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Kapitel 1

Das böse Gespenst

 

Das Haus lag in einer kleinen Stadt im Norden von Virginia. Es war ein zweihundert Jahre altes Haus. Wir kauften es , weil es uns gefiel und zogen etwas später mit den Kindern in das Haus ein. Ich machte zu jener Zeit eine Menge durch: die Geburt des zweiten Kindes. Das Kind warerst zwei Monate alt. Mein Mann wurde nach Verginia versetzt. Wir mussten von Oklahoma nach Virginia umziehen. Das alles machte mir zu schaffen. Es war für meinen Mann ein Neuanfang. Wir freuten uns schon auf alles. Doch es sollte alles anders werden. Das Haus war sehr groß und wir wussten nicht, dass es darin spuken würde. Dieses Haus sah etwas zum fürchten aus und ich verschwendete meine Gedanken ein wenig an solche Dinge.

 

Als ich am nächsten Tag allein zu Hause war hatte ich ein mulmiges Gefühl im Bauch, als ob bald etwas passieren würde. Ich ging durch das Haus und hatte ein ungutes Gefühl im Bauch, als ob mich irgentetwas mich beobachten würde. Dieses Gefühl verstärkte sich besonders im oberen Teil des Hauses. Über die Jahre fanden wir heraus, dass das Haus von vielen Gespenstern in Besitz war. Die meisten waren freundlich gesinnt. Einer von ihnen wurde dem Baby gegenüber gewalttätig. Wir mussten etwas unternehmen. Ein Priester schaffte Abhilfe und wir hatten seitdem Ruhe.

 

 Ein dunkler Schatten in der Nacht

 

Ich ging eines Abends mit meinen Mann ins Bett, als der Ärger begann. Wir unterhielten uns noch eine Weile, bis wir einschliefen. Ich wurde plötzlich wach und sah die Gestalt eines Mannes vor unseren Bett schweben und ich weckte meinen Mann. Als mein Mann wach war, war die Gestalt verschwunden. Ich erzählte meinen Mann von der Gestalt und er glaubte mir nicht. In der darauffolgenden Nacht passierte daselbe meinen Mann, nur war es diesmal eine Frauengestalt.

 

Wir kamen zu dem Schluss, dass es in unserem Haus spukte. Am anderen Tag erkundigten wir uns. Es hieß, dass ein Ehepaar vor vielen Jahren in dem Haus ermordet wurden und bis heute keine Ruhe fanden. Wir zogen einen Priester zu rate. Der Priester kannte sich zum Glück mit solchen Dingen aus. Er kam  zu uns nach Hause. Der Priester betete und weihte das Haus vom Dachstuhl bis zum Keller. Seither hatten wir diese Gestalten nicht mehr gesehen. Trotzdem hatte ich an manchen Tagen, vor allem, wenn ich allein zu Hause war, ein mulmiges Gefühl in der Bauchgegend.                             

Kapitel 2

Geister sind Gegenwärtig

 

Als wir vor ein paaar Jahren zu Fotoaufnahmen nach England reisten, war unsere Stammunterkunft ausgebucht. Wir mussten in einem alten Schloss unterkommen. Es handelte sich um eine Jugendherberge, die schon seit Jahren keinen Gast mehr gesehen hatte. Das Schloss hatte sicherlich schon bessere Zeiten gehabt. Die Zimmer waren verschieden eingerichtet. Wir hatten keine andere Wahl gehabt. Es war weit und breit nichts anderes zu finden gewesen. Wir bezogen die Zimmer. Am dritten Tag berichtete Rene, er habe einen Geist auf seinem Zimmer gesehen.

 

Irend jemand hatte sich an seinen Sachen zu schaffen gemacht, denn es war alles auf dem Boden zerstreut gewesen. Wir versuchten Rene zu beruhigen. Marc sagte zu ihm er habe schlecht geschlafen. In der ländlichen Umgebung glaubte man an Geister. Der Fotograf ist sicherlich kein Angsthase, der sich nicht so schnell einschüchtern lässt. Rene saß am Nachmittag an seinen Laptop und er fühlte einen kalten Windhauch in seinen Zimmer. Er fröstelte leicht. Irendwie war ihm mulmig zumute. Er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Marc ging zu Rene ins Zimmer und erkundigte sich, wie es ihm ging. Rene hat rechachiert, dass es vor vielen Jahren auf dem Schloss einen dragischen Unfall gegeben hatte und die Geister deshalb keine Ruhe fanden.

