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Ein Marktplatz und ein Überfall

„Kinea kannst du heute vielleicht mit auf den Markt gehen?“

Das angesprochene Mädchen drehte sich nach der Stimme um und sah in ein mit blond umrahmtes junges Gesicht.

„Natürlich, was braucht Katharina denn alles?“ Das Mädchen streckte Kinea einen Zettel hin. „Da schau. Meine Mutter hat ihn für uns geschrieben.“

„Das ist aber sehr viel! Macht Katha damit für uns ein Festessen?“ Sina, das Mädchen lächelte.

„Deshalb habe ich dich ja gefragt. Alleine würde es viel zu lange dauern.“ Kinea lächelte zurück.

„Ok.“ Sie wollte bereits weiter gehen.

„Ach ja, wann gehen wir denn los?“, fragte sie noch schnell.

„Gleich nach dem Mittagessen. Ok?“

„Ja bis dann.“ Sina lief die Treppe hinauf in ihr Zimmer. Kinea sah ihr kurze Zeit nach, doch dann drehte sie sich ebenfalls um und ging über eine kleine Treppe in einen Garten. Er war zwar nicht sehr groß, aber es genügte ihr. Sie setzte sich unter einen Baum und dachte nach. Sie war schon lange nicht mehr hier gewesen. Sie hatte in letzter Zeit immer Katherina, Sinas Mutter, im Haushalt geholfen. Auf einmal fiel ihr die Aufklärung von ihrer Herkunft ein. Es war schon ganze drei Jahr her. Kinea versuchte sich an Kathas Worte zu erinnern doch sie fielen ihr nicht mehr ein. Kinea hatte nämlich früher gedacht, dass Katha ihre Mutter war und später hatte sie ebenfalls gedacht, dass Sina ihre Schwester war. Und da Sina nach ihr geboren worden ist, hatte auch sie immer gedacht, dass sie und Kinea Geschwister waren. Doch all das war nicht wahr. Kurz vor ihrem elften Geburtstag hatte Katharina ihr die Wahrheit gesagt, dass sie ihr als Baby übergeben worden war. Seit der Aufklärung hatte sie sich vor ihr zurückgezogen, doch in den nächsten Jahren hatte sie sich damit abgefunden und alles war wie früher nur dass sie nicht mehr >Mama<, >Mum< oder >Mutter< zu Katharina sagte. Seitdem ging sie öfters hierher in den Garten, und dachte darüber nach, wie wohl ihre Mutter und ihr Vater waren, aber vor allem, wer sie waren.

