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Immaculati

 

Immaculati

 

Gefährliches Spiel

  

 

von Esther Novalis und Jean P. 

 

 

 

Über dieses Buch:

 

Mr. und Mrs. Philips – Gefährliches Spiel

Bei Recherchen nach verschwundenen Personen kommen die Privaten Ermittler Bea und Marc einem mysteriösen Geheimbund auf die Spur, der unter dem Deckmantel klösterlicher Traditionen patriarchale Bräuche aus dunkelster Vergangenheit pflegt. Handelt es sich dabei um die längst totgeglaubten „Immaculati“? Um hinter die Kulissen schauen zu können, werden sie Mitglieder dieser Gemeinschaft.

Schaffen sie es, gute Miene zum bösen Spiel zu machen? Können sie dem geheimnisvollen „Immaculatenforscher“ Gregori Romanescu trauen? Als Bea entführt wird, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, der Marc durch halb Europa und schließlich in seine Heimat, die schottischen Highlands führt – hinein in ein verdrängtes Familiengeheimnis.

 

Immaculati

aus der Serie: «Mr. und Mrs. Philips»

 

Copyright: © Jean P und Esther Novalis.

2022 – publiziert von telegonos-publishing

www.telegonos.de (Haftungsausschluss und Verlagsadresse auf der website) Cover: Kutscherdesign. Covergestaltung unter Verwendung einer Vorlage von Adobe

 

 

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Sämtliche Angaben in diesem Werk erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr. Eine Haftung der Autoren oder des Verlages ist ausgeschlossen.

 

ISBN der Printausgabe: 978-3-946762-64-5

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Herr, vergib ihnen nicht, denn sie wissen, was sie tun.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1. Teil

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1. Teil

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1. Kapitel

Das Refektorium

 

Mir wird kalt. Langsam und gnadenlos kriecht die Kälte an meinen Schenkeln empor, so als müsse sie mir die Ausweglosigkeit meiner Situation verdeutlichen.

Tu was, sagt die Kälte. Noch kannst du!

Kann ich noch? Bin ich nicht schon viel zu weit gegangen? Andererseits, heißt es nicht, man soll nicht auf halbem Weg umkehren? Wenn ich nur wüsste, ob es schon die Hälfte ist. Mir schwant, als sei das noch lange nicht der Fall, und zum ersten Mal kommen Zweifel in mir auf. Dabei darf ich das gar nicht: zweifeln! Ich darf nur vertrauen. Das ist sein oberstes Gebot. Das hat er mir gleich zu Beginn eingebläut.

Ganz ernst genommen habe ich das zunächst nicht. Ich fand das cool. So was beginnt doch meist so – was man so hört. Ein Spiel, mehr nicht, dachte ich. Damals hatte ich noch keine Ahnung, dass ich eines Tages mit verbundenen Augen und mit von meinen beiden Händen hochgehaltenem Rock im Refektorium eines ehemaligen Klosters knien würde und darauf wartete, dass sie kämen. Er mit ihnen, wer immer die auch sein mochten.

Unsere Recherchen hatten ergeben, dass sich hinter den Betreibern dieses als Hotelbetriebs und Schulungszentrum genutzten altehrwürdigen Gemäuers eine Organisation verbarg, die sich Gemeinschaft der Brüder und Schwestern des ewigen Lichtes nannte und sich als Hüterin alter Traditionen verkaufte.

Aber ob die das jetzt waren? Ich versuche, mich auf etwaige Geräusche zu konzentrieren, aber es bleibt still. Allmählich verliere ich das Zeitgefühl. Wie lang knie ich hier schon, mit dem Befehl alleine gelassen, mich nicht zu bewegen? Ob ich mittels versteckter Kameras beobachtet werde? Das Kniekissen, das sie mir gnädigerweise dagelassen haben, verliert seine Milderung. Meine Knie schmerzen.

Nächste Konzentrationsübung: Was habe ich alles gesehen? Viel war das nicht. Ich war so perplex, als er mich der Klosterfrau und dem angeblichen Abt übergab, dass meine von ihm stets gelobte detektivische Wahrnehmung ziemlich versagte. Vielleicht schockierte mich auch die über das normale Maß hinausgehende Vermummung der beiden. Ihre Klostertracht machte einer Burka alle Ehre und der Abt schien von Umberto Eco höchstpersönlich eingekleidet. Die tief herunterhängende Kapuze seiner grauen Kutte hätte auch das Antlitz des Todes verborgen.

Liebster, warum tust du mir das an? Erschrocken über meine Gedanken – nie würde ich wagen, so etwas auszusprechen – bin ich regelrecht bestürzt, als zurückkommt: Liebste, vertraue mir. Du weißt, wir müssen da rein!

