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Abwärts ins Glück

Schnell noch die Sachen zusammen gepackt und los. Der Termin mit dem ausländischen Investor war schon in einer halben Stunde und Craig mal wieder entschieden zu spät dran. Er eilte aus dem Büro und drückte auf den Aufzugknopf.

„Entschuldigen Sie Sir. Die Aufzügen sind im Moment nicht einsatzfähig“, wurde er von einem jungen Mann in Latzhosen und T-Shirt angesprochen.

„Wie? Nicht einsatzfähig?“ Craig verstand kein Wort.

„Sie fahren nicht“, versuchte sein Gegenüber es erneut.

„Tut mir leid, für solche Scherze habe ich wenig Sinn. Ich bin in Eile. Bitte stellen Sie die versteckte Kamera ab und geben den Weg frei. Danke.“ Craig drückte erneut auf den Knopf, aber es bewegte sich nichts.

„Ich hab es Ihnen doch gerade gesagt. Wir arbeiten an diesem Problem, aber im Moment fahren die Aufzüge nicht, Sir.“

„Wir sind hier im 103. Stockwerk. Es sind vier Aufzüge und sie wollen mir allen Ernstes mitteilen, dass keiner davon mich nach unten bringen kann?“

„Tut mir leid. Genauso ist es.“

Craig hätte fast laut losgelacht. Verdammt, was sollte dieser Scherz? Seit er hier arbeitete, war sowas noch nie vorgekommen und das waren jetzt mehr als zehn Jahre. „Wie lange dauert es noch?“ Craig war ungeduldig, hatte er doch bis zuletzt an seinem Konzept gearbeitet und darüber fast die Zeit vergessen.

„Sir, wir arbeiten daran. Es tut mir außerordentlich Leid“, kam es nervös von seinem Gegenüber.

„Hören Sie mir zu. Ich habe in …“ Er sah auf seine neue Rolex. „20 Minuten einen wichtigen Termin, sollte ich diesen nicht einhalten können, wird mein Geschäft platzen, also reparieren Sie nun diesen verdammten Aufzug!“, schrie Craig den Jungen nun an.

„Davon geht es auch nicht schneller, wenn Sie mich anschreien.“ Er zog sein Cap etwas in die Stirn und sah ihn zornig an.

„Ich hab´ Sie hier noch nie gesehen. Seit wann arbeiten Sie hier?“ Craig war nun misstrauisch, vermutete er doch immer noch einen schlechten Scherz.

„Seit letzter Woche, Sir.“ Kam es nun nicht mehr ganz so patzig wie gerade eben noch.

„Gut. Wenn Sie Ihren Job auch noch nächste Woche haben möchten, DANN FÄHRT DIESER AUFZUG IN DEN NÄCHSTEN FÜNF MINUTEN NACH UNTEN! VERSTANDEN!?“, schrie Craig nun ungehalten.

„Ja, Sir.“ Der Junge zog den Kopf ein und gab etwas in den Computer ein, der anscheinend mit dem Aufzug verbunden war, und tatsächlich bewegte sich einer der Aufzüge nach oben.

„Geht doch.“ Überlegenheit und Arroganz spiegelten sich in Craigs Blick wider und er lächelte den Arbeiter vielsagend an.

„Sie dürfen nicht einsteigen, der Aufzug ist noch nicht gecheckt. Bitte warten Sie noch einen kurzen Augenblick, wir haben noch ein kleines Problem, Sir“, versuchte er Craig aufzuhalten. „Bitte, Sir, ich werde sonst Ärger bekommen.“

„Dieser Ärger wird nichts zu dem sein, was Du mit mir bekommst, wenn ich nicht in fünf Minuten bei meinem Termin sitze. Geh mir aus dem Weg.“ Er stieg in den Aufzug und drückte die Erdgeschosstaste. Schnell drückte sich der junge Mann mit dem Laptop dazu und sah ihn kurz an. „Geht doch. Alles kein Problem.“

Mit einem Ruck blieb der Aufzug kurz darauf zwischen dem 98. und 97. Stock stehen, alle Lichter der Stockwerksanzeige leuchteten gleichzeitig und dann war es finster. Stockfinster.

„Was zum Teufel soll das jetzt? Ich hab´ genug gelacht. Bringen Sie mich sofort runter.“ Für solche Art von Scherzen hatte Craig nichts übrig.

„Ich hab keine Ahnung, was los ist. Mein Laptop ist gerade abgestürzt, ich vermute eine Überspannung und die Sicherung ist raus.“

Craig nahm sein Handy und wählte. Kein Empfang, das konnte nicht wahr sein! „Wie lange dauert das Ganze jetzt?“

„Weiß nicht? Das Problem ist, dass ich momentan nicht weiß, was das Problem ist. Eigentlich sollte alles ganz normal funktionieren“, kam es leise aus dem Dunkeln.

Was für ein dämlicher Spruch war das denn gewesen? Craigs Aufregung schlug in Angst um. Nur nicht in Panik geraten! Alles war wie immer. Stell dir vor, der Aufzug würde fahren, versuchte Craig sich zu beruhigen. Der Job war super, das Gehalt ebenfalls, aber die tägliche Fahrt mit dem Aufzug war der Horror für ihn. Tagtäglich die Panik im Aufzug, dass dieser steckenbleiben könnte, und nun war es soweit. Er hatte sogar eine Therapie gemacht und es mit Hypnose versucht, aber nichts hatte wirklich geholfen, wie er gerade merkte. Die Angst kroch in ihm hoch und schnürte ihm den Hals zu.

