Cover

Leseprobe

Protect Me

Band 3

Ray Porter

 

 

 

Allie Kinsley

 

Bereits erschienen:

Fire&Ice 1 - Ryan Black

Fire&Ice 2- Tyler Moreno

Fire&Ice 3 - Shane Carter

Fire&Ice 4 - Dario Benson

Fire&Ice 5 - Brandon Hill

Fire&Ice 5.5 - Jack Dessen

Fire&Ice 6 - Chris Turner

Fire&Ice 6.5 - Gregor Zadow

Fire&Ice 7 – Logan Hunter

Fire&Ice 8 – Jonas Harper

Fire&Ice 9 – Luce Suarez

Fire&Ice 10 – Joey Parker

Fire&Ice 11 - Matthew Fox (Mai 2016)

 

Protect Me – Brian

Protect Me – Ash

Protect Me – Ray

Protect Me - Dante (Mitte 2016)

 

Sweet like Candy

Divided like Destiny

 

Yearn for Adam

 

Copyright © 2016 Allie Kinsley

All rights reserved.

Lektorat: doktor-lektor.com

Cover Foto: bigstockphoto.com,

ID : 27468854, Vasilchenko Nikita

 

 

 

 

 

 

 

1 Wohltätigkeitsball

 

 

RAY

 

"Ist dir klar, wie armselig du aussiehst, wenn du ihn die ganze Zeit so anstarrst?" Ray wollte nicht unfreundlich sein, aber er konnte es einfach nicht ertragen, wenn Lexy Brian von weitem anbetete.

Er hasste es genau genommen. Nachdem Brian mit Amy zusammengekommen war, hatte Ray gehofft, dass Lexy endlich damit aufhören würde.

Fehlanzeige.

Im Gegenteil. Jetzt hatte sie nicht nur Brian, den sie anschmachten konnte, sondern auch noch Amy, der sie böse Blicke zuwerfen konnte.

Es war zum Verrücktwerden! Wie konnte eine Frau nur so fixiert auf Brian sein?

Wahrscheinlich könnte Ray sogar nackt im Handstand vor ihr herlaufen und sie würde ihn nicht bemerken!

Es war, als wäre Ray Luft für sie, maximal ein guter Freund. Dabei wollte er mehr, so viel mehr.

Seit mehr als drei Jahren, in denen er jetzt für JB-Industrials arbeitete, versuchte er es jetzt schon auf jede erdenkliche Art.

Genau genommen hatte Ray sich nur auf diesen Job in der Security Abteilung eingelassen, weil er Brian Cruise, einen seiner besten Freunde, mit dieser scharfen Frau gesehen hatte.

Als sich herausgestellt hatte, wie viel mehr JB-Industrials als seine letzte Firma zahlte, war er endgültig von dem Job überzeugt gewesen.

Ein Haufen Kohle und Lexy. Besser hätte seine Welt nicht werden können … hätte Lexy ihm jemals auch nur einen einzigen Blick gegönnt.

Und bei Gott, er hätte alles dafür getan!

Erst hatte er versucht, ganz normal mit ihr zu flirten. Damit war er gegen eine Mauer gerannt.

Dann hatte er es mit einer offeneren, direkteren Art versucht. Lexy schien eher angeekelt.

In seiner Verzweiflung hatte er es sogar auf die freundschaftliche Schiene probiert.

Fehlanzeige.

Zu guter Letzt: der Tröster! Als Brian auf Nimmerwiedersehen mit Amy zur Wolke sieben aufgestiegen war.

Nichts.

Er war frustriert. Wirklich. Irgendwann bekam auch das größte Ego einen Kratzer.

Und dann kam dieser Abend. Aus irgendeinem hirnrissigen Grund hatte Ash ihn zu einer Schicht mit Lexy auf dem Wohltätigkeitsball von Cathrin Black eingeteilt. Seit den Anschlägen auf JB-Industrials wurden die Sicherheitsmaßnahmen bei allen Aktivitäten, an denen Mitarbeiter teilnahmen, extrem verstärkt.

Insgeheim dachte er an Folter. Ash war der Typ, der einen in solche Situationen warf, nur um sich hinter den Kulissen ins Fäustchen zu lachen.

Zwei Stunden lang war er tapfer gewesen, hatte sich das Brian-Schmacht-Schauspiel von Lexy ohne einen Kommentar angesehen.

Aber irgendwann war das Maß einfach voll!

"Halt die Klappe, Ray!", fauchte sie und sah ihn mit schmalen Augen an.

