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Kapitel 1

Wir saßen auf unserem Balkon und sahen auf die Ostsee. Nebenbei spielten wir auf unseren Gitarren, als plötzlich Chrissis Handy klingelte, schreckten wir auf. Sie nahm ab und hörte eine freundliche Männerstimme am anderen Ende, die sie sofort erkannte. Es war Jukka:“ Hei! Wie geht’s dir, Sweetheart? – Gut! Ich vermisse dich... – Ich dich auch, aber bald können wir uns wiedersehen. Wir sind übermorgen wieder in Helsinki. Dann können wir uns treffen! – Super, freu mich! Ruft ihr an, wenn ihr wieder da seid? – Klar! Ich denke aber, ich schaffe es nicht. Aber Riku müsste es auf jeden Fall hinkriegen. – Sag ihm bitte, er soll sich heute oder morgen bei Joanna melden. – Mach ich! Ich muss los, wir haben gleich Soundcheck... – Ok! Ich liebe dich! Fühl dich geküsst. – Ich liebe dich auch! Freu mich auf übermorgen! Bye.“ Ich fragte, was es neues gäbe. „Die Jungs sind übermorgen wieder da!“, antwortete Chrissi. „Ja! Freu mich, aber wir müssen erst noch fertig auspacken... im Keller stehen noch ein paar Kisten mit unseren Musikutensilien und so. – Ja! Vielleicht finde ich dabei ja noch meine anderen Plektren wieder.“ Wir machten uns auf den Weg in den Keller und schleppten nach und nach alle Kisten hoch. Es waren noch 5 Stück. Chrissi nahm sich eine vor und ich nahm eine andere, schleppte sie in mein Zimmer und fing an, sie auszupacken. Ich fand mein heiliges Sunrise Avenue Poster, das ich noch nicht aufgehangen hatte. Ich holte den Rahmen, den ich bereitgestellt hatte, rollte das Plakat dort rein und hing es an einem Nagel, den ich schon in die Wand gehämmert hatte, auf. Während ich meine Kiste auspackte, schleppte auch Chrissi eine Kiste in ihr Zimmer und fand darin ihre Hardrock-Café-Ansteckergitarrensammlung. Diese steckte sie in einen Steckmooswürfel. In meiner Kiste waren außerdem noch zwei Riku-Bilder, die ich sofort auf meinen Nachtschrank stellte. In Chrissis Kiste fand sie drei Fotoalben, in denen sie alle Bilder von Sunrise Avenue Konzerten aufbewahrte. Ich fand dann noch meine Spiegelreflex mit dem Zubehör. Chrissi fand noch ein signiertes T-Shirt von Jon Bon Jovi, das sie durch Zufall gefangen hatte. Ich fand eine kleine, durchsichtige Box, in der sich ein Plektrum der Foo Fighters befand. Nun packten wir zusammen die anderen drei Kisten noch aus. In ihnen befand sich nichts Besonderes. Es waren nur ein paar alte Zeitschriften und Dekomaterial.

Danach setzten wir uns zusammen und überlegten, was wir zur Begrüßung der Jungs machen könnten.

Kapitel 2

„Hast du eine Idee?“, fragte Chrissi mich. „Hmm... vielleicht können wir für sie etwas singen. – Naja... eigentlich will ich nicht singen... – Doch! Du kannst das! Ich hab die Begeisterung in deinem Gesicht gesehen, als du mit Samu gesungen hast. – Ich sag ja auch nicht, dass ich nicht kann... ich will einfach nicht. – Dann mach einen besseren Vorschlag! – Hmm.. ach keinen Plan! Ich ergebe mich! Ich werde singen! – Ok gut, dann sag aber auch, was wir singen! – Ich habe eine Idee! Wir können My Hero von den Foo Fighters spielen. Das passt zu uns und ihnen. – Ja! Finde ich gut, muss mir nur die Chords aus dem Internet noch herauszusuchen.- Brauchst du noch nicht mal! Das Lied habe ich schon mal gelernt.“ Chrissi rannte los und holte die Chords aus ihrem Zimmer. Als sie wiederkam saß ich schon mit meiner Gitarre auf einem Hocker und spielte mit meinem Plektrum. Ich fing sofort an, die Griffe einzustudieren. Chrissi versuchte, mit ihrem Gesang, in mein Gitarrenspiel einzusteigen. Nach einer halben Stunde saß das Lied schon perfekt. Ich umarmte Chrissi und wünschte ihr eine gute Nacht:“ Hyvää Yötä!“ „Kiitos paijon!“, antwortete sie und wir verschwanden beiden in unseren Zimmern.

 

Am nächsten Morgen rief Riku mich an:“ Hei! Wie geht’s dir, Honey? – Hei! Mir geht’s super und dir? – Mir geht’s auch gut. Endlich heute Abend die letzte Show. Und dann zu dir! – Ich freu mich! Kommt ihr zu uns, oder sollen wir ins Studio kommen? – Hmm.. mal schauen. Wahrscheinlich kommen wir zu euch. – Wir haben eine Überraschung für euch. – Da bin ich ja mal gespannt! Ich muss los! Ich liebe dich, Honey – Ich dich auch! Bis morgen!!“

Ich ging in die Küche und machte Frühstück. Ein paar Minuten kam Chrissi schließlich auch noch verschlafen aus ihrem Zimmer. „Und hat Riku dich angerufen?“, fragte sie. „Ja hat er, vorhin. Er hat gemeint, dass sie morgen um diese Zeit wieder hier wären. – Yey! Kannst du die Chords schon? – Ja die sitzen mittlerweile...kannst du den Text? – Klar! ... lass uns das doch gleich mal üben. – Ok!“

Ich lief in mein Zimmer und holte meine Gitarre samt Pleks. Als ich wieder im Wohnzimmer war, saß Chrissi schon mit ihrem Mikro auf der Couch. Ich setzte mich zu ihr, nahm ein Plek in die Hand, rüttelte meine Gitarre zurecht und begann die ersten Töne zu spielen. Chrissi fing an zu singen:

There goes my hero....

Watch him as he goes...

There goes my hero....

He’s ordinary…

Don’t the best of them bleed it out

While the rest of them peter out

Truth or consequence say it aloud.........

 

Als die letzten Töne erklungen waren, sagte ich, dass das echt klasse war.

 

Kapitel 3

Nun waren es nur noch wenige Stunden bis wir die Jungs nach über einem halben Jahr wiedersehen würden. Es war 8 Uhr, als Chrissi auf einmal in meinem Zimmer stand:„ LOS! Aufstehen! Wir müssen noch einmal üben und uns fertig machen. Wir haben noch ungefähr zweieinhalb Stunden Zeit.“ Ich stand sofort auf und huschte unter die Dusche. Chrissi hatte mal wieder schon früher geduscht. Ich wickelte mich in ein Handtuch und ging in meinen begehbaren Kleiderschrank und nahm mein bestes Kleid heraus. Zur selben Zeit war Chrissi wieder im Bad und schminkte sich. Ihr Kleid hatte sie auch schon angezogen. Dann machte ich mich auf den Weg ins Bad um Kajal und Wimperntusche aufzutragen. Dann kämmte ich mir die Haare und lief hinunter zu Chrissi in die Küche, wo sie bereits Frühstück gemacht hatte. Nach dem Frühstücken räumten wir schnell den Tisch ab, und stellten Blumen darauf. Es war schon 10 Uhr! In einer halben Stunde würden wir endlich die Jungs wiedersehen. Wir übten noch mal schnell das Überraschungslied. Dann klingelte es auch schon an der Tür. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals, und ich sah auch die Freude in Chrissis Augen, als sie die Tür aufmachte. Ich rannte zu Riku und umarmte ihn stürmisch. Vor Freude hätte ich fast ein paar Tränen vergossen. Nebenbei sah ich, wie Chrissi Jukka in die Arme fiel. Sie konnte die Tränen nicht mehr halten, und fing an zu weinen. Jukka küsste sie ihr von der Wange, bis er ihre Lippen traf und die beiden sich leidenschaftlich küssten. Riku schaute mir tief in die Augen, wobei man sah, dass er echt froh war, mich wiederzusehen. Ich erwiderte seinen Blick und merkte nicht, wie unsere Lippen ineinander verschmolzen. Nun standen beide Paare sich küssend vor unserer Haustür. Doch dann fiel mir auf, dass Samu, Sami, Raul und Osmo nicht dabei waren. Ich löste mich leicht benommen von Riku und fragte:“ Wo ist denn der Rest von euch?“ Chrissi hatte sich mittlerweile auch von Jukka gelöst und nickte zustimmend. Darauf antwortete Jukka:“ Die hatten leider keine Zeit, sie mussten noch den Tourbus ausräumen. Nachdem wir angekommen waren, sind wir direkt zu euch gefahren.“ „Naja okay,.. dann kommt erstmal herein!“, sagte ich. Wir gingen mit den beiden hinein. Dort nahm ich meine Gitarre, fing an zu spielen und Chrissi sang. Jukka und Riku waren total begeistert davon und sagten auch, dass es irgendwie zu uns passte. Danach zeigten wir ihnen das Haus. Jukka war überrascht, was wir aus dem Haus gemacht hatten. Wir zeigten ihnen die Bilder, die wir auf allen Sunrise Avenue Konzerten, auf denen wir je waren, gemacht hatten. „Wow! So viele Bilder von uns.... Auf wie vielen Konzerten wart ihr?!?!“, fragte Riku. „Hmm... so um die 20.. und fast jedes Mal in der ersten Reihe! – Ok... Ihr seid mir irgendwie nie aufgefallen… Dir Jukka? – Hmm.. nein! – Aber Samu hat uns jedes Mal angeguckt... – Ach egal! Ihr seht übrigens super aus. – Danke!“ Nachdem wir ihnen alles gezeigt hatten, luden sie uns in dasselbe Restaurant ein, in dem wir schon am Tag des HIFK-Spiels gegessen hatten. Als wir dort am Tisch saßen und gerade bestellen wollten, kamen Samu, Sami, Osmo und Raul durch die Tür. Wir standen auf und begrüßten sie freudig mit einer Umarmung. „Hei! Wie geht’s euch?“, fragte Samu. „Bestens! Danke und selbst?“, antwortete Chrissi. „Auch! Die Tour war zwar anstrengend, aber wir hatten viel Spaß!“, erwiderte Samu. Wir hatten uns schon gewundert, warum der Tisch so groß war. Aber jetzt wussten wir, die 6 hatten das geplant! Riku wies mit seinem Blick auf die Stühle zwischen ihm und Jukka hin. Wir riefen erneut nach dem Kellner, der unsere Bestellung aufnehmen sollte. Die Jungs wussten sofort was sie wollten. Sie bestellten sich allesamt dasselbe: Grillwürstchen mit Kartoffelbrei, zerschnittenen Karotten und Senf. Dazu tranken sie einen Salmiakki (Finnischer Nationalschnaps). Wir bestellten uns Kotikalja (Finnisches Hausbier), aßen aber das gleiche wie die Jungs. Nachdem wir fertig gegessen hatten, waren wir total besoffen. Das fanden die Jungs extrem witzig, weil sie noch nie deutsche Frauen besoffen gesehen hatten. Irgendwann waren Jukka und Chrissi auf einmal verschwunden. „Wo sind denn Jukka und Chrissi?“, fragte ich. Samu stieß mich in die Seite und schaute mich viel sagend an. „Jukka hat Chrissi entführt, wenn du weißt was ich meine...“, sagte Samu und zwinkerte mir zu. Riku lächelte mich super süß an und ich konnte nicht anders, als ihn zu küssen. Raul sagte nur:“ Ja los! Dann geht.“ Er zwinkerte uns zu und ich verließ mit Riku das Restaurant und er zog mich an der Hand bis zu sich nach Hause, das um die Ecke war.

Währenddessen waren Jukka und Chrissi schon in Jukkas Wohnung angekommen. Jukka zog sie zu sich ins Bett. Dort küssten sie sich weiter und zogen sich Stück für Stück aus. Chrissi rollte sich auf Jukka und er drang vorsichtig in sie ein, zuvor hatte er noch ein Kondom übergestreift. Im Hintergrund lief leise romantische Musik. Als Chrissi sich zufrieden zur Seite rollte, schliefen sie Arm in Arm ein.

Als wir bei Riku angekommen waren, zog er mir die Jacke aus und schmiss sie in die Ecke. Auch seine landete dort. Er lächelte mich schelmisch an, trug mich ins Schlafzimmer und legte mich vorsichtig aufs Bett. Dort zog mir mein Kleid aus und auch das flog in die Ecke. Ich zog Riku sein Shirt aus und betrachtete kurz seinen Oberkörper, bevor wir uns wieder küssten. Unsere restlichen Klamotten flogen nach und nach auch in die Ecke. Dann drang Riku in mich ein, natürlich geschützt. Nach unserem Höhepunkt, den wir gleichzeitig hatten, rollte Riku von mir runter und ich schmiegte mich an seine Brust und wir schliefen ein.

Kapitel 4

Am nächsten Morgen wachte ich neben Riku auf und ich fragte mich, was passiert war. Riku wachte auf und lächelte mich müde an. „Was ist gestern Abend passiert? “, fragte ich Riku. „Willst du das wirklich wissen? – Hätte ich sonst gefragt? Jetzt sag schon! – Wir hatten Sex! – Was?!?! Ich kann mich an nichts erinnern. – Du warst ja auch total besoffen! – Och maaaaan!  - Sei nicht traurig beim nächsten Mal kannst du dich bestimmt dran erinnern. Ich steh mal auf und mach uns Frühstück...“

Chrissi wachte total verkatert auf:“ Wo bin ich? Das ist nicht mein Zimmer!“ Dann sah sie Jukka neben sich liegen. „Mach dir keine Sorgen! Alles ist in Ordnung, Sweetheart! – Was ist passiert? Ich kann mich an nichts mehr erinnern. – Wir haben miteinander geschlafen... Du warst total besoffen… und du bist so süß wenn du besoffen bist... ich konnte nicht anders!“ Chrissi konnte nicht anders, sie blickte ihm in die Augen und küsste ihn zärtlich, ihre Zunge erkundete seinen Mund. Als sie sich voneinander lösten, sagte Jukka:“ Sweetheart, ich gehe mal Frühstück machen.“ Chrissi nickte und sah dem aus dem Zimmer gehendem Jukka nach…

 

Zur selben Zeit hatten Riku und ich das Frühstücken auch schon beendet. Ich ging wieder ins Schlafzimmer, wo meine Sachen immer noch verstreut herumlagen. Ich hatte mir zuvor nur einen Bademantel von Riku angezogen den ich nun wieder ablegte. Dann zog ich mich an und ging wieder zurück zu Riku der plötzlich zu reden begann:“ Honey, Ich liebe dich! Du bist das Beste was mir je passiert ist! Komm in meine Arme. Ich ging um den Tisch herum und warf mich in seine Arme die er schon ausgebreitet hatte. Wir umarmten uns lange, wobei ich ihm ins Ohr flüsterte:“ Ich liebe dich auch Riku!“ Dann blickte er mich kurz an und küsste mich leidenschaftlich.

Chrissi kuschelte sich noch in Jukkas Bettdecke und genoss seinen Duft. „Kommst du?“ Jukka stand in der Tür. Er schmiss ihr einen Mantel hin. Sie zog ihn an und folgte Jukka in seine geräumige Küche. Dort war auf dem Tisch  Kaffee, Brötchen, eine Wurstplatte, Nutella und Obst. Chrissi nahm sich eine Banane und tunkte sie in das Nutella. „Hmm! Lecker! Fast so süß wie du!“, sagte sie nachdem sie abgebissen hatte. Jukka beugte sich über den Tisch und gab ihr einen Kuss.

 

Riku hatte sich inzwischen auch schon richtig angezogen. Wir waren schon auf dem Weg ins Studio. Als wir dort ankamen, gingen wir hinein und begrüßten Samu und die Anderen. Wenig später kamen auch Jukka und Chrissi durch die Tür. Ich rannte zu ihr, umarmte sie und flüsterte ihr etwas ins Ohr:“ Wir müssen uns kurz unterhalten. Komm mal mit.“ Chrissi zwinkerte Jukka zu und wir gingen in den Nebenraum. Dort angekommen startete ich eine Unterhaltung:„ Wo warst du gestern auf einmal? – Ich weiß nicht! Jukka hat mich auf einmal weggezogen... an mehr kann ich mich nicht erinnern. – Samu hat mir das erzählt. Ich habe es nicht mitbekommen… Du warst einfach weg! … Dann hat Riku mich zuckersüß angesehen und Raul hat darauf gesagt, dass wir ruhig gehen könnten... also sind wir gegangen.  An mehr kann ich mich auch nicht erinnern… Außer, dass ich heute Morgen neben Riku aufgewacht bin. – So ging’s mir mit Jukka auch. Er meinte, ich solle mir keine Sorgen machen… – Riku hat gemeint, wir hätten Sex gehabt... und als ich unsere Klamotten dann, im Raum verteilt, gesehen hatte, glaubte ich ihm. – Hmja .. Jukka  hat das auch behauptet… – Riku hat aber auch behauptet es war schön, also glaube ich ihm auch! – Ja! Jukka meinte, ich wäre süß, wenn ich besoffen bin… aber ganz ehrlich?! Wer ist süß wenn er besoffen ist?! – Hm.. keine Ahnung! – Ach egal! Lass uns zurückgehen. – Ok!