War das Einbildung? Ich bin verwirrt. Ich habe schon einige Male das Gefühl gehabt, das wir uns, auch ohne ein richtiges Wort zu wechseln, verstanden. Ein bisschen was Telepathisches hatte das. Ach, Unsinn! Das ist alles nur eine Folge von etwas, dass nie, nie hätte passieren dürfen. Verdammt, ich hatte mir das geschworen: rein beruflich auf der einen und lediglich etwas spielen auf der anderen Ebene. Und nun? Ich glaube, ich bin verliebt in ihn und muss das gerade in dem Moment konstatieren, wo ich entblößter, als man sich vollkommen nackt vorkommt, inmitten eines – objektiv betrachtet – Hotels knie, in dem ganz normale Menschen ein- und ausgehen und nichts von dem ahnen, was ...

Ja, was denn? Haben wir denn irgendwelche handfesten Indizien? Wir tappen doch völlig im Dunkeln. Da gibt es lediglich Verdachtsmomente, Vermutungen und ein paar nicht belegte Hinweise auf Schwarze Messen, die hier abgehalten werden. Möglicherweise ist das nur ein Amüsierverein, dem wir beizutreten gedenken und alles erweist sich als böser Spuk. Wenn da nicht diese verschwundenen Frauen und Paare wären ... Und meine und seine Intuition! Die haben da etwas mit zu tun. Unsere wochenlangen Recherchen sind ziemlich eindeutig.

Mein Gedankenkarussell treibt mir den Schweiß auf die Stirn und woanders hin. Ich friere und schwitze zugleich. Um weiterzukommen, müssen wir Mitglieder in dieser – wie wir inzwischen wissen – weltweit vernetzten Gemeinschaft werden. Und dafür haben wir ein bizarres Aufnahmeritual vor uns. Er hat es ihnen als Bewerbungsritual vorgeschlagen. Wir haben nur dann eine Chance, wenn es originell ist und dazu beiträgt ihren Kanon zu erweitern.

Ich werde vorgeführt, präsentiert, getestet – wie auch immer man das nennen will – und das an einem vormals heiligen Ort. Ist das nicht pervers! Für einen Moment stelle ich mir vor, wie sie alle da sitzen, hinter ihren schweren Holztischen, die mich u-förmig, am Rand des Saales aufgestellt, einkreisen und zum Beutegut ihrer gierigen Blicke machen. Wie sie darauf warten, dass ein Schauspiel beginnt, von dem nur ich weiß, dass es nicht so abläuft, wie diese geifernden Typen es mit Sicherheit erwarten. Denn bei unserem Schauspiel – unserer Bewerbung – ist Marc die ganze Zeit bei mir. Er ist so nahe bei mir, dass es näher kaum geht. Da kann mir nichts passieren, nicht jedenfalls, was diese alten Kupferstiche zeigen, die überall an den Wänden hängen und von denen der Anblick einiger weniger reichte, mir das Blut in den Adern gefrieren zu lassen. Nichts dergleichen wird mir zustoßen, niemals. Das hat er mir versprochen. Ich fühle mich sicher und geborgen ...

Und dennoch sind da diese Zweifel. Sie zermürben mein Gemüt – trotz Karate und Selbstverteidigungskurs. Was mich jedoch halb wahnsinnig macht, ist die Selbsterkenntnis, dass mich das Ganze auf gewisse Weise erregt. Ist das nicht fürchterlich? Ich schwitze, ich friere, ich zittere – und ich spüre, wie mir die Feuchtigkeit an meinen Schenkeln herabrinnt. Manchmal glaube ich, er hat mich regelrecht abgerichtet – bei unserem Spiel. Aber das hier ist kein Spiel und ich habe Angst davor, dafür bestraft zu werden und das nicht erst, seit die Mutter Oberin mit unbarmherzig kalt klingender Stimme ihrem Klosterbruder zugemurmelt hat: «Der werden wir erst die Lüsternheit austreiben müssen. Die weiß nicht, was Gehorsam ist.»

Das war, als ich mich nicht schnell genug hingekniet und meinen Rock hochgehoben hatte. Das entsprach nicht seinem Befehl, denn der war klar umrissen gewesen: Tu, was man von dir verlangt. Das sagte er, als er mich an der Tür abgegeben hat. Ich weiß ja, das war aus taktischen Gründen. Aber dennoch ... Früher hieß das mal: Tu, was ich von dir verlange.

Das war, als alles begonnen hatte.

Unser Spiel ...

In dem Moment stand die Welt still. Es gab nur ihn und mich. Nie zuvor habe ich etwas Ähnliches erlebt. Da war eine spontane, still schweigende Übereinkunft gewesen. Wir benötigten keinen Vertrag, also so etwas in der Richtung wie bei Shades of Grey. Das ist doch alles Humbug. Wir sind wir.