„Sind Sie O.K, Sir?“

„Sicher, was soll schon sein?“, fauchte er den Jungen an.

„Entschuldigen Sie bitte, ich dachte nur, Ihnen könnte nicht gut sein. Haben viele im Aufzug, besonders wenn er steckengeblieben ist.“ Das Laptop fuhr wieder hoch und erhellte den Raum etwas. „Setzen Sie sich. Es dauert bestimmt noch länger. Tut mir leid wegen Ihres Termins.“

 

Die Zeit verstrich und Craig war froh, dass ihn niemand sah, denn der Angstschweiß hatte sein Hemd bereits durchweicht. Er wollte hier raus und zwar sofort. Jetzt sofort.

„Sir?“

„Hören Sie mir zu. Ich hab einen Termin und ich will hier raus, und zwar jetzt. Haben Sie mich verstanden?“, blaffte Craig in die Dunkelheit, denn das Laptop hatte schon wieder den Geist aufgegeben.

„Setzen Sie sich bitte und bleiben Sie ruhig. Es passiert nichts.“ Jett kannte das alles schon. War er doch schon öfters in dieser Situation gewesen, und meistens rasteten nach kurzer Zeit die ersten aus. Gott sei Dank war es diesmal nur einer. Er stellte das Laptop ab und tastete nach diesem Bürotypen. „Sie sind ja völlig durchweicht. – Haben Sie etwa Platzangst?“ Jett hielt ihn an der Schulter.

„Ja“, gestand Craig nach längerem Zögern. „Würden Sie mich jetzt bitte hier rausbringen.“

„Mr. …“

„Juneau.“

„Mr. Juneau, ich kann es im Moment wirklich nicht. Mein Laptop funktioniert nicht mehr und ich hab´ auch sonst keinen Kontakt zu meinen Kollegen. Wir haben wohl Stromausfall. Denken Sie einfach an etwas Schönes. Vielleicht an ein schönes Essen mit Ihrer Frau oder einen Ausflug mit der Familie?“, versuchte Jett Craig zu beruhigen.

„Ich hab´ keine Frau und auch keine Kinder.“ Er öffnete die Krawatte und das Jackett und setzte sich auf den Boden.

„Tut mir leid. Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten.“

„Schon gut. Und Sie? Sind sie verheiratet oder haben eine Freundin?“

„Nein, ich bin schwul. Keine Angst, ich werde Sie nicht im Aufzug überfallen“, lachte Jett.

„Mhm.“ Craig rutschte etwas ab und lehnte den Kopf gegen die Seitenwand im Aufzug. Schwul, das also auch noch.

„Gehören Sie etwa zu den Homophoben?“ Jett rutschte ebenfalls etwas und starrte in die Dunkelheit.

„Nein.“ Kam es scharf von Craig, der seine Ruhe wollte und schon gar nicht über dieses Thema mit einem Fremden sprechen wollte.

Eine Zeitlang herrschte Schweigen und außer dem Atem war nichts zu hören.

„Geht’s?“ Jett machte sich etwas Sorgen um diesen Anzugtypen, auch wenn dieser nicht gerade freundlich zu ihm gewesen war.

„Schon O.K.“ Auf keinen Fall wollte er ihm sagen, dass er sich vor Panik fast in die Hose machte und das Gefühl hatte, jeden Moment einen Herzanfall bekommen zu können. Wahrscheinlich würde er einfach in dieser engen Konservendose sterben.

„So klingen Sie aber nicht.“ Er schaltete kurz das Handy an und leuchtete Craig damit ins Gesicht. Plötzlich klingelte Jetts Handy. „Ja … sicher … wirklich? … welches Ersatzteil? … könnt ihr nicht schneller machen, dem Herrn hier geht’s nicht so gut … ist ja gut … vielleicht zwei Flaschen Wasser … macht schneller … bis dann.“

„Es dauert noch ein bisschen. Wir bekommen aber Wasser und ein paar Energieriegel.“ Was Jett verschwieg, war, dass es sich evtl. das ganze Wochenende hinziehen könnte, da das Ersatzteil nicht lieferbar war.

Craig seinerseits nahm ebenfalls das Handy, das seltsamerweise nun doch wieder funktionierte und rief seinen Boss an, der wenig erfreut war, dass er nicht beim Meeting gewesen war. Seufzend schloss er das Handy und ließ den Kopf wieder gegen die kalte Wand fallen. Eine Zeitlang war wieder Ruhe, bis etwas aufs Dach des Aufzugs fiel.

