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I. Das Göttliche

Jeder Mensch, der mit wachem Verstand die Welt betrachtet, erkennt intuitiv, dass die Welt, so wie wir sie oberflächlich wahrnehmen, nicht alles ist. Es gibt mehr. Es gibt etwas, das unsere irdische menschliche Existenz übersteigt. Wir können gewissermaßen einen göttlichen Funken in uns und in allem, was uns umgibt, erkennen. Je mehr wir diesen göttlichen Funken betrachten, um so mehr können wir erkennen. Wir sehen immer klarer und erkennen das Göttliche in allem, was uns umgibt, und in uns selbst. Wir können sogar einen Weg erkennen, der es uns erlaubt, auf das Göttliche zuzugehen und ihm ähnlich zu werden. Am Ende werden wir eins mit ihm sein. Das ist unsere Bestimmung.

Die göttliche Energie

Wenn wir die Welt um uns herum betrachten, dann können wir erkennen, dass alles um uns herum gewissen Gesetzen folgt. In dem uns umgebenden Chaos gibt es immer wieder Gesetzmäßigkeiten und diese haben universellen Charakter. Diese Gesetzmäßigkeiten haben verschiedene Wirk-Ebenen.

Das Gesetz der gegenseitigen Anziehung, das einen kleinen Gegenstand um einen großen kreisen lässt, finden wir beispielsweise auf der Ebene der Galaxie, wo sich Sterne um ein zentrales Massezentrum, z.B. ein Schwarzes Loch, bewegen. Dann finden wir es auf der Ebene unseres Sonnensystems, wo sich Planeten um einen Stern bewegen. Und schließlich finden wir dasselbe Prinzip wieder auf atomarer Ebene, hier kreisen die Elektronen um den Atomkern.

Daneben gibt es noch transformierende Eigenschaften unserer Umwelt. Alles ist in Bewegung, alles schwingt. Dabei wird vom Großen zum Kleinen die Schwingungsfrequenz immer schneller. Galaxien brauchen Jahrmillionen, um sich einmal um ihre eigene Achse zu drehen. Unsere Erde braucht für ihren Weg um die Sonne ein Jahr und ein Elektron braucht einen kaum messbaren Sekunden-Bruchteil für seinen Weg um den Atomkern.

Wird Materie Energie zugeführt, so erhöht sich die Schwingungsfrequenz. Wahrnehmbar wird das, wenn ein Stein von der Sonne beschienen wird. Die Einzelnen Atome werden durch die auftreffende Strahlenenergie beschleunigt und schwingen schneller, der Stein erwärmt sich.

Wird die Schwingungsfrequenz immer weiter erhöht, werden die Haltekräfte der Materie überwunden. Zuerst ändert sich der Aggregatzustand von fest über flüssig zu gasförmig. Wird dann immer weiter Energie zugeführt, die Schwingung erhöht, wird schließlich die innere Struktur der atomaren Bestandteile aufgelöst und die Materie in Energie umgewandelt. Da Licht an sich zwar Energie ist, sich aber unter bestimmten Bedingungen wie Materie verhält, spricht die Physik auch vom Welle-Teilchen-Dualismus des Lichtes. Materie lässt sich in Licht umwandeln, sie kann eine andere Existenzebene erreichen. Der Seinszustand ist nur eine Frage von Geschwindigkeit und Schwingungs-Frequenz, eine Frage der innewohnenden Energie.

Energie hält alles in Bewegung und ist die alles verbindende Gemeinsamkeit. Alle beobachtbaren Prozesse sind im Grunde genommen Umwandlungen von Energie-Zuständen. Eine chemische Reaktion bindet Energie (endotherm), oder setzt Energie frei (exotherm).

Das biologische Leben, die Evolution, ist ein beständiger Kampf um Energie. Die Photosynthese der Pflanzen ist das Binden von Energie zur Entwicklung des eigenen Lebens. Alles Fressen und Gefressenwerden ist ein Ringen darum, Energie von Anderen in den Dienst meines eigenen Lebens zu stellen. Ich versuche von irgendwoher Energie zu bekommen, um mein Leben damit zu gestalten.

Das alles Seiende Verbindende ist die Energie. Auf einer primitiven Erkenntnisebene verstanden die Menschen schon vor Jahrtausenden, dass die Energie wesentlich für unser Leben ist. Daher wurde schon in frühester Zeit die Sonne, die die sichtbare Energiequelle unseres irdischen Lebens ist, als Gott verehrt. Bereits im alten Ägypten wurde Re als Sonnengott verehrt, der schließlich zum Götterkönig Amun-Re erhoben wurde. Unter Pharao Echnaton wurde der Sonnengott zu Aton, dem Ursprung allen seins, der alle anderen Götter verdrängte. Im antiken Rom erwählten sich die Kaiser Sol Invictus zum Schutzgott. Unter Kaiser Aurelian wurde der unbesiegte Sonnengott zum Herrn des römischen Reiches, dem der Staatskult diente. Sol invictus wurde der mächtigste und wichtigste Gott, dessen Kult bis zur Zeit Kaiser Konstantins des Großen, der sich als irdischer Repräsentant von Sol betrachtete, dominierte.

