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Teil 1: Die unfassbare Liebe

 

Prolog

Ihr Duft von Wärme und Nähe, von Verlangen und Sehnsucht hüllt mich ein. Warme weiche Haut schmiegt sich an meine. Zärtliche Berührungen versuchen mich zu ertasten, zu erspüren, erkunden mich. Wer bist du? Wo bist du? Wie bist du? Unsere Nähe kennt keine Grenzen. Wir verschmelzen, werden eins. Die Vereinigung im heißen Atem der Liebe macht mich atemlos. Nur noch wir zwei existieren, sind untrennbar. Du gibst mir Geborgenheit. Ich bin angekommen; bei dir, an dir, in dir. Lass mich Atem schöpfen. Wir zwei sind zusammen, für immer. Es ist die Ewigkeit im Augenblick.

Nimm das Feuer meiner Liebe und lass mich deine Liebe spüren. Wir zwei sind eins - eine einzige heiße Flamme der Liebe: Unruhig, sich windend, zuckend, flackernd. Auf und nieder tanzt sie, brennend, lodernd, alles verzehrend. Ein Feuer, das mich ganz erfasst, meine Sinne verzehrt, meinen Körper erfüllt.

Langsam erlischt es, aber es bleibt eine Glut, die darauf wartet, dass der Atem der Liebe die Flammen neu entfacht.

 

Asche einer Liebe

Es gibt so viel Widersprüchlichkeit in meiner Seele, ein so tiefes Verlangen (…), dass es weh tut; ein ständiges Leiden, und damit verbunden das Gefühl, nicht gewollt, ja zurückgestoßen zu sein.

Anjezë G. Bojaxhiu

 

Du liegst, in deine Decke eingewickelt, am anderen Ende unseres Bettes. Kaum einen halben Meter von mir entfernt, und dennoch unendlich weit weg. Ich kann den Duft deiner frisch gewaschenen Haare riechen. Fast meine ich, deine Wärme zu spüren. Meine Hand bewegt sich vorsichtig auf dich zu. Doch auf halbem Weg zu dir erstarrt sie, verzagt, erreicht dich nicht.

Kann ich, darf ich, dich berühren? Wie wirst du reagieren? Dein Verlangen nach Berührung, nach Nähe, ist erloschen. Jede Annäherung von mir wird dir zur Last. Du schiebst mich weg, entziehst dich mir. Immer wieder.

"Nicht jetzt!" "Was willst du schon wieder von mir?" "Ich bin zu müde." "Ich habe zu viel anderes im Kopf." So tönt es mir entgegen. Damit weist du mich zurück, schiebst mich fort. Verzweifelt suche ich einen Weg zu dir, doch ich finde keinen. Jeder Schritt, den ich auf dich zugehe, scheint mich weiter von dir zu entfernen. Meine Liebe, meine Sehnsucht, prallt an deiner für mich undurchdringlichen dunklen Mauer ab.

Doch das ist nur die Oberfläche. Es sind Schatten der Dunkelheit, die auch in deinem Inneren wohnt, und die du mir nur selten zeigst. Dann sagst du, du spürst keine Nähe, keine Verbindung zu mir. Du kannst dich nicht für mich, für meine Zärtlichkeit, öffnen, weil du dich so weit weg von mir fühlst. Ich bin, meine Liebe ist, für dich nicht greifbar.

So weist du mich ab. Weist alle Versuche zurück, dir nahe zu kommen.

Doch wie soll ich dir mein Inneres öffnen, mit dir reden, wenn ich nicht spüren kann, dass du mich liebst? Wie soll ich dir sagen, was mich bewegt, wenn du nicht da, nicht bei mir bist? Vielleicht ist heute alles anders? Kommst du mir entgegen? Lässt du mich zu dir?

Hoffnung und Angst wüten in meinem Innern. Sehnsucht und Trauer zerreißen mir das Herz. Die Angst, abgewiesen zu werden, erstickt meine Hoffnung auf Nähe. Alles wird kalt. Unerreichbar bist du. Meine Sehnsucht und mein Verlangen ertrinken in einem Meer der Trauer.

 

Das Feuer der Liebe

Sie wissen ja, was dann geschah. Da war es, als ob (er) sich mir vollkommen schenkte. Die Süßigkeit (…) und Vereinigung jener sechs Monate gingen nur zu bald vorüber.

Anjezë G. Bojaxhiu

 

Erinnerst du dich? Kannst du es noch nachspüren, das Feuer unserer ersten Liebe? Wie wir die Welt vergessen haben, nur um beieinander zu sein. Im Freudentaumel unseres Verliebtseins konnte uns die Welt nichts anhaben. Keine Angst. Keine Zweifel. Ich war geborgen in deiner Liebe. Du nahmst mich an, nahmst mich auf. Nahmst mich, so, wie ich bin.

Du hülltest mich ein in deiner Wärme. Alles andere war unwichtig. Nur deine Nähe. Selbst Essen und Schlaf schienen vergessen. Nur du und ich. Und du flogst mir entgegen. Kein Zaudern, kein Zweifeln.

Ich wollte nur bei dir sein. Jede Berührung stillte nicht das Verlangen, sondern entfachte die Sehnsucht nach mehr. Und du verzehrtest mich mit deinem feurigen Verlangen. Nahmst mich auf, bei dir und in dir. Aus zwei Liebesflammen wurde ein Feuer. Unsere Seelen und unsere Körper verbanden sich, bewegten sich im Gleichklang, verschmolzen im gemeinsamen Rhythmus. In unserer Vereinigung explodierte unsere Liebe. Es gab nicht mehr dich und mich, nur noch unser gemeinsames "Wir".

Dein Körper, wenn ich ihn erkundete und liebkoste, begann zu brennen. Deine Augen strahlten mich an. Deine Küsse waren heiß und weich, voll Sehnsucht und Liebe, brannten auf meinen Lippen und auf meiner Haut. Ich konnte dein Verlangen spüren, ihm entgegen eilen, um es zu erfüllen und dabei doch nur zu vergrößern. Deine Leidenschaft, dein Feuer, dein "Ja" zeigte mir den Weg. Ließ mich auf dich zu rennen. Ich konnte mich dir schenken, wollte dir alles geben, denn ich wusste, dass du mein Geschenk annimmst und dich mir auch ganz schenkst.

 

In dunkler Nacht

Ich habe seine Dunkelheit, ich habe seinen Schmerz, ich habe eine entsetzlich schmerzhafte Sehnsucht (…) – zu lieben und nicht geliebt zu werden.

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 21.10.2016
ISBN: 978-3-7396-9236-4

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für alle Männer, die mit der Sehnsucht ihres Körpers und um die Liebe ihrer Frau kämpfen.

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