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Gödels Unvollständigkeitssatz

Es gibt einen Grund, warum Gödels Unvollständigkeitssatz richtig ist: die Logik unserer formalen Systeme ist eine rein theoretische, um Dinge zu beschreiben, die in der realen Welt und Physik nicht existieren noch existieren können (2D/4D-Raum, Unendlichkeiten, Beweisbarkeit des Collatz-Problems als lösbar/unlösbar, Grenzen der Planckzeit/Lichtgeschwindigkeit, Quantentheorie, usw.), also absurd sind. Die reale Welt besteht aus Zuständen, die auf verschiedene Weise und mit unterschiedlichen, teils vielleicht sogar sich widersprechenden formalen Systemen beschrieben werden müssen. Objektive Logik wird dann falsch, wenn in der Natur ein Zustand angetroffen wird, der dieser objektiven Logik nicht folgt, und dies scheint an vielen Stellen der Fall zu sein. 1 + 1 = 3 kann wahr sein bei der Beschreibung des Synergieeffekts. Es handelt sich um eine korrekte mathematisch-logische Beschreibung eines abstrakten Konzepts, das aber auch in der Realität konkret beobachtet werden kann, und mit herkömmlicher Mathematik vielleicht als 1 + 1 + (0.4 + 0.6) = 3 ausgedrückt werden könnte, genauso gültig aber mit genanntem 1 + 1 = 3, oder 1 + 1 = 2.7, oder 1 + 1 = 1.8. In dieser Logik können die Teile links vom Gleich-Zeichen keine andere Wertigkeit als 1 haben, oder ein Vielfaches davon, aber keine Kommazahlen. Diese künstliche Festlegung ist genauso gültig wie die künstliche Festlegung von 1 + 1 = 2, 0.5 + 0.5 = 1 laut herkömmlicher Definition. Rechnen mit Unendlichkeiten ist ein weiteres Beispiel für künstliche Festlegungen. Dieser Satz ist falsch: der Computer kann diese Behauptung unmöglich auflösen, das menschliche Gehirn erkennt aber von außen, dass das Wort „falsch“ und seine Bedeutung in diesem Satzkontext widersprüchliche künstliche Definitionen sind. Alle diese Systeme sind unvollständig, da künstlich, und Vollständigkeit ist auch nicht nötig, da die Realität verschiedenen, sich sogar widersprechenden Systemen gleichzeitig unterliegen kann. Wahrheit entsteht durch den Ausschluss von falschen Systemen, die vollständige Wahrheit ist die Frage nach der Existenz, die sich dem Menschen mit seinem limitierten Körper und Erfahrungshorizont unter Umständen vielleicht auch niemals vollständig erschließen könnte. Es bleibt bloß zu klären, ob diese Beschränkung in der Realität tatsächlich existiert oder nur theoretisch denkbar ist. In ersterem Fall kann Wahrheit/Vollständigkeit als das Maximum definiert werden, was infolge der Beschränkung erfahren werden kann, und in der Tat wäre ein allumfassendes, perfektes Verständnis bestehend aus einer Sammlung von widersprüchlichen Systemen/Logiken möglich, und nichts außerhalb dieser Systeme/Logiken könnte für uns existieren und erfahrbar sein. Wenn aber die menschliche Kapazität keiner physisch-körperlich bedingten Beschränkung unterliegt und Vollständigkeit nicht erreicht werden kann, dann nur, weil Vollständigkeit per Festlegung als erreichbar definiert ist, anstatt im Ergebnis die Kategorien „wahr“ und „(zunächst) irrelevant“ zuzulassen. Dinge, die nicht sein können, können nur nicht sein, weil wir sie als unmöglich definiert haben. Wenn sie aber dann doch sind, überarbeiten wir üblicherweise unsere Definition des Unmöglichen und entwerfen ein System, das vormals vermeintlich Unmögliche mit einem logischen Aussagesystem zu beschreiben. Es macht eindeutig per Logik-Definition keinen Sinn, das Irrelevante zu ergründen. Das Relevante wird vom Irrelevanten durch den Standpunkt, die Perspektive unterschieden, und die Frage, ob es das Objektive, Absolute gibt, macht sich selbst irrelevant durch den Umstand, dass es das nicht Absolute, Objektive, d.h. Standpunkte, Perspektiven und das Subjektive offensichtlich gibt.

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Texte: Copyright (C) 2016 Stephan Kreutzer
Bildmaterialien: Copyright (C) 2016 Stephan Kreutzer
Tag der Veröffentlichung: 04.04.2016

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