 

Wir gingen zurück zu den Jungs, die sich gerade über die vergangene Tour unterhielten. Ich ging auf direktem Wege zu Riku und setzte mich auf seinen Schoß. Chrissi tat dasselbe bei Jukka lehnte sich an seine Brust, wobei er seinen Arm um sie legte. Riku zog mich an meinen Schultern zu sich  und gab mir einen sanften Kuss auf die Wange. Osmo fing gerade an über Deutschland, wo sie auch gewesen waren, zu erzählen:“ Die Deutschen Fans sind immer noch die besten! Egal in welcher Stadt wir in Deutschland spielen, überall haben sie lauter mitgegrölt als in anderen Ländern!“ „Da hast du recht!“ bestätigte Sami ihn:“ Das habe ich sogar hinten mitbekommen!“ Auch Raul nickte und sagte:“ Und nach den Konzerten sind auch viel mehr Fans noch hinter die Hallen gekommen...“  Chrissi und ich grinsten, weil wir uns mit angesprochen fühlten. „Nicht nur die Fans, die auf den Konzerten waren, sind toll! Sondern auch die zwei, die hier sitzen!“, zwinkerte Jukka uns zu. „Da  hast du auch recht! Uns hätte eigentlich nichts besseres passieren können, als dass diese zwei“, Riku wies auf mich und Chrissi, „zu uns ins Studio gekommen sind“. „Ja! Da kann ich nur zustimmen!“, meldete sich nun auch Samu, „Mit euch zwei, Chrissi und Joanna, haben wir zwei super Fans, gute Freunde und Riku und Jukka sogar Liebe gefunden!“ Nach dieser Unterhaltung mussten Chrissi und ich echt mit den Tränen kämpfen. „Ja! Wir waren auch total froh, dass wir euch besuchen durften... und eigentlich hatten wir auch nicht daran geglaubt, dass hier überhaupt jemand drangeht.“, sagte ich. „Und wir sind echt froh, dass wir jetzt in eurer  Nähe wohnen!“ ergänzte Chrissi. „Fernbeziehungen funktionieren nur schlecht... und nur Besuche sind auch blöd! Außerdem können wir so auch mal etwas zusammen unternehmen.“ „Apropos unternehmen: Wir wollten eigentlich gleich in unser Lieblingsmusikgeschäft...Wir brauchen neue Gitarrensaiten, Drumsticks und noch so ein bisschen Kleinkram... Wenn ihr wollt, könnt ihr mit uns kommen.“, sagte Samu. Chrissi und ich nickten sofort, denn wir wollten unbedingt den Shop  sehen, wo sich die Mitglieder unserer langjährigen Lieblingsband ihre ganzen Sachen kaufen.

 

Kapitel 5

Zwanzig Minuten später standen wir vor einem riesigen Laden. Als wir hinein gingen, fielen Chrissi und mir die Kinnladen herunter. Auf den ersten Blick konnte wir von Gitarren über Schellen, Schlagzeuge und Keyboards bis zur kleinsten Flöte alles sehen. Raul bekam das mit und fing an zu lachen:“ So ging es mir beim ersten mal auch!“ Nun mussten wir auch lachen. Nachdem wir uns wenige Sekunden später wieder beruhigt hatten, folgten wir den Jungs, die zuerst zu den Drumsticks gingen, wo Sami sofort welche griff  und diese auf einem  bereitgestellten Schlagzeug ausprobierte. Anscheinend war er zufrieden, da er gleich einige Päckchen mitnahm.

Danach gingen wir zu den Gitarrensaiten, wo Riku sofort die Hand nach einer Sorte austreckte. Jukka ging mit Chrissi und Osmo zu den Keyboards. Dort suchte Osmo nach einem passenden Stecker für das Keyboard, was Sunrise Avenue immer mit auf Tour nahm. „Ich hab den alten während der letzten Show kaputt gemacht,.... Wir mussten deswegen ein halbes Konzert ohne Keyboard spielen, weil Karri keinen anderen mehr gefunden hat.“, erklärte Osmo, dem man ansah das es ihm peinlich war, Chrissi.  Jukka musste lachen und Chrissi stimmte ein, weil seine Lache so lustig war.

Ich nahm vorsichtig eine Gitarre aus dem Halter an der Wand. Ich hatte sie schon die ganze Zeit im Auge gehabt.  Um sie zu testen fing ich an „My Hero“ zu spielen. Die Gitarre hatte einen wunderbaren Klang! Ich sah nach dem Preis: 400€... Das konnte ich mir durch meinen guten Job locker leisten. Aber wollte ich schon wieder eine neue Gitarre, wo ich ein halbes Jahr zuvor erst eine gekauft hatte? „Riku?“, ich schaute mich nach ihm um. Er stand hinter mir und grinste mich an:„ Kann ich dir helfen, Honey? – Soll ich mir die hier kaufen? – Hm.. lass mal sehen!“ Er nahm mir die Gitarre aus der Hand und schaute sie sich genau an: „Gute Qualität! Für den Preis kann man nichts gegen sie sagen! Und sie passt zu deinen Augen! – Was meinst du? Soll ich sie mir jetzt kaufen, oder nicht?“  Jetzt kam Samu dazu:“ Ein Freund von mir hatte die mal. Er war begeistert! Ich an deiner Stelle würde sie kaufen.“ „Es ist nur so Samu: Ich habe mir doch vor einem halben Jahr erst meine Hummingbird gekauft...“, sagte ich. „Naja du musst wissen, was du willst“, sagte Samu und ging rüber zu den Mikros. „Ich kaufe sie mir nicht! Durch den Umzug ist meine Hummingbird fast gar nicht gespielt worden...“, entschied ich dann. Als die Jungs nach einer Stunde bezahlten, schaute ich noch mal zu der Gitarre, bevor wir den Laden verließen.

 

 

 

Kapitel 6

Am Abend erzählte ich Chrissi von der Gitarre. „Ich kann sie dir ja zum Geburtstag schenken!“, sagte sie. „Achja! Den hätte ich fast vergessen. Noch eine Woche! – Hast du Riku erzählt, dass du Geburtstag hast? – Nein...  – Würde ich an deiner Stelle machen. – Mh... muss doch nicht sein! – Finde ich schon! – Dann sag du’s ihm doch! – Okay..“  Damit verschwand sie mit einem kurzen „Gute Nacht“ in ihrem Zimmer. Ich ging auch ins Bett und schlief dann direkt ein. Nebenan wählte Chrissi Rikus Nummer. Nach einigen Tutlauten ging er ran.“ Hallo? – Hei Riku! – Hei Chrissi! Was gibt’s? – Joanna will dir nicht sagen, dass sie in einer Woche Geburtstag hat! Deswegen dachte ich, ich sage dir eben Bescheid. – Das ist nett! Danke. An welchem Datum genau? – Am 18. Mai.. – Okay... Hast du schon etwas geplant? – Ja! Hör zu........“ Nachdem Chrissi aufgelegt und ihr Telefon weggelegt hatte, schlief sie ein.

Ich weckte sie am nächsten Morgen:“ Na, Schlafmütze? – Na! – Frühstück steht  schon auf dem Tisch!“ Ich wollte schon das Zimmer verlassen, als ich hinzufügte:“ Wir haben übrigens Besuch.“ Bei den Worten war Chrissi sofort hell wach, sprang auf und fing an sich fertig zu machen. Ich ging in die Küche wo Samu, Osmo, Jukka und Riku saßen. „Chrissi kommt gleich! Sie hat bis gerade eben noch geschlafen! Wollt ihr Kaffee?“, sagte ich zu ihnen. Alle bejahten und ich stellte ihnen jeweils eine Tasse hin. Für Chrissi und mich natürlich auch.  Zehn Minuten nachdem ich sie geweckt hatte, stand sie in der Küchentür: „Hei! Schön euch zu sehen. Ist irgendetwas passiert? Oder wollten Samu und Osmo auch mal sehen, wo und wie wir hier wohnen?“ Samu antwortete:“ Jukka hat uns von eurer schönen Einrichtung und den Bildern von uns erzählt. Das wollten wir selbst sehen! Und ich finde er hat nicht zu viel versprochen!“ Ich bedankte mich und ließ mich neben Riku auf einen Stuhl sinken. Chrissi begrüßte Jukka mit einem Kuss und setzte sich dann neben ihn. Nach dem Frühstück zeigten wir Osmo und Samu unser Haus. In meinem Zimmer schmiss sich Riku aufs Bett. „Schön bequem! Darf ich hier auch mal schlafen?“, fragte Riku lachend. „Sehen wir später...“, zwinkerte ich zurück. Die anderen waren mittlerweile in den nächsten Raum gegangen.

Dann sah er die Bilder von sich auf dem Nachtschrank stehen, nahm sie in die Hand und wischte mit dem Daumen darüber. „Seit wann hast du die?“, fragte er mit einem belustigten Unterton.  Ich lächelte und setzte mich zu ihm aufs Bett, dann fing ich an zu erzählen:“ Seit ich Sunrise Avenue Fan bin, bist du mein Liebling..... Diese Bilder habe ich an meinem ersten Konzert von euch gemacht. Die erinnern mich immer daran. Riku blickte mich an und sagte:“ Ach Honey, du bist soooo süß! Ich liebe dich!“ Dann zog er mich an sich und küsste mich. Ich gab Rikus Zunge Einlass  und der Kuss wurde noch leidenschaftlicher, als er so schon war.  Als wir uns voneinander lösten, blickten wir uns in die Augen bevor er mich an der Hand nahm und wir gingen zurück ins Wohnzimmer, wo Jukka mit Chrissi im Arm, Samu und Osmo auf der Couch saßen. "Ach, ich wollte dir noch etwas zeigen, Samu!", sagte Chrissi. Jukka schaute ihr nach, als sie aufstand und in ihr Zimmer ging, um das Bon Jovi-T-Shirt zu holen. Als sie wieder zurückkam hatte sie das T-Shirt in der Hand. "Wow!", sagte Samu, sobald er die Unterschrift sah, "Wo hast du das denn her?" Chrissi grinste:" Naja... Ich hatte das Glück, dass der Sänger auf einem Konzert dieses Shirt genau zu mir geworfen hat!" Jukka starrte sie an:" Echt?! Du warst auf einem Konzert und DER John Bon Jovi wirft dir einfach so ein Shirt zu?!?!?" "Ja! DER John Bon Jovi hat MIR ein Shirt zugeworfen! Und ich habe es verteidigt, als andere Fans es mir wegnehmen wollten!", sagte Chrissi. "Ja... sogar mich hat sie weggeschubst! Obwohl ich es nur  kurz sehen wollte!", fügte ich hinzu. Jetzt mussten alle lachen. Chrissi rannte wieder in ihr Zimmer, kam dieses Mal aber mir den drei Fotoalben von den Sunrise Avenue Konzerten wieder und setzte sich wieder neben Jukka. Als erstes war ein Bild von Samu zu sehen. "Das ist auf dem ersten Konzert, auf dem wir waren von euch waren! Jetzt schon fast 5 Jahre her!", erklärte ich. "Wow! Das war eins der besten Konzerte in Deutschland... ich kann mich noch genau erinnern!", erwiderte Jukka. „Warte ich hole auch mal eben was!“, sagte ich kurz. Dann ging ich in mein Zimmer und holte die Box mit dem Plektrum der Foo Fighters. Darauf ging ich wieder ins Wohnzimmer und Riku sagte nur:“ Was ist das denn?!“ „Tja, warte mal!“, antwortete ich. Ich öffnete die Box und nahm das Plektrum heraus und Riku hatte es die Sprache verschlagen. Nach wenigen Sekunden war er aber dann wieder zu sich gekommen und sagte:“ Sag jetzt nicht das ist ein Plektrum von den Foo Fighters! – Doch sag ich! Das ist eins, von mir persönlich gefangen. Auf einem Konzert vor 2 Jahren. Der Abend war atemberaubend! – Das glaube ich dir! Ich hatte leider noch nicht das Glück die Foo Fighters live zu sehen... – Du bekommst deine Chance sicher noch.“ Ich ging zu Riku und küsste ihn. „Bestimmt!“, flüsterte ich.

Jukka und Chrissi saßen sich küssend in der Ecke und Samu musste ständig kichern, was meiner Meinung nach manchmal etwas bedrückend wirkte. Bei diesem Gedanken musste ich laut auflachen. Alle hier im Raum sahen mich an und lachten auf einmal mit. Dann gab Osmo mir einen kleinen Schubs und ich fiel direkt in Rikus Schoß. Er blickte mich belustigt an, bevor seine Hände mein Gesicht zu seinem zogen und wir sahen uns direkt in die Augen. Riku hatte traumhafte Blau-grüne Augen, die Schönheit fiel mir in dem Moment extrem auf und ich konnte nicht anders als ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken.

Jukka und Chrissi küssten sich immer noch. Ständig hörte man die Worte: „Ich liebe dich, Sweetheart“, „Ich dich auch“, „Du bist das beste was mir je passiert ist“.... Das war irgendwie süß. Ich lehnte mich an Riku und sah die beiden an, die nicht bemerkten, dass sie alle Blicke auf sich gezogen hatten. Als sie sich von einander lösten blickte Chrissi mich an und ich lächelte mit meinem typischen „ihr seid süß“ Lächeln.

 

Kapitel 7

„Ich geh mal eben duschen“, sagte ich und ging aus dem Wohnzimmer. Als ich weg war, fing Riku an zu reden:“ Meint ihr es ist wirklich eine gute Idee mit dem Heiratsantrag an Joannas Geburtstag?“ „Du liebst sie doch! Warum sollte das dann keine gute Idee sein?“, antwortete Chrissi. „Ich finde es ein bisschen zu früh!“, entgegnete Samu. Jetzt fing Osmo an zu begründen:“ Wieso zu früh? Joanna liebt Riku doch auch! Warum findest du, dass der Antrag zu früh kommt, Samu?“ „Naja... So richtig kennen sie sich erst seit 2 Wochen...“, sagte Samu. „Sie hat mir am Telefon schon viel über sich erzählt, wenn wir Zeit hatten. Und Joanna ist anders als andere Frauen!“, sagte Riku. „Naja, also ich hätte nichts dagegen einzuwenden!“, fügte Osmo hinzu „Ok... Riku, wir alle wissen, dass du alt genug bist, das alleine zu entscheiden!“, sagte Jukka. „Aber komm nicht zu uns, wenn sie dich verlässt! Da musst du dann selbst mit klar kommen!“, sagte Samu. Ich kam ins Zimmer und fragte:“ Womit muss wer zurecht kommen?“ Chrissi blickte mich mit ihrem typischen „Scheiße-Blick“ an. „Was ist hier los?“, schrie ich, als mir keiner antwortete, „Lästert ihr über mich?“ Danach rannte ich in mein Zimmer, schmiss mich auf mein Bett und fing an zu weinen. Im Wohnzimmer stand Riku auf und wollte hinter mir her. „Riku, nein! Ich mach das lieber!“, sagte Chrissi, „Ich glaube ihr geht lieber... wir sehen uns morgen!“ Sie gab Jukka einen flüchtigen Kuss und kam dann in mein Zimmer.

Geh weg!“, schrie ich laut. Doch Chrissi blieb da und setzte sich neben mich. „Komm, Joanna!“, sagte sie. Ich drehte den Kopf weg. Es herrschte für einen Moment Stille im Raum. Aber dann drehte sie mich zu sich und fing an zu erklären:„ Wir haben doch nur über die Beziehung zwischen dir und Riku geredet! – Ihr denkt also, dass die Beziehung zwischen uns falsch ist?! – Riku hat dir sogar seine Liebe gestanden... auch wenn du gerade nicht da warst.“ In diesem Moment dachte ich an Riku... Oh mein Gott, wie peinlich war das denn?! Ich wischte mir die Tränen weg und starrte Chrissi ungläubig an. „Du sagst mir aber die Wahrheit, oder?“ Chrissi nickte und schloss mich in ihre Arme. „Komm her! Du brauchst nicht mehr zu weinen!“, sagte sie.  Ich blickte sie an und erwiderte ihre Umarmung stürmisch. Nun musste ich auch nicht mehr weinen. Wenig später stieg ich langsam aber sicher aus dem Bett und bewegte mich auf meinen Spiegel zu, der auf der anderen Seite des Zimmers stand. Wir gingen in die Küche, um Mittagessen zu kochen. „Wo sind eigentlich die Jungs?“, fragte ich Chrissi. „Ich habe sie nach Hause geschickt. Ich wollte das alleine mit dir klären und wusste nicht, wie lange das dauert. Außerdem können wir so heute etwas unternehmen! Schließlich haben wir Helsinki nach dem Umzug nie richtig gesehen... – Gute Idee! Lass uns was essen und dann gehen wir ein bisschen shoppen!“ Nach dem Mittagessen zogen wir los. Wir kauften mal hier etwas und mal dort etwas. Nach vier Stunden Powershopping sanken wir erschöpft in die Stühle eines Cafés. Wir tranken etwas und gingen wieder nach Hause. Dort packten wir unser Erworbenes weg, schnappten uns unsere Gitarren und gingen raus in den Garten. Wir spielten ein paar Songs und vergaßen die Zeit. Da es nun schon spätabends war, packten wir unsere Gitarren wieder ein und gingen ins Haus. Ich brachte meine Gitarre in mein Zimmer und ging dann direkt wieder ins Wohnzimmer. Wir sahen uns noch einen Film an, bevor wir ins Bett gingen.