Nach dem Mittagessen gingen Sina und Kinea los. Sie teilten sich die Einkäufe auf und machten sich auf den Weg. Sie trennten sich, damit sie schneller fertig waren. Kinea ging von einem Bauern zum anderen und erledigte schnell die Einkäufe. Als sie fertig war ging sie zu dem Ort wo sie sich mit Sina treffen wollte. Sie war noch nicht da und Kinea beschloss zu warten. Sie beobachtete die Leute die ohne Unterlass an ihr vorbeigingen, um dich die Zeit zu vertreiben. Dann bemerkte sie ein paar Männer. Es waren fünf, und alle waren erwachsen. Einer von ihnen zeigte in ihre Richtung. Kinea kümmerte sich nicht weiter um die fünf und las noch einmal den Einkaufszettel durch, ob sie eh nichts vergessen hatte. Doch dann schaute sie wieder hinüber und erschrak, als sie allen fünf genau ins Gesicht blickte. Dann redeten sie aufgeregt miteinander. Dann nickte der größte von ihnen und alle verschwanden in verschiedene Richtungen in die Menschenmenge. Kinea wurde mulmig zumute. Sie würde heimgehen, wenn Sina nicht bald kommen würde. Plötzlich tauchte einer der Männer aus der Menschenmasse auf und stellte sich einige Meter neben sie hin. Dann wartete er. Nur ein paar Sekunden später kam ein zweiter und stellte sich ebenfalls auf der anderen Seite in der ca. gleichen Entfernung hin. Sie bekam es mit der Angst zu tun. >Was wollen die von mir <, dachte sie sich ängstlich. Sie verspürte den Drang wegzulaufen, doch sie bewegte sich nicht. Als ob es nicht schon genug wäre kam auch noch ein dritter Man auf sie zu. Er kam kerzengrade auf sie zu und blieb ein paar Meter vor ihr stehen. Er lächelte sie zufrieden an. Kinea wollte davonlaufen, aber sie war starr vor Schreck und erst als der Mann vor ihr den andern beiden zunickte und alle drei immer näher auf sie zu kamen, gewann sie die Kontrolle über ihrem Körper wieder, und rannte los. Sie wusste zwar nicht wohin sie rannte, aber sie rannte. Sie sah nur mehr wie die drei Männer verdutzt auf die Stelle schauten wo sie eben noch gestanden war. Der Mann der als letzter zu ihr gekommen war fasste sich als erster  und schrie die anderen an. Kinea verstand nicht was er sagte und es war ihr auch egal, Hauptsache sie rannte von hier weg. Dann bemerkte sie plötzlich wie die Männer hinter ihr her rannten und sie lief noch schneller. Doch sie hatten Kinea bald eingeholt und waren trotz ihres Vorsprungs dicht hinter ihr. Kinea merkte, dass sie sich immer mehr vom Markt entfernten. Da hatte sie eine Idee. Mit ihrer letzten Kraft, rannte sie so schnell sie konnte. Sie hatte gemerkt, dass sie Männer nicht von hier waren, sie wiederum schon ihr ganzes Leben lang. Sie lief in eine der vielen Gassen, von denen sie wusste, dass man wieder zurück zum Markt kam. Die Männer mussten ihr Tempo verlangsamen, erstens weil sie fast zu groß für die engen Gassen waren, die es zu hunderten in Venar, der Stadt, gab. Kinea beeilte sich durch die Gassen zu kommen und als sie wieder draußen war, war nichts mehr von den Männern zu sehen. Doch sie blieb nicht stehen sondern lieb direkt in den Markt hinein und schwang sich auf einen Heuwagen, der einen der vielen Bauern gehörte, und wartete. Niemand kam auf sie zu. Sie hatte es geschafft. Langsam beruhigte sie sich wieder. Nach einer Zeit stieg sie aus dem Wagen und ging langsam und auf alles gefasst zu dem Ort wo sie sich mit Sina treffen wollte. Schon von weiten sah sie das noch immer keiner dort war, aber auch ihr Korb war weg, den sie vorher dort vergessen hatte. Kinea beschloss nach Hause zu gehen und machte vorsichtig einen Schritt aus der Masse hinaus. Dann rannte sie erneut los. Sie rannte in die Richtung wo ihr Haus lag, doch dann bog sie in eine ihr unbekannte Gasse ein und drückte sich an die Wand. Sie spürte etwas. Sie wusste nicht was, denn sie hatte es noch nie gespürt. Sie ging in der Gasse weiter. Sie hatte Angst. Völlig im Gedanken bog sie um die Ecke und erschrak, als sie plötzlich gegen  etwas stoß. Es war ein Mann von hinten. Er drehte sich um. Kinea erschrak noch mehr, es war einer der fünf die sie verfolgt hatten. Warum war sie nur in die Gasse gegangen. Hinter ihm standen noch weitere drei von der Gruppe und alle erkannten sie sofort. Schnell drehte sie sich um wollte in die andere Richtung laufen, hinaus aus der Gasse, weg von der Gefahr. Doch bevor sie aus der Gasse hinauskam stellte sich der letzte der fünf vor sie und versperrte ihr den Weg. Sie drehte sich blitzschnell um und sah bereits die andern um die Ecke kommen. Da entdeckte sie eine Gasse, direkt neben ihr, Schnell und erleichtert lief sie hinein, nur um gleich wieder Enttäuscht zu werden. Denn sie stand vor einer großen Wand. Eine Sackgasse. Es war eine Sackgasse. Die fünf kamen immer näher. Kinea ging rückwärts auf die Wand zu. Doch sie stolperte und fiel hin. Jetzt war es aus. Die Männer beugten sich über sie und einer von ihnen zog einen Dolch hervor. Vor lauter Angst verlor sie das Bewusstsein. Sie hörte nur wie plötzlich eine Stimme über ihr etwas rief. „Kommt schnell, sie ist hier, beeilt euch! Die Mener sind auch schon da, schnell!“

 

 

 

Sina lief. Sie lief so schnell sie konnte. Das durfte einfach nicht wahr sein! Kinea war verschwunden. Sie schimpfte mit sich selbst. Warum war sie nur so lange beim Bauern geblieben nur um das Brot um die Hälfte weniger zu bezahlen. Am Ende hat es ja eh nichts gebracht. Sina lief weiter. Gleich war sie daheim. Sie hatte nur Kineas Korb gefunden. Deshalb konnte sie auch ausschließen, dass Kinea vorausgegangen war. Was war denn passiert. Sie hatte den ganzen Markt abgesucht, bevor sie nach Hause gegangen war, doch sie hatte Kinea nirgends gefunden. Wäre sie nur früher zum Treffpunkt gekommen, dann wäre das alles nicht passiert. WÄRE, DANN! Doch es ist passiert, man konnte nichts mehr ändern. Endlich war sie da.

„Mama! Komm schnell!“, rief Sina. Erschrocken trat Katharina aus der Küche heraus.

„Sina, Schatz! Was ist denn los? Und wo ist Kinea?“

„Das ist es ja, ich weiß es nicht. Kinea ist verschwunden. Ich fand nur ihren Korb! Ich mach mir solche Vorwürfe!“ Sina fing an zu weinen.

„Ach Kind, Komm her und beruhig  dich einmal. Wir werden sie schon wieder finden. Verlass dich drauf!“

4 Retter und ein Mädchen

Kinea erwachte. Sie war verwundert, warum das Bett so hart und uneben war. Als sie die Augen aufschlug sah sie denn Nachtblauen Himmel über ihr. Dann wurde ihr alles klar. Der Überfall. Erschrocken fuhr sie hoch, und sah sich um. Es war keiner da. Sie stand auf, und plötzlich kam jemand um die Ecke in die Sackgasse. Es war ein Junge und Kinea schätzte ihn um etwas älter als sie war. Er sah auf den Platz auf dem sie eben noch gelegen hatte. Erschrocken suchte er den Boden mit seinen Augen ab bis er ihre Füße sah. Dann schaute er langsam an den Beinen hinauf, bis er ihr direkt in die Augen sah. Kinea bewegte sich nicht und schaute ihm ebenfalls in die Augen. Sie hatte beschlossen nicht als erster den Blick zu senken. Da bemerkte sie dass er dasselbe braune Haar wie sie hatte und die gleichen grün- grauen Augen. Sie war verunsichert, lies es sich aber nicht anmerken und starrte ihn weiter herausfordernd an. Als er ihre Entschlossenheit bemerkte, lächelte er sie freundlich an und sah auf den Himmel.

