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Kapitel 1



Sie klappte das Buch, das sie vor zwei Stunden in dem Miestery Laden in der Fals Street gekauft hatte zu und legte es auf ihren, von Chaos gezeichneten Schreibtisch.Das Buch war ein 1200 dicker Schinken, über den Aberglauben und die Mythen der Vampire im 17. - 20. Jahrhundert und befasste sich auch mit der Frage, ob es Vampire mit einer Blutphobie gab. Nicht gerade die Kategorie von Büchern, die ein Mädchen las, wenn es 17 Jahre alt war,(wenn es überhaupt las. Aber was sollte man sagen, Sky war nicht gerade das Mädchen, das überhaupt irgendetwas tat was sich für ein 17 jähriges Mädchen gehörte. Das fing schon mit ihrem Aussehen an. Zwar war sie eine ausgesprochene Schönheit: mit ihrer 1,80 m großen Modellfigur, ihrer zarten Alabaster Haut und dem Gesicht einer griechischen Göttin. Was allerdings nicht so ganz in das Bild eines Schönheitsideals passte, war ihre durch einen genetischen Fehler bedingtes schlo weißes Haar und ihre silbern blauen schimmerten Augen, in denen man keine Pupille erkennen konnte. Dazu kam, dass sie auf ewig dem Gothik und Punk Style verfallen war, was sie für außen stehende nicht gerade symphatischer machte. Ihr auffälliges Aussehen und ihre etwas eigenwilligen Interessen, machte sie nicht gerade zu einer Beliebtheit an ihrer Schule. Am Anfang hatte sie noch mit allen Anstrengungen versucht, die Gunst der anderen zu erlangen und selbst akzeptiert, dass man aus ihr eine willenlose Marionette gemacht hatte. Irgendwann hatte sie dann kapiert, dass sie den anderen, egal was sie tat, immer scheiß egal sein würde und auf Grund dessen hatte sie beschlossen, sich selbst treu zu bleiben und ihr eigenes Ding durch zu ziehen. Zwar hatte ihr das viele Feinde eingeheimst, die sich gegen sie und ihre Einstellung stellten, allerdings auch ein paar wenige, aber sehr gute Freunde denen sie blind vertraute und für die sie jederzeit die Hand ins Feuer legen würde und umgekehrt. Eigentlich war sie mit ihrer jetzigen Situation ziemlich zufrieden, sie hatte sich selbst gefunden ohne irgendwelche Drogen exsesse durchmachen zu müssen, hatte eine großartige Zwillingsschwester die gleichzeitig auch ihre beste Freundin war, eine wundervolle Mutter und die besten Freunde die es gab ,naja und der Rest konnte sich mit so ziemlich zum Teufel scheren.

Laut gähnend stand sie von ihrem Schreibtischstuhl auf und sah auf die große Uhr neben der Tür. Verdammt! Es war schon 22:00 Uhr und sie musste noch Mathe lernen. Eigentlich wollte sie das mit ihrer Schwester machen, da Lil im Gegensatz zu ihren eigenen kläglichen Kenntnissen ein wahres Mathegenie war. Doch so fertig wie Lil heute Nachmittag nach der Schule ausgesehen hatte, konnte sie wohl kaum darauf hoffen das sie jetzt noch wach war. Klar sie hätte zwar schnell in das Zimmer ihrer Schwester huschen können um das zu überprüfen, aber das Risiko, dass Lil dabei Aufwachte war zu hoch und sie hatte ihren Schlaf dringend nötig. Sie war in letzter Zeit ziemlich ausgepowert gewesen, im Gegensatz zu ihr steckte Lil den Schulstress nicht so leicht weg. Nach einem Pflichtgang zum Kühlschrank, bei dem sie um eine Milchschnitte und ein Glas Milch reicher und der Kühlschrank ärmer war, schnappte sie sich ihre Matheutensilien und machte es sich auf ihrem Bett bequem. Sie hatte wenig Hoffnung, dass diese selbst- Hilfe -Lernaktion was nützen würde, aber irgendwie musste sie sich ja vorbereiten. Also machte sich Sky ans Werk, wenn auch wenig moteviert. 2 Stunden später, hörte sie völlig übermüdet mit lernen auf, als sie merkte, dass sie nicht wirklich schlauer wie vorher war und die gesamte Innenseite ihres Matheordners kleine und große Sternchen zierte. Lustlos pfefferte sie ihren Ordner von ihrem Bett aus auf ihren Schreibtisch, quälte sich noch ein letztes mal vom Bett ins Bad und lies sich dann von der Schwerkraft bezwingend in das Bett fallen. Keine Minute später hatte sich auch schon die schwere und dunkle Decke des traumlosen Schlafes um sie gehüllt.

