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Fire&Ice

Fire&Ice

Band 17

Alessio Lopez

 

 

 

 

Allie Kinsley

Bereits erschienen:

Fire&Ice 1 – Ryan Black

Fire&Ice 2 – Tyler Moreno

Fire&Ice 3 – Shane Carter

Fire&Ice 4 – Dario Benson

Fire&Ice 5 – Brandon Hill

Fire&Ice 5.5 – Jack Dessen

Fire&Ice 6 – Chris Turner

Fire&Ice 6.5 – Gregor Zadow

Fire&Ice 7 – Logan Hunter

Fire&Ice 7.5 – Jonas Harper

Fire&Ice 8 – Julien Fox

Fire&Ice 9 – Luce Suarez

Fire&Ice 10 – Joey Parker

Fire&Ice 11 – Matthew Fox

Fire&Ice 12 – Fabio Bellini

Fire&Ice 13 – Alex Altera

Fire&Ice 14 – Taylor Falk

Fire&Ice 15 – Dave Cooper

Fire&Ice 16 – Juan Garcia

Fire&Ice 17 – Alessio Lopez

 

Weil wir wir sind (Sweet like Candy)

 

Protect Me 1 – 8

Dangergous Love -Sammeband

 

Yearn for Adam

Yearn for Slade

Yearn for Deacon

Yearn for Liam

 

Wir sind mehr als Liebe – Curley

Wir sind mehr als Liebe – Riaz

Wir sind mehr als Liebe – June

Wir sind mehr als Liebe – Elyas

 

Hollywood Badboys 1 – Dylan

Hollywood Badboys 1 – Nate

Hollywood Badboys 1 – Sean

Hollywood Badboys 1 – Lucas

 

Gemeinschaftsprojekte:

Cinderella 1&2

Single Bells – Ein Professor zum Verlieben

Big Four – Ein Anwalt zum Küssen

Philadelphia Pucks – Caden&Paris

Ein Touchdown für Emmi

 

 

 

Copyright © 2021 Allie Kinsley

All rights reserved.

SW Korrekturen e.U., www.swkorrekturen.eu

Cover Foto: Bigstockphoto.com, ID: 85439567, Svyatoslava Vladzimirska

1 Prolog Talin

 

 

ALESSIO

 

Angespannt beobachtete er die Situation am Feuer. Der Streit kochte immer weiter hoch, und es würde nur noch Minuten dauern, bis der hitzköpfige Sandro sich mit Jason anlegte.

Die beiden waren wirklich eine explosive Mischung, die der Gruppe überhaupt nicht guttaten. Alessio wollte sich nicht einmischen. Er wollte keine Schlägerei, von der er genau wusste, dass Luce sie nicht gutheißen würde. Genau genommen würde Luce ihnen allen dafür den Arsch aufreißen.

Doch wenn es hart auf hart kam, würde er seinen Freunden zur Seite stehen. Blood in and blood out. Sie hielten zueinander.

Tyson warf ihm übers Feuer hinweg einen Blick zu, auch er hatte erkannt, dass es langsam heikel wurde. Er kratzte sich an seinem tätowierten Hals, ein Zeichen dafür, dass er nervös wurde.

Er stand bei Luce im Moment sowieso schon auf dünnem Eis und wusste genau, dass er sich eine weitere Schlägerei nicht mehr leisten konnte.

Alessio ging es ähnlich. Und er hatte an diesem Abend auch ehrlich gesagt keine Lust auf Ärger. Seine Hände taten vom Training weh und auch von dem großen Tattoo an Tysons Rücken, das er heute unter Joeys Anleitung weitergezeichnet hatte. Es würde eine Erweiterung zu dem an Tysons Hals werden. Er würde es seinem Freund niemals vergessen, dass Tyson seine lebende Leinwand spielte.

Logan und Chris stritten sich heftig über Trishs Schwangerschaft. Etwas, was Alessio niemals verstehen würde. Warum konnten sie sich nicht einfach freuen, dass alles in der Familie blieb?

Wenn er selbst Geschwister hätte, würde er sich nichts Besseres vorstellen können, als dass einer seiner besten Freunde auf seine kleine Schwester aufpassen würde. Man hätte immer alles im Blick, lil' Sis' wäre bestens versorgt und unter seiner Obhut.

Nun, Chris schien das irgendwie anders zu sehen und die Stimmung jeden Moment zu kippen, wenn er seine und Logans Mienen richtig interpretierte.

Juan stand auf, und Alessio war klar, dass es jetzt jeden Moment so weit sein würde, also stellte er sein Getränk zur Seite und beobachtete die Szene genauer.

Auf der anderen Seite entdeckte er Taylor und seine neue Freundin Fay. Die beiden wirkten auch irgendwie angespannt, zumindest kurzfristig, dann atmete Fay fast schon erleichtert auf.

"Huhu! Amber! Madlyn! Emily!", rief sie übertrieben laut und sprang auf. "Ich bin hier!" Ihr Winken war beinahe verzweifelt, deshalb drehte Alessio sich um, damit er sehen konnte, wer da den Berg heruntergestolpert kam. Er kniff die Augen zusammen, um mehr zu erkennen.

Amber, das Mädchen, dem Juan schon die ganze Zeit hinterhergaffte, stolperte und Tom drehte sich gerade noch rechtzeitig um. Er fing sie auf und lächelte dabei auf sie hinab.

Fuck! Das würde jeden Moment explodieren. Alessio sah es in Juans Blick, als dieser Amber aus Toms Armen riss. Sie knallte an Juans Brust, der nur weiter Tom böse anstarrte und auf Spanisch Flüche und Verwünschungen ausstieß.

