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Irrtum in einer anderen Welt!!!




Der Wind brachte ihre Frisur durcheinander. Es war ihr gleich. Noch vor 2 Wochen hätte Jenny Pilch jeden ausgelacht, der ihr erzählt hätte, das sie heute in einer Wüste wie dieser, nach Wasser suchen würde und das dies ihr eigentlicher Job werden würde. Sie hatte einen gut bezahlten Arbeitsplatz in einem Supermarkt als geschäftsführende Assistentin. Zugegeben, im Grunde war sie Mädchen für alles, aber sie fühlte sich wohl mit ihrer Arbeit. Ja und sie hatte nicht die geringste Lust an ihrem Leben etwas zu ändern. Jetzt jedoch hatte sich alles wie von selbst geändert.
Ich bezweifele, dass Sie diese Geschichte glauben werden, doch ich versichere, dass sich alles ganz genau so zugetragen hat, so unglaublich, wie es sich auch anhören mag. Ich lernte Jenny in besagtem Supermarkt, Freitagnachmittag vor gut drei Wochen kennen. Mein Name ist Jatt Shattner. Nein nicht Jack. Jatt!
Ich kannte mich in eurer Welt nicht so gut aus und hatte Hunger. Niemand schien in dieser großen Stadt, mit den riesigen Gebäuden und unglaublichen Menschenmengen, zu hungern. Also beschloss ich herauszufinden, wo man etwas zum Essen bekommen könnte. Ich fragte einfach nach einem Ort, an dem man Nahrung bekommen könnte und man gab mir auch freundlich Auskunft. So landete ich also in diesem Supermarkt. Dass der Marktplatz überdacht war, sich sogar in einem, eigens dafür errichteten Gebäude befand, irritierte mich zwar etwas, aber in Betracht der Größe der Stadt, wunderte es mich letztlich doch nicht weit mehr als alles andere, was es dort zu sehen gab. Und das war nicht gerade wenig. Ich hatte wirklich Mühe diese Eindrücke alle zu verarbeiten. Im Gebäude fand ich Unmengen an Lebensmitteln und Kleidung und noch vieles mehr. Und nirgends stand auch nur eine Marktfrau, die die Waren angeboten hätte. Die Menschen gingen an den Regalen entlang und stopften alles in einen Wagen, den sie sich am Eingang ausgeliehen hatten. Ich dachte, dass ich begriff. Meinte das man keine Tauschwaren brauchte und es diese Waren kostenfrei geben würde, also tat ich das dann auch. Ich war so hungrig, dass ich mir das eine oder andere aussuchte, die Verpackung in den Wagen fallen ließ und es an Ort und Stelle verspeiste. Und das Essen war wunderbar. Ich genoss es und fühlte mich wohl. Ich hatte so oder so nichts zum Tauschen gehabt aber das man in einer Gesellschaft so freigiebig mit Nahrungsmitteln sein konnte ließ für mich nur eine Erklärung zu. Diese Welt war so weit entwickelt, das niemand mehr für das Nötigste, was man zum Leben brauchte bezahlen musste. Aber ich hatte gerade diesen Gedanken zu Ende gedacht, als ich eines besseren belehrt wurde. Vor mir bauten sich 2 Männer in weißen Kitteln auf und ihr Ausdruck besagte, das sie gar nicht erfreut waren mich dort anzutreffen. Einer bezeichnete mich als Ladendieb und der andere faselte etwas von Polizei. Ich weiß bis heute noch nicht, was dieses Wort bedeutet. Meine Rettung kam in Form einer Frau. Sie stellte sich mir als Jenny vor und schickte die beiden Männer weg als wären es ihre Untergebenen. Sie waren es sicherlich auch, aber soweit konnte ich ihren Erklärungen noch nicht folgen, verstand aber das sie weit mehr Macht besaß, als so mancher Mann in meiner eigenen Welt. Sie führte mich in einen Raum, der im hinteren Teil des Marktes lag. Alles war so strahlend weiß und so blitzend sauber, was mir nur um so deutlicher zeigte, wie fremd ich hier war.
Jenny fragte mich aus. Warum ich gestohlen hätte und so weiter. Ich sagte ihr das das nicht wahr wäre und erzählte von meinem Hunger und den Leuten, die ebenfalls ihre Wagen vollgepackt hatten. Und endlich fragte sie mich über meine Herkunft aus. Ich denke sie glaubte mir kein Wort, aber ich muss ihr doch so sehr interessant gewesen sein, das sie mich einlud noch etwas mehr zu essen und anschließend bot sie mir einen Schlafplatz an. Ihr Heim war ebenfalls recht groß. Jedenfalls war es groß genug um 10 bis 15 Menschen ein Dach über dem Kopf zu bieten. Sie lebte allerdings allein. Wie ich aber schon erwähnte, auch dies wunderte mich nicht mehr viel. Am Abend erzählte ich ihr von Riva, und wie ich hergekommen war und sie sagte sie würde diese Welt auch gern einmal kennenlernen. Ja und das war der Anfang einer Geschichte, welche bis jetzt noch nicht zu Ende war.
In der ersten Nacht schüttelten mich Alpträume und ich erwachte immer wieder schweißgebadet. Jennys Welt machte mir mehr zu schaffen, als ich wahrhaben wollte. Und ich hatte Angst. Angst nicht mehr nach Hause zurück zu finden. Jennys Anwesenheit linderte diesen Schmerz, den sie Heimweh nannte, ein wenig. Ich spürte genau das Sie mich für verrückt hielt, aber sie beschäftigte sich mit mir und lehrte mich das eine oder andere, damit ich besser in Ihrer Welt klarkommen würde. Sie setzte sich für mich ein und erwartete keinerlei Gegenleistung. Selbstlosigkeit in solchen Dingen war auch in meiner Welt nicht selbstverständlich und ich nahm nicht an, dass es in ihrer so war. Ich war ihr sehr dankbar. Selbstredend sprachen wir viel Miteinander und sie genoss es regelrecht, meinen Geschichten, zuzuhören. Abends zündete sie ein Feuer in ihrem Kamin an, vor dem wir dann die eine oder andere Flasche Wein tranken und ich erzählte.