 

 

Mutprobe oder Todprobe

 

Ich Blödmann habe meine Uhr vergesen. Bin ich zu früh oder zu spät? Als ich die anderen sah war meine Frage schon beantwortet. Ich war zu früh da. Ein paar Minuten später war ich schon auf dem Weg. Wenn die Wolken den Vollmond verdeckten lief mir ein schauer über den Rücken. Buhu! Buhu! Was war das? Eine Eule? Ein Uhu? Ich weiss es nicht. Angstvoll schaute ich mich um. Mein Herz klopft, als ich mich an den Film "Der Friedhof"denke. Denn dort spukte es. Da! Was ist das? Ich reisse meine Augen weit auf. Eine Hand?! Ich schreie kurz auf. Ich ging langsam darauf zu. Was ist das? Zitternd streckte ich meine Hand danach aus. Mit geschlossenen Augen griff ich fest zu.

 

Ich weiss nicht wieviel Zeit vergangen ist. Sekunden oder Minuten? Ich weiss es nicht mehr. Langsam öffnete ich die Augen. Eine Wurzel. Ich war erleichtert. Puh! Ich ging weiter bis ich ein Teelicht brennen sah. Ich kletterte über den Grabstein. Schritt für Schritt näherte ich mich dem Teelicht und ich hatte für einen Moment das Gefühl von Geborgenheit. Doch dann war es auch schon wieder weg. Es kam mir wie in einem Traum vor. Ich habe noch nie geträumt. Meine Eltern hatte ich gefragt, wie das sein kann und sie wichen mir immer aus. Ich näherte mich den Grabstein, um zu schauen was darauf stand, damit ich ihn am anderen Tag wiederfand. Doch,... nein! Ich hielt das Teelicht etwas näher an den Stein, für einen Moment hatte ich gedacht.... Mir klappte die Kinnlade runter.

 

Ich musste würgen damit ich wieder Luft bekam. Ich dachte oh mein Gott, denn auf dem Grabstein lass ich meinen Namen. Ich schaute nochmals auf den Grabstein und lass Jack O Neel. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich drehte mich erschrocken um. " Rebeca." sagte ich. "Ja ich bin es." sagte Rebeca leise. "Mit dem Grabstein das wusste ich nicht." "Und was?" fragte ich, obwohl ich mir nicht sicher war. Sie sieht so anders aus, so blass. Sie fährt fort: "Und ich bin auch schon Tod." Ich bekam einen Gänsehaut, denn ich hielt es für einen Scherz. Sie ist so Ernst und nicht der Typ für dumme Scherze. Den träumte ich nie. Meine Mutter sprach nie darüber. Rebeca sagte: "Mir ist das gleiche passiert wie dir."

 

Kapitel 3

Bluterbe

 

Diana

Es war ein brütend heißer Donnerstagnachmittag und ich steckte, wie üblich, im Stau Richtung Süden auf der Kennedybrücke fest, da spielten sie im Radio Diana, und mir war, als würde sich meine ganze Haut zusammenziehen. Diana von Paul Anka. Dieser Song verfolgt mich nun seit fünfzig Jahren, und vermutlich wird das auch so weitergehen. Jedes Mal, wenn ich ihn höre, muss ich mich einfach umschauen, um sicherzugehen, dass mir niemand folgt oder dass mich niemand aus einem schattigen Hauseingang auf der gegenüberliegenden Straßenseite beobachtet. I’m so young and you’re so old ... Er bringt alles zurück: die gläsern Hitze der Vorstädte des südlichen London im Hochsommer, die großen Häuser aus den Dreißigerjahren mit ihren roten Schindeldächern und ihren Tennisplätzen, den Geruch nach dem schalem Bier der britischen Pubs, die schäbige Kleidung und die winzigen Autos. Und diese Dinger, die über die Straßen liefen, dunkel, gefräßig und gnadenlos grausam. Die sich an die Decken klammerten, die Mauern hinaufjagten. Du glaubst zu wissen, wie es ist, Angst zu haben? Du hast ja gar keine Ahnung! Als ich schließlich nach Hause zurückgekehrt war, oben in Kennwood Hill, schloss ich die Eingangstür und stand lange Zeit da, den Rücken dagegen gelehnt, und mein Herz schlug wie ein Schmiedehammer.