Alessio wollte gerade aufspringen, um Juan zu helfen, als sich ein Mädchen einfach auf seinen Schoß fallen ließ. Sie kicherte angetrunken und schwankte, würde jeden Moment auf den Boden knallen, also legte er vorsichtig einen Arm um sie.

Die Szene um ihn herum geriet augenblicklich in den Hintergrund, denn Alessio konnte seine Aufmerksamkeit nicht von der lachenden Frau auf seinem Schoß weglenken.

"Heieiei! Warum sagt mir niemand, dass ihr hier all die heißen Kerle versteckt! Da wäre ich doch viel früher vorbeigekommen!" Sie grinste breit, während Alessio nur weiter blinzelte.

Sie sah atemberaubend aus. Ihre langen, dunklen Haare glänzten im Schein des Lagerfeuers, genauso wie ihre fast schon schwarzen Augen, die von dichten, dunklen Wimpern umrandet waren. Die vollen Lippen waren zu einem offenen Lächeln verzogen und sie wirkte so glücklich.

Ein Gefühl, das ihm selbst zugegebenermaßen irgendwie abhandengekommen war. Verloren im Alltag, seiner beschissenen Kindheit und dem viel zu gewaltbereiten Umfeld.

Sie war anders, sie war frei, sie war unbeschwert und glücklich.

Im Augenwinkel sah er, dass eines der anderen Mädchen Sandro zu einem der Strohballen zog. Dieser sah nicht weniger fasziniert aus, wie er sich fühlte.

Auch Juan wirkte ein bisschen entspannter, als Tom abwinkte und sich wieder setzte. Logan und Chris waren verschwunden, hatten wohl kein Interesse an dieser Auseinandersetzung.

Das konnte Alessio durchaus verstehen. Er selbst war mit der unerwarteten Wendung mehr als nur zufrieden.

Taylor und Fay lachten, und er sah, wie gut es den beiden miteinander ging. Wann immer er diese verliebten Paare – wie Luce und Tia oder auch Taylor und Fay – beobachtete, fühlte er sich wie ein Stalker. Als würde er sich passiv an dem Glück der anderen bereichern.

Wieder fiel sein Blick auf die lachende Frau auf seinem Schoß. Sie war unfassbar schön. Ihr schlanker Körper fühlte sich gut an auf seinem Schoß. Sie roch süß, nach Pfirsich und Kokos. Ihre streichelnden Finger an seinem Nacken sorgten dafür, dass er am ganzen Körper Gänsehaut bekam.

Ein Blick zu Tyson sagte ihm, dass dieser ebenfalls Interesse hätte. Sie teilten sich ihre Frauen fast immer. Für gewöhnlich war es Tyson, der die Frauen bezirzte und ihn dann irgendwann ins Spiel brachte. Aber diese Lady war ihm ja quasi auf den Schoß gefallen.

Wieder sah er nach unten und überlegte, wie sie wohl hieß, die Schönheit, die den Abend, ohne es zu wissen, um 180° gedreht hatte.

Als hätte sie seine Gedanken gelesen, sagte sie: "Ich bin Madlyn, und du?"

Es dauerte einen Moment, dann murmelte er leise: "Alessio." Dabei kam er sich vor wie ein absoluter Vollidiot.

Ein Blick zu Tyson bestätigte ihm, dass er sich nicht nur so fühlte, sondern auch genauso aussah. Innerlich verdrehte er über sich selbst die Augen.

Aber Tyson, high wie er von seinem Joint an diesem Abend war, interessierte sich nicht weiter für ihn, ließ ihn ganz allein mit dieser Wahnsinnsfrau.

An jedem anderen Abend hätte er sich über seinen Freund geärgert, aber nicht an diesem. Denn Madlyn, sie war etwas ganz Besonderes.

Es schien ihr auch nicht sonderlich viel auszumachen, dass er sich nicht mit ihr unterhielt. Einfach nur schweigend saß er da und beobachtete sie und ihre Freundinnen, wie sie die angespannte Stimmung am Feuer immer weiter auflockerten. Sie machten Späße und feierten, überredeten alle dazu, noch die ein oder andere Runde zu trinken, obwohl jeder wusste, dass sie am nächsten Tag fit sein mussten für die Abreise.

Auch Alessio war es egal, er war nur durch und durch fasziniert von ihr, ihrem Lächeln, ihren Haaren, ihren Bewegungen.

Als sie sich weit nach Mitternacht dazu entschieden, zurück in ihr eigenes Lager zu gehen, wollte er protestieren. Doch wohin sollte er sie schon mitnehmen. Das Gemeinschaftszelt?

"Ich begleite euch zurück", sagte er leise, als sie sich zum Aufbruch entschlossen. Es waren nur noch wenige Leute rund um das Feuer, die meisten hatten sich bereits in ihre Zelte verzogen, um für die Heimreise fit zu sein.

"Oh, ein Gentleman", gab sie grinsend zurück. "Aber gern, falls uns unterwegs wilde Tiere überfallen." Sie zwinkerte.

Er nahm ihre Hand in seine, half ihr den Wall hinauf und ließ auch dann ihre Hand nicht los. Es fühlte sich gut an, mit ihr hier so zu gehen. Hand in Hand, über ihnen nichts als die Sterne.

Vor ihnen gingen Sandro und das andere Mädchen, aber sie trödelten so lange, dass sie die beiden bald aus den Augen verloren hatten.

Bei Nacht war Talin noch spektakulärer als bei Tag. Der letzte Abend war immer ein bisschen von Wehmütigkeit durchzogen, das lag wie eine Decke über dem ganzen Lager. Wo sonst überall die Partys und Gelage am Gange waren, herrschte jetzt überall Ruhe. Nur die Lagerfeuer brannten noch immer überall, erhellten die Sitzplätze und Zelte.