„Unser Mittagessen“, lachte Jett. „Können Sie sowas wie eine Räuberleiter?“

„Ja, sicher. War ja auch mal jung.“ Er erhob sich und tastete nach Jett und griff diesem prompt zwischen die Beine. „Tut mir leid, war keine Absicht.“ Craig wich zurück

Schade, dachte Jett, hätte ihm schon gefallen. Der Typ sah ja nicht schlecht aus und es würde die Zeit hier bestimmt verkürzen. „Nichts passiert.“ Nun tastete Jett seinerseits nach Craig. „Ich glaube, in der Mitte ist das Einstiegsloch.“ Er zog ihn zu sich und leuchtete erneut mit dem Handy, das piepte und anzeigte, dass der Akku demnächst leer war. Auch das noch. Jett seufzte, stieg in Craigs Hände und versuchte das Gleichgewicht zu halten und die Deckenplatte zur Seite zu schieben. Er tastete nach der Tüte mit dem Wasser und den Riegeln und zog diese ins Innere des Aufzugs. Beinahe wäre er runtergefallen, und nur weil Craig ihn rechtzeitig gefangen hatte, war er nicht auf dem Boden aufgeschlagen. Craig hielt ihn länger als nötig im Arm und Jett hatte das Gefühl, das dessen Atem nun schneller ging.

„Du wärst beinahe gefallen.“

„Ja, wenn du mich nicht gehalten hättest, schon.“ Wie heiß war das denn? Er drückte sich leicht an diesen Typen und spürte dessen harten Schwanz. So war das also. War der Typ also auch schwul. Jett war froh, dass es dunkel war und grinste vor sich hin. Da Craig ihn losgelassen hatte, setzte er sich hin und gab ihm eine Flasche Wasser und einen der Müsliriegel. „Ich bin übrigens Jett.“

„Danke. Ich heiße Craig. Tut mir leid, dass ich dich so angeschrien hab´.“

„Schon gut. Bin ich gewohnt von euch Typen.“

„Was soll das denn heißen?“ Craig blickte in die Dunkelheit.

„Nun ja, ihr tragt einen Anzug und denkt,, alle anderen stehen unter euch. Und genauso behandelt ihr uns auch.“ Er nahm einen Schluck aus der Flasche und riss dann einen Riegel auf und biss hinein.

„Ach. Wieviel von uns kennst du denn?“ Es zischte, als Craig die Flasche öffnete.

„Mehr als genug. Für meinen Geschmack zu viele.“

Der Aufzug bewegte sich einen Ruck und unterbrach das Gespräch für einen Augenblick.

„Angst?“ Jett fühlte sich nun überlegen und legte dies in seine Stimme.

Craig sagte nichts dazu. Er versuchte, die vielen Gefühle die er hatte, zu sortieren. Wobei ihn momentan wieder die Angst dominierte. Was bildete sich dieser Kerl überhaupt ein? Craig seufzte und rutschte wieder in die Ecke, in der er vorher schon gesessen hatte.

„Ich hab´s nicht so gemeint.“ Jett rutschte zu ihm. „Ich kenn´ das, wenn man Angst vor etwas hat, war mies von mir“, versuchte er es wieder hinzubiegen.

Craig sagte nichts, machte doch Jetts Nähe das Ganze nicht einfacher. Er griff nach Craigs Hand.

„Nicht.“ Schnell zog er diese zurück. Gott sei Dank war es hier dunkel und Jett konnte ihn nicht sehen.

„Ich weiß, dass du schwul bist. Du hattest vorher schon einen Riesenständer in der Hose, als du mir zwischen die Beine gefasst hast.“

„Ist nicht wahr.“ Verteidigte Craig sich und drückte sich noch mehr an die Aufzugswand. „Ich bin ganz normal. Ich bin nicht schwul.“

„Wir Schwule sind auch normal. Sag mal, wie tickst du denn?“ Jett war entsetzt. Hatte er sich doch geirrt? Vielleicht war es doch so ein Homophober. Wenigstens schien er nicht gefährlich zu sein. Er rutschte ab von Craig und setzte sich in die gegenüberliegende Ecke.

„Ich bin nicht schwul“, kam es erneut und ganz leise.

„Ist doch gut. Ist ja nicht wichtig, oder?“ Jett verstand nun zu gut. „Komm, iss mal was.“ Er reichte ihm einen Riegel und wieder streiften sich ihre Finger. Craig ließ los und das Teil fiel zu Boden. Zwei Hände suchten danach und fanden nicht nur den Riegel sondern auch sich. Diesmal hielt Craig inne. Jett hatte feine sanfte Finger und diese berührten ihn nun. Es war so erotisch, dass sich sein Schwanz in der Hose schlagartig stellte und gegen den Stoff drückte.

„Wieso willst du nicht schwul sein?“ Jett war ihm so nahe, dass er dessen Atmen auf der Haut spürte, und immer noch spielten dessen Finger mit seinen.

„Ich bin nicht …“ Dann spürte er Jetts Lippen, die sich sanft auf seine drückten. „Ich bin nicht …“ Mein Gott was war das denn? Craig stöhnte leise auf.

„Nein, aber es gefällt dir.“ Er küsste ihn erneut und Craig ließ es zu. Ganz sanft versuchte er Craigs Lippen mit der Zunge zu teilen und dann in ihn einzudringen. Dieser Mann, auch wenn älter als er, schien ihm total unerfahren zu sein. Zwar konnte er küssen, aber doch eher etwas verhalten. Jett rutschte nun näher und legte seine Arme um Craig, um ihn noch intensiver zu küssen, und als er mit der Zunge in ihn stieß, hörte er dieses laute Stöhnen, das ihn in seiner Vermutung, dass Craig ebenfalls schwul war, bestätigte. Vorsichtig legte er ihm eine Hand auf den Schenkel. „Sag mir, wieso du es nicht willst. Du bist doch jetzt schon so heiß, dass du fast verglühst.“

„Ich kann nicht. Mein Job.“ Er hielt Jetts Hand an seinem Oberschenkel fest, die ihn liebevoll berührte und sich leicht nach oben schob, um sich ihrem Ziel zu nähern. „Nicht.“

„Wie lange weißt du es schon, Craig?“ Jett ließ ihm etwas Zeit.

