Cover

 

Beschreiben Sie die motorische Funktionsprüfung der Zunge, des Velums und die zu erwartenden klinischen Zeichen bei rechtsseitigem Nervenausfall!




Zunge


- man sieht sich die herausgestreckte Zunge an
- klinisches Zeichen: Zunge neigt sich zur kranken Seite
(bei rechtsseitigem Ausfall zur rechten Seite)


Velum


- Pat. muß den Mund öffnen und [a] sagen
- der Arzt schaut dabei, wie sich das Velum verhält
- klinisches Zeichen: Velum weicht zur gesunden Seite ab
= Kulissenphänomen
(bei rechtsseitigem Ausfall zur linken Seite)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Karte 1

Symptome bei schlaffer und straffer Lähmung

der Stimmlippe?


einseitige schlaffe Lähmung
- durch Ausfall des N. laryngeus superior,

da M. cricothyroideus nicht innerviert wird
Symptome:
- eingeschränkter Simmumfang
- tiefe Sprechstimmlage, hohe Töne beim Singen nicht

möglich
- verhauchte Stimmeinsätze
- verkürzte Phonationsdauer durch "wilde Luft"
- Hochatmung, hörbare Einatmung, aber keine Luftnot

(respiratorische Beweglichkeit erhalten)
- Amplituden weit
- Stimmlippe scheinbar verkürzt und tiefer stehend bei

Phonation als auf der nicht paretischen Seite
- Stimmlippe in Intermediärstellung
- leichte Exkavation (inaktiviätsbedingte Atrophie

des M. vocalis) möglich
- Durchschlagsbewegung der Stimmlippe

 

 

 

 

 

 

Karte 2

Symptome bei schlaffer und straffer Lähmung

der Stimmlippe?


einseitige straffe Lähmung
- durch Ausfall des N. laryngeus inferior = N. laryngeus

recurrens (Lähmung der inneren Kehlkopfmuskeln)
Symptome:
- Stimmlippe meist in fixierter Paramedianstellung durch Aktivität des M. cricothyroideus

(äußere Kehlkopfmuskel - grober Stimmlippenspanner)
- Heiserkeit abhängig vom Grad der Position der gelähmten Stimmlippe
(je näher der Mediallinie, desto besser die Stimmgebung)
- eingeschränkter Stimmumfang
- höhere Sprechstimmlage (oder zu hohe)
- Stimmlippe nicht verkürzt und manchmal höher stehend bei Phonation als auf der nicht paretischen Seite
- keine wesentliche Luftnot außer bei körperlicher Anstrenung durch verengtes Lumen bzw. Aufhebung der respiratorischen Beweglichkeit

 

 

 

 

 

 

Karte 3.1

Symptome bei schlaffer und straffer Lähmung

der Stimmlippe?


schlaffe Lähmung durch Ausfall N. vagus
- Kadaverstellung = Zustand einer Parese mit exkavierter Stimmlippen und nach vorn gekippten Aryknorpeln, beide Stimmlippen in gleicher Höhe
(bei Ausfall beider Nerven - N.laryngeus superior und

inferior, somit N.vagus)
- Stimmlippen in Respirationsstellung fixiert
- Dys-, Aphonie
- bei körperliche Anstrengung häufig Gefühl des

Luftverlierens


beidseitige straffe Lähmung
- Stimmlippe meist fixiert in Medianstellung
- inspiratorischer Stridor
- drohende Erstickungsgefahr oder starke Luftnot
- kaum heisere Stimme
- kraftloser Hustenstoß

 

 

 

 

 

 

 

Karte 3.2

Symptome bei schlaffer und straffer Lähmung

der Stimmlippe?

 


wichtig:
- Stimmlippenposition kann sich verändern
- kombinierte Schädigungen beider Nerven können

auftreten (Stimmlippenposition unterschiedlich)
- es ist nicht immer möglich über die Stimmlippenposition einen Rückschluss auf die Nervenschädigung zu ziehen

(individuelle Kehlkopfaufbau)
- eine schlaffe Lähmung kann in eine straffe übergehen und umgekehrt
- geht eine schlaffe in eine straffe Lähmung über, resultiert eine Verbesserung des Stimmklangs
- kehrt die Beweglichkeit der Stimmlippe zurück, so tritt als erstes Zeichen, einige Wochen vorher, die Randkantenverschiebung wieder auf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Typische Stellung der Stimmlippen bei Recurrensparese?



Medianstellung: Stimmlippe ist entlang der Mittellinie

fixiert

Paramedianstellung: Stimmlippe weicht nach außen leicht von der Mittellinie ab

Intermediärstellung: Stimmlippe ist in Respirationsstellung fixiert

medial = zur Mitte hin gelegen

 

 

Wie zeigt sich eine Posticusparese, Transversus-,

Lateralis- und eine Internusschwäche bei doppelseitigem Funktionsausfall?


Innervation aller Muskeln: N. laryngeus recurrens

Posticusparese

= Ausfall des M. cricoarytaenoideus posterior
(Stimmlippenöffner)
- Stimmlippen meist in Paramedianstellung dadurch:

dreieckförmiger Glottisspalt
- Ursache: die innervierten Stimmlippenschließer

überwiegen funktionell dem Stimmlippenöffner
Lateralisschwäche

= Schwäche des M. cricoarytaenoideus lateralis
- Stimmlippen zeigen einen rhombusförmigen Glottisspalt
Internusschwäche

= Schwäche des M. vocalis (feiner Stimmlippenspanner)
- Stimmlippen zeigen bei Phonation einen elliptischen

Glottisspalt durch Inaktivitätsatrophie

(bspw. im Greisenalter)
Transversusschwäche

= Schwäche des M. arytaenoideus transversus
- Stimmlippen zeigen bei Phonation im hinteren Drittel ein klaffendes Dreieck


(Kombinationen der letzen beiden Schlussinsuffizienzen
kommen vor)

 

 

 

 

 

Was bedeutet velopharyngeale Inkompetenz?




= kein richtiger Abschluss mit dem Velum möglich,
wodurch der Epipharynx nicht ausreichend vom
Mesopharynx abgeschlossen wird

dadurch:
- Schluckakt erschwert
- endonasales Regurgitieren

(Überschlucken in den Nasenraum)
- Nasalitätsstörung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einseitige Lähmungsformen der Stimmlippe?




- einseitige Lähmung mit Fixation der Stimmlippe in

Medianstellung: Stimme kaum heiser, keine Atemnot
(höchstens bei körperlicher Anstrengung)

- einseitige Lähmung mit Fixation einer Stimmlippe in

Paramedianstellung: Stimme ist stärker heiser

- einseitige Lähmung mit Exkavation ohne nach vorn gekippte Aryknorpel bei Atrophie der gelähmten Stimmlippe: Stimmer stark heiser

- einseitige Lähmung mit Exkavation mit nach vorn gekippten Aryknorpeln und Fixation der gelähmten Stimmlippe in Intermediärstellung bei Atrophie: Stimme aphonisch mit

hohem Luftverbrauch

- einseitige Lähmung des N. vagus oberhalb des Abgangs von N. laryngeus superior und inferior mit fixierter Intermediärstellung der Stimmlippe: starke Heiserkeit, Atmung ausreichend

 

 

 

 

 

Wie heißen die 4 Schwingungsphasen der Stimmlippe?

Welche Schwingungsphase zeichnet sich durch

eine besonders schnelle Bewegung aus?


Schwingungsphasen entsprechend ihres Ablaufs:
1. Offenphase
2. Schließungsphase
3. Schlussphase
4. Öffnungsphase

Die Bewegungsform setzt sich aus einer horizontalen und vertikalen Komponente zusammen. Gleichzeitig treten Formveränderungen, einer Verschiebung der Schleimhaut an den Stimmlippenrändern = Randkantenverschiebung


auf. Es handelt sich um selbsterregte Schwingungen, die den zugeführten Luftstrom regeln.

Randkantenverschiebung entsteht durch Spannungsunter-
schied zwischen Schleimhaut und M. vocalis.


Die Schließungsphase zeichnet sich durch eine besonders schnelle Bewegung aus.

 

 

 

 

 

Aufgabe des Luftstroms bei der Stimmgebung?

 



1. Ansteigen des subglottischen Druckes
2. Stimmlippen geben diesem Druck nach und öffnen sich
3. Luftstoß gelangt in Ansatzrohr
4. Bernoulli-Effekt bringt Stimmlippen wieder zusammen
5. sublottische Druck steigt wieder

 

 

 

 

Stimmlippenpolyp?




= entzündliche Schleimhauthyperplasie


(im Polyp: Gewebswasser, Blut, dickes Narbengewebe)

- sitzen im Übergang vom vorderen zum mittleren
Drittel der Glottis
- treten immer einseitig auf
- ist gestielt oder breitbasig
(aus dem Gewebe kann etwas herauswachsen, weil sich
zusätzlich Zellen bilden)

Symptome:
- bei Atmung und Phonation in der Glottis flottierend
- Heiserkeit (wechselnd)

Therapie:
- Abtragung mit Doppellöffel oder Zängelchen bei indirekter oder direkter Laryngoskopie

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wackelbewegung des Aryknorpels einer gelähmten Seite?




Die Wackelbewegungen werden durch die Muskulatur der nicht gelähmten Seite und durch Kontraktion des Taschenfaltenmuskels (innerviert vom N.laryngeus superior) verursacht.

Sie haben hinsichtlich der Rückkehr der Beweglichkeitder gelähmten Stimmlippe keine Bedeutung. Aber das Wiedereinsetzen von Wackelbewegungen ist indes als prognostisch günstig anzusehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was ist Dekortikation?




= Stimmlippenstripping


= vollständige Entfernung des Stimmlippenepithels
(möglichst in einem Stück)


Indikation:
- Reinke-Ödem
- Dysplasien
- chronische hyperplastische Laryngitis

Anästhesie:
- Intubationsnarkose
- evtl Jet-Ventilation

OP: mit Kleinsasser-Rohr (direkte Laryngoskopie)
- Achtung: bei beidseitigem Stripping muss in der vorderen Kommissur ein Epithelstreifen verbleiben, sonst Gefahr der Synechiebildung

(Verwachsung oder Verklebung der Stimmlippen)

Arbeitsunfähigkeit: 2 Wochen

 

 

 

 

 

 

Was ist eine Jet-Ventilation?




= spezielle Beatmungsform für operative Eingriffe an den
Atemwegen in Narkose



- unter hohem Druck durch dünne und ungeblockte
Leitungen wird stoßweise Applikation von Beatmungs-
gas in die nach außen offenen Atemwege gepustet

- wesentliche Unterschied zur konventionellen Beatmung
liegt vor allem darin, dass bei der Jet-Ventilation dem
Totraum eine weit geringere Bedeutung zukommt und
nicht nur auf alveolärer Ventilation beruht

Vorteil: man muss keinen Tubus legen
Nachtei: Stimmlippen bewegen sich ein klein wenig

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie heißen die Muskeln, die das Velum

anheben und spannen?