Morgen würde all das abgebaut und abtransportiert werden und sie alle mussten zurück in ihren Alltag. Das war sowieso schon immer ätzend, aber in diesem Jahr störte es ihn ganz besonders. Er wollte diese Frau kennenlernen, wollte mehr Zeit mit ihr verbringen, mehr von ihr wissen.

Doch es fiel ihm so schwer wie üblich, eine Konversation zu führen. Deshalb war er ja so ein gutes Team zusammen mit Tyson, der ihm diesen Part immer abnahm.

"Also … gute Nacht", sagte sie lächelnd.

Dann beugte sie sich zu ihm und küsste ihn auf die Lippen. Nur leicht, fast unschuldig, aber dieser Kuss zog ihm den Boden unter den Füßen weg. Er war einzigartig, atemberaubend und setzte seinen gesamten Körper in Flammen.

Anschließend drehte sie sich einfach um, ging in ihr Zelt und kam auch nicht mehr heraus.

Alessio blieb noch eine ganze Weile an Ort und Stelle stehen, konnte sich nicht bewegen, war völlig erschüttert von den letzten Minuten.

Er musste sie wiedersehen. Komme, was wolle.

 

 

 

 

 

 

 

 

2 Boston




ALESSIO


Gelangweilt sah er sich im Club um. Es war irgendwie doch immer dasselbe. Am Anfang war das Chase noch spannend. Sie alle kamen sich unendlich cool vor, weil sie nicht nur in einen der angesagtesten Clubs Bostons kamen, sondern zusätzlich sogar noch Zutritt zum VIP-Bereich bekommen hatten.

Das alles nur dank Luce. Alessio konnte überhaupt nicht mehr in Worte fassen, wie sehr sich sein Leben verändert hatte, seit Luce ihn zu sich geholt hatte.

Er hatte unfassbares Glück gehabt und er würde Tyson auf ewig dankbar sein. Eigentlich war er viel zu alt für Luces Programm. Mit seinen mittlerweile 28 Jahren gerade mal fünf Jahre jünger als Luce.

Vor ziemlich genau sieben Jahren hatte Tyson Luce gebeten, Alessio eine Chance zu geben. Tyson und er kannten sich von der Straße, hatten den gleichen Shit verkauft und für dieselbe Gang Drogen vertickt. Luce hatte Sonny, wie Alessio ihn stets nannte, zwei Jahre zuvor in sein Programm aufgenommen.

Damals hatte er es selbst nicht für möglich gehalten, sich von der Bruderschaft zu distanzieren und einen richtigen Weg im Leben einzuschlagen. Damals dachte er, dass er keine andere Möglichkeit hatte, als Drogen für schlechte Leute auf der Straße zu verkaufen und sich damit irgendwie über Wasser zu halten.

Luce hatte ihm nur die Chance im Programm gegeben, weil Alessio selbst niemals Drogen genommen hatte.

Im Gegensatz zu Sonny, der sich gerade schon wieder einen Joint drehte.

Im Moment hatte er bei allen ein wenig Narrenfreiheit, weil die Geschichte mit Piper ihn mehr als nur mitgenommen hatte. Er war so verliebt gewesen, so voller Ziele, wie Alessio ihn noch nie gesehen hatte. Piper hätte sein Weg werden können, da waren sich alle ganz sicher gewesen.

Bis zu dem Tag, als sie einfach erschossen wurde als Rache für Juans dauernde Einmischung in die Angelegenheiten der Bruderschaft. Und wieder traf es eine Unschuldige.

Alessio hatte die Hoffnung, dass es irgendwann aufhören würde, schon lange aufgegeben. Er war sogar froh, dass er selbst einfach nur die Chance bekommen hatte, in friedlicher Koexistenz zu leben. Und er konnte bei Gott nicht verstehen, warum Juan oder Sandro dieses Privileg nicht zu schätzen wussten.

Alessio sah sich im Raum um. In Chris' Club war alles wie immer. Der Bass wummerte und in den unterschiedlichen Räumen dröhnten die jeweiligen Songs laut.

Hier im VIP-Bereich wurde Hiphop und R'n'B gespielt. Genau das Richtige für Alessio, auch wenn er selbst eher selten tanzte. Doch die Musik ließ sich auch in den weichen, schwarzen Ledersofas gut genießen, während er den Mädels auf der Tanzfläche zusah.

Der Chase Club war brechend voll, wie an jedem anderen Tag, an dem er hier gewesen war. Chris hatte das perfekte Konzept für den Club und mittlerweile war er wirklich zu einem Place to be geworden.

Vom Tanzfloor gingen wenige Stufen nach oben, die Juan gerade Hand in Hand mit Amber überquerte. Die beiden hatten sich ihre erste gemeinsame Wohnung genommen. Damit war wieder eines der Zimmer bei Luce frei, aber Alessio war sich nicht sicher, ob Luce noch jemanden in seine Werkstatt lassen würde. Nicht jetzt, wo Tia ihr Baby bekommen hatte und Luce alles tat, um sie zu schützen.

Und Juan? Nun, der war einfach glücklich und rundum zufrieden, seit Amber sein Leben jeden Tag ein bisschen besser machte.

Alessio wartete eigentlich nur noch auf eine Verlobungsnachricht, womit ihr Glück dann komplett sein sollte.

Doch wer dann hinter Amber die Treppe erklomm, überraschte ihn mehr als nur ein wenig. Es war diese eine Frau, die er seit fast einem Jahr nicht mehr vergessen konnte, die er seit dieser einen Nacht nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte.