„Ich bin aber nicht … seit mehr als 25 Jahren“, kam es gepresst von diesem.

„Und du hast noch nie mit einem Mann? Ich meine, wie hast du das denn ausgehalten?“ Jett konnte sich ein Leben ohne Sex gar nicht vorstellen.

„Meine Eltern waren sehr konservativ.“ Langsam lehnte er sich zurück und zog Jett mit, der nun neben ihm saß, aber weiterhin seine Hand auf dem Schenkel behielt. „Jeden Sonntag Kirche, dann Collage, Universität, kurzer Militärdienst und dann dieser Job hier. Eigentlich die Erfüllung meines Lebens. Mein Chef ist ebenfalls konservativ, sag mir, wo soll ich mich denn ausleben?“, gab Craig gefrustet zu.

„Deshalb lässt du es nicht zu? Brauchst du das Geld so nötig? Wie wäre es mit einem anderen Job? Du kannst doch nicht den Rest deines Lebens keusch leben, wie im Kloster?“ Fassungslos starrte Jett ins Dunkel.

„Du verstehst das nicht.“ Er ließ die Hand los und fuhr sich durch die Haare.

„Nein. Nicht wirklich.“ Ganz zart küsste er ihn wieder und wieder. „Gefällt es dir denn nicht?“

„Das ist nicht die Frage“, wich Craig ihm aus.

„Doch, meine.“ Und wieder küsste er ihn und schob seine Hand höher.

„Bitte nicht“, flehte Craig und hatte fast keine Kraft mehr, sich dagegen zu wehren, gefiel es ihm doch mehr als gut, dieses Gefühl.

„Du willst es aber doch. Ich spür´ es.“

„Wenn uns jemand hier sieht?“ Craig rutschte noch mehr ab und saß nun total eingeklemmt in der Ecke.

„Wer soll dich hier sehen? Kann ja nicht mal ich dich sehen, nur riechen und du riechst so verdammt gut.“ Jett rückte auf und küsste ihn fordernd, während er ihm die Hand zwischen die Beine schob. „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du verdammt süß bist.“ Mein Gott, wie heiß sich Craig anfühlte. Dieser harte Schwanz hinter diesem Stück Stoff machte ihn total geil. Jett setzte sich auf dessen Schoß und drückte sich noch enger an ihn.

„Jett, nicht. Bitte.“ Dieser Mann trieb ihn zum Wahnsinn. Sein Schwanz pochte und Jetts drückte gegen seinen und verstärkte dieses Gefühl noch.

„Wieso bist du dann so erregt, wenn du es nicht willst?“

„Ich weiß nicht.“ Craig war etwas schwindlig und als Jett ihm wieder zwischen die Beine fuhr, ganz sanft rieb und ihm noch die Zunge in den Mund schob, konnte Craig nicht mehr und stöhnte laut. Das Gefühl war einfach so unbeschreiblich. Es war besser als er je zu träumen erhofft hatte. Es übertraf alles, was er sich je selbst gutes getan hatte. Er wollte sich nicht mehr zurückhalten, es war ihm egal, er umschlang Jett und stieß seinerseits in dessen Mund.

„Du kannst es also doch.“ Auch Jett war etwas außer Atem und verwirrt, da Craig sich nun nicht mehr gegen ihn wehrte. Jetts Handy unterbrach die Beiden und Jett stieg runter, um das klingelnde Teil zu suchen. „Ja? … was? … nicht nötig … viel zu gefährlich … mindestens noch fünf Flaschen Wasser und was zu essen … ok … und ein neues Handy mein Akku ist leer …“

„Was ist?“ Craig starrte in die Dunkelheit, hatte dies nicht danach geklungen, dass sie bald hier raus dürften?

„Vor morgen Abend ist das Teil nicht da. Tut mir leid, aber sie bringen uns was zu essen.“

„Morgen ABEND?“ Craig dachte sich verhört zu haben. Das konnte doch nicht wahr sein.

„Jetzt beruhige dich wieder. Bisher hast du es doch ganz gut geschafft, oder?“ Jett strich ihm übers Gesicht und durch die Haare. „Ich mag dich, Craig“, flüsterte Jett ihm ins Ohr und strich dann mit der Zunge darüber, so dass es Craig einen Schauer über den Rücken jagte. Ein Schlag auf das Dach kündigte an, dass die bestellten Sachen angekommen waren. Wieder hob Craig Jett hoch und dieser holte sich die Sachen rein. „Ein paar Decken und ein Kissen. Wie großzügig.“ Jett breitete die Sachen aus und leuchtete mit der Taschenlampe, die ebenfalls in der Tüte war. Kondome? Das konnte nur sein Kumpel Pat gewesen sein. Das würde er ihm bei nächster Gelegenheit heimzahlen schnell schob er das Päckchen ein, so dass Craig es nicht mitbekam und knipste das Licht wieder aus.

