darfst du mir folgen... auch in mein Bett." Samu nickte lächelnd und blieb noch ein wenig auf der Couch liegen, bevor er erst noch die Gläser wegstellte und dann langsam hochging, wo Chrissi gerade aus dem Bad kam und Samu angrinste, bevor sie ins Schlafzimmer verschwand. Nachdem Samu auch im Bad gewesen war, stieg er zu Chrissi ins Bett, die sich sofort an ihn kuschelte. "Gute Nacht, meine Kleine! Ich liebe dich, schlaf gut!", flüsterte er ihr ins Ohr und zog sie zu noch einem Kuss hoch. "Ich liebe dich auch... Schlaf auch gut!", flüsterte sie schon halb im Schlaf, nachdem Samu den Kuss gelöst hatte, und schlief dann fast sofort ein.

Kapitel 30

Als wir uns alle vor dem Interview am nächsten Tag im Stammcafé trafen, zog mich Chrissi zur Seite. "Ich möchte dir noch was sagen", grinste sie. "Schieß los! - Naja... eigentlich wollte ich das euch gestern schon allen erzählen... aber... naja egal! Also, was ich wollte... ich hab mir gestern sagen lassen was es wird. - Und? - Naja... sagen wir es so, dem Kleinen geht es gut! - Heißt ein Junge? - Hmm, aber das wird erst mal niemand erfahren, den das nicht unbedingt etwas angeht ... also die Jungs dürfen es wissen... Fans, Reporter und was weiß ich was für gestalten nicht. - Oki, kann ich verstehen", zwinkerte ich ihr zu. "Dann kann ich es ja jetzt den Jungs sagen", lächelte sie, "Du solltest es nur als erst... na ok... Samu weiß es seit gestern Abend...“, lächelte Chrissi und wir gingen wieder zu den Anderen. Wir saßen eine gute halbe Stunde zusammen, bevor wir uns zu Fuß auf den Weg zu der Redaktion der Zeitschrift gingen, die das Interview durchführen wollten und die nur ein paar Minuten von dem Café, in dem wir kurz vorher waren, entfernt lag. In der Redaktion angekommen wurden wir freundlich begrüßt und Chrissi verwirrt beäugt. "Hei!", lächelte der Reporter, der das Interview halten sollte. "Hei!", grinsten wir alle zurück. "Ahm... setzt euch!", er wies auf eine Couch und wir folgten seiner Aufforderung. Reporter: Wie kommt es, dass ihr die zwei Mädels mal wieder mitbringt?  Riku: Da wir immer wieder gefragt werden, was passiert ist, nachdem Jukka weggegangen ist und wie wir damit umgehen, haben wir beschlossen einfach zwei Ansichten mehr mitzubringen.  Reporter: Ok. Damit schneidest du gerade ein sehr heißes Thema an. Wie geht es euch damit? Vor allem Chrissi... weil... naja (zögert) da ist ja eindeutig was im Anmarsch. Chrissi: Ja, ist es. Und zu der Frage.. eigentlich komme ich mittlerweile ganz gut damit klar... aber es gibt immer noch Phasen, wo ich einfach nur heulen will und dass er zurückkommt. (hat Tränen in den Augen) Joanna: Ja, am Anfang war es echt nicht einfach... aber ich denke wir alle haben Chrissi geholfen, aus dem Loch, in das sie gefallen war, zu kommen. (lächelt Chrissi an) Reporter: Verstehe... und jetzt arbeitet ihr alle zusammen an einem neuen Album?  