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Ich öffnete meine Augen und erblickte das erste Mal das Licht der Welt. Um mich herum wuselte und quickte es. Wow hatte ich viele Geschwister. Es müssten so an die 5 gewesen sein. „Bruuummmm.“ Oh man hatte ich einen Hunger. Instinktiv robbte ich mich auf dem Bauch vorwärts und ertastete die Brust meiner Mutter. Ich fing hastig an zu treten und zu saugen. Hm, diese Milch war einfach himmlisch. Als ich satt war schmatze ich zufrieden und leckte mir die Schnauze. Dann streckte ich mich und schlief ein.
So verliefen die ersten Tage meines Lebens. Schlafen, essen, schlafen und wieder essen. Irgendwann war mir das dann zu doof und ich fing an meine Geschwister zu ärgern.

Dann eines Tages sah ich sie das erste Mal. Eine große, schlanke Frau, einen kräftig gebauten Mann und ein kleines Mädchen. Sie betatschten mich und schenkten mir so viel Liebe. Ich wusste gar nicht wie mir geschah. Doch so schnell und plötzlich wie sie gekommen waren, waren sie auch wieder weg. Einige Tage später kamen sie noch einmal, aber ohne das Mädchen. An diesem Tag schenkten sie mir noch mehr Aufmerksamkeit und waren auch etwas länger da. Ich weiß noch, dass wir zusammen mit meiner Besitzerin und meiner Mama am Tisch saßen. Die Leute haben sich lange unterhalten und dann kamen die beiden, die mir so viel Liebe geschenkt hatten, eine ganz lange Zeit nicht wieder. Ich war schon ein bisschen traurig und vermisste sie. Doch dann kamen sie ein drittes Mal und hatten auch wieder das Mädchen dabei. Und dann geschah etwas ganz komisches. Sie haben mich mitgenommen und in so ein Ding auf Rollen gesteckt. Und dann nach einiger Zeit kamen wir an einem Haus an, welches sehr schön war und einen großen Garten hatte. Ja und das sollte wohl mein neues Zuhause sein.

Als ich das Haus zum ersten Mal betrat, musste ich mich erst mal umschauen. So viele neue Gerüche und neue Sachen zu entdecken. Ein großes, bequemes Körbchen stand auch schon für mich bereit. Genauso wie ein Napf für Futter und einer für Wasser. Und dann sah ich den Garten in voller pracht. Ich bin sofort losgestürmt und habe wohl den Teich übersehen. Und schon lag ich drin. Ich versuchte an den Rand zu paddeln und erschreckte mich vor den riesigen Fischen die um mich herum wuselten. Dann griffen mich zwei zärtliche Hände und ein freundliches Gesicht strahlte mich an. Die Frau streichelte mich und rubbelte mich dann liebevoll mit einem weichen Ding trocken. Dann setzte sie mich wieder auf den Boden ab, damit ich mich weiter umsehen konnte. Nun war ich aber ein bisschen vorsichtiger und hielt mich zurück.

Nachdem die Menschen mir ein bisschen Eingewöhnungszeit gegeben hatten kam das Mädchen auf mich zu und zeigte mir mein erstes Spielzeug. Es war ein toller, weicher Ball mit Zipfeln an den Seiten. Ich fing sofort an den Ball weg zu stupsen und ihm dann hinterherzujagen. Ich hörte die Menschen sich freuen und lachen. Ja es muss schon witzig ausgesehen haben, wie ich als kleiner Wurm hinter einem Ball hinterhergejagt habe, der fast genauso groß war wie ich damals.

Nachdem ich einige glückliche Tage mit meinen neuen Besitzern verbracht hatte viel mir auf, dass das kleine Mädchen gar nicht bei uns wohnte. Sie wohnte über uns und kam nur ganz oft zu Besuch. Sie schien aber dennoch in einer Familiären Beziehung zu meinen Besitzern zu stehen. Eines Tages war es dann soweit. Mein Frauchen und Herrchen hatten mich das erste Mal alleine gelassen. Sobald sie aus der Tür waren fing ich an herzzerreißend zu heulen. Aber nach einiger Zeit hatte ich gemerkt, dass es wohl nichts bringen würde, also legte ich mich in mein Körbchen und schlief. Als ich aufwachte merkte ich, dass es in meinem Bauch drückte. Oh,oh wo lass ich denn nun mein Kacka? Ich fing wieder an lauthals zu jaulen, doch keiner schien mich zu hören. Und dann war es auch schon geschehen. Nun lag mein Kacka mitten im Flur. Das würde ärger geben. Doch als meine Besitzer dann endlich nach Hause kamen wurde ich nur kurz ignoriert und raus gesetzt. Es ging einige Male so, doch dann habe ich gelernt mein Kacka anzuhalten und zu warten bis Frauchen oder Herrchen mit mir raus gingen.