Wie heißen die Muskeln, die in den Gaumenbögen liegen?




Velum betreffend:
M. tensor veli palatini - spannt das Velum
M. levator veli palatini - hebt das Velum


Gaumenbögen betreffend:
M. palatoglossus
M. palatopharyngeus

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche Muskeln führen zur Anhebung des Velums aus der Ruhelage, welche zum kompletten Verschluss

des velopharyngealen Abschlusses?




Anhebung aus der Ruhelage:
M. tensor veli palatini
M. levator veli palatini


komplette Verschluss:
M. levator veli palatini

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Muss der Übergang zum Nasenrachenraum für die

einwandfreie Artikulation von [a]

vollständig geschlossen sein?




Nasenrachenraum muss nicht vollständig geschlossen sein

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

supraglottisches Carcinom?


betroffen:
- Taschenfalte
- Epiglottis
- Morgagni-Ventrikel

Symptome:
- uncharakteristisches Druckgefühl
- später: Heiserkeit, rauhe Stimme

Prognose:
- schlecht, weil es erst später als Stimmlippenkarzinom

erkannt wird
- Heiserkeit tritt erst bei Übergreifen auf Stimmband auf

Komplikationen:
- Perichondritis durch Übergreifen

Therapie:
- Halbseitenresektion
- horizontale supraglottische Teilresktion
(Stimmlippe muss tumorfrei sein)
- Strahlentherapie

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was versteht man unter einer indirekten Laryngoskopie?




= Kehlkopfspiegelung mit Spiegel



- ein kleiner Spiegel wird in den Mund eingeführt
- über einen zweiten Spiegel oder eine Lampe (an der Stirn des Arztes befestigt) fällt Licht auf den im Mund befindlichen Spiegel, so dass Kehlkopf und Rachen zu erkennen sind
- eine andere Form der indirekten Kehlkopfspiegelung ist die Lupenlaryngoskopie mit einer 90 Grad-Winkeloptik
- eventuell wird eine lokale Betäubung der Rachenhinterwand vorgenommen, um den Würgreflex auszuschalten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Strukturen des Spiegelbilds des Kehlkopfes

bei Ausatmung und Phonation?

 

 

Welche Artikulationszonen kennen Sie?

Welche Laute werden in ihnen gebildet?




 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mögliche Vernarbung nach Intubation?


- durch Tubus entstehen punktuelle Druckstellen

am Processus vocalis
weil:
- bei Kindern ist Cartilago cricoidea eng
- bei Erwachsenen in Höhe der Aryknorpel eng
dadurch:
- Narbenbildung
- Intubationsgranulome (gutartig)
- Stenosen

Symptom: inspiratorischer Stridor (Atemgeräusch)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie verhält sich der M. vocalis und der M. cricothyreoideus während extrem hoher Kopfstimmgebung?




- M. vokalis ist sehr gespannt und kann dadurch nicht

mitschwingen = aktive Spannung

- M. cricothyroideus kontrahiert ebenfalls
dadurch: - Kippbewegung des Ringknorpels nach hinten
- Stimmlippen werden passiv gespannt


- Stimmgebung über Schwingung der Schleimhautränder ohne Muskel und Ligamentum

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Karte 1

 

Stimmlippenknötchen?



= Schreiknötchen / Sängerknötchen

- Schreiknötchen bei Kindern (mehr Jungs)
- bei Erwachsenen fast nur Frauen, weil Stimmlippen schneller schwingen

= normale gesunde Reaktion der Schleimhaut gegen

mechanische Irretationen
(Stimmlippen werden zu sehr beansprucht)
= stecknadelkopfgroße Epithel- und

Bindegwebsverdickungen


- treten beidseitig auf
- Sitz der Knötchen bei Kindern: mehr vorders Drittel
- Sitz der Knötchen bei Erwachsenen: am Übergang vom vorderen zum mittleren Drittel, auch mal im mittleren

Drittel

Übergang vom vorderen zum mittleren Drittel = Ort der größten Schwingungsamplitude und max. Belastung

 

 

 

 

Karte 2

 

Stimmlippenknötchen?

 



- es gibt weiche und harte Knötchen
- weiche: Verdickungen der Stimmlippen durch Flüssigkeitseinlagerungen in den Zellen (Vorstufe der harten Knötchen)
- harte: vermehrte Ablagerungen von Zellen mit Horn

(abgestorbenes Plattenepithel)

Therapie:
- Logopädie: Stimmschonung, funktionelle Stimmtherapie
- mikrochirurgische Abtragung (bei harten Knötchen)
wichtig bei Kindern:
- Mädchen benötigen logopädische Behandlung
- bei Jungs verschwinden diese durch das Wachstum der Stimmlippen
(Längenwachstum der Stimmlippen, weniger Temperament mit zunehmendem Alter)

 

 

 

 

 

 

 

 Karte 1

 

Stimmlippenspannung durch M. cricothyroideus?

 

 



 

 

 

 

 

 

 Karte 2

 

Stimmlippenspannung durch M. cricothyroideus?

 

 


Kontraktion M. cricothyroideus: Ringknorpel wird an Schildknorpel angenähert, Aryknorpel kippen nach hinten, Stimmlippen werden gespannt, Stimme wird höher

- wird Stimme höher, Wechselspiel zwischen

M. cricothyroideus und M. vocalis
- zu viel Spannung führt zur Anspannung auch anderer Muskeln, der Ton wird sehr eng

Antagonist: durch Kontraktion M. cricopharyngeus kippen Aryknorpel nach vorn und Stimmlippen werden entspannt, Stimme wird tiefer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kleinsasser Rohr?
(Larnygoskopie / für OP)




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche Laute können Patienten mit Gaumenspalte

besonders leicht und besonders schwer artikulieren?




 

 

 

 

 

 

Was ist eine Medialisierungs-OP

und wie wird sie durchgeführt?



= mittels einer Thyroplastik aus Silikon, Metall o.ä. wird die Stimmlippe medialisiert


1. Typ I - OP nach Isshiki:
- die Plastik wird von außen während einer OP in den M. thyroarytaenoideus eingesetzt

 


2. Kollagen, körpereigenes Fett, Teflon u.a. wird in den M. thyroarytaenoideus gespritzt
aber: Kollagen wird vom Körper resobiert und ob sich das Material in die richtige Richtung ausbreitet, ist ungewiss

 

 

 

Wie funktioniert die Lupenlaryngoskopie?



bei Spiegelung:
- Zunge rausziehen, wodurch Epiglottis nach oben undran gezogen wird
- Rachenwand anästhesieren (wegen Würgreflex)

Die Lupenlaryngoskopie ist starr und flexibel möglich.


- bei 90 Grad - Optik ist der vordere Teil der Stimmlippen nicht sichtbar, besser ist die 70 Grad - Optik

 

 

 

 

 

 

Wie funktioniert die Stroboskopie?

Welchen gravierenden Nachteil hat sie?


- es werden Blitzmomentaufnahmen von der

Stimmlippenbewegung gemacht
- ermittelt werden Schwingunsweite, Phasenverlauf,

Regularität, Schwingungsform, Schlussphase und

phonatorischer Stillstand
- benötigt wird ein Endoskop mit Optik, Xenon Kaltlichtquelle und ein Mikrophon
- der notwendige Computer gibt dann vor, wann die

Aufnahmen gemacht werden

Die Momentaufnahmen ergeben für das menschliche Auge ein gut wahrnehmbares Bild.
Vorteil: Stimmlippenbewegung von 200-220 Hz wird durch Stroboskopie ermöglicht, da das Auge nur 20-40 Hz

aufnehmen kann
Nachteil: mehrere Schwingungen sind eine Bewegung,

wodurch man nicht jede Schwingung beurteilen kann

Was misst die Elektroglottographie (EGG)?


- misst die Funktion der Stimmlippen und den Schwingungsgrad dieser sowie Dauer und Intensität des Stimmlippenschlusses
- misst das Ausmaß der Kontaktfläche in einer bestimmten Zeit der Phonation durch Widerstandsmessung
(bspw. wenn die Stimmlippen offen sind, ist der Widerstand groß, weil Luft schlecht leitet)


1 - Stimmlippen offen / 2 - Stimmlippen geschlossen /

3 - Stimmlippen öffnen sich
wichtig:
- Stimmlippen schließen sich schneller als sie sich öffnen
- wenn Stimmlippen schnell geschlossen werden, ist der Ton sehr energiereich, wodurch der Schall größer ist

Bei Bruststimme: schneller Kontakt, langsames Öffnen der Stimmlippen
Bei Kopfstimme: Stimmlippen berühren sich manchmal nicht, Kontaktfläche viel kleiner, Stimmlippenfrequenz aber höher

 

Body Cover Modell?


Das Body Cover Modell beschreibt den Aufbau der Stimmlippe.


Viele Erkrankungen sind auf das Epithel begrenzt, nur wenige greifen den Muskel oder das Ligamentum an.

Kopfstimme = Randstimme :
- absolute Anspannung des M. vocalis
- dadurch wird M. vokalis versteift, nur Cover kann

schwingen
Bruststimme: hier schwingt Body mit

 

 

 

Wie wird eine Synechie der vorderen Kommissur behandelt?


- durch eine OP werden Platzhalter eingesetzt, die verhindern sollen, dass das Epithel beider Stimmlippen wieder zusammenwächst
- vorher muss natürlich diese Membran entfernt werden
- die Platzhalter können von innen oder von außen (dabei wird Schildknorpel vorn gespalten) eingesetzt


- bei Entfernung dieses T-Stücks, welches 3 Wochen drinnen bleibt, wird das Endothel im Bereich des Schildknorpels

(roter, kleiner Kreis in der Zeichnung) wieder verletzt, um ein Zusammenwachsen zu ermöglichen

 

 

 

 

 

 

Welche Muskeln spannen die Stimmlippen?

Welche schließen? Welche öffnen? Wie heißt der Muskel, der das hintere Glottisdreieck schließt?




Stimmlippenspanner:
- M. vocalis (M. thyroarytaenoideus Pars interna)
= Feinspanner (innerer Kehlkopfmuskel)
- M. cricothyroideus = Grobspanner (äußerer

Kehlkopfmuskel)

Schließer:
- M. cricoarytaenoideus lateralis (vorderen zwei Drittel)
- M. Thyroarytaenoideus Pras externa (vordere Anteil)
- M. arytaenoideus transversus (hinteres Drittel)
- M. arytaenoideus obliquus (hinteres Drittel)

Öffner:
M. cricoarytaenoideus posterior


hintere Glottisdreicke schließt:
- M. arytaenoideus transversus
- M. arytaenoideus obliquus (unterstützend)

 

 

 

 

 

 

Papillome des Kindes?