Samu: Jap, so sieht's aus. Aber wir gehen da noch ziemlich entspannt ran, weil wir ja so knapp alle drei Jahre ein Album herausbringen und vor gut einem erst das letzte herausgekommen ist.  Reporter: Wird es wieder etwas ganz anderes werden?  Sami: Ja, als Pop-/ Rockband muss man bei jedem Album etwas Neues probieren. Reporter: Und wie sollen die Veränderungen aussehen? Osmo: Ich denke, es wird wieder ein bisschen rockiger, wieder mehr Richtung 'hartem' Gitarrenrock. Reporter: Hört sich gut an! Wird es wieder ein Duett geben? Oder ein Lied, wo du, Joanna, mit Gitarre spielst? Raul: Also ein Duett haben wir jetzt noch nicht geplant... aber ich meine, es kann sich alles noch ergeben.  Riku: Und natürlich spielt Joanna mit Gitarre! Aber das wird dieses Mal nicht das einzige sein, weswegen sie im Albumheftchen drin ist. (schaut Joanna verliebt an) Reporter: Ach? Weswegen dann?  Joanna: Weil Chrissi und ich seit Ende letzten Jahres bei EMI Music arbeiten und zusammen mit Jukka Immonen das Album produzieren.  Reporter: Ok, und wie seid ihr dazu gekommen?  (Chrissi fängt an zu weinen und zieht Joanna mit aus dem Raum) Samu: Tut mir leid, aber... sie sind wegen Jukka an den Job gekommen... und das ist ein wunder Punkt bei Chrissi. (seufzt) Sami: Und zusätzlich kann es durch den Krümel sein, dass sie in einem Moment strahlt und im nächsten total gereizt ist... Sie wissen ja... Stimmungsschwankungen und so.  Reporter: Hmm, darf ich fragen wann das erste Sunrise Avenue Baby, oder vielleicht auch der erste richtige Babytiger, zur Welt kommt?  Raul: Ich weiß jetzt nicht so genau wann, aber ich meine, Anfang Mitte Juni... (der Rest nickt zustimmend) Reporter: Dann vielen Dank, ich denke, ihr solltet euren Mädels jetzt folgen. Riku: Ja, vielleicht besser. Auf Wiedersehen!  Nachdem Chrissi mich weinend aus dem Raum, wo das Interview war, vor das Gebäude der Redaktion gezogen hatte, standen wir einfach stumm in einer Umarmung. Nach ein paar Minuten folgten die Jungs und ich ließ Chrissi los, die sofort in Samus Arme sank. Für mich war es immer noch total komisch, dass sie Samu mir manchmal vorzog, aber ich kam damit klar. Samu strich ihr über den Kopf, flüsterte ihr irgendwas ins Ohr und hatte sie dadurch recht schnell wieder beruhigt. "Wollen wir jetzt ein paar Gitarren aus dem Studio holen, uns in eine  Park setzen und das schöne Wetter noch ein bisschen genießen?", schlug Riku vor. Wir stimmten ihm zu und ich fuhr mit ihm zum Studio, wo wir ein paar von den Acoustic-Gitarren in Koffer packten und mitnahmen, um dann zu einem Park, wohin die Anderen schon hingefahren waren und einen Picknickkorb geholt hatten. Wir setzten uns einfach auf eine Wiese und reichten die Gitarren weiter, Riku behielt eine seiner Gitarren selbst und fing sofort nachdem er sie ausgepackt hatte, ein Lied an zu zupfen. 