Am nächsten Morgen war mein erster Gedanke: RIKU! Ich stieg aus dem Bett, machte mich fertig und marschierte geradewegs in Richtung Chrissis Zimmer, wobei ich immer noch an IHN dachte. Ich stürzte zur Tür rein und sah, dass Chrissi auch schon auf den Beinen war. „Guten Morgen! Wir sind gleich mit den Jungs verabredet!“

Kapitel 8

Wenige Minuten später gingen wir schon aus dem Haus und stiegen ins Auto ein. Wir fuhren zu den Jungs ins Studio. Chrissi parkte das Auto neben Samus BMW. Als wir ausgestiegen waren, gingen wir zur Tür und klingelten. Jukka öffnete und Chrissi fiel ihm um den Hals. Sie küssten sich lange, bis er mit dem Fuß die Tür weiter aufmachte, sodass ich auch hereinkommen konnte. Riku stand im Türrahmen zum Aufnahmeraum. Ich ging langsam auf ihn zu. Er breitete seine Arme aus und ich legte mich hinein. Er hob mit dem Zeigefinger mein Kinn an und küsste mich. Jukka und Chrissi gingen Hand in Hand hinüber zur Couch, wo Samu, Sami, Osmo und Raul saßen. Chrissi umarmte alle und ließ sich zwischen Osmo und Jukka nieder.  Dann kamen auch Riku und ich ins Zimmer. Ich begrüßte alle und Riku setzte sich auf einen Hocker. Nun war ich die einzige, die noch stand. Und es war kein Platz mehr frei. Raul wies auf Rikus Schoß hin. Ich setzte mich auf ihn, der Raul belustigt ansah. Dann unterhielten wir uns lange über meinen Geburtstag, die Herbsttour, wo wir nach Samus Meinung mitgehen sollten und über viele andere Dinge

„Will jemand von euch einen Jägermeister?“, fragte Sami. Chrissi, Jukka, Riku und ich hoben die Hand. Wenig später kam Sami mit fünf Gläsern und 2 Jägermeisterflaschen zurück. „Wollen wir uns ins Koma saufen?!“, sagte Chrissi lachend. Alle mussten lachen. Sami schenkte uns ein. Und wieder. Und wieder. Irgendwann merkte ich, dass es schon ein paar Gläser zu viel waren. Mir dröhnte der Kopf. Chrissi war kurz davor von der Couch zu fallen.  Auch Jukka und Riku waren betrunken. Trotzdem tranken wir weiter. Samu hatte für sich, Raul und Osmo mittlerweile schon das sechste Bier aus dem Kühlschrank geholt. Das es noch mitten am Tag war, war uns in diesem Moment egal. Uns kam es vor, als wären wir gerade wir gerade mal ein paar Minuten bei den Jungs. Aber als ich auf die Uhr schaute, war es schon sechs Uhr. Wir hatten aber auch schon länger keinen Jägermeister mehr. Deswegen wurden wir langsam aber sicher, nach unserer Meinung, wieder nüchtern. „Ich geh mal kurz in euer Bad, mich frisch machen“, sagte Chrissi. Jukka stand auf und folgte ihr so unauffällig wie möglich. Ich musste kichern. Jukka sah Chrissis nackten Rücken. Er kam näher und umarmte sie von hinten. Chrissi hatte ihn nicht herankommen sehen. Sie schrie:“ Ahh, Jukka, was machst du hier?!“ Er lachte, antwortete aber dann:“ Du weißt genau was ich will!“ Dann stieß er mit der Hacke die Tür zu. Chrissi drehte sich um und sah Jukka in die Augen, der sein T-Shirt schon ausgezogen hatte. „Habe ich dir eigentlich je gesagt, was für wunderbare Augen du hast?“, fragte sie. Chrissi nahm ein Blitzen in seinen Augen wahr. Ihre Lippen verschmolzen zu einem nicht enden wollenden Kuss, wobei auch noch ihre anderen Klamotten auf dem Boden landeten. Jukka hob sie hoch und drang in sie ein. Chrissi genoss es sehr. Ständig küssten sie sich. Sie krallte sich in seine Haare.

Völlig erschöpft ließ er sie runter und beide fielen sich in die Arme. Beide genossen diesen Moment sehr.

Jukka und Chrissi zogen sich wieder an und er nahm sie Huckepack. So gingen sie dann in den „Aufenthaltsraum“. Aber als sie dort ankamen waren alle schon weg. Nur ein Zettel lag auf dem Couchtisch. Chrissi erkannte Joannas Handschrift. Sie laß ihn sich durch.

Kapitel 9

Liebe Chrissi,

ich hoffe, ihr beide hattet einen guten „Abend“ J

Riku und ich sind zu uns nach Hause gefahren.

Samu, Raul, Osmo und Sami sind auch jeweils zu sich gefahren.

Wie ihr seht, hattet ihr lange „Spaß“

 

PS: Ich hab dich lieb!

PPS: Die Autoschlüssel liegen im Flur! (Wir sind mit Rikus Auto gefahren...)

In Liebe Joanna x3

 

Chrissi blickte zu Jukka hinüber, der ihre Jacke in der Hand hielt. Sie ging zu ihm hinüber, nahm ihm die Jacke aus der Hand, griff nach dem Autoschlüssel und beide gingen aus der Tür, geradewegs zum Auto. „Fahren wir zu mir?“, fragte Jukka, als Chrissi das Auto startete. Sie nickte und Jukka zeigte ihr den Weg zu sich nach Hause. Als sie dort ankamen, stiegen sie aus dem Auto und gingen zu Jukka ins Haus.

 

„Willst du auch einen Kaffee?“, fragte ich Riku, der es sich schon auf der Couch bequem gemacht hatte. „Ja! Gerne“, antwortete er direkt. Ich ging in die Küche und machte zwei Tassen. Dann lief ich zu ihm ins Wohnzimmer zurück. „Danke, Honey!“, sagte er, als ich ihm eine Tasse in die Hand drückte. Ich lächelte ihn an und nahm einen kräftigen Schluck. Wenige Minuten später hatte er seinen Kaffee schon leer getrunken. Ich trank den letzten Teil, als Riku zu reden begann:“ Na, Honey, was ist mit deinem Versprechen?“ Ich musste grinsen. Dann stand ich auf, nahm seine Hand und zog ihn in mein Zimmer. Er hatte mittlerweile ebenfalls ein dickes Grinsen aufgesetzt. In meinem Zimmer schubste ich ihn aufs Bett. Ich bewegte mich langsam auf ihn zu. Ich legte mich auf ihn und fuhr mit der Hand unter sein T-Shirt. Dann nahm er die Hand hinter meinen Kopf und zog mich zu seinen Lippen. Dort küssten wir uns lange. Er zog mir mein Top aus und betrachtete meinen Oberkörper. Sein Shirt war er auch schnell losgeworden. Ich öffnete meine Gürtelschnalle und wir küssten uns immer noch. Schließlich entblößten wir uns noch von den anderen Sachen. Bis wir beide nackt aufeinander lagen. Nun drang er in mich ein, wobei ich aus Versehen stöhnte. Er lachte mich an. Ich schloss die Augen und folgte seinen Bewegungen. Plötzlich bewegte sich nichts mehr. Wir waren aufeinander eingeschlafen.

Am nächsten Morgen lag ich allein und zugedeckt im Bett. „War Riku nicht gestern noch hier?“, fragte ich mich. Ich stand auf und wickelte mich in meinen Bademantel, der wie durch Zauberhand auf meinem Schreibtischstuhl gelandet war. Dann ging ich in die Küche wo ich sah, dass der Tisch gedeckt war. Und plötzlich sah ich Rikus Gesicht vor mir. „Guten Morgen, Honey!“, sagte er. Ich umarmte ihn schnell und wir küssten uns. „Ich dachte schon, du bist gegangen!“, sagte ich lächelnd. „Nein, ich verlasse meinen Schatz doch nicht einfach und außerdem ist morgen dein Geburtstag! – Woher weißt du das? – Chrissi... sie hat mich letztens angerufen... -  Achso naja typisch für sie! – Aber wieso wolltest du mir nicht sagen, dass du bald Geburtstag hast?! – Ach keine Ahnung... ich war mir nicht sicher, ob dich das interessiert! – Klar interessiert mich das! Warum sollte mich der Geburtstag meiner Freundin nicht interessieren? – Ich weiß nicht... – Ok vergessen wir das! Ich weiß es ja jetzt. Ich liebe dich! – Ich dich auch, Riku. Hast du eine Idee was wir heute machen könnten? – Nein du? – Hm... wie wärs mit...  – Warte! Ich habe noch eine Idee. Zieh deine Jacke an und komm mit.“ Ich ging Hand in Hand mit Riku zur Garderobe. Riku hielt mir meine Jacke so hin, dass ich ganz einfach hineinschlüpfen konnte. Er zog sich ebenfalls seine Jacke an und nahm den Autoschlüssel aus der Jackentasche. Dann gingen wir aus dem Haus zu seinem Auto. Wir fuhren an vielen Sehenswürdigkeiten Helsinkis vorbei, bis wir vor Rikus Wohnung hielten. „Du kannst dich ja nicht mehr erinnern, wie es bei mir aussieht! Da dachte ich, wir fahren einfach mal hin. Okay und ich habe eine Überraschung für dich. Ich habe von irgendeiner Unterhaltung zwischen dir und Chrissi mal aufgeschnappt, dass du von meiner Gibson Flying V total begeistert bist. Und da dachte ich, es wäre für dich etwas besonderes, die Gitarre deines absoluten Lieblingsgitarristen deiner absoluten Lieblingsband zu sehen und anzufassen.“, sagte er schließlich. Ich war geschockt, hatte er das gerade wirklich gesagt?! Es stimmte, das war immer schon ein sehr großer Traum von mir gewesen, einmal mit dieser Gitarre in Berührung zu kommen. Damals dachte ich, für einen einfachen Fan von vielen wäre das unmöglich. Naja da hatte ich mich geirrt. „Was?! Im Ernst jetzt?“, sagte ich mit voller Begeisterung. „Ich wusste, dass es dir gefällt“, entgegnete er freundlich. Wir stiegen aus dem Auto aus und gingen direkt ins Haus. Wir gingen geradewegs ins Wohnzimmer. Ich betrachtete alles sehr genau.  Er hatte ein schönes helles Zimmer, mit einer großen Fensterfront, von der man direkt auf einen See sehen konnte. In der Mitte stand ein sehr großes Sofa.

Dann sah ich sie. Seine Gitarren. Er hatte sie an der Wand mit einem Gitarrenhalter aufgehangen. Seine Gibson SG VOS custom Standart in schwarz und eine in rot. Eine acoustic Gitarre von Fender und natürlich DIE Gibson Flying V, die ich seit Jahren bewunderte. Ich ging zu ihr hin und fragte nur:“ Darf ich?“ Riku nickte und sah die Begeisterung in meinen Augen. Er kam zu mir, nahm den Gitarrengurt und legte ihn mir über die Schulter. Ich konnte es nicht fassen, dass ich gerade die Gitarre des Gitarristen meiner Lieblingsband hielt. Währenddessen hatte Riku noch ein Kabel für den Verstärker in die Gitarre und den Verstärker gesteckt. „Na los, hau rein!“, sagte er. Ich griff nach einem Plek von seiner Handfläche. Dann setzte ich an und wischte mit dem Plek über die Saiten. Der Verstärker gab einen Ton von sich und ich war wie eingeschlossen in der Musik. Ich versuchte einige Töne von Rising Sun von Sunrise Avenue. Riku lachte mich an und streckte seine Hand nach der roten Gibson SG VOS custom Standart aus. Er schloss sie ebenfalls an und wir spielten und spielten, ein Lied nach dem anderen. „Jetzt kann ich auch deine Mimik auf der Bühne interpretieren.“, sagte ich kurz. Riku musste lachen und sagte dann:“ Ja, weißt du, die Töne sind wie ein schönes ‚Gefängnis‘ - Hmja stimmt! Aber echt, danke für alles Riku. Ich glaube, diese Gitarren sind wie Babys für dich und ich fühle mich so geehrt damit spielen zu dürfen. – Ist doch kein Problem Honey, ich habe dir gerade einen großen Traum erfüllt, allein das macht mich überglücklich.“ Ich nahm den Gurt von meiner Schulter und stellte die Gitarre in die Halterung zurück. Riku tat dasselbe. Ich packte seine Arme und zog ihn zu mir. Mit einem Finger strich ich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Riku nahm meine Hand und küsste mich. Seine Zunge erkundete meinen Mund. Ich blickte ihm direkt in die blau-grünen Augen.

Jukka und Chrissi waren auch schon längst auf den Beinen. Die beiden waren in die Stadt gegangen und liefen dort herum. Die Paparazzi waren ihm egal. Er wollte der Welt zeigen: Ich bin vergeben! Und zwar glücklich, sehr glücklich sogar!  Das tat er auch. Während ein Paparazzo ihm die Kamera vor die Nase hielt, zog er Chrissi zu sich und küsste sie leidenschaftlich. So dass es jeder sehen konnte. Dann liefen die beiden Hand in Hand zu einem Café, wo Jukka Chrissi einen Latte Macchiato ausgab. Chrissi spielte mit Jukkas Zöpfchen herum, was ihn kitzelte. Jukka blickte sie herausfordernd an und kniff sie in die Seite. Chrissi zuckte zusammen und schrie laut. Die Leute im Café waren schon auf sie aufmerksam geworden, was die beiden kein Stück interessierte. Sie ärgerten sich gegenseitig immer wieder, bis Jukka einfach seine Zunge in sie steckte. Chrissi erwiderte den Kuss sofort und beide fielen sich in die Arme.

„Komm, Sweetheart! Ich habe heute noch etwas vor mit dir!“, sagte er wenig später. Chrissi nickte und stand auf. Jukka gab ihr ihre Jacke und legte das Geld auf den Tisch. Die beiden gingen wieder zu dem Auto. Jukka bat Chrissi, ihm den Autoschlüssel zu geben. Sie fuhren eine Zeit lang, bis sie plötzlich Helsinki verließen. Sie fuhren auf einer Straße mitten durch die traumhafte Landschaft Finnlands. Bis Jukka schließlich an einem kleinen Weg hielt. „Ja los, Sweetheart, folge mir!“ Sie vertraute ihm voll und ganz. Jukka und Chrissi mussten über mal große, mal kleine Steine laufen, bis Chrissi plötzlich etwas rauschen hörte. Es hörte sich an wie... Wasser! Jukka zog sie an der Hand weiter bis er schließlich schlagartig stehenblieb. Chrissi war wie betäubt. Die beiden standen direkt an einer Klippe direkt zum Meer hin. Sie ließ ihren Blick über das weite Meer schweifen. Hier oben stand eine Bank. Jukka setzte sich. Chrissi konnte es immer noch nicht so richtig fassen. Das war wie ein Traum, ein absolut wundervoller Traum. Schließlich ging sie dann auch zur Bank und setzte sich neben Jukka. Er legte seinen Arm um sie. Chrissi lehnte sich an und schaute ihn an. „Ich liebe dich so doll, das nie die Fläche des Meeres ausreichen würde um das aufzuschreiben!“, sagte er. Chrissi kullerte eine Träne über die Wange. Jukka wischte sie vorsichtig weg. „Meinst du das wirklich?“, fragte sie schüchtern. „Ja das meine ich wirklich! Ich liebe dich, Sweetheart!“, antwortete er. Chrissi konnte es nicht fassen was er da gerade gesagt hatte. Der Keyboarder ihrer Lieblingsband hatte ihr gerade seine Liebe gestanden. Das war der schönste Tag in ihrem Leben. Chrissi stand auf und ging zu einem Stein direkt am Abrund. Dort breitete sie ihre Arme aus und ihre braunen Haare wehten durch den Wind. Jukka stand auf und stellte sich hinter sie, wo er dann den Kopf auf ihre Schulter legte. „Ich glaube immer  noch nicht, dass das hier real ist!“, schrie sie laut in die Welt. Er drehte  mit einem Finger ihren Kopf zu sich. „Ist es aber. Es ist so real wie das hier!“, antwortete er leise und küsste sie. Chrissi stand wie eingefroren da. Jukka umarmte sie von hinten und beide starrten nun auf das weite Meer.  Dieser Moment war wundervoll.

 

Riku und ich waren auch schon aus dem Haus gegangen. Wir fuhren zu einem abgelegenen Waldstück. Dort angekommen holte Riku etwas aus dem Kofferraum. Eine Decke und einen Korb mit Essen. „Wir essen heute mal nicht in einem Restaurant…“, sagte er schließlich. Ich folgte ihm weiter in den Wald hinein. Plötzlich blieb er an einer großen freien Stelle stehen. Dort legte er die Decke aufs Gras. Ich nahm ihm den Korb aus der Hand und legte alles auf die Decke. Dann ließ ich mich vorsichtig auf ein Kissen fallen, was Riku kurz zuvor hingelegt hatte.  Riku nahm eine Erdbeere aus der Dose und steckte sie mir vorsichtig in den Mund. „Na schmeckt es?“, fragte er. Ich nickte und kaute auf der Erdbeere herum. Wir unterhielten uns einfach über alles, über die Konzerte, über mein Fan-sein, über die Band und vieles mehr. Die Zeit verging schnell, schneller als wir dachten. Als Riku auf die Uhr schaute, erschrak er. „Es ist ja schon 6 Uhr! Wir sind um halb sieben mit Jukka und Chrissi in einem Restaurant verabredet!“, sagte er.  Ich musste lachen wobei ich hinzufügte:“ Dann komm, Riku, wir wollen ja nicht zu spät kommen!“ Wir packten das Essen wieder ein. Riku wickelte die Decke noch schnell zusammen, bevor wir ins Auto einstiegen. Dann fuhren wir zurück in die Stadt zu einem Restaurant direkt am Dom. Vor der Tür standen schon Jukka und Chrissi. Ich ging zu ihnen hin und drückte sie kräftig. „Komm lass uns rein gehen. Ich habe vorhin noch einen Tisch reserviert.“, sagte Jukka. Die Kellnerin führte uns zu einem Tisch. Dort setzte ich mich direkt neben Chrissi. Wir aßen und unterhielten uns nebenbei über den Tag. Nach anderthalb Stunden legten wir das Geld für die Kellnerin auf den Tisch und gingen raus. Ich stieg zu Chrissi in unser Auto und wir fuhren zu uns nach Hause. Da es schon spät war, gingen wir auch direkt ins Bett.