Gerne hätte er in diesem Moment behauptet, dass er sie dafür hasste, oder sie für ihn dadurch auch nur annähernd unattraktiv wurde … aber es wäre gelogen gewesen.

Wenn überhaupt möglich, sah sie sauer noch heißer aus.

Sie hatte ihr langes, blondes Haar streng zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden.

Ihre sowieso schon katzenhaften Augen wirkten dadurch noch schärfer.

Ihre eigentlich vollen, rosa Lippen hatte sie zu einem schmalen Strich zusammengepresst, was ihre kleine Stupsnase ein wenig gerader aussehen ließ.

Sie stemmte die Hände in die Hüften und betonte damit ihre schmale Taille in dem perfekt geschnittenen, schwarzen Hosenanzug nur noch mehr.

Ebenso ihre vollen Brüste, die er nur zu gern einmal in den Händen gehabt hätte.

Ray hätte sie zu diesem Zeitpunkt in Ruhe lassen können … hätte, aber er hatte sowieso schon all seine Trümpfe auf den Tisch gelegt. Wenn er sie schon nicht haben konnte, so konnte er sich zumindest an ihrem Anblick erfreuen, wenn sie so herrlich wütend auf ihn war.

"Du machst dich zum Affen, Lexy. Brian und Amy sind glücklich, finde dich endlich damit ab."

Wäre es anatomisch möglich gewesen, so wäre ihr Rauch aus diesen winzigen Nasenlöchern gekrochen. Ihre kleinen Ohren wurden an den Spitzen rot, genauso wie die Haut über ihren hohen Wangenknochen.

"Such dir was zum Ficken, Ray, dann hörst du vielleicht auf, so zickig zu sein", zischte sie zurück und verschwand durch die Tür in den Flur.

Nun wurde auch er wütend. Der einzige verdammte Grund, warum er keine Frau hatte, war, dass dieses hüftschwingende, blonde Miststück nicht aus seinem Kopf verschwand.

Er folgte ihr mit großen Schritten, warf die Tür hinter sich zu und packte sie am Arm.

Mit einer schnellen Bewegung wirbelte er sie herum, presste sie an die Wand und drückte sich der Länge nach an sie.

Lexy keuchte auf und sah ihn mit großen Augen und leicht offen stehendem Mund an.

Er konnte nicht anders, als auf die vollen, feuchten Lippen zu starren.

"Vielleicht sollte ich einfach dich ficken, dann wären wir beide nicht mehr so zickig."

Er spürte ihren Atem auf seinen Lippen, das leicht schneller werdende Heben und Senken ihres Brustkorbs an seinem.

"Ray, ich …"

"Ray!", dröhnte Dario Bensons Stimme durch die Flure. Sein Chef war noch nicht in Hörweite, würde es aber jeden Moment sein, also löste er sich widerwillig von Lexy, strich seinen Anzug glatt und ging in die Richtung, aus der er Dario hatte rufen hören.

 

LEXY

 

Völlig außer Atem blieb sie noch einen Moment lang an die Wand gelehnt stehen.

Was zum Teufel war das bitte? Ich meine … das war Ray! Der Ray! Und bislang hatte sie Ray kaum als etwas anderes als einen Kollegen wahrgenommen.

Von Kollegen hielt sie sich eigentlich immer fern.

Es war sowieso schon schwierig, als Frau in diesem Beruf ernst genommen zu werden. Da konnte sie es sich bei Gott nicht leisten, dass einer von ihnen nur mit dem Schwanz an sie dachte.

Für Brian hatte sie eine Ausnahme gemacht. Sie hatten so lange zusammengearbeitet, er hatte sich ihr Vertrauen verdient.

Aber Ray? Ray war eindeutig der Typ Mann, der schwanzgesteuert war.

Rein optisch würde er durchaus in ihr Beuteschema fallen.

Er war fast einen Kopf größer als sie, obwohl sie schon einen Meter siebzig groß war. Er war breit gebaut und seine kurzen, blonden Locken standen Surfertyp-like von seinem Kopf ab.

Er war der Typ Sunnyboy, immer lächelnd und gut gelaunt, für jeden Spaß zu haben und man sah den Schalk in seinen strahlend blauen Augen aufblitzen.

Aber davon hatte sie eben nichts gesehen, im Gegenteil, seine Augen waren kalt und hart wie Stahl gewesen.

Nichts als Entschlossenheit und Begierde war darin gelegen.

Und ob sie es nun zugeben wollte oder nicht, das hatte sie ziemlich angemacht.

Lexy atmete noch einmal tief durch und schüttelte die Gedanken dann ab. Noch einmal würde sie nicht in die gleiche Falle tappen.

