Cover


Denn das Loch in meinen Herzen
sieht genau so aus wie du
und mit keinen anderen Deckel
geht es je wieder zu



Eisblume-ein Liebeslied




"Lieber Ben, ich weiß du wirst lachen, wenn du dieses Stück Papier in den Händen hällst. Aber ich werde es nicht mehr hören können. Weißt du eigentlich was du mit mir gemacht hast? Ich meine, hast du den hauch einer Ahnung, was du mir angetan hast? Du bist der Grund, dass ich jetzt hier stehe, kurz davor diese Welt für immer zu verlassen. Du hast mich nie gesehen! Verdammt ich Liebe dich! Rina" Ich las mir den Brief ganze 5 mal durch. Auf dem Tisch lagen die Tabletten. Bevor ich sie einnahm schloss ich die Augen, mein Leben lief wie ein Film an mir vorbei, manche der Szenen sogar ganz deutlich...

"Ich will wieder Ferien haben!" motzte meine Freundin Sophia neben mir, sie war mal wieder total übermüdet, mir selbst ging es allerdings auch nicht viel besser.
"Meinst du ich nicht?" frage ich und seufze, es ist der 1. Tag nach den Sommerferien und wir machen mal wieder ein Klassenfrühstück. Wie ich das Hasse, vor allem weil unsere Leherin meinte, wir sollten wieder das selbe mitbringen. Ich stand gestern also schon zum 5. mal in der Küche und habe Muffins für meine Klassenkameraden gebacken, währrend andere nur schnell zur Bäckerei oder zum Lebensmittelmarkt fahren mussten.
"Komm, wir bringen unseren Mist weg!" Ich stand auf und schnappte die Box in der ich die Muffins zur Schule gebracht hatte und lief damit zu unsere 'Buffet'. Dort stellte ich die Box ab und nahm den Deckel runter.
"Ähm...ich soll in die Klasse" sagte Plötzlich ein Junge, ich drehte mich um und sah ihn. Seine schwarzen Haare waren verstrubelt, er grinste breit und seine Augen...ich hätte darin versinken können. Wenn da nicht Sophia gewesen wäre.
"Der ist doch süß!" quiekte sie. Ich drehte mich zu ihr hin und sah sie an.
"Ein bisschen" antwortete ich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Ich wollte ihr nicht sagen, dass ich ihn auch super süß fand. Keine Ahnung wieso, vielleicht weil ich sie nicht enttäuschen wollte...
In der Pause kam auch noch Lilia dazu.
"Oh gott, der neue ist so süß!" meinte auch sie quikend.
"Jaa, hast du seine Haare gesehen? Die sind so geil!" antwortete Sophia neben mir. Verwundert sah ich sie an, so toll waren seine Haare jetzt auch wieder nicht.
"Was meinst du Rina?" fragte Lilia mich, ich war einfach nur schweigend da gestanden.
"Joah...en bissel süß ist er ja schon..." antwortete ich ausweichend. Ich wollte nicht länger über ihn reden...

Inzwischen hatte sich der neue, er hieß übrigens Ben, als das reinste Arschloch heraus gestellt. Unsere Klassen Tusse Stella machte sich natürlich an ihn ran, er fand allerdings Stellas beste Freundin Sina viel heißer.
Inzwischen fanden Lilia und Sophia ihn auch nicht mehr so toll, genauso wie ich. Das bedeutete, dass wir wieder in unseren Alltag zurück gekehrt waren, Sophia quakte mich voll, von wegen ich würde noch den richtigen finden-hatte ich mich denn je beschwerd? Und Lilia versuchte das Gerücht aus der Welt zu schaffen, sie hätte einen Freund.
So verlief es bis zu dem Tag, an dem ich mit den Nerven völlig durch wahr. Ich saß weinend in der Pausenhalle. Auf einmal lag eine Hand auf meiner Schulter, ich drehte mich um und sah Ben. In seinem Blick lag so viel Sorge.
"Hey Rina, das wird wieder" Lilia legte ihren Arm um mich.
"Sie hat recht" sagte Ben nur und lief zurück ins Klassenzimmer. Ich saß verwirrt da und wusste nicht, was ich von dem was gerade eben geschehen war hallten sollte. War das gerade eben wirklich passiert, oder hatte ich es mir einfach nur eingebildet?
Lilia saß neben mir und schien nichts von dem was in mir vorging zu bemerken. Zum Glück.
Als ich an diesem Abend im Bett lag ging ich die Szene von heute Morgen noch einmal durch. Warum war Ben da gewesen? Ich meine, er konnte mich nicht leiden. Was für einen Grund hätte er denn gehabt "Sie hat recht" zu sagen? Das alles ergab einfch keinen Sinn...