Madlyn.

Er würde ihren Namen nie wieder vergessen, so viel stand fest. Weder ihren Namen noch wie sie sich in seinen Armen angefühlt hatte, noch wie ihre Lippen sich auf seinen bewegt hatten.

Wochenlang hatte er sich ausgemalt, wie sie wohl schmecken würde, wie es sich anfühlen würde, in ihr zu sein, sich an ihrem Körper zu bewegen.

Sie hatten ihn bei Tag und sogar bis in seine Träume verfolgt. Aber was hätte er schon tun sollen? Er wollte Juan nicht in seine anfangs ziemlich zerbrechliche Beziehung funken und er wollte auch keinen Streit in seiner Familie riskieren, weil er sich an diese Frau ranmachte.

Und dann ging alles Schlag auf Schlag und Piper war gestorben.

Es war wichtig, dass er in dieser Zeit für Sonny da gewesen war. Mehr als einmal hatte er Sorge, dass sein Freund sich vielleicht das Leben nehmen könnte. Die Drogen und seine Probleme waren eine ziemlich explosive Mischung.

Und jetzt war sie wieder da. Sie sah genauso atemberaubend aus wie an dem Abend in Talin. Das eng geschnürte mittelalterliche Gewand wurde durch ein schlauchartiges Minikleid ersetzt, das der Fantasie kaum noch etwas übrig ließ. Es war schwarz und schmiegte sich an jede ihrer Rundungen, betonte ihre vollen Brüste und den breiten Hintern, aber auch ihre schmale Taille und die straffen, braun gebrannten Schenkel. Alessio schluckte schwer, als er sie dabei beobachtete, wie sie sich sicher und sexy auf ihren High Heels Richtung Bar bewegte. Die lange Mähne fiel ihr offen über den Rücken, betonte den Schwung ihrer Hüften bei jedem Schritt.

"Die gefällt dir?", fragte Sonny, wie er es schon Tausende Male zuvor getan hatte.

Alessio konnte nur nicken, obwohl gefallen gar kein Ausdruck war. Er war regelrecht fasziniert von dieser Frau.

"Ziemlich heiß", fuhr Tyson fort. "Wäre sie nicht Ambers Freundin, würde ich sagen, fast eine Nummer zu groß für uns." Dann lachte er laut auf und nahm einen Schluck von seinem Drink.

Alessio wandte sich wieder Madlyn zu, beobachtete sie dabei, wie sie ihr Champagnerglas entgegennahm und mit Amber anstieß.

"Also dann, für dich riskiere ich auch einen Korb", sagte Sonny und klopfte ihm auf die Schulter, als er aufstand.

Alessio war sich nicht sicher, was er davon halten sollte. Er war sich überhaupt nicht sicher, ob er wollte, dass Tyson sie ansprach. Eigentlich war er sich sogar ziemlich sicher, dass er Madlyn für sich allein wollte. Dennoch bewegte er sich nicht, beobachtete seinen Freund nur, wie er es immer tat. Alte Gewohnheiten waren eben schwer abzulegen.

Doch es fiel ihm schwer zu sehen, wie Sonny seinen Job machte, wie er sich neben ihr an die Bar lehnte und mit ihr flirtete, und zugegeben, es verschaffte ihm ein wenig Genugtuung, dass Madlyn nicht so wirklich auf ihn anzuspringen schien. Sie lächelte zwar und schien höflich, aber es war bei Weitem nicht so ausgelassen, wie sie in Talin mit ihm geflirtet hatte.

Doch in Sonny war der Kampfgeist geweckt, das merkte Alessio sofort an der Art, wie er sich an Madlyn heranmachte. Er hatte vor, das durchzuziehen, sie abzuschleppen.

Erinnerte er sich denn gar nicht daran, dass Madlyn bereits in Talin am Feuer gewesen war? Eine Frau wie sie konnte man doch nicht vergessen.


MADLYN


Lächelnd nahm sie das Glas entgegen, das Tyson ihr spendiert hatte. Bei jedem anderen Kerl hätte sie das eher nicht zugelassen, aber er war ein Freund von Juan und sie wollte nicht unhöflich sein.

Tyson war nett. Und heiß, zugegebenermaßen. Alles an ihm wirkte rau und männlich. Von den breiten Schultern zu den Tattoos, bis hin zu dem blonden Undercut, der wirklich gut geschnitten war. Sie musste es wissen, immerhin war sie Frisörin und machte tagtäglich nichts anderes, als Haare in Form zu bringen.

Aber er war einfach nicht ihr Typ. Sie stand mehr auf Latinos und war deshalb zeitweise ein wenig neidisch auf Ambers Glück.

"Lass uns doch zu den Sofas gehen", sagte Tyson in diesem Moment und schob sie – eine Hand etwas zu tief auf ihrem Rücken – in Richtung der Sitzecke.

Sie ließ ihn gewähren, warum auch nicht, schließlich war Amber sowieso voll und ganz mit Juan beschäftigt, und sie hatte keine Lust, das fünfte Rad am Wagen zu sein, bis die anderen auch endlich einmal eintrudelten.

Einen Mädelsabend zu veranstalten, wenn die Hälfte von ihren Freundinnen besitzergreifende Männer hatten, war gar nicht so einfach. Gut, dass es das Chase gab und alle sich einig waren, dass der VIP-Bereich geeignet für so einen Abend war.

Laut Juan gab es hier nicht so viele Männer, die ihm das Leben schwer machen würden und ihn dazu bringen würden, sich ständig darum zu kümmern, dass keiner sein Mädchen anfasst. Dass Taylor da noch zustimmend genickt hatte, war wirklich unglaublich.

