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Karte 1

 

Welche objektiven Methoden gibt
es, um das Gehör zu testen?



- Tympanometrie

(Impedanzmessung - Messung des akustischen Scheinwiderstandes des Trommelfells, der sich mit der Spannung dessen ändert; ein Maß für die Beweglichkeit des Trommelfells)
- Stapediusreflexprüfung

(Impedanzmessung - Überprüfung bis Nuc. olivaris sup. in Medulla oblongata / Hirnstamm)

- OAE (TOAE

= transitorische otoakustische Emissionen - Überprüfung äußere Haarzellen in Cochlea)
(DPOAE

= Distorsionsprodukte von OAE - Überprüfung äußere Haarzellen in Cochlea)

 

 

 

 

 

 

 

 

Karte 2

 

Welche objektiven Methoden gibt
es, um das Gehör zu testen?



- BERA

(Hirnstammaudiometrie - Überprüfung bis Lemniskus lat., dem Schleifenkern im Mittelhirn)
- CERA

(Hirnrindenaudiometrie - Überprüfung bis zum secundären Hörkortex, das sensorische Sprachzentrum; abhänging von der Aufmerksamkeit und Wachheit des Pat.)
- NN-BERA

(spezielle Hirnstammaudiometrie)

- ECochG

(Elektrocochleographie - Messung von Potentialen innerhalb der Cochlea)
- semantisch / phonetisch evozierte Potentiale

 

 

 

 

 

 

 

Karte 1

 

Welche Strukturen sind am Stapediusreflex beteiligt?




Definition der Messung:
- Messung der Veränderung des Trommelfellwiderstandes durch Beschallung mit einem Pegel ab 80 dB über der Hörschwelle
- löst eine reflektorische Kontraktion des M. stapedius aus, durch Versteifung der Gehörknöchelchen und damit des Trommelfells
- dadurch wird mehr Schallenergie vom Trommelfell zurückgeworfen
- es wird die Funktionstüchtigkeit des Reflexbogens geprüft


Strukturen und Reflexbogen:
- Trommelfell
- Gehörknöchelchenkette
- M. stapedius

 

 

 

 

 

 

 

Karte 2

 

Welche Strukturen sind am Stapediusreflex beteiligt?



- afferanter Schenkel: vom Innenohr über den Hörnerven zu den Hörnervenkernen im Hirnstamm über weitere Neurone zur Großhirnrinde
- efferenter Schenkel: im Hirnstamm erfolgt bereits die Umschaltung von den Hörnervenkernen auf Facialiskern
(vom Nucleus cochlearis über Nuc. olivaris zum Nuc. facialis),
weiter gehts vom Facialiskern zum N. facialis bis zum N. stapedius


auch zur Facialisdiagnostik geeignet



- durch die ipsilateralen wie kontralateralen Bahnen wird der Reflex in beiden Ohren ausgelöst, obwohl nur ein Ohr akustisch gereizt wird

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was ist ein Klang?




= zusammengesetzte periodische Schwingungen, die aus einer Gundfrequenz und weiteren Partialtönen (Obertöne) des Grundtons bestehen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche Tonhöhen kann ein normales menschliches Ohr wahrnehmen?




16 Hz bis 20 kHz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Reifung des auditorischen Systems?
(nach Moore und Eggermont)


durch akustische Reize


- periphere Organ ist bei Geburt ausgereift

zentrale Reifung

erfolgt in den ersten Lebensjahren:
(Ausreifung der Hörbahn im 12. bis 18. Lebensmonat)
- Oberflächenvergrößerung und zunehmende Vernetzung der Neurone auf sämtlichen Ebenen der Hörbahn
- Abnahme der elektrophysiologischen Schwellenpegel
(man braucht weniger Energie mit der Zeit)
- Verkürzung der Latenzen
(Organismus braucht nicht mehr so lange, um einen Reiz wahrzunehmen)
- Verbesserung des Frequenzauflösungsvermögens mit einhergehender besseren Differenzierung der Laute
- Abnahme der verhaltensaudiometrischen Schwellenpegel
(man braucht weniger Lautstärke mit der Zeit durch bessere Reizverarbeitung)

Zusatz:
- Anpassung der Strukturen an die Umweltanforderungen durch Wechselwirkung zwischen auditiver Wahrnehmung
und Verhalten, den kognitiven, emotionalen und sozialen Komponenten

 

 

 

 

 

 

 

In welcher Embryonalphase findet

die Entwicklung des Gehörs statt?




ab 12.Schwangerschaftswoche




Zusatz:
- Ausreifung der Hörbahn im 12. bis 18. Lebensmonat
- Ausreifung des gesamten auditorischen Systems in den ersten Lebensjahren

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auswirken von Hörstörungen auf
die Entwicklung des Kindes?




- ein Hörverlust von 5-10 dB für die Dauer von wenigen Wochen hat keinen negativen Einfluss auf die Entwicklung des Kindes


- ein Hörverlust von bspw. 25 dB für die Dauer von 50% der ersten beiden Lebensjahre verursacht Defizite in der Entwicklung von Sprache und kognitiven Fähigkeiten sowie Emotionalität

oder anders ausgedrückt:
Es führt zu Defiziten bzw. Behinderung auf sprachlicher, intellektueller, emotionaler und sozialer Ebene.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ab wieviel dB-Hörverlust spricht man

von einer Hörstörung?




ab 30 dB Hörverlust

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bis zu welchem Alter kann bereits expressive Sprache nach

einer Ertaubung ohne entsprechende Therapie

und Rehabilitation wieder völlig verschwinden?




bis zum 10.Lebensjahr

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was ist das anatomische
Korrelat zu einer Deprivation
im frühen Kindesalter?




anatomisches Korrelat

= Wahrnehmungsregion im Gehirn ist nicht ausreichend ausgebildet, d.h. netzartige Verbindungen in dieser Region sind nicht ausreichend ausgebildet


Grund: im Gehirn kommen nicht genügend Reize an

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bis zu welchem Alter ist mit einer akustischen Deprivation zu rechnen?


Was ist der Unterschied einer akustischen Deprivation
im Kindes- und Erwachsenenalter?




Mit einer akustische Deprivation kann im gesamten Lebenszeitraum gerechnet werden.


Unterschiede beim:
1. Kind: - Entwicklungsstörung
- bis 4 1/2 oder 5 Jahre sind Auswirkungen besonders gravierend

2. Erwachsenen: - schlechtes Sprachverständnis

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche Lautstärken haben verschiedene Geräuschquellen?




(Tabelle nach v. Lüpke)


- Blätterrauschen 10 dB
- ruhiges Wohnzimmer 20 dB
- Flüstern 30 dB


- normales Gespräch 60 dB

in 1 m Entfernung
- Straßenverkehr 70 dB
- mechan. Werkstatt 80 dB
- Bohrhammer 110 dB
- Düsentriebwerk 130 dB

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche Erkrankung führt im Kleinkindalter am häufigsten
zu einem flachen Kurvern-verlauf im Tympanogramm?


Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

 



Die häufigste Erkrankung ist der Paukenerguss.

 


Behandlung:
- Paracentese mit Röhrchenverlegung
- Nasentropfen zur besseren Belüftung des Mittelohrs

durch die Tube

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche Aussagen können mit Hilfe transitorisch evozierter

otoakustischer Emissionen (TEOAE) gemacht werden?



1. Die cochleäre Funktion kann objektiv analysiert werden.


Voraussetzung: Mittelohr muss in Ordnung sein
- man untersucht präneural
- sind Haarzellen zerstört, können in den entsprechenden Frequenzbereichen keine OAE nachgewiesen werden

Reproduktion größer 60%

= gutes peripheres Gehör


2. Ein Nachweis von Hörstörungen ab 30 dB ist möglich.


- OAE sind bei mehr als 35 dB Hörverlust nicht mehr nachweisbar

OAE = otoakustische Emissionen
= Schall der im Innenohr entsteht und im äußeren Gehörhang nachweisbar ist
- diese Eigenschwingungen können spontan oder angeregt (evoziert) werden
- kein Tinnitus

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was ist ein Ton?