Wie ich in Jennys Welt kam!!!




Eines wirklich schönen Abends saßen wir wie gewöhnlich auf einem dicken Fell (jedenfalls sah es so aus und fühlte sich auch so an) vor dem Kamin auf dem Boden und Jenny fragte wie beiläufig:
„Sag mal, wie ist es eigentlich passiert? Du erzählst von deiner Welt, als wäre es selbstverständlich, dass sie existiert, nur wie bist du in meine Welt gekommen? Ich akzeptiere ja, dass deine Welt existiert und ich verlange auch keine beweise von dir. Aber du musst doch irgendwie hergekommen sein. Ein Tor, eine Verschiebung der Realitäten, Zauberei oder was auch immer. Dass du dich hier nicht auskennst und dich nicht ohne meine Hilfe zurechtfinden würdest, das erkennt ein Blinder mit einem Krückstock. Aber es erklärt dann dein hier Sein auch nicht. Jeder andere hätte dich in ein Irrenhaus stecken lassen.“, sie lächelte mich zuckersüß an und ich begann zu erzählen, was geschehen war.



Ich habe ein kleines Häuschen am Meer. Genau so, wie mir eure Welt als eine Welt voller Wunder erscheint, so würdest du unsere Welt als eine Welt voller Wunder sehen. Denke ich jedenfalls. Ich habe gemerkt das bei euch Magie nicht unbedingt zu den normalsten Dingen zählt, ganz im Gegensatz zu unserer Welt. Magie ist Bestandteil unseres täglichen Lebens. Bei der Arbeit, beim Spiel, wenn wir feiern oder trauern. Jeder Tag ist ein Tag im Umgang mit Magie. Und dieser Umgang will erlernt werden. Wir haben dazu Schulen die wir schon als Kinder, die die dritte Jahreszeit erlebt haben, beginnen und die wir niemals wieder wirklich verlassen. Wir machen Pausen in unseren Studien über Magie aber wir hören nie auf zu lernen und das Zentrum dieser Lehren sind unsere Schulen. Ja natürlich lernen wir in diesen Schulen auch andere Dinge aber die Magie ist immer vorhanden. Immer und überall. Ganz wichtig ist ein Fach, das ihr vielleicht Ethik nennen würdet. Bei uns hat es keinen bestimmten Namen, weil wir diese Werte immer und immer wieder, in jedem Unterrichtsfach aufgetischt bekommen. Ich vermisse die Schule sehr. Sie ist ein zentraler Punkt unserer Gesellschaft. Auch Neuigkeiten werden dort ausgetauscht oder Briefe übergeben, die dann andere Schüler zu ihrem Bestimmungsort bringen. Wir haben kein Postsystem wie ihr es habt, verstehst du? Bei uns geschieht alles irgendwie über die Schulen.
Nun gut. Da du ja wissen möchtest, wie es geschehen konnte, das ich hier bei dir gelandet bin, will ich jetzt auch langsam auf den Punkt kommen. Bei euch gibt es einen Zweig von Gelehrten, der sich mit Erfindungen oder den Naturgesetzen auseinandersetzt und Dinge herausfindet, die sonst noch niemand kennt, aber die am Ende wohl jeder lernen kann. Natürlich gibt es so etwas bei uns auch. Die Menschen, die sich damit beschäftigen, also die Wissenschaftler, die nennt man bei uns Magister. Früher nannte man sie bei euch wohl auch so aber euer geschichtlicher Verlauf zeigt, das dies irgendwann einmal geändert wurde. Ich verstehe es zwar nicht ganz aber es ist wohl so.
Weißt du? Auch bei euch gibt es eine Art von Magie, aber ihr benutzt sie nur unterbewusst und somit nimmt die Magie selbst nicht so einen Stellenwert ein wie Bei uns. Nein im Gegenteil. Ihr leugnet sie weg und stellt die Menschen, die daran glauben wollen als hmmmm... sagen wir mal etwas verrückt hin. Aber zurück zu den Magistern in meiner Welt.
