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Der Aufstieg

Eisiger Wind und eine einzige weiße Wand aus Schnee umschloss ihn, während er sich Schritt für Schritt einen Weg zum Gipfel erkämpfte. Sein Dicker Schwarzer Mantel zog ein breite Spur hinter sich her, die aber nach nur wenigen Windstößen verschwand, verschluckt vom Schneesturm der unerbittlich seine Runden zog. Das schwarze Tierfell war mit Eiskristallen durchzogen und an manchen Stellen hatte es sich derart verhärtet dass es so schien als würden kleine Eisschollen sich an seinem Mantel festgesetzt haben. Dazu trug er ebenso schwarze Fäustlinge; Die rechte Hand umklammerte einen kräftigen, reich verzierten Wanderstab. Allerhand Silberner Zeichen waren in den Stab eingearbeitet worden, sie umrundeten ihn bis hin zur Spitze an der eine ellenlange wellenartige Klinge befestigt war. Ein leichtes rötliches Schimmern umgab sie und verlieh ihr einen mystischen Glanz. Klahza'a war ihr Name und in aller Munde; ob Freund, der zu ihr immer eine kleine Geschichte auf den Lippen hatte; oder Feind, der nur beim Namen dieser wundersamen Waffe erzitterte. Ja sie war wahrlich geheimnissvoll, aber auch eigensinnig und listig. Daher es gab nur einen  "Mann", der sie zu beherrschen wusste und dieser jemand war Slay. Grimmig gen Gipfel schauend blieb er stehen. Unter der Kapuze blickte ein entschlossendes Gesicht, trotzig in eine aussichtslos scheinende Lage hinein. Ein Drei-Tage-Bart umwucherte seine kräftigen Wangeknochen, braune Haarsträhnen fielen im ins Gesicht, und zwei stählernde blaugraue Augen verliehen ihm ein furcheinflößendes Aussehen. Er kniff seine Augen zusammen und stierte in die Richtung, in der er sein Ziel erwägte und erblickte schwach leuchtende Lichter in der Ferne. "Na dann woll'n wir mal" knurrte er und setzte seinen erschwerlichen Weg fort, während er in seiner rechten Hand  Klahza'a und in seiner Linken einen Beutel aus Tierfell fest im Griff hatte.