= einfache periodische Sinusschwingung
= reiner Sinuston

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie sieht die Tuning-Kurve einer äußeren bzw. inneren Haarzelle aus?






Die Tuning-Kurve

gibt Auskunft, wie die Haarzellen auf Lautstärke reagieren.


- äußere Haarzellen reagieren auf leise Geräusche, das Lautheitsempfinden ist dazu linear
- innere Haarzellen reagieren erst ab 60 dB, haben dann aber einen schnellen Anstieg der Lautheitsempfindung
- ab 60 dB ist das Lautheitsempfinden beider Haarzellen ähnlich

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche Untersuchungsmethoden sollten bei Verdacht auf eine cochleäre Hörstörung zur Objektivierung angewendet werden?




- Impedanzmessung
(Tympanometrie, Stapediusreflex)
- TEOAE (OAE)
- BERA auch als Ausschluss möglich

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche frequenzspezifischen Möglichkeiten zur objektiven Hörprüfung gibt es?




- DPOAE

- NN-BERA

- frequenzspezifische CERA mit PIPE-Ton
(Pat. muß unbedingt wach sein und ganz ruhig liegen
bzw. sitzen, vigilanzabhängig)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche Methoden zur objektiven Hörprüfung sind

gebräuchlich?




- Impedanzmessung
(Tympanometrie, Stapediusreflex)
- TEOAE
- BERA

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ab wieviel dB Hörstörung sind
keine DPOAE mehr zu erwarten?




ab 50 dB Hörverlust

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ab wieviel dB Hörverlust sind
keine TEOAE mehr zu erwarten?




ab 30 dB / 35 dB Hörverlust

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche Hörprüfmethoden
sollten neben einer BERA
oder der Ableitung von OAE
immer Beachtung finden?




die subjektiven Prüfverfahren



beispielsweise:
- Sprachaudiogramm
- Richtungshören
- Tonschwellenaudiogramm
- Reaktion auf Ansprache usw.
- WEBER-Test
- RINNE-Test

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche Haupstrukturen sind an der Entstehung

von OAE beteiligt?




die äußeren Haarzellen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

Subjektive Testverfahren?



- Tonaudiogramm (mit Hörweitenprüfung): Überprüfung hauptsächlich der äußeren und inneren Haarzellen in Cochlea (Peripherie)
- Hörermüdung: Überprüfung des Hörnerven (Carhart-Schwellenschwundtest)
- Sprachaudiogramm: Peripherie. Hirnstamm, Kortex wird überprüft
- Richtungshören: Überprüfung bis Nucleus olivaris superior in Medulla oblongata (Hirnstamm)
- Störlärm: Peripherie, Hirnstamm, secundärer Hörkortex, Corpus callosum (Interhemisphärenverbindung)
- Dichotischer Test: Überprüfung bis primärer Hörkortex
- Zeitkomprimierte Sprache: Überprüfung bis Corpus geniculatum mediale im Zwischenhirn / Thalamus (Hirnstamm)
- Hörmerkspanne: Überprüfung bis tertiäre Feld Area 21 im Kortex
- Lautdiskrimination: Überprüfung bis tertiäre Feld Area 21 im Kortex
(hauptsächlich Area 22 secudärer Hörkortex, Area 21 tertiäres Hörfeld)
- auditive Konzentration: hauptsächlich wird tertiäres Feld Area 20 im Kortex überprüft
- Lautheitsausgleichstets: Fowler-Test, SISI-Test, Lüscher-Test
- Stimmgabelprüfung: Rinne-Test, Weber-Test

 

 

Schwellenschwundtest nach Carhart?

Hörermüdung?


zur Ermittlung von Hörnervenschäden



Durchführung:
- ein Ton mit einem Pegel von 5 dB über der vorher gemessenen Hörschwelle wird dem Ohr zugeführt
- Pat. muss angeben, wann er den Ton nicht mehr hört
- diese Zeit wird festgehalten
- danach wird um weitere 5 dB erhöht usw.
(immer wenn der Ton schwindet und nicht länger als mdst. 1 min hörbar bleibt)

Ergebnisse:
- Schwellenschwund um bis zu 25 dB = pathologische

Adaptation bei Innenohrschaden
- Schwellenschwund um 30 dB oder mehr = neurale

Schädigung


Hörermüdung

entsteht durch Schädigung des Hörnerven. Er ist nicht in der Lage seine Erregung für langdauernde Tonreize aufrechtzuerhalten.

 

 

 

Geräuschdiagramm?




zur Ermittlung von Hörnervenschäden



Durchführung:
- wird bei Hochtonabfall bzw. -senke durchgeführt
- Mithörschwelle wird gemessen
- zusätzlich zum Prüfton kommt auf das gleiche Ohr ein gleich lautes Rauschen


Ergebnisse:
- Mithörschwelle liegt um 10 dB oder höher über dem Rauschpegel = neurale Schädigung

Grund :
durch den Druck eines Tumors sind viele Einzelfasern des Hörnervens ausgefallen, wodurch die Fortleitung der Nervenimpulse gegen Störungen empfindlicher als bei einer gesunden Hörbahn ist


- Mithörschwelle liegt um ca.5 dB über dem Rauschpegel
= Innenohrhörstörung

 

 

Hörweitenprüfung?




Es wird das Verständnis von Flüster- und Umgangs- sprache

normaler Lautstärke in Abhängigkeit von der Entfernung zwischen Untersucher und Patient geprüft.


Durchführung:
- Gegenohr wird vetäubt
- Test aus weiter Entfernung beginnen
- zweistellige Zahlwörter werden gesprochen
- bei 3 nicht richtig gehörten Zahlen wird der Abstand zum Pat. verringert

Ergebnisse:
- bei Hochtonverlust: Verständnis für Flüstersprache stärker eingeschränkt als für Umgebungssprache
(Umgangssprache ist im Tieftonbereich etwa 20 dB lauter)


Achtung:
Hörweitenprüfung kann nur groborientierte Ergebnisse leifern.

 

 

 

 

Welche Risikofaktoren für das Entstehen einer kindlichen Hörstörung kennen Sie?




- Geburtsdepression, -komplikation
- Beatmung länger als 10 Tage
- Medikamente (Antibiotika)
- Alkohol / Nikotin (Noxen während der Schwangerschaft)
- Hyperbilirubinanämie (zu viel rote Blutkörperchen)
- perinatale Infektionen (um Geburt herum)
- Schädel-Hirn-Trauma
- erblich bedingt (familiäre Hörstörung)
- genetisch bedingt
- bakterielle Meningitis
- Rhesus-Inkompatibilität (Unverträglichkeit)
- STORCH (Syphilis, Toxoplasmose, Röteln, Cytomegalie,
Herpes)
- Frühchen (Geburtsgewicht unter 1500 Gramm)
- schwere Asphyxie (Atemstillstand)
- Dysmorphien im HNO-Bereich

 

 

 

 

 

Karte 1

Wie sehen Hörstörungen im Audiogramm aus?


 Karte 2

Wie sehen Hörstörungen im Audiogramm aus?


 

 

Karte 3

Wie sehen Hörstörungen im Audiogramm aus?


 

 

 

 

Karte 4

Wie sehen Hörstörungen im Audiogramm aus?


 

 

 

 

 

 

Karte 5

Wie sehen Hörstörungen im Audiogramm aus?


 

 

 

 

Karte 6

Wie sehen Hörstörungen im Audiogramm aus?


 

 

 

 

Karte 7

Wie sehen Hörstörungen im Audiogramm aus?



 

 

 

Karte 8

Wie sehen Hörstörungen im Audiogramm aus?


 

 

 

 

Was verstehen Sie unter Einortshypothese?