Eines Tages fanden unsere Magister (sein Name ist Olm) heraus, dass die Welt, in der wir lebten, nicht die Einzige war und das es nicht nur die Sterne gab, die Raum und Zeit zu einer erklärlichen Einheit verbanden, sondern dass es außerdem auch noch parallel existierende Welten gibt. Welten die unserer eigenen Welt zwar ähnlich sind aber die sich dennoch grundlegend von ihr unterschieden. Eben Welten wie deiner. Wie das Ganze ausgesehen hat, weiß ich nicht so genau. Ich wurde aber eines Tages von einem Magister, den ich sehr gut leiden mochte, zu einem Experiment eingeladen. Einem Experiment, das vorsah eine dauerhafte Brücke in andere Welten, zu schaffen. Alles lief wunderbar, und als die Brücke dann endlich stand, wussten wir nicht, ob diese Brücke in beide Richtungen verlief und so traute sich auch niemand den Weg über die Brücke zu beschreiten. Und meinem Lehrer war es nicht gestattet, da die Lehrer das Herz unserer Schulen waren, oder sind. Meine Welt ist ja nicht weg und ich denke ich kann noch hoffen, irgendwann wieder zurückkehren zu können. Ich hoffe ich finde die nötige Hilfe dafür.
Da sich niemand bereit erklärte und ich nachzudenken begann, keine Hinterbliebenen zu haben und neugierig genug war, um dieses Wagnis einzugehen, trat ich vor und meldete mich freiwillig. Wie du siehst, ging das Experiment nicht schief, nur weiß auf der anderen Seite niemand etwas davon. Mit „anderer Seite“ meine ich meine eigene Welt. Wir könnten theoretisch eine Brücke zwischen unseren Welten schlagen und mit Koordinaten im ... ja wie könnte man diesen Raum zwischen den parallelen Welten nennen? Äther? Ich glaube im Internet gelesen zu haben, das ihr, für einen unbekannten Raum den ihr euch nur vorgestellt habt, und der eure Welt umgibt, den Namen „Äther“ einmal verwendet habt. Nennen wir diesen Raum einfach Äther, denn wir selbst, haben ihm noch keinen Namen gegeben. Wir könnten mittels Koordinaten diese Welt mit unserer über ein weiteres Tor verbinden. Niemand hat allerdings daran gedacht, dass ich auf eine Welt ohne ein Grundwissen über Magie, landen würde und so bin ich dann bei dir gestrandet. Ja so kann man es wohl nennen. Ein Schiffbrüchiger ohne Schiffbruch erlitten zu haben. Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich darüber lachen. Mein eigenes Wissen über Magie ist nicht groß genug um ein Tor erschaffen zu können. Das Problem ist zu deutlich, um es nicht erkennen zu können. Ich kann zu diesem Zeitpunkt wohl nicht zurück und ich hoffe das vorerst keine weitere Person die Brücke beschreitet. Möglicherweise hält Magister Olm mich auch für tot und hat die Brücke wieder eingerissen. Aber das glaube ich nicht. Er wird eher weiter forschen und versuchen von meiner Welt aus eine Brücke aufzubauen, die in beide Richtungen zu beschreiten ist. Das würde bedeuten, dass ich so lange, bis ihm dies gelingt, wohl hier gefangen bin. Andererseits wäre es nicht schlecht, wenn ich Magister Olm von hier aus irgendwie unterstützen könnte. Irgendwie.



Jenny hatte mich, während ich erzählte, nicht ein einziges Mal unterbrochen und mir aufmerksam zugehört. Nicht wie jemand, der mir nicht glaubte. Sie war wirklich interessiert und das beruhigte mich auf eine gewisse Art und Weise. Und dann weckte sie meine Neugier, als sie selbst über etwas zu berichten begann, und brachte mich zum Staunen und ich begriff, dass unsere Welten sich vielleicht ähnlicher waren, als wir beide es vorher vermuteten.

Quantenphysik und Magie oder Jenny lernt Magie!