  

Kapitel 10

Am Morgen meines Geburtstags wachte ich von frischem Kuchenduft auf, ich blieb aber liegen, weil es Tradition bei Chrissi und mir war, dass das Geburtstagskind so lange liegen blieb, bis es vom Anderen geweckt wurde. Chrissi machte in der Küche gerade den Kuchen fertig. Diesmal hatte sie eine Sachertorte gemacht. Während diese abkühlte, deckte sie den Tisch mit dem besten Geschirr und stellte auch Blumen auf den Tisch. Dann ging sie in ihr Zimmer, um die Geschenke für mich zu holen. Sie schaute auf die Uhr: Noch fünf Minuten, dann wurden die Sunrise Jungs kommen. Der Kuchen war mittlerweile so weit abgekühlt, dass sie die Glasur darauf streichen konnte. Sie war gerade fertig geworden, als es an der Tür klingelte. Chrissi rannte zur Tür, öffnete sie und ließ die Jungs rein. "Geht schon mal in die Küche! Da könnt ihr euch vorbereiten", sagte sie, bevor sie zu mir ins Zimmer kam. "Happy Birthday!", rief Chrissi, "Aufstehen Geburtstagskind, die Jungs sind schon da! - Danke! Ja, schon gut. Bin ja schon wach. Ich komme gleich nach - Ok." Chrissi sprang in die Küche zu den Jungs, während ich mich fertig machte. Als ich dann 10 Minuten später in die Küche kam, standen die Jungs mit Instrumenten bepackt vor einem Geschenkehaufen. "Happy Birthday, Joanna!" ,kam mir von ihnen entgegen. Danach fingen sie an, Happy Birthday zu spielen, und Chrissi sang mit Samu. Mir kamen fast die Tränen. Nachdem sie fertig waren kamen alle zu mir, umarmten mich und gratulierten mir. Als Riku zu mir kam, küsste er mich leidenschaftlich und sagte, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten:" Honey! Alles, alles Gute zu deinem 32.Geburtstag. Das komplette Programm, das heute stattfindet, haben deine Freundin Chrissi und ich komplett alleine geplant. Wir hoffen, es gefällt dir!" Nachdem mir alle gratuliert hatten, packte ich die Geschenke aus. Ich bekam von Riku die Gitarre, die ich mir eine Woche zuvor im Musikladen angeschaut hatte, zusammen mit Plektren und einem Heft mit allen Liedern der Foo Fighters. "Du spinnst, Riku", sagte ich, als er mir die Gitarre gab. "Wieso? Weil ich dich liebe und dir deine Träume erfüllen möchte? - Du süßer Spinner! Lass dich knuddeln!" Ich fiel ihm um den Hals. Samu drückte mir einen Karton in die Hand. Ich riss ihn auf und fand ein Paar Puma-Schuhe darin. "Ich hoffe sie passen. Riku sollte extra deine Schuhgröße herausfinden, weil ich nicht wusste, was du dir wünschst und dein Geburtstag ziemlich überraschend kam!", zwinkerte er mir zu. Ich zog die Schuhe an. Sie passten perfekt und es waren die gleichen, die Riku auch hatte. Ich grinste Samu dankbar an und mir wurde wieder etwas in die Hand gedrückt. Dieses Mal war es Sami. Ich machte das Päckchen auf und es kam ein blaues T-Shirt zum Vorschein. "Never loose your hope! Dreams will come true! “, stand dort in roter Schrift. “Danke, Sami!", sagte ich. "Bitte! Du weißt, was damit gemeint ist", antwortete er und schaute zu Riku. Ich lächelte. Ja, ich wusste genau, was er damit meinte! Als ich das Shirt weglegen wollte, fiel mir auf, dass dort etwas darin war. Ich guckte Sami fragend an, aber er zwinkerte mir nur zu. Ich schüttelte das Shirt und es fiel ein Gutschein des Musikgeschäftes heraus:" Cool! Nochmal danke, Sami!" "Kein Problem!", erwiderte er. Als Chrissi mir nun die Geschenke von ihr reichte, war ich begeistert, was alles unter dem Geschenkpapier lag. Ein Buch, zwei Shirts, die sie sogar in meinem Beisein gekauft hatte, eine CD, auf der alle meine Lieblingslieder waren, und etwas, das ich mir zwar immer gewünscht hatte, aber selbst Chrissi nichts davon erzählt hatte: ein Paar quietschgrüne Beats. "Wow! Die hab ich mir schon immer gewünscht", sagte ich verdutzt. "Ich weiß - Woher? - Meinst du, mir ist nicht aufgefallen, wie du im Elektronikgeschäft immer vor grünen Beats standest?! - Hmm... da könntest du recht haben! Danke!" Ich umarmte Chrissi und packte dann Osmos Geschenk aus: eine blaue Gitarrentasche! "Ich wusste nicht, was ich dir schenken sollte! Und als Riku erzählte, dass er dir die Gitarre schenkt, dachte ich, die könntest du gebrauchen", sagte Osmo. "Ja, kann ich! Danke, Osmo! Jetzt fehlen nur noch Jukkas und Rauls Geschenke", ich griff zum vorletzten Geschenk, das übriggeblieben war. "Ich sage dir schon jetzt: Das hat Chrissi gekauft... also wundere dich nicht, wenn es etwas ist, dass du dir bei Chrissi gewünscht hast", erklärte Jukka, bevor ich das Päckchen aufriss. Darin lag ein Amulett, das ich Chrissi während unserer Shoppingtour gezeigt hatte. "Danke, Jukka! Das ist wirklich nett von dir." Nun war nur noch Rauls Geschenk übrig, ein kleiner Briefumschlag, in dem ein Ticket für alle Sunrise Avenue-Konzerte, die noch kommen würden, war. Nachdem ich mich bei Raul bedankt hatte, setzten wir uns an den Tisch und frühstückten. Nach dem Frühstück gaben die Jungs eine Art Mini-Privat-Akustikkonzert. Sie spielten alle meine Lieblingslieder: Damn Silence, The Right One, Forever Yours, Out of Tune und Fairytale Gone Bad. "Woher wisst ihr, dass ich diese Lieder am meisten mag?", fragte ich. Chrissi grinste mich an. Mittlerweile war es Mittag, so dass Chrissi zum Essen in ein deutsches Restaurant einlud. Ich bestellte Currywurst, Chrissi Kässpatzen und die Jungs, weil sie nicht wussten, was sie nehmen sollten, jeder irgendein anderes Gericht. Nach 20 Minuten standen vor uns: Currywurst, Kässpatzen, Haxe, Sauerbraten, Maultaschen, Flammkuchen, Weißwurst und Rippchen. Ich fragte Riku, ob er meine Currywurst probieren wolle, worauf er antwortete:" Nein, danke! Manche deutschen Sitten muss man nicht verstehen, oder?" "Nein, musst du nicht! Trotzdem würde ich es an deiner Stelle zumindest probieren", zwinkerte ich zurück. Darauf pikste er sich ein Stück auf seine Gabel und aß es. "Hmm! Das ist überraschend lecker!", sagte er, als er das Stück runtergeschluckt hatte. Nachdem wir fertig gegessen hatten, bezahlte Chrissi und wir gingen zu einem, in der Nähe gelegenen Café. Dort angekommen sagte Raul:" Wir haben eine kleine Überraschung für euch!" "Wie ihr sicher wisst, sind wir mit einer berühmten Band, die ihr sicher auch kennt, befreundet", ergänzte Sami. Ich schaute Chrissi fragend an, aber auch sie wusste, glaube ich, nicht, was passiert. "Irgendeine Überraschung, die Riku mir auch nicht erzählen wollte", flüsterte sie mir zu, als auf einmal Mando Diao vor uns auftauchten. "Das sind unsere Kumpels Björn, Gustaf, Carl-Johan, Patrik, Mats und Daniel", sagte Samu und zeigte der Reihe nach auf die Mando Diao Jungs. "Who of you two pretties does have birthday today?", fragte Björn, auf den Samu als erstes gezeigt hatte. Ich meldete mich stumm. Eine Band war schon viel, aber nun noch eine zweite Band um sich zu haben, war einfach zu viel! Und wie ich merkte ging es Chrissi genauso. Sie hielt sich an Jukka fest, um nicht umzufallen. Als nun auch noch Mando Diao einer nach dem anderen zu mir kam und mich umarmte, war ich mit meiner Selbstbeherrschung am Ende. Ich fing an, wie verrückt zu kreischen und Chrissi stimmte ein, weil Björn und co. auch zu ihr kamen und sie zur Begrüßung umarmten. Erst als Riku mich in den Arm nahm und mir einen Kuss auf die Lippen drückte, hörte ich auf zu schreien. Auch Jukka musste Chrissi erst küssen, bevor sie still wurde. "Wie ich sehe, hat sich bei euch viel verändert", sagte Gustaf und grinste Riku und mich an, wie wir Arm in Arm nebeneinander standen. "Das kann man wohl sagen! Diese zwei haben unser Leben total verändert!", sagte Jukka und schaute Chrissi verliebt an. "Wie geht es euch sonst so?", fragte Mats. "Es läuft wunderbar! Unser neues Album ist super angekommen, die Tour war erfolgreich und die nächsten Konzerte sind jetzt schon ausverkauft! Wie läuft es bei euch so?", antwortete Osmo auf Mats' Frage. "Auch super! Wir nehmen im Moment ein neues Album auf… Alles läuft bestens!", antwortete Patrik. Wir setzten uns an einen Tisch tranken Kaffee und unterhielten uns. "Did you ever been to a concert of us?", fragte Daniel, ohne zu wissen, dass wir auch finnisch konnten. "Ja! Als ihr euer Album "Give Me Fire" herausgebracht habt", antwortete Chrissi wie selbstverständlich auf Finnisch. "Sieh an! Die Damen können finnisch", entfuhr es Carl-Johan schnippisch. Riku schaute ihn kurz warnend an, bevor er sagte:" Es ist schon 5 Uhr! Wir fahren jetzt alle zu mir nach Hause. Dort essen wir erst etwas und dann genießen wir ein Lagerfeuer in meinem Garten." Wir bezahlten und fuhren zu Riku, wo in der Küche der Tisch schon gedeckt war. Auch Essen stand schon auf dem Tisch: Curry mit Hühnchen und Ananas! "Mein Lieblingsessen!", sagte ich. "Wissen wir! Deshalb gibt es das ja auch heute, Joanna", sagte Osmo. Ich schaute Chrissi an und fragte:" Was hast du Riku alles über mich erzählt?!" "Das, was er wissen wollte!", zwinkerte sie mir zu. Nachdem wir gegessen hatten, gingen wir raus und Jukka machte mit Mats ein großes Lagerfeuer an, bevor er sich, mit Chrissi im Arm, an einen nahegelegenen Baum lehnte. Ich setzte mich mit Riku ebenfalls an einen Baum in der Nähe des Feuers. Die Mando Diao Jungs fingen mit Raul, Osmo, Samu und Sami an, ein paar ihrer Lieder zu spielen. Auf einmal hörten sie auf zu spielen. Es war schon dunkel und nur das Feuer war hell. Eine einzelne Gitarre war noch zu hören. Riku stand auf, zog mich mit hoch und schaute mich an, bevor er auf die Knie sank und sagte:" Honey, ich weiß, wir kennen uns noch nicht so lange, aber...", er schluckte, "Joanna Weber, ich liebe dich so sehr, willst du meine Frau werden?" Ich schaute ihn mit Tränen in den Augen an. "Du bist so süß! Natürlich will ich deine Frau werden!", sagte ich weinend. Jetzt stand Riku auf, nahm meine Hand und steckte mir einen Ring, den er aus der Hosentasche zog, auf den Finger. Um uns brach lauter Jubel aus, als ich mich in Rikus Arme schmiss und ihn stürmisch küsste. Chrissi fing an zu singen:

"It's my life...

It's now or never...

I ain’t gonna live forever..."

Dieses Lied passte! Ich stand noch immer küssend mit Riku am Feuer, als die Jungs mit Mando Diao "My Hero" anstimmten. Nachdem ich mich von Riku gelöst hatte, rannte Chrissi auf mich zu:" Na, baldige Frau Rajamaa? Damit hättest du nicht gerechnet, was?" "Du wusstest davon?! - Wie Riku schon heute Morgen gesagt hat, wir haben den Tag zusammen geplant! - Habt ihr darüber auch vorgestern geredet? - Ja, genau! Und jetzt stoßen wir erst mal an!" Wie auf Knopfdruck kamen Jukka und Samu mit 14 Gläsern und zwei Sektflaschen an. Wir stießen an und tranken aus Spaß weiter, bis Björn sagte:" Wir müssen jetzt nach Hause! Morgen warten Aufnahmen auf uns!" Damit verschwand Mando Diao. Auch Samu und Raul verabschiedeten sich 10 Minuten später. Weitere 20 Minuten später verschwanden auch Osmo und Sami. "Sweetheart? Lass uns das verliebte Paar alleine lassen", sagte Jukka, nachdem die beiden verschwunden waren. "Ok! Viel Spaß euch beiden! Hab dich lieb, Süße!", sagte Chrissi, bevor Jukka sie sich über die Schulter legte und sie wegtrug. Riku zog mich ins Haus und in sein Schlafzimmer. Mit den Worten "Wir wollen unsere Verlobung doch feiern" schmiss er mich aufs Bett und fing an mich auszuziehen. Ich küsste ihn, während ich auch ihn Stück für Stück auszog. Er drang in mich ein und wir sahen uns stetig in die Augen.  Eine halbe Stunde später rollte  er müde wieder von mir runter. Ich schmiegte mich an seine Brust und schlief zufrieden ein.

Kapitel 11

"Riku?", ich schaute mich um. Er hatte mich schon wieder alleine zurückgelassen, aber dieses Mal wusste ich genau, wo ich als erstes schauen sollte. Ich zog mir Rikus Bademantel an und ging in die Küche. Doch diesmal war er da nicht. Ich  ging zur Terrassentür und schaute hinaus. Riku stand in Badehose am See. Ich machte die Tür auf und ging zu ihm hin, wobei ich den Mantel weiter zuschnürte. Ich tippte ihm auf die Schulter und stellte mich dann vor ihn. „Na auch schon wach, Honey?“, fragte er mich, bevor ich etwas sagen konnte. „Ja, ich bin gerade eben aufgewacht.“, antwortete ich ihm. „Auch Lust ein bisschen schwimmen zu gehen?“, fragte er darauf. Ich schüttelte den Kopf und fügte hinzu:“ Nein, danke, ist mir zu kalt! – Ach komm Honey, so kalt ist das auch nicht – Ich will aber nicht... – Okay du hast es so gewollt!“ Mit diesen Worten streifte er mir den Bademantel ab, hob mich hoch und sprang in den See. Ich tauchte auf und zog eine „Brrrr Kalt“ Grimasse. Riku lachte mich an und fasste mir um die Hüfte. „ Mich mit dir zu verloben war die beste Entscheidung die ich je in meinem Leben getroffen habe!“ sagte er. Ich konnte nicht anders als ihn zu küssen, wobei ich ihm direkt in die Augen starrte. Er hatte so wundervolle Augen, die in dem Moment aufblitzten. Wir trieben immer noch in dem See hinter seinem Haus. Mir kam es vor, als würde das Wasser und alles um mich herum schlagartig wärmer werden. Riku nahm meine Hand und legte sie auf seine Schulter. Er deutete an, dass ich mich festhalten solle. Das tat ich auch und wir schwammen zurück zum Steg.

 

"Sweetheart! Aufstehen, du musst nach Hause... Ich muss arbeiten!", Jukka weckte Chrissi sanft. „Ich will aber bei dir bleiben! – Du musst aber leider... ich kann dich leider nicht mit ins Studio nehmen... – Ok... wann musst du los?- Wir haben halb neun. Um zehn muss ich anfangen." Chrissi stand auf und hüpfte unter die Dusche. War sie eigentlich gestern in ihrem Bett gelandet?

Anscheinend nicht, weil das war nicht ihr Bad! Egal! Er musste in einer guten Stunde an seinem Arbeitsplatz sein und sie musste noch nach Hause vorher. Sie trocknete sich ab und zog ihre Klamotten von gestern an. Mist! Sie rochen total nach Rauch. Sie ließ sie trotzdem an und ging zu Jukka in die Küche. Sie frühstückten gemütlich. "Ich muss los!", sagte Jukka. „Sehen wir uns heute Abend? - Tut mir leid, Sweetheart, heute Abend muss ich mit den Jungs über die Festivals im Sommer reden... - Ok… aber wir telefonieren, oder? – Weiß nicht.. ich ruf an, wenn es nicht zu spät wird. - Ok! Ich liebe dich! - Ich dich auch! Pass auf dich auf! Ich brauche trotzdem mal ein bisschen Zeit für mich, sei mir nicht böse, aber ich kann im Moment eine Beziehung nicht wirklich gebrauchen... Nicht, dass alles, was ich je zu dir gesagt habe gelogen war, aber... naja, es geht mir irgendwie alles ein bisschen zu schnell.. auch wenn wir uns schon über ein halbes Jahr kennen. So richtig sind wir ja erst seit einer Woche zusammen..." Jukka küsste Chrissi flüchtig, bevor sie aus dem Haus gingen und in ihre Autos stiegen. Als Chrissi die Autotür zumachte, fing sie hemmungslos an zu weinen.

