A
ugen wie Bernstein,
manchmal Träumerin und manchmal Energieblitz.
Verspielt, verschmust.
Unsere Eisprinzessin.
(für Ice)
B
ehäbig sind Deine Schritte geworden.
Deine Augen folgen dem Vogel auf der Wiese.
Doch Deine Muskeln spannen sich nicht mehr,
ansetzend zum jagenden Sprung.
Viele Lebensjahre stecken Dir in den Knochen.
Das Alter fordert seinen Tribut.
Aber eins kann es Dir nicht nehmen:
Deine Würde
(für "Die Alte")
C
harme hast Du,
wenn Du Dein Ziel erreichen willst.
Hartnäckig dann Dein schmeichelndes Umgarnen.
Doch wenn Dein Willen durchgesetzt, stolzierst Du davon.
Dank ist nicht Deins.
(für D.J.Bigfoot)
D
unkel ist es.
Der Mond scheint nur schwach.
Er kann nicht an gegen die Wolken.
Die Menschen bleiben in den Häusern.
Ihr Tagwerk ist vollbracht.
Aber Du streckst Deine Glieder,
dehnst Deine Muskeln, putzt das Fell.
Machst Dich schön für die Jagd.
"Komm, liebe Nacht" so lockst Du.
"Komm, wir werden leben."
E
insamer Jäger, mein schwarzer Kater.
Einzelgänger, stark und mutig,
so durchstreifst Du die Nacht.
Anmut ist Dein Begleiter.
Deine Augen durchdringen Nebel.
(für Timon)
F
ell wie Samt
in dem sich Mondstrahlen sammeln.
Farbenspiel der Reflexe
bei jeder Bewegung der Muskeln
G
razil die Bewegungen,
ganz konzentriert auf den Augenblick.
Das Leben
ist für Dich ein Spiel.
Genuss.
H
och oben auf dem Baum sitzt Du,
kläglich, ängstlich.
Hoch oben auf dem Baum maunzt Du,
kleine Katze.
Dein erster Ausflug.
Nach unten traust Du Dich nicht.
Wirst noch viel lernen müssen
auf Deinem Weg zur Jägerin.
für Belle
I
nsgeheim bewunderst Du sie,
die Menschen,
die den Kühlschrank öffnen können.
Zugeben würdest Du das nie.
Aber Deine sehnsüchtigen Blicke sprechen Bände.
für Poppey
J
ägerin warst Du,
Freiheit Deine Losung.
Grenzen? Nie akzeptiert.
Dein war die Nacht,
Wald und Wiese Dein Revier.
Als Du ausruhen wolltest vom Nachtwerk,
auf sonnenwarmem Pflaster,
war ein Auto Dein Tod.
für Ice
K
uscheln vorm Kamin,
Schnurren klingt beruhigend,
durchdringt den ganzen Körper.
Katzenschnurrhaare kitzeln mein Gesicht.
Lass uns vergessen, was den Tag belastete,
nimm mich mit
in Deine gelassene Ruhe.
L
ärm weckt die Menschen aus dem Schlaf.
Zwei Kater rollen ineinander verkrallt.
Fauchen und schreien.
Haarbüschel fliegen.
Krallen fetzen Haut.
Abseits sitzt sie, die Schöne.
Leckt gleichgültig ihr Luxusfell.
Wartet auf den Ausgang des Duells.
Nur der Beste ist ihr gut genug.
für Waldkater und Kimba
M
orgens in der Früh ist Dein Nachtwerk getan.
Über Zäune und Dächer
tragen Dich elegante Sprünge nach Hause.
Durch die Katzenklappe,
und dann ins warme Bettnest des Menschen.
Wohlig fährst Du die Krallen in seinen Bauch,
reibst Dein feuchtes Fell an seinem Körper.
Und dankst der Göttin Bastet,
dass sie den Menschen für Dich schuf.
für Ice
N
achtschwärmend auf leisen Pfoten.
Alle Sinne gespannt.
Näschen auf Spurensuche.
Radarohren.