Ich habe einen ganz normalen Arbeitsvertrag bei ihm. Nein, ganz normal nicht. Etwas besonders ist der schon, aber das hat damit nichts zu tun. Dafür brauchen wir keinen Vertrag. Deswegen hatte ich nie Angst. Aber jetzt, jetzt habe ich Angst. Mit meinen Gedanken versuche ich mich abzulenken und mir Mut zu machen – und mich von meiner Lüsternheit abzulenken.

Ist das normal?

Plötzlich öffnet sich knarrend die schwere Eingangstür, in deren Richtung ich knie. Endlich, denke ich und lasse vor Schreck meinen Rock herunterfallen – meinen ‚Nur-für-ihn-Rock‘.

Ist das nicht normal?

2. Kapitel

2. Kapitel

Was ist schon normal?

 

‚Sehr geehrter Herr Phillips, ich bewerbe mich um die von Ihnen ausgeschriebene Stelle einer Privaten Ermittlerin in ihrer Detektei. Ich glaube, dass mit diesem Job bei Ihnen nicht nur mein Traum Wirklichkeit wird, sondern ein gemeinsamer daraus werden kann. Nachdem ich nun, wie in der Ausschreibung verlangt, mein wichtigstes Motiv an erster Stelle genannt habe, möchte ich nur noch ins Feld führen, dass die internationale Personensuche auch im Mittelpunkt meiner Tätigkeit als freie Mitarbeiterin bei der Gazzetta steht, und dass ich eine Arbeit, von der ich überzeugt bin, mit hundertprozentigem Engagement erledige. Das war auch schon der Fall, als ich noch in der Modebranche tätig war und zwei große Filialen einer internationalen Modekette leitete. Ich werde mit Haut und Haaren Ihre Partnerin sein. Sagt man nicht ‚Nomen est Omen?‘

Mit zuversichtlichen Grüßen. Beatrice Philipps.‘

 

Ist es eigentlich normal, dass man bei seinem Vorstellungsgespräch den Bewerbungstext laut vorlesen muss? Also, ich hatte das noch nicht.

Ist es normal, dass man danach schüchtern seine Blicke senkt, wo doch das oberste Gebot bei einem Vorstellungsgespräch lautet: selbstbewusstes Auftreten und Blickkontakt?

Ist es normal, dass man einen Blick meidet, der einen fesselt, der einen durchbohrt, der einen hinwegschmelzen lässt, der einen unterwirft?

Ich glaube, ich muss etwas vorwegschicken und Ihnen erzählen, dass wir uns schon einmal begegnet waren, und ich verspreche im Übrigen, nie mehr zu fragen, ob etwas normal ist. Denn normal war bei uns von Anfang an gar nichts – wenn man einmal vom Arbeitsvertrag absieht, den ich noch am selben Tag erhielt.

Ich traf Marc Phillips bei einer Art Neujahrsempfang, den er anlässlich der Einweihung seiner Kanzlei gab. Dazu hatte er auch einige Mitarbeiter der Gazzetta eingeladen. Das hängt damit zusammen, dass Marc mit der Herausgeberin der Gazzetta befreundet ist. Ermittelt hat er auch schon für sie. Eigentlich war ich nur zufällig mit von der Partie, weil Esther ihr zweites Kind erwartete, einige Redakteure krank waren und die Chefredakteurin schon seit längerem vermisst wurde. Da wusste ich noch nicht, dass auch dieser Fall uns beschäftigen würde. Welche Dinge manchmal zusammenkommen ...

Doch an diesem Abend war das alles noch in weiter Ferne. Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass ich mit diesem Mann eines Tages zusammenarbeiten würde ... Er war herablassend, arrogant, distanziert und, na ja, irgendwie hochnäsig. Aber andererseits war er verdammt sexy und, wenn ich ehrlich bin, durchaus charmant und gentlemanlike. Dabei stehe ich eigentlich gar nicht auf solche Typen mit elegantem Smoking, weißem Hemd und Krawatte, die sich – bewusst oder unbewusst – mit perfekt getrimmten Bart genau diesen Habitus des Mr. Grey verleihen, den ich völlig bescheuert finde.

Ich kann nichts dafür! Ganz ehrlich. Zumal der auch noch von der Sorte Männer ist, die dich schon mir den Augen ausziehen – und das in der kurzen Zeit, während sie dir Feuer geben. Das hat er nämlich ganz höflich getan, als ich auf den kleinen Balkon ging, um – ja, Schande über mich – eine zu rauchen. Damals war es noch ein fürsorgliches ‚Rauchen ist ungesund‘, das er mir augenzwinkernd zuraunte. Heute bestraft er mich dafür – und hat ja im Prinzip recht damit.