Brian hatte ihr das Herz gebrochen und sie hatte nicht vor, so schnell wieder mit jemandem ins Bett zu steigen.

Sie hatte aus ihrem Fehler gelernt. Auch bei Brian sollte es nichts anderes sein als eine simple Bettgeschichte, ohne Verpflichtungen und Gefühle.

Doch ihr Herz hatte ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Die Gefühle für ihn entwickelten sich schleichend. Nach dem ersten Mal hätte sie ihn einfach abschreiben können.

Dann hatte er sich wieder bei ihr gemeldet und sie hatten sich erneut getroffen. Danach hatte sie bereits auf eine Antwort von ihm gewartet.

Dieses Sehnen wurde von Treffen zu Treffen, von Sex zu Sex und von Nachricht zu Nachricht stärker. Die verdammten Gefühle für Brian kamen heimlich und von ganz allein, ohne dass sie darüber nachgedacht hatte.

Hätte sie damals gewusst, wie das Ganze enden würde, hätte sie niemals damit angefangen.

Doch zu jener Zeit war es einfach zu verführerisch gewesen.

Brian war smart, süß, offen und hatte sich Stück für Stück in ihren Kopf geschlichen, bis sie an nichts anderes mehr denken konnte, als ihn das nächste Mal zu sehen.

Sie hatte nicht damit gerechnet, dass es für ihn ganz anders war.

Ihn mit Amy zu sehen, war wie ein Schlag ins Gesicht gewesen. Die Erkenntnis, dass er es mit Amy ernst meinte, hatte ihr dann endgültig den Boden unter den Füßen weggezogen.

Die meiste Zeit kam sie mittlerweile gut damit zurecht. Aber die beiden den ganzen Abend vor ihrer Nase flirten zu sehen, hatte alte Wunden wieder aufgerissen.

Und dann war da Ray. Ray, der sie provozierte und dann einfach so vor ihr stand, um ihr zu sagen, dass er am besten sie ficken sollte, als wäre es das Natürlichste auf der Welt und eine ganz logische und einfache Schlussfolgerung.

Soll er doch … nein, soll er nicht! Verdammt!

Sie schüttelte den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben.

Ray stand absolut nicht auf der Liste potenzieller Liebhaber!

Schnell ging sie zurück in den Saal, um diesen verdammten Abend hinter sich zu bringen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2 Freundschaftsdienste

 

 

RAY

 

Am vergangenen Abend war er noch lange wach gelegen und hatte darüber nachgedacht, wie er es geschafft hatte, dass Lexy ihn endlich wahrgenommen hatte.

Sie hatten gestritten. Zwei erhitzte Gemüter, die ein Ventil brauchten.

Wenn es das war, was sie brauchte, würde er es ihr geben.

Er war extra früher zur Arbeit gegangen, um sich die Einteilungen anzusehen.

Vielleicht konnte er noch mit dem einen oder anderen Kollegen feilschen, sollte einer von ihnen mit Lexy arbeiten.

Ein Blick auf die Dienstpläne reichte. Dante Lopez. Leichtes Spiel. Dante war ein guter Freund von ihm und einer seiner liebsten Arbeitskollegen.

Bei Thomas, dem Korrekten, wäre es schwerer geworden, doch das Glück war ihm treu.

Er setzte sich in den Aufenthaltsraum und wählte Dantes Nummer.

"Ich hoffe, du hast einen guten Grund, jetzt schon anzurufen", knurrte Dante ins Telefon.

"Dir auch einen wunderschönen guten Morgen", gab er fröhlich zurück.

"Das ist ekelhaft."

"Du musst in 30 Minuten bei der Arbeit sein. Warum schläfst du noch?"

"Duschen, anziehen, zwei Minuten Fußweg. Was willst du?"

"Meinen Dienst mit dir tauschen."

"Ich weiß nicht, wozu ich eingeteilt bin." Langsam klang er wacher.

"Aber ich. Sonderfahrten mit diesen japanischen Investoren, die heute kommen."

Dante brummelte etwas, das sich nicht begeistert von der Vorstellung anhörte. Ray wäre auch nicht begeistert gewesen, wenn die Tour nicht zusammen mit Lexy geplant wäre.

Den Fremdenführer für irgendwelche versnobten Geschäftsleute zu spielen, war immer grauenhaft. Überfreundlich sein, arschkriechen und dauerlächeln. Furchtbar!

"Und du?"

"Bereitschaftsdienst."