„Einer von uns musste aufgeben.“ Kinea aber reagierte nicht und blieb ganz ruhig stehen. Nach einer Zeit zuckte der braunhaarige mit den Achseln und rief die Gasse hinaus: „ Finn, Benn, Colin! Kinea ist wach!“ Kinea erstarrte. Aus dem Gasseneingang kamen noch drei Jungen. Einer mit schwarzem Haar, die anderen beiden waren blond. Kinea schätzte sie etwas älter als sie.

„Woher kennt ihr meinen Namen? Wer seid ihr?“, fragte Kinea verwirrt und ging ein paar Schritte rückwärts, bis sie an eine Wand stoß. Trotz der Nacht sah sie alles wie am Tag.

„Wir sind deine Schutzengel.“, sagte einer der blonden Jungen, und deutete eine Verbeugung an.

„Finn! Jetzt ist keine Zeit für Scherze!“, fuhr ihn der andere blonde an.

Der schwarzhaarige Junge antwortete nach einer Zeit auf eine ihrer Fragen.

„Ich bin Colin. Der Scherzvogel heißt Finn, sein Zwillingsbruder heißt Benn. Und er heißt…“ Er deutete auf den braunhaarigen Jungen. „Ich heiße Kian.“, antwortete dieser.

„Ich weiß jetzt eure Namen. Aber was wollt ihr von mir? Und woher wisst ihr meinen Namen?“

„Von dir wollen wir erst einmal nichts. Was deinen Namen angeht, den hat uns jemand gesagt, da wir auf dich aufpassen müssen. Und bevor du wieder fragst: Wieso oder warum das so ist, bringen wir dich nachhause.“, erklärte der Junge, den man als Benn vorgestellt hatte, im ruhigen Ton. Als hätte er ihre Gedanken gelesen fügte er hinzu: „Du kannst uns trauen. Wir kennen deine Ziehmutter Katharina.“

Kinea überlegte. Wie konnte das sein? Woher wussten sie dass alles? Warum mussten sie auf sie aufpassen? Sie wollte ihnen nicht trauen, aber ein Gefühl tief in ihr sagte, dass sie die Wahrheit gesagt haben. Nach einer Zeit nickte sie und ging langsam auf sie zu.

Kinea gab sich damit nicht zufrieden. Trotzdem ging sie, immer noch etwas zögernd weiter und schlug den Weg Richtung zuhause ein.

 

 

Sie hatten den ganzen Nachmittag gesucht, aber sie hatten Kinea nicht gefunden. Sina war verzweifelt. Sie hatte gesucht, bis es so dunkel wurde, dass sie nichts mehr erkannte. Ihre Mutter hatte gesagt, sie solle Schlafen, doch sie konnte nicht. Sie lag wach in ihrem Bett. Es war kurz vor dem Morgengrauen, und Sina hatte bis jetzt noch kein Auge zugetan. Plötzlich klopfte es an der Eingangstür, die direkt unter ihrem Zimmer war. Sina sprang auf und lief ans Fenster. Sie stieß einen Freudenschrei aus als sie sah wer vor der Tür stand. Es war Kinea und noch vier Jungen von denen sie nicht wusste wer sie waren. Aber Kinea war wieder da! So schnell sie konnte lief sie die Treppe hinunter zur Eingangstür. Doch ihre Mutter war ihr zuvorgekommen. Sie öffnete die Tür und Kinea stürmte hinein und umarmte sie so fest als wollte sie Katharina nicht mehr loslassen.

„Kinea, wo kommst du denn her? Wir haben uns Sorgen um dich gemacht! Hast du dich denn verlaufen?“

„Nein, sie wurde überfallen“, antwortete Ein blonder Junge.

Sinas Mutter sah auf und rief erschrocken: „Benn, was macht ihr schon hier. Sie ist erst 17 Jahre, sie ist noch nicht so weit!“

„Muss sie aber! Ich erzähl dir alles wenn wir allein sind.“ Erst jetzt bemerkte Katharina, Sina bei der Treppe.

„Darf Kinea mithören?“ Er nickte.

„Sina gehst du bitte hinauf in dein Zimmer. Ich erkläre es dir später. Ok?“, bat sie Sina. „Und ihr kommt sofort ins Haus hinein, sonst sieht euch noch einer!“, befahl sie denn Jungen.

Sina ging langsam die Treppe hoch, während die vier hereinkamen.  Sie hörte noch wie alle sechs in die Küche gingen um dort alles zu besprechen.

Sina warf sich auf ihr Bett und schlief erleichtert und doch etwas besorgt ein.

Drachen, Elfen und Fionen

Nachdem sich alle beruhig hatten, fing Katharina an Fragen zu stellen.

„Wieso seid ihr jetzt schon hier? Ihr solltet erst kommen wenn sie dafür bereit ist. Jetzt ist sie erst 17. Hat man euch mit 17 abgeholt. Lasst mich mal überlegen. Nein! Ihr wart alle 18 Jahre alt. Wie es das Gesetz verlangt. Ich sage euch, sie ist noch nicht bereit, dass sie mit so einem Tier durch die Lüfte fliegt! Und das auch noch mit euch! Ach verdammt. Sie sollte doch aufwachsen ohne von euch zu wissen! …“, Katha wollte noch weiterreden, aber Kinea fiel ihr ins Wort.