Kapitel 2



Auf einmal saß sie auf der Rückbank eines Autos. Nein! Nicht irgendein Auto, es war der Wagen ihrer Mutter. Diesen riesigen Kaffeefleck konnte nur Dr. Evil aufweisen. Dr. Evil war das Auto ihrer Mutter, sie hatten ihn damals deswegen nach dem Bösewicht aus Austin Power benannt, weil er auf der Probefahrt super funktioniert hatte und auf dem Heimweg, nach dem Kauf, dreimal den Geist aufgegeben hatte. Sky versuchte die Person am Steuer, sowie den Beifahrer auszumachen doch beide waren für ihr Auge nur verschwommene Silhouetten. Auch der Blick aus dem Fenster half ihr nicht weiter. Alles was sie erkannte war gähnende Dunkelheit. Doch da, was war das? Plötzlich wurde die Dunkelheit durch ein gleißendes Licht zerrissen und Sky erkannte was das war. Ein LKW raste mit Höchstgeschwindigkeit auf sie zu. Ihr Herzschlag setzte für einen Moment aus, nur um im nächsten doppelt so schnell wie vorher weiter zu schlagen. Sky riss sich von ihrem Sitz los und schrie die Silhouetten, die vor ihr saßen an, flehte, wimmerte, doch sie rührten keinen Finger. Sahen sie den LKW etwa nicht der frontal auf sie zu raste? Nein, das konnte nicht sein! Sie mussten ihn sehen! Jetzt versuchte sie die Personen zu packen, doch sie griff ins Leere. Und da passierte es. Der LKW stieß frontal mit dem Wagen ihrer Mutter zusammen. Tausender und aber Tausender kleiner Scherben flogen wie kleine Diamanten durch die Luft. Die Personen vor mir wurden gegen die Frontscheibe geschleudert. Sie sah noch wie sich die Frontscheibe plötzliche dunkelrot färbte und dann wurde es vor ihrem Augen einen kurzen Moment schwarz. Als Sie wieder was erkennen konnte saß sie nicht mehr im Auto, sondern stand außerhalb der Unfallstelle. Sie rannte zu Dr. Evil und da konnte sie, sie erkennen. Die Silhouetten im Wagen, die Personen vor ihr, es waren ihre Mutter und ihre Schwester Lil. Sky kam ins schlittern, war für einen Moment unfähig zu Atmen und dann rannte sie wie eine Wahnsinnige weiter. Sie versuchte die Tür auf der Fahrerseite zu öffnen, doch durch den Aufprall war der Ramen zu verzogen. Aber sie gab nicht so leichtfertig auf. Sie rannte zur anderen Seite, wo die Tür nach ein paar mal heftigem Reisen auch nachgab. Sie zog den leblosen Körper ihrer Schwester aus dem Wagen und schleifte ihn so weit wie möglich von der Unfallstelle weg. Nachdem sie Lil in Sicherheit gebracht hatte rannte sie zurück, kroch ins Auto und zerrte ihre Mutter ebenfalls raus. Überall an ihren Körpern quoll Blut heraus, selbst ihre Kleider waren Blut durchdrängt. Doch das kümmerte Sky in diesem Moment nicht, Sie kniete sich neben die Beiden und fühlte einer nach der anderen den Puls. Doch da war nichts. Nichtmal ein leichtes pulsieren. Einfach nichts.Panik stieg in Sky auf, sie durften nicht sterben. Nicht hier. Nicht jetzt. Dicke Tränen strömten ihr übers Gesicht. Ihre Lungen füllten sich mit Luft und sie begann zu schreien. In diesem Schrei steckte alles was sie fühlte. Die Verzweiflung, die Wut, die Trauer und der Selbsthass. All das entwichen in diesem Moment aus ihrem Körper und machten einer gähnenden Leere platzt. Einem großem Nichts. Einem Nichts das Skys Leben beherrschen würde.