Später hat er mir sogar ein Taxi bestellt, was völlig unnötig war, und mich nach draußen begleitet, als es da war. Ich glaube, an dem Abend war ich blind dafür, dass das eine ganz besondere Geste war. Beim Abschiedsblick aus dem Fenster des Wagens musste ich noch einmal unwillkürlich auf das goldene Messingschild schauen, das an der Tür des Altstadtgebäudes angebracht war. Vorher hatte ich das nicht so recht wahrgenommen:

Marc Phillips

Private Investigation, Personal Protection,

People Search

Von langer Dauer war der Abschied nicht.

 

«Und jetzt bitte noch einmal die Stellenausschreibung, Miss Philipps, aber laut und deutlich!»

Miss Philipps, das sagt er heute noch – in gewissen Situationen. Er ist Schotte, alteingesessener schottischer Adel – mit elterlichem Landgut in den Highlands. Aber das erzähle ich später. So förmlich ist er und manchmal unerträglich höflich.

Ich war verblüfft. Was sollte das? Worauf wollte der hinaus? Hatte ich etwas Wesentliches vergessen? Ich begann in meiner Bewerbungsmappe zu kramen, als er mir freundlich, aber hintergründig lächelnd die Zeitungsanzeige aus der Gazzetta herüberschob, die auf seinem Schreibtisch lag. Ich hätte mich am liebsten in Luft aufgelöst und mir wurde einmal mehr klar, dass ich nicht besonders cool rüberkam.

Beinahe froh, meinen Blick wieder senken zu können, nahm ich das Stück Papier und las:

«Suche für meine Detektei zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine zuverlässige Mitarbeiterin für Spezialaufträge im Bereich People’s Search. Sorgfältige Einarbeitung, persönliches Training und gewissenhafter Schutz werden garantiert. Sie sind unabhängig, flexibel und scheuen sich nicht vor unüblichen Arbeitszeiten und außergewöhnlichen Methoden? Dann bewerben Sie sich mit den üblichen Bewerbungsunterlagen und nennen Ihr spontan erstes Motiv und Ihre Gehaltsvorstellung. Marc Phillips PI.»

Das Knirschen des Leders seines Schreibtischstuhls ließ mich zusammenzucken und ich musste unwillkürlich wieder zu ihm aufblicken, da er nun aufgestanden war, gemächlich um seinen Schreibtisch herumkam, sich wieder zu mir an den kleinen Tisch setzte, an dem er mir zuvor schon Kaffee und Plätzchen serviert hatte, und mich mit einem fragenden Blick musterte.

Diese Augen!

Diese Wahnsinnsaugen! Beinahe dunkelblau, fordernd, fragend, alles durchdringend. Natürlich wusste ich sofort, was er meinte. Worte erübrigten sich. Ich hatte meine Gehaltsvorstellung nicht genannt.

«Ich habe so etwas halt noch nie gemacht und da dachte ich, ähm ..., ich meine», begann ich stotternd, fing mich dann, Gott sei Dank, jedoch, «ich wollte zunächst Ihr Angebot abwarten.»

Als ich den Satz ausgesprochen hatte, kam er mir schon wieder blöd vor. Warum halte ich nicht einfach den Mund oder nenne eine Summe? Doch er schien darauf einzugehen.

«So, Miss Philipps will ein Angebot!», schmunzelte er und goss mir Kaffee nach. Lag da ein ironischer Unterton in seiner Stimme? Mist! Hatte ich noch was vergessen? Er schlug ein Bein über, so dass ich gar nicht anderes konnte, als einen Blick auf seine Burlington-Socken und die polierten Gucci-Loafers mit Schnalle zu werfen. War das ein Zeichen? Dass er Geld hatte, war mir bereits irgendwie klar. Den Maserati Biturbo hatte ich schon wahrgenommen und die Miete in dieser Altstadtlage war gewiss nicht ohne. Das mit dem Manor in Schottland und so manches andere wusste ich da noch gar nicht.

Wollte der mit mir pokern? Oder machte der sich einen Spaß daraus, mich vorzuführen? Ich war drauf und dran zu gehen, wenn da nicht die journalistische Neugier und die Ermutigung meiner Chefin von der Gazzetta gewesen wäre, dass wir, d.h. die Zeitung, von meinem Engagement nur profitieren könnten. Ich beschloss, aufs Ganze zu gehen.

«Sie dürfen Beatrice zu mir sagen, meine Freunde nennen mich auch Bea – und Bea hat schon ein Angebot gemacht. Sie hat es soeben laut und deutlich vorgelesen, Mr. Phillips!»