„Halt. Ich verstehe überhaupt nichts. Für was soll ich bereit sein? Wohin soll ich denn gehen? Außerdem hab ich noch nie von einem Tier gehört, dass durch die Luft fliegen kann! Habt ihr solche Tiere?“ Fragend sah sie Colin, Finn, Benn und Kian an.

Finn lächelte. „Ja natürlich und sie sind sehr groß und können jede Farbe haben. Von Weiß zu Blau bis Schwarz.“

„Ist das wirklich wahr?“, fragte Kinea unsicher, „Das klingt sehr unwahrscheinlich.“

„Nein, diesmal hat er sogar Recht.“ Ungläubig starrte Kinea Benn an. Dieser überlegte kurz und dann fügte er hinzu: „Aber er hätte sich besser ausdrücken können. Wenn Gandal, Darbin, Leila und Kuran ihn hören würden, das er von ihnen als Tieren spricht, wäre er bald nur noch Asche!“

Es wurde immer ungläubiger. Was Redeten die für einen Blödsinn daher, wollten sie jetzt alle veräppeln?

„Wieso denn das?“

„Drachen sind sehr launische und eingebildete Wesen.“

„DRACHEN!! Katha sag mir dass das nicht wahr ist. Es gibt doch gar keine Drachen.“

„Tut mir Leid. Aber dann müsste ich dich anlügen. Es gibt sie, so wie die Elfen und die Fionen.“

DRACHEN, ELFEN und FIONEN! Das war zu viel! Drachen, die Feuerspeien und fliegen konnten, Elfen, die spitzte Ohren haben und zaubern können, Fionen, die unter der Erde leben und sich in alle Tiere der Welt verwandeln können.

„Wie, Wo, Warum. Wo leben denn alle? Man müsste sie ja bemerkt haben!“

„Naja. Sie leben alle ziemlich versteckt. Sie wollen ja nicht, dass es alle wissen, dass es sie gibt. Zum Beispiel die Elfen leben im Wald. Er ist ihr Lebensraum und gleichzeitig die Grenze zwischen dem Mythenland und dem anderen Teil von Nemrisa, wo die Menschen wohnen, die keine Ahnung von uns haben.“, erklärte ihr Kian.

„Ok. Da leben die Elfen. Aber wo leben die Fionen und die Drachen?“

„Was ist denn hinter dem Wald?“

„Nichts oder? Dahinter ist nur noch das Meer.“

„Nein eben nicht. Hinter dem Wald beginnt das Drachenland. Man hat es bis jetzt noch nicht entdeckt da die Bäume des Waldes zu hoch sind und vom Meer geht es nicht, da dort zu starke Strömungen sind. Und falls jemand versuchen wollte durch den Wald zu gehen, verwirren ihn die Elfen, dass er bald wieder zurückgehen muss. Und die Fionen leben unter der Erde.“

„Und was hat dass alles mit mir zu tun?“

„Kinea, du bist eine Drachenreiterin, wie dein Vater, wie deine Mutter und… wie…“ Plötzlich stockte Katharina und hielt kurz inne. „Wie dein Bruder“, gab sie dann nach kurzem Zögern zu. Vater! … Mutter! … Bruder! … Drachenreiter!  Kinea sprang auf.

„Ich habe einen Bruder eine Mutter und einen Vater und keiner sagt mir was! Wieso bin ich eigentlich bei Katharina, wenn meine Familie noch am Leben ist!“

„Kind! Setz dich doch hin. Alle die jetzt Drachenreiter sind, wie Finn, Benn, Colin, Kian, oder es werden, wie du, sind bei anderen Familien aufgewachsen. So ist das Drachenreitergesetz. So ist ihr Schicksal. Normalerweise werden alle erst mit 18 Jahren abgeholt. Und das müsst ihr vier mir noch erklären, warum ihr sie schon mit 17 abholt.“, sagte Katharina wütend  in die Richtung der vier, die unter ihrem Ton gleich ein Stückchen mehr in ihre Sessel rutschten.

Auf einmal schaute Finn zu Benn und als dieser nickte, er fragte Katharina: „Weißt du eigentlich wer Kinea überfallen hat?“

„Nein, woher sollte ich das wissen. Es hätte fast jeder sein können. Nur jetzt wo ihr mich fragt. Wieso sollte jemand sie angreifen?“

„Ich glaub du weißt ganz genau wer das war!“

„Nein … nein … nein! Das kann doch nicht sein! Woher wissen die wo Kinea wohnt! Und warum genau sie! Warum sie, Finn!“

„Tut uns leid Katha. Aber es ist so. Du musst es einsehen.“

„Nein, ich will nicht dass sie in so große Gefahr kommt.“

„Willst du lieber Meron als Alleinherrscher?“

„Nein auf keinen Fall. Aber warum muss sie das machen? Wieso nicht jemand anderes?“

„Es ist ihr Schicksal! Es würde kein anderer es schaffen!“

„Hey! Ich bin auch noch da. Ihr redet hier von Sachen die ich noch nicht verstehe. Und dabei geht es um mich. Kann mir mal einer irgendwas erklären?“, rief Kinea hinaus.