Wir setzten uns einfach auf eine Wiese und reichten die Gitarren weiter, Riku behielt eine seiner Gitarren selbst und fing sofort nachdem er sie ausgepackt hatte, ein Lied an zu zupfen. Chrissi fing einfach an zu summen und dann leise mitzusingen, als sie das Lied erkannte. Osmo, Samu und ich stiegen in Rikus Spielen ein und Sami fing an auf Osmos  Gitarre, der am nähesten bei ihm saß, den Takt zu klopfen. Einige Leute in der Nähe drehten sich schon interessiert um und als Chrissi dann lauter zu den vier Gitarren und dem Getrommel von Sami sang, kamen auch ein paar Leute ein Stück näher und setzten sich etwas von uns entfernt auf die Wiese. So saßen wir eine ganze Weile da, in der Samu Raul seine Gitarre gab und mit Chrissi zusammen sang. Irgendwann kamen zwei junge Frauen mit jeweils einem Bild und einem Edding in der Hand an und baten uns um ein Autogramm, da sie uns erkannt hatten. Nachdem sie wieder gegangen waren, machten wir einfach weiter, bis Riku irgendwann aufhörte zu spielen und mich stumm ansah. Ich schaute zurück und versank in dem blau-grün seiner Augen. Ich schaltete die Welt um mich herum ab und schaute Riku einfach eine Weile stumm an. Auch Riku schien von meinem Blick gefesselt und wir beide trauten uns weder zu blinzen, noch uns zu bewegen. Ich schreckte zusammen, als Chrissi plötzlich anfing zu kichern. Ich löste meinen Blick von Riku und schaute sie verwirrt an. "Sorry... hab ich eure Freeze-Position zerstört? Ihr saßt mindestens fünf Minuten da und habt euch angestarrt, ziemlich unspektakulär von außen betrachtet... und da haben wir halt angefangen zu reden...", grinste Chrissi. Ich schaute sie immer noch verwirrt an:"Fünf Minuten?" Riku legte einen Arm um mich und hauchte mir 'Verdammt, mit dir verliere ich mein Zeitgefühl' ins Ohr und zog mich dann in einen sanften Kuss. "Weißt du, dass ich dich über alles liebe, du verrückter Gitarrist?", flüsterte ich und küsste ihn nochmal. "Hmm... ich dich auch, Honey! Dass ihr vorletztes Jahr zu uns ins Studio gekommen seid, war so ein Glück! ...", Riku wurde von Osmo unterbrochen:"Ich glaube, ihr habt genug geturtelt! Entweder bringt ihr euch jetzt wieder in die gemeinschaftliche Beschäftigung ein, oder setzt euch ein Stück von hier entfernt hin. Es gibt Leute, die wollen das nicht unbedingt sehen." Den letzten Satz flüsterte er und wies auf Chrissi, bei der man bei genauerem Hinschauen erkennen konnte, dass sie geweint hatte. Riku nickte stumm, stand auf und zog mich dabei mit hoch:"Wir wollen uns noch mit MP und Karri", er sprach seinen Namen gezwungen normal aus, "wegen dem Festival nächste Woche... da wollen wir zusammen über die Gitarren gucken." Alle nickten und ich ging mit Riku Hand in Hand Richtung Auto. Die Gitarren aus dem Studio würden wir eh nicht brauchen und ließen sie deswegen dort. "Es ist echt total kacke, gleich mit Karri auf einem Fleck zu sein!", grummelte Riku während der kurzen Fahrt zum Proberaum. Ich nickte zaghaft und fügte dann noch hinzu:"Aber bitte Riku, du weißt, dass ich nur dich liebe! Auch wenn Karri mal mehr für mich empfunden hat und vielleicht auch noch tut.... Ich will nur dich! Du bist mein Ein und Alles! Ich würde für dich alles aufgeben! Habe ich ja sogar in Deutschland... und ich bereue den Fehltritt mit Karri auch so! Aber man kann die Zeit nicht rückgängig machen.... LEIDER! - Ja... nur, ich weiß nicht, ob ich ihm in die