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Konflikt


Ich höre mein Herz rasen. Mit jedem Schlag fühlt es sich so an als würde es aus meiner Brust springen wollen. Ich bekomme Panik. Ich fühle mich nicht bereit für diese Auseinandersetzung. Nicht jetzt… bitte.

Ich sehe mich um…ich liege in einem leeren Raum. Nur ein Spiegel, nix weiter. Ich spüre wie sich meine Kehle zusammenschnürt. Keine Luft. Ich fange an zu weinen.

„Was willst du von mir?!“
Noch einmal lauter.
„Was verdammt nochmal willst du!?“

„was ich will?“


Er gibt sich zu erkennen.
„Ich will eine Erklärung!“



Ich fange an zu stottern.
„Warum bin ich hier…warum hast du mich in diesen Raum gebracht…?“
Ein weinerliches Stottern.

„Kennst du diesen Raum etwa nicht?“


Er war überlegen.
„Dieser Raum spiegelt dein armseliges Leben wieder!“



„Mein Leben…?“
Ich verstehe ihn nicht…nur mein Leben? Es war nicht nur mein Leben.

„Sieh dich an! Du, wie du daliegst. Zusammengekauert wie ein Baby. Angst vor der Konfrontation!“



Ich hatte tierische Angst…Ich verliere von Tag zu Tag immer mehr die Kontrolle.
„Lass mich in Ruhe!“

Pure Verzweiflung.

„Du ziehst mich mit runter! Ich will nicht mit runter gezogen werden...“


Kurze Pause.
„Du vergisst was ich alles für dich getan habe! Ohne mich bist du ein nichts gewesen!“



„NEIN!... Ohne dich war ich besser dran!“

„Ohne mich wärst du niemals soweit gekommen!“



„Lass mich endlich los…lass mich…los“

Ich stoße einen Schrei der Verzweiflung aus. Einen Schrei voller Angst. Ein Schrei der meine Familie bestimmt erreichte…an den Ort an dem sie sich jetzt befanden…irgendwo da oben.

„Du machst alles kaputt was ich aufgebaut habe…“
„Du Trinker!“
„Du hast sie nicht verdient“
„Du bist schuld das sie fort sind!“



Ich kann mich nicht wehren. Er ist zu stark.

„Du bist den Wagen gefahren! Du hast es nicht verkraftet das sie gehen wollte. Du hast den Unfall provoziert!“



„Ich habe es getan? ... Nein, du willst es mir einreden…“

„stell dich endlich!“



War ich es wirklich?... Aber ich habe sie geliebt. Wie konnte es jemals dazu kommen…
Sowas habe ich doch alles nicht gewollt.

Ich habe sie geliebt.

„Schau in den Spiegel!“



„NEIN!“

„Schau in den verdammten Spiegel!“



„Schrei mich nicht an…hör auf zu schreien…geh weg…“

„Du hast alles kaputt gemacht. Du hast sie mir genommen! Sieh es ein! Stell dich!“



Ich blicke in den Spiegel…Ich sehe nur mich

. Ich sehe nur mich

in der totalen Leere. Ich sehe einen

Mörder.


Ich bin jetzt ganz alleine.

Impressum

Texte: by rosario brancato
Tag der Veröffentlichung: 09.11.2008

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
vik

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