„Entschuldige Kinea. Wir haben vergessen dass du noch nicht einmal von Meron weißt. Er ist ein grausamer Herrscher, der ganz Nemrisa beherrschen will. Also alle Drachen, alle Elfen, alle Fionen und alle Menschen. Für die Menschen, die nicht im Drachenland leben, ist er die größte Gefahr. Denn sie wissen nicht wie er in Wirklichkeit ist und seine Anhänger können ungehindert Lügen verbreiten. Aber jetzt ist auf jeden Fall wichtig: Hüte dich vor schwarzen Drachen. Sie sind die engsten Anhänger von Meron. Die Männer die dich heute überfallen haben, gehörten zu den Menern. Die Mener sind eine Gruppe aus Menschen, die hier leben, und von Drachenreitern, die alle einen schwarzen Drachen haben. Sie alle gehorchen Meron voll und ganz. Allerdings leben die Mener, die keine Drachen haben, in Dinlar. Während die Angehörigen vom Drachenland und unserem König Trogan in Vanir ihre Heimat haben. Zurzeit ist Meron sehr mächtig und plant einen Angriff auf die Burg von König Trogan. Denn wenn wir, die Drachenreiter nicht mehr hier sind, ist es einfacher ganz Nemrisa einzunehmen. Es heißt es können nur drei Außerwählte ihn aufhalten. Es sollen Mädchen sein. Eine ist eine Drachenreiterin, eine ist eine Elfe, und eine soll eine Fione sein. Sie haben je einen Gegenstand der Macht von ihrem  Volk zu suchen, damit man Meron besiegen kann. Es weiß niemand wer die Außerwählten sind und was für Gegenstände sie suchen müssen und wo. Viele sagen das Meron weiß wer die Außerwählte vom Drachenreich ist. Sie soll noch keinen Drachen besitzen. Er soll bereits seine Männer ausgeschickt haben um sie zu fangen und sie auf seine Seite zu bringen.“, erklärte Benn ihr.

„Und warum haben die Mener mich überfallen, glauben sie, ich bin die Außerwählte?“ Kinea fing leise an zu kichern.

„Nein Kinea. Das glauben sie nicht. Sie wussten es. Du bist die Außerwählte!“

„Was , Warum! Ich? Ich bin die Außerwählte! ich soll die Welt retten? Ich weiß gerate erst einmal seit heute von all dem!“

„Da seht ihr es. Sie ist noch nicht bereit dazu. Sie ist noch nicht so weit um von hier wegzugehen!“

Eine Heftige Diskussion entstand, doch Kinea hörte nur zu. Es ging zwar um sie aber sie wusste trotzdem nicht um was es genau ging.

„Kann Kinea nicht noch ein Jahr bei mir bleiben? Dann kann sie sich daran gewöhnen.“

„Nein sie muss mit. Der König hat uns persönlich befohlen, sie abzuholen. Sie ist unsere letzte Hoffnung. Er hat zwar eine große Armee von Drachenreitern, doch Meron hat seine wenigen mit schwarzer Magie gestärkt!“

„ König? Persönlich? Und wenn sie gar nicht will. So wie ich. Ihr wisst ganz genau, dass sie entscheiden kann ob sie auf einen Drachen steigen will oder ob sie lieber am Boden bleiben will umso dem König zu helfen!“

„Und mir die Chance auf einem Drachen zu fliegen entgehen zu lassen? Ich werde mit euch gehen, wenn es wichtig ist. Doch es ist alles so früh. Geht es echt nicht erst in ein paar Monaten?“

„Nein. Tut mir leid. Du musst dich jetzt entscheiden. Jetzt oder nie.“

Kinea überlegte kurz. „Ich komme mit. Hab ich überhaupt eine andere Wahl. Ich will nicht dass dieser Meron über Nemrisa herrscht. Wann geht es denn los? Sofort?“, fragte Kinea vorsichtig, „könnten wir nicht noch einen Tag bleiben? Dass ich mich wenigstens von Sina verabschieden kann?“

„Das dürfen wir nicht. Wir müssen sofort los nachdem uns die Mener gesehen haben, denn sie wollen nicht versagen.  Sie werden Angreifen. Bis dahin müssen wir dich in Sicherheit bringen. Und wir sollten so schnell wie möglich zur Burg zurückkommen.“

„Das klingt als hätten wir eine Ware zu überbringen, Benn! Vielleicht kommt sie lieber nach einen Tag mit. Was meint ihr dazu?“, fragte Finn. Colin und Kian nickten und Colin sagte: „Möglich wäre es schon. Und einmal einen Tag zu bleiben ist auch nicht schlecht.“

„Ok. Da sie jetzt mitkommt müsst ihr mir eins versprechen. Sie bekommt keine Waffe bis sie mindestens achtzehn Jahre alt ist.“

„Eine Waffe? Was für eine Waffe meinst du!“, fragte Kinea erstaunt. So was hätte sie nicht erwartet. Katharina antwortete nicht.