Augen sehen kann... - Bitte, Riku, Karri ist kein schlechter Mensch! Wir waren beide total betrunken... er kann genauso wenig dafür wie ich und mir hast du auch verziehen. - Honey, das ist was ganz anderes! Ich liebe dich und habe in der Zeit, wo wir getrennt waren, total gelitten! Du bist für mich der 'Some Body', der mich finden sollte! Das warst du wirklich von Anfang an! Karri... er war mal einer meiner besten Freunde,.... ich hätte nie gedacht, dass er sowas macht... vor allem, weil er weiß, dass du wirklich mein Ein und Alles bist! - Aww! Trotzdem, bitte Riku, jeder Mensch hat doch eine zweite Chance verdient, oder? Warum dann nicht Karri? Jeder macht mal Fehler... auch mal... sagen wir, schwerwiegendere... aber unsere Gesellschaft würde zusammen brechen, wenn niemand verzeihen würde. - Hmm... ok, ich versuch ihm eine zweite Chance zu geben..." Wir waren mittlerweile beim Proberaum angekommen, deswegen stiegen wir aus und gingen rein. Karri und MP standen schon an einem Tisch über einer Gitarre und zogen gerade neue Saiten darauf. "Hei ihr zwei!", lächelte MP. "Hei MP! Hei Karri...", begrüßte Riku die zwei. "Riku... können wir bitte Frieden schließen? Es tut mir echt leid, ich hab verdammten Mist gebaut, aber ich kann es nicht rückgängig machen...", fragte Karri vorsichtig und erntete von MP einen verwirrten Blick. "Ich... na komm her! Aber wehe das passiert nochmal!", antwortete Riku und zog Karri in eine kurze freundschaftliche Umarmung. Ich lächelte Riku kurz leicht dankbar an und stellte mich dann neben MP. "Ist alles ok, mit der hier?", fragte ich und deutete auf die Fender, die auf dem Tisch lag. "Hmm... ich kann das nicht so genau sagen... eigentlich sollte alles gut sein... aber ich hab irgendwie das Gefühl, dass da irgendwas nicht stimmt...", antwortete er. Er hatte gerade die letzte Saite fest gemacht und die Gitarre gestimmt und reichte sie nun mir:"Probier mal aus!" Ich griff nach einem Kabel, das an einem kleinen Verstärker hing, steckte es in die Gitarre schaltete den Verstärker an und setzte mich auf einen Hocker. Ich fing an, The Fantasy von 30 Seconds to Mars zu spielen und hörte sofort wieder auf, weil es ein komisches Rauschen gab, obwohl ich weit genug vom Verstärker weg saß. Karri schaltete den Verstärker aus, zog das Kabel aus der Gitarre und nahm mir diese vom Schoß. Er legte sie wieder auf den Tisch und schaute nach den Schaltern und der Einsteckbuchse. "Sag nicht, wieder diese doofe Einsteckbuchse! Ich mach doch gar nichts damit!", sagte Riku genervt. "Nein... der Höhen-/Tiefenregler hat sich ein wenig gelöst... MP, schlecht hingeschaut!", diagnostizierte Karri, machte zwei Handgriffe und gab mir die Gitarre wieder:" Versuch nochmal!" Er steckte die Gitarre noch ein und machte den Verstärker wieder an. Ich fing an zu spielen und diesmal kam keim Rauschen. "Na? Perfekt!", grinste Karri und nahm mir die Gitarre wieder weg. Riku kam zu mir, stellte sich hinter mich und legte mir die Arme um:"Was war das für ein Lied?" "The Fantasy von 30 Seconds to Mars, diese Band ist echt der Hammer!", grinste ich. "Hmm... ", seufzte Riku. MP ins Karri hatten die Fender weggepackt und die nächste geholt. Mit der war es dasselbe Spielchen, neue Saiten, stimmen, ausprobieren. Das machten wir mit allen Gitarren von Riku und nachdem wir damit fertig waren, fuhren Riku und ich noch in ein Restaurant zum Abendessen.