Die Stunden vergingen ohne das sich ein Fortschritt seines Aufstiegs kundtat. Unablässlich stapfte er durch den tiefen Schnee, immer auf der Hut vor plötzlich auftauchenden Felsspalten oder möglichen Angriffen eines Bergbären die hier wissentlich von allen Talbewohnern, ihr Unwesen trieben. Doch Bergbären wurden in diesem Moment zu seinem geringsten Problem. Er spürte eine starke Vibration in Boden und wäre fast aus dem Gleichgewicht gekommen wenn er nicht Klahza'a noch tiefer in den Schnee gerammt hätte. Er erstarrte förmlich als sein Blick die gewaltigen Schneemassen erfasste. Aufeinmal war er nach den Strapazen wieder hellwach, Blut rauschte in seinen Ohren. Hektisch schaute er sich nach einem Zufluchtsort um und entdecke etwa Fünfzehn Fuß entfernt einen Felsbrocken der sich in die Höhe streckte. Unmittelbar davor befand sich eine kleine Mulde, die ihm möglicherweise genügend Schutz bot. Ohne großartiger Überlegunge riss Slay seinen Stab aus den Boden und rannte (was eher aufgrund der Tiefe des Schnees ein schnelles und verzwifeltes Stapfen war) um sein Leben. Die Lawine rauschte weiterhin unaufhaltbar richtung Tal. Mit einem Hechtsprung beförderte sich Slay in die kleine Mulde und presste sich gegen die Felswand und nur Sekunden später schossen tausende von Tonnen Schnee über ihn hinweg. Es war ein Donner und Grollen während sich die Massen ihren Weg bergab suchten. Plötzlich gab der Felsbrocken ein häßliches Knacken von sich und begann leicht nach vorn zu rutschen. Slay bemerkte dies sofort und stemmte sich mit aller Kraft gegen den Felsen. Er brüllte vor Anstrengung als sich der Druck verstärkte und sich kleine Ausbuchtungen in seinen Rücken bohrten. Er schmeckte Blut als er sich auf die Lippe biss, Schweiß rann ihm sein Gesicht hinab und er spürte wie ihn seine Kräfte verließen. Er wagte einen Blick nach rechts und sah das sich immer noch Schnee an den Flanken des Steins vorbei schob, doch die Massen floßen nicht mehr rauschend an ihm vorbei sondern hatten an Fahrt verloren. Slay war bewusst, wenn er sich weiterhin gegen das Gewicht wehren würde, standen seine Chancen zu überleben bei Null. Er schloss kurz die Augen, atmete einmal tief ein und aus und warf sich mit seiner letzten verbliebenden Kraft zur Seite. Der Fels krachte mit lautem Getöse zu Boden und begann langsam sich ebenso einen Weg ins Tal zu suchen wie der Schnee. Währendessen versuchte Slay, wild mit den Armen rudernd, irgendwo sicheren Halt zu finden. Zu seinem Glück stieß er auf nicht allzuviel Wiederstand und konnte so seine Position halten. Langsam aber stetig kamen die Schneemassen zum stillstand und Slay sank erschöpft zu Boden. "Bleib wach!" brummte er sich hinein. Aber die Erschöpfung machte ihm zu schaffen und zwang ihn regelrecht dazu einfach die Augen zu schließen und friedlich einzuschlafen, doch dann stünde ihm der sichere Tod bevor. Die grausame Natur der Berge sah für nichts und niemanden eine zweite Chance vor, entweder man kämpfte oder ergab sich willenlos dem Tod.

Doch Slay war ein Kämpfer, dies hatte er schon lange vor dem Kopfjäger-Dasein unter Beweis gestellt. Immer der kleinste und schwächste unter den Straßenkindern der Stadt "Lazasu'us", die Hauptstadt "Val'asorien's", bahnte er sich seinen Weg durch die gefährlichen Gassen. Verfolgt von den Nachtwächtern, Sklavenhändlern, vom nagenden Hunger und der Angst, die sich unterbittlich zu dieser schrecklichken Zeit in sein Kopf einpflanzte und nicht mehr losließ. Aber genau diese Geschehnisse und Ängste hatten ihn stark und kaltblütig werden lassen. Sein alter Meister Slaaz hatte ihn keinesweg ohne Grund ausgewählt, es war genau diese Angst die Slaaz brauchte, suchte und fand um die Grausamkeit in Person zu entfesseln. Nach all den Jahren der harten und unerbittlichen Lehre unter den kalten Augen seines Meisters, kehrte er an seine verhasste Geburtsstädte zurück um es all denen heimzuzahlen, die ihm sein Leben zur Hölle gemacht hatten. Tagelang wütete er in der Stadt und zog eine blutige Spur hinter sich her bis die "Jäger" ihn fassten und gefügig machten. Zu diesem Zeitpunkt wäre er lieber gestorben als sich jemanden zu unterwerfen. Doch ihm blieb keine andere Wahl, denn die Mittel zeigten keine Gnade und auch die Tatsache das sein Meister bei dem versuch ihn zu retten starb, verleitete ihn die Qual auf sich zu nehmen und der "Jägerschaft" beizutreten, denn nur so würde sich die Gelegenheit bieten, sich eines Tages erneut zu rächen.