Ich gestehe, dass mein Herz zu klopfen anfing, dass ich dachte, er könne es sehen. Doch er war tatsächlich einen Moment lang mit seiner Verblüffung beschäftigt, bevor seine Mimik wieder die gewohnte Lässigkeit spiegelte und er sogar anerkennend die Lippen schürzte.

«So, so, Bea!»

Dass er ein wenig nervös war, wenn er aufstand und dann ein paar Schritte auf- und abging, wusste ich damals noch nicht. Vor der Balkontür blieb er stehen und sah hinaus, als ob er dort das Angebot fände.

«Bea möchte also mit Haut und Haaren meine Partnerin werden.» Mit so einem merkwürdigen Unterton, ganz langsam, bedächtig und überdeutlich gesprochen. War’s das?, dachte ich und wusste gleichzeitig intuitiv, dass es das nicht war, denn sonst hätten sich nicht bei mir sämtliche Nackenhaare bei der Betonung hochgestellt, die er auf Haut und Haare gelegt hatte. Mir schoss das Blut in den Kopf und ich zitterte innerlich. Das kann nicht sein! Das war doch nur eine Floskel!

Eine Ewigkeit verstrich, bevor er sich endlich umdrehte und fortfuhr: «Bea bekommt von mir keinen Vertrag, aber Miss Philipps schon!»

Dann kam er mit festen Schritten auf mich zu und baute sich beinahe bedrohlich und mich musternd vor mir auf, so dass ich erneut in der Zwickmühle war: Zu ihm aufschauen, seinen dominanten Blick aushalten, ihn anhimmeln oder kleinmädchenhaft schüchtern zu Boden schauen oder ...?

Machte er mir nicht dadurch, dass er mir die Hand entgegenstreckte, klar, dass es noch eine weitere Alternative gab? Eine Alternative auf Augenhöhe? Ich stand also auf und reichte ihm die Hand. Was elektrisierender war, weiß ich nicht mehr: diese Berührung oder die damit verbundenen Worte: «Ich würde mich freuen, wenn Sie meine Partnerin werden.»

Ich hielt seinem Blick stand.

Später einmal, viel später, hat er mir gestanden, dass er das Gefühl gehabt hätte, darin zu versinken.

Ansonsten drohte ein ziemlich flaues Gefühl in der Magengegend mein zuletzt forsches Auftreten erst einmal wieder auszubremsen. Mir wurde plötzlich die mögliche Tragweite der Tatsache klar, dass ich, einer Laune nachgebend und ohne groß darüber nachzudenken, mit meiner Wortwahl etwas ausgelöst hatte, dass mitnichten meine Absicht gewesen war. Partnerin ... Damit hatte ich etwas euphorisch meiner Vorstellung Gestalt verliehen, dass ich halt gerne partnerschaftlich die Fälle lösen wollte. So eben. Aber nun? Was hieß das denn?

Ohne auf weitere Reaktionen von mir zu warten, lud er mich sodann zu einem Rundgang ein. Ich nahm, freundlich lächelnd, dankend an. Das entstandene Spannungsfeld blieb erhalten. Rückblickend muss ich sagen, dass genau das die Basis unserer Beziehung geworden ist. Da gibt es häufig ein Spannungsfeld, das es vertrauensvoll auszuhalten gilt.

Beim Rundgang begriff ich, dass ich etwas ausgeblendet hatte, was mir eigentlich durch die Teilnahme an seiner Einweihungsfeier längst hätte klar sein müssen. Wo war ich da nur mit meinen Gedanken gewesen? Marc hatte hier nicht nur sein Büro, Marc wohnte hier! Die Büroräume waren auf der einen, seine Wohnung auf der anderen Seite der Etage – und vom Treppenhaus ging es aufwärts weiter zur darüber gelegenen Dachterrasse, die noch nicht renoviert war, weswegen er sie den Gästen der Einweihungsfeier nicht gezeigt hatte.

Jetzt zeigte er sie mir. Mir wurde ein bisschen schwindelig. Er hielt mich. An der Hand.

Mein eigenes Büro bekam ich erst später zu sehen. Es war mit seinem durch eine große Flügeltür verbunden. Eine Sekretärin gab es auch. Das Vorzimmer zu seinem war mir schon aufgefallen, aber die Überwältigung durch die Eindrücke dieses Tages hatte dessen bewusste Wahrnehmung verdrängt. Die Sekretärin war für ein paar Tage in Urlaub – genau wie der Bodyguard, der dann auch für mich zuständig wäre ...

Einen Frühstücksraum gab es zudem – mit kompletter Einbauküche und perfekt darauf abgestimmtem Mobiliar. Und einen Meditationsraum. Und, und, und ...

Meine Überwältigung ließ es nicht mehr zu, dass ich darüber, dass er mir anstatt eines festen Gehaltes fünfzig Prozent Beteiligung anbot, überhaupt noch nachdenken konnte. Er hatte mich eingefangen – mit Haut und Haaren.