Craig hatte Jett genau beobachtet und das Päckchen Gummis war ihm nicht entgangen. Was für ein Draufgänger musste dieser Jett sein, wenn seine Kollegen ihm sowas mitschickten! Irgendwie war seine Erregung zurückgegangen. Eigentlich hatte er sich das etwas anders vorgestellt, aber was erwartete er, wenn er mit einem so jungen Mann in einem Aufzug festsaß? Sicher war dieser nur auf eine schnelle Nummer aus und würde keine längere Beziehung anstreben. Craig seufzte und lehnte sich etwas frustriert wieder in die Ecke. Es hatte ihm gefallen, da bestand kein Zweifel, nur die Umstände gefielen ihm nun weniger. „Bist du mit jemand zusammen?“

„Nein. Sonst würde ich nicht mit dir rummachen.“ Jett rutschte wieder zu ihm.

„Wieso war in der Tüte ein Päckchen Gummis?“ Craig hielt Jetts Hand fest, die wieder auf dem Weg in seinen Schritt war.

Mist, hatte er es doch gesehen. Deswegen war er nun also wieder so zurückweisend. „Weiß nicht. Ein Scherz von meinem Kumpel Pat, vermute ich. Wieso?“ Jett war vorsichtig, er wollte Craig nicht erschrecken, und dass dieser ihn ranließ, war wahrscheinlich eh nicht drin.

„Hast du oft … ich meine … vergiss es.“ Was ging es ihn an, mit wem und wie oft Jett mit jemand ins Bett stieg.

„Nein, ich wechsle meine Partner nicht so oft wie meine Unterwäsche, wenn du das meinst. Nur hab´ ich im Moment niemand und ich flirte halt gerne. Ist doch nichts dabei.“ Was er Craig verschwieg, war, dass er mit Pat schon die ganze Woche Craig beobachtet hatte und immer wieder Bemerkungen über diesen losgelassen hatte. Fand er Craig doch mehr als heiß, wie dieser in seinem Büro gesessen hatte. Einmal war er sogar neben ihm auf der Toilette gestanden und hatte einen kurzen Blick auf dessen Schwanz riskiert. Craig schien sich daran nicht zu erinnern, oder er sagte nichts.

„So hab´ ich es nicht gemeint“, entschuldigte Craig sich.

„Wie denn?“, forderte Jett ihn auf, ohne die Hände von ihm zu nehmen.

„Weiß auch nicht.“ Craig war es unendlich peinlich, er zog die Knie an und umschlang diese mit den Armen, um sich so Jett völlig zu entziehen.

„Entspann dich wieder.“ Er löste Craig die Hände und setzte sich wieder auf ihn. „Entspann dich“ , kam es ganz leise flüsternd. Vorsichtig legte er ihm die Hand auf die Brust und suchte nach dessen Nippeln. „Magst du das? Gefällt es dir, wenn ich dich so streichle?“ Jett war eigentlich immer erfahrene Partner gewohnt und dies hier war etwas Neuland für ihn, aber es gefiel ihm immer mehr. Langsam erforschte er Craigs Körper und achtete auf dessen Reaktion, die noch sehr verhalten und schüchtern kam. Jett spürte, wie Craig wieder hart wurde und sich auch dessen Nippel aufrichteten und er begann ihm das Jackett und das Hemd auszuziehen.

Sanfte Küsse bedeckten seinen Hals und immer, wenn ein Knopf von Jett geöffnet wurde, dann folgte ein Kuss auf die nackte Haut. Craig fühlte nur noch, sein Verstand war längst ausgeschaltet und er ließ sich nur noch treiben. Es tat so gut und er wollte es doch endlich spüren. Spüren, wie es war, wenn ein Mann ihn berührte und befriedigte. Und Jett war wohl dieser Mann, der ihm das geben würde, wovon er bisher nur geträumt hatte. Er zuckte zusammen, als er Jett nun auf seiner nackten Haut spürte. Diese Finger, die leicht seine Nippel zwirbelten und dann immer fester zugriffen, bis er wieder stöhnte.

„Genauso mag ich das. Ich will sehen und hören, dass es dir gefällt, Craig.“ Gerade wollte er die Hand zurückziehen, als Craigs auf der seinen landete und diese wieder zurück führte. Es war so eine erotische Geste, dass auch er leise seufzte und Craig nur zu gern wieder streichelte. „Das ist erst der Anfang. Wir haben noch so viel vor uns und ich garantiere dir, dass es dir gefallen wird.“

Craig bezweifelte nicht im Geringsten, dass es ihm gefallen würde und er genoss es, von Jett berührt zu werden. Er öffnete die Schnallen an Jetts Latzhose und zog ihm das Shirt hoch, um nach dessen Nippeln zu forschen. Seine Finger stießen auf Metall. Was war das denn? „Was ist das?“ Craig ertastete es vorsichtig.

„Piercings.“

„Piercings?“ Craig wusste sehr wohl, was das war und er hatte es auch schon im Internet gesehen, aber so wirklich mochte er es nicht. Stellte er es sich doch sehr schmerzhaft vor, durch die zarte Haut ein Stück Metall zu tragen. „Tut es weh?“ Er wagte nicht nochmals hinzufassen.