Slay stöhnte auf als er sich langsam aufrichtete. Sein Körper schmerzte und sein Glieder waren taub von der Kälte. Sein Gesicht war voll Schnee aber er wagte es nicht seine Handschuhe beiseite zu legen um sich zu säubern da er um seine Finger fürchtete, denn es war bekannt das in solcher Höhe Gliedmaßen ohne umschweife einfroren und sie daraufhin wie morsches Holz zerbrachen. Somit beließ er es bei einem kräftigen Kopfschütteln und setzte seinen Aufstieg fort. Der schwindende Schneesturm beflügelte ihn geradezu. Er hatte mittlerweile einige Hundert Fuß Sichtweite und war überrascht als er sah, dass er um einiges mehr an Strecke zurückgelegt hatte als erwartet. Vor ihm erhoben sich Felswände deren Höhe nicht zu erahnen war, doch der Gipfel war auch nicht sein Ziel. Slay's Blick fokussierte einen Tunneleingang, der aber auch nur zu erkennen war, da jemand auf beiden Seiten des Eingangs Große Leuchten aufgestellt hatte. Nach weiteren fünf Minuten Fußmarsch stand er auf einer kleinen, ebenen Flächen, zwischen den Lampen die eine in die Felswand eingelassene schwere Holztür flankierten. Rechts oberhalb, unweit des Türsturz, hing ein durch die eisige Kälte schwer mitgenommenes Ladenschild, dass durch den Wind hin und her schaukelte und dabei ein häßliches Quitschen erzeugte. Die rote Farbe des Schildes blätterte ab, doch man konnte den Namen, voraussgsetzt man besaß gute Augen, lesen. "Zum bibbernden Bären" lautete der Name. Slay's Lippen kräuselten sich zu einem Lächeln, packte den Messingtürgriff und stieß die schwere Holztür auf.

Licht und Wärme nahmen in Empfang als er eintrat. Er griff hinter sich und schloss die Schwere Tür während der eisige Wind von draußen, zornig an den Schanieren rüttelte. Slay warf einen Blick in die Runde. Die Schenke war nicht sonderlich groß, ein paar wackelige holztische tummelten sich in der Mitte, drumrum standen ebenso wackelige Holzstühle. Die Wände waren mit schweren dunklem Eichenholz verkleidet worden und ausgestopfte Tierköpfe sowie Tierfelle schmückten diese. Ein Duft aus Fass frischem Bier, geräuchertem Fleisch und gutem Pfeifenkraut stieg Slay in die Nase. Links von ihm befand sich eine kleine Theke aus Stein, das besondere daran war das sie aus dem Ursprungsgestein dieses Berges gehaun worden war und nicht nachträglich eingebaut worden war, wie es normalerweise üblich war. "Zwar nicht das was ich erwartet habe, aber für eine Nacht sollte es reichen" dachte sich Slay und schlenderte zum nächst besten Platz und ließ sich gemächlich auf einem der wackeligen Stühle nieder. Er ließ erneut ein Blick in die Runde schweifen. "Anscheinend bin ich der einzige Gast, aber bei diesem wiedrigen Wetterverhältnissen kann ich mir auch nur schwer vorstellen das  jemand solch einen Weg aufsich nimmt, außer man hat ein wichtiges Geschäft zu erledigen... mir soll es reicht sein.." bemerkte Slay zufrieden. Allmählich kehrte leben in seine Glieder zurück und die angenehme Wärme wurde schnell zu unangenehmer Hitze und so legte Slay seinen Mantel und die Fäustlinge auf einen benachbarten Tisch. Zum Vorschein kam ein schwarz glitzender Brustpanzer der nur Slays rechte Seite seines Körpers schützte. Unter dem Brustpanzer befand sich ein ebenso schwarzes Gewand welches sich eng an seinen Körper schmiegte, also wäre es ein Teil von ihm. Dazu trug er eine Ledernde Hose, welche sich perfekt mit seinem Körper verband und ebenso schwarz wie der Rest seiner Ausrüstung war. Um sein rechtes Handgelenk war ein gürtel geschnürt an dem sieben ellenlange klingen befestigt waren. Ihre Schneiden waren Blutrot und wurden jeweils von einem Elfenfenbein weißen Griff vollendet, welche wunderschön verarbeitet worden waren.