"Maddy, das ist mein bester Freund Alessio. Sio, das ist Madlyn."

Sofort erkannte sie den Mann, den sie zuletzt in Talin gesehen hatte. Dieser eine stille Mann, dessen Lippen ihr Blut zum Kochen gebracht hatten. Sie konnte sich sogar noch an das Gefühl seiner Hand in ihrer erinnern. Und das, obwohl sie sich manchmal nicht einmal daran erinnern konnte, wie der Sex mit jemand anderem war.

Ganz von selbst schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen. "Schön, dich wiederzusehen", sagte sie dann und ließ sich neben Alessio aufs Sofa fallen.

Auch sein Mundwinkel zuckte.

"Ah, ihr kennt euch schon?", fragte Tyson und sank auf ihre andere Seite. Wie zum Teufel sie ihn wieder loswerden sollte, wusste sie nicht.

"Ja, aus Talin … Warst du dort nicht auch?", fragte sie dann verwirrt. Sie konnte sich nicht so recht an ihn erinnern.

Er nickte. "Ja, haben wir uns wohl verfehlt. Sio, mein Freund, warum hast du nichts gesagt und lässt mich so ackern."

Dieser zuckte nur mit den Schultern und legte dann seine muskulösen Arme auf die Rückenlehne des Sofas. Er trug lediglich ein schwarzes Muscleshirt, das seine breiten Schultern noch mehr betonte.

"Ihr arbeitet in Luces Werkstatt, wie Taylor auch, oder?", fragte sie.

"Ja, genau, wenn du also mal was brauchst, sag Bescheid." Tyson lächelte. Das charmante Lächeln eines Badboys, das einen durchaus um den Verstand bringen konnte.

Tyson war auch heiß, seine trainierten, tätowierten Arme, das freche Grinsen, die blauen Augen. Sie wusste durchaus, warum die Frauen im Raum so neidisch waren. Sie hatte die zwei wohl heißesten Typen neben sich, während der Rest leer ausging.

Sie spürte Alessios Finger auf ihrer Schulter, die sie federleicht streichelten. Also wandte sie ihm wieder ihre Aufmerksamkeit zu.

"Sio also?", fragte sie.

Er lächelte schief. "Lange Geschichte." Sein Lächeln war atemberaubend, und sie wünschte sich, ihm einfach über die weichen Lippen streichen zu können. Am liebsten mit ihren Lippen.

"Soll ich dich so nennen?"

Da spürte sie Tysons warme Hand auf ihrem Oberschenkel. Nicht aufdringlich oder unangenehm, sie war einfach da.

"Du kannst uns nennen, wie du willst, Süße." Tysons Stimme war ein bisschen tiefer geworden, sorgte für einen angenehmen Schauer auf ihrem Rücken.

Sie spürte seine musternden Blicke und ahnte so langsam, wo dieser Abend hinführen könnte. Noch war sie sich nicht sicher, ob sie das gut oder schlecht finden sollte.


ALESSIO


Während Sonny mit ihr flirtete, dachte Alessio über ihre Frage nach. Diesen speziellen Spitznamen, den nur sein bester Freund verwendete, aus ihrem Mund zu hören, löste etwas in ihm aus, was er nicht beschreiben konnte. Es war warm, vertraut, gut.

Wie von selbst beugte er sich zu ihr, strich ihr eine ihrer Strähnen hinters Ohr, wodurch er sofort ihre ungeteilte Aufmerksamkeit hatte.

"Nenn mich Sio", sagte er dann und ihre Lippen verzogen sich zu einem weichen Lächeln. Er wusste genau, wie es sich angefühlt hatte, sie zu küssen, wusste zu gut, wie perfekt jede einzelne Berührung gewesen war.

Ohne weiter darüber nachzudenken, küsste er sie erneut. Er wollte dieses Gefühl wieder haben, wollte noch einmal wissen, wie es war, wenn sein ganzer Körper unter beißendem Strom stand und sein Blut zu kochen drohte.

Und genau so war es. Schon bei der ersten leichten Berührung ging ein Ruck durch seinen Körper, alle Sinne waren in Alarmbereitschaft und sein Herz pumpte auf Höchstleistung.

Sie waren so warm, so weich, bewegten sich auf seinen, als hätten sie ihr Leben lang nichts anderes getan. Sein Magen kribbelte unangenehm, als er den Mund öffnete, um endlich zu erfahren, wie diese atemberaubende Frau schmeckte.

Sanft strich er mit der Zunge über ihre Lippen, neckte sie, bis ihr Mund sich einen Spaltbreit öffnete. Sie schmeckte süß, nach Orangen und flüssigem Sonnenschein in seinem Mund. So unglaublich gut, dass seine Hände in ihren seidenweichen Haaren zu zittern begannen.

Er wollte sie näher zu sich ziehen, mehr von ihr schmecken, mehr von ihr fühlen, mehr von ihr erleben und mehr von diesen Gefühlen, die sie so problemlos in ihm auslöste.

"Ich hol mal eine Runde Drinks", sagte Sonny und er hörte die Belustigung in der Stimme seines Freundes. Wie auch nicht, normal war er es, der alles regelte, der überall den ersten Schritt machte und die Frauen auf den richtigen Weg brachte.

Es war ihm egal, er war wie gefangen in dieser Blase aus ihrem Geruch, ihrem Geschmack, ihrer Haut, ihrem Körper.

Doch leider unterbrach sie den Kuss an dieser Stelle und zog sich ein kleines Stück zurück.

"Das war … wow", murmelte sie und klang dabei ein bisschen verlegen.