„Hast du schon mal im Internet nachgelesen?“ Mit einem Mal war es, als wenn Jenny sicher sein würde, dass in ihrer Welt die Themen, Parallelwelten oder weitere Dimensionen, ebenfalls mit großem Interesse betrachtet werden. Es gab viele renommierte Wissenschaftler, die auf diesem Gebiet forschten. Einige waren Physiker andere nannten sich Quantenmechaniker oder auch Quantenphysiker. Jenny wusste nicht so viel darüber, das sie mir selbst tatsächlich hätte helfen können, aber diese neue Möglichkeit weckte eine ebenso neue Hoffnung in mir.
Wir sprachen den ganzen Abend miteinander und wogen die Möglichkeiten ab. Jenny machte Notizen in einer Schreibweise, die mir völlig unbekannt war. Im Internet fanden wir die nötigen Informationen, mit welchen Wissenschaftlern wir Kontakt aufnehmen müssten. Wie wir das anstellen würden, war mir noch nicht vollkommen klar, aber Jenny war sichtlich bereit mir tatsächlich zu helfen und ich spürte, dass Sie mich nicht mehr für so verrückt hielt, wie ich es anfangs vermutete. Es war draußen lange dunkel geworden und wir wurden müde. Jenny stellte den Computer ab, den wir benutzten, um uns in das Wissen dieser Welt zu graben, aber trotzdem nicht wirklich etwas Brauchbares fanden. Gut, wir bekamen auf diesem Weg Hinweise, wie wir weiter vorgehen konnten, allerdings waren wir nicht viel schlauer als vorher.
Jenny entzündete einige Kerzen, wie sie diese kleinen Zimmerfackeln nannte, und ihr Licht tauchte ihren Wohnraum in ein weiches Licht, das mir Ruhe und ein Gefühl von zu Hause gab. Zwar war es nicht wirklich meine Heimat, aber ihr viel es nicht sonderlich schwer dieses Gefühl zu erzeugen.
„Ich sehe, du kennst dich schon ein wenig mit Magie aus", sagte ich anerkennend, obwohl ich eigentlich sagen wollte, dass wir wohl besser nun schlafen gehen sollten. Jenny schüttelte allerdings mit dem Kopf und öffnete noch eine Flasche ihres wirklich leckeren Weines. In meiner Welt wäre dies ein Luxus, den sich nur die Reichen und einflussreichen Leuten, hingeben konnten. Der Wein wirkte sehr stark, aber ich genoss das Getränk dennoch reichlich. Wer weiß, wann ich es jemals wieder trinken dürfte.
„Nein. Mit Magie kenne ich mich garantiert nicht aus. Ich verstehe nur, wie man es sich gemütlich macht. Eine Atmosphäre schaffen, in der man sich wohlfühlt.“
„Aber ... Verstehst du nicht? Auch dies ist Magie. Magie ist keine Zauberei, Zauberei sind Illusionen, Lügen, die zwar auch im Nachhinein eine gewisse Magie zulassen, aber dennoch ist Zauberei keine Magie. Zauberei täuscht nur etwas vor, von dem man letztendlich nicht versteht, wie es geschieht. Magie ist anders. Magie ist eine Wissenschaft. Magie folgt gewissen Grundregeln. Ihr würdet diese Grundregeln vielleicht Naturgesetze nennen. Naturgesetze sind die Grundlagen, und wenn ich nicht genau wüsste, dass ihr eure Magie nicht bewusst nutzt, dann hätte ich jetzt behauptet, dass du eine großartige Magierin abgeben würdest.“
„Das ist dein Ernst, nicht wahr?“, antwortete Jenny und sah ihn mit staunenden großen Augen an, die nach kurzer Zeit aber eher verblüfft wirkten als staunend. Dann schien es sie verlegen zu machen, als ich ihr zu nickte, um ihre Frage damit zu bestätigen. Sie wurde rot und sah weg. Sah ins prasselnde Kaminfeuer und sah eine Weile lang nachdenklicher aus als vor wenigen Augenblicken.
„Hättest du etwas dagegen, mir beizubringen, wie Magie funktioniert? Ich meine ... so, dass ich sie bewusst verwenden kann?“
„Das, was ich weiß gebe, ich gern an dich weiter. Kein Problem.“
„Fantastisch. Und ich dachte diese ganze Sache ist nur eine weitere Fantasiegeschichte. Doch du müsstest schon ein außerordentlicher Schriftsteller sein, um sich so etwas auszudenken. So ein wenig mehr als übergeschnappt. Aber so wie du erzählst, mit so viel Gefühl, da muss ich dir einfach glauben. Du steckst praktisch so tief in der Geschichte drin, dass sie einfach der Wahrheit sein muss.“
„Ist es ja auch. Ich hätte mir selbst auch nicht geglaubt, wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre, aber ich bin glücklich, das ich dir die Geschichte, wie sie wirklich war, erzählen durfte und du mir auch mit Interesse zugehört hast. Das war mir wirklich wichtig.“
„Nicht nur dir, Jatt. Mir auch. Ich hätte mich wahrscheinlich ewig gefragt, ob du tatsächlich verrückt gewesen bist, oder die Wahrheit gesagt hast, als du von Parallelwelten gesprochen hast, wenn ich den Notarzt gerufen und der dich dann in eine Anstalt für psychisch Kranke eingewiesen hätte", sagte sie und zwinkerte ihn gleichzeitig zu.
„Ich bin mir zwar nicht sicher, was das für eine Anstalt ist, aber ich hab so das Gefühl, das es nicht sehr angenehm ist. Es hört sich so nach EINSPERREN an.“, ich lachte etwas darüber, hatte aber nicht wirklich ein Gefühl dabei lachen zu müssen. Auch Jennys Gesichtsausdruck blieb eher ernst. Sie kam stattdessen wieder zum Thema zurück. „Womit sollen wir morgen beginnen?“
„Ich würde vorschlagen, wir Frühstücken erst einmal und dann rufen wir die Universitäten an, an denen eure Magister ..., Magier ääähm Lehrer der Wissenschaften unterrichten. Möglich das Wir schon morgen den ersten Kontakt besuchen können. Was hältst du davon, wenn wir jetzt schlafen gehen und uns ausruhen? Vielleicht wird der Tag morgen etwas anstrengend ...“
„Nichts. Wir trinken erstmal den guten Wein aus. Es wäre eine wirkliche Verschwendung ihn weggießen zu müssen, wenn wir die Flasche einfach offen stehen lassen.“
Also tranken wir noch ein paar Gläschen und legten uns danach schlafen. Ich im Wohnbereich und Jenny in ihrem Raum, den sie Schlafzimmer nannte. Ein wenig war ich enttäuscht, dass sie mich nicht einlud, bei ihr zu schlafen. Ich war ja schon einige Wochen da und hätte ihr vielleicht so etwas Freude bereiten können. Aber ich erinnerte mich dann doch schnell wieder daran, das in dieser Welt andere Sitten herrschten und ich mein gewöhnliches Umfeld sicher nicht auf das Ihre übertragen konnte, oder besser gesagt es auch nicht tun sollte.