- jedem Abschnitt der Basilarmembran ist eine feste
Tonhöhe zugeordnet


- hohe Töne: Apex
- tiefe Töne: Basis
- mittlere Töne: entlang der Basilarmembran zwischen Apex und Basis


- wird von der durch das Innenohr hindurchlaufenden "Wanderwelle" bestimmt

= Hydrodynamik der Perilymphe
- ist ein komplizierter Energieverteilungsmechanismus innerhalb der Labyrinthflüssigkeit
- Wanderwelle lässt eine max. Auslenkung an der Stelle der Basilarmembran entstehen, die der jeweiligen Tonfrequenz zugeordnet ist
- davor und danach wird die Auslenkung gehemmt

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie kommt es zur Umwandlung
von mechanischer in elektrische
Energie im Innenohr?

= Reiztransformation




- die Auslenkung der Säulen führen im Ductus cochlearis beim Corti-Organ aufgrund von Volumenverschiebungen zur Querverschiebung der Menbrana tectoria
- diese wird von den Haarzellen (innere und äußere) mechanisch gereizt, wodurch chemische Vorgängeausgelöst werden, die dann zu Energieimpulsen führen und schließlich zur Weiterleitung des Impulses durch den Hörnerv zum ZNS

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tonschwellenaudiogramm?




- zur Ermittlung der Hörschwelle für Töne verschiedener
Frequenzen



1. Ermittlung der Luftleitungsschwelle mittels Kopfhörer
2. Ermittlung der Knochenleitungsschwelle mittels Knochenleitungshörer
(dieser wird hinter dem Ohr angedrückt, Luftleitungshörer auf Gegenseite dient der Vertäubung)


- weiterhin sind Unbehaglichkeitsschwelle und Schmerzschwelle ermittelbar

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hörschwelle?




Hörschwelle

= geringster Schalldruck im empfindlichsten Frequenz- bereich (1000 Hz), der vom menschlichen Ohr als Höreindruck wahrgenommen wird = 0 dB SPL
- dieser Wert ist ein Durchschnittswert, entspricht der P 50 - Perzentile
P 50 = 50 % der Menschen hören so
P 10 = 10 % der Menschen haben ein besseres Gehör, deshalb ist ihre
Hörschwelle früher bspw. zwischen -5 und - 10 dB in bezug zu P 50
P 90 = 90 % der Menschen hören auf alle Fälle ab 5 dB in bezug zu P 50


- Geräusche mit gleichem Schalldruck aber anderen Tonhöhen werden unterschiedlich laut wahrgenommen, besonders tiefe und hohe Töne werden vom menschlichen Gehör als leiser empfunden

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unbehaglichkeitsschwelle?
Schmerzschwelle?



Unbehaglichkeitsschwelle

= unangenehm empfundene Intensität eines akustischen Reizes = ca. 100 dB
- ist der Übergang von "noch unangenehm laut" in "zu laut"
- läuft parallel zur Schmerzschwelle

Schmerzgrenze

= gekennzeichnet durch den Wechsel von

akustischer zu taktiler Empfindung verbunden mit Schmerz = ca. 130-140 dB
- hängt wenig von Frequenz ab

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Frequenzunterschiedsschwelle?




= gilt als die kleinste eben noch durch das Ohr erkennbare Tonhöhenschwankung




- bei Normalhörigen und Mittelohrschwerhörigen bleibt die Frequenzunterschiedsschwelle über lange Testreihen
konstant

- bei Innenohrschwerhörigen verändert sich die Frequenzunterschiedsschwelle durch pathologische
Adaptation

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stapediusreflexschwelle?




= ist die Schwelle (Schalldruckpegel), bei der der Stapediusreflex ausgelöst wird



- diese liegt bei 80 dB - 95 dB

(Der Stapediusreflex verringert die Nachgiebigkeit der Gehörknöchelchenkette als Schutzfunktion und wird bei hohem Schalldruck ausgelöst)


keine normale Reflexschwelle:
1. Mittelohr- oder neuraler Hörverlust: Reflexschwelle wird nur im höheren Pegel oder gar nicht erreicht
2. Innenohrhörverlust:
- bis zum 50 dB normale Reflexschwelle wegen Lautheitsausgleich
- darüber steigt Reflexschwelle um Betrag des Hörverlusts an, der 50 dB überschreitet

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Definieren Sie den Begriff Hörfeld!

Was ist der kleinste hörbare Pegelunterschied?




Hörfeld

= Gebiet zwischen Hör- und Schmerzschwelle
- Bereich akustischer Schwingungen, der ohne
Schmerzen wahrgenommen werden kann
16 Hz bis 20 kHz normal
16 Hz bis 5 kHz im Alter


Pegelunterschiede:
- 1 dB bei Innenohrschwerhörigkeit
- 2 dB bis 3 dB Normalhörige

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Definieren Sie den Begriff Hördynamik!




Hördynamik

ist der Differenzbetrag zwischen Unbehaglichkeits- oder Schmerzschwelle und der Hörschwelle in dB bezogen auf eine Prüffrequenz

- normal Dynamikbereich liegt bei etwa 100 dB

- ist wichtig für die Bestimmung der Restdynamik für die Anpassung der Hörgeräte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welchen Frequenzbereich überprüfen Sie mit der BERA,
wenn zur Messung ein Klick verwendet wird?




um die 2 - 3 kHz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Goldenhar-Syndrom?




- meist einseitige Hyperplasie oder Spaltbildung des Gesichts, der Augen und Ohren
- Defekte der HWS
- Herzfehler
- Hypoplasie von Uterus und Niere

(Hypoplasie = Unterentwicklung eines Organs)


Symptome:
- Hörstörung
- epibulbäres Dermoid

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alport-Syndrom?




- erblich
- progrediente Niereninsuffiziens


- progrediente Innenohrschwerhörigkeit


- Untererregbarkeit der Gleichgewichtsorgane
- Beginn am Ende des 1. oder im 2.Lebensjahr

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pendred-Syndrom?




- erblich
- Schilddrüsenstoffwechselstörung

(endokrine Störung mit Struma-Jodfehlverwertung)
- progrediente Innenohrschwerhörigkeit


(hohe Frequenzen)
- tritt bei 5% aller kindlichen Innenohrschwerhörigkeiten auf
- Beginn bald nach Geburt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Usher-Syndrom?




- erblich
- angeborene oder früh manifest werdende, nicht progressive Innenohrschwerhörigkeit (Hochtonbereich)
- Sehstörungen beginnend um das 10.Lebensjahr, Retinitis pigmentosa (Erblindung und Ertaubung)
- Untererregbarkeit der Gleichgewichtsorgane


Symptome:
- manifeste Innenohrschwerhörigkeit
- progrdiente Gesichtsfeldeinschränkung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Franceschetti-Syndrom?




- erblich
- Schallleitungsschwerhörigkeit


- Gesichtsdymorphie (Vogelgesicht)


- antimongoloide Augenstellung


- Lidkolobom (Verwachsung des Lides)


- Ohrmuschelmissbildung
- Mittelohrmissbildung
- Gehörgangsatresie
- hoher Gaumen
- Hypoplasie (Organanlage ist vorhanden, aber nicht

voll entwicklet)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nennen Sie 5 Syndrome, die mit Hörstörungen einhergehen?




- Alport-Syndrom
- Pendred-Syndrom
- Usher-Syndrom
- Franceschetti-Syndrom
- Goldenhar-Syndrom

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie kann ein Paukenerguss objektiviert werden?




mit dem Tympanogramm

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Worauf sollte bei der Ableitung von OAE oder beim Tympanogramm geachtet werden?




- Ohr säubern
- Ohrsondenstöpsel muß richtig sitzen ("Sondensitz")

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche Nervenkerne sind am Stapediusreflex beteiligt?




- Nucleus cochlearis
- Nucleus olivaris
- Nucleus facialis

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche 3 grundlegenden Befunde erbringt

das Tympanogramm?