Das göttliche Gesetz

Nichts geschieht ohne Ursache. Alles was geschieht, zieht Folgen nach sich. Nichts steht für sich allein. Alles ist miteinander verbunden. Ursache und Wirkung sind untrennbar miteinander vereint. Alles ist im Geflecht von Ursache und Wirkung miteinander verwoben. Alles hat eine Konsequenz.

Wie ich bin und wo ich jetzt bin, ist eine Konsequenz meiner Vergangenheit. Alles, was ich tue, hat eine Konsequenz, die meine Zukunft bestimmt. Energie, die ich gewinne, steht mir für die Zukunft zur Verfügung. Energie, die ich verliere, verschenke, abgebe, werde ich in Zukunft nicht haben.

Dadurch habe ich eine Verantwortung für mich und für mein Leben. Wie ich jetzt lebe, bestimmt meine Zukunft. Es ist nicht egal, was ich heute tue, denn morgen wird es mir dementsprechend besser oder schlechter gehen. Wenn ich heute mein Leben bewusst gestalte und ihm eine Richtung gebe, werde ich morgen unterwegs zum Ziel sein. So kann ich in meinem Leben ein Ziel erreichen, das für mich sonst in unerreichbar weiter Ferne gelegen hätte.

Wenn ich auf das Licht zugehe, werde ich es über kurz oder lang erreichen. Wende ich mich vom Licht ab, dann wird mein Weg zum Licht unmöglich, solange ich nicht umkehre. Gehe ich meinen Weg, ohne auf das Licht zu achten, stolpere ich vielleicht eines Tages durch Zufall darüber, aber mein Weg wird lang und voller Dunkelheit sein.

Der Göttliche Weg

Schon früh haben die Menschen beobachtet, dass alles Zyklen unterworfen ist. Alles ist in eine kreisförmige Entwicklung aus Aufbau und Abbau, Entstehen und Vernichtung eingebettet.

Die Erde dreht sich um sich selbst und so entstehen Tag und Nacht. Die Erde bewegt sich um die Sonne und lässt dadurch den Jahreskreis entstehen. Der Mond erschafft durch seine Bewegung um die Erde in Verbindung mit der Erddrehung Ebbe und Flut. An Ebbe und Flut lässt sich ablesen, wie eine Kreisbewegung in eine Welle umgewandelt werden kann. Hier wird deutlich, wie eng Zyklus und Schwingung miteinander verbunden sind. Eines erschafft und bedingt das andere.

Zyklus und Schwingung entsprechen sich. Der Taktgeber für den nächsten Zyklus ist die Schwingungs-Frequenz. Wird in einem Zyklus die Geschwindigkeit verändert, so beeinflusst dies den darauffolgenden Zyklus, denn die Schwingungs-Frequenz wird von einem Zyklus in den nächsten übertragen.

Der Mensch und auch die Menschheit als Ganzes sind in diese zyklischen Prozesse eingebunden. Es ist logisch, auch für den Menschen eine zyklische Entwicklung anzunehmen. Ein Zyklus ist die Lebensspanne, das, was von einem Lebenszyklus in den nächsten übertragen wird, ist die Frequenz, die innere Energie seines Wesens, die sich in einer Schwingung ausdrückt.

Die fernöstlichen Religionen haben die Idee der Zyklen des menschlichen Lebens als Grundlage allen Seins erkannt. Reinkarnation, die Wiedergeburt oder besser übersetzt die Wieder-Fleischwerdung, ist der Weg, den der Mensch beschreiten muss, bis seine innere Energie im Einklang mit der universellen Energie des Kosmos schwingt und darin aufgeht.

Alles strebt und entwickelt sich auf die Einheit in der vollkommenen Schwingung zu. Ist sie erreicht, ist das irdische Sein in göttliche Energie transformiert und geht darin auf. Alles wird zu Einem, alle Unterschiede und Gegensätze werden aufgelöst. Alles hört auf in seiner individuellen Form zu existieren und löst sich in der göttlichen All-Einheit auf. Die kosmische Einheit ist wiederhergestellt. Diese alles umfassende Einheit ist jedoch nicht von Bestand, sondern wird der Ausgangspunkt eines neuen Zyklus des Seins. Eine neue Welt, ein neues Zeitalter beginnt.

Das unpersönliches Wirkprinzip aus Werden und Vergehen, dem alles unterworfen ist, hat keinen Anfang. Die Frage nach dem Anfang, dem Ursprung allen Seins, kann diese Weltsicht nicht beantworten.

Der Ursprung allen Seins

Auch die antiken griechischen Philosophen machten sich Gedanken über den Ursprung allen Seins. Ausgehend von

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 01.07.2016
ISBN: 978-3-7396-7063-8

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