Als ich im Taxi saß, dass er für mich geordert hatte, obwohl das für den kurzen Weg völlig unnötig war, wie ich fand, wurde ich wieder wach. Hatte der das da eben wirklich gesagt oder war das – und alles andere ebenso – ein Traum?

«Also, Miss Philipps, ich freu mich auf Sie! Wir sehen uns am ersten März. Arbeitsbeginn ist um acht Uhr. Ich bitte um pünktliches Erscheinen. Frühstück gibt’s hier. Und ziehen Sie sich was anderes an. Sie wissen schon, was ich meine.»

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3. Kapitel

3. Kapitel

Der Traum

 

Ich bin Ihnen noch eine Erklärung schuldig, denn Sie sollen keinen falschen Eindruck von mir bekommen. Klar wusste ich, was er meinte. Allerdings war meine Verwirrung so enorm, dass ich wie in Trance war. Er hatte mit dieser abschließenden Bemerkung, so bildete ich mir ein, eine glasklare Erwartung formuliert. Und das Schlimme war, dass das, wovon ich dachte, dass er es erwartete, mich nicht nur verwirrte und erschreckte. Es erregte mich!

Während der Führung durch seine Räumlichkeiten hatte er in die Innentasche seines Jacketts gegriffen und ein zusammengefaltetes Blatt Papier herausgezogen. Er reichte es mir mit der Bemerkung: «Ich möchte, dass es von Anfang an keine Geheimnisse gibt. Lesen sie es und dann geben Sie es in den Papierschredder.»

Viel Zeit zum Lesen brauchte ich nicht, und die wartete er geduldig ab, ohne mich dabei aus den Augen zu lassen.

Überschrift: Engere Auswahl

Name: Beatrice Phillips

Alter: 27

Familienstand: ledig

Herkunft: alteingesessene Hamburger Familie, Vater: Richter, Mutter und Bruder: Pfarrer,

Jurastudium und vom Vater lancierte Karriere abgebrochen. Stattdessen in die Modebranche gegangen. Leitete 2 große Filialen einer Modekette in Hamburg und Straßburg. Seit einem halben Jahr freie Journalistin u.a. für die Gazzetta.

Äußere Erscheinung: lockig-brünettes, früher langes, jetzt kurz geschnittenes Haar, 1,75m groß, schlank, Modelmaße, selbstbewusstes Auftreten, erotische Ausstrahlung, stets elegant bis sexy gekleidet.

Persönliches: Hat eine gescheiterte Beziehung mit einem Schriftsteller hinter sich, der meinte, sich gleich 2 Subs halten zu müssen. War Mitglied in der ‚Gesellschaft zur Vermittlung bindungsorientierter Sklavinnen‘.

Fazit: Scheint für angedachte Rollenübernahme bei Spezialaufträgen bestens geeignet, muss aber ggf. nachgeschult werden.

 

Ich höre Ihren Einwand, bevor ich meine Entrüstung artikuliere: Ob ich denn wirklich so naiv sei anzunehmen, dass ein Detektivbüro, gerade ein Detektivbüro, keine Recherchen anstellen würde? Macht doch jeder Personalchef! Ja, okay, aber das mit der ‚Gesellschaft zur Vermittlung ...‘

Ich dachte, dass ich das nun wirklich hinter mir gelassen hatte, aber anscheinend holt einen die Vergangenheit doch immer wieder ein. Dabei war das doch eine völlig harmlose Sache, wahrlich nichts Schlimmes – eigentlich mehr ein Gag. Meine beste Freundin Chantal und ich hatten uns beide ein wenig in diesen Schriftsteller verknallt und wollten halt herausfinden, wer die besseren Chancen hat. Na ja, und der suchte ein paar Anregungen für ein Buch. ‚Wie halte ich zwei Sklavinnen‘ wollte der das nennen, aber da hat sein Verlag nicht mitgespielt.

Am Ende hat der sich dann verknallt, aber in keine von uns, sondern eine meiner damaligen Mitarbeiterinnen. Das ist aber doch alles Schnee von gestern. Dachte ich. Genauso die Tatsache, dass ich nicht, wie Papa wollte, Rechtsanwältin wurde. Immer dann, wenn man irgendwo angekommen zu glauben scheint, wird was hervorgekramt, und sei es von einem smarten Privatdetektiv, der zwar hochnäsig und arrogant war, aber wahnsinnig gut aussah und meinen schon in der Kindheit vorhandenen Traum zum Leben erweckte, selber Ermittlerin zu werden.