Compliance = Registrierung der elastischen Nachgiebigkeit des Trommelfells (durch künstliche Luftdruckveränderung im äußeren Gehörgang)

Befunde:
Tubenverschluss: Tympanogramm verschoben (Unterdruck in der Paukenhöhle)
Paukenerguss: Tympanogramm flach (Versteifung des Trommelfells)
Otosklerose: Tympanogramm verkleinert (Trommelfell kann durch knöcherne Fixierung des Steigbügels nicht ausreichend schwingen)
Kettenunterbrechung: Tympanogramm vergößert (Trommelfell schwingt mehr als üblich)

 

Was ist Tympanometrie?
Durchführung der Impedanzmessung?


= Erfassung

der Druckdifferenz zwischen Paukenhöhle und äußerem Gehörgang
= Messung

des Trommelfellwiderstands bzw. der Trommelfellbeweglichkeit bei dynamischer Luftdruckänderung im äußeren Gehörgang

Durchführung:
- es darf keine Trommelfellperforation vorliegen
- durch einen Stöpsel (mit 3 Schlauchleitungen), der den Gehörgang dicht abschließt, wird ein Sondenton 95 dB SPL zugeführt
- ein Mikrofon misst den Pegel im Gehörgang
(bspw. bei einer Versteifung wird der Pegel durch eine größere Reflexion höher - Stapediusreflex)
- zunächst wird ein Überdruck im Gehörgang (300 mm WS) erzeugt, dann wird der Druck fortlaufend über Null auf
-300 mm WS geändert

Es wird die Compliance (Nachgiebigkeit des Trommelfells) gemessen.
max. Compliance

bei 0 mm WS, wenn in der Pauke Normaldruck herrscht
max. Compliance = minimale Impedanz (Widerstand)

 

 

 

Unbehaglichkeits- und Schmerzschwelle bei
Hörstörungen?




bei Normalhörenden:
- Unbehaglichkeitsschwelle 100 dB
- Schmerzschwelle 130-140 dB

bei Innenohrschwerhörigkeit:
- beide Schwellen liegen nicht höher als beim Hörgesunden, sind eher herabgestzt
- aber: Hörschwelle angehoben, wodurch die Hördynamik geringer ist

bei Hörnervenschwerhörigkeit:
- Schmerzschwelle heraufgesetzt
- Hörschwelle auch angehoben
- aber: dadurch ist Hördynamik nicht eingeengt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was ist eine NN-BERA?

(Notches-Noise-BERA)




= frequenzspezifische BERA



- nicht 100%ig zuverlässig
- bei hochgradigen Schwerhörigkeiten ist dieses

Diagnostikverfahren sehr unzuverlässig

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche Aufgabe hat der Stapediusreflex?




Schutz des Ohres vor Schallreizen größer als 70 dB



- bewirkt eine Impedanzänderung am Trommelfell und eine Versteifung der Gehörknöchelchen

(vor allem in den unteren Frequenzen wird mehr Schall reflektiert und läßt weniger zum Innenohr durch)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wieso ist die NN-BERA frequenzspezifisch?




- man gibt ein "BURST" (langer Reiz) auf das Ohr und untersucht einen bestimmten Frequenzbereich dieses BURST durch das Wegschneiden tief- und hochfrequnter Geräuschanteile
(BURST ist schmalbandiger als ein CLICK)
- dieses weiße, gekerbte Rauschen muss 30 dB lauter sein als der CLICK


Kritik: da das Rauschen sehr laut ist, muss man mit vielen Artefakten rechnen


(OAE's vom Rauschen sind nicht synchron und rechnen sie bei Mittlung raus)

 

 

 

 

 

 

 

 

 Karte 1

 

Was unterscheidet die
TEOAE von den DPOAE?



TEOAE

= klickevozierte OAE

CLICK = kurzes, breitbandiges Knackgeräusch, geht bis 3 kHz

- ist nicht frequenzspezifisch (aber Hauptsprachbereich)
- bei Hörverlust über 30 dB versagen die Emissionen
- kann als Screeningmethode zu Überprüfung der cochleären Funktion oder des Nachweises einer Hörstörung ab 30 dB verwendet werden

Duchführung (rasche, einfache Methode):
- Sonde führt Click zu
- Computer ermittelt die EOAE

 

 

 

 

 

 

 

 Karte 2

 

Was unterscheidet die
TEOAE von den DPOAE?

 

 


DPOAE

= Distorsionsproduktemission
- frequenzspezifische Diagnostik möglich
(mühsames Abtasten der Cochlea notwendig)
- bei Hörverlust über 50 dB versagen die Emissionen
- Messung über 4500 Hz möglich
- nicht als Screeningmethode einzusetzen, nur ergänzende Diagnostik

Durchführung:
- es werden 2 Töne in einem bestimmten Verhältnis zueinander auf das Ohr gegeben
- es tritt ein Verzerrungston zusätzlich zu den OAE von den 2 gegebenenTönen auf = Distorsionsprodukt


OAE - otoakustische Emissionen / EOAE - evoziierte otoakustische Emissionen

 

 

 

 

 

 

 

 

Was sind OAE?




OAE

= otoakustische Emissionen
- versteht man als Schall, der im Innenohr entsteht und im äußeren Gehörgang nachgewiesen werden kann

Schallquelle: äußere Haarzellen
- Eigenschwingung dieser durch kleinste Schwingungen der Basilarmembran


Der Schall kann evoziiert werden oder spontan auftreten.

Ist nicht mit einem Tinnitus zu verwechseln, da daran die inneren Haarzellen und die Nervenbahnen beteiligt sind.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche Resonanzveränderungen finden

im äußeren Gehörgang statt?




- durch Bau des Außenohres werden im Bereich von 2-3 kHz Resonanzen verstärkt
- dadurch kommt es zur Herabsetzung der Hörschwelle

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In welchen Medien kann
sich Schall ausbreiten?




Schall

= hörbare Bewegung kleiner Teilchen in gasförmigen, flüssigen und festen Medien


Schallausbreitungsgeschwindigkeiten:
(ist abhängig vom Druck und Zusammensetzung des Mediums)
- Schallausbreitungsgeschwindigkeit
in Luft 0 Grad: 330 m/s
bei warmer Luft: höher
bei kälterer Luft: geringer
bei Raumtemperatur ca 20 Grad: 340 m/s
- Schallausbreitungsgeschwindigkeit
in Wasser ca. 20 Grad: 1490 m/s
in Beton ca. 20 Grad: 3800 m/s

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was ist Lärm?




= Schall, der störend oder schädigend wirkt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was ist ein Geräusch?




= Schall, dessen Druck im Schallfeld keine periodische Funktion der Zeit ist


- besteht aus aperiodischen Schwingungen, d.h. aus harmonischen und unharmonischen Teiltönen

Bsp.: Zischlaute

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Um welchen Betrag wird die Auslenkung des Trommelfells

bis zur Steigbügelplatte verstärkt?




im Verhältnis 1 : 22




d.h.
- die Amplitude wird um Faktor 22 vermindert
- der Druck wird um Faktor 22 gesteigert

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche Untersuchungsmethoden sollten bei Verdacht auf eine retrocochleäre Hörstörung zur Objektivierung

angewendet werden?




BERA

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche objektive Methode zur Hörprüfung kann als Screening-Verfahren bei Neugeborenen eingesetzt werden?


Was für ein Ergebnis erwarten Sie bei einem gesunden Kind?




TEOAE



- der Pat. muss nicht wach sein


Ergebnis:
es sind mehr als 60%-65% OAE zu registrieren
= Reproduzierbarkeit

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche Aussagen können mit Hilfe einer BERA gemacht werden?


- retrocochleäre Störung ja/nein?