„Ein Schwert.“, sagte Kian, „du bekommst ein Schwert. Wir Drachenreiter müssen uns auch vor Gefahren schützen können. Wir können nicht zaubern wie die Elfen und wir können uns nicht verwandeln wie die Fionen. Und unsere Drachen können uns auch nicht immer schützen. Wir müssen uns selbst vereidigen. Katharina, ich kann es dir versprechen bis die anderen beiden Außerwählten gefunden sind. Bis dahin wird sie nur mit Stecken und später mit sehr stumpfen  Schwertern unterrichtet.“, erklärte Kian.“

„Gut. Ich vertraue dir. Ach ja ihr müsst euch gut um sie kümmern, und …“

„Katharina! Bitte!“

„Tut mir leid. Aber ich kann sie nicht einfach gehen lassen. Ich hab sie 17 Jahre lang versorgt.“

„Du wusstest aber dass dieser Tag kommt. Also hättest du dich schon damit abfinden können.“

„Ja, aber ich dachte ich habe noch ein Jahr. Jetzt genug.  Wisst ihr schon mehr von den Elfen oder den Fionen?“, Katharina wechselte das Thema.

„Nein leider nicht.“, antwortete Colin. „Bei den Elfen gibt es keine Zeichen und bei den Fionen ebenso nicht. Zum Glück weiß Meron auch nicht mehr als wir. Aber das …“

„… hilft uns auch nicht weiter.“, vollentete Katha den Satz. „Nun gut. Es ist schon sehr hell. Wenn ihr jetzt geht, sieht euch einer. Es ist besser, ihr bleibt gleich hier. Wir reden morgen weiter.“

Katharina stand auf und ging mit Kinea die Treppe hinauf. Als Katharina aus ihrem Zimmer ging, lag Kinea noch lange wach und dachte über das Gespräch nach. Sie ist eine Außerwählte. Sie konnte es einfach nicht glauben. Plötzlich überkam sie Traurigkeit. Sie würde von hier weggehen. Ob sie wieder hierherkommen würde? Würde sie Sina wiedersehen? Sie und Katha waren ihre ganze Familie. Plötzlich übermahnte sie die Müdigkeit und schlief ein.

 

 

 

Sina erwachte. Wie lange hatte sie geschlafen. Noch etwas müde, stieg sie aus dem Bett und ging zum Fenster. Die Sonne stand schon hoch am Himmel. Es war kurz vor Mittag. Im Haus war es ungewohnt still. Sina war verwundert. Ihre Mutter war normalerweise die erste die aufstand. Sie schlüpfte aus ihrem Zimmer und klopfte an die Nebentür. Es machte keiner die Tür auf und es war Mucksmäuschen still. Kinea schläft auch noch, dachte Sina, bin ich die einzige die wach ist? Sie ging die Treppe hinunter. Mitten auf der Treppe blieb sie auf einmal stehen. Was wohl mit den Jungen passiert ist, die gestern mit Kinea zu ihrer Mutter gekommen waren. Sie hatte sie nicht gekannt, doch ihre Mutter, hat sie sofort erkannt. >Hoffentlich sind sie weg<, dachte Sina. Sie mochte keine Fremden im Haus. Vor allem keine Männer. Langsam ging sie in die Küche und erstarrte. Dort lagen die vier Jungen von gestern auf dem Boden und schliefen. Schnell ging sie auf Zehenspitzen hinaus. Doch als der erste Schreck überwunden war, wurde Sina neugierig und ging wieder auf Zehenspitzen in die Küche zurück. Leise setzte sie sich an eine Wand und schaute die vier an. Sie wusste nicht wie viel Zeit verging, denn jeder Moment war so, wie der davor. Doch dann schlug der braunhaarige Junge die Augen auf und setzte sich aufrecht hin. Er ließ seinen Blick durchs Zimmer schweifen, als müsse er erst realisieren wo er war. Sein Blick blieb bei Sina hängen. So leise wie Sina es nie gekonnt hätte stand er auf und setzte sich neben sie. Einige Zeit lang sagte niemand etwas.

„Ich heiße Kian. Du musst Sina sein. Katha hat von dir erzählt.“

Sina bejahte.  Wieder war vollkommene Stille. Nach einer Zeit sprachen sie wieder miteinander und begangen ein Gespräch aufzubauen. Nach und nach wurden alle wach. Als Katharina herunterkam und sah wie Kian und Sina in ein Gespräch vertieft waren, fing sie an zu lächeln. Doch das Lächeln verschwand und wich einen traurigen Blick. Sie ging auf Sina zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Die fuhr herum und blickte ihre Mutter an.

„Wir müssen reden, Sina“

Flucht und andere Probleme

Stille. Nun da sie alles wusste, wusste niemand über was sie reden könnten. Sie war eine der Auserwählten. Kinea schaute verlegen in die Runde. Kian, Colin, Finn, Benn… Sina und Katha waren im Zimmer neben der Küche. Katharina erklärte Sina, was los war und wie es jetzt weitergehen würde. Doch all das hörte Kinea nicht. Sie saß nur in der Küche auf einem Sessel und starrte in die Luft. Auch die anderen waren ruhig. Nur Finn probierte ab und zu die Stimmung zu bessern in dem er Witze erzählte und lustige Bemerkungen machte. Doch er gab es nach einer Zeit auf, als keiner darauf reagierte. So saßen sie da. Keiner sagte ein Wort. Nach ca. einer halben Stunde hörten sie wie eine Tür aufging und kurz darauf sahen sie eine weinende Sina, die an der Küchentür vorbeilief.  Mitten auf der Treppe hinauf in den ersten Stock blieb sie mit einem Mal stehen und sah durch die offene Küchentür Kinea direkt ins Gesicht. Kinea erschrak und wich ihrem Blick aus. Sina ging weiter und man hörte wie oben im ersten Stock ihre Zimmertür mit lautem Krachen zufiel.