 

Ich saß mittlerweile in ein Handtuch gewickelt an Rikus Frühstückstisch. "Honey?", Riku schaute mich an. "Hmm? - Ist alles ok? Du bist so still... - Ja! Ich kann nur immer noch nicht glauben, dass wir jetzt verlobt sind! Und irgendetwas stimmt mit Chrissi nicht... - Es ist aber so! Wir zwei werden bald HEIRATEN! ... Woher willst du das wissen? - Naja.. es war schon von Anfang an so, dass wir wie eine mentale Verbindung hatten: Jeder hat gemerkt, wenn der andere traurig war, selbst wenn wir tausend Kilometer auseinander waren. So ist es auch jetzt.. ich merke, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist. – Okey...“ Nach dem Frühstück fuhren wir zu mir nach Hause. Ich steckte den Schlüssel ins Schloss, schloß auf und ging mit Riku ins Haus. „Wo ist Chrissi? Eigentlich müsste sie hier sein, weil Jukka keinen alleine bei sich zu Hause lässt...“, fragte Riku. „Ich geh mal in ihrem Zimmer nachsehen.“ Ich ging in ihr Zimmer. Dort fand ich sie weinend vor. Riku stand auch in der Tür. Chrissis Wimperntusche war ihr an den Wangen heruntergelaufen. Vor dem Bett stand eine leere Weinflasche. „Was ist denn mit dir los?“, fragte ich sie entsetzt. „Jukka... – Was ist mit Jukka? – Er hat gesagt, dass es ihm zu schnell geht und dass ... – Und was? – Er angeblich Zeit für sich bräuchte – Hast du das alles allein getrunken? – Ja, ich wusste nicht wie ich damit klarkommen sollte… – Du hättest mich anrufen können! – Was hätte mir das gebracht? – Ich hätte dir seelischen Beistand leisten können... aber du musst ja nicht gleich eine ganze Weinflasche trinken! – Ja, danke! Lass mich jetzt einfach in Ruhe, ok? – Nein! Du musst raus hier! Wir setzen uns jetzt mit einer Megapackung Schokoladeneis auf die Couch und gucken einen Film. – Wenn du meinst...“ Damit verschwand sie im Bad, um sich die Wimperntusche aus dem Gesicht zu waschen. Sie kam  gerade aus dem Bad als ich den Film „Hangover“ in den DVD-Player legte. Riku saß schon auf der Couch. Chrissi gesellte sich zu ihm. Dann ging ich auch zur Couch und ließ mich zwischen den beiden nieder. Riku drückte mir die Fernbedienung in die Hand und ich schaltete den Film an. Chrissi streckte die Hand nach dem 2 kg Schokoladeneisbecher aus und nahm auch die drei Löffel. Ich nahm ihr zwei aus der Hand und gab einen an Riku weiter. Das Eis schmeckte sehr gut. Chrissis Miene hatte sich mittlerweile auch wieder aufgehellt. Der Film brachte uns alle drei ziemlich zum Lachen. Nachdem er zu Ende war, rief ich die Jungs an:“ Hei Samu, ich bins Joanna. – Hei, Wie wärs wenn wir alle zusammen heute Abend noch nach Deutschland fliegen? – Hm... okay ich glaube, morgen hat sogar Chrissis Mutter Geburtstag! – Ja apropos Chrissi ... ich habe gehört... Jukka...  – Ja.. das kann sie dir selbst erzählen, aber im Moment hat sie es gerade mal einigermaßen verkraftet. Sie jetzt daran zu erinnern, wäre keine gute Idee – Okay, packt mal für zwei Tage. – Ja okay, wann sollen wir am Flughafen sein? – So um 5 Uhr? – Ja ist gut! Ich sage Riku und Chrissi bescheid... – Ja mach du mal. Wir sehen uns! Bis dann – Bis dann!“ Ich ging zu den beiden hin und fing an unser Vorhaben zu erklären. Sie waren einverstanden und wir flogen am Abend noch nach Deutschland.

Kapitel 12

Am Flughafen in Heilbronn fiel mir am Gepäckband Jukka auf, der eigentlich nicht mitgeflogen war... eigentlich. Chrissi hatte ihn noch nicht gesehen, worum ich eigentlich auch froh war, wer weiß was sie getan hätte.

Wenig später hatten wir uns schon auf die Taxis verteilt, die uns zum Hotel fuhren. Ich saß mit Riku und Raul in einem Taxi, Chrissi, Samu, Sami und Osmo in einem anderen. Als wir am Hotel ankamen, wurden wir in unsere Zimmer geführt. Chrissi merkte eine Vibration in ihrer Hosentasche. Sie hatte eine SMS bekommen... von Jukka! Hastig öffnete sie sie.

 

Hey Sweetheart,

ich bin euch zufällig nach Deutschland gefolgt... Ich muss mich mit dir treffen. Was ich heute Morgen gesagt habe, tut mir echt leid! Ich habe von Samu gehört, dass du ... naja... wegen mir geweint und dich betrunken hast... stimmt das?

Wann hast du Zeit?

ILD Jukka

 

Chrissi las den Text zweimal durch, bevor sie zu mir kam und mir die SMS zeigte. „Was soll ich antworten?“, fragte sie mich. „Sag ihm, dass du darüber nachdenkst und dass du ihm das, wenn dann, persönlich erzählst. – Ok... soll ich ihn auch nach dem Platz und der Uhrzeit für unser Treffen fragen? Falls ich hingehen sollte... – Natürlich! Wie sollst du ihn sonst treffen?!?!“ Chrissi schrieb Jukka zurück:

 

Hallo Jukka,

ich werde drüber nachdenken, aber du bist uns nach Deutschland gefolgt?!?! Sag mir trotzdem mal Location und Uhrzeit.

*weiß nicht, was für Gefühle ich im Moment für dich habe* Chrissi

 

Darauf kam nur zurück, dass er am nächsten Tag um 12 Uhr am Rathaus in der Stadt auf sie warten würde. Danach gingen wir alle ins Bett, weil wir eine anstrengende Reise hinter uns hatten.

Am nächsten Morgen fing Chrissi beim Frühstück an, von Jukkas SMSen zu reden:“ Meint ihr ich sollte hingehen?“ „Das musst du wissen, aber ehrlich: Ich dachte Jukka muss arbeiten. Wieso folgt er uns nach Deutschland?“, sagte Sami. Alle nickten zustimmend. „Ja! Das habe ich auch gedacht...“, überlegte Osmo laut. „Aber du musst bedenken, dass er dich ziemlich verletzt hat... du hast ja gesehen, was dabei passiert ist“, brachte ich ein. „Jukka ist nun mal sehr eigen... aber man merkt, dass er dich liebt“, entgegnete Samu. „Meinst du?“, fragte Chrissi ungläubig. „Klar merkt man das! Er ist viel entspannter, wenn du in der Nähe bist“, antwortete Riku auf Chrissis Frage. „Und vor allem wäre er uns auch nicht hinterher geflogen, wenn er dich nicht lieben würde“, fügte Raul hinzu. Man sah Chrissi an, dass sie nachdachte. „Ich glaube, ich gehe hin... Ich will Jukka zumindest die Chance geben, alles zu erklären“, entschied Chrissi und ging dann in ihr Zimmer, um sich fertig zu machen. Nach 20 Minuten kam sie wieder runter und verabschiedete sich von uns. Dann ging sie aus der Tür und stieg in ein Taxi ein, was sie zum Rathaus fuhr. Dort stieg sie aus und setzte sich auf die Bank direkt davor. Jukka war anscheinend noch nicht da. Sie starrte auf die Straße bis plötzlich etwas ihre Schulter umfasste, wodurch sie sich tierisch erschreckte. Darauf drehte Chrissi  sich um und sah Jukka vor sich. Er lachte sie an:“ Ich wusste, dass du kommst. – Hmja.. ich wollte dir zumindest die Chance geben, alles zu erklären. – Danke, ist echt nett von dir. Aber du schuldest mir auch noch eine Erklärung mit dem Betrinken und so... – Ja ich weiß... Ich habe gedacht es hilft mir. – Tut es aber nicht! – Das weiß ich auch.. zum Glück hat Joanna dazwischen gefunkt... sonst wäre ich jetzt im Krankenhaus mit einer Alkoholvergiftung. – Ja zum Glück.. sonst könnte ich jetzt nicht das hier machen...“ Jukka sank vor ihr auf die Knie und holte aus seiner Jackentasche ein schwarzes Kästchen. Er öffnete es und hielt es ihr hin, wobei er zu reden begann:“ Ich habe gestern den ganzen Tag genutzt um nachzudenken.. Chrissi... willst du...  meine Frau werden?“ Chrissi musste weinen. So hatte Jukka sie gerührt. „Jukka ist das jetzt wirklich dein Ernst?! Nachdem was du mir angetan hast? Du hast mich verletzt!“, sagte sie immer noch weinend. „ Ja mein purer Ernst! Es tut mir so unendlich leid! Ich weiß nicht wie ich das wieder gut machen kann.. und dann habe ich mir gedacht ich mache meiner Traumfrau einen Heiratsantrag. Damit sie erkennt, wie doll ich sie liebe.“, sagte Jukka selbstbewusst. Chrissi schaute Jukka verliebt an. „Ich kann dir einfach nicht böse sein! Und JA! Ich will deine Frau werden!“, die letzten Worten schrie sie über den ganzen Platz. Jukka stand auf, steckte ihr den Ring auf den Finger und zog sie zu sich hoch, um sie zu küssen. Hand in Hand machten sie sich auf den Weg zurück ins Hotel.

Schon als Chrissi um die Ecke gebogen kam, sah ich etwas Glänzendes an ihrem Finger. „Hey Chrissi! Komm mal her!“, rief ich ihr zu. Sie kam strahlend auf mich zu und setzte sich neben mich. „Erzähl schon, was ist passiert!“, forderte Osmo. Chrissi hob die Hand mit dem Ring hoch und grinste. „Mal wieder typisch Jukka! Erst dicken Streit und dann Friedefreudeeierkuchen“, sagte Samu. In dem Moment kam Jukka um die Ecke:„ Naja... so viel mit Friedefreudeeierkuchen hat das auch nichts zu tun, Samu. Ich liebe sie! Und da dran kann selbst Gott nichts ändern!“ „Auch wenn gestern die Welt noch anders aussah... heute: Herzlichen Glückwunsch euch beiden!“, sagte ich und umarmte die beiden. Auch die anderen gratulierten ihnen.

Jukka setzte sich neben Chrissi und sie lehnte sich an seine Schulter. „Ich bin so froh, dass du das gestern nicht ernst gemeint hast!“, sagte sie überglücklich. „Ja! Ich glaube, ich hätte mir nie verziehen, wenn ich alles kaputt gemacht hätte…“, antwortete er. „Ich glaube, du wärst ziemlich unerträglich geworden….“, lachte Samu, „So, wie ich dich kenne, hättest du ihr ewig nachgetrauert... Ist schon gut, wie alles gelaufen ist.“ „Ja! Da hast du Recht, Samu. Nichts gegen dich Jukka, aber wenn du irgendetwas verlierst, dass du gern hast, wirst du echt ungenießbar“, ergänzte Riku, der den Arm um mich liegen hatte. „Ja… schon möglich, aber egal! Hauptsache ist jetzt, dass ich meine absolute Traumfrau bald heiraten werde.“ 

Kapitel 13

Am Abend waren wir auf dem Weg zu Chrissis Mutter. Weil wir  nicht wussten,  wie sie reagieren würde, wenn eine bekannte Rockband vor ihrer Tür stand, fuhren Chrissi und ich vor. Als die Tür aufging, riefen wir auf Finnisch:“ Alles Gute zum Geburtstag!!“ Chrissis Mutter lehnte ihren Kopf zur Seite und schaute uns fragend an: „Fräulein Habermann?! Können sie das bitte wiederholen? Und zwar auf Deutsch“ „Entschuldigung Mama... Das heißt einfach nur ‚Alles Gute zum Geburtstag‘. Ich wohne seit einem viertel Jahr in Finnland, da denk ich nicht unbedingt daran, deutsch zu sprechen.“, antwortete Chrissi. Mit einer Handbewegung hielt Chrissis Mutter die Tür auf. Wir umarmten sie, nachdem wir im Hausflur standen. „Ist es ok, wenn noch ein paar Freunde kommen?“, fragte ich nebenbei. „Kommt darauf an wie viele.“, antwortete sie. „Sechs Personen“, fügte Chrissi hinzu. Karin, Chrissis Mutter, nickte und wir gingen darauf hin in das Esszimmer. Dort holte Chrissi noch sechs Teller, Gabeln und Messer aus dem Schrank und stellte sie auf den Tisch. Zehn Minuten später klingelte es an der Tür. „Ich mach auf!“, rief Chrissi und rannte zur Tür, gefolgt von Karin und mir. Sie öffnete die Tür und Sunrise Avenue stand davor. „Wer ist denn das?“, fragte Karin. „Mama! Das sind Riku, Jukka, Raul, Samu, Sami und Osmo. Auch bekannt unter dem Namen Sunrise Avenue“, antwortete Chrissi und zeigte der Reihe nach auf die Jungs. „Sollte ich  die kennen?“, fragte sie wieder. „Samu, sing mal bitte Hollywood Hills...“, sagte ich zu ihm auf Finnisch. Er stimmte kurz den Song ein. „Ahh! Die kenne ich doch aus dem Radio“, fiel es ihr wie Schuppen aus den Haaren. „Hi! Again: My name is Samu Haber, I am the singer from Sunrise Avenue and I’m glad to be here“, sagte er. Die anderen stellten sich auch noch kurz vor, bevor wir alle ins Haus gingen. Im Esszimmer nahmen alle Platz. Während des Essens fiel Karin etwas Glänzendes an Chrissis Finger auf. „Chrissi, was ist das an deinem Finger?“, fragte sie. Chrissi grinste Jukka kurz an, bevor sie den Ring zeigte. „Was ist passiert?“, fragte Karin mit einem Lächeln im Gesicht. „Das ist passiert!“, antwortete Chrissi, bevor sie sich zu Jukka hinüberbeugte und ihn küsste. Auch Riku zog mich zu sich und küsste mich. „Ich verstehe... Du auch, Joanna?“, grinste Karin. Ich grinste zurück und legte den Ring vor ihr auf den Tisch. „Congratulation! I hope you pay attention to the two well“, redete Karin auf Riku und Jukka ein. „Of course! We will be careful with our ladies“, entgegnete Jukka, wobei er Chrissi schützend in den Arm nahm. "And if they wouldn't do this, we would rebuke them! “, ergänzte Samu. "Well! I have a rock band in my house, so I would hear something! “, sagte Karin daraufhin. “We would have played some songs, if we had a guitar, but we couldn't take that with...“, erklärte Riku. "Wait, Riku! I think there's still a guitar in my room upstairs... I wouldn't take it to Joannas and my WG, because it's from my favorite uncle, which died when I was 4 years old...“, mit diesen Worten stand Chrissi auf und wollte in ihr altes Zimmer gehen, als Jukka fragte:" Could I come with you? I want to see your room..." Sie nickte, nahm seine Hand und ging mit ihm hoch. Als sie das Zimmer erreichten, das früher Chrissis Kinderzimmer gewesen war, war das Erste, was Jukka auffiel, eine Fototapete mit seinem Bild an der Wand gegenüber der Tür. "Wow! Das bin ja ich!", er verfiel wieder ins finnische. "Ja, das bist du! - Wie lange hängt das da schon? - Solange, wie ich Fan bin... Also seit fast 5 Jahren! - Wohnst du erst seit 5 Jahren nicht mehr bei deinen Eltern? - Jain.. Also es gab eine Zeit, in der Joanna und ich uns zerstritten hatten... und in dieser Zeit hab ich ein paar Wochen hier gewohnt... - Ah... verstehe! Aber damals auch schon ich? - Ja! Du warst von Anfang an mein Liebling! - Du bist so süß! Lass uns jetzt die Gitarre nehmen und wieder runter gehen!" Chrissi nahm vorsichtig die grüne Gitarre aus dem Halter, legte sich den Gurt um, nahm Jukkas Hand und ging wieder runter zu uns anderen, die sich lachend unterhielten. "Hei, Miss Habermann!" , sagte Samu lachend, als er die beiden bemerkte. "Habermann?!?!", Jukka schaute Chrissi fragen an. Ich musste total lachen. "Yes, Habermann! Chrissi is named Chrissi Habermann!", lachte ich. "But... it's almost like Samus...", Jukka schaute verwirrt in die in die Runde. "Almost!",  sagte Riku. Osmo, Raul, Samu und Sami lachten immer noch total. Nachdem wir uns beruhigt hatten fragte Riku Chrissi, ob er auf der Gitarre spielen dürfe. "Of course, Riku!", antwortete diese und reichte sie ihm. "Honey? You should sing!", sagte Riku zu mir. "What?! I can't sing!", entgegnete ich geschockt. "You could if you want!", sagte Samu. "But I don't want!", sagte ich. "Joanna! Don't be so silly! Everybody can sing!", sagte Osmo. "Do you really think so? - Had I said this if I wouldn't mean it so?!? - No... - So what? Sing!" Also ging ich an zu singen... erst war ich unsicher, aber nach und nach wurde ich sicherer. Und als Chrissi dann noch einstieg, war ich fast glücklich zu singen. Wir sangen aber nur vier Lieder: Happy Birthday auf englisch und finnisch, Hollywood Hills und Sunny Day, wobei Samu bei den letzten beiden Liedern mitsang. "Thank you!", sagte Karin strahlend. "No Problem!", lachte Raul zurück. Mittlerweile war es schon fast Mitternacht. "Tomorrow we have to fly back to Helsinki at 10 Am.... So we have to sleep a bit!", Sami schaute ernst in die Runde. Wir verabschiedeten uns von Chrissis Mutter und fuhren zurück ins Hotel. Jukka kam mit, obwohl er in einem anderen Hotel untergekommen war. "Ich steh morgen früh auf, um meinen Koffer zu holen", antwortete er, als Chrissi in fragte, was mit seinem Gepäck werden würde.

Kapitel 14

Heute war es endlich so weit! Heute heirateten zwei Paare.

Ich stand mit Chrissi vor einer Brautkleider Boutique. Wir wollte unsere Kleider abholen, die wir eine Woche zuvor bestellt hatten. Chrissis Kleid war wunderschön. Oben hatte es ein eng geschnürtes „Korsett“ und wurde unten weiter. Weiße Rüschen verzierten den Rock. Ich hatte mir ein weites, ebenfalls weißes Kleid ausgesucht. Natürlich kostete es nur so viel, das wir es uns leisten konnten.

Dann machten wir uns wieder auf den Heimweg. Zu Hause warteten unsere Mütter auf uns, die extra aus Deutschland her geflogen waren. Sie halfen uns, alles vorzubereiten. Nach drei Stunden standen wir fertig und voller Vorfreude an der Tür und warteten auf die Limousine, die uns zum Standesamt bringen sollte. Nun kam sie auch schon und wir steigen zusammen mit unseren Müttern ein. Nach weiteren 20 Minuten kamen wir am Standesamt an. Jukka stand schon vor der Tür, er hatte einen schwarzen Anzug an. Ich fragte mich, wo Riku sei...