Ach so ich vergas euch das wichtigste zu erzählen. Meine Besitzer haben mir den wunderschönen Namen Akito gegeben und ich bin eine Französische Bulldogge. Mittlerweile höre ich sogar schon richtig gut auf ihn. Am Anfang habe ich mich immer gefragt, was sie damit meinten. Und dann feierte ich meinen ersten Geburtstag. Ich habe ein total komisches Geschenk bekommen. Am Morgen waren Frauchen und Herrchen lange weg und als sie wieder kamen hatten sie eine kleine Baby Bulldogge auf dem Arm. Sie setzten sie vor mich und nannten sie Peaches. „Cool eine Schwester.“, dachte ich. Ich wollte sofort mit ihr spielen, fing an auf ihr rum zu hüpfen und an ihr zu zerren. Doch Frauchen unterbrach diese Aktion. Ich war wohl etwas zu wild und aufdringlich. Dann gab ich Peaches die Chance sich auch erst mal umzusehen. Ich zeigte ihr die wichtigsten und schönsten Plätze und wir wurden ganz schnell Freunde. Ich musste mich nur erst einmal daran gewöhnen, dass ich in der ersten Zeit nicht mehr ganz so wichtig war wie sie. Meine Besitzer mussten ihr ja nun auch erst mal alles beibringen, aber ich glaube sie hatten es bei ihr einfacher als bei mir. Ich habe ihnen nämlich ganz schön viel abgenommen. Zum Beispiel hatte Peaches nicht so viel Angst alleine zu bleiben, denn sie hatte ja mich. Also dauerte es gar nicht so lange, bis sie alles Wichtige gelernt hatte und ich war nicht mehr nur an zweiter Stelle.

Heute bin ich schon fast drei Jahre alt. Meine Schwester ist auch schon richtig groß geworden. Nur manchmal fängt sie an zu nerven. Zum Beispiel wenn Besuch kommt, dann macht sie mir immer alles nach und wird als erste begrüßt, nur weil sie kleiner und süßer ist. Außer wenn das Mädchen, dass mich damals mit abgeholt hat zu Besuch kommt, dann bin ich die Nummer Eins und werde auch immer als erstes begrüßt. Abends kuscheln wir uns immer alle zusammen auf das große Sofa und kuscheln. Frauchen und Herrchen gucken dann dabei immer ganz lange in so einen Flimmerkasten und nach einiger Zeit geht es dann ins Bett. Seid Peaches da ist darf ich leider nicht mehr mit ins Bett. Aber dann kuscheln wir Zwei uns einfach in unser Körbchen und schlafen. Ich glaube es ist für Frauchen auch ein bisschen zu viel, wenn sie zwei sabbernde, schnarchende Bulldoggen neben sich im Bett liegen hat… und dann ist da ja auch noch Herrchen.

Morgen früh geht es wieder an den See spazieren, also sollte ich langsam mal schlafen. Ich muss ja fit sein, damit ich mit den anderen Hunden mithalten kann. Damit hab ich nämlich eigentlich keine Probleme. Meine Schwester tut sich da mit ihren kurzen Beinen schwerer. Als wir letzte Woche am See waren hab ich mit einem Windhund einem Kaninchen nachgejagt und konnte mithalten. Nur als wir so durch das hohe Gras gesprungen sind, hatten wir den Graben vor uns nicht gesehen und plumps… da saßen wir bis zum Hals im Schlamm. Ich fand das ziemlich lustig und auch Peaches hat ziemlich gelacht. Nur Herrchen der fand das gar nicht lustig, da er mich wieder rausholen musste. Er tat mir ja auch echt Leid, aber mit meinen kurzen Beinen kam ich einfach nicht aus dem Schlamm heraus. Und zu Hause hieß es dann für mich erst mal duschen und für Herrchen Auto waschen. Auto… so nennen sie das Ding auf vier Rollen.

Ich denke Frauchen, Herrchen, Peaches und ich werden noch einige, lustige Jahre miteinander verbringen. Also Leute ich muss schlafen. Gute Nacht.

Impressum

Texte: Copyright Cover und Text liegen beim Autor
Tag der Veröffentlichung: 06.09.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch widme ich meiner Schwester und ihrem Mann, die mich an der Erziehung von Akito teilnehmen ließen. Er ist mein Baby... Hab dich lieb

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