Katha kam in die Küche und ließ sich seufzend auf einen Stuhl fallen. Sie hatte den Kopf ein wenig gesenkt und war ein wenig traurig. Kinea die neben ihr saß wollte ihr gerade tröstend die Hand auf die Schulter legen als sie plötzlich ein lautes Krachen hörte. „Was war das?“, rief Colin erschrocken auf, „Das kam von oben!“

Keine Sekunde später hörten sie einen Aufschrei. „Das war Sina!“, rief Kinea erschrocken und wollte bereits loslaufen, doch wurde im letzten Moment von Kian aufgehalten.

„Das ist zu gefährlich.“, sagte er besorgt, „du musst hier verschwinden. Und zwar sofort.“ „Und was ist mit Sina! Ich gehe nicht ohne sie weg.“

„Verdammt. Dafür haben wir jetzt keine Zeit. Finn, Benn und Colin kümmern sich schon um sie. Ihr wird nichts geschehen. Katha was ist mit dir?“, beim letzten Satz wandte er sich an Katharina.

Diese antwortete sofort: „Ich bleibe hier.  Bring du nur schnell deine Schw… äh… Kinea in Sicherheit. Wir sehen uns nachher.“ Schon nahm sie ein Messer in die Hand und lief den drei jungen nach, die bereits Kurzschwerter gezogen hatten und die Treppe hinaufeilten.

Kian zog ebenfalls ein Kurzschwert und zog Kinea mit zum Eingang des Hauses. Es war keiner zu sehen, so zog er sie schnell nach draußen und lief schnell die Straße entlang in eine Nebenstraße, wo Pferde standen. Kinea konnte sich gar nicht mehr darüber wundern, schon hatte Kian sie auf ein Pferd gehoben, sich selbst ebenfalls eins ausgesucht und galoppierten davon durch die Straßen. Sie musste überhaupt nichts machen. Kineas Pferd folgte ohne irgendwas dem von Kian. Sie wollte fragen, wo die Pferde her waren, doch sie musste es gar nicht, denn während des Rittes erzählte Kian davon. „Diese Pferde kommen immer wenn wir sie brauchen. Frag mich nicht wieso. Ist ein Werk unserer Zauberer am Hof den Königs. Man muss sich einfach an den Gedanken gewöhnen.“

Ziemlich schnell erreichten sie den Waldrand. Kian hob einfach die Hand und die Pferde wurden langsamer und blieben stehen. Kinea stieg ab und sah sich um

„Was machen wir hier?“

„Du wirst hier auf uns warten“

„Was heißt das! Du Lässt mich allein! Das kannst du nicht machen! “

„Doch kann ich und du rührst dich nicht von der Stelle. Hier bist du sicher. Keiner von denen trauen sich so nah an den Wald. Zumindest am Boden nicht.

„ Und wenn ich mich weigere?“

Langsam reichte es Kian. „Was ist dein Problem. Du bist jetzt in Sicherheit.“

„Ich schon, aber was ist mit Sina! Ich sollte bei ihr sein. Und außerdem kannst du mir keine Befehle erteilen. Du bist schließlich nicht mein Bruder.“

Stille. Kian sagte kein Wort mehr. Kinea war verunsichert. Sie hätte mit einem weiteren Ausbruch erwartet und hatte sich schon die nächsten Argumente überleg.

„Was ist denn los?  Hab ich was Falsches gesagt?“ Kian seufzte tief auf und hielt die Hände vor das Gesicht. Was war denn mit ihm los. Man sah ihm an das er ein wenig traurig und verzweifelt war.  Jedoch sagte er kein Wort und Kinea auch nicht. Plötzlich kam ihr ein Gedanke. War er es wirklich? Sie wusste es nicht, aber etwas in ihr sagte ich dass er es war. Doch sie musste es von ihm hören.  Gespannt sah Kinea ihn an.

„Kian? Du.. du bist es doch nicht oder? Ich meine… mein Bruder“

Schließlich hob er den Kopf und sah Kinea direkt an.

„Was würdest du tun, wenn ich dir sage, wer dein Bruder ist.“

Was sollte denn das jetzt? Kinea zuckte mit dem Schultern. Kian seufzte nochmals und schien mit sich selbst zu ringen.

„Du solltest es eigentlich erst in der Drachenburg von unseren Eltern erfahren, aber anscheinend hab ich mich jetzt selbst verraten. Ich weiß ja auch noch nicht so lange, dass ich dich zur Schwester habe.“

„Das ist jetzt ein Witz oder? Bitte sag mir dass du mich gerade auf den Arm nimmst. Kian!“,  sagte Kinea geschockt.

„Kinea. Ich schwöre dir. Du bist meine kleine Schwester. Und das wird auch so bleiben. Ob du es glaubst oder nicht. Eine Frage: Wieso sollte ich dich belügen?“ Sie wusste es nicht. jedoch hätte Kinea vieles antworten können. Zum Beispiel, damit sie hierbleiben würde ohne sich aufzuregen, oder damit sie keine Fragen mehr über dieses Thema fragen würde. Doch sie zuckte nur mit dem Schultern, da sie in sich wusste dass diese Antworten falsch waren. Verlegen blickte sie zu Boden und auch Kian fühlte sich nicht so wohl in seiner Haut. Kian. Ihr Bruder. Nun wusste sie es also wer er war. Doch wie fühlte sie sich dabei? Fröhlich? Enttäuscht? Nein. Gleichgültig? Überrascht? Auch das nicht. Sie wusste es wirklich nicht. Kian brach kurz darauf das Schweigen: „Nun. Da du es jetzt weißt, bleibst du hier? Die Jungs brauchen Verstärkung.“

Kinea hörte ihm nur am Rand zu, aber sie nickte. Ohne weitere Zeit zu verlieren schwang Kian sich auf ein Pferd und galoppierte zurück. Kinea setzte sich auf den Boden und dachte über Sachen nach, die sie im nächsten Moment wieder vergessen hatte.