Er nickte und streichelte mit seinem Daumen über ihre Lippen. Sie waren geschwollen, und gereizt von seinem Bartschatten.

Wie viel besser würden sie noch nach einer ganzen Nacht voll heißer Küsse aussehen?


MADLYN


Der Abend raste nur so an ihr vorbei. Wie sollte es auch anders sein bei all diesen Eindrücken? Die beiden waren irgendwie zu viel für sie und doch genau richtig. Einer war immer da, ein Blick, eine Hand, ein Kuss. Die Zeit rannte und sie verlor sich zwischen den unzähligen Drinks, dem Lachen, den Tänzen.

Und sie konnten beide unfassbar gut tanzen. Es fühlte sich so perfekt an. Jeder Schritt saß, jeder Handgriff war fest und sie bewegten sich perfekt im Takt.

Genauso wie in diesem Moment, in dem sie mit dem Rücken dicht an Sonnys Brust geschmiegt tanzte, während Sio vor ihr ihre Hüften führte. Er sah so unfassbar gut aus in dem sich ständig bewegenden Licht des Clubs. Nur das Lagerfeuer in Talin hätte seinen Zügen noch mehr geschmeichelt. Beides ließ seine Augen beinahe schwarz wirken.

Ihr Blick war so in seinen verhakt, dass sie Sonnys Küsse an ihrem Hals kaum noch mitbekam. Sios Zunge fuhr über seine Lippe, und sie wusste, was darauf folgte, sie hatte es oft genug an diesem Abend gespürt.

Er würde sie wieder küssen, würde wieder diesen Rausch in ihr auslösen, der sie völlig willenlos machte. Sie konnte es kaum noch erwarten, krallte sich fester in seinen Nacken und stöhnte leise, als seine Lippen auf ihre trafen.

Es war so gut, so perfekt. Sein Geschmack, seine Haut unter ihren Fingern, sein Körper an ihrem. Sie liebte jedes einzelne dieser Gefühle.

Und zugegeben, sie mochte es auch, Sonny hinter sich zu spüren, seine festen Hände auf ihrem Körper, seine wiegenden Hüften und seine geschickten Lippen auf ihrem Hals.

Die Kombination aus allem sorgte dafür, dass all ihre Sinne vollkommen überreizt waren und sie sich wie in einem Rausch fühlte.

Sio beendete den Kuss und sah ihr schwer atmend tief in die Augen. Zugleich spürte sie Sonnys Atem auf ihrer Haut und seinen hämmernden Herzschlag an ihrem Rücken.

"Wir sollten das bei dir fortsetzen", raunte Sonny in ihr Ohr, und sie sah an Sios Lächeln, dass er wusste, was sein Freund vorschlug.

Sie war nicht naiv genug, um nicht schon lange zu wissen, dass das nicht das erste Mal für die beiden war. Und zugegeben, der Gedanke reizte sie. Waren vier Hände nicht besser als zwei? Zwei Münder nicht besser als einer?

Sie wusste es nicht, aber das, was sie in den letzten heißen Stunden erlebt hatte, versprach eindeutig unvergessliche Momente.

Die Entscheidung war nicht leicht. Irgendwie erschien es ihr falsch. Die Gesellschaft würde wahrscheinlich allein für diesen Gedanken die Augen verdrehen. Aber sie? Sie war schon immer neugierig und experimentierfreudig. Sie wollte alles wissen, alles fühlen, alles erleben. Und das hier war wohl kaum weniger verrückt als ihr Bungee-Sprung, oder?

Und die beiden waren Freunde von Juan und Taylor. Es war also ein Sprung mit Netz und doppeltem Boden.

Unsicher biss sie sich auf die Unterlippe, während Sonny sie weiter auf den Hals küsste. Sio zog ihr die Lippe zwischen den Zähnen hervor und streichelte sanft darüber.

Sie wollte ihn unter allen Umständen. Warum also nicht einmal für ein paar Momente mutig sein und dafür etwas ganz Besonderes erleben? Warum nicht über den eigenen Schatten springen und die Normen der Gesellschaft kurz vergessen?

Also nickte sie, und das Lächeln auf Sios Lippen sagte ihr, dass es genau die richtige Antwort gewesen war. Er beugte sich zu ihr, küsste sie erneut und löste noch einmal diesen Wirbelsturm der Gefühle in ihrem Inneren aus.

Er riss sie einfach mit sich, und genau so würde es auch in dieser Nacht werden. Sie konnte es also gar nicht bereuen.


ALESSIO


Sie fuhren zu ihr nach Hause, wie sie es immer taten. Eine Frau mit in die Werkstatt zu bringen, kam irgendwie nicht wirklich infrage.

Natürlich, auch Juan hatte Amber das ein oder andere Mal mit dort gehabt. Aber eine Freundin war nun mal doch etwas anderes als ein Betthäschen, oder? Auch wenn sich alles in ihm dagegen sträubte, Madlyn als Betthäschen zu bezeichnen.

Sie war anders als die Frauen, die sie sonst zu einem Dreier überredeten. Maddy hatte Klasse, sie war wunderschön und intelligent. Kurz fragte er sich ernsthaft, was sie von zwei so Versagern wie Sonny und ihm wollte.

Er wusste natürlich, dass sie gut aussahen und zumindest Sonny sehr redegewandt und charmant sein konnte. Aber dennoch hatten sie einer Frau nicht viel mehr als guten Sex zu bieten.

All das ging ihm durch den Kopf, während das Taxi sie zu Maddys Wohnung brachte. Er konnte es kaum erwarten, endlich mit ihr allein zu sein, und auf der anderen Seite wollte er nicht dorthin, denn er wollte sie nicht mit Sonny teilen.