„Nein, es erregt mich, wenn du vorsichtig daran rumspielst und noch mehr, wenn du daran saugst und lutschst.“ Jett spürte wie Craig seine Finger erneut darüber wandern ließ und nun beide Nippel gleichzeitig berührte. Ganz vorsichtig wurde der Stift berührt und ertastet und etwas hin und her geschoben. Jett hielt die Luft an. Es war so phantastisch, was Craig mit ihm machte, dass er sich wünschte, dass dieser Aufzug nie wieder fahren möge.

Diese kleinen Stifte mit den Kugeln oben und unten erregten Craig noch mehr, als er es eh schon war. Er schob Jett etwas von sich, beugte sich vor und leckte dann sanft über dessen Nippel, was Jett zusammenzucken und schwer atmen ließ. Jett schmeckte salzig nach Schweiß, aber nicht unangenehm, und Craig leckte ihn erneut, saugte sich daran fest und spielte mit der Zunge am Piercing. Es erregte nicht nur ihn selbst, sondern auch Jett rutschte immer unruhiger auf seinem Schoß, bis er sich schließlich ihm entzog.

„Du bist ja richtig hungrig.“ Jett hielt sich die Brust, kribbelte Craigs Zunge immer noch weiter auf seiner Haut. Craig beugte sich noch weiter nach vorne und schnappte richtig nach Jett, der darüber nur lachte, „Geduld. Geht ja schon weiter.“, und Craig das Hemd schließlich völlig auszog, bevor er ihm die Hose öffnete.

Craig zog scharf die Luft ein. Er spürte, wie Jett ihm die Hose öffnete und dann hineingriff. Jett schien es nicht eilig zu haben, da er immer noch an der Unterhose rumspielte. Seinen Schwanz hin und herschob und mit den Fingern darüber fuhr.

Gut bestückt war Craig, das hatte er ja damals auf der Toilette bereits gesehen, aber dieses Prachtstück steif und hart in Händen zu halten, war etwas anderes. Er war nicht überdimensioniert, aber doch ganz passabel. So mochte Jett es. Sollte ja nicht jedes Mal aufreißen und Schmerzen bereiten, sondern Lust. Lust hatte er bereits seit Stunden und jetzt war es an der Zeit, Craig zu zeigen, dass man mit diesem Teil nicht nur pinkeln konnte. Dieser Stoff fühlte sich gut an und Jett versuchte sich ein Bild davon zu machen, bevor er hineingriff um endlich das Objekt seiner Begierde in Händen zu halten.

Craig war schon total nass und als Jett dann noch mit dem Finger über seine Eichel fuhr, ließ er den Kopf in den Nacken fallen und stöhnte so laut, dass man es wahrscheinlich über die ganze Etage hatte hören können. Jett rutschte von seinem Schoß und zog ihm dann die Hose runter, so dass er nun nackt im Aufzug saß. Für einen Moment hatte Jett seine Hände von ihm genommen und Craig war etwas verwirrt, sehnte er sich doch danach noch weiter berührt und gestreichelt zu werden. Nicht lange, dann spürte er etwas anderes. Es war Jetts Zunge die an ihm leckte und Lippen, die sich immer wieder über seinen harten Schwanz stülpten.

Craig keuchte nur noch und stöhnte. Solche Gefühle hatte er bisher nicht gekannt. Es war so heiß und erregend und er würde bald absp… Was tat er hier eigentlich? Langsam kam Craig zu sich. Er ließ sich tatsächlich in einem Aufzug von einem wildfremden Typen einen blasen. Was war nur in ihn gefahren? Wenn der Aufzug nun plötzlich losfahren würde, würden alle ihn nackt sehen können. Craig schob Jett zur Seite und griff nach seiner Hose.

„Was ist denn?“ Total verwirrt kniete Jett vor ihm. Hatte es Craig nicht gefallen?

„Tut mir leid. Ich kann das nicht“, kam es total verstört von ihm.

„Hey, ist gut, ganz ruhig. Ist doch nichts passiert.“ Jett hatte die Befürchtung, dass Craig gleich ausrasten würde.

„WAS IST GUT? NICHTS IST GUT!“, schrie er Jett an. „Ich lass mir hier im Aufzug von einem Typen, den ich nicht mal kenne, einen blasen und du findest, dass ich ruhig bleiben soll?“

„Wir sind doch beide erwachsen. Wovor hast du denn so Angst?“ Er konnte Craigs Angst förmlich spüren.

„So hab ich mir das nicht vorgestellt.“ Craig wurde wieder ruhiger.

„Wie denn?“ Jett hätte beinahe laut losgelacht. Er konnte sich bei Gott nicht vorstellen, dass Craig sich sowas überhaupt hatte vorstellen können. Bestimmt machte dieser auch das Licht aus, wenn er sich einen runter holte, oder er machte es gar nicht.

„Gar nicht. Ich meine …“ Sollte er es Jett wirklich erzählen? Dieser saß nun neben ihm und legte den Arm um ihn, was das Ganze nicht wirklich einfacher machte. „Ich wollte es immer sehr romantisch haben, nicht eine schnelle Nummer irgendwo. Langsam, mit viel Zeit, und zwar wollte ich es vor 20 Jahren schon, nicht mit Mitte 40 im Aufzug von jemand, den ich nicht mal kenne!“ Fast hätte er laut losgeheult.