Kapitel 3



Ein schrilles Klingen vermischte sich mit ihrem, inzwischen stummen Schrei und riss sie aus ihrem grauenhaften Traum. Nachdem Sky ihre Augenlider aufgerissen hatte, setzte sie sich mit zitternden Gliedern und brummenden Kopf auf. Sie sah sich langsam in ihrem Zimmer um, so als wolle sie sich davon Überzeugen, dass das ganze wirklich nur ein Traum gewesen war. Doch sie fand keine Veränderungen vor. Etwas beruhigter stand sie auf, nur im nächsten Moment wieder aufs Bett zu fallen. Der Traum hatte sie doch mehr mitgenommen als sie geglaubt hatte. Sky lehnte sich an die Wand, an der ihr Bett stand und atmete tief ein. Sie schrieb heute eine Mathearbeit, die entschied ob sie es am Ende des Schuljahres noch auf eine drei schaffte oder nicht. So eine Ablenkung wie dieser Traum konnte sie im Moment gar nicht gebrauchen. Gedankenverloren strich sie sich durchs Haar und stand dann mit einem Seufzer vom Bett auf um sich für die Schule fertig zu machen. Im Bad putzte sie ihre Zähne und band ihre stufigen Haare zu einem lockeren Dut nach hinten. Bei ihren Kleidern musste Sky nicht lange überlegen was sie anziehen sollte, denn sie war von der Academy of Arts aus, verpflichtet eine Schuluniform zu tragen. Zwar lange noch nicht so hässlich wie die Uniformen anderer Schulen. Trotzdem währe ihr ihre eigenen Kleider lieber gewesen. Danach stopfte sie lieblos ihre Schulsachen die sie für den heutigen Tag benötigte in ihre Schultasche. Selbst die war noch von der Schule vorgegeben. Was sollte man sagen, Privatschulen legten eben besonders viel Wert auf das Aussehen und Ansehen ihrer Schüler und Schülerinnen. Bei diesem Gedanken rang sich Sky ein sarkastisches Lächeln ab, sie hatte nie verstehen können warum sie auf der Schule aufgenommen wurde. Aber einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul. kopfschüttelnt nahm sie ihre Tasche und ging nach unten in die Küche, in der bereits ihre Mutter und ihre Schwester darüber diskutierten was noch alles auf der Einkaufsliste für Morgen, dem „Einkaufstag“ fehlten. In so einer Situation ließ man die beiden lieber in Ruhe, denn das Vorhaben ihrer Schwester ihre heiß geliebten Schoko Cookies auszureden, glich dem Versuch einer Leopardin das Junge zu entreißen. Stillschweigend nahm sich Sky eine Schüssel und füllte ihr Lieblings Müsli, Schoko- Bananenflacks, zusammen mit Milch in die Schüssel und setzte sich neben Lil. Sky wurde erst von den anderen Familienmitgliedern bemerkt, als die hitzige Debatte zu ende war. Lil`s Gesichtsausdruck änderte sich von wütend, zu Schuldbewusst. Mit einem Blick, der einem Hundewelpen Konkurenz gemacht hätte sah sie ihre Schwester Sky an. „Es tut mir so Leid Sky, ich war fest entschlossen wach zu bleiben, selbst die eineinhalb Liter Kaffee die ich in mich rein geschüttet hatte, brachten da nichts mehr.“ Ein breites Grinsen stahl sich auf Skys Gesicht: „ Da muss ich mir wohl oder übel ein Spickzettel schreiben, oder noch einfacher du lässt mich abschreiben“. Ihre Mutter sah sie Misstrauisch an „Oder du gehst mit Lil deine Notizen nochmal durch“, ergänzte sie. Sky`s Grinsen verschwand augenblicklich „Ja Mam“, gab sie eher lustlos nach und stopfte sich den Rest ihres Müslis in den Mund. Mit einem lächeln auf den Lippen zeigte Lil lautlos auf die Treppe, die zu ihrem Zimmer führte und stand mit Sky auf um der ratlosigkeit in Mathe ein Ende zu setzten.


Kapitel 4



Lil war für Sky in vielen Aspekten wie eine Heldin und das hatte sie heute wieder bewiesen. Sie hatte es Tasächlich in einer viertel Stunde geschafft ihrer Hilflosen Schwester einen gewissen Durchblick durch den Wirr-War aus Zahlen zu geben. Nun waren sie auf dem Weg zur Schule der nicht besonders Weit von ihrem Haus lag. Während sie so stumm vor sich liefen betrachtet Sky ihre Schwester etwas genauer und sie begann zu Lächeln. Lil war wirklich das genau Gegenteil von ihr. Fast wie Himmel und Erde. Lil hatte zwar die gleiche Körpergröße auch waren sie gleich Schwer aber das war`s auch mit der äußerlichen Ähnlichkeit. Lil`s Haare waren Raben schwarz und modisch kurz geschnitten. Ihre Haut war leicht braun gebrannt und ihre Augen funkelten wie grüne Smaragde. Während Sky eher selbstbewusst und tough wirkte sah Lil eher zurückhaltend und zerbrechlich aus. Naja Aussehen konnte einem täuschen, in Selbstbewusstsein stand Lil, Sky in nichts nach. Sie waren eben doch Zwillinge. Nur in einem Unterschieden sie sich wirklich und das war in ihren Begabungen. Begnatete Tänzerinnen waren zwar beide. Doch Außer Tanz belegte Lil an der Academie of Arts noch den Gesang. Sie war eine wunderbare Sängerinn, sie legte so viel Gefühl in ihre Stimme wie es keine zweite Tat. Sky hingegen konnte mit Gesang gar nichts anfangen sie steckte ihre Emotionen lieber in ihre Bilder. Kunst,ja das war Sky`s Welt.So in Gedanken versunken hatte Sky gar nicht bemerkt wie sie schon fast an der Schule angekommen waren.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 16.11.2009

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