= Schleimhautwarzen, virusbedingt


- sind blumenkohlartige oder traubige, multiple, blassrote, höckrige, weiche Geschwulste
- können flottieren
- rezidivieren (Rückfallrate hoch) bis in das Pubertätsalter

Symptome:
- Heiserkeit bis Aphonie
- evtl. Atemnot
- inspiratorischer Stridor (Atemgeräusch) möglich

Therapie:
- Entfernung in direkter Laryngoskopie
(Laserchirurgie)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zyste?



= Kapsel mit Flüssigkeit (nicht bösartig)
= innerhalb des Gewebes ein mit Flüssigkeit

gefüllter Hohlraum

(Wasser, Blut, Sekret)

- durchsichtiges Aussehen oder gelblich
- können in allen Regionen der Stimmlippe auftreten
(oberflächlich oder tieferliegend)
- meist einseitig
- Ursache nicht bekannt

Symptome:
- Stimmlippe wird ausgebeult und stört die Funktion
- bei Taschenfaltenbefall evtl. Atemnot

Therapie:
- OP: Entfernung bzw. Ausschälung bei direkter

Laryngoskopie
- evtl. Auffüllung mit Kollagen, weil Zyste

Bindegewebe verdrängt hat

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nennen Sie Neoplasien (Gewebsneubildungen)!

 


benigne = gutartig
maligne = bösartig


benigne Neubildungen:
- Knötchen
- Zysten
- Polypen
- Reinke-Ödem
- Laryngozele
- juveniles Papillom / Granulom
- Synechien
- (Varizen)

maligne Neubildungen:
- Präcancerosen (Leukoplakien, Papillom, Pachydermien) mit Neigung zur Bösartigkeit
- Carcinome

 

 

 

 

 

 

Nachfolgebehandlungen nach OP

(Laryngoskopie)?



- physiotherapeutische Behandlung
- Lymphdrainage
- Bewegungsübungen der Schulter-Arm-Muskulatur
- LE-Schwimmen
- medikamentöse, analgetische Behandlung
- psychologische Betreuung
- Stimmbehandlung durch Logopäden
- Kur
- Anpassung der Hilfsmittel
- evtl. Strahlentherapie

- erweiterte Rezidivdiagnostik (Rückfalldiagnostik),

falls erforderlich
- erweiterte Funktionsdiagnostik, falls erforderlich
- Ösophagussphinkterdruckmessung
- Prüfungen der Zungen- und Mundmotorik
- Schluckdiagnostik
- Lungenfunktionsmessung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche wichtigen Informationen erhält man

aus dem EGG bei Bruststimmgebung?




- ob die Stimmlippen bei Stimmgebung gut

zusammenkommen
- wie schnell sie zusammenkommen
- zeitliche Ablauf der Öffnungsphase

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weshalb wird ein beidseitiges Reinke-Ödem

nicht in einer Sitzung operiert?




es besteht die Gefahr einer Synechie-Bildung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie wird eine "indirekte Abtragung"

von Polypen vorgenommen?




- mithilfe einer Lokalanästhesie des gesamten

Rachenraumes
- Zunge wird herausgezogen
dadurch: Epiglottis hebt sich und die Stimmlippen

sind relativ gut sichtbar
- Polyp mit einem "Greifer" abreißen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fehlbildungen?




- am häufigsten finden sich angeborene Fehlbildungen der Epiglottis


(rinnenförmig, hufeisenförmig, schmal)
Symptom: ist Ursache eines inspiratorischen kongenitalen
(vererbt) Stridors, evtl. vorübergehend Intubation

- Segelbildung (Diaphragma) in der vorderen Kommissur zwischen den Stimmbändern
Symptom: Ursache eines kongenitalen Stridors, erfordert OP

- Laryngocele

= Ausweitung des Sinus Morgagni
(angeboren, erworben)

- Sulcus glottidis

= Längsfurche entlang der Stimmlippe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ersatzstimme nach Laryngektomie?



- Ösophagusersatzstimme
- Elektronische Ersatzstimme
- Prothesenersatzstimme
- Pneumatische Ersatzstimme
- Ersatzstimme durch operative Verfahren


wichtig:
- als Ort der Entstehung der Ösophagusersatzstimme und Prothesenstimme wird der pharyngo-ösophageale Übergang ("PE-Segment") vermutet, wo sich eine Pseudoglottis ausbilden soll
(unterer Schlundschnürer und oberer Ösophagussphinkter)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit welchem Problem hat ein Patient zu rechnen,

der linksseitig einen straffen Stimmlippenstillstand in

Paramedianstellung aufgrund einer Aryluxation und

rechtsseitig eine Recurrensparese mit straffem

Stimmlippenstillstand in Paramedianstellung hat?




- Stimme leicht heiser, weil Stimmlippen nicht zusammenkommen
- verkürzte Phonationsdauer durch zu hohen Luftverbrauch
- Atmung in Ruhe ausreichend
- Atmung bei Anstrengung erschwert, weil Stimmlippen-

öffnung nicht möglich ist

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Beidseitige Lähmungsformen
der Stimmlippe?




- doppelseitige Lähmung mit Fixation der Stimmlippen in
Medianstellung: Stimme gut, hochgradige Atemnot liegt vor

- doppelseitige Lähmung mit Fixation der Stimmlippen in
Paramedianstellung: Stimme leicht heiser, Atmung in Ruhe ausreichend, bei Anstrengung Atemnot

- doppelseitige Lähmung mit Fixation der Stimmlippen in
Intermediärstellung: Stimme aphonisch, leichte Atemnot bei Anstrengung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welchen Einfluss hat ein kleines offenes

hinteres Glottisdreieck auf die Stimmqualität?




- führt zu einer behauchten Stimme bis zur verhauchten Stimme, je nach Größe des hinteren Glottisdreiecks


Achtung Flüsterstimme:
1. es strömt Phonationsluft durch die im hinteren Bereich dreieckförmig geöffnete Glottis, wodurch ein Geräusch

entsteht
2. die Stimmlippen stehen in Paramedianstellung, die

Phonationsluft reibt an den Stimmlippen, und es

entsteht ein Geräusch

wichtig: Flüstern ist nicht stimmschonend

 

 

 

 

 

 

 

 

Epiglottidis?


= akutes Ödem des Kehlkopfeinganges



Ursachen:
- Virusinfekte
- Zungengrundangina
- Peritonsillarabszeß

Symptome:
- kloßige Sprache
- leicht heisere Stimme
- Schluckbeschwerden
- inspiratorischer Stridor

Differentialdiagnose:
- Insektenstich
- Allergie
- Bestrahlungsfolgen

Therapie:
- Transport im Sitzen (Atemnot kann auftreten)
- Kortikoide
- Eiskrawatte
- Antibiotika

 

 

 

 

 

 

Phonatorischer Stillstand?




= phonatorsiche Beweglichkeit aufgehoben


- Schleimhaut der Stimmlippe schwingt nicht

(keine Randkantenverschiebung)
- Reduktion der Stimmlippenamplitude

wichtig:
keine Stimmlippenparese

Ursache:
- durch morphologische Strukturveränderungen
- einen infiltrativen Stimmlippenprozess

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bewegungsmöglichkeiten
der Stimmlippen?




horizontal - schließen / öffnen

vertikal - von unten nach oben öffnend / schließend

Eigenbewegung der Randkanten


Achtung:
Anblasdruck ist Motor für Schwingungsablauf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Klassische Entzündungszeichen?




calor - Wärme / Erwärmung
rubor - Rötung
tumor - Schwellung
dolor - Schmerz
funktio laesa - Funktionsbeeinträchtigung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Karte 1

 

Welche Schwingungskriterien der Stimmlippen können

für die Bruststimme und welche für die Kopfstimme

benannt werden?




Bruststimme:
= Aktivspannung der Stimmlippen durch Kontraktion

M. vocalis bei Vollschwingung

- vollständiger Stimmlippenschluss
- lange Verschlussphase
- Stimmlippen legen sich breit aneinander
- Stimmlippen nicht sehr gespannt
- Stimmlippen relativ dick
- Tonhöhenveränderung durch Aktivität des M. vocalis
- M. vocalis schwingt mit
- weite Schwingungsamplituden
- zunehmende Randkantenverschiebung, wobei bei sehr

hohen Tönen diese wieder abnimmt
- obertonreich
- im Verhältnis zu den Partialtönen ist Grundton schwach

 

 

 

 

 

 

Karte 2

 

Welche Schwingungskriterien der Stimmlippenkönnen

für die Bruststimme und welche für die Kopfstimme

benannt werden?

 

 


Kopfstimme:
= Passivspannung der Stimmlippen durch Kontraktion des
M. cricothyroideus bei Randschwingung

- unvollständiger Glottisschluss mit höherem Luftverbrauch
- kurze Verschlussphase
- es bleibt eine spindelförmige Öffnung
- Simmlippen gespannt und schmal
(je höher die Tonlage, desto gespannter)
- Tonhöhenveränderung durch Aktivität des

M. cricothyroideus
- M. vocalis schwingt nicht mit, nur noch Randschwingung
- kleine Schwingungsamplituden
- obertonärmer als Bruststimme
- im Verhältnis zu den Partialtönen ist der Grundton

kräftiger betont

 

 

 

 

Randkantenverschiebung?



= Verschiebung der Schleimhaut an den Stimmlippenrändern


- entsteht durch Spannungsunterschied zwischen Muskel und Schleimhaut
(Voraussetzung ist Anspannung M. vocalis und Ligamentum)
- entsteht durch Bernoulli-Effekt

- überwiegend in Bruststimme
- nimmt mit Zunahme der Tonhöhe ab

wichtig:
- kehrt die Beweglichkeit der Stimmlippe zurück, tritt als erstes mehrere Wochen vorher die Randkantenverschiebung auf

keine Randkantenverschiebung bei:
- Veränderung des Epithels
- Verwachsungen des Epithels mit dem Ligamentum
- Lähmung des M. vocalis
- hyperfunktionelle Dysphonie
- zu straffe Schleimhautspannung bei Bildung sehr

hoher Töne

 

 

 

 

 

 

 

 

Randschwingung?




= Schwingung des Ligamentum vokale (Lamina propria)

- durch absolute Anspannung des M. vokalis

- Randstimme = Kopfstimme

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was versteht man unter dem antagonistischen System

der Dehner-Spanner-Funktion?



= Zusammenspiel der inneren und äußeren Stimmlippenspanner bei Tonhöhenveränderung

- M. vocalis beeinflusst die Spannung der Stimmlippen,

wodurch auch eine Beeinflussung des subglottischen Drucks besteht
(hoher Muskeltonus bewirkt höheren subglottischen Druck)

- M. cricothyroideus bestimmt die Stimmbandlänge
(max. Dehnung bei entspanntem M. vocalis)

Erreichen eines hohen Tones:
- M. vocalis weitgehend entspannt
- M. cricothyroideus aktiv
Intensitätserhöhung dieses hohen Tones:
- durch Kontraktion (Spannung) des M. vokalis

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie verhalten sich Schwingungsamplitude,

Randkantenverschiebung und Verschlussphase

bei Tonerhöhung und Intensitätserhöhung?