„Hey, ist gut. Wir müssen ja nicht weitermachen. Ist gut.“ Sanft zog er ihn an sich, suchte mit der anderen Hand nach der Decke und legte diese über Craig. Irgendwie konnte er Craig verstehen, sein erstes Mal hätte er auch nicht im Aufzug gewollt, aber mit über 40 noch Jungfrau zu sein wäre auch nicht sein Ding gewesen. Jett seufzte.

Irgendwie fühlte sich Craig nicht wirklich besser. Er hatte es doch so sehr genossen, und jetzt war es einfach vorbei. Wahrscheinlich würde er irgendwann sterben, ohne von einem Mann wirklich berührt worden zu sein. Er zog die Beine an und schloss die Augen, sein Schwanz stand immer noch etwas, die Erregung war noch nicht ganz zurückgegangen. Jett hatte ihn so sanft berührt gehabt und er sehnte sich so sehr danach. Craig seufzte und ließ das Gewesene noch mal vor seinem geistigen Auge ablaufen und merkte nicht mal, dass er stöhnte.

„Hat dir wohl doch gefallen, hm?“ Jett drückte ihn an sich. Für ihn war es nicht nur mal schnell so. Hatte er sich doch im Laufe der Woche in Craig etwas verliebt gehabt, nur schien ihm dieser weiter weg als der Mond, denn den durfte er wenigstens des Nachts betrachten. Nur jetzt schien es ihm zu spät für dieses Geständnis, dachte Craig doch dann bestimmt, dass er es nur sagen würde, um ihn wieder rum zu bekommen.

Craig hatte keine Ahnung, was er tun oder sagen sollte. Jett hatte Recht. Es hatte ihm gefallen und er hätte gerne mehr gehabt. Viel mehr. „Ja“, kam es leise von Craig und er wagte es, sich in Jetts Arm zu kuscheln.

Jett küsste ihn wieder sanft, gab Craig aber nicht mehr.

 

Stunden später.

Craig erwachte noch etwas zerknittert und ließ seinen erotischen Traum nachwirken. Er kuschelte sich in diese Wärme, die sich unter ihm breit machte und sog den Geruch, der ihn umgab, ein. Sein Schwanz stand hart und steif und drückte ihn etwas gegen den Unterbauch. Wie schön dieser Traum gewesen war. Craig seufzte und sein Schwanz zuckte bei seinen Gedanken und verlangte nach mehr Zuwendung, die er diesem auch gleich schenken würde. Langsam öffnete er die Augen und stellte fest, dass es stockdunkel war. Das, was er für sein Bett gehalten hatte, atmete und bewegte sich leicht unter ihm. Jett. Er war also immer noch in diesem Aufzug. Vorsichtig strich er über Jetts Brust und streifte die Piercings. Ein langgezogenes ‚Jaaaaaaa!‘ war die Reaktion auf diese Berührung und erregte Craig noch mehr.

Jett griff nach Craigs Hand und zeigte ihm, was er gerne haben wollte. „Lass mich wieder deine Zunge spüren.“ Stöhnte er und rieb mit Craigs Hand über seine Nippel. Er schlang seine Beine um ihn und drückte ihn somit noch enger an sich. Jett bereute, dass er vorher nicht seine Hose ausgezogen hatte, so würde nun Craigs Schwanz nämlich an seinem reiben. „AAAAAAaaaaaaahhhhhhhhh.“ Craig hatte ihm sanft in die Brustwarze gebissen.

Er wollte es. Er wollte alles. Es war egal. Alles war nun egal. Jett erregte ihn so sehr, dass alles andere keine Rolle mehr spielte. Immer mehr saugte er an den durchlöcherten Nippeln und Jett stieß sein Becken gegen ihn. Ohne die Lippen von diesem zu lösen, schob er ihm die Hose nach unten und berührte ihn ganz sachte. Zum ersten Mal in seinem Leben berührte er einen anderen Mann so intim.

Was Craig umgestimmt hatte, war Jett egal. Es zählte nur, dass dieser nun extrem erregt war. Craig war behutsam und vorsichtig. Tastete sich vor und probierte aus. Reagierte auf jede seiner Reaktionen und passte sich dann an. Der perfekte Liebhaber, nur einen Haken hatte die Sache, Craig hatte unendliche Angst. Craig tastete sich weiter vor, folgte dem zarten Flaum auf Jetts Bauch, bis er schließlich zwischen dessen Beinen lag. „Bedien dich ruhig.“

Jetts Schwanz fühlte sich extrem gut an und er war genauso nass wie er selbst. Vorsichtig drückte er ihm einen Kuss auf die Eichel und leckte dann darüber. „Hast du da etwa auch ein Piercing?“ Craig konnte das nicht glauben.

„Ja, gleich drei. Such doch die anderen beiden“, forderte Jett ihn stöhnend auf, der es sichtlich genoss, so verwöhnt zu werden, und dann Craigs Zunge spürte, die sich auf Wanderschaft begab, um die Piercings zu suchen. Sanfte Hände kneteten und zupften an ihm.