Dass es immer so war, spielte dabei keine Rolle. Bei Madlyn war alles irgendwie anders. Vielleicht, weil er sie allein kennengelernt hatte oder weil sie etwas Besonderes war und Dinge in ihm auslöste, die er nicht beschreiben konnte.

Er wusste es einfach nicht. Er wusste nur, dass diese Nacht alles bislang Dagewesene übertrumpfen würde. Nichts würde hieran anknüpfen können, da war er sich sicher.

Sonny bezahlte den Fahrer, und sie stiegen aus vor dem Gebäude, aus dem sie Minas Sachen damals abgeholt hatten.

Fuck. War sie etwa in diese Männer-WG gezogen? Allein die Vorstellung gefiel ihm nicht, obwohl er ja überhaupt keinen Anspruch auf Madlyn hatte.

"Seid leise." Sie kicherte, während sie die Wohnung aufsperrte. "Ich weiß nicht, ob meine Mitbewohner schon da sind."

Okay … sie war es also wirklich. Verdammt.

"Dann hoffen wir mal, dass sie unterwegs sind, ich habe nicht vor, leise zu sein, und ich hoffe sehr, du bist es nicht", raunte Sonny.

Auch das störte ihn. Ihn störte, dass Sonny dabei war. Vielleicht war das einfach nicht sein Tag.

"Keiner da", sagte sie einen Moment später und schaltete das Licht an.

Er kannte die Wohnung bereits, und seit er das letzte Mal hier war, hatte sich nicht viel geändert.

"Sehr gut", antwortete Sonny, trat wieder hinter sie und küsste ihren Nacken.

Alessio selbst schloss die Tür und folgte den beiden, nachdem Madlyn seine Hand ergriffen hatte. Sie zog ihn mit sich in das Zimmer, aus dem Mina ausgezogen war. Es war ziemlich klein, hatte gerade so Platz für Bett, Schrank und eine Kommode, aber mehr würden sie in dieser Nacht sowieso nicht brauchen.

Er hielt es nicht mehr aus, sie in Sonnys Armen zu sehen, also zog er sie an sich, griff ein wenig zu hart in ihren Nacken und küsste sie leidenschaftlich. Stöhnend ließ sie sich gegen ihn sinken, erwiderte den Kuss und knabberte an seinen Lippen. Sein Herz raste und seine Finger waren schweißnass. Das Denken fiel ihm zunehmend schwerer, alles Blut sammelte sich unterhalb seiner Gürtellinie, als Madlyns schlanke, forschende Finger seinen Körper erkundeten.

Sonny zog sich das Shirt über den Kopf, trat hinter sie und liebkoste Nacken und Schultern, wie es sonst Alessios Part war. Doch Sonny war genauso flexibel wie er.

Zusammen zogen sie ihr das Kleid nach unten, bis sie nur noch in Unterwäsche vor ihnen stand. Schwarze Spitze. Sie sah unfassbar gut aus.

Madlyn zog ihm das Shirt über den Kopf. Ihre Finger strichen über seine Haut, zeichneten die Muskeln nach und sorgten dafür, dass sich Gänsehaut auf seinem ganzen Körper bildete. Er bekam einfach nicht genug von dem Gefühl, aber Sonny drehte sie zu sich um und küsste sie. Der Anblick, den er sonst so genoss, löste Widerwillen in ihm aus, also konzentrierte er sich lieber darauf, Musik an seinem Handy anzumachen und die Kondome bereitzulegen, die sie jeden Moment brauchen würden.

Er war kaum fertig, da war Madlyn schon wieder bei ihm, küsste ihn und streichelte seinen Oberkörper hinab zu seinem Gürtel.

Sein steifer Schwanz pochte, als Madlyn ihm die Hose vom Leib zog. Sie stieß ihn aufs Bett und legte sich neben ihn und Sonny sich dann auf ihre andere Seite. Wieder küssten sie sich, intensiver diesmal und als ihre Hand sein steifes Glied umschloss, stöhnte er in ihren Kuss hinein. Sie fühlte sich so verdammt perfekt an, dass es ihm schwerfiel, sich noch lange zurückzuhalten.

Er wollte sie, wollte sie ganz, und um ehrlich zu sein, wollte er sie vor allem ganz für sich allein. Ohne seinen besten Freund.


MADLYN


Sie fühlte sich wie in einem Rausch. Dort waren überall Hände, überall Lippen, überall Haut. Und doch war da irgendwie nur Sio, der ihre volle und alleinige Aufmerksamkeit genoss. Es war, als hätte er vier Hände, zwei Münder und wäre einfach überall zur gleichen Zeit.

Stöhnend genoss sie die Liebkosungen, liebte es, dass sie ihn gleichzeitig küssen konnte und ein Paar weitere Lippen ihren Oberschenkel hinauf wanderten und sich schließlich auf ihre Mitte legten. Sie keuchte auf, als er an ihr saugte und sie gleichzeitig mit zwei Fingern reizte. Alessios Hände auf ihren Brüsten und in ihren Haaren folterten sie zusätzlich, bis sie das Gefühl hatte, endgültig zerspringen zu müssen.

Noch während sie Alessios Lippen an ihrem Hals genoss, die sich zu ihren Brüsten vorarbeiteten, spürte sie Sonnys Schwanzspitze, die sich langsam einen Weg in ihre Mitte bahnte.

Sie ließ sich fallen, ließ sich voll und ganz auf diese Gefühle ein, auf diese Überflutung all ihrer Sinne. Dann kniete Sio sich neben sie, fuhr mit seinem Schwanz über ihre Lippen, bis sie diese öffnete und sanft an der Spitze lutschte.