Tonhöhe steigt:
- Schwingungsamplitude wird geringer
- Randkantenverschiebung nimmt ab
- kurze Verschlussphase
- M. cricothyroideus überwiegt

Intensität steigt:
- Schwingungsamplitude nimmt zu
- Randkantenverschiebung nimmt zu
- lange Verschlussphase
- höherer subglottischer Druck, was eine erhöhtere Aktivität des M. vocalis erfordert

 

 

 

 

 

 

 

 

Was ist der Bernoulli-Effekt?
Welche Wirkung hat dieser auf die Stimmgebung?


Bernoulli-Effekt:
- Gas strömt durch ein Rohr mit einer Verengung
- vor Engstelle entsteht Überdruck
- nach Engstelle entsteht Unterdruck
- dadurch kommt es zu einer Saugwirkung

Der Bernoulli Effekt trägt dazu bei, daß die Stimmlippen wieder zusammengebracht werden und der Luftstrom abgebrochen wird, dadurch der subglottale Druck wieder steigt.


Vorteile:
- Entlastung durch hohe Atemstromstärke der

Stimmlippenschließer
(je höher der subglottale Überdruck, desto höher die

Ansaugkräfte)
- Entlastung der Stimmlippenspanner, weil gleichzeitig die Schwingungsfrequenz erhöht wird
(deshalb kommt es meist vor, dass sich die Tonlage beim Rufen leicht erhöht)

d.h. der subglottische Druck regelt die Lautstärke, die

Larynxmuskulatur die Tonhöhe, wobei ein optimaler subglottischer Druck durch den Bernoulli-Effekt die Larynxmuskulatur bei Tonhöhenänderung entlasten kann

 

 

Was bewirkt ein zu hoher Anblasdruck?



- muskuläre Spannung der Kehlkopfmuskeln und der subglottische Druck stehen in einem dynamischen Gleichgewicht bei einer guten Stimmgebung
(je höher der Muskeltonus, desto höher muss der subglottische Druck sein)


bei zu hohem Anblasdruck:
(entsteht bei Hochatmung oder Hyperfunktion der Kehlkopfmuskeln und umgebenden Muskulatur)

- Stimmlippen müssen sich dem erhöhtem Atemdruck

anpassen, wodurch die Kehlkopfspannung unphysiologisch erhöht wird, was harte Stimmeinsätze bedingt und zu Heiserkeit und Rauigkeit führen kann
- undichter Schluß möglich, wodurch "wilde Luft" entsteht
- eingeschränkte Flexibilität der Stimmlippen mit

unregelmäßigem Schwingungsablauf
- zu schnelle Spannungsabnahme mit geringer

Stützfunktion = inspiratorische Gegenspannung
(Dosierung des Luftstroms erfolgt durch das Zwerchfell)

 

 

 

 

 

 

 

 

Indikation für Laryngektomie?




- inneres Larynx-Cacinom, das bereits in die Tiefe

gewachsen ist
- inneres Larynx-Carcinom, das beide Ary-Gelenke

befallen hat
- inneres Larynx-Carcinom, das sich von der Epiglottis in den Zungengrund erstreckt
- inneres Larynx-Carcinom, das nach außen durch-

gebrochen ist
- Rezidive nach Teilresektion, die durch eine erneute

partielle OP nicht entfernt werden können
- Carcinome des Sinus piriformis
- Carcinome des Hyopharynx
- Carcinome des Speiseröhrenmundes

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kehlkopfteilresektion?



Indikation: Carcinoma in situ, Halslymphknotenmetastasen
OP-Technik: von außen am offenen Larynx


1. horizontale Teilresektion:
Entfernung des Tumors zusammen mit gesamter Supra-

glottis in der Ebene des Morgagni-Ventrikels inkl. Epiglottis

2. vertikale Teilresektion:
Entfernung des Tumors mit unterschiedlich großen

Abschnitten des knorpeligen Larynxgerüstes und der

endolaryngealen Weichteile

3. Hemilaryngektomie = Halbseitenresektion:
komplette Resektion einer Kehlkopfhälfte einschließlich Ring- und Aryknorpel (wird nur selten durchgeführt)

4. erweiterte Teilresektion:
Entfernung der Supraglottis und des Stimmbandes mit

Teilen des Schild- und Ringknorpels (ein funktionsfähiger Aryknorpel muss bestehen bleiben)

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie prüft man die velopharyngeale

Kompetenz oder Inkompetenz?




- Czermak-Spiegelprobe
- A-I-Probe nach Gutzmann
- Phonendoskop
- Vitalkapazitätsprüfung vergleichend mit offener und geschlossener Nase
- Videoendoskopie
- Computergestütze Nasalanzmessung
- PC - gestützte Artikulographie
- Kopfdrehprüfung nach Nadoleczny
- Aufblasprobe der Wangen
- Kulissenphänomen

(Symmetrievergleich der Velumfunktion)
- Boenninghausprobe
- Elektromyographie

 

 

 

 

 

 

 

 

Interdisziplinäre Entwicklungsscreening-Tests für Kinder?




- Hamburger-Wechsler-Intelligenztest (HAWIK)
- Snijders-Oomen (SON-R) = nonverbaler Intelligenztest
- Denver-Entwicklungsskalen
- (HSET)
- Münchner funktionelle Entwicklungsdiagnostik (MfED)
- Frostig-Test
- Mannzeichentest (MZT)
- Handdominanztest (HDT)
- Körperkoordinationstest (KTK)
- Extremitätenkoordination (Finger-Nase-Versuch)
- Rumpfgleichgewicht (Schlag gegen die Schulter)
- (Visuomotorik, Graphomotorik)
- (Grobmotorik)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Definieren Sie den Offenquotienten?


Offenquotient = Prozentteil der Stimmlippenschwingung, bei der die Stimmlippen keinen Kontakt haben

- zeigt den Arbeitsanteil des glottalen Luftstroms an

Berechnung:
Offenphase : Schwingungsperiode = Offenquotient

- mit zunehmender Tönhöhe verlängert sich die

Öffnungszeit gegenüber der Schließungszeit = Zunahme des Offenquotienten
- mit zunehmender Lautstärke verkürzt sich die

Öffnungszeit
(durch erhöhte Stimmlippenspannung - M. vocalis und

erhöhter dynamischer Rückstellkräfte) = Abnahme des Offenquotienten

- je besser der Glottisschluss und je kürzer die Öffnungszeit, desto effektiver die Nutzung des Luftstroms
behauchte Stimme:
- konstanter Luftstrom
- unvollständige Glottisschluss
- größerer Offenquotient
gepresste Stimme:
- verminderter Luftstrom
- verminderter Offenquotient

 

 

 

 

M. vocalis?



- M.vocalis ist zopfartig aufgebaut, wodurch eine

besondere Art der Kontarktion möglich ist
- er besteht aus:
M. thyroarytaenoideus medialis oder Pars interna
(Feinspanner, regelt Schwingungsfähigkeit)
M. thyroarytaenoideus lateralis oder Pars externa
(Schließen der Stimmritze)


1. isometrische Kontraktion:
M. vovalis spannt an, ohne seine Stimmlippenlänge zu

verändern

2. isotonische Kontraktion:
M. vocalis verkürzt sich, ohne seine Spannung zu verändern

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Subglottisches Carcinom?




= subglottische Ausdehnung eines Stimmlippencarcinoms




Therapie:
- Laryngektomie (Teilresektion nicht möglich)
- Neck dissection
- Bestrahlung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hypopharynxcarcinom?




Befund:
- Recessus piriformis beim Spiegeln schlecht zu erkennen

Symptome:
- geringe Schluckbeschwerden
- Verschlucken
- Stiche zum Ohr
- Kloßgefühl
- Fremdkörpergefühl
- Heiserkeit bei Übergreifen auf Aryknorpel

Prognose:
- sehr schlecht, weil uncharakteristische Symptome erst sehr spät erkannt werden
- frühe Metastasierung

Therapie:
- Hypopharynxteilresektion
- Neck dissection
- Bestrahlung
- (Pharyngektomie, Laryngekomie)

 

 

 

 

 

 

 

Gabe von Botulin toxin?




- bei spasmodischer Stimmstörung
- bei Laryngektomie (LE) mit zu engem Sphinkter der

Speiseröhre (bspw. für bessere Ructusstimme)

Wirkung :
Lähmung der Muskulatur über einen bestimmten Zeitraum mit Besserung der Symptomatik während dieser Zeit


Nachteil :
- muss in mehrmonatigen Abständen wiederholt werden
- "sitzt" nicht immer richtig
- Injektion belastend für den Patienten
- zunächst mit einer Dysphonie verbunden

 

 

 

 

 

 

 

 

Carcinoma in situ?


= Kehlkopfcarcinom

(Stimmlippencarcinom, supraglottisches sowie

subglottisches Carcinom)

Ursache:
- exogen (Rauchen, Alkohol, berufliche Noxen)

Vorkommen:
- meist bei Männern in der zweiten Lebenshälfte

Lokalisation:
- Stimmlippen (auch alle übrigen Larynxbereiche)

Symptome:
- Dysphonie
- Heiserkeit
- Räusperzwang
- später Atemnot
- Stimmlippen einseitig gerötet, verdickt, ulceriert

Prognose:
- günstig, weil frühe Heiserkeit
- Stimmlippen enthalten wenig Lymphbahnen, dadurch

selten Auftreten von Metastasen

 

 

 

 

 

 

morphologische Unterscheidung der Dysplasien?




Dysplasie I:
- benigne (einfache Plattenepithelhyperplasie)

Dysplasie II:
- fakultative Präkanzerosen (Epithelhyperplasie mit
vereinzelten örtlichen Zellatypien)

Dysplasie III:
- Carcinoma in situ (aber nicht infiltrierend -präinvasiv)
- Epithelhyperplasie präcanceros mit Kernatypien
- atypische Mitosen
- Reifungsstörungen des Epithels

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei welchen morphologischen Veränderungen im Kehlkopf
muss auch an eine Entartung gedacht werden?




- bei Leukoplakien
- bei Papillomen
- bei Pachydermien

- (lange andauernde chronische Laryngitis)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was bedeutet Logopädie?




historisch:
med. Sprachheilkunde mit Abgrenzung zur Phoniatrie

(med. Stimmheilkunde)


heute:
nichtmed. Fachdisziplin / Heilmittelerbringer in Dt.