Es war Still, "Zu Still...!" Für Slays Geschmack. Und ein erneutes Gefühl der Gefahr schlich sich in ihm empor, doch dieses Mal um einiges stärker als vor der Lawine. Seine rechte Hand schnellte zu einem seiner Dolche und verharte am Griff. Slay richtete sich auf und begann sich langsam nach allen Seiten umzuschaun. Sein Blick schweifte um her und erfasste jede Ecke und jedes mögliche Versteck welches möglicherweise als Hinterhalt genutzt werden könnte. Plötzlich entdeckte er unweit der steinernden Theke eine Tür die fast gänzlich von Schatten überdeckt wurde, welche durch die zahlreichen Fackeln erzeugt wurden. Ein Spalt tat sich zwischen der Tür und dem Türrahmen auf und eine zarte Linie bestehend aus Licht schimmerte heraus. Slay glitt lautlos zwischen den Tischen hindurch presste sich neben der Tür gegen die Wand. Er lauschte. Nichts. Er vernahm nicht den leistesten Laut. Langsam wandertes seine rechte Hand zum Türgriff hin und umschloss diesen fast. Er wusste das nur wenige Geschöpfe in Val'asorien's existierten, die derartig vorsichtig und lautlos vorgingen, dass selbst der geübteste Jäger Probleme hatte sie zu erkennen geschweige denn wahrnehmen konnt. Doch wenn man ihre Anwesenheit bemerkt hatte, war man meist bereits schon Tot. Nur wenige konnten von sich behaupten den Za'Azz oder auch Seelenfleischer gennant, entkommen zu sein. Slay zählte sich nicht nur zu den Entkommenden sondern auch zu denen, die diese scheußlichen Kreaturen auch töten konnten. Doch selbst er hatte keine schönen Erinnerungen an diese Kämpfe, zumal er bei seinen bereits Vier Kämpfen gegen diese Dunkle Brut, jedes Mal fast sein Leben verloren hatte.

Und dann hörte Slay die wohlbekannten Laute. Ein Schrei als würden hunderte Kreidestücke langsam über eine alte Tafel gezogen werden. Slay riss seinen Arm zurück und just im nächsten Moment zerbarst die Holztür samt Türrahmen und er wurden durch die Wucht Explosion auf den nächstliegenden Tisch geschleudert, welcher ebenfalls nicht standhielt und unter Slays Gewicht zerbrach. Doch im Gegensatz zum Tisch rappelte er sich sofort wieder auf, rollte sich über einen weiteren Tisch, griff dabei nach Klahza'a und fand sich in seiner Angrifftshaltung wieder. Seine Waffe, gepackt von seinen beiden kräftigen Armen, zeigte in Richtung der Zerstörung.Vor ihm bot sich ein Bild der Verwüstung, denn nicht nur die Tür war zerstört worden, sondern die halbe gegenüberliegend Wand war eingestürtzt.Erneut ertönte ein Kreischen. Aber Slay konnte aufgrund einer nicht zu übersehenden Wolke aus Schutt und Staub, seinen Angreifer nicht ausmachen. Sein Gesicht wirkte angespannt aber innerlich war er eingenommen von einer Ruhe und Gelassenheit um die ihn die viele Krieger beneidet hätten.