Stöhnend legte er den Kopf in den Nacken und genoss ihre Liebkosung.

Es erregte sie fast noch mehr als die Penetration zwischen ihren Beinen. Sie saugte stärker, hielt seinem Blick stand, bis er sich ihr entzog.

"Langsam, Cara", sagte er keuchend und strich ihr mit dem Daumen über die Lippen.

Sie fing diesen ein, saugte daran, bekam nicht genug von dem erregten Glitzern in seinen Augen.

Völlig unerwartet überrollte sie ihr Orgasmus, den Sonny ihr bescherte.

Ihr Körper bebte, während sie eine Welle nach der anderen ritt, und noch während sie sich stöhnend unter dem Ansturm der Gefühle wand, spürte sie, wie sich jemand zwischen ihre Beine schob.

Mühsam öffnete sie die Augen und blickte in Sios vertrautes Gesicht. Ihr Mund öffnete sich zu einem O, als er sein breites Glied langsam in sie drängte, sie dehnte und ausfüllte, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte.

Sanft legte sich eine Hand auf ihre Schläfe und drehte ihren Kopf ein Stück zur Seite. Sonny schob seinen Schwanz zwischen ihre Lippen. Sie saugte daran, stellte sich vor, es wäre wieder Sio, auch wenn dieser sich gerade zwischen ihren Beinen bewegte. Immer tiefer und härter presste er sich in sie, bis sie es kaum noch aushielt, so atemberaubend fühlte sich seine Penetration an. Sie würde niemals genug von seinen talentierten Bewegungen bekommen.

Überall waren Hände und Lippen, manchmal war es kaum auszumachen, wo wer von ihnen anfing und endete. Sie fühlte sich so berauscht, dass sie alles fast schon willenlos über sich ergehen ließ.

Sio ließ viel zu schnell von ihr ab. Sie wollte mehr von ihm, wollte kommen, während er in ihr war. Doch noch bevor sie protestieren konnte, wurde sie rittlings auf Sonny gezogen. Sein Schwanz war so lang, dass sie sich stöhnend nach vorn fallen ließ, um dem Druck nachzugeben.

"Yeah, Baby", keuchte dieser, als er sich an ihre Hüften klammerte und immer wieder tief in sie stieß.

"Ich … ich kann nicht", jammerte sie und wollte gleichzeitig mehr von diesem Gefühl.

Ihre Haut brannte, als sie ein weiteres Paar Hände auf ihrem Hintern spürte. Sio massierte sie und ihr Herz setzte einen Schlag aus, als sie seine feuchten Finger an ihrem Anus spürte.

Er dehnte sie, während Sonny sie weiter nahm, tiefer, als es jemals jemand zuvor getan hatte. Schweiß bildete sich auf ihrer völlig überreizten Haut, überall waren Lippen, Zungen, Hände, Körper, die sich an ihr und in ihr bewegten. Ihr stockte der Atem, als sie plötzlich etwas viel Größeres an ihrem Anus spürte. Sonny hielt in seinen Bewegungen inne, liebkoste umso intensiver ihren Hals und ihre Brüste.

Sie keuchte, als Sio seinen Schwanz in sie presste. Der Druck war zu viel und so unglaublich gut zugleich. Ihr Körper bebte, als er sie mehr und mehr ausfüllte, millimeterweise tiefer in sie stieß, während seine Lippen ihre Wirbelsäule liebkosten.

Ihr Herz raste, pumpte ihr Blut in Rekordzeit durch ihre Adern. Ganz langsam begannen die beiden sich im Rhythmus zu bewegen, trieben sie mit dieser doppelten Penetration an den Rand des Wahnsinns.

Sie stöhnte und keuchte, wimmerte und flehte, wusste selbst nicht, um nach mehr oder nach Erlösung.

Dann wurden ihre Stöße heftiger, drängender, gaben ihr das Gefühl, innerlich zu zerreißen. Sie wand sich, wollte sich aufrichten, doch Sio trieb seinen Schwanz immer weiter, immer härter, immer tiefer in ihren Anus.

Dann griff er in ihren Nacken, stöhnte ihren Namen und ergoss sich in ihr. Als sie das Zucken seines Schwanzes ganz tief in sich spürte, konnte sie sich nicht mehr zurückhalten. Auch sie kam, keuchte ihren Orgasmus hinaus, während Sonny noch immer heftig in sie pumpte, bis auch er schließlich über die Schwelle zu seinem Orgasmus fand.

Sio brach auf ihr zusammen, presste sie zwischen sich und Sonny, während ihre Körper noch bebten und nur ganz langsam zur Ruhe kamen und das Zittern verebbte.


ALESSIO


Diese Nacht war unbeschreiblich gewesen. Fast schon fassungslos sah er auf die Frau hinab, die sein Leben verändert hatte. Die alles in ihm verändert hatte. Er könnte sie stundenlang ansehen, während sie schlief, und ihm würde dabei nicht langweilig werden, so viel war sicher.

Im Morgenlicht war sie noch schöner als bei Nacht, was nur bei den wenigsten Frauen vorkam. Ihre Haut war so glatt, so ebenmäßig, fein gebräunt und makellos. Ihre dichten schwarzen Wimpern warfen lange Schatten auf ihre hohen Wangenknochen. Die vollen Lippen standen einen Spaltbreit offen, und er konnte sich kaum beherrschen, sie nicht noch einmal zu küssen. Er war süchtig nach ihr, ihrem Geschmack, ihrem Geruch.

"Sio!", mahnte Sonny, der gerade in

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Allie Kinsley
Tag der Veröffentlichung: 08.07.2021
ISBN: 978-3-7487-8774-7

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