- Überprüfung des Weges bis zum Hirnstamm


primär:
- zur Hörschwellenbestimmung, es wird im 2 kHz-Bereich gemessen
(wenn J V - Jewets V nicht mehr vorhanden, hört Pat. bei dieser bestimmten Lautstärke nichts mehr)
- zur Reizleitungsgeschwindigkeitsmesssung
(durch Latenzverschiebungen ist es möglich herauszufinden, welche Art der Schwerhörigkeit vorliegt)

Latenz = Zeitabweichung, die zwischen den einzelnen Potentialen stattfindet
(dadurch ist u.a. die Diagnose eines Akustikusneurinoms möglich)

Nachteil:
- Tief- und Hochtonmessungen nicht möglich, da Messbereich 500-3000 Hz
- zentrale Störung wird nicht diagnostiziert
Vorteil:
-Pat. muss nicht wach sein

 

 

 

Sprachaudiogramm?




- geht um Verstehen von Sprache
- muß bei Verordnung und Anpassung von Hörgeräten sowie bei Gutachten durchgeführt werden

Durchführung:
- Zahlentest, Einsilbertest
- Mithörer kontrolliert, welche Zahlen und Einsilber verstanden wurden
- vorgegebene Pegeleinstellungen, wobei der Pegel erhöht wird, bis der Pat. alles versteht
- evtl. muss vertäubt werden


Hauptsprachbereich = Frequenzbereich des menschlichen Gehörs, der für die Wahrnehmung der Sprache

verantwortlich ist
- er umfasst die Frequenzen von 500 bis 3.000 Hz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dichotischer Test?


Dichotischer Test:
- es werden auf beide Ohren unterschiedliche Worte gleichzeitig gegeben
- Worte sind mehrsilbig
- Pat. muss diese erkennen

- um das Vermögen oder Unvermögen der zentralen Hörbahn zur Fortleitung zweier voneinander unabhängiger Schallbilder zu prüfen
- bei kortikalen Veränderungen (zentrale Hörstörung) treten Verständnisstörungen auf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zeitkomprimierte Sprache?



Zeitkomprimierte Sprache:
- erlaubt die Überprüfung des Sprachverständnisses bei erhöhter Sprechgeschwindigkeit, die bei 60 dB um max. einen Faktor von 2,2 gesteigert wird
- diese Messung der Ordnungsschwelle ist kritisch zu betrachten

- pathologische Ergebnisse deuten auf eine Störung der Verarbeitung der Zeit-Frequenz-Intensitätsbeziehung im Hirnstamm
= Dysfunktion der Afferenzen und Efferenzen der zur Hörbahn gehörenden Anteile des zentralen Nervensystems


Ordnugsschwelle = Zeitspanne, bei der ein Mensch zwei aufeinanderfolgende Sinnesreize auch in ihrer zeitlichen Ordnung voneinander unterscheiden kann

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was bedeutet CERA?




CERA

= SAEP = späte akustisch evozierte Potentiale

- kortikal evozierte Potentiale zur Beurteilung zentraler Hörstörungen = Überprüfung der Hörbahn bis zum Kortex
- Pat. muß dabei wach sein
- auditive Wahrnehmungsstörungen können geprüft werden


Durchführung:
- wie bei BERA
- aber: Tonreize werden wegen der starken Adaptation in größeren Zeitabständen gegeben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Funktion von Corpus
geniculatum mediale?




auditorische Umschaltstation zum Kortex

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Funktion der Formatio relicularis?




ist bedeutend bei der reflektorischen Reaktion auf ein Schallereignis



Bsp.: Stapediusreflex
- akustische Signale werden vom oberen Olivenkomplex auf Formatio relicularis umgeschaltet
- Signale gehen von dort an Facialiskern und Trigeminuskern
Facialiskern: Stapes wird fxiert (M. stapedius)
Trigeminuskern: Trommelfell wird gespannt

(M. tensor tympani)
- dadurch wird der auftreffende Schall auf Cochlea herabgesetzt
- diese Schutzreflexe entstehen durch die efferenteHörbahn

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Funktion des oberen Olivenkomplexes?




- Ortsbestimmung eines Schalls im Raum durch Schallintensitätsunterscheidung
(gesamte Hörbahn, einschließlich Hörrinde muß für die Erkennung dennoch intakt sein)
- Richtungshören
- Vergleich akustischer binauraler Signale (zum 1. Mal)
= räumliches Hören


- erhält ipsi- und kontralaterale Fasern von Nucleus

cochlearis ant. und post.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Funktion des Nucleus
cochlearis anterior?




- Aktivierung der auditorischen Reflextätigkeit
- hemmende Kontrolle über Nuc. cochlearis post.
- Weitergabe nur wenig veränderter Informationen
- Beitrag zur Vokalerkennung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Funktion des Nucleus
cochlearis posterior?




Beitrag zu:
- extrahieren von gewünschten Signalen aus einem breiten Spektrum von Hintergrundgeräuschen unterschiedlicher

Intensität
- Mustererkennung
- Lokalisation der Schallquelle aus binaural eintreffenden Infos

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Funktion von Colliculus inferior?




- an einigen auditorischen Reflexen beteiligt
- auf Frequenz- und Amplitudenänderungen spezialisiert

- ist auffällig tonotop organisiert
( = die Verbindungen vom Ohr zum Gehirn sind so konstruiert, dass die Nervenendungen im Gehirn die Frequenzorganisation in der Basilarmembran widerspiegeln / ist umstritten)


(erhält bilaterale Fasern vom Olivenkomplex und kontalaterale Fasern von Nuc. coclearis post.)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Efferente Hörbahn?


efferente Hörbahn = zentrifugale Nervenfasern

zentrifugal = vom Zentrum weggehend

- verlaufen von zentral nach peripher
- beeinflussen Aktivität und Funktionen niedriger Ebenen

wichtig für:
- Selektion auditiver Singnale
- Gewöhnung an wiederholt dargebotene Reize
- Hemmung kontinuierlicher Reize


Bsp.:
- Stapediusreflex
- Schreckreaktionen wie Fluchtreflex, Preyersche Reflex der Ohrmuschel)
- akustische Auslösung motorischer Ausfälle oder

Reaktionen
- Lid- und Augenbewegungsreflexe (genutzt in

Pädaudiologie für Hörprüfung)

 

 

 

 

Afferente Hörbahn?


afferente Hörbahn

= zum Zentrum führende Bahnen (Verarbeitung des Schalls)

- bei Eintritt in Hirnstamm von der Cochlea ausgehend, trennen sich die Nervenfasern des N. vestibulocochlearis und enden in der Medulla oblongata (Hirnstamm)
- die Fasern des N. cochlearis ziehen zu den Nuclei Cochlearis anterior und posterior
- die Fasern verlaufen dann zum oberen Olivenkomplex
- zum Nuc. lemniscus lateralis
- über Colliculus inferior
- zum Corpus geniculatum mediale = höchstes Kerngebiet
- in diesen Kerngebieten kreuzen sich die von den zwei Seiten kommendenden Signale auf ihrem Weg zur

Großhirnrinde
(werden aber nicht unbedingt in jedem Kern entlang der Hörbahn umgeschaltet)
- vom höchsten Kerngebiet aus (im Thalamus) werden die kortikalen Projektionsfelder innerviert
- zum primären Hörfeld (Kortex, Area 41) = auditorischer Kortex
- zum secundären Hörkortex (Area 42, 22) = sensorisches Sprachzentrum
- und den tertiären Feldern (Area 21, 20)
- es besteht eine Interhemisphärenverbindung über das Corpus callosum

 

 

Funktion primären Hörrinde?




primäre Hörrinde

(Area 41) ist in Querwindungen des oberen Temporallappens (Heschlsche Querwindungen - Gyri temporalis transversi) und ist zum größten Teil in der Fissura Sylvii lokalisiert

- Area 41 greift auf die Außenfläche des Großhirns

leicht über
- ist von einem Gürtel von Projektionsfeldern umgeben
= sekundäre Hörrinde (Area 42)