Genieß den Mondschein.
Und morgen schnurre mir Deine Geschichten ins Ohr.
O
ffen die Augen,
doch ohne Blick,
so liegst Du im Straßengraben.
Der Duft einer rolligen Katze,
er hat Deine Sinne betört.
Sie orteten nicht mehr die Gefahr.
Du warst in Deinem Leben sehr schnell.
Ein Auto war schneller,dieses letzte Mal.
für Berlioz
P
ass auf!
Draussen lauern Feinde.
Du erkennst sie nicht.
Vertraust der kraulenden Hand.
Doch Menschen sind Jäger,
Raubtier,
wie Du.
Kaum eine Waffe hast Du
gegen ihre Überlegenheit.
für Maurizio
Q
uerdenker seid ihr.
Überrascht mich immer wieder neu.
Immer sitzt ihr
an der falschen Seite der Tür
Euch etwas rechtmachen? Ich kanns vergessen.
Hinter jedem Sinn
seht ihr den Unsinn.
Der wird dann multipliziert.
Genial!
für Mac Cavaty
R
abauken von Anfang an,
noch so klein,
aber schon so frech.
Hält die Gardine die kleinen Krallen aus?
Was passiert, wenn man in einen Menschenzeh beißt?
Ist die PC-Tastatur ein Schlafplatz?
Mögen Blumenvasen es,
wenn sie geschubst werden?
Das beste für euch aber ist
ein nacktes Menschenbein als Kletterbaum!
für die Töchter von
Ronja Räubertochter
S
amtpfote,
sanft schnurrend.
Plötzlich ausgefahrene Krallen.
Fauchend Respekt einfordern.
Grenzen ziehen und verteidigen
für Die Alte
T
autropfendschimmernd Dein Fell,
wenn Du am Morgen heimkehrst.
Manchmal mit einem Geschenk.
Eine Maus legst Du ab.
"Schau, für Dich",
schnurrst Du Deinen Menschen an.
"So sorge ich für Dich".
für Timon
U
nter dem Pfirsichbaum,
den Bauch der Sonne entgegen,
ruhst Du.
Spätsommersonne malt
Kringel auf Deinen Bauch.
Unter demPfirsichbaum
ist auch mein Lieblingsplatz.
Spätsommersonne malt
Kringel in meine Gedanken.
für den Gartenkater
V
ogelgezwitscher lockte Dich auf die Fensterbank
Still betrachte ich Dich.
Sonnenstrahlen tasten über Dein Fell.
Sinnlichkeit, Kraft
strahlst Du aus.
W
oher kommst Du, Streuner?
Zerzaust Dein Fell, die Ohren von Kämpfen zerrissen.
Zerkratzt das Gesicht.
Misstrauisch ist Dein Blick.
Den Käse läßt Du Dir schmecken.
Dann aber stolzierts Du davon.
Sehe ich Dich wieder?
X
beinig stolzierst Du durchs Leben.
Ein Auto hinterließ seine Spur.
Dich stört es nicht.
Den Schweif hoch erhoben, die Augen selbstbewußt.
"Sechs Leben hab ich noch, warum sollte ich mich da grämen?"
Y
in und Yang,
Schwarz und Weiß
verschmelzen in Deinem Fell
zu seidigem Einklang.
Der Eindruck täuscht.
Nicht gelassene Ruhe,
sondern Unsinn und Schabernack
sind Dein Lebenselixier.
Abstürzende Bücher,
klirrende Teller.
Und mittendrin - Du!
für Kater Kafka
Z
erzaust das Fell,
bedeckt mit Walderde,
Wiesenduft,
so kehrst Du heim.
Folgtest vor Tagen dem Minnegesang der Kater.
für Ronja Räubertochter
Texte: Texte: Regina Krause
Bilder im Text: Regina Krause
Titelbild: Ursula Roller
Tag der Veröffentlichung: 06.10.2008
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
gewidmet unseren Katzen, allen Katzen und natürlich ihren ergebenen Dienern, den Menschen.