Wenige Wochen spätr hatte ich mein Geschichtsreferat. Leider war ich in Referaten ziemlich mies und bei dem Referat, dass ich zu Anfang des Jahres hatte hallten müssen, hatte Ben ziemlich viel miest gemacht und mich total aus dem Konzept gebracht. Deswegen hatte ich Angst, er würde das wieder machen.
Nach dem Aufstehen war ich noch total ruhig, erst in Sport, was wir in der 3. und 4. Stunde hatten wurde ich nervös. Was für einen Grund hätte Ben ruhig zu bleiben? Der konnte garantiert keine 35 minuten still sitzen und ich konnte keine 35 minuten lang reden. Was hatte ich mir da nur angetan? Wieso hatte ich ausgerechnet das Fach nehmen müssen, bei dem man am längsten reden musste. Ausgerechnet ich, ich bekam doch nie meine Fresse auf.
Zu beginn der große Pause lief ich hoch zum Klassenzimmer um alles vorzubereiten, hoffentlich lief die Bildschirmpressentation. Als ich durch den Gang lief erfasste mich Panik, ich hatte das Gefühl, die Wände würden auf mich zu kommen und mich erdrücken. Meine Beine waren weich wie Wakelpudding. Ich würde keinen Ton heraus bekommen.
Mit zittrigen Fingern bereitete ich alles vor. Doch als die ersten den Raum betraten konnte ich nicht mehr, Tränen rannen über meine Wangen. Meine Freundinnen kamen zu mir her und auch Sina kam um mir Mut zu machen. Plötzlich umarmte mich jemand.
"Rina, du schaffst das, ich glaube an dich!" sagte Ben.
"danke" murmelte ich und er lies mich los. Ich wischte die Tränen weg und stellte mich vorne hin. Sina setzte sich neben den Laptop um für mich weiter zu klicken. Dankbar lächelte ich sie an, wandte meinen Blick dann nach vorne zu den anderen Mädels und begann zu sprechen. Anfangs war ich noch unsicher und sprach ziemlich schnell, doch ich wurde mir meiner Sache immer sicherer und meine Stimme wurde fester.
Ben lachte nur ein einziges mal, da hatte ich daheim allerdings auch gelacht und alle anderen hatten schon vorher begonnen zu lachen.
So kam ich eigentlich ziemlich gut durch mein Referat und bekam eine 2, damit war meine Versetzung gesichert.
Abends ging ich wieder das ganze Ereignis durch und diesmal viel mir etwas auf, etwas das mir das Herz brach. Ben war nicht her gekommen, weil er mir Mut machen wollte sondern weil er in Sina's Augen toll sein wollte. So ein verdammter Arsch. Ich begann zu weinen, Tränen rannen über meien Wangen. Ich war so dumm, ich hatte mich in dieses Arschloch verliebt. Da war doch klar, dass es mir das Herz brach, wenn er sie ansah.
Und das machte er in den nächsten Tagen sehr sehr oft. Außerdem machte er immer wieder miese Scherze über mich. Tags lächelte ich und wenn man micht fragte ob es mir gut ging, antwortete ich nur "ja danke". Nachts weinte ich, ich drehte mich von einer Seite auf die andere ohne einschlafen zu können.
Ende des Schuljahres geschah es dann, ich hatte so oft solche Panik vor dem Moment gehabt, Ben küsste ein Mädchen aus unserer Klasse. Aber nicht wie befürchtet Sina sondern-ich konnte es nicht glauben-Sophia. Ich hatte ihr nie erzählt, dass ich mich in Ben verliebt hatte, aber ich war so unglaublich wütend auf sie.
Ich sah die beiden fassungslos an und begann zu weinen, in mir zerbrach alles. Mein Herz fühlte sich an, als hätte jemand mit einem Dolch darauf rumgehackt. Ich fasste einen Entschluss...

...Wieder erfasste mich ein erneuter Schmerz, ich würde das Durchziehen. Es war besser so. Wieder begann ich zu weinen und wieder las ich die Worte. Ich atmete Tief in und Aus, griff zu den Tabletten und nahm sie alle. Nie wieder würde ich diese Schmerzen spüren, die Liebeksummer verursachen konnte.

Der Brief lag in einem Couvert auf dem Tisch. "Für Ben" stand darauf, ja für den Jungen der Schuld an ihrem tot war. Er wird ihn lesen...und geschockt sein. Er wird sich fragen wieso er das nie gemerkt hat und mit der Gewissheit leben müssen, Rina zum Selbstmord gebracht zu haben...

The End


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 03.03.2012

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