Funktion:
- Diskrimination komplexer Schallereignissse
- Vorbereitung der Beurteilung des Schallreizes nach bestimmten Merkmalen wie Dauer, Wiederholung, Frequenz und Intensität (auch für Sprache)
- auditorisches Kuzzeitgedächtnis
- Schalllokalistaion

 

 

 

 

 

Funktion secundäre Hörrinde?




secundäre Hörrinde

(Area 42, Area 22)
= auditorische Assoziationsfelder für Interpretation von Schallphänomenen,
1. welche für sprachliche Symbolik von Bedeutung sind (Sprachverständnis) - linke Hemisphäre
2. welche für komplexe rhythmische Gestalten von Bedeutung sind (Musik) - rechte Hemisphäre

- befindet sich außen auf dem Temporallappen der Großhirnrinde

Funktionen:
- wichtige Rolle bei Differenzierung gleichzeitig dargebotener Reize
- wichtige Rolle bei Differenzierung von Tönen ungleicher Frequenzzahl oder von rhythmischen Reizverbindungen


(im Rahmen der kortikalen Verarbeitung werden die auditiven Informationen mit kognitiven, emotiven und sprachlichen Inhalten verknüpft = interpretative und intergrative Verarbeitung der akustischen Impulse aus primärer Hörrinde)

 

 

 

 

 

 

 

Funktion tertiäre Hörrinde?




tertiäre Hörrinde

= Area 21, Area 20

- befindet sich außen auf dem Temporallappen der
Großhirnrinde

Funktion:
- akustische Erinnerung
- Wort-, Musik-, Sprachverständnis
- akustische Aufmerksamkeit
- akustische Intention

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was bedeutet Divergenz?




= Mechanismus der Informationsweiterleitung

- neurale Information wird von einem Neuron an mehrere Neurone der nächsthöheren Ebene weitergeleitet
- so können auch schwache Reize weitergegeben werden
- dadurch wird die Störanfälligkeit der Informationsvermittlung herabgesetzt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was bedeutet Konvergenz?




= Mechanismus der Informationsweiterleitung

- neuronale Information wird zusammengeführt, d.h. an nachgeschalteten Synapsen enden viele vorgeschaltete Afferenzen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was bedeutet laterale Hemmung?




= Mechanismus der Informationsweiterleitung

- zwischengeschaltete Neurone hemmen schwächere Impulse aus Randbereichen der Basilarmembranausbreitung
- extreme Tonbereiche werden bei der Weiterleitung gehemmt
- durch diese Rückkopplung werden wesentliche Informationen besser wahrgenommen und weniger wichtige unterdrückt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche Bedeutung hat
die binaurale Interakion?




- ipsi- wie auch kontralaterale Hemmung bei ipsilateralen Schallsignalen
- Mustererkennung wird unterstützt
- Schalllokalisation
- Richtungswahrnehmung
- Heraushören von Nutzsignalen aus Störschall (aus Hintergrundgeräuschen)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Karte 1

 

Grundsätzliche Eigenschaften der Hörbahn?



- zunehmende Spezialisierung der Neurone bis auditiven Kortex um Merkmalsmuster eines Signals herauszuarbeiten und für die kortikale Beurteilung vorzubereiten
- Neurone auf höheren Stufen reagieren nicht auf Sinustöne, sondern auf bestimmte Merkmale eines Schallmusters
- diese sind zunehmend spezialisiert bspw. auf den Beginn oder das Ende eines Signals, eine Mindestzeitdauer, mehrfache Wiederholungen, Frequenzen, Frequenzmodulation, Amplitudenänderungen u.a.
- Neurone auf unteren Stufen sind bedeutend für diese Merkmalsextraktion
- Neurone reagieren vor allem auf vorrübergehende Änderungen auditiver Reize, weniger auf kontinuierliche Signale
- Konvergenz und Divergenz erlauben es, die Hörinformation über viele Kanäle nach zentral zu übermitteln, weshalb ein Ausfall einzelner Neurone kompensationsfähig ist
Divergenz: auseinanderweichend zu vor- und nachgeschalteten Synapsan
Konvergenz: zusammenführend, an nachgeschalteten Synapsen enden viele vorgeschaltete Afferenzen

 

 

 

 

 

Karte 2

 

Grundsätzliche Eigenschaften der Hörbahn?

 


- durch eine Rückkopplung bzw. laterale Hemmung werden wesentliche Informationen besser wahrgenommen und weniger wichtige unterdrückt
- zentrifugal auditive Bahnen = efferente Bahnen
- tonotope Repräsentation der Basilarmembran in allen Teilen der Hörbahn
(innerhalb der Kerne reagieren auf verschiedene Frequenzen ansprechende Neurone, entsprechende Gliederung auch in den Rindengebieten)
- Projektion jedes Corti-Organs erfolgt bilateral
- Hauptteil der Hörbahn eines Ohres zieht zur kontralateralen, ein geringer Teil zur ipsilateralen Hemisphäre

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Strukturen der Hörbahn?

 


(beginnend 1.Reihe links nach 2.Reihe rechts)



 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schema der Hörbahn?



 

 

 

 

 

 

Hörsprachkreis?
(graphische Darstellung)




 

 

 

 

 

 

 

Was ist der Hörsprachkreis?
Wie ist dieser aufgebaut?



- versucht phoniatrische Störungsbezeichnungen anatomischen Strukturen zuzuordnen
- zeigt, welche Strukturen bei jeder lautsprachlichen Kommunikation oder beim Spracherwerb beansprucht werden
- zeigt eine fast völlige Symmetrie zwichem dem impressiven und expressiven Schenkel
- beide Schenkel sind in einen peripheren und zentralen Abschnitt unterteilt
- bis zur primären Hirnrinde werden bestimmte Funktionen bestimmten anatomischen Strukturen zugeordnet
- im Bereich der Hirnrinde besteht eine funktionelle Plastizität (allg. ist aber Seitendominanz vorhanden)


- tritt an einer Stelle des Hör-sprachkreises eine Störung auf, so bedingt das funktionelle Störungen in Richtung Sprachregion und expressivem Schenkel
- Störungen aud der expressiven Seite führen jedoch nicht zu Störungen des impressiven Schenkels

(frühkindliche Hirnschäden können von der anderen Hirnseite übernommen werden)

 

 

 

 

Wo hat das Deutsche Zentralregister für kindliche
Hörstörungen seinen Sitz?

Inhalt des Zentralregisters für kindliche Hörstörungen?




= Krankenregister, Patientenregister
- Sammlung erfolgt in Literatur- und Bilderdatenbanken


Sitz: Benjamin Franklin Universität in Berlin


Inhalt:
- statistische Daten zu:
1. Risikofaktoren
2. Prophylaxe
3. Therapiemöglichkeiten
4. Ursachen
5. genetische Beratung

Ziel:
- Entwicklung neuer Behandlungen
- Früherkennung
- neue Diagnosetechniken

 

 

 

 

 

Nachhallzeit?




= Zeit, in der eine plötzlich abgeschaltete Schallquelle im Raum 60 dB leiser geworden ist


verhallte Räume:
- Nachhallzeit beträgt mehr als 0,8 Sekunden

- die ideale Nachhallzeit für ein gutes Sprachverständnis beträgt weniger als 0,5 Sekunden


Schalldämmung:
- Maßnahme, die das Eindringen von Störschall von außen verhindert

Schalldämpfung:
- Maßnahme, die Schallrefexionen an Wänden, Decken und Boden unterdrücken

 

 

 

 

 

 

 

 

Erklären Sie die Einheiten
dB SPL, dB HL, dB SL!




dB SPL


= Schalldruckpegel bezogen auf einen Bezugsschalldruck
po = 20 µPa bei 1000 Hz
Formel: L = 20 x lg p/po


dB HL


= Schalldruck Hörverlust


dB SL


= Angabe in bezug auf eine individuelle Hörschwelle
(z.B. bei Schwerhörigkeit)

 

 

 

 

 

 

 

 

Was ist der Schalldruckpegel?