Aber er hatte ja noch ein bisschen Zeit. Chrissi stieg aus dem Auto und Jukka konnte nicht fassen, was er da sah, das sah man ihm an. Er lachte sie an und beide fielen sich in die Arme. „Du bist wunderschön!“, flüsterte er ihr ins Ohr. Auch ich war schon ausgestiegen. Wir gingen hinein, direkt in einen Raum. Dort standen vorne am Pult vier Stühle und hinter diesen weitere 20. Einer dieser Stühle war für einen Dolmetscher, der die Trauung für unsere Eltern übersetzten sollte, vorgesehen. Fünf Minuten bevor die Trauung beginnen sollte, war Riku immer noch nicht da, selbst Rikus Eltern machten sich schon Gedanken, wo er blieb. Ich griff nach dem Handy aus meiner Tasche und wählte seine Nummer, aber es ging niemand dran. Dann kam auch schon der Standesbeamte, der die Trauung vollziehen würde. Ich versuchte ein letztes Mal, Riku zu erreichen, doch wieder ging nur die Mailbox dran. Der Standesbeamte schaute uns fragend an und sagte:“ Hier fehlt doch noch jemand!“ Samu nickte und antwortete:“ Ja... Riku fehlt, der zweite Bräutigam.“ „Ja, ok! Wir warten noch fünf Minuten und fangen dann an, egal wie viele Leute da sind oder nicht“, erwiderte der Standesbeamte. Ich versuchte noch einmal, Riku zu erreichen, doch wieder ging keiner dran. „Wir können jetzt leider nicht mehr warten... Tut mir Leid, aber wir müssen anfangen“, sagte der Standesbeamte und schaute mich entschuldigend an. „Möchten Sie, Jukka Backlund, die hier anwesende Chrissi Habermann zur Frau nehmen? So antworten sie bitte mit ‚Ja ich will‘“, fragte der Standesbeamte Jukka. „Ja ich will!“, sagte Jukka und blickte Chrissi an. „Nun kommen wir zu ihnen, Frau Habermann. Möchten Sie, Chrissi Habermann, den hier anwesenden Jukka Backlund zu ihrem rechtlich anvertrauten Mann nehmen? So antworten Sie mit ‚Ja ich will‘“, sprach der Beamte weiter. „Ja ich will“, antwortete Chrissi voller Freude. Jukka schob Chrissi einen wunderschönen Ring über den Finger. Chrissi nahm ebenfalls einen und schob ihn Jukka über den Finger.  Der Standesbeamte sagte nur:„Sie dürfen die Braut nun küssen!“ Bei diesen Worten wurde mir schlecht. Ich rannte geradewegs hinaus, wo ich zusammensackte und zu weinen begann. Ich wusste das alle Blicke zur Tür gerichtet waren. Nur nebenbei hörte ich die Geräusche, der Pumps meiner Mutter. Dann stand sie auch schon vor mir. „Was ist denn in dich gefahren?!“, fragte sie entsetzt. Ich hatte die Hände vor dem Gesicht, so dass man nicht sah ob ich weinte oder nicht. Doch als sie sich neben mich setzte, konnte ich nicht anders als lautstark loszuweinen. „Was ist denn los?“, fragte sie nochmals. Ich drehte mein Gesicht zu ihr und sagte:“ Wieso?! Wieso ist Riku nicht gekommen?! Am wichtigsten Tag meines Lebens!“  Sie nahm mich in den Arm und versuchte mich mit den Worten „Alles wird gut! Es gibt sicher einen Grund dafür.“ zu trösten. Chrissi kam aus der Tür und schaute sich suchend um. Als sie mich erblickte, zog sie mich hoch und nahm mich in den Arm. „Süße? Wir schaffen das!“, sagte sie. „Wie konnte ich nur auf so einen Idioten reinfallen?“, schluchzte ich in ihre Haare. „Ich weiß nicht... Kommst du trotzdem noch mit auf die Feier?“, fragte sie mich. „Nein... Ich will alleine sein!“, sagte ich immer noch weinend. „Ist ok... ich verstehe dich! Aber tu mir einen Gefallen, trink bitte nicht so viel.... wenn überhaupt“, redete sie vorsichtig auf mich ein. Ich nickte und folgte meiner Mutter hinaus in ein Taxi, das sie schon gerufen hatte. Dieses fuhr uns nach Hause, wo ich sofort in mein Zimmer lief und die Tür hinter mir zuknallte.  Meine Mutter hatte sich schon gedacht: Es ist schlauer, sie jetzt allein zu lassen.  Ich zog schnell das Kleid aus und schmiss es in die Ecke. Eine Jogginghose war schnell gefunden. Dann setzte ich mich auf mein Bett und starrte die Wand an. Doch dann fiel mein Blick auf die beiden Riku- Bilder auf meinem Nachtschrank. Ich nahm eins und schaute es voller Hass an. Vor Wut warf ich es mit voller Kraft auf den Boden vor mir. Das Glas zersprang in viele kleine Scherben. Ich hatte nicht bemerkt, dass ich den Ring immer noch an mir trug. Das änderte sich sofort. Ich nahm ihn ab und warf ihn gegen die Wand. Danach griff ich nach der Wodkaflasche, die ich für Notfälle unter mein Bett gestellt hatte. Ich nahm einen Schluck. Später fiel mir ein: Ich habe ja auch noch ein Handy! Ich nahm es aus meiner Handtasche. Neunzehn verpasste Anrufe, fünf SMS. Allesamt von Riku.  Nun begann ich, sie durchzulesen: Honey?

Warum gehst du nicht dran? Hab mindestens schon dreimal versucht dich anzurufen... Es tut mir sooooo unendlich leid! Bitte geh ran und lass es mich erklären.

ILD Riku

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Honey?

Verdammt! Geh ran! Ich will dir doch nur alles erklären...

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Bitte!! Ich brauche dich!

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Man! Joanna, geh endlich ran! Wirklich ... ich wollte nicht, dass das alles so läuft...

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Ok... du hast für heute gewonnen... L Bitte melde dich!

Ich verschwendete nicht einen Gedanken daran, zu antworten. Ich drückte nur blind ‚Löschen‘. Mittlerweile hatte ich die ganze Wodkaflasche intus. Mir wurde schwummerig... 

Kapitel 15

Ich wachte  in einem Krankenhaus auf. Chrissi saß schlafend neben mir. Ich drehte mich im Bett um, wodurch Chrissi auch wach wurde. „Du bist wach!“, sagte sie müde. Ich nickte. „Was ist passiert und wie lange hab ich geschlafen?“, fragte ich mit krächzende Stimme. „Du hast dich ins Koma getrunken... Du warst ganze 3 Tage nicht ansprechbar!“, antwortete sie. „Was ist mit Riku? Weiß er davon? – Nein! Ich empfand es für besser, ihm nichts zu sagen... – Ja! Ist auch besser. – Wie geht’s dir? – Mir brummt der Schädel... – Kann ich mir vorstellen...“. Ich bat Chrissi, aus dem Raum zu gehen. Ich drehte mich zu dem Fenster. „War das alles wirklich passiert? Hatte Riku mich wirklich sitzen gelassen? Das konnte nicht war sein! War es aber.“, dachte ich traurig. Ich starrte weiter aus dem Fenster.

 

Währenddessen bei Samu und Riku: Riku saß auf einem Hocker vor dem Fenster. Als Samu ankam fing Riku an, wild auf ihn einzufragen:“ Sag mal Samu, hast du was Joanna gehört? Sie antwortet mir nicht mehr und reagiert nicht mehr auf meine Anrufe! Ich muss unbedingt mit ihr reden!“ Samu nahm sich ebenfalls einen Hocker und setzte sich neben Riku. „Riku, Joanna lag im Koma!“, sagte Samu schließlich. „Das kann doch nicht sein! – Doch Riku, Joanna hat sich wegen deiner Aktion ins Koma getrunken. – O scheiße! Ich muss sofort zu ihr! In welchem Krankenhaus liegt sie? – Das kannst du gerade lassen. Sie ist so dermaßen sauer auf dich! Sie will dich nicht sehen, hat Chrissi mir gesagt. – Ich bin so ein Idiot! – Ja Riku, aber erzähl mal, wie ist das den zu Stande gekommen? – Ich hatte einen Autounfall... Die Polizei kam nicht und ja… – Was?! Aber du hättest doch auf ihre Anrufe reagieren können! – Ja ich hatte mein Handy auch bei mir zu Hause vergessen. – Aha! Erkläre das bitte Joanna! Egal wie du das machst. – Ja mache ich auch.“ Mit diesen Worten schnappte Riku sich seine Jacke und wollte aus der Tür gehen, doch Samu hielt ihn am Arm fest und schüttelte den Kopf. „Doch ich muss! Lass mich gehen Samu!“, sagte Riku fast schon wütend. Samu konnte nicht anders als ihn loszulassen. Riku stürmte aus der Tür. Samu schnappte sich sein Handy und schrieb Chrissi eine SMS:

 

CHRISSI!! Achtung, Riku ist unterwegs zu euch! Ich konnte ihn nicht davon abhalten. Er will Joanna sehen. Samu

 

Chrissi merkte, das sie eine SMS bekommen hatte. Rasch öffnete sie sie. Ihre Miene verdunkelte sich. Sie wusste, dass es keine gute Idee war, mir davon zu erzählen. Da kam Riku auch schon um die Ecke und sah Chrissi vor der Tür stehen. „Chrissi! Lass mich rein!“, sagte Riku schnell. „Nein Riku! Das geht nicht!“, antwortete Chrissi. Ich drehte mich um. Hatte Chrissi gerade Riku gesagt?! Ich sah, dass vor der Tür nun zwei Personen standen. Eine davon war Chrissi, das war mir klar. Aber war die andere Riku? Wie hatte er von meiner Aktion Wind bekommen? Da fiel auch schon die Tür auf und Riku stürzte hinein. Vor schreck zog ich mir die Decke über den Kopf. „Joanna bitte!“, sagte Riku während er einen Stuhl neben mein Bett stellte. Ich hatte immer noch die Decke über dem kopf. „Nein! Raus!“, schrie ich wütend. „Joanna, glaubst du im Ernst, das ich jetzt gehe?! Ich muss dir so viel erklären!“, entgegnete Riku schnell. „Mir ist es jetzt egal ob du mir zuhörst oder nicht.“, fügte er noch hinzu. Also begann Riku zu erzählen:“ Also Joanna, ich hatte einen Autounfall und die Polizei hatte so lange gebraucht. Deine verzweifelten Anrufe konnte ich nicht entgegennehmen, da ich mein Handy zu Hause vergessen hatte! Ich kann mir das selbst nicht verzeihen!  Der wichtigste Tag in unserem Leben und ich hatte einen Autounfall! Mann ich bin so ein Idiot.“ Ich schob die Decke ein bisschen runter, so das ich ihn ansehen konnte. Er weinte tatsächlich. Aber als er mich wieder ansah, versteckte ich mich wieder. Riku stand auf und schob den Stuhl zurück an den Tisch. Mit den Worten: „Ich hoffe das du mir irgendwann verzeihst“ ging er aus der Tür. Nachdem Riku aus der Tür gegangen war, fing ich an zu weinen und Chrissi kam wieder hinein. „Tut mir leid, ich konnte ihn nicht aufhalten“, entschuldigte sich Chrissi, kam an mein Bett und umarmte mich, „Jetzt erzähle mal! Was hat er gesagt? – Er hat gemeint, er hatte einen Autounfall… - Und warum hat er sich nicht gemeldet? – Er hatte sein Handy zu Hause liegen gelassen. – Ist Riku dumm?!?! Er hätte sich doch von irgendjemandem das Handy leihen können! – Stimmt schon… aber ich weiß nicht, ob er meine Nummer weiß… - Aber von einem der Jungs weiß er sie bestimmt! – Ach ich weiß nicht, aber was ich weiß ist, dass ich total sauer auf ihn bin! – Kann ich mir vorstellen!  Aber jetzt müssen wir deine Sachen packen, denn du wirst heute entlassen. – Ok!“ Ich stieg aus dem Bett und zog mich an. Dann packten wir den Rest in eine Tasche. Als wir fertig gepackt hatten, kam der Arzt ins Zimmer. „Wie geht es Ihnen denn, Frau Weber?“, fragte der Arzt. Ich antwortete, dass es mir wieder gut ginge und er sagte darauf:“ Sie können dann gehen.“ Ich nickte und wir verschwanden aus dem Raum. Wir gingen zum Auto und fuhren los.  „Fahren wir nach Hause?“, fragte ich. Chrissi schüttelte stumm den Kopf. „Wo fahren wir dann hin? – Ins Studio. – Was ist, wenn Riku da ist? – Mach dir keinen Kopf, er wird schon nicht da sein!“ Als wir am Studio ankamen, gingen wir direkt hinein. Dort saßen alle außer Riku. Osmo sprang und fragte, wie es mir geht. Ich antwortete, dass es mir wieder besser ginge. Chrissi setzte sich zu Jukka und beide küssten sich. Ich ging zu Samu hin und setzte neben ihn. „Na Joanna!“, sagte er. Samu legte seinen Arm um mich und fing an mir etwas ins Ohr zu flüstern:“ Kannst froh sein das Riku nicht da ist... er ist „krank“ geschrieben. Und ich kann mir gut vorstellen, dass du ihn immer noch nicht sehen willst. Aber ich will dir nur sagen... er liebt dich wirklich sehr und er kann sich das selbst nicht verzeihen…“ Ich blickte Samu an bevor ich antwortete:“ Ja ich bin auch froh das er nicht da ist, und sehen will ich ihn erst recht nicht. Ich habe ihn mal geliebt. Aber er hat einfach alles kaputt gemacht! Wie kann man nur so blöd sein? Ich kann mir das nicht erklären!“ Samu blickte auf meine Hand, wahrscheinlich um den Ring zu suchen. „Nach dem Ring brauchst du gar nicht zu suchen, den habe ich schon lang ausgezogen. Ich weiß noch nicht mal mehr, was mit dem passiert ist.“, sagte ich schnell. Samu schaute mich entsetzt an, redete aber nicht weiter auf mich ein. „Das mit Riku tut mir so leid für dich, Joanna! Vor allem, weil du anschauen musstest, wie Chrissi mich geheiratet hat, wo du selbst heiraten solltest“,  fing Jukka an. Ich schaute traurig auf den Boden und sagte:“ Ja! Das war echt nicht einfach für mich… Aber ich freue mich trotzdem für euch!“ Samu schaute mich mit seinen blauen Augen an. Ich lehnte mich an ihn. Er war einfach mein bester Freund. Plötzlich hörte ich, dass jemand die Haustür zumachte. Meine Augen weiteten sich, als Riku plötzlich in der Tür stand. Sami blickte Riku warnend an. „Was machst du denn hier?!“, fragte Raul entsetz. Riku starrte mich an. Ich wusste, dass er reden wollte, doch ich konnte das im Moment nicht gebrauchen. Ich stand auf, verabschiedete mich von Samu, Jukka, Raul, Chrissi, Sami und Osmo und ging geradewegs an Riku vorbei, der mir traurig nachsah. Ich stieg ins Auto ein und fuhr wieder nach Hause. Dort angekommen legte ich den Autoschlüssel auf die Kommode und meine Jacke an die Garderobe. Dann lief ich in mein Zimmer und ließ mich in meinen Schreibtischstuhl fallen. Ich wusste ganz genau wo der Ring war, doch das sollte Samu nicht wissen. Nun stand ich auf und ging in die Ecke des Zimmers, wo der Ring auf dem Boden lag. Ich hob ihn auf, lief wieder zum Stuhl und setzte mich hin. Der Ring war wunderschön. Jetzt schweiften meine Gedanken zu Riku und ich fing zu weinen. Ich hob mein Handy vom Boden auf und versuchte es zu entsperren, doch der Akku war leer. Ich steckte es an das Ladekabel an und startete es. Es blinkte auf und ich sah, dass ich eine Menge neue SMSen und verpasste Anrufe hatte, allesamt, mal wieder, von Riku. Ich ging nur kurz auf die Nachrichten, damit sie nicht mehr angezeigt wurden. Dasselbe tat ich mit den verpassten Anrufen. Ich überlegte, Riku zu schreiben, ließ es aber dann doch bleiben. 