Strahlendes Wetter und wertvolles Wissen




Am nächsten Morgen hatte ich einen entsetzlich schweren Kopf und er schien nicht wirklich mir zu gehören, aber mir blieb nichts weiter übrig als es, zu ertragen. Der Gedanke lockte ein lächeln auf mein Gesicht. Es war aber mehr ein gequältes Lächeln als das eines frischen erholten Menschen, der so eben aus dem Bett gekrochen ist.
Jenny stand schon in der Küche und pfiff ein Liedchen vor sich hin. Die Melodie war mir gänzlich unbekannt, hörte sich aber fröhlich an. Also anders, wie ich mich fühlte.
„Meine Güte, Jatt. Bist du mit einer Lokomotive kollidiert?“, lachte sie mich an, aber ich begriff nicht sofort, was sie damit gemeint hatte, und brummte nur zur Antwort.
„Wieder Morgenmuffel? Komm trink erst einmal einen Kaffee. Wir haben noch einen verdammt langen Tag vor uns. Ich habe mir erlaubt schon einmal bei der Uni anzurufen und habe ein paar Termine mit ein paar ECHTEN Persönlichkeiten herausholen können.“
Kaffee. Dieses Getränk war mir fremd. Exotisch aber köstlich. Gut, wenn man es mit etwas Zucker und Milch verfeinerte. Schwarz war er mir zu bitter. Aber wir ließen uns nicht all zu lange Zeit. Die Angst in mir schien mich zu einer Lösung hin zu drängen. Die Angst möglicherweise nie wieder nach Hause zurück kehren zu können. War es möglich? Könnte es sein, das ich nie wieder zurück könnte? Wie sollte ich nur in dieser, mir völlig fremden Welt überleben? Weiterleben ohne ...?
Verdammt. Ich wollte wieder nach Hause. Und wie mich meine Angst trieb, schien Jenny irgendwie zu spüren.
„Mach dir nicht so große Sorgen, Jatt. Die Leute, mit denen wir sprechen werden, sind erstens sehr klug und verstehen auf ihre Art, vielleicht genau so viel von Magie wie du. Vielleicht sogar mehr. Sie nennen es nur anders. Für Sie sind es Phänomene der Natur, Naturgesetze und physikalische Größen. Aber alles in allem wird es, glaube ich, nicht sehr große Unterschiede geben.“
Aber damit irrte sie sich. Es gab gewaltige Unterschiede. Dinge, von denen sie nicht die geringste Ahnung hatte. Doch eine Chance war eine Chance und ich wäre einfach nur dumm, wenn ich sie verstreichen lassen würde und so war ich Jenny einfach nur dankbar, dass sie für mich da war. Dass sie nicht dafür sorgte, mich in einer von diesen Irrenanstalten oder Klappsmühlen, Sanatorien oder wie auch immer man sie nannte, unterzubringen. Sie nahm es, wie selbstverständlich hin. Meine Existenz. Meine Geschichte und meine Persönlichkeit. Sie zeigte nicht die geringsten Anzeichen für Misstrauen mir gegenüber und ich begann mich zu fragen warum? Doch ich verscheuchte den Gedanken so schnell, wie er mir gekommen war, und lenkte mein Bewusstsein wieder auf die Dinge, die vor mir lagen.
Sie parkte das Fahrzeug mit dem Wir zur Universität gelang waren auf einem abschüssigen Platz und wir legten noch ein gutes Stück des Weges zu Fuß zurück. In einem Park, der die Stätte des Lehrens und Lernens umgab (es erinnerte ein wenig an unsere Magistratenschule), trafen wir Professor Einstrohm. Seines Zeichens führender Wissenschaftler auf dem Gebiet der Quantenphysik, welcher sich allerdings allerhand Feinde gemacht hatte, weil er mit der konventionellen Vorgehensweise der Wissenschaft brach und eigene, sagen wir mal alternative Wege, beschritt. Jenny hatte Einstrohm vorgeschlagen, weil er sich mit parallelen Universen beschäftigte und davon überzeugt zu sein schien, ein Gerät entwickeln zu können, mit dem es ihm gelingen sollte, diese fremden Welten, welche praktisch neben uns existieren, zu besuchen. Er hatte ja keine Ahnung, wie nahe dran er war. Ich selbst hatte keine Ahnung, dass ich nur noch einen Katzensprung von zu Hause entfernt war. Wenn da nicht ein paar kleinere Hindernisse zu überwinden waren. Hindernisse wie Diebe, Terroristen oder andere, die die Gedanken des Professors für sich beanspruchen wollten. War es wirklich so klug, Kontakt mit anderen Welten aufzunehmen? Jenny machte mich auf eventuelle Probleme dieser Art aufmerksam, aber wie immer verstand ich nur die Hälfte von dem was sie mir sagen wollte. Diese Probleme gehörten schließlich nicht in meine Welt sondern in ihre. Oder nicht? Was, wenn wir eine Brücke schaffen, in der jeder wie es ihm beliebt, von der einen in die andere Welt wechseln kann? Würden wir nicht mehr Probleme schaffen, als wir zu lösen erhoffen? In, wie weit ist, es wichtig seinen Wissensdurst zu stillen. Ab wann schaden wir uns selbst oder noch schlimmer, schaden wir vielleicht auch anderen, durch unser Handeln? Ich schob diese Gedanken auf, um sie später anzusprechen. Ethische Probleme? Verdammt. Wenn die Ethik mich daran hinderte, nach Hause zu kommen, konnte sie mich mal.