- beschäftgigt sich in Theorie und Praxis mit der Prävention und Rehabilitation von Menschen, die durch eine Sprach-, Sprech-, Redefluss-, Stimm- oder Hörstörung in der Kommunikationsfähigkeit eingeschränkt sind

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Atrophie der Stimmlippenmuskeln?




- Muskel atrophiert ca. nach 1 Monat

- eine Atrophie ist gekennzeichnet durch Exkavation des membranösen Teils der Stimmlippe sowie durch Vorneigen des Aryhöckers mit einer Rotation des Processus vocalis nach vorn unten

- Stimmlippenmuskel ist nach einer Atrophie nicht mehr aufbaubar
Warum? Muskelmasse wird in Bindegewebe umgewandelt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Laryngektomie?




= Absetzen des Kehlkopfes einschließlich Zungenbein vom Hypopharynx und von der oberen Trachea



- OP durch Kragenschnitt (orientiert am Halswendemuskel)
- Trennung des Luft- und Speisewegs
- Pharyngostoma wird verschlossen
- Stumpf der Trachea wird als Tracheostoma in die

Halshaut eingenäht


- chirurgische Stimmrehabilitation nachfolgend

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit welchem Problem hat ein Patient zu rechnen, der eine bohnengroße Zyste der linken Taschenfalte aufweist?




- Atmung kann erschwert sein, wenn die Zyste weiter

nach innen wächst
- Zyste kann nach außen treten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit welchem Problem hat ein Patient zu rechnen, der eine einseitige Recurrensparese in Intermediärstellung hat?




- es entweicht bei der Phonation zu viel Luft
- Pat. fühlt sich ständig schlapp (besonders bei großer

Anstrenung)
- Stimme ist heiser
- Stimmumfang eingeschränkt
- gesunde Stimmlippe muss kompensieren
- Phonationsdauer verkürzt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche gutartigen Veränderungen im Kehlkopf können zu einer tiefen Stimme führen?

Warum kann eine Erwachsene
(Frau) nicht mit 100 Hz phonieren?




zu einer tiefen Stimme führt:
- Reinke-Ödem


- Zysten
- alles was am Rand der Stimmlippen auftritt und zu mehr Masse führt, die mitschwingen muss


Phonation der Frau:
- eine Frau hat viel zu kurze Stimmlippen
- Muskelmasse (M. vocalis) ist geringer
- dadurch schwingen diese bei Phonation viel schneller

Frau: 190 Hz - 230 Hz mgS
Mann: 100 Hz - 130 Hz mgS

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Überkreuzung der Aryknorpel?




- beim kompensatorischen Übergreifen der nicht gelähmten Seite wird der Aryknorpel durch die Adduktionswirkung (Heranziehen) des M. arytaenoideus transversus und

M. cricothyroideus scheinbar vor den anderen Aryknorpel der gelähmten Stimmlippe geschoben


- die Überkreuzung ist jedoch durch das Aneinander-

vorbeischieben der Wrisberg-Knorpel vorgetäuscht
(diese sitzen seitlich der Aryknorpel in der Plica

aryepiglottica)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Typische Stellung der Aryknorpel
bei Stimmlippenlähmung?




- der Aryknorpel der gelähmten Seite kippt ein
= Ventralstellung
- dadurch erscheint Stimmlippe schlaffer
- Ursache: Ausfall des M. cricothyroideus, der Stimmlippe von außen spannt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche phoniatrischen Untersuchungen müssen bei allen Kindern mit SES vor einer Therapie durchgeführt werden?




- Anamnese (Schwangerschaft, Geburt, Familie, besondere Krankheiten)
- HNO-Spiegeluntersuchung
- ggf. körperliche Untersuchung (Hautfarbe, Fingerspitzen, Bewegung, Muskeltonus)
- Sprachstatus (Lautstatus, Wortschatz, Wortverständnis, Dysgrammatismus)
- Untersuchung des Gehörs
- Untersuchung des Sehapparates
- neurologische Untersuchungen (Reflexe)
- ggf. Laboruntersuchungen (Blut-, Urinbefund)
- ggf. EEG
- ggf. Röntgen des Handgelenks (Längenwachstum)
- ggf. Röntgen des Schädels
- ggf. CT Schädel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wieviel Liter Luft entweichen
pro Sekunde bei Phonation in mittlerer gespannter Sprech-
stimmlage und in mittlerer Lautstärke beim Erwachsenen?





150 ml/s

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nennen Sie die anatomischen und physiologischen

Veränderungen durch Laryngektomie?




- Trennung von Luft- und Speiseweg
- Tracheostoma
- Reduktion des Totraums
- Veränderung der Atmung
- Fehlende Ventilation der Nase
- Verlust des Riechens
- Fehlende Erwärmung und Anfeuchtung der Atemluft
(ohne Schutzfilter der Nase)
- Fehlender muskulärer Abschluss der unteren Atemwege
- Verlust der thorakalen Fixierung
- Reduktion der Pharynxmuskulatur

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verlauf N.laryngeus superior?




- geht im oberen Halsteil vom N. vagus (X.) ab
- versorgt mit Ramus externus (motorisch) den
M. cricothyroideus
- versorgt mit Ramus internus (sensibel) obere
Kehlkopfschleimhaut bis zum Stimmband
- Ramus internus gelangt durch die Membrana
hyothyroidea in den Kehlkopf


(Ramus internus führt motorische Fasern für die

supraglottische Muskulatur wie bspw. die Tachenfalte)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verlauf N.laryngeus inferior?




= N. recurrens oder N.laryngeus recurrens

- geht im unteren Halsteil bzw. im oberen Thoraxbereich
vom N. vagus (X.) ab und tritt in den Brustraum ein
- rechte Nerv zieht um A. subclavia
- linke Nerv zieht um Aortenbogen (durch Prozesse im
Mediastinum stärker gefährdet)
- sie steigen danach seitlich zwischen Trachea und
Oesophagus zum Kehlkopf hoch (nähe unterer
Schilddrüsenpol)
- gehen zwischen Gelenk von Ring- und Schildknorpel
von hinten in Kehlkopf
- versorgen (motorisch) innere Kehlkopfmuskulatur


(versorgt sensibel die Schleimhaut der subglottischen

Region und Trachea)

 

 

 

 

 

 

 

 

Was ist ein harter Stimmeinsatz?

Wie verhalten sich die Stimmlippen dabei?




harter Stimmeinsatz

= hartes Anklingen der Stimme vor dem Phonations-

vorgang durch einen zu hohen Anblasdruck

- Stimmlippen bilden hierbei einen völligen Verschluss
- Stimmlippen werden möglicherweise zu sehr beansprucht mit Folge einer Dysphonie
- Stimmeinsatz kann hart sein, Phonation trotzdem normal

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie heißen die Kehlkopfknorpel?

Mit welchem Knorpel hat der Aryknorpel

eine gelenkige Verbindung?




Cartilago cridoidea (Ringknorpel)
Cartilago thyroidea (Schildknorpel)
Cartilago arytaenoida (Ary- oder Stellknorpel)
Epiglottis (Kehldeckel)


- die Aryknorpel haben mit Cartilago cricoidea eine

gelenkige Verbindung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Leukoplakien?




= Epithelhyperplasie


(über das Schleimhautniveau kaum erhabene präcancerose Schleimhautveränderung)

- kann als Abwehrreaktion durch mechan. Beanspruchung der Schleimhaut bei entzündlichen Prozessen entstehen
(bspw. bei chronischer Laryngitis)
- sind Präcanzerosen (Vorstufe von Krebs), weshalb eine

Biopsie notwendig ist

Befund:
- weißlich grau erhabene Flecken

Symptome:
- Heiserkeit
- tiefe mittlere Sprechstimmlage
- Stimmermüdung

Therapie:
- Dekortikation

 

 

 

 

 

Kontaktgranulom?




= Schleimhautulcera

infolge Stimmüberforderung, kompensatorischer

Hyperfunktion (psychomatisch bedingt)

(evtl durch Zusammenschlagen der Proc. vocales der

Aryknorpel)


Befund:
- kleine Schleimhautdefekte bis warzenähnliches Aussehen an den Spitzen des Processus vocalis
- treten beidseitig auf

Symptome:
- Stimmklangveränderung oft nicht vorhanden

Therapie:
- Stimmruhe
- funktionelle Stimmtherapie
- evtl. Abtragung in direkter Laryngoskopie

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei der transnasalen Endoskopie soll die Velumfunktion

beurteilt werden. Welche Lautäußerungen des Pat. eignen sich, um die Anhebung des Velums zu kontrollieren?




- bei [i]-Phonation ist eine deutliche Anhebung des

Gaumensegels zu sehen

wichtig:
- während [a] verhältnismäßig lautrein klingt, wird [i]

(aber auch [e] und [u]) meist stark genäselt, was auf eine

Gaumensegelschwäche deutet

(bei [i] ist der Gaumen-Rachen-Abschluss fester als bei [a])

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Czermak-Spiegelprobe?




- Spiegel wird während der Phonation von Vokalen oder

Explosivlauten vor Nase gehalten
- Menge des Nasendurchschlags wird nach den Ringen auf dem Spiegel bewertet
- zu hoher Nasendurchschlag in bezug auf entsprechende Laute = offenes Näseln
- zu geringer Nasendurchschlag in bezug auf entsprechende Laute = geschlossenes Näseln

Achtung:
- Nasendurchschlag vom Nachhauchen unterscheiden

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

A-I-Probe nach Gutzmann?




- Pat. muss die Vokale [a] und [i] abwechselnd schnell

sprechen und sich dabei abwechselnd die Nase zuhalten oder offen lassen
- Klangveränderung bei Nasenverschluss = offenes Näseln
- keine Veränderung des Stimmklangs bei normaler

Gaumensegelfunktion oder geschlossenem Näseln

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Boenninghaus-Probe?




- Pat. muss mind. 10 x hintereinander [a] sagen, wobei

der Prüfer mit dem Spatel die Zunge herunterdrückt
- läßt Gaumensegelkontraktion nach, besteht

Gaumensegelschwäche

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kopfdrehprüfung nach Nadoleczny?




- offenes Näseln verstärkt sich zur gesunden Seite, weil sich Rachenhinterwand von der gelähmten Seite entfernt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Intubationsgranulom?




= Schleimhautulcera

infolge überschießender Narbenbildung nach Entzündung nach Intubationsnarkose

- Frauem sind öfter betroffen, weil Kehlkopflumen enger im Aryknorpelbereich
(bei Kindern ist Ringknorpel die engste Stelle)

Symptome:
- geringfügige Heiserkeit
(setzt frühestens 14 Tage nach Intubationsnarkose ein)
- oft doppelseitig

Therapie:
- Abtragung in direkter Larnygoskopie
- Stimmschonung
- Logopädie: Prävention oder Abbau von Fehlfunktionen bei der Stimmgebung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

OP-Verfahren in der Kehlkopfchirurgie?