Erneut ein Kreischen, doch diesmal blieb es nicht nur bei einem Kreischen. Ein groteskter Schatten zeichnete sich im Rauch der Zerstörung ab, der sich langsam auf Slay zu bewegte. Jeder Muskel seines Körpers spannte sich aufs äußere, er wusste das hier nicht nur seine gewaltige Kraft reichen würde. Taktik und Ausdauer darum würde es nun gehen. "Essss waaaarr eiin Fehhleer heuuute naacht hieeer herrr zuuu kommmmenn!" zischte eine eisigkalte Stimme. "HA, Nichts und Niemand hält mich von einem guten Trunk ab. zudem habe ich gehört soll es hier das beste Bier und Pfeiffenkraut im gesamten Nord Gebirge geben. Somit kann nur gesagt werden des es von euch törich war, sich mir in den Weg zu stellen!". Die Antwort ließ nicht lange auf sich waren und aus einem Berg von Trümmer stieg der Za'Azz herab. Slays Gesicht verzog sich vor Ekel als er das Geschöpf erblickte. Vor ihm stand ein Insektartiges Wessen, den Körper verdeckt durch einen Mantel. Der Kopf glich der einer Spinne, Acht schwarze  pupillenlose Augen zierten das abscheuliche Gesicht,anstatt eines Mundes befand sich eine kreisrunde Öffung. Zähne so groß wie der Daumen eines Menschen befanden sich darin, Sie waren ebenso schwarz wie die Augen; Reste von verfaultem Fleisch an ihnen hingen. Hände fand man ebenfalls nicht, denn diese waren durch eine Art Greifer ersetzt worden, wie man sie auch von der sogenannten Gottesanbeterin kannte. Messerscharf blitzten die Fangarme auf. Doch das wohl am Übel erregendste war ein etwa zwei Meter lange Stachel der unter dem langen Mantel hervorlugt, auch dieser war schwarz und bewegte sich gefährlich in und her. Doch selbst der Stachel wurde zu einem geringem Problem wenn man bedachte das diese Viecher, durchaus Listig und Schlau waren. Genau diese beiden Fähigkeiten plus ungeheurer Schnelligkeit, machte sie fast gänzlich unbesiegbar.

Slay fixiert seinen Gegner genau und ließ ihn nicht aus den Augen bzw. SIE nicht aus den Augen. Er hatte sofort erkannt das es sich eine weibliche Za'Azz handelte. Denn im Gegensatz zu ihren Männlichen Artgenossen, beherrschten sie die Menschliche Sprache, auch waren Weibchen fast um einen Meter größer; und dieses Exemplar war definitiv das Größte, welches Slay je gesehn hatte und das brachte ihm ein ungewolltes und nicht willkommendes Gefühl der Nervösität. Zum fliehen war es nun zu spät; daraus resultierte die einzige Möglichkeit: Kämpfen. Und darauf musste er nicht lange warten, denn plötzlich machte das Biest einen gewaltigen und rasend schnellen Satz nach vorne und hätte Slay in glatte zwei Hälften geteilt wenn er nicht rechtzeitig Klahza'a hochgerissen hätte um die Schwerterlangen Fangarme zu blocken. Die Kraft war gewaltig und er hatte Mühe und Not nicht unter dem Gewicht einzubrechen. Ein Gestank aus verfaultem Fleisch wehte ihm entgegen, welcher so beißend und intensiv war, dass seine Sinne erlahmten. Eine weitere Methode um ihre Opfer zu schwächen. Doch Slays Vorteil war, dass sie seine Stärke nicht erahnen konnte und somit war sie der überrascht als er mit einem Aufschrei sie durch die Luft segeln ließ und mit einem vernehmlichen Krachen, den nächsten Tisch ins Jenseits beförderte. Slay würgte doch er ignorierte seine Übelkeit und ging ohne mit der Wimper zu zucken in den gegenangriff über. Er fegte Stuhl und Tisch beseite während er mit übernartürlicher Geschwindigkeit auf das Za'Azz Weibchen zurannte, sprang mit einem letzen Satz über die Steintheke und ließ Klahza'a herabfahren. Doch er hatte die Rechnung ohne ihren Stachel gemacht, welcher von der Seite kam und Slay mit voller Wucht an den Rippen traf. Ein häßliches knacken von brechenden Knochen ertönte und der Spieß drehte sich um, denn ER krachte nun in die Wand der Schenke, stöhnte schmerzerfüllt auf und tausende von Sternen blitzen vor seinen Augen auf. Das Bild der zerstörten Schenke und ein Siegessichers Weibchen der Za'Azz verschwamm vor seinen Augen wie ein stiller See in dem man einen schweren Stein hineingeworfen hatte. Bilder blitzten auf...Ein kleiner weinender Junge umstellt von einer jolenden Meute...Der kleine Junge am Boden...Steine und Stöcke trommeln auf ihn nieder...Er fleht sie an...Höhnisches Lachen...der wehrlose Junge vergräbt schluchzend seinen Kopf in seinen Armen...Er will nicht mehr...Alleine....Verzweiflung...Rache...Ein unbändiger Zorn ziert das unschuldige Gesicht...Und dann...Blut...Überall Blut... . Der beißende Geruch seiner Feindin zwingt sein Bewustsein zur Rückkehr in eine  aussichtslose scheinende Situation. Kraftlos tastet Slay nach Klahza'a doch das einzige was seine schmerzenden Finger umschloßen war Staub und Gestein. "Töte mich!" keuchte er gleichgültig und blickte stur und kalt in die Insektartigen Augen des auf ihn zukommenden Todes. Triumphierend hob die Za'Azz ihren Stachel zum letzten und entgültigen Stoß.