Kapitel 16

Zwei Wochen nachdem Riku mich hatte sitzen lassen, hatte ich mich immer noch nicht bei ihm gemeldet. Er versuchte täglich mich anzurufen, doch ich reagierte nicht. Morgen flogen Chrissi und Jukka in die Flitterwochen, in die Riku und ich eigentlich hätten mitkommen sollen. Wie gewohnt ging ich zum Briefkasten, nachdem ich aufgestanden war. Dort fand ich eine CD, auf der „Für Joanna“ stand. Ich lief ins Haus, machte meinen PC an und legte die CD ein. Es war anscheinend eine DVD, weil sich das Videoprogramm öffnete. Riku erschien auf dem Display. „Hey, Joanna! Danke, dass du das hier anschaust. Ich hoffe, es gefällt dir“, sagte Riku. Dann nahm Riku sich seine Gitarre und setzte sich auf einen Stuhl. Er begann zu spielen. Ein wunderschönes Lied! Nachdem er fertig war, fing er wieder an zu reden:“ Das Lied habe ich extra für dich geschrieben. Ich vermisse dich! Ich hoffe, dass du mir irgendwann verzeihst. Bitte lass uns reden. Ich warte jede Sekunde auf deinen Anruf.“ Nachdem das Video zu Ende war, kam Chrissi ins Wohnzimmer. „Ich muss dir was zeigen! Das lag heute Morgen im Briefkasten“, sagte ich zu ihr und sie kam zu mir an den Tisch. Ich startete das Video erneut. Chrissi war gerührt von dem Video. Am Ende musste sie sogar weinen. „Das ist sowas von süß! Ich würde an deiner Stelle wenigstens mal mit ihm reden“, sagte sie. Ich nickte, als es plötzlich an der Tür klingelte. Ich stand auf und machte die Tür auf. Davor standen die Jungs. Ich winkte sie herein, sah aber nicht, dass Riku auch dabei war. Chrissi kam angerannt und fiel Jukka in die Arme. Dann fiel ihr Riku auf. „Riku, was machst du denn hier?!“, fragte sie geschockt. Dank Chrissi war er mir auch aufgefallen. Ich schaute ihn mit einem nichtssagenden Blick an. Wir gingen in den Garten und Raul machte den Grill an. Chrissi und ich hatten schon den Tisch gedeckt. Ich setzte mich hin und Riku setzte sich neben mich, weshalb ich ein Stück weiter zu Chrissi rückte. Die anderen hatten sich auch schon hingesetzt. Nun warteten wir darauf, dass das Fleisch gar wurde. Keiner unterhielt sich, es herrschte bedrückende Stille. Wenig später war das Essen auch schon fertig. Wir nahmen uns etwas und fingen an zu essen. Jukka fing an zu reden:„ Sorry, Riku wollte unbedingt mit.“ „Ich kann für mich selbst reden!“, fuhr Riku ihn an. „Hör auf, Riku! Du bist hier eigentlich nicht erwünscht, also hat mal den Ball flach! Du kannst froh sein, überhaupt hier sein zu dürfen!“, machte Chrissi ihm klar. Riku schaute Chrissi genervt an. „Du kannst ja gerne gehen, wenn dir die Ansage meiner besten Freundin nicht passt!“, fügte ich hinzu. Riku schaute mich an, wobei er sagte:„ Ich will aber verdammt nochmal endlich mit dir reden!“ „Trifft sich gut! Ich wollte eigentlich auch mit dir reden!“, entgegnete ich. Riku stand auf und sagte:„ Wir gehen lieber rein! Ich glaube, hier gibt es ein paar Leute, die das nichts angeht!“ Ich folgte ihm rein und ich schloss die Terrassentür. „Hast du DVD bekommen?“, fragte Riku. „Ja, habe ich. Das wunderschön! Chrissi hat geweint. – Und du nicht? – Nein… aber ich war kurz davor. – Schön das es dir gefallen hat. Ich hoffe, du weißt, was ich damit sagen wollte. – Nein was denn? – Das hier.“ Mit diesen Worten drückte Riku mir einen Kuss auf die Lippen. Ich drückte ihn leicht angewidert weg, doch einen Moment später lagen unsere Lippen wieder aufeinander. Diesmal erwiderte ich den Kuss.

Sami ging los, um noch Salat aus der Küche zu holen. Als er an der Terrassentür ankam, drehte er um und ging lachend wieder  zu den Anderen. Osmo fragte nur, was los sei. „Guck doch selbst!“, lachte Sami. Statt Osmo stand Chrissi auf und ging zur Terrassentür. Als sie mich und Riku sah, machte sie die Tür auf und sagte nur:„Das ist jetzt nicht euer Ernst, oder?!?!“ Ich löste mich von Riku und schaute sie verwirrt an:„Ähmmm…“ „Ja! Schon ok, kann ja verstehen, dass du froh bist, dich mit Riku wieder zu vertragen“, lachte sie, „Kommt ihr jetzt wieder raus?“ Ich schaute Riku an und er nickte. Chrissi holte schnell etwas Salat aus der Küche und begleitet mich und Riku wieder nach draußen. „Alles wieder gut?!“, fragte Samu lachend, dem Sami schon gesagt hatte, was er gesehen hatte. Auch Osmo, Raul, Sami und Jukka grinsten mich und Riku an. „Ja! Sie hat mir verziehen!“, sagte Riku und legte mir einen Arm um die Schulter. „Hat ja auch lang genug gedauert!“, lachte Jukka. Jetzt mussten wir alle lachen. „Ach, Honey?“, Riku schaute mich an. „Ja? – Die Hochzeit holen wir nach! Wenn du willst… “ Riku und ich setzten uns hin und er schaute prüfend auf meine Hand. „Wo ist der Ring?!?“, fragte er, als er sah, dass ich den Ring nicht trug. „Ich war stinke sauer auf dich! Da hab ich ihn ausgezogen und weggeworfen… aber aus irgendeinem Grund trage ich ihn seit drei Tagen in der Hosentasche mit mir rum“, ich holte den Ring aus der Tasche und legte ihn auf den Tisch. „Ziehst du ihn wieder an?“, fragte er und schaute mich süß an. Ich überlegte kurz, bevor ich den Ring nahm und an den Finger zog. Nachdem wir fertig gegessen hatten, erzählte Raul, dass wir noch am Abend auf ein Konzert von Mando Diao, die dort ihr neues Album vorstellen wollten, gehen würden. Also machten sich Chrissi und ich noch mal frisch und wir liefen 10 Minuten bis zu der Halle, in der das Konzert stattfinden sollte. Als wir dort ankamen, gingen wir an der Schlange Menschen vor der Halle einfach vorbei und direkt zum Hintereingang. Dort standen Björn, Mats und Carl-Johan schon und warteten auf uns. Die drei schauten mich und Riku verwirrt an, weil sie das von der Hochzeit mitbekommen hatten und uns jetzt Hand in Hand sahen. „Hei, Riku! Ich dachte Joanna sei sauer auf dich…“, begrüßte Mats ihn. „Das war ich auch… aber jetzt ist alles wieder in Ordnung!“, erwiderte ich und grinste Mats an. Wir begrüßten die drei mit einer Umarmung, bevor wir in die Halle gingen und die restlichen drei auch noch begrüßten. Dann gingen wir durch einen Flur wo die Crew in verschiedenen Räumen gerade dabei war, die Show vorzubereiten. Später kamen wir auf der Bühne an. Vor uns: Jede Menge Fans. Chrissi und Ich glaubten nicht, was wir da sahen. Die Jungs von Mando Diao hatten ihre Gitarren und Drumsticks in der Hand und liefen hinter uns her, ebenfalls auf die Bühne. Die Fans krischen los. Björn stellte sich ans Mikrofon und begann zu reden:“ Hallo! Schön das ihr alle gekommen seid! Das bedeutet uns sehr viel. Ihr wisst, heute wird es besonders: Wir stellen euch unser neues Album vor! Außerdem möchte ich bitten, das die beiden hinter mir bitte neben mich kommen.“ Chrissi und ich standen wie fest gefroren vor Carl-Johan. Doch als er uns einen Schubs gab, konnten wir uns von der Stelle bewegen, zu Björn hin.

„Das sind Joanna und Chrissi! Sie sind die Freundinnen der Mitglieder einer ebenfalls sehr bekannten Band. Bitte begrüßt mit großem Applaus: SUNRISE AVENUE!“ Die Fans jubelten, als unsere Jungs die Bühne betraten. Samu und Riku winkten freundlich. Jukka kam zu uns nach vorne und stellte sich neben Chrissi. Er drehte sie zu sich und küsste sie. Die Fans jubelten immer noch. Riku kam langsam aber sich auch zu mir und küsste mich ebenfalls. Mats, der alles von weiter hinten sah, fing an zu pfeifen. Alle mussten lachen, auch Chrissi und ich mussten lächeln beim küssen. Als ich mich von Riku und Chrissi sich von Jukka gelöst hatte, blieben wir immer noch reglos vorne am Rand der Bühne stehen. Samu, Sami, Osmo, Raul kamen auch nach vorne.

Björn zeigte mit der Hand auf den Graben, wo wir uns hineinstellen sollten. Riku sprang von der Bühne und breitete die Arme aus. Ich sprang hinunter in seine Arme. Chrissi war auch schon unten. Samu und der Rest kamen direkt danach. Chrissi und Jukka setzten sich auf den Boden und hielten Händchen. Riku ließ sich ebenfalls auf den Boden fallen. Ich blickte die Jungs von Mando Diao dankbar an und setzte mich auch hin. Wir genossen das wunderbare Konzert. Die Stimmung war super. Das Album war ihnen wirklich sehr gut gelungen. „Danke! Danke, für diese wunderbare Nacht!“, sagte Carl-Johan zu allen in der Halle. Wir standen auf und kletterten auf die Bühne zurück. Ich fiel Björn in die Arme. „Danke! Das war einfach wundervoll!“, sagte ich. Riku blickte finster drein, aber als ich wieder zu ihm kam, lächelte er wieder. Jukka und Chrissi unterhielten sich mit Daniel, Patrick und Mats.

„Wollen wir den Jungs noch abbauen helfen?“, fragte Raul. Alle nickten und wir halfen noch. Nach 2 Stunden war alles wieder in den LKW geladen und wir verabschiedeten uns von Mando Diao, weil diese nun wieder nach Schweden zurück fuhren. Chrissi und ich umarmten alle noch mal, bevor sie den Bus betraten. Dann fuhren sie auch schon los. Ich winkte noch aus Spaß. Jukka lachte und stellte sich neben mich, um ebenfalls zu winken. Riku und Chrissi konnten sich nicht mehr halten vor Lachen. Aber als der Bus endgültig verschwunden war, wurden wir wieder „normaler“. „Das war ein wunderbarer Abend!“, hörte ich Chrissi zu Jukka und den anderen sagen. Ich stand allein in einer Ecke. Riku war ebenfalls bei Jukka und co., bis er plötzlich bemerkte, dass ich nicht mehr dabei stand. Er kam angelaufen und fragte:“ Honey, was ist los?“ Ich drehte mich zu ihm um und antwortete schließlich:“ Ach nichts.. Ich habe nur gerade an etwas gedacht... – An was? – Wie das alles funktionieren soll! Morgen fahren Chrissi und Jukka in die Flitterwochen. Und wir haben noch nicht mal geheiratet… – Oh man Honey, da drüber machst du dir Gedanken? – Ja mache ich! Ich meine... wie soll das alles funktionieren? – Das stehen wir zusammen durch! Ich habe das schon einmal verbockt, zweimal soll das nicht passieren! Glaube mir Honey, wir schaffen das! Zweifle nicht zu sehr an uns!“ Ich nickte und umarmte Riku. Dann liefen wir wieder zu den anderen.

„Joanna, was ist los?“, fragte Sami. „Nichts, ist schon gut“, entgegnete ich schnell, um nicht weiter auf das Thema einzugehen. Doch Sami stocherte:“ Nee… sag mal bitte!“ Ich schüttelte den Kopf, doch als Samu ebenfalls wissen wollte, was gerade los war, antwortete ich dann doch:“ Ja, also gut. Ich hatte gerade wieder Rikus Aktion im Kopf... und mit der Hochzeit, wie wir das alles machen sollen und so was. Aber Riku meint, das er es einmal verbockt hätte und es jetzt nicht noch ein zweites Mal verbocken wolle.“ Riku nickte mit ernster Miene. „Stimmt und ich habe gesagt, dass du nicht so viel an dir und an uns Zweifeln sollst!“, sagte er darauf. Mit einem lustigen Unterton fügte er dann noch dazu:“ Das ist eine schlechte Eigenschaft von dir, Frau Rajamaa!“ Ich drehte mich schmollend um, wurde aber von Chrissi wieder umgedreht und ich antwortete schnippisch:“ Ich will aber nicht sagen, das du hier komplett ohne schlechte Eigenschaften lebst, Herr Rajamaa!“. „Na Na! Honey, ich will das Ganze nicht noch einmal durchmachen!“, sagte Riku. Ich schaute ihn sauer an. Doch als er mich küsste, war alles wieder vergessen. Dann stiegen wir in unser kleines Busschen ein. Der Fahrer ließ Chrissi und mich bei uns zu Hause raus. Wir verabschiedeten uns noch schnell von den Jungs und gingen dann ins Haus. Wir gingen ins Wohnzimmer um uns noch ein bisschen zu unterhalten, bevor Chrissi am nächsten Morgen wegfuhr:“ Das war ein traumhafter Abend, oder?“, fragte Chrissi. „Ja war es. Es war wirklich atemberaubend. – Das klingt ja sehr begeisternd, bedrückt dich etwas? Joanna, du weißt, du kannst mir alles erzählen! – Ja.. es ist nur, wieso konnte ich Riku so schnell verzeihen? Und damals, weißt du noch, als wir eine Woche hier bei den Jungs in Helsinki waren, als Jukka und Riku uns ‚gestalkt‘ haben... wir konnten ihnen nicht lang böse sein – Oh Gott, Joanna! Du machst mir echt langsam Sorgen! Weißt du, ich glaube einfach, dass du mit Riku, und ich mit Jukka den Mann fürs Leben gefunden hast ... Er liebt dich so doll! Glaub mir, er würde alles aufgeben, nur das du ihm verzeihst. - Wie du meinst… Naja ich schlafe einfach mal eine Nacht darüber! Achja und Chrissi, schreib mir eine SMS wenn ihr gut angekommen seid!“ Chrissi nickte lachend und wir gingen in unsere Zimmer. Chrissi nahm ihr Handy aus der Tasche und wählte Rikus Nummer. „Rajamaa“, meldete sich Riku. „Hei Riku, Ich bin’s, Chrissi! – Ach Hei! Was rufst du so spät denn noch an? – Ich wollte dir nur sagen… Joanna ist leicht misstrauisch, weißt du, sie will einfach nicht verstehen, warum sie dir so schnell verzeihen konnte – Ich weiß es selber nicht. Ich hätte auch nicht erwartet, dass sie mir überhaupt verzeiht... – Och Riku, doch das hätte sie so oder so! – Wenn du meinst… aber ich kann mir Joannas verhalten im Moment auch nicht erklären… – Ey Riku, wie wärs wenn du morgen Früh mitkommst, also ich meine, du könntest ja mit Jukka kommen… er muss sowieso hier her, weil unser Flug um 10 Uhr geht. Und ich denke Joanna freut sich auch wenn du vorbei kommst... – Ja kann ich machen! Wir sehen uns dann morgen! – Ja bye!“

Kapitel 17

Am nächsten Morgen packte Chrissi noch ein paar letzte Sachen in ihren Koffer, als ich in ihr Zimmer kam. „Hei!“, sagte sie als sie mich bemerkte. „Hei! Ich wollte nur sagen, dass ich über unser Gespräch gestern nachgedacht habe… Du hast Recht! Riku ist wirklich mein Traummann und ich könnte nicht ohne ihn leben… - Na siehst du? Und wenn ihr zwei dann auch noch verheiratet seid, kann nichts mehr passieren! – Hmja.. weißt du? Es ist nur immer noch ziemlich schwer zu glauben, dass das hier mit den Jungs und Helsinki und allem wirklich wahr ist! – Es ist aber wahr! Und damit ich es nicht vergesse… Jukka möchte, dass ich bei ihm einziehe… ist das ok für dich? – Aber dann bin ich ja ganz allein in diesem riesigen Haus! – Ich weiß…“ In diesem Moment klingelte es an der Tür. Chrissi machte den Koffer zu und ging zur Haustür, um sie zu öffnen. Sie begrüßte Jukka mit einem stürmischen Kuss. Riku drückte sich an den beiden vorbei ins Haus. Er kam auf mich zu und blieb wenige Zentimeter vor mir stehen. Er schaute mir in die Augen und sagte:„ Du bist so wunderschön! Ich weiß ganz ehrlich nicht, womit ich dich wunderschöne Frau verdient habe… Ich liebe dich soweit das Weltall ist und das will ich der ganzen Welt zeigen. Ich schwöre, dass ich dir nie mehr weh tun werde!“ „Riku… das ist das süßeste, was ich je von einem Mann gehört habe! Ich weiß auch nicht wirklich, mit was ich dich verdient habe, aber was ich sowas von sicher weiß ist, dass du mein absoluter Traummann bist!“, antwortete ich darauf fast weinend vor Rührung. Jetzt verschmolzen unsere Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss. Chrissi und Jukka waren schon in die Küche gegangen und deckten lachend den Tisch, als Riku und ich in die Küche kamen. Nach dem Frühstück fing Jukka an zu reden:„ Sweetheart? Hast du schon über meine Bitte nachgedacht?“ „Ja… ich hab auch mit Joanna angefangen darüber zu reden heute Morgen, kurz bevor ihr kamt…“ „Welche Bitte?“, fragte Riku verwirrt. „Jukka möchte, dass Chrissi zu ihm zieht… aber ich will ganz ehrlich nicht alleine hier wohnen…“, erklärte ich ihm. „Honey? Willst du zu mir ziehen?“, fragte mich Riku. „Würde ich gerne… aber dann hat Jukka das Haus umsonst gekauft…“, antwortete ich. „Ich kann auch meine Wohnung verkaufen und ziehe hier ein. Mir ist eigentlich egal, wo ich wohne! Hauptsache ist, dass ich bei meinem Schatz bin!“, erwiderte Jukka. „Du  bist so süß! Würdest du echt deine Wohnung verkaufen um hier einzuziehen? – Natürlich, Sweetheart!“ „Also, um das festzuhalten, Joanna zieht bei mir ein und Jukka verkauft seine Wohnung und zieht hier ein, richtig?“, resümierte Riku. Wir nickten und beschlossen, dass ich während den Flitterwochen von Chrissi und Jukka zu Riku ziehen würde. Jukka sah auf die Uhr und sah, dass er und Chrissi losmussten. Riku und ich fuhren die beiden zum Flughafen und verabschiedeten uns von ihnen, bevor sie im Check In verschwanden. „Na, komm, Honey! Wollen wir mal anfangen deine Sachen zu packen“, sagte Riku, legte einen Arm um mich und wir gingen zum Auto, um zurück zur Villa zu fahren.