1. Dekortikation (Stimmlippenstripping)
2. Chordektomie (Stimmbandentfernung einer Seite
oder eines Teils des Stimmbands)
3. Pharynxteilresektion
4. Totalextirpation (Laryngektomie)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pachydermie?




= Epithelhyperplasie


(über das Schleimhautniveau geringgradig erhabene
präcancerose Schleimhautveränderung bzw. -verdickung

- sehr ähnlich Leukoplakien

Befund:
- weißlich grau erhabene Flecken

Symptome:
- Heiserkeit
- tiefe mittlere Sprechstimmlage
- Stimmermüdung

Therapie:
- Dekortikation

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Synechie?




= Narbensegel (Membran) zwischen den Stimmbändern der vorderen Kommissur



- Folge von Verletzungen oder Tumoroperationen im Kehlkopf

Symptome:
- Heiserkeit
- Atemnot

Therapie:
- Spaltung des Schildknorpels, Durchtrennen der Synechie, Einlegen eines Platzhalters (T-Stück)

 

 

 

 

 

 

 

 

Reinke-Ödem?



= Ödem im subepithelialen Spalt


(betrifft Lamina proria = Reinkische Raum)

- jede einzelne Zelle schwillt an, es kommt aber zu keiner Neubildung

Ursache:
- Rauchen und Alkohol

Symptome:
- können überall auf den Stimlippen vorkommen
- können beidseitig auftreten
- glatte Schwellung der Stimmlippen

- Heiserkeit
- tiefere Stimme (durch Vermehrung von Masse)
- Diplophonie

Therapie:
- OP / Dekortikation
(Schnitt in Stimmlippen von oben, Flüssigkeit absaugen, überdehntes Epithel wird weggenommen, Anheften des
Epithels / evtl. gesamte Epithel entfernen und auf

Reepithialisierung warten)

 

 

 

 

 

 

 

 

Diplophonie?




= ein aus zwei verschiedenen Tönen krankhafter Simmklag



Ursache:
- unterschiedlich schwingende Stimmbandabschnitte,

verursacht durch bspw. Epithelveränderung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Organische Störungen der Stimmbildung und Artikulation?




- dysmorph (Fehlbildungen)
- entzündlich: Laryngitis, TBC, Diphtherie (Krupp),

Pseudokrupp
- neural (Stimmlippenlähmungen entstehen)
- neoplastisch (Neubildungen)
- traumatisch: Intubation, Schlag (mit Stenosenentstehung)
- hormonell
- nach OP

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Karte 1

Fachunabhängiges Klassifikationsprinzip

von Tumoren (TNM)?

(Prätherapeutisch klinische Klassifikation)


prätherapeutische klinische Klassifikation = TNM


T - Primärtumor
To ~ keine Evidenz für Primärtumor
Tx ~ Beurteilung nicht möglich
T1-4 ~ Evidenz zunehmender Größe und/oder
Ausdehnung des Primärtumors

N - regionäre Lymphknotenmetastasen
No ~ keine regionären Lymphknotenmetastasen
Nx ~ Beurteilung nicht möglich
N1-3 ~ Metastasen in unterschiedlich großer Ausdehnung

M - Fernmetastasen:
Mo ~ keine Fernmetastasen
Mx ~ Beurteilung nicht möglich (heute nicht mehr üblich)
M1 ~ Evidenz für Fernmetastasen

Die Zuverlässigkeit der Befundsicherung kann zusätzlich mit dem C-Faktor (C1-5) angegeben werden, wobei C1 allgemeinen Untersuchungsmethoden und C5 sehr speziellen wie Autopsie entsprechen.

 

Karte 2.1

Fachunabhängiges Klassifikationsprinzip

von Tumoren (TNM)?

(Postoperative, histopathologische Klassifikation)



postoperative, histopathologische Klassifikation = pTNM


pT - Primärtumor
pTo ~ keine Evidenz für Primärtumor
pTx ~ Beurteilung nicht möglich
pTis ~ Carcinoma in situ
pT1-4 ~ Evidenz zunehmender Größe und/oder
Ausdehnung des Primärtumors

pN - regionäre Lymphknotenmetastasen
pNo ~ keine regionären Lymphknotenmetastasen
pNx ~ Beurteilung nicht möglich
pN1-3 ~ Metastasen in unterschiedlich großer Ausdehnung

pM - Fernmetastasen:
pMo ~ keine Fernmetastasen
pMx ~ Beurteilung nicht möglich (heute nicht mehr üblich)
pM1 ~ Evidenz für Fernmetastasen

 

 

 

 

 

 

Karte 2.2

Fachunabhängiges Klassifikationsprinzip

von Tumoren (TNM)?

(Postoperative, histopathologische Klassifikation)

 



G - histopathologische Grading


Gx ~ nicht bestimmbar
G1 ~ gut differenziert
G2 ~ mäßig differenziert
G3 ~ schlecht differenziert
G4 ~ undifferenziert

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche Vorteile hat eine OP von Stimmlippenknötchen in Lokalanästhesie gegenüber einer OP in Intubationsnarkose?


Nennen Sie fünf Gründe!




- es können keine Intubationsgranulome entstehen
- ein Narkose hat immer ein größeres Risiko
- Eingriff geht schneller
- Eingriff ist billiger
- kein Zahnschutz notwendig

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Indikation einer Arytaenoidektomie?




- weil Stimmlippen zu eng stehen und der Pat. dadurch nicht genügend Luft bekommt
(Ursache: Stimmlippenstillstand in Medianstellung oder nach medial fixiert)

- bei Stimmlippenstillstand infolge einer OP (bspw. Schilddrüsen-OP) erfolgt die Arytaenoidektomie frühestes nach 1 Jahr bei ausbleibender Remission
(Remission = Besserung, Nachlassen von Symptomen)
- ohne Wartezeit erfolgt die Arytaenoidektomie bei

beidseitiger Lähmung durch Nn. recurrens

Ergebnis der Arytaenoidektomie:
- Atmung wird besser
- Stimme wird schlechter (wird in Kauf genommen)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Papillom beim Erwachsenen?




= rezidivierende virusbedingte kindliche Papillome oder gutartige Tumoren, die zur Entartung neigen



- sind Präcancerosen

Befund:
- breitbasige, rötliche, höckrige, blumenkohlartige Bezirke

Symptome:
- Heiserkeit
- evtl Atemnot, je nach Ausdehnung

Therapie:
- OP (Laserchirurgie)
- evtl. Strahlentherapie

 

 

 

 

 

 

 Karte 1

 

Neurale Störungen der Stimme?


zentrale Störungen:
= Dysarthrophonie = Kombination aus Störungen in den

Bereichen Atmung, Phonation und Artikulation

Ursache:
Hirnstamm und höhere Regionen sind betroffen,

neurologische Erkrankungen

Symptome:
- verkürzte Ausatemdauer
- erhöhter Luftverbrauch beim Sprechen
- verhauchte oder gepresste, raue oder schrille,

zu tiefe oder zu hohe Stimmgebung
- reduzierte Lautstärke
- übersteigerte Lautstärkevariationen
- reduzierte Artikulationsschärfe
- offenes Näseln
- verlangsamtes oder beschleunigtes Sprechen
- Monotonie in der Sprachmelodie
- unangemessene Betonungen und Satzakzente
- vermehrte Pausensetzung
- paradoxe Atembewegungen
- hörbare Einatmung
- Sprechen auf die Einatmung

 

 

 

 Karte 2

 

Neurale Störungen der Stimme?




periphere Störungen:
= Dysphonie durch Stimmlippenlähmungen

Ursache:
N. vagus (X.) ist betroffen mit N. laryngeus superior

und N. laryngeus inferior (N. recurrens)
- jeder Nerv versorgt eine Seite, es gibt keine

Überkreuzungen

Symptome:
- siehe unter Stimmlippenlähmungen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lähmungsformen bei Ausfall von N. laryngeus

superior und inferior?




einseitige oder doppelseitige Lähmungen:
- einseitige: Heiserkeit im Vordergrund, weil Stimmbandschluss nicht mehr möglich, Stimmumfang eingeschränkt
- doppelseitig: evtl.mit Atemnot verbunden (vor allem in Medianstellung, aber auch Paramedianstellung)


- unterschiedliche Stellung der Stimmlippen möglich
(von Position der gelähmten Stimmlippe lassen sich keine Rückschlüsse auf den Sitz der Schädigungziehen oder

neurologischen Krankheiten bestimmen)


schlaffe oder straffe Lähmungen:
- schlaffe: Ausfall N. laryngeus superior

(versorgt M. cricothyroideus)
- straffe: Ausfall N. laryngeus inferior = N. recurrens

(versorgt innere Kehlkopfmuskeln)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was ist der Denver-Entwicklungstest?




- es wird in Skalen betrachtet, ab welchem Alter die Kinder bestimmte Dinge im Alter von 0-6 Jahren können müssen bzgl. Grobmotorik, Sprache, Feinmotorik, sozialer Kontakt


Bsp. (für 75% aller Kinder):
- steht allein mit 15 Monaten
- drei Wörter (ausgenommen Mama, Papa) mit

ca. 18 Monaten
- malt Kreuz nach mit ca. 4 Jahren
- knöpft zu mit ca. 3 3/4 Jahren

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Laryngocele?




= Ausweitung des Sinus Morgagni



- ist angeboren oder erworben durch Pressen, Husten
(Glasbläser, Trompeter)


innere Laryngocele:
= Aussackung innerhalb des Kehlkopfes
- Taschenband wölbt sich vor
- Heiserkeit
- Atemnot

äußere Laryngocele:
- bei Austritt durch die Membrana hyothyroidea

in die Halsweichteile

 

 

 

 

 

 

 

Supranucleäre Schädigungen mit Stimmstörungen?



Frühkindliche Hirnschaden:
- gepresste spastische Stimme

Morbus Parkinson:
- Phonationsdauer stark verkürzt
- Stimme monoton, schwach,leise
- Asynchronismus zwischen thorakaler und abdominaler
Atembewegung

Multiple Sklerose (MS):
- Stimme schwach, monoton, heiser, rau
- kippt manchmal in die Fistelstimme
- Phonationsdauer verkürzt
- Stimmlippenlähmung möglich

Chorea huntington (Veitstanz):
- Stimme heiser und tief
- Stimme ermüdet rasch
- laute oder schreiende Stimme durch überwiegende

Funktion der Stimmlippenschließer

(M.transversus und M. lateralis)

 

 

 

 

Welche Art von Nervenschädigungen gibt es?