 

Am Abend saßen Samu und Chrissi auf der Couch und schauten sich einen Film an. "Ich gehe uns mal ein bisschen Popcorn holen", sagte Samu, stand auf und lief in die Küche. Chrissi nickte nur und betrachtete ihn dann von hinten. "Er ist so... traumhaft!", dachte sie beinahe laut. Samu lief wieder mit einer Schüssel Popcorn auf sie zu, stellte diese auf den Wohnzimmertisch und ließ sich neben sie fallen. "Danke", flüsterte Chrissi und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, wobei sie  ihre Hand unter sein T-shirt schob. Samu schaute sie an und lächelte. Chrissi wanderte zu seinem Ohr und flüsterte:" Dein Geburtstagsgeschenk, alles Gute Schatz" Es war nämlich mittlerweile auch schon der zweite April. Mit diesen Worten drückte Chrissi Samu längs auf die Couch und küsste ihn immer wieder. Irgendwann war sie an seiner Hose angekommen und öffnete diese schnell. Samu zog sich sein T-Shirt aus und legte es auf den Boden. Zwischendrin hatte Chrissi sich auch noch ihren Klamotten entledigt. Sie küssten sich hecktisch wobei Samu irgendwann in Chrissi eindrang, sie stöhnten fast gleichzeitig auf. Es fühlte sich für Chrissi unglaublich gut an, jeden einzelnen Muskel von Samu auf der nackten Haut zu spüren.  Heute war Samus Geburtstag. Riku und ich machten uns auf den Weg um mit ihm, Chrissi und den anderen seinen Geburtstag zu feiern. Als wir ankamen öffnete Chrissi uns freudig die Tür:" Hi Leute! Kommt rein!" Wir betraten den Flur, legten unsere Jacken ab und zogen uns unsere Schuhe aus. In der Küche hatte Chrissi für den Geburtstag den Tisch hübsch hergerichtet. "Leute, Shhh, seid mal ein bisschen leiser, Samu schläft noch und ihr wollt doch nicht die Überraschung versauen!", mahnte Chrissi flüsternd. Alle waren sofort still und setzten sich auf die Couch. Nach wenigen Minuten konnte man jemanden die Treppe herunter laufen hören. Samu gähnte und ging ohne etwas zu merken in die Küche um sich einen Tee zu machen. Wir alle gingen in die Küche und riefen:" Happy Birthday Samu!" Er drehte sich erschrocken um und lachte uns an. "Dankeschön!", sagte er freudig.  Später gaben wir ihm alle die Geschenke. Und als er die geöffnet hatte, aßen wir Kuchen im Überfluss. Chrissi hatte mehrere gebacken. Nach einiger Zeit verschwand Chrissi kurz um auf die Toilette zu gehen. Wenig später verschwand auch Samu. Mit der Begründung, etwas holen zu müssen. Ich folgte ihm unauffällig und als ich sah, dass er auch ins Bad ging, konnte ich nicht anders, als an der Tür zu lauschen. "Das war schön gestern, Chrissi", sagte Samu. "Ja, der beste Sex, den ich je hatte, antwortete Chrissi. Ich liebe dich" "Ich dich auch", sagte Samu und küsste Chrissi. Ich zog meine Augenbrauen hoch und schaute geschockt durchs Schlüsselloch. Sie standen tatsächlich sich küssend da. "Komm lass uns wieder nach unten zu den anderen gehen", sagte Chrissi irgendwann. Ich flüchtete so schnell ich konnte und so lautlos wie ich konnte zurück nach unten, doch genau in dem Moment, wo die beiden aus dem Bad kamen, stand ich noch mitten auf den Flur. Ich schaute sie geschockt an. "Joanna, sagte Chrissi irgendwann, wie viel hast du mitbekommen?" Ich wischte mir durch die Haare und antwortete dann sauer:" Alles." Ohne ein Wort zu sagen ging ich nach unten und redete eine Zeit lang gar nicht mehr. "JJ wieso redest du eigentlich nicht? Du bist doch sonst immer so gesprächig!", fragte Osmo besorgt. Chrissi schaute mich mit einem warnenden Blick an, doch ich war zu sauer um diesen ernst zu nehmen. "Ratet mal, wer letzte Nacht Sex hatte.", sagte ich fies. Riku schaute mich an, als wäre gerade jemand gestorben. "Ja ganz recht.", fügte ich hinzu, als alle den Blick auf Samu und Chrissi gerichtet hatten. "Das ist doch nicht euer Ernst?", sagte Sami plötzlich. Chrissi schaute traurig zu Samu und dabei lief ihr eine Träne über die Wange. "Ich mach mich ab, Riku kommst du?", sagte ich angenervt. "Klar Honey, bis später Leute.", meinte er dann und folgte mir. "Ich finde das verdammt abartig", schimpfte Osmo, stand auf und ging mir und Riku nach. Nun waren nur noch Sami, Raul und die Crew da.  Irgendwie wurde den Rest des Nachmittags nicht mehr geredet. Es herrschte eine bedrückte Stimmung. Chrissi lag immer noch weinend in Samus Armen. Dieser streichelte ihr ständig über die Haare, damit sie sich wieder beruhigte. Raul und Sami verließen irgendwann auch die 'Party'. Und die Crew ebenfalls. Es... es tut mir leid Samu…Ich wollte nicht, dass das so abläuft...“, schluchzte sie. "Ist schon ok... aber lass mich jetzt erst mal in Ruhe.", sagte Samu, drückte Chrissi von sich weg und ging nach oben. "Samu, bitte!", sagte Chrissi nun wieder weinend. Doch Samu reagierte nicht und verschwand im Bad."Wieso immer ich?", weinte sie in ein Kissen. Doch wenig später stand Samu wieder Raum. Er stand einfach nur da und Blickte zu ihr herunter.

 

Impressum

Texte: Außer die Charaktere Chrissi und Joanna, existieren alle Personen wirklich.
Tag der Veröffentlichung: 19.10.2013

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