Jung und Naiv

"Bin ich ein schlechter Mensch?". Seine Augen waren Groß und sie blickten seinen Meister erwatungsvoll an, schrien nach einer Antwort. "Bist du ein schlechter Mensch weil du dich nach Rache sehnst?" die rechte knochige Hand seines Meister packte Slay fest an der Schulter während dieser sein Gesicht beschämend zu Boden richtete. Slay zuckte zusammen als ein schallendes Lachen den Lippen seines Meisters entwich. Erschrocken tat Slay einen Schritt zurück und blickte verwirrt drein. Slaaz wischte mit seinen handrücken die Freudentränen aus den Augen. "Einsicht!" und mit diesen Worten kehrte der alte Meister, Slay den Rücken, schritt gen Sonnenuntergang und ließ einen Jungen zurück welcher von seinem schwirrenden Gedanken übermant wurde....

 

Die zwei glänzenden Klingen trafen sich mit voller Wucht und ließen rote Funken sprühen. Mit einer geschickten Drehung brachte Slay seinen Meister dazu an den äußersten Rand des Kampfringes zurück zuweichen. Mit der Überheblichkeit eines Jungen einfältigen Kriegers ließ er sich zu einer unüberlegten Schlagabfolge hinreißen, doch es war zu Spät als er bemerkte welch großen Fehler er damit begangen hatte. Slaaz wischte mit leichtigkeit Slays Schwert zuseite und ließ ihn mit einem gezielten Tritt in die Magengrube über den gesamen Platz segeln, Slay rollte sich auf die Seite und erhob sich zornig aus Dreck und Staub um seinem Lehrer eine Lektion zu erteilen. "Verloren!" doch die Worte kamen nicht wie so oft mit gleichgültigkeit und Belustigung über seine Lippen, es waren Worte der Enttäuschung, die Slays Zorn sofort verauchen ließen und die Wucht der Scham mit sich brachten. Er blickte hinab auf die weiße Linie hinter der er stand; Eine weiße Linie, bestehend aus Entäuschung....

 

"NEIN, NEEEEEEEEIIIN!!" Tränen vermischten Blut und Dreck miteinander, während Slay schluchzend auf die Knie sank. Voller Verzweiflung sah er in die Blutlache, die seinen Meister wie einen See umgab. Slay riß den von Schwertern durchtrennten Wams zur Seite um die Blutung zu stillen die aus unzähligen Wunden heraustrat. Doch es waren einfach zu viele, zu viele...für Jemanden der alleine war... .