Professor Einstrohm begrüßte uns überaus herzlich. Er war ein kleiner rundlicher Mann mit einer kleinen runden Brille, einem grauen Schnauzbart und einem für ihn einfach viel zu großen Mantel. Aber er erinnerte in seiner Art stark an unsere Herren Magister und ich muss zugeben, dass ich ihn statt mit seinem Titel „Professor“ einige Male fast mit Magister Einstrohm angesprochen hätte. Er merkte es wohl, denn er konnte sich ein Schmunzeln kaum verkneifen. Ich mochte ihn auf Anhieb und irgendwie wusste ich, dass dieser Mann der einzige Wissenschaftler war, dessen Termin wir heute wahrnehmen würden und der mir helfen könnte.
„Miss Pilch. Wie schön sie zu sehen. Sie haben am Telefon ja ein interessantes Thema angeschnitten. Ich hatte den Eindruck, dass sie sich eingehender mit mir darüber unterhalten möchten. Aber wo sind meine Manieren. Auch Ihnen meinen Dank für Ihren Besuch. Wenn Miss Pilch wahrhaftig von Ihnen überzeugt ist…, aber kommen sie doch erst einmal herein. Der Tee ist gleich fertig und wir können uns in Ruhe unterhalten.“
Mit einer ausholenden und gleichzeitig einladenden Geste bat er uns in seine geräumige Universitätswohnung. Ich sah mich staunend um. Diese Wohnung war für mich mehr als ein Schloss oder ein Reliquienschrein, in dem unermesslicher Reichtum in Form von Büchern aufgereiht war. Eine Bibliothek größer als die der Schule meiner Heimat. Ich konnte mich gar nicht sattsehen. Der Professor bemerkte meinen staunenden Blick und flüsterte mir, zweifellos mitfühlend aber gleichzeitig dermaßen ausweichend zu, sodass kein Zweifel für mich darüber bestand, dass er mir mein Staunen nicht mehr peinlich zu sein brauchte: „In so schöner weiblicher Begleitung, bin ich auch immer ganz durcheinander.“ dann gluckste er etwas und kicherte. Jenny hatte den Satz sehr wohl mitbekommen, wurde ein wenig rot und lächelte uns beide dann keck an und sagte selbst lächelnd: „Soso. Eindeutig eine Verschwörung.“
„Bitte, wie soll ich sie anreden? Ich bin etwas unsicher. Bevorzugen sie Mr. Shattner, Herr Shattner oder einfach Jatt? Ich bin wohl etwas eingerostet, einen ersten Kontakt herzustellen. Oh, verzeihen Sie, meine Liebe Jenny.“ er wendete sich zu ihr um, als er zu ihr sprach, „Den ersten Kontakt stellten sie her.", sein gütiges Lächeln und seine zuvorkommende Art ließen praktisch alles verzeihen. Doch ich spürte da etwas, das wie Unsicherheit wirkte. Unsicherheit, ob er mir wohl glauben durfte, nur aufgrund der Aussage einer seiner Schülerinnen? War sie eine Studentin? Ich hatte Jenny nie gefragt. Ich nahm mir vor, es nachzuholen.
„Bitte sagen sie einfach nur Jatt. Keine besondere Anrede, kein besonderer Titel. Einfach nur Jatt.“
Erst jetzt reichten wir uns freundschaftlich die Hände.
Wenn die Geschichte bisher von Dingen nur so angefüllt zu sein schien, als wenn sich ein Zufall auf den Nächsten reihen würde und die Dinge gleichzeitig merkwürdiger aber trotzdem interessanter zu werden schienen, so überraschte mich die folgende Szene nun wirklich als Jenny aussprach: „Wir sind zu dritt. Jatt kennt unser Geheimnis zwar nicht, aber er wird es sicherlich auch niemandem erzählen. Jatt. Der Professor ist mein Vater. Wir halten es vor der Studentenschaft nur geheim, weil ich ihn darum bat. Ich habe meine Gründe dafür. Oder sagen wir, ich hatte meine Gründe.“
„Wie sind die aufgehoben?“, fragte der Professor verblüfft.
„Nur aufgeschoben, Pappilein.“ sagte sie lächelnd und küsste ihn liebevoll auf seine Nase.
„Wie du meinst. HAHA", lachte er laut auf und prompt wurde ihm sein Ausbruch durch einen Blick ihrerseits gewürdigt, der vor Missbilligung nur so strotzte, aber ihre Augen hatten auch etwas Belustigtes in sich und man merkte, sie kannten – sie liebten sich. Professor Einstrohm zog übertrieben den Kopf ein und zog sich etwas zurück, bevor er in meine Richtung verschmitzt zum Ausdruck gab: „Frauen. Sie muss man eben lieben.“
Ich beobachtete das Geschehen mit Genuss. Warum? Weil die beiden auf eine seltsam rüde Art sehr liebevoll miteinander umgingen und trotzdem ernst aber auch humorvoll blieben. Auch mir zauberte diese Szenerie ein verschmitztes Lächeln ins Gesicht. Auch das ist Magie, dachte ich.
Eine Bedienstete brachte uns dann den Tee. Wir hatten es uns inzwischen hinter dem Gebäude, mit Blick auf den Universitätspark in der Sonne auf einer Terrasse bequem gemacht. Es war herrlicher Sonnenschein. Wir füllten mit der herrlichen Luft unsere Lungen und seltsamerweise fühlte ich mich in Gesellschaft dieser beiden Menschen so wohl, als würde ich auf meiner eigenen Veranda sitzen und den Tag genießen. War das alles noch ein Zufall?, dachte ich, aber sprach mehr oder weniger, aus was ich fühlte und irgendwo in meinem Inneren, zumindest auf unsere Situation bezogen, auch sehr wohl wusste: „Es gibt keine Zufälle.“
„Wie bitte?“, fragten Jenny und Einstrohm wie aus einem Mund. Jenny sprach es aus. „Genau das habe ich gerade gedacht.“
„Ähm, ja. Das wollte ich auch grad sagen", sagte der Professor, der trotz seines hohen Bildungsgrades nun tatsächlich ein wenig mehr als nur verdattert aussah. „Ich denke wir sollten uns unterhalten", schlug er plötzlich sehr ernst vor und es wurde ein sehr, sehr langes Gespräch.


