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Der Winter ist da


Ach wie überraschend, - der Winter ist wieder da! Ich kann ja nun, wie übrigens die meisten Verkehrsteilnehmer, nicht lesen. Nein, - stop! -, ich meine den Kalender und insbesondere die Monatsangaben. Vielleicht sollte ich besser sagen, ich denke nicht darüber nach. Gut, denken lernt man eigentlich schon in der Schule, aber mancher lernt das nie. Soll es tatsächlich geben.

Ich will mich hier nicht über die einzelnen Bildungsgrade auslassen. Das hat nämlich eigentlich nichts mit der Schulbildung zu tun, sondern eher mit dem Gefühl. Das hat jeder Mensch, -egal ob Ausländer, Hilfsschüler, ggf. (heißt: gegebenenfalls) auch die Leute im sogenannten „Öffentlichen Dienst“. Hier gibt es allerdings neben dem Gefühl auch Vorschriften und den Weitblick der vorgesetzten Verantwortlichen; die Untergeordneten müssen sie dann ausführen.

Zurück zum Thema: der Winter ist da. Komisch, der hat keine Uhr oder so. Die „Salzeinkäufer“ sagen, er ist zu früh, - der Böse. Dabei war doch schon der Winter des letzten Jahres anders als sonst, - bei uns auf dem flachen Land. Er kam früher und, das ist besonders frech, er blieb länger, als es sonst üblich war. Schon kursiert der Begriff „Katastrophe“, übrigens ein Zustand, der selbst in meiner „groß-werd-Phase“ im Ruhrgebiet in den sechziger Jahren keineswegs unnatürlich war. Ich fuhr als Kind auf der Straße mit Schlittschuhen. Keiner fand das anormal.Heute ist man, - meine Generation ist beim öffentlichen Dienst mittlerweile im Pensionsstand oder unmittelbar davor -, von solchen Erfahrungen offenbar weit entfernt. Winter verbunden mit Schnee und Eis und das im Dezember ist augenscheinlich unvorstellbar.

Woher nur, liebe Leute, kommt die „weiße Weihnacht“? Also, ich kenne den Begriff schon seit meiner Kindheit, - im damals noch sehr dreckigen Ruhrgebiet. Eigentlich müsste jeder wissen, dass zum Winter auch Schnee gehört, wünschen es sich doch selbst die Flachländer. Ach Ihr armen Entscheidungsträger des „Öffentlichen Dienstes“, was hat nur diese Jahr wieder mit euch angestellt. Es folgt einfach nicht den Regeln der Verwaltung, Es liegt im Winter früher Schnee, vielleicht dauert böserweise der Winter auch noch länger.
Frechheit, die Geld kostet. Aber ist es nicht tatsächlich eher so, dass zum Jahresende sowieso alle Haushaltsstellen leergefegt werden, damit der Etat im neuen Jahr wieder stimmt? Da ist natürlich so schnell kein Geld für zusätzliche Salzlagerhaltung oder -beschaffung vorhanden.

Mir drängt sich der Eindruck auf, dass an entscheiden Stellen nicht marktwirtschaftlich gedacht wird oder werden kann. Jetzt muss Salz überteuert zugekauft werden, wenn man es denn bekommt, weil statistische Erhebungen zum Winter nicht mehr stimmen. Aber: der Bürger steht im Mittelpunkt aller Bemühungen! Schade, dass er zumindest auf dem flachen Land nichts von seiner Bedeutung bemerkt.

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Texte: alle Rechte beim Autor Titelfoto: bookrix-edition
Tag der Veröffentlichung: 23.12.2010

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