Die Stille, die daraufhin folgte, war nicht ganz so gut. "Warum willst du tauschen?" Jetzt klang Dante schon viel zu wach. Diese Spürnase hätte Detektiv und nicht Personenschützer werden sollen!

Da es absolut keinen Sinn machte, Dante anzulügen, er würde die Wahrheit sowieso in wenigen Minuten herausbekommen, sagte er es gleich.

"Lexy."

Dante lachte. "Hast du es immer noch nicht kapiert? Sie ist nicht interessiert."

"Lass das mal meine Sorge sein", brummte Ray widerwillig.

"Okay. Unter einer Bedingung." Unter anderen Umständen hätte Dante sich die Finger nach diesem Tausch abgeschleckt, aber er wusste, dass da noch mehr rauszuholen war.

Elender Bastard!

"Und zwar?"

"Du holst mir Kaffee."

Ray runzelte die Stirn. Die Küche war nur zwei Türen weiter. "Klar."

"Den guten, von Tracy", präzisierte er.

Verdammt! Irgendwo musste ja ein Haken sein.

"Okay, wenn du dafür Dario anrufst."

"Und was soll ich ihm bitte sagen?"

"Schieb es auf dein Knie oder so. Sag, du hast Schmerzen und kannst nicht den ganzen Tag stehen."

Dante murmelte einen Fluch und legte auf. Das hieß dann wohl ja.

Er mochte es nicht besonders, auf seine Knieverletzung aus seiner Zeit bei der Marine angesprochen zu werden. Sie als Ausrede zu benutzen, mochte er noch weniger. Aber für einen Tag ohne Japaner würde Dante so ziemlich alles tun.

Seufzend machte Ray sich auf den Weg zu Tracy und überlegte dabei fieberhaft, wie er ihr einen Kaffee abschwatzen konnte.

Leider war sie gegen Charme absolut resistent.

 

LEXY

 

Sie hatte sich die halbe Nacht wach von rechts nach links gerollt, und als sie schließlich eingeschlafen war, wurde sie von wirren Träumen über Brian … und Ray verfolgt.

Lexy strich sich eine ihrer blonden Strähnen hinters Ohr, die immer wieder aus ihrem akkuraten Pferdeschwanz entwischte, und beugte sich über die Auftragsliste.

Sie blätterte die Auftragsmappe zweimal durch, fand ihren Namen aber nicht.

Entnervt klappte sie die Mappe zu, als Dario hereinkam.

"Guten Morgen, Lexy. Hier dein Auftrag, ich musste deinen Partner noch mal ändern, sorry", sagte er, ohne zu lächeln.

Der Iceman hatte nicht umsonst seinen Namen bekommen. Obwohl Dario in den letzten Jahren ein wenig freundlicher geworden war.

Lexy musste ein frustriertes Stöhnen unterdrücken, als sie las, dass sie den ganzen Tag mit Ray verbringen würde. So würde sie ihn niemals aus ihrem Kopf bekommen!

Sie wusste sofort, dass Ray es war, der hinter sie trat und über ihre Schulter spähte. Ihre Nackenhärchen stellten sich wie auf Kommando auf und Gänsehaut bildete sich auf ihren Armen.

"Guten Morgen, Zicke. Ich sehe, wir haben einen ganzen Tag zusammen", sagte er, viel zu gut gelaunt, direkt an ihrem Ohr.

Sein heißer Atem streifte über ihre Haut und ließ sie völlig erstarren.

"Ich weiß nicht, was daran gut sein soll."

Er lachte rau und griff um sie herum nach dem Blatt mit den Auftragsdetails. Seine Brust drückte sich dabei gegen ihren Rücken und er bemühte sich eindeutig nicht darum, seine Hüften von ihrem Hintern fernzuhalten.

Schnell machte sie einen Schritt zur Seite und wollte in die Küche flüchten, stoppte aber dann, als sie Dantes Blick begegnete.

Er grinste verdächtig wissend, was Lexy wütend machte.

Woher zum Teufel wusste er schon wieder … ja was eigentlich?

Sie wusste ja selbst nicht, was vor sich ging.

Und Dante? Der schien wie immer völlig im Bilde zu sein und genoss es sichtlich.

"Guten Morgen, ihr Turteltäubchen." Lexy zuckte zusammen. Er konnte nichts wissen und gestern im Flur hatte sie niemand gesehen. Da war nichts … außer Ray hatte

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Bildmaterialien: bigstockphoto.com, ID : 27468854, Vasilchenko Nikita
Lektorat: doktor-lektor.com
Tag der Veröffentlichung: 30.05.2016
ISBN: 978-3-7396-5797-4

Alle Rechte vorbehalten

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