1. Nerv ist völlig getrennt
- Markscheide und Axon getrennt
- schlechte Heilungschancen

2. Funktionsblock
- Markscheide kaputt und Axon in Ordnung oder anders herum
- gute Heilungschancen

3. Blutgefäße unterbrochen, abgeklemmt
- durch Würgen, Schlag, OP (Hakenhalten, Tubus)
- dadurch Funktionsblock


(Markscheide und Axon in Ordnung)
- gute Heilungschancen, kann sich auch wieder vonallein regenerieren

wichtig:
- wenn Nerv 1/2 Jahr nicht wiederkommt, dann ist ernicht mehr funkionstüchtig

(nach eigenen Erfahrungen ist auch noch nach einem Jahr

eine Remission möglich)

 

 

 

Neck-dissektion?




Indikation: Halslymphknotenmetastasen

Prinzip:
Entfernung aller Lymphknoten und -bahnen zwischen Schlüsselbein und Schädelbasis einschließlich des umgebenden Fett- und Bindegewebes einer oder beider Halsseiten

Radikale Neck-dissektion:
- Lymphabflussgebiet mit M. sternocleidomastoideus, V. jugularis interna und N. accessorius

Funktionelle Neck-dissektion:
- Entfernung des Fett- und Bindegebes mit ihrem Lymphsystem unter Erhaltung aller Nerven, Gefäße und Muskeln

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Karte 1

 

Funktionsbeeinträchtigung und Komplikationen nach OP
(Laryngektomie)?




- psychosoziale Dysbalance und Entgleisung
- systemische Auswirkungen (Abgeschlagenheit, Mattigkeit, Blutbildveränderung)
- lokal organsiche Veränderungen:
- Rötung
- Schwellung
- Durchblutungsstörung
- Induration (Verhärtung von Gewebe)
- Vernarbung
- Abszedierung, Wundheilstörung, Nekrose
- Harrverlust
- Xerostomie (Trockenheit der Mundhöhle)
- Geschmacksveränderung
- Pigmentierung
- Sensibilitätsstörungen, motorische Störungen
- evtl erforderliche Defektprothetik, -epithetik

 

 

 

 

 

 

 

Karte 2

 

Funktionsbeeinträchtigung und Komplikationen nach OP
(Laryngektomie)?

 

 


nach Neck-dissektion:
- häufig erheblicher Weichteil-Gewebsverlust
- Ödem
- Wundheilstörung
- Stomaveränderungen
- Gefäßarrosionen (Veränderungen der Gefäßwände durch
Entzündungen)
- Nervenläsionen (fehlende Sensibilität und Motorik)
- häufig Läsion N. accessorius (XI.) mit resultierender

Armheberschwäche

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Besonderheiten des Stimmlippenbefundes

bei zentralen Lähmungen?




- erhaltene reflektorische Beweglichkeit bspw. beim

Würgreflex, trotz Unbeweglichkeit der Stimmlippen bei der Phonation durch Vorliegen einer Dyspraxie

Dyspraxie = Koordinationsstörung



- Tonuserhöhung der Larynxmuskulatur, besonders der

Adduktoren bei einer Spastik

- Einschränkung der Feinmotorik der Stimmlippen trotz

normaler Beweglichkeit beim Wechsel von Phonation und Respiration

- spontane Hyperkinesen = unwillkürliche Stimmlippenbewegungen bei Schädigung des extrapyramidalen Systems

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie prüfen sie klinisch (also ohne Endoskop), ob der Patient ein kleines Ödem auf der Randkante der Stimmlippe hat?




- man lässt Pat. Stimme produzieren dadurch: Pat. klingt heiser und rauh

Abgrenzung für Schädigung auf Randkante


- Pat. soll einen hohen Ton produzieren dadurch:

Stimmgebung schlecht

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ursachen einer Stimmlippenlähmung?




funktionell-nerval:
- angeboren (ZNS-Anomalie, Spina bifida, Hydrcephalus, Meningocele u.a.)
- neurologisch (Bulbärparalyse, MS, ALS u.a.)
- infektiös/toxisch (Grippe, Zoster, Masern, Poliomyelitis, Medikamente)
- idiopathisch (= Ausfall ohne erkennbare Ursache)


organisch-lokal:
- Erkrankungen des Hals-, Schlund-, Kehlkopf-,

Luftröhren-, Speiseröhrenbereiches (Strumen, Zysten, Tumoren, Metastasen u.a.)
- Mediastinal-, Lungen-, Thoraxerkrankungen

(Tumoren u.a.)
- Herz-, Gefäßfehler (Aneurysma der Aorta oder

Subclavia u.a.)
- Verletzungen (Trauma, Schussverletzungen, Intubation)
- chirurgische Eingriffe in den genannten Gebieten
= iatrogen (Strumenektomie, Tumor-OP, Stenosen-OP,

Eingriffe an herznahen Gefäßen, Ductus-Botalli-OP)

 

 

 

 

Erklären Sie den Zusammenhang von hyperplastischen

Adenoiden beim Kind und einer Sprachentwicklungsstörung!

Diagnostik?             Therapie?



- hyperplastische Adenoide führen zur Verlegung der

Tubenostien


dadurch:
- Paukenerguss
- Schallleitungsstörung
- Mundatmung
- SES möglich

Diagnostik:
- Anamnesebefragung
- Otoskopie
- Tympanogramm
- Spiegelung des Nasopharynx
- evtl. Audiogramm

Therapie:
- Adenotomie
- Nasentropfen
- evtl. Pracentese und ggf. Paukenhöhlendrainage
- evtl. Logopädie

 

 

 

 

 

Wie verändert sich die Stimme nach einer frontalen und

einer frontolateralen Kehlkopfteilresektion?




frontale Kehlkopfteilresektion:
- Kehlkopf wird kleiner
- Stimmlippen sind verkürzt
dadurch: höhere Stimme, aber physiologische Atmung


frontolaterale Kehlkopfteilresektion:
- vordere Kommissur bis Aryknorpel wird auf einer

Seite entfernt
- eine frei bewegliche Stimmlippe bleibt also übrig
dadurch: behauchte Stimme, Taschenfaltenstimme

anbahnen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Chordektomie?




Indikation: Stimmlippemkarzinom

= Entfernung der Stimmlippe auf einer Seite zu 1/3 oder zur Hälfte oder ganz
- kann auch als OP bezeichnet werden, die in die Tiefe der Stimmlippe geht

(kleine Tumoren in Stimmbandmitte können auch mit Laser entfernt werden)

wichtig:
- Stimme zunächst sehr heiser
- bessert sich mit zunehmender endolaryngealer
Narbenbildung (Ersatzstimmband)
- stimmverbessernde Eingriffe nach 8-12 Monaten möglich

 

 

 

 

 

 

 

Der Patient hat nach der Entfernung der Gaumenmandel

eine näselnde Sprache und eine Schluckstörung.

 

Worin könnte die Ursache liegen?




Ursache:
- Gaumenbogenvetletzung
- Vernarbung


näselnde Sprache, weil :
- velopharyngealer Abschluss reicht nicht aus
dadurch: Rhinophonia aperta


praedeglutitive Schluckstörung, weil :
- velopharyngealer Abschluss nicht ausreicht
dadurch: Nahrung gelangt in die Nase
(= endonasales Regurgitieren)
- bei Vernarbung kommt es zu einer Verlagerung des

weichen Gaumens nach unten vorne
dadurch: Verschlucken

 

 

 

 

 

 

 

Vorteile und Nachteile der Teilresektion gegenüber

einer Totalextirpation (Laryngektomie)?




Vorteile:
- physiologische Atmung
- Stimmbildung (allerdings stark verändert)


Nachteile:
- Schluckprobleme
- Aspirationsgefahr
- Tendenz zu narbiger Stenosierung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vorteile und Nachteile der Stimmprothese

gegenüber der Ructusstimme?




Vorteile:
- Lungenluft zum Sprechen
- größere Lautstärke
- größere Phrasenlänge
- dynamischer
- muß nicht mühsam erlernt werden
- klangvollere, natürlichere Stimme
- gute Verständlichkeit


Nachteile:
- alle 3 Monate muß Prothese ausgewechselt werden
- Entzündungen können auftreten
- Candidabefall
- pflegeintensiv
- Aspiration bei undichter Prothese möglich

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Beschreiben und erklären Sie die Stimmbandstellung

bei Phonation bei einem Patienten mit rechtsseitiger

Parese des N. laryngeus inferior!




- durch Ausfall der inneren Kehlkopfmuskeln

(Glottisöffner und -schließer)

müsste Intermediärstellung erwartet werden


- der intakte äußere Kehlkopfmuskel zieht jedoch die

gelähmte Stimmlippe durch seine Spannfunktion

in die Mittellinie, es resultiert Median- oder

Paramedianstellung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tumornachsorge bei Laryngektomie?


Intervalle: postoperativ kurz, später 1/4 jährlich

organisch:
- Spiegeluntersuchung
- Endoskopie von Hypoharynx, Epipharynx, Ösophagus, Trachea
- Schleimhautbeschaffenheit, Funktion, Xerostomie

(Mundtrockenheit)
- Palpation (enorale, äußerliche)
- Hautbeschaffenheit (Ödeme, Durchblutungsstörungen, Narben, Wunden, Wundheilstörungen)
- Sensibilitätsstörungen
- Lymphknoten
- Armbeweglichkeit
- Sitz, Lage, Dichtigkeit der Stimmprothese
- Größe, Form, Veränderung des Tracheostomas
- Sekretion sowie Borken in Trachea
- Kontrolle, Sitz und Größe der LE-Hilfsmittel (Kanüle, Stomabutton u.a.)

- 1x jährlich Labor / 1x jährlich Röntgen-Thorax

Anamnese:  - Schluckstörungen
                   - Stimmverschlechterung
                   - Schmerzen, Sensibilitätsstörungen
                   - Luftnot
                   - Temperaturerhöhung

             

Ist Lallen ein Beweis für normales Hörvermögen?

Ab welchem Alter sollten Kinder Einwortsätze bilden?

Ab welchem Alter sollten Kinder Zweiwortsätze bilden?




Hörgestörte Kinder reduzieren zwischen 6. und 9. LM (Lebensmonat) ihre Lallproduktion. Erst wenn ab 6. LM eine Reaktion auf eine Schallquelle, aber noch entscheidender die Selbst- und Fremdnachahmung einsetzt, kann das Lallen als Beweis von Hörfähigkeit betrachtet werden, jedoch niemals als Beweis für normales Hören.


Erste Einwortäußerungen

(Einwort-Sätze) sollten Kinder zwischen 1 und 1,6 Jahren bilden. Diese werden situationsgrecht eingesetzt.


Erste Zweiwort-Sätze

sollten zwischen 1,6 und 2 Jahren auftreten.

 

 

 

 

 

 

Welche Lallphasen kennen Sie? Wann sind Sie zu erwarten?