 

Das Buntglasfenster oben an der Treppe warf zwei purpurrote Halbkreise aus Licht an die Wand, wie blutunterlaufene Augen. Bei diesem Anblick dachte ich, verdammt, soll die Regierung doch mit mir tun, was sie will, es ist allerhöchste Zeit, dass du die Wahrheit erfährst. Deswegen werde ich dir erzählen, was wirklich im August des Sommers 1957 geschah und welch grässlichem Gemetzel wir uns stellen mussten. Ich werde dir auch erzählen, was hinterher geschah, und das war für mich ein noch größerer Albtraum. Ich habe den Tag des Bösen lediglich vor mir hergeschoben. Früher oder später wirst du vor der Entscheidung stehen, die zu treffen ich mich nie habe durchringen können.

 

Man hat mich von offizieller Seite gewarnt, niemals darüber zu sprechen. Zwei Tage, nachdem ich zurück nach Louisville gebracht worden war, erschien ein junger Mann, ein Spitzel, in einem glänzenden grauen Anzug vor meinem Haus und warnte mich, kein Sterbenswörtchen verlauten zu lassen, nicht einmal meiner Frau Louise gegenüber. Selbst nach all diesen Jahren kann die Regierung mich vermutlich immer noch wegen Verrats der nationalen Sicherheit inhaftieren oder in einem Irrenhaus einsperren lassen, aber sie können mir keine solche Angst einjagen, wie ich sie einen jeden einzelnen Tag in den vergangenen fünfzig Jahren ständig empfunden habe. Weil Vampire einem niemals etwas vergeben.

 


Antwerpen, 1944

 

Captain Kosherick führte mich die untapezierte Treppe des schmalen, unbeleuchteten Gebäudes an der Markgravestraat hinauf, im nordwestlichen Teil der Stadt. Zwei kleine Kinder mit schmutzigen Gesichtern standen in der Tür auf dem zweiten Treppenabsatz, ein Mädchen und ein Junge, und Captain Kosherick sagte zu ihnen: »Euch wird nichts passieren, ja? Versteht ihr? Wir werden jemanden suchen, der sich um euch kümmert.« Hinter ihnen, im Dämmerlicht des Wohnzimmers, saß eine alte Frau in einem durchgesessenen Brokatsessel. Unter ihrer Witwenhaube aus schwarzer Spitze lugte das weiße Haar wild hervor, und ihr Gesicht sah aus wie ein verschrumpelter Kochapfel. »Jemand vom Kinderdienst wird später vorbeischauen!«, rief ihr Captain Kosherick zu.

 

Dann wandte er sich mir zu und sagte: »Taub wie ein verdammter Stock!« »Mevrouw!«, rief ich. »Iemand zal binnenkort de kinderen komen halen!« Die Frau wedelte wegwerfend mit der Hand. »Hoe vroeger hoe beter! Deze familie is verloekt! Niet verbasend dat hij de mensen van de nacht heft gestuurd om het mee te brengen!« »Was hat sie gesagt?«, fragte Captain Kosherick. »So was wie, dass die Familie verflucht sei.« »Na ja, ich glaube, da hat sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Sehen Sie sich das doch mal selbst an!«

 

Er führte mich den Korridor entlang und eine weitere Treppe hinauf. Ich roch gekochten Kohl und einen weiteren Geruch, der wesentlich stärker und eindeutiger war: den Geruch nach Blut. Obwohl Mitte Oktober, war es unnatürlich warm; im Treppenhaus summten und schwirrten grün glitzernde Schmeißfliegen. Am oberen Ende war ein wesentlich kleinerer Absatz, und dann folgte eine Tür mit zwei Mattglasscheiben darin. Die Tür stand halb offen, und noch bevor wir sie ganz aufstießen, sah ich ein Frauenbein auf dem Boden liegen, unmittelbar daneben einen abgetragenen braunen Schuh. Captain Kosherick stieß also die Tür weit auf, sodass ich das Zimmer ganz überblicken konnte.

 

Es war eine Einzimmerwohnung, in einer Ecke stand ein großes Bett mit Eisenrahmen, des Weiteren gab es eine abgeschabte beigefarbene Couch sowie einen hölzernen Lehnstuhl. Über der Spüle befand sich ein kleines, hoch gelegenes Fenster, durch das man den hellgrauen Himmel und die dunklen Türmchen der Vrouwekathedrall aus dem dreizehnten Jahrhundert sah. Neben der Spüle stand ein kleines selbst gefertigtes Regal, darauf eine rot-weiße Packung Tee, ein Mehlgefäß aus blauem Ton, ein Glasteller mit einem winzigen Stückchen Butter darauf sowie drei

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 25.04.2013
ISBN: 978-3-7309-2463-1

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