Esoterische Ethik und wissenschaftliche Magie?




Einstein hat es durch seine Formel e gleich mc zum Quadrat auf den Punkt gebracht. Alles besteht im Grunde aus demselben Material, wenn man es denn so nennen kann. Nämlich Energie. Spaltet man die Dinge, woraus sie auch bestehen sollten, so lange auf, bis es nichts mehr zum Aufspalten gibt, würde am Ende nur das eine übrig bleiben. Die Energie aus denen die Dinge bestanden hatten.
In den Gesetzen der Magie, kommt man zwangsläufig zum selben Ergebnis. Punkt für Punkt brachten wir in einem Gespräch, welches die gesamte Nacht dauerte, Themen aus Religionen, wissenschaftlichen Erkenntnissen, und eben mein Wissen über die Magie zusammen um letztendlich zu dem einen Schluss zu kommen, dass alles im Grunde dasselbe ist und wir diesen Dingen gerad nur andere Namen gegeben haben. Ansichten ähneln sich nicht nur, sondern überlagern sich und so brachte dieser gute Professor mir vieles bei, was mir meine eigenen Magister wahrscheinlich nie würden beibringen können. Meine eigenen Erkenntnisse allerdings würde ich den Menschen dieser Welt, wahrscheinlich nicht einmal versuchen wollen näher zu bringen. Vermutlich mit einigen Ausnahmen, wie den Herrn Professor und seiner lieben Tochter, aber alles in allem sah ich, das diese Welt auf keinen Fall ein Platz für die Art der Magie war, mit der wir in unserer Welt umzugehen gewohnt waren. Umgekehrt könnte ich die Menschen bei uns sicherlich nicht auf das technische Niveau dieser Welt bringen, denn unsere Art zu leben würde dem gänzlich, von Grund auf widersprechen.
Ich begann darüber nachzudenken, ob es ethisch überhaupt von mir zu verantworten wäre, zurück in meine Welt zu kehren, um den Menschen dort zu zeigen das Reisen in andere, parallele Dimensionen, in uns fremde Welten, möglich sind. Möglich in so fern, dass man auch wieder zurückkehren kann um dann eine dauerhafte Brücke zwischen Völkern zu schlagen, die von Natur aus eigentlich getrennt bleiben sollten. Was würden wir letztendlich aus dem Gefüge aus Raum und Zeit machen. Wäre es möglich, das diese Brücken die wir mit unserer Magie anstreben am Ende mehr zerstören als das es Vorteile für uns bringt? Durfte ich dieses Risiko, dieses Wagnis eingehen? Oder hatten meine Bedenken vor dem Universum keinen Bestand? Waren sie unwichtig und würde sich am Ende alles von der Natur selbst regeln? So wie es seit unglaublich langer zeit schon immer der Fall war? Meine Fragen und Bedenken flossen allmählich in eine Richtung, an deren Ziel ich niemals Antworten finden würde, also sprach ich zunächst mit Jenny darüber, und weil sie selbst zu unsicher mit dem Thema umging, anschließend auch mit Professor Einstrohm. Aber letztendlich zeigte sich, dass sie meine Bedenken verstehen konnten und mir auch helfen, wollten nach Hause zurückzukehren, allerdings die Entscheidung es tatsächlich auch zu tun doch ganz allein bei mir lag.