 

Verdammt, aber ich war wütend. Nein, ich war empört, aufgewühlt, erregt und drauf und dran, alles hinzuschmeißen. Wie gut, dass ich abends denn doch noch Chantal an die Strippe bekam. Chantal arbeitet als Dolmetscherin beim Europäischen Parlament in Straßburg. Manchmal ist das schwierig, sie zu erreichen. Sie holte mich runter und gab mir einen guten Tipp. Nein, eigentlich sogar zwei. Aber vorher, riet sie mir, solle ich eine klare Entscheidung treffen und mich von nichts in der Welt davon abhalten lassen, so oder so. Nun gut, ich hatte ja Bedenkzeit. Ich machte mich also daran, auch von ihm einen Steckbrief zu entwerfen, denn anders war dieses Machwerk, welches er mir da ausgehändigt hatte, ja kaum zu nennen. Recherchiert hatte ich natürlich auch und ein paar weitere Informationen konnte ich zudem noch herbeigoogeln.

Überschrift: Engere Auswahl??

Name: Laird Marc Phillips,

Titel ‚Earl of Angus‘ aus Protest gegen die über- kommenen Clangebräuche abgelegt.

Alter: 38

Herkunft: alter schottischer Hochlandclan mit italienischen Wurzeln (Anm.: keine seriöse Quelle gefunden), langjährige Tätigkeit im internationalen Finanz- und Immobilienhandel (allerdings nur ein Eintrag im Zusammenhang mit der Lehmann-Brothers-Pleite), betreibt Detektivbüro mit dem Schwerpunkt ‚People Search‘ (seit 6 Monaten? Ein Eintrag verweist auf etwas in der Richtung, was schon 5 Jahre zurückliegt, in Edingburgh?)

Äußere Erscheinung: geschätzt 1,90 m groß, hellbraunes, krauses, kurzgeschnittenes Haar mit einem leicht rötlichen Hauch, Drei-Tage-Bart, auffallend blaue, stechende Augen, perfekt gekleidet, (Gentleman-Outfit alter Schule), eitel und sehr überzeugt von sich, dominant, aber auch charmant.

Fazit: Chef! Aber Partner?

Und Chantals anderer Tipp? Wenn ich mich denn hundertprozentig entschieden hätte, sollte ich mich ruhig ein bisschen anscheußeln. (Chantal stammt aus Sachsen. Die sagen das für sich chic machen oder sich verkleiden.) Ich wüsste schon, was er meinte ... Chantal!!

Einerseits war ich hin- und hergerissen und andererseits ...? Hatte ich mich nicht längst entschieden? Verdammt, nein! Oder doch? Bedenkzeit! Bedenkzeit? Ich hatte das Gefühl, nicht mehr richtig denken zu können.

Chantal riet mir, ihm den Steckbrief per Email zu schicken – als Entgegnung! Ihn ein bisschen zappeln lassen ..., auf die Bedenkzeit pochen ... Und wenn er eine andere nimmt? Leben geht nicht ohne Risiko ... Ist das kompliziert!

Ich habe Chantals Rat mit der Email befolgt – und zudem noch am selben Abend in meinem Klamottenfundus gekramt. Viel ist das hier nicht und da fällt mir ein, dass ich noch etwas erklären muss. Seit ich für die Gazzetta arbeite, lebe ich in einer kleinen Wohnung im Dachgeschoss über den Redaktionsräumen. Hab halt noch nichts Besseres gefunden, werde jedoch die Suche wieder aufnehmen, sobald oder wenn ... Nun ja, Sie wissen schon. Eine feste Anstellung ist in der Regel eine bessere Grundlage für die Wohnungssuche. Fast alle meine sieben Sachen befinden sich immer noch in der kleinen Villa in Hamburg-Blankenese – da, wo wir mit diesem Schriftsteller gewohnt haben. Als der mit seiner neuen Gespielin nach Italien entschwunden ist, haben wir die übernommen, weil es uns da so gut gefiel. Hat nicht viel gekostet, aber das ist eine andere Geschichte. Chantal nutzt das immer noch als Hauptwohnsitz und ich fahre natürlich auch immer mal gerne in meine Heimatstadt. Ob wir das aufrechterhalten, weiß ich noch nicht. Eine Immobilie ist immer noch die besten Geldanlage, meint Chantal. Inzwischen hat sie eine Etage vermietet. Sorry, ich bin abgeschweift. Das mag wohl daran liegen, dass ich mir ganz insgeheim schon vorgestellt habe, mal mit ihm dorthin zu fahren ... Ist das normal? Ach, entschuldigen Sie, das wollte ich ja nicht mehr sagen.

 

Am nächsten Tag hatte ich einiges für die Gazzetta zu schreiben, was eine gute Ablenkung war. Meinen Sie, der Kerl schrieb mal zurück? Von wegen, ihn zappeln lassen ... Nachmittags beschloss ich, shoppen zu gehen – für mich! Einfach so. Nicht etwas für den neuen Job! Ähm ... ja, okay, können Sie immer alles voneinander trennen?