„Doch nicht etwa hier am Schaft und durch die Hoden?“ Craig war leicht entsetzt, waren das doch sehr empfindliche Stellen, und ein Stück Metall war das Letzte, was er da haben wollte.

„Ist ein geiles Gefühl beim Sex und wenn dir jemand einen bläst“, ermunterte Jett ihn weiter zu machen und Craig kam diesem nach. Immer intensiver saugte Craig nun an ihm und trieb ihn zum Höhepunkt. „Wenn du so weitermachst, spritz´ ich dir in den Mund. Willst du?“

Craig wollte alles. Er war so erregt, dass er alles wollte. Was er noch am Morgen für völlig unmöglich gehalten hätte, war nun völlig O.K. für ihn. Jett stieß leicht in seinen Mund und dann spürte er dieses zucken und er bekam Jett zu schmecken. Craig keuchte nur noch und stöhnte mit Jetts Schwanz im Mund und ergoss sich schließlich auf den Boden des Aufzugs. Sanft zog Jett ihn an sich und küsste ihm die Spuren vom Mund, als das Handy erneut klingelte.

„Ja? … was … jetzt schon? … wieso? … Pat, das geht nicht … ok … 10 Minuten …“ Er legte es zur Seite. „Du musst dich anziehen, in 10 Minuten sind wir hier raus.“

„Hier raus? Hast du nicht gesagt, dass es noch bis morgen Abend dauert?“ Fast bereute Craig, dass sie raus durften, hatte er es mit Jett doch sehr genossen.

„Musst dich beeilen.“ Er reichte ihm sein Hemd und die anderen Teile. Das Licht ging an und Craig sah ihm in die Augen. Jett drehte sich weg, suchte die Sachen zusammen und packte alles, so gut es ging, in die Tüten.

Craig sah ihn stumm an und wusste nicht, ob er bereuen sollte, was gerade noch passiert war. Der Aufzug setzte sich in Bewegung und er hatte gerade noch so viel Zeit, sich das Hemd in die Hose zu schieben und die Krawatte zu binden, bevor die Türe im Erdgeschoss aufging. Craig wurde von einem Rettungsteam von Jett getrennt und weggebracht. Auch seine Beteuerung, dass es ihm gut ginge, half nichts. Erst eine halbe Stunde später und nach mehreren Gesundheitschecks wurde er entlassen, aber von Jett war keine Spur zu sehen. Gefrustet fuhr Craig nach Hause. Auch wenn er es nicht wollte, immer wieder tauchte Jett in seinen Gedanken auf und ließ ihn keine Ruhe finden.

 

Tage später.

Für Craig waren die Tage danach der blanke Horror. Er konnte sich nicht auf seine Arbeit konzentrieren und starrte den halben Tag nur auf den leeren Bildschirm. Mehrmals verpasste er einen Termin und sein Chef verlor langsam die Geduld mit ihm. Jett hatte er nicht mehr gesehen. Er hatte sich nicht bei ihm gemeldet und war auch sonst nicht mehr aufgetaucht. Craig war froh, dass endlich wieder Freitag war und er das Wochenende vor sich hatte. Vor hatte er nichts, was sollte er auch tun? Seine Sekretärin war bereits gegangen und er hatte nur noch die Präsentation für Montag fertig gestellt. Die Büroräume waren leer. Als er vor den Aufzügen stand und den Knopf drückte, kam ein weiterer Angestellter, der wohl auch noch länger gearbeitet hatte und stellte sich neben ihn. Da dieser ein Cap trug, konnte Craig ihn nicht erkennen, es interessierte ihn auch nicht wirklich. Er stieg in den Aufzug und der andere trat zu ihm. Kurz nach dem 80sten Stock drückte der andere die Notbremse und der Aufzug hielt etwas unsanft an.

„Was soll das denn?“, empörte sich Craig und wollte diese wieder lösen.

„Hab´ Sehnsucht nach dir.“

Sein Gegenüber zog seine Cap und Craig erkannte Jett.

„Wo warst du?“

„Bei dir. Wollte doch in deiner Nähe sein, aber du hast mich nicht mal beachtet“, beschwerte sich Jett. „Bin dein neuer Praktikant.“

„Wie?“ Craig dachte sich verhört zu haben. Dieser war ihm wirklich nicht aufgefallen und er hatte nicht mal aufgesehen, als sich dieser bei ihm vorgestellt hatte, so sehr war er im Schmerz um den Verlust von Jett gefangen gewesen.

„Ich glaube eher, dass ich bei dir noch ein Praktikum machen muss. Willst du mir noch was beibringen?“ Er zog ihn an sich und küsste Jett.

„Gerne“, lächelte dieser und schmiegte sich an Craig und löste die Bremse. Als die Türe aufging, hielt er dessen Hand immer noch und trat stolz mit ihm auf die Straße. „Hast du kein Problem damit?“

„Nein. Weißt du, das Problem ist, dass ich nicht weiß, was das Problem ist“, lachte Craig, küsste Jett und nahm ihn mit nach Hause für die ersten Praxisstunden.

„Sag mal, gibt’s bei dir auch einen Aufzug?“, lachte Jett.

„Ja, aber ich hab ein sehr bequemes Bett, ich glaube, das ist mir lieber.“

 

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Tag der Veröffentlichung: 11.08.2014

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