Wir arbeiteten selbstverständlich an einem Weg, das Tor wieder zu öffnen. Aber wir würden es erst tun, wenn ich mich dazu entscheiden würde. Die Verantwortung, die somit auf mir lastete, war immens und so bat ich die Beiden um eine Bedenkzeit. Bedenkzeit, die meine Bedenken allerdings nicht auflösten. Ich befand mich in einer Welt, die ich nicht verstand und die mich fast um Meinen brachte, aber hatte nun mehr Angst davor zurückzukehren und eine Katastrophe auszulösen, als das mich mein Heimweh zur Rückkehr drängte. Was sollte ich also tun? Was DURFTE ich tun? Ich begriff allmählich, dass ich durch diese Reise, auch wenn ich zurückkehren konnte, dennoch hier gefangen war. Wie würde mein Leben in Zukunft aussehen?

Die nächsten Jahre mit Liebe und Magie




Die Jahre zogen dahin und wie das Schicksal es wohl wollte verliebte ich mich über diese Zeit in Jenny. Es dauerte aber noch eine geraume Zeit, bis ich den Mut fand, ihr meine Gefühle einzugestehen. In der Zwischenzeit arbeitete ich mit ihrem Vater an seinen eigenen Forschungen. Meine Kenntnisse über die Magie meiner Welt halfen ihm anscheinend mehr über die Physik seiner eigenen Welt, herauszufinden. Wie auch immer. Ich verstehe nicht viel von quantenphysischen Dingen und versuchte mein Dasein hier so weit es mir möglich war zu genießen. Wenn man den Umstand außer Acht ließ, dass ich quasi meine ganze Existenz verloren hatte, ging es mir doch den umständen entsprechend, recht gut. Das redete ich mir jedenfalls ein. Eines Abends jedoch stellte ich fest, dass es mir nicht genug war. Ich war irgendwie in mich gekehrt und traurig. Jenny fand mich allein vor dem Kamin sitzend in ihrer Wohnung.
„Was ist mit dir?“
Sie sah mir an das etwas nicht stimmte. Ich sah sie an. „Ich weiß nicht. Vielleicht ist es nur Heimweh. Aber vielleicht ist es auch mehr.“
„Mehr?“, Jenny hatte sich zu mir gesetzt und rückte noch ein Stückchen näher. Näher als sie es normalerweise getan hätte und mein Herz begann mir wie wild, in meiner Brust zu hämmern.
„Ich... Nun ich ...“, stotterte ich und wich schließlich ihrem Blick aus, aber sie nahm mein Gesicht zwischen ihre kleinen zarten Hände, drehte es in ihre Richtung, um mir in die Augen sehen zu können, dann strich sie mir wie beiläufig eine Haarsträhne aus der Stirn und sagte nur: „Ich auch.“
Es war auf einmal alles so klar. Ich hatte sie gefunden und sie wollte mich. Zärtlich strich ich ihr über ihre Wange und sie lächelte mich so strahlend an.
„Ich glaube, jetzt ist alles wieder in Ordnung", sagte ich, und noch bevor ich es verhindern konnte, sah Sie wie sich eine Träne des Glücks aus meinem Augenwinkel stahl und küsste sie weg.
Was an dem Abend noch geschah, liebe Freunde, das fällt wohl unter den Begriff Privatsphäre. Aber lasst es euch von jemandem sagen der es mit Sicherheit weiß. Solltet ihr einmal in die Lage geraten, alle Brücken hinter euch einreißen zu müssen, aus welchem Grund auch immer. Wenn ihr wirklich sicher seid, dass es sich lohnt, besonders, wenn ihr spürt, jemanden gefunden zu haben, mit dem ihr euer Leben verbringen möchtet, dann tut es. Die Liebe ist etwas so Eindrucksvolles auf der man wirklich alles Aufbauen kann. Aber achtet darauf, dass ihr euer Werk, welches ihr so mühsam mit euren Händen erschaffen habt, nicht mit dem Hintern wieder umreißt und euch so ein leben voller Schönheit und Glück verbaut. Dies war meine Geschichte, einer Reise aus einer Welt voller Magie in eine neue magische Welt voller Wesen, die es nicht einmal erkennen.

ENDE!
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Impressum

Texte: (c)opyright der Illustration mit freundlicher genehmigung von Amygdela´s Atmosphere (http://amygdela.com) - Text: Frank Schneider
Tag der Veröffentlichung: 13.10.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für all jene, die mit dem Herzen lesen, statt nur mit den Augen!

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