= logarithmische Verhältnis eines Schalldrucks p zu einem Bezugsschalldruck po



Formelzeichen: Lp
Einheit: dB

= ist eine physikalisch definierte Größe / Reizgröße




- liegt dem Schalldruck die Formel L (dB) = 20 x lg p/po
zugrunde, so wird der Einheit (dB) SPL hinzugefügt


- Bezugsschalldruck po = 20 µPa entspricht der
Hörschwelle bei 1000 Hz = 0 dB SPL

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was ist Schalldruck?




= durch eine Schallschwingung am jeweiligen Ort
hervorgerufener Wechseldruck




Formelzeichen: p
Einheit: N/m² = Pa

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was ist Lautstärke?



Lautstärke = Empfindungsgröße


= Maß für die subjektive Empfindung der Stärke eines Tones, abhängig von Schalldruck und Frequenz


= Lautstärkepegel

Einheit: Phon

wichtig:
- die Phonskala für den Lautstärkepegel ist für den Ton der Frequenz 1000 Hz definitionsgemäß mit der dB SPL angegebenen Skala des Schalldruckpegels identisch
(bei 1000 Hz: 0 Phon = 0 dB SPL)
- für andere Frequenzen sowie für komplexe Schallereignisse sind dagegen andere Schalldruckpegel erforderlich, um den gleichen Lautstärkeeindruck zu erzielen, diese sind in den "Kurven gleicher Lautstärkepegel" (Isophone) beschrieben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In welcher Dimension wird Lautstärke gemessen?




in dB (Dezibel)
in dB SPL (Sound Pressure Level)

Die wahrgenommene Lautstärke ist eine psychoakustische Größe, die von mehreren Faktoren abhängt: dem Schalldruckpegel, dem Frequenzspektrum, sowie dem Zeitverhalten des Schalls.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was ist dB?




dB  ist definiert als das Verhältnis linearer Größen zueinander, was dann als "Pegel" bezeichnet wird

- das Verhältnis eines gemessenen Schalldrucks p zum
kleinsten wahrnehmbaren Schalldruck po

L = 20 x lg p/po dB SPL

L - Schalldruckpegel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was ist eine Carhart-Mulde?




= bei mittleren Frequenzen sichtbare Senke in der Knochenleitungsschwelle


(etwa bei 2000 Hz von ca. 10 dB -15 dB)
= Mittelohrblock

- ist durch eine Mittelohrerkrankung bedingt
(fortgeschrittene Otosklerose)

Ursache:
- es fehlt der Schallanteil, der von der knöchernen Wand des äußeren Gehörgangs als Luftschall abgestrahlt wird und durch das Mittelohr läuft, durch Fixierung des Steigbügels

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nennen Sie die häufigsten Ohrkrankheiten!



Schallleitungsschwerhörigkeit

= Mittelohrhörstörung
Schallempfindungsstörung

= Erkrankung des Innenohrs oder des Hörnervens


Mittelohr:
- Otitis media
- Ser- oder Mucotympanon
- Perforation des Trommelfells
- Cholesteatom
- Otosklerose

Innenohr:
- Morbus Menière
- Hörsturz

Hörnerv:
- Akustikusneurinom

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was ist der Hallradius?




= Entfernung im Raum, wo der Direktschall nochlauter ist, als der Reflexionsschall



- außerhalb des Hallradius ist der Reflexionsschall lauter


wichtig:
- innerhalb des Hallradius ist die Lautstärke eine Frage der Schwerhörigkeit
- jenseits des Hallradius ist die Lautstärke eine Frage der Hallempfindlichkeit bzw. Raumakustik


bei Therapie immer Direktschall nutzen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was ist Redundanz?




= Überfluss bei Informationsaufnahme


d.h. das Ohr kann lange nicht so viel Information aufnehmen, wie durch einen Sender abgegeben wird
250.000 Bits Sender
50.000 Bits Aufnahme vom Ohr
- Basis des Sprachverständnisses, welche durch Erfahrung, Situation, Intellekt, Emotion und Weltwissen eine Kommunikation ermöglicht


- Gehirn kann kurzzeitig 50 Bits speichern
- Gehirn kann aber langfristig nur 0,05 Bits speichern


- der Informationsfluss über das Auge ist 100fach größer als über das Ohr

 

 

 

 

 

 

 Karte 1

 

Wie wird Lautstärke gemessen?



Der Schalldruck / Lautstärke wird in Dezibel angegeben. Es gibt unterschiedliche Mess- und Mittlungsverfahren bei der Berechnung
und Festlegung von Grenzwerten.
LpA = 20 x lg (p/p0) dB(A)
LWA = 10 x lg (P/P0) dB (Geräteeigenschaft)

LpA ist mit der sogenannten A-Bewertungskurve gewichtet. Die Gewichtung berücksichtigt die unterschiedliche Empfindlichkeit des menschlichen Ohres auf verschieden hohe Frequenzen. Die Grenzwerte sind genormt und durch Gesetze vorgegeben, als Immissionsgrenzwerte festgelegt.



Immissionsgrenzwert

= die maximal zulässige Lärmeinwirkung eines Gerätes auf den Benutzer
- erhält man aus einer über 8 Stunden gemittelten Messung, er ist abhängig von der Art der Tätigkeit

Emissionsgrenzwert

= Schallleistung, die von einer bestimmten Quelle (Maschine, Fabrik) abgestrahlt wird

 

 

 

Karte 2

 

Wie wird Lautstärke gemessen?



- für unterschiedlich hohe Schalldruckpegel wurden unterschiedliche Bewertungskurven definiert, da das menschliche Ohr Töne mit gleichem Schalldruck in unterschiedlichen Tonhöhen unterschiedlich laut empfindet:
1. A-Bewertung: entspricht den Kurven gleicher Lautstärkepegel
bei ca. 20-40 phon
2. B-Bewertung: entspricht den Kurven gleicher Lautstärkepegel
bei ca. 50-70 phon
3. C-Bewertung: entspricht den Kurven gleicher Lautstärkepegel
bei ca. 80-90 phon
4. D-Bewertung: entspricht den Kurven gleicher Lautstärkepegel
bei sehr hohen Schalldrücken

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche Hörprüfverfahren mit bedingten

Reflexen kennen Sie?




Konditionierte Orientierungsreflexe

(CORA), wobei das Kind reflektorisch zur Schallquelle sieht


Visual Reinforcment Audiometrie

(VRA) - Konditionie- rungsaudiometrie, wobei das Kind zur Schallquelle sieht und mit einem dem Prüfton gekoppelten Lichtreiz belohnt wird

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fehlermöglichkeiten beim Tonaudiogramm?

Erklären Sie Simulation,
Aggravation und Dissimilation!



Fehler beim Gerät:
- kaputter Apparat
- Knackschwellen im Apparat
- falsche Kalibrierung

Fehler beim Prüfer:
- zu schnelles Arbeiten, Überschreiten der Hörschwelle
- zu langsames Arbeiten, Hörermüdung beim Pat.
- Hinweise durch visuelle Reize (Mimik, Gestik, sichtbarer Knopfdruck)
- Überforderung des Pat. durch zu komplizierte

Anweisungen

Fehler des Patienten:
- ungenügende Konzentration, Müdigkeit
Simulation

= Vortäuschen einer nicht vorhanden Hörstörung
Dissimilation

= Vortäuschen eines guten Gehörs
Aggravation

= Übertreibung eines Hörschadens

 

 

Nennen Sie die Screeningverfahren

bei kindlichen Hörstörungen!