Abends bekam ich dann eine WhatsApp-Nachricht von ihm. Da ich das selten benutze, war ich doppelt irritiert. Dass der das rausbekam, keine Frage. Aber dass der mich bespitzelt hatte! Unter einem Foto, auf dem ich zu sehen bin, wie ich mir diesen wunderschönen, dunkelroten Plisseerock anhalte, den ich danach auch anprobiert und gekauft habe, stand:

Ich sage: très chic. Der Partner sagt: Ich meinte was anderes. Der Chef sagt: Als Dienstbekleidung für gewisse Einsätze geeignet und erklärt: Kosten für alles zusammen übernimmt die Firma!

Was er mit für alles meinte, war mir nicht so recht klar. Ich bezog das auf meine schwarzen Wildlederstiefel und die kurze, ebenfalls schwarze Kaschmirjacke, die ich zu meiner hellblauen Röhrenjeans angezogen hatte, welche auf dem Bild durch den davorgehaltenen Rock verdeckt war. So perfekt war die Bespitzelung dann doch nicht, die übrigens, wie ich später erfuhr, nicht durch ihn, sondern durch seinen Bodyguard erfolgt war. Dann hätten sie herausbekommen, dass diese Teile mir bereits gehörten. Allerdings wusste ich noch nicht, dass alles sich auf anderes bezog ...

Was soll ich sagen? Wie gelähmt saß ich da in meiner Bude und wusste nicht, wie mir war. Meine Gefühle hüpften im Dreieck. Die drei Ecken waren: Wut, Ablehnung und Faszination. Meine Gedanken rotierten und suchten Argumente für das Für. Für das Wider brauchten sie nicht zu suchen. Immerhin ging er ja auch ein gewisses Risiko mit mir ein und wollte sich noch mal ein Bild von mir machen. Immerhin hat er wohl nicht erwartet, dass ich da im Minirock auftauche. Immerhin hat er tatsächlich Geschmack. Keine starken Argumente, ich weiß.

Endlich rief Chantal zurück, die wegen einer Sitzung des EU-Parlaments nicht eher konnte. Da hatte ich schon das dritte Glas Wein getrunken, was Chantal sofort merkte.

«Mensch, Mädchen, werde dir endlich klar darüber, was du willst! Der weiß, was er will! Logisch, dass er so was zurückschreibt.»

Chantal hatte wenig Zeit, da sie noch zu einer späten Sitzung musste. Meine Sitzung endete nach einem weiteren Glas Wein. Ich war hundemüde und eben nicht mehr ganz nüchtern. Kurz vor den Einschlafen schrieb ich zurück:

Ich sage: Danke für das Kompliment. Die Partnerin sagt: Drücken Sie sich demnächst klarer aus. Die Untergebene sagt: Sie sind ein Schuft!

Lange konnte ich nicht einschlafen, weil ich dachte: Kommt da noch was zurück? Aber es kam nichts. Frühmorgens erwachte ich mit einem Traum, der mich erschütterte. Merkwürdigerweise wusste ich danach jedoch, wie ich mich entscheiden würde. Ich hatte mal eine Freundin, die Psychologin war. Von der weiß ich, dass es bei Träumen besonderes darauf ankommt, seine eigenen Projektionen abzuziehen – oder sie zu entdecken.

4. Kapitel

Ich sitze in meinem neuen Büro und arbeite eine Namensliste ab. Recherche: Vergangenheit der Person, Beruf, persönliche Verhältnisse und so weiter. Unversehens kommt die Sekretärin herein. Enges, schwarzes Businesskostüm, ziemlich kurzer Rock, die platinblonden Haare hochgesteckt. Sie wirft mir einen kritischen Blick über ihre Lesebrille hinweg zu und kommandiert: ‚Sie sollen zum Chef kommen, sofort!‘

Wundert mich das? Der Chef befiehlt und alle springen. Durch die geöffnete Flügeltür betrete ich sein Zimmer. Unruhig geht er auf und ab und schlägt sich dabei beinahe rhythmisch mit einem Holzlineal in die geöffnete linke Handfläche, als dächte er über etwas nach. Schließlich kommt er auf mich zu, drückt mir das Lineal unter das Kinn, so dass ich gezwungen bin, in seine wahnsinnsblauen Augen zu sehen, die mich böse anfunkeln.

‚Vertrauen hatte ich gesagt, absolutes Vertrauen‘, schnauzt er mich an. ‚Ist das so

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 15.03.2022
ISBN: 978-3-7554-0958-8

Alle Rechte vorbehalten

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