 

Wut...Unbändige Wut machte sich breit. In der linken Hand hielt er das Schwert seines Meisters, in der rechten sein Eigenes; Klahza'a. Gegenüber von ihm standen Sie, Jäger...Endlich war die Zeit der Rache gekommen...Die Zeit der Vergeltung. Er würde soviele wie möglich von ihnen mit in den Tod nehmen. Die dunkle Aura brach wie eine unkontrollierbare Kraft aus ihm heraus und er spürte den Durst nach Blut, Blut seines Feindes... .

 

Zurück

"Dies ist also nun mein erbärmliches Ende". Slay konnte es selber noch nicht fassen wie naiv er gewesen war, zu glauben, mit nur halber Kraft und ausgelaugt vom langen Marsch, gegen solch eine mächtige Kreatur zu kämpfen. 

"Es tut mir vom Herzen Leid, Meister. Ich habe euch enttäuscht...Die Chance euch zu beweisen das eure Bemühungen nicht umsonst waren... verweht im Wind des Schicksals..." Er schloss die Augen, sog zum letzten Mal die Luft der Freiheit ein und breitete die Arme aus für den ewigen Frieden seiner Selbst.

"Für einen Krieger wie euch hätte ich ein ehrenhaften Tod erwartet!" ertönte eine Stimme. "Ach erspart euch euren Hoh..." Slay stockte, riß seine Augen und starte auf eine schimmernde Klinge auf deren Schneide grünliches Blut herablief und langsam auf seinen Brustkorb tropfte. Seine Gegnerin schaute ihn mit leerem ausdruckslosen Blick an und brach auf der Stelle zusammen als die Klinge rücklings herausgerissen wurde. 

"Gebt euch nicht auf..." es war wie ein flüstern doch gleichzeitig klar und schön wie ein Sommermorgen welcher selbst den dunkelsten Ort auf Erden hell erleuchtet hätte. Verwirrt erhob sich Slay und dreht sich nach allen Seiten um doch er fand nicht was er suchte; Seine Retterin war verschwunden. Ratlos und kratflos sammelte er sein Hab und Gut zusammen, denn er wollte nicht länger als nötig seine Zeit zu vergolden bis noch mehr Feinde auftauchten. Rasch verließ er die Schenke und wurde von der aufgehenden Sonne erwartet. Die dunklen Wolken hatten sich auf und davon gemacht und ließen ein Tal der Verwüstung zurück, denn selbst der stärkste Baum hatte den Lawinen nicht standhalten können. Slay blickte auf ein endloses Gebirge welches sich in jegliche Himmelsrichtungen über Hunderte von Meilen erstreckte. Doch es blieb nun keine Zeit für eine Ruhepause, denn hinter ihm erhob sich der Klage Pass, der wohl gefährlichste Abschnitt seiner langen beschwerlichen Reise. Seine Gedanken ließen ihn nicht gehen doch sein Herz und seine Beine zwangen ihn und so machte er sich auf, in eine ungewisse Zukunft.

"Vater, bitte erzähl weiter, die Geschichte kann doch noch nicht Enden!?". "Oh Nein wahrlich nicht mein Sohn, dies ist nur der Anfang. Unzählige Jahre voller Abenteuer, Frienden, Krieg, Freund und Feind". Vater und Sohn, König und Prinz drehten sich gen Osten und blickten der glühenden, aufgehnden Sonne entgehen.

"Wahrhaftig, dies ist nur der Anfang und nur allein das Schicksal trachtet nach unserem Leid und Glück!".

Nachwort

An all meine Leser, diese kleine Geschichte ist nur ein winziger Auszug aus einem Epos, der immer mehr an Gestalt gewinnt und jeden Tag größer und größer wird. Ich hoffe inständig das vielleicht ein paar mich begleiten werden. Seid geduldig denn eines kann ich euch versichern, dies wird das Abenteuer eueres Lebens.

M.K.J.V.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 15.05.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für meinen Mentor und Lehrer W.Lüth. "Auch wenn der Körper im Boden versiegt, die Seele deiner geliebten Mitmenschen ist immer in deinem Herzen"

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