Säuglingsaudiometrie:
- Beschallung der mütterlichen Bauchdecke
- Beschallung über Knochenleitung

(Reaktion ab 40 dB-50 dB)
- Reflexüberprüfung (Lid, Moro - Klammerreflex)
- Atmungsbeobachtung (verändert sich bei Klassik, Rock)
- Rauschgenerator (Reaktion: ab 90 dB unwohl sein)
- Säuglingshörprüfbett nach Biesalski

Kinderaudiometrie:
- Spielaudiometrie (Kind soll lernen, einen gehörten Ton als Aufforderung für eine Spielhandlung zu sehen - Konditionierung)
- Phonac Selector mit und ohne Kopfhörer
- Psychogalvanischer Reflex (Herabsetzung des elektr. Hautwiderstands u./o. Schwankungen des Hautwiderstands bei psych. Erregung infolge vermehrter Hautdurchblutung bzw. Schweißbildung durch Zunahme des Sympathikotonus)
- Ablenktests aus 1 m Entfernung (Rassel, Glocke, Seidenpapier)
- TEOAE
- BERA
- CERA
- ECochG

 

 

 

 

Höruntersuchungen bei den Vorsorgeuntersuchungen U1-9?

 

 




U3

(3.-6. Woche): Überprüfung des Lidreflexes

U4

(3.-4. Monat): laute Ablenktests

U5

(6.-7. Monat): leise Ablenktests

U6

(10.-12. Monat): Ablenktests (hohe und tiefe
Frequenzen), Beurteilung der Sprachentwicklung

U8

(3.-4. Lebensjahr): Phonac Selector, Tonschwellenaudiogramm, Sprachentwicklung, Artikulation

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nennen Sie die Verdachtsmomente

für kindliche Hörstörungen!




- Ohrmissbildungen
- Gaumenspalten korrelieren mit einer Schalleitungsstörung
- Reaktionslosigkeit für Schallreize
- fehlende oder verzögerte Sprachentwicklung
- Lispeln
- schlechte Schulleistungen
- Verhaltensstörungen
- Meningitis, Mumps, Masern im Säuglingsalter
- Krankheiten, die mit einer Hörstörung korrelieren
(Alport, Pendred, Usher, Hunter bspw.)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hörtraining mit dem Hörgerät:
Worauf muss bei Kindern
geachtet werden?




Ziel: aus der noch aufnehmbaren akustischen Restinformation durch Selektionsverbesserung viel wahrzunehmen (Rezeption) und zu erkennen (Perzeption)

- Diskrimination für Sprache verbessern
- an neues Klangbild gewöhnen
- trotz Störschall Sprache unter Hinzuziehen von

Ersatzsinnen dekodieren lernen

1. Verbesserung von Richtungshören
2. Sprachaufbau, Artikulationstraining
3. auditive Differenzierungsfähigkeit verbessern
4. Merkfähigkeit verbessern (Hör-Merk-Spanne,

Sequenzgedächtnis)
5. Sprachproduktion bewußt kontrollieren lassen
(Eigenhören, Eigenkorrektur)

 

 

 

 

 

 

 

Was kann ein Hörgerät?




- verstärken die Frequenzen zwische etwa 200 Hz und 7 kHz
- die Frequenzcharakteristik ist bei verschiedenen Eingangspegeln etwas unterschiedlich, ebenso bei verschiedenen Stellungen des Lautstärkereglers
(Frequenz-, Dynamikanpassung)
- durch Klangblenden und Wahl der Hörer kann Frequenzkurve verändert werden und der Hörverlustkurve angenähert werden


HG's mit speziellen Frequenzgängen:
1. Breitbandgeräte (WB) im Normalfall
2. Hochtongeräte (H), wenn hohe Frequenzen betroffensind
3. Tieftongeräte (T), bei Hörrestigkeit und nur entsprechend tiefe Töne gehört werden können
4. Frequenztranspositionsgeräte (hohe Frequenzen werden in tiefe transponiert)
5. Stereohörgeräte mit seitenverschiedenem Frequenzgang zur Erleichterung der Störungsunterdrückung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Worauf ist bei der Hörgeräteversorgung

wegen des Recruitments zu achten?

 

 

 

Dynamikkompression

- deshalb werden leise Töne angehoben, laute abgesenkt, was eine Verzerrung oder die Intoleranz gegenüber lauten Tönen verhindern soll, weil der Dynamikbereich durch eine Hörstörung zu gering ist, das HG aber dennoch mit relativ hoher Gesamtlautstärke arbeiten soll

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche Probleme können bei
der Nutzung von Hörgeräten auftreten?




- Sprache klingt verzehrt
- es piept durch Rückkopplung
- wird als zu laut oder leise empfunden
- wurde falsch eingestellt


Probleme beheben durch:
- Batterie überprüfen
- Gerät lauter oder leiser stellen
- Otoplastik (Ohrpassstück) richtig reindrücken
- PC oder AGC einschalten oder herausnehmen

PC (peak clipping) - Schutz vor Lautheitsspizten
AGC - frequenzabhängige Dynamikbegrenzung des

Eingangssignals

Zusatzbohrung:
- wird bei Hochtonschwerhörigkeit durchgeführt
- Verlust von tiefen Tönen soll vermieden werden, da
diese auch ohne HG gehört werden können
(durch Hörgeräteakustiker)

 

 

Bedeutung von Aufblähkurve
und Sprachniere für die Hörgeräteanpassung?


Sprachniere

= Hauptsprachbereich
- ist der Frequenzbereich, in dem Sprache vorwiegend stattfindet und tritt innerhalb des Hörfeldes als nierenförmiger Bereich auf (auch Sprachbanane genannt)

Aufblähkurve

= eine im Audiogramm eingetragene Hörschwelle für

Sinustöne, die mit Hörsystem im freien Schallfeld erstellt wird
- man verwendet dieses Verfahren, wenn ein Hörgewinn dargestellt werden soll, jedoch eine sprachaudiometrische Messung nicht durchgeführt werden kann wie z. B. bei

Kindern

Durchführung:
- es werden die Hörschwellen für Sinustöne über Lautsprecher ohne und mit Hörsystem (HG) ermittelt
- die Fläche zwischen beiden Hörschwellenkurven stellt den Hörgewinn dar

wichtig für Hörgeräteanpassung:
- die ermittelte Aufblähkurve soll die Sprachniere

überdecken
- dabei ist weniger die Höhe, mehr die Breite von Bedeutung, weil dadurch Sprache besser verstanden werden kann

 

 

 

 

 

 

 

Worauf ist bei Tonbandaufnahmen zu achten?




auf den Abstand zwischen Sprecher und Mikrophon



- dieser darf nicht größer sein als der Hallradius, da sonst der Relexionsschall aufgenommen wird
(außerhalb des Hallradius ist der Reflexionsschall lauter)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Worauf ist bezüglich der Raumakustik

beim Logopädenzimmer zu achten?



Die Sprachverständlichkeit hängt von der Nachhallzeit und den Hintergrundgeräuschen in einem Raum ab.



- bei langen Nachhallzeiten können die gesprochenen Worte nicht verklingen, bevor die nächsten Worte das Ohr des Hörers erreichen, wodurch sich die Sprachverständlichkeit verschlechtert (der Zuhörer kann nur schwer verstehen, was gesagt wird)

- wird der Schall dagegen absorbiert, ist die Nachhallzeit kurz, die Sprachverständlichkeit höher

- Hintergrundlärm darf das gesprochene Wort

nichtübertönen

wichtig:
- richtige Schalldämmumg

Impressum

Texte: Eigene Karteikarten während der Ausbildung an der staatlich anerkannten Lehranstalt für Logopäden der FU Berlin (1996-1999). Weitere Quellen (alles Thieme Verlag):Audiometrie - Anleitung für HNO-Praxis Hören - Physilogie, Biochemie ..., H.P. Zenner
Bildmaterialien: Lehrkopien der Lehranstalt, weitere Quellen: Phoniatrie-Pädaudiologie Band 1, Biesalski/FrankZentral-auditive Verarbeitungsstörungen im Kindesalter, Springer/Schrey-Dern
Cover: Anett Dreuse
Tag der Veröffentlichung: 20.10.2010

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