Kapitel 18

Als wir dort ankamen, ging ich in den Keller, um ein paar Kartons zu holen. Riku  war schon in meinem Zimmer. Als ich ins Zimmer kam, fragte er, wo die Bilder von meinem Nachtschrank waren. Ich wies mit dem Zeigefinger schüchtern auf den Mülleimer. Riku ging dorthin und zog die zersplitterten Bilderrahmen aus dem Mülleimer. „Was ist denn damit passiert?“, fragte er. „Vor zwei Wochen…“, antwortete ich nur. Er nickte schuldbewusst, legte die Bilder auf den Tisch, nahm einen Karton und klappte diesen auf. Ich nahm diesen Karton, ging in meinen begehbaren Kleiderschrank und packte meine T-Shirts ein. Währenddessen schraubte Riku die Gitarrenhalterung von der Wand ab. Als der erste Karton voll war, ging ich in den Flur und stellte den  Karton dorthin. Genau in dem Moment klingelte es an der Tür und Samu stand davor. „Hei! Ich habe gehört, ihr könntet eine helfende Hand gebrauchen“, begrüßte er mich. "Komm rein!", sagte ich und Samu kam ins Haus. Ich lief wieder in mein Zimmer, um weiter zu packen. Riku hatte mittlerweile meine Gitarren plus Zubehör eingepackt und wollte sie gerade runter bringen. Ich beauftragte Samu, meinen Laptop und allen Elektronikkram in eine Kiste zu packen und diese

ebenfalls runter zu bringen. Ich machte da weiter, wo ich aufgehört hatte, beim Kleiderschrank. Aber schon wenige Minuten später hatte ich alles in die restlichen Kisten gepackt. Das Hochzeitskleid, was Riku natürlich nicht sehen durfte, hatte ich unter meine Hosen gepackt und da ich meine Klamotten sowieso allein auspacken werde, fiel es dort nicht auf. Ich schaute ein letztes Mal in alle Ecken damit ich auch nichts vergaß. Dann machte ich das Licht aus und fing an, die Kisten nach und nach auch in den Flur zu schleppen. Samu war mit der Elektronik Kiste mittlerweile auch fertig und hatte diese weggebracht. Riku kam gerade wieder, als ich mein heiliges Sunrise Avenue Poster von der Wand nahm, es aus dem Rahmen holte und zusammenrollte. Ihm drückte ich den Rahmen in die Hand. Das Poster wollte ich unbedingt selbst tragen. Dann nahm ich noch meine Handtasche, und meine Kamera bevor ich das Licht ausknipste und die Tür zumachte. Ich lief hinter Riku her, in den Flur, um die Kisten in sein Auto zu packen. Samu stand schon in der Tür, mit einer Kiste im Arm. Riku holte den Autoschlüssel aus der Hosentasche und öffnete das Auto. Samu ging voran, ich hinterher. Er setzte die Kiste auf und schob sie dann weiter in den Kofferraum. Ich drückte ihm dann noch meine Kiste in die Hand, die er ebenfalls hinein stellte. Dann lief ich zu Riku zurück und nahm meine Gitarren und lief wieder zu Samu, der diese verstaute. So ging das immer abwechselnd.

Mal lief Riku zum Auto, mal ich. Bis wir schließlich die Hälfte der Kisten eingepackt hatten und das Auto voll war. "Bis später Samu!", sagte ich noch, bevor Riku und ich uns auf den Weg machten. Als wir an Rikus Haus ankamen, räumten wir den Kofferraum wieder aus und stellten alles irgendwie so in Flur und Wohnzimmer, dass man gerade noch so mit einer Kiste durchkommen konnte. Dann fuhren wir wieder los, um weitere Kisten zu holen. „Ich muss noch mal im Wohnzimmer und der Küche nach Sachen von mir schauen…“, sagte ich, als wir dort ankamen, und ging los, um noch ein paar Sachen zu suchen, die ich dort gelagert hatte. So packte ich zum Beispiel ein paar CDs, Bücher und einen großen Teddybären, den Chrissi mir aus Paris mitgebracht hatte, als sie dort auf Geschäftsreise war. Während ich noch zwei Kisten vollpackte, luden Samu, der auf uns gewartet hatte, und Riku das Auto schon mit den nächsten Kisten ein. Als ich meinen restlichen Kram gepackt hatte, half ich en beiden. Das Auto war schnell wieder voll und so fuhren Riku und ich nochmal zu seinem Haus, um alles auszuladen. „Honey? Das war alles! Wir haben schon fast 8… Räum dir ruhig die Hälfte von meinem Schrank frei, dann kannst du anfangen, deine Klamotten auszuräumen, während ich essen mache“, sagte er als wir das Auto leer hatten. Ich nickte, nahm eine Kiste mit und ging in sein Schlafzimmer. Dort fing ich an, die Stapel von Riku so aufeinander zu schichte, dass die eine Hälfte des Schrankes nach und nach frei wurde. Als ich damit fertig war, öffnete ich die Kiste und räumte meine Sachen in die freien Fächer. Gerade als der erste Karton leer war, rief Riku mich zum Essen. Es gab Karjalanpiirakka, mit leicht gesüßtem Milchreis gefüllte Teigtaschen. „Hast du die selbstgemacht?“, fragte ich positiv überrascht von dem Geschmack. „Ja“, lachte Riku, „Überrascht, dass Männer kochen können? - Nein, das nicht… aber ich habe mir nie vorgestellt, dass Rockstars sich selbst kochen können. – Tsja.. dann weißt du jetzt, dass es anders ist. – Ja! Dich lasse ich öfters kochen.“ Wir fingen total an zu lachen. Als wir uns wieder eingekriegt hatten, aßen wir weiter. Nach dem Abendessen kuschelten wir uns auf Rikus Couch und guckten einen Film. Dabei schlief ich ein, weil der Tag so anstrengend gewesen war. Als ich aufwachte, lag ich an Riku gekuschelt in seinem, oder besser gesagt UNSEREM Bett. Ich schloss die Augen wieder und schlief zufrieden ein.

Kapitel 19

Nachdem Chrissi und Jukka eingecheckt hatten, warteten sie aneinander gelehnt, dass ihr Flug ginge. „Wir sind verheiratet!“, flüsterte Chrissi immer noch ungläubig. „Ja, Sweetheart, wir zwei sind verheiratet! Und bald wohnen wir auch noch zusammen. – Wenn ich überlege, wie wir uns kennengelernt haben… Die Woche bei euch war damals ein Traum! Und diese Woche jetzt immer und immer wieder zu erleben… Wow! – Ja, jeder Tag mit dir ist für mich so wertvoll! Ich habe nie jemanden so sehr geliebt wie dich! – Jukka, du bist so unendlich süß! – Ich kann nun mal nicht anders, wenn meine Traumfrau bei mir ist. Ich liebe dich so sehr! – Ich dich auch!“ Die beiden küssten sich leidenschaftlich. Als sie sich voneinander lösten und auf die Anzeigetafel sahen, sahen sie, dass sie in den Flieger einsteigen konnten. Sie standen auf, gingen Hand in Hand zum Flieger. Dort eingestiegen, setzten sie sich auf ihre Plätze und Chrissi lehnte sich sofort an Jukkas Schulter. Jukka hatte Chrissi extra den Fensterplatz überlassen und er saß im Gang des Jumbojets. Der in Reihen aufgeteilt war. Am Rand, an den Fenstern, jeweils zwei Plätze und in der Mitte vier. Die beiden hatten Glück, sie hatten die beiden Plätze am Fenster. Chrissi drehte den Kopf zum Fenster hin und starrte hinaus. Sie sah jede Menge Wolken, die vorbeizogen. Das entspannte sie so sehr das sie einschlief. Jukka legte seinen Arm um sie, zog sie zu sich und küsste ihr vorsichtig auf die Stirn. Beide wussten, es würde ihnen nicht schaden zu schlafen, denn sie würden noch etwa 9 ein halb Stunden fliegen, bevor sie in Los Angeles landen würden. Also beschloss Jukka, auch etwas zu schlafen. Als Chrissi wach wurde, waren es gerademal noch 30 Minuten bis zur Landung. Jukka schlief noch tief und fest. Chrissi setzte sich auf und küsste auf seine Wange, bis er ebenfalls wach wurde. "Na Jukka, gut geschlafen?", fragte Chrissi ihn. Jukka setzte sich auch auf bevor er müde antwortete:" Ja und selbst?" Chrissi nickte. Jukka holte seine Sonnenbrille aus dem Handgepäck und setzte sie sich auf den Kopf. Chrissi tat das ebenfalls und lehnte sich wieder in den Sitz zurück, doch Jukka blieb noch nach vorne gebeugt sitzen und wühlte in seiner Tasche herum. "Was suchst du?", fragte Chrissi. Jukka drehte den Kopf zu ihr und sagte dann:" Ich suche nur unsere Pässe, die wir gleich für die Kontrolle brauchen und unsere Reiseunterlagen...... ach hier sind sie ja!" Jukka holte sie heraus und legte sie auf seinen Schoss. Dann blinkte auch schon das "anschnallen" Schild über ihren Köpfen. Chrissi beachtete es sofort und schnallte sich wieder an. Jukka musste erst noch von ihr aufgefordert werden, bevor er sich ebenfalls anschnallte. Das Flugzeug landete pünktlich am Flughafen von LA. Als Jukka und Chrissi das Flugzeug verließen, setzten sie sich ihre Sonnenbrillen auf. Chrissi war aufgeregt. Sie war noch nie in den Vereinigten Staaten gewesen. LA war auch schon immer einer ihrer größten Träume gewesen. Aber das sie ausgerechnet mit ihrem Ehemann, dem Keyboarder und Produzenten ihrer Lieblingsband, hier her flog, gab dem ganzen das I-Tüpfelchen. Als erstes mussten die beiden durch die Sicherheitskontrolle, doch das war schnell erledigt. Dann holten sie ihr Gepäck. Nur noch die Pässe vorzeigen und jetzt konnten sie voll und ganz mit den Flitterwochen beginnen. Sie verließen den Flughafen etwa eine Stunde nach der Landung. Die Sonne schien stark. Es war sehr heiß. Die Palmen ragten hoch in den Himmel. Die beiden mussten jetzt nur noch ihren Reiseveranstalter finden, der ihnen die Busnummer gab. Chrissi sah ihn zuerst. Sie verlangte die Nummer und beide gingen zu ihrem Bus, die Nummer 467. Der Bus stand relativ weit vorne. Und der Fahrer war, nach Jukkas Meinung, auch sehr freundlich. Sie gaben dem Fahrer ihr Gepäck, der es hinten verstaute. Dann konnten sie einsteigen."Und wie ist der erste Eindruck von LA?", fragte Jukka. "Es ist wunderschön hier!", antwortete Chrissi sofort. Jukka lachte, als Chrissis Augen groß wurden. Nach zwanzig Minuten Busfahrt, erreichten sie auch schon das Hotel. Es lag direkt am Meer und hatte einen privaten Strand. Der Fahrer gab ihnen das Gepäck zurück und sie gingen ins Hotel. Als sie hinein gingen, waren beide überwältigt, von der Größe des Hotels. An der Rezeption bekamen sie ein Band ums Handgelenk. Direkt dann auch ihren Zimmerschlüssel. Jukka ging vor in den Aufzug. Chrissi folgte ihm. Sie mussten in den 4 Stock. Dort hatte Jukka für die zwei Wochen eine Suite bestellt. Als Chrissi den Schlüssel ins Schloss steckte, platzte sie fast vor Aufregung. Jukka bemerkte das und umarmte sie. Das Zimmer war jetzt auch aufgeschlossen. Chrissi ging voran, blieb aber mit offenem Mund fast direkt vor der Tür stehen. "Sweetheart? Ist alles in Ordnung?", fragte Jukka lachend, wobei er sich zwischen der Tür und Chrissi hindurch quetschte. Er stellte sich vor sie. Chrissi war überwältigt und fiel Jukka in die Arme. "Danke! Danke, dass du mir gerade den schönsten 'Urlaub' meines Lebens bescherst." Jukka schob sie ein wenig von sich weg und schaute ihr viel sagend in die Augen, bevor er sie küsste. Die Lippen der beiden verschmolzen zu einem langen Kuss. Jukka ging ins Schlafzimmer, sich immer noch mit Chrissi küssend und beide ließen sich aufs Bett fallen. Er breitete die Arme aus und Chrissi legte sich an seine Brust. So verweilten sie wieder einen Moment bis Jukka sagte:" Na komm Sweetheart, wir müssen auch noch auspacken!" Chrissi setzte sich auf und sagte:" Okay, dann los!" Sie stürmte ins Wohnzimmer der Suite und holte ihren Koffer. Wieder bei Jukka angekommen fügte sie hinzu:" Denkst du, dein Koffer kommt dir entgegengeflogen? Na los aufstehen und holen!" Jukka gehorchte sofort und holte seinen ebenfalls. Nun noch auspacken und die Flitterwochen konnten beginnen!

Kapitel 20

Mein Handy weckte mich am Morgen, indem es mit meinem SMS-Ton eine Nachricht von Chrissi ankündigte. Ich lag noch wie gestern Abend, an Riku, der noch schlief, gekuschelt. Ich griff nach meinem Handy, entsperrte es und sah erst mal gar nichts, weil das Display so blendete. Nach ein paar Sekunden sah ich dann die Nachricht von Chrissi: Hey Süße!

Sind gut hier gelandet. Es ist einfach traumhaft schön! Die Sonne scheint und unser Hotel hat ein eigenes Stück Meer J Ich wünschte, du wärst auch hier, um das alles zu sehen! Hab dich lieb <3

Chrissi

 

Ich grinste. Das war meine beste Freundin, wie sie leibt und lebt. Neben mir fing Riku an zu grummeln:„Handy aus! Weiterkuscheln!“ Ich sperrte mein Handy wieder, legte es weg und kuschelte mich wieder an Riku, der einen Arm um mich legte. Ich schlief nochmal ein. Das nächste Mal wurde ich wach, weil Riku mich vorsichtig wegschob, um aufzustehen. Ich stieg auch aus dem Bett, holte mir frische Klamotten aus dem Schrank und ging ins Bad, um mich fertigzumachen. Als ich wieder herauskam, ging Riku ins Bad und ich in die Küche. Ich öffnete den Kühlschrank und überlegte, was ich daraus alles auf den Tisch stellen konnte. Ich machte eine Platte, auf der Wurst und Käse lag. Nebenbei backte ich Brötchen und Croissants auf, die ich in Rikus Schrank gefunden hatte und stellte auch Marmelade und Nutella auf den Tisch. Gerade als ich die Brötchen aus dem Ofen holen wollte kam Riku in die Küche:„Na, Honey? Alles gefunden?“ Er grinste mich an bevor er mich küsste. Ich nickte, holte nun die Brötchen aus dem Ofen und legte sie in einen Brotkorb, den ich danach auf den Tisch stellte. Ich setzte mich neben Riku an den Tisch und wir begannen zu frühstücken. „Ich räum mal weiter aus“, sagte ich, als wir fertig waren und stand auf. „Kann ich dir etwas helfen? – Hm… darf ich meine Gitarren mit zu deinen stellen? – Klar! Wieso nicht? – Keine Ahnung… aber dann könntest du die Halterung wieder befestigen. – Mach ich! Sonst noch irgendwas? – Ja… die zwei Kisten mit den CDs und dem Kram könntest du auspacken. – Ok!“ Ich holte mir eine Kiste mit Klamotten und ging ins Schlafzimmer. Dort machte ich die Kiste auf und erschrak, als ich erkannte, dass das die Kiste mit dem Hochzeitskleid war. Ich machte die Kiste wieder zu und stellte sie erst mal zur Seite. Ich holte eine andere Kiste und packte diese aus. Als sie leer war, holte ich die letzte Kiste mit Klamotten aus dem Flur und räumte deren Inhalt in den Schrank. Als auch diese Kiste leer war, ging ich zu Riku ins Wohnzimmer und half ihm, meine CDs und Bücher unterzukriegen. Nachdem wir alle Kisten leer hatten und das Foo Fighters Plektrum einen besonderen Platz gefunden hatte, sanken wir erschöpft auf die Couch und blickten uns um. „So, Honey, müssen wir nur noch eine Party schmeißen, um deinen Einzug hier zu feiern!“, lachte Riku mich an. „Können wir das machen, wenn Jukka und Chrissi wieder zurück sind? Ich möchte die beiden gerne dabeihaben… - Klar! Was immer mein Schatz will! – Riku… wann wollen wir eigentlich die Hochzeit nachholen? – So bald wie möglich! Ich liebe dich so unendlich und je früher wir heiraten, desto besser ist es! – Du bist so süß! Ich weiß gar nicht, was ich ohne dich machen sollte… Ich liebe dich auch so unendlich doll!“ Wir küssten uns voller Liebe. Dieser Kuss wollte nicht enden, doch Rikus Handy unterbrach ihn dennoch. Wir lösten uns voneinander und Riku ging ans Telefon. Wie es sich anhörte, war Sami am anderen Ende. Er wolle, dass wir ins Studio kämen, erklärte Riku, nachdem er aufgelegt hatte. Also zogen wir uns unsere Schuhe an und stiegen ins Auto. Eine Viertelstunde später parkte Riku das Auto vor dem Studio. Wir gingen hinein und begrüßten die Anderen, die schon auf uns warteten. „Was gibt es?“, fragte ich neugierig. „Wir wollten nur mal eben mit dir über etwas reden…“, antwortete Samu. „Und das wäre?“, hakte ich nach. „Hör einfach zu“, sagte Osmo und die Jungs fingen an, auf mich einzureden. „Ähh… bitte ein bisschen langsamer… ich kann euch, wenn ihr so schnell redet nicht so gut verstehen…“, sagte ich nach ein paar Minuten verwirrt. „Ok, dann noch mal langsamer… Wann heiratet ihr jetzt? Weil wir wollen die ganze Feier für euch planen, wir wollen euch den ganzen Stress nicht nochmal zumuten“, erklärte Raul nochmal langsam für mich. Ich nickte dankbar:„ Das wäre furchtbar nett, aber Riku und ich wissen noch nicht genau, wann wir heiraten wollen…“ Sami entgegnete, dass Riku und ich lange genug gewartet hatten und wir sonst vielleicht wieder Probleme bekommen könnten. „Wir wollen aber mindestens warten bis Jukka und Chrissi aus LA wiederkommen…“, erwiderte Riku. „Na gut…wie wäre es mit dem Donnerstag, nachdem die beiden zurück sind? Also in … 17 Tagen?“, fragte Sami. „Wenn das für Joanna in Ordnung ist…“, Riku schaute mich an. Ich überlegte kurz, bevor ich strahlend nickte.

Impressum

Texte: Außer die Charaktere Chrissi und Joanna, existieren alle Personen wirklich.
Tag der Veröffentlichung: 19.10.2013

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