1/4 Jahr = Schreiperiode:
- Reflexschrei bei Geburt
- Schreien ohne Mitteilungsabsicht bis 4. LW
- dann Differenzierung des Schreiens
- Gurr-Phase: Kehl- und Hauchlaute ab 2. LM
(motorische, taktil-kinästhetische Stimulierung, auch

bei tauben Kindern)
2/4 Jahr = 1.Lallphase:
- Beginn einfacher Lallmonologe
- noch kein Eigenhören
- ab 4. LM Bewegungsmöglichkeiten der Artikulations-

organe ausprobieren
- Lauschen auf Ansprache
- Unterscheiden von Stimmen
- Wenden des Kopfes zur Schallquelle ab 6. LM
3/4 Jahr = 2. Lallphase:
- Differenzierung des Gehörs für Sprache
- Eigenhören ab 7.LM, dadurch Selbtnachahmung
- Fremdhören ab 9.LM, dadurch Fremdnachahmung
- beginnendes Wortverständnis
4/4 Jahr = Periode des Wortverständnisses und beginnenden Spracherwerbs:
- Verstehen von Gebärden und einfachen Aufträgen

ab 10. LM
- erste Worte, weiterhin Lallmonologe ab 11.LM

 

 

 

 

 

 

 

Welches sind drei häufige Ursachen

für eine Recurrensparese?




- Schilddrüsenoperation
- Tumoren (bspw. Bronchialcarcinom)
- nach Intubationsnarkose
- Virusinfektionen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nennen Sie stichwortartig mindestens 5 Gruppen

auslösender oder ursächlicher Faktoren funktioneller

Stimmstörungen (nach Bauer)!




- organische Veränderungen (z.B. Laryngitis,

Operationsfolgen usw.)
- Mini-Missbildungen
- übermäßiger oder unzweckmäßiger Stimmgebrauch
- psychosozialer Stress
- (lavierte) Depressionen = Depression mit körperlichen Symptomen, oft Schmerzen
- neurotische Verhaltensweisen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nennen Sie mindst. 8 Möglichkeiten

der Ursachenlokalisation hyperfunktioneller

Stimmstörungen (nach Fröschels)!




- subglottisch
- glottisch
- pharyngeal
- velar
- lingual
- labial
- Nackenmuskulatur
- Gesichtsmuskulatur
- Rumpf-und Extremitätenmuskulatur

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Karte 1

 

Beschreiben Sie die Möglichkeiten wechselseitiger

Beziehungen zwischen körperlichen und psychischen

Einflüssen im Zusammenhang mit funktionellen

Stimmstörungen und die sich daraus ergebenden grundsätzlichen Konsequenzen einer ganzheitlichen Therapie!




1. Zusammenhang:
- organsiche Veränderungen können ursächlich und/oder auslösender Faktor einer Stimmstörung sein
- aus dem unwillkürlichen Streben, die Stimmstörung

zu kompensieren, kann sich eine darauf funktionelle Stimmstörung entwickeln
- die bleibt dann auch isoliert vorhanden, obwohl die

organische schon längst wieder abgeheilt ist

2. Zusammenhang:
- psychische Veränderungen (durch Stress o.ä.) können eine funktionelle Stimmstörung verursachen, die organische

Veränderungen an den Stimmlippen auslösen vermögen

 

 

 

 

 

 

 

 Karte 2

 

Beschreiben Sie die Möglichkeiten wechselseitiger

Beziehungen zwischen körperlichen und psychischen

Einflüssen im Zusammenhang mit funktionellen

Stimmstörungen und die sich daraus ergebenden grundsätzlichen Konsequenzen einer ganzheitlichen Therapie!

 

 
für die Therapie:
- dem Pat. müssen diese Zusammenhänge aufgezeigt

werden
- dadurch können ursächlich und/ oder auslösende

Faktoren der Stimmstörung behandelt werden
- d.h. ein Abbau der hyperfunktionellen Komponenten

bessert eine organische Stimmstörung
- d.h. nach Behandlung einer organischen Stimmstörung werden hyperfunktionelle Komponenten wieder abgebaut um ein Rezidiv zu verhindern
- ein Abbau der hypofunktionellen Komponenten vermindert oft eine aufgesetzte hyperfunktionelle Stimmstörung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nennen Sie die wichtigsten Einsatzmöglichkeiten

einer Stroboskopie!




- Diagnostik funktioneller Stimmstörungen
- Diagnostik infiltrativer Prozesse an den Stimmlippen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nennen Sie Anfangssymptome und therapeutische

Möglichkeiten einer einseitigen Recurrensparese

in Intermediärstellung!




Anfangssymptomatik:
- reduzierte Lautstärke
- reduzierte Tonhaltedauer
- reduzierte Steigerungsfähigkeit
- reduzierte Klangqualität (starke Heiserkeit)


Therapeutische Möglichkeiten:
- Übungsbehandlung (z.B. Atemwurf- und Stoßübungen)
- ggf. Reizstromtherapie
- ggf. Unterfütterung der Stimmlippe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nennen Sie Anfamgssymptomatik und therapeutische

Möglichkeiten bei einer doppelseitigen Recurrensparese

in Paramedianstellung?




Anfangssymptomatik:
- leichte Reduktion der Lautstärke
- leichte Reduktion der Tonhaltedauer
- leichte Reduktion der Steigerungsfähigkeit
- leichte Reduktion der Klangqualität (geringe Heiserkeit)
- Atemnot (vor allem bei körperlicher Anstrengung)


Therapeutsiche Möglichkeiten:
- Entspannungsübungen
- Ökonomiesierung der Atmung
- ggf. Laterofixation
- ggf. Stimmlippenausdünnung
- ggf. Tracheotomie

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Raucher nach sechswöchiger Heiserkeit, Stimmband an

einer Stelle exophytisch (über die Oberfläche hinauswachsend) verdickt, Beweglichkeit nicht eingeschränkt:

 

a. Welche Verdachtsdiagnose?
b. Welche Differentialdiagnose?
c. Welche Therapie?




a.) Stimmlippencarcinom durch Probeexcision
(Probeentnahme)

b.) Chronische Laryngitis

c.) Larynxteilresektion oder Laryngektomie,
ggf. Neck-dissektion

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche OP-Möglichkeiten bestehen bei

beidseitiger Recurrensparese?




- glottiserweiternde OP = Laterofixation
- glottisverengende OP = Unterfütterung der Stimmlippe
- Tracheotomie ggf. mit Einsatz einer Sprechkanüle

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was versteht man unter der Durchschlagsbewegung

der Stimmlippen?




= die gelähmte Stimmlippe ändert ihre Hauptschlagrichtung aus der horizontalen in die vertikale Richtung



- bei schlaffen Lähmungen
- bei Kadaverstellung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche Aussage können Sie über die Dauer

des Glottisschlusses machen?




- der Glottischluss erfolgt in dorsoventraler Richtung

Dauer des Glottisschlusses wird immer kürzer bei zunehmender Tonhöhe (bei zunehmender Stimmlippenspannung und Schwingungsfrequenz)
- bei sehr hohen Tönen bleibt spindelförmiger Glottispalt bestehen

Dauer des Glottisschlusses wird immer länger bei zunehmender Lautstärke infolge Beschleunigung der Schließbewegungen (durch größere aerodynamische und elastische Rückstellkräfte)

 

 

 

 

 

 

 

 

Lage der Obertöne?
Bedeutung der Formanten?


Obertöne

= Summe der zum Grundton mitschwingenden höheren Töne, die freuqenzmäßig ganzzahlige Vielfache der Grundtonschwingungszahl sind
- der Grundton ist gleich der Differenz der Schwingungs-

zahlen von zwei aufeinanderfolgenden Teiltönen
Formanten

= durch Resonanz im Ansatzrohr entstandene Teilton-

maxima des primären Kehlkopfklanges
- Formant hängt von der Einstellung des Ansatzrohres ab
- ist ein typisch verstärkter Teilton eines Vokals, wobei nur die unteren beiden Formanten F1 und F2 für die Vokal-

erkennung von Bedeutung sind
- ein Vokal hat immer die gleichen Formanten unabhängig von der Grundfrequenz des Sprechers wegen seines Ansatzrohres

(Frequenzen nicht absolut)
[u] = F1 bei 300 Hz und F2 bei 800 Hz
[o] = F1 bei 500 Hz und F2 bei 900 Hz
[a] = F1 bei 800 Hz und F2 bei 1200 Hz
[e] = F1 bei 500 Hz und F2 bei 2200 Hz
[i] = F1 bei 300 Hz und F2 bei 3000 Hz
Zusatz:
F1 - Offenheit des Mundes oder Zungenhöhe
F2 - Zungenstellung von vorn nach hinten / Lippenrundung

 

 

 

 

 

 

Sonografie?




= Verfahren zur Messung und Darstellung von Frequenzen im Stimmklang sowie der Stimm- und Sprechakzente in der akustischen Phonetik

- der Sonograf zerlegt die komplexen Wellen mittels eines Filters in ihre Bestandteile, die auf dem Sonogramm als stärkere und schwächere Schwärzung erscheinen
(vetikale Ordinate = Frequenz / horizontale Ordinate = Zeitverlauf)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Simmumfang in Abhängigkeit
von Alter und Geschlecht?

Mittlere gespannte Sprechstimmlage (mgS) in Abhängigkeit von Alter und Geschlecht?




Kinder:
Mädchen (6 Jahre):
- Stimmumfang: h-f2, 247 Hz - 698 Hz
- mgS: d1, 294 Hz
Jungen (6 Jahre):
-Stimmumfang: a-e2, 220 Hz - 659 Hz
- mgS: c1, 262 Hz

Frauen:
- Stimmumfang: c-c3, 130 Hz - 1000 Hz
- mgS: g - c1, 200 Hz - 260 Hz

Männer:
- Stimmumfang: C-c2, 65 Hz - 500 Hz
- mgS: G-c, 100 Hz - 130 Hz

 

 

 

 

 

 

 

 

Postoperative Stimmprothese?




- Stimmprothese kann postoperativ nachgerüstet werden durch Fistelsetzung zwischen Speiseröhre und Luftröhre

- Fistelsetzung erfolgt durch Laser
- Pat. wird kurz sediert

- Fistel sowie Stimmprothese haben Ventilfunktion, um eine Aspiration aus dem Ösophagus zu verhindern

- Stimmprothesenträger muss Tracheostoma abdichten, wobei Ausatemluft über die Luftröhre in die Speiseröhre zum Mund gelangt und er dadurch sprechen kann

Impressum

Texte: Eigene Karteikarten während der Ausbildung an der staatlich anerkannten Lehranstalt für Logopäden der FU Berlin (1996-1999). Weitere Quellen:HNO-Heilkunde Becker/ Naumann/ Pfaltz, Thieme VerlagStimmstörungen Wirth, Deutscher Ärzte VerlagBoenninghaus
Bildmaterialien: Lehrkopien der Lehranstalt
Cover: Anett Dreuse
Tag der Veröffentlichung: 05.11.2010

Alle Rechte vorbehalten

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