Nach Stunden, schien es ihr, kamen die vier Jungen zusammen mit Katha und Sina zurück. Kinea sprang auf und lief aufgeregt zu Sina, die hinter Benn am Pferd saß. Diese war noch immer geschockt das sie sich vom Pferd helfen ließ und Kinea stürmisch in die Arme schloss. Auch Katha gesellte sich zu ihnen und schloss sich der Umarmung an. Kinea war so froh das beiden nichts passiert war.

Sie rasteten eine Zeit lang aber dann mussten sie weiter. Finn und Benn leitenden die Gruppe in den Wald hinein. Wäre Kinea allein hineingegangen hätte sie sich hoffnungslos verirrt. In all der Zeit mied sie Kian. Sie ging weder in seiner Nähe noch sah sie ihn an. Sie wusste immer noch nicht was sie von ihm halten sollte. Die ganze Zeit ging sie neben Sina her. Ab und zu rasteten sie kurz. Nachdem sie lange gegangen waren kam auf einmal Colin auf die beiden zu.

Er nickte den beiden zu und sie gingen einen Moment still nebeneinander. Kinea mochte ihn recht gern. Er war ihr sympathisch. Er redete nicht so viel war eher ein nachdenklicher Typ und wirklich nett. Ihn durfte man nicht drängen irgendwas zu sagen oder zu tun. Wenn er es für richtig hielt dann kam er schon von allein. Doch jetzt wirkte er noch nachdenklicher.

„Ist irgendwas zwischen dir und ihm vorgefallen?“, fragte Colin vorsichtig nach einiger Zeit. Kinea wusste sofort das er Kian meinte.

„Wieso fragst du?“

„Er wirkt so niedergeschlagen. Ich merke es wenn ihn irgendwas beschäftigt. Und diesmal ist es wirklich sehr schlimm.“

Als Kinea nichts darauf sagte, fuhr er fort. „Du musst wissen, er ist für mich wie ein kleiner Bruder auch wenn er nur ein Jahr jünger ist. Ich war immer bei ihm. Ich hab ihm geholfen wenn er irgendwelche Probleme hatte, zum Beispiel mit seinen Eltern. So ziemlich jeder der neu ist, ist sauer auf seine Eltern, da sie ihn weggegeben haben. Es gibt nur wenige Ausnahmen.“

„Und was hat mich das zu interessieren?“

„nun ja. Jetzt ist es genau so wie früher. Und da…“

„Da dachtest du gleich an mich. War ja klar…“, unterbrach Kinea ihn.

Colin sah sie verwundert an. „Was war da klar?“

Kinea schenkte ihm einen vielsagenden Blick.

Er verstand sofort. Er hatte es eh schon vermutet. „Oh…  Er hat es dir gesagt…“

Kinea schluckte kurz bevor sie ihm nickend zustimmte.

„Und wie fühlst du dich?“

Kinea zuckte mit den Schultern, den Blick auf den Boden gerichtet. Sie spürte wie ihre Augen glasig wurden. „Alles ok. Wieso denn nicht“ Colin sah sie skeptisch an. „Bist du dir sicher? Ich nämlich glaube das das nicht stimmt. Oder? Magst du mit mir darüber reden?“ Die beiden Tauschten einen Blick „Wieso nur.“, flüsterte Kinea.

„Wieso hat er es jetzt verraten!“ Kinea brach in leise Tränen aus und sie schlang ihre Arme um sich. Colin legte eine Hand um ihre Schulter und versuchte sie zu trösten.

Er und Sina sahen wie Kian leicht zu ihnen nach hinten sah. Man sah ihm seine Verzweiflung an. Am liebsten hätte er was getan und er war kurz davor zu ihr zu gehen, als Finn und Benn ihn in ihre Mitte nahmen und weiterzogen. Sie legten ihn freundschaftlich den Arm um die Schultern von beiden Seiten und gaben ihm so keine Möglichkeit nach hinten zu Kinea zu gehen.

Kurze Zeit standen die beiden da und Kinea beruhigte sich wieder ein wenig. Sina war inzwischen nach vorne zu ihrer Mutter gelaufen damit die zwei allein in Ruhe reden konnten.

„Alles wieder ok?“, fragte Colin, obwohl er es bestimmt besser wusste.

Kinea verneinte hielt diesmal jedoch die Tränen zurück. Colin ging wieder weiter und nahm Kinea mit.

„weißt du was ich glaube. Du bist gar nicht sauer auf Kian, weil…“

„Doch bin…“

„lass mich ausreden“, unterbrach er sie wiederrum „, ich denke du bist nicht sauer auf ihn, weil er dir gesagt hat wer er ist. sondern du bist traurig darüber das er es dir erst jetzt gesagt hatte.“

„nein das stimmt nicht!“, protestierte Kinea. Doch sie kam dennoch zum Nachdenken und mit einem  vielsagenden Blick von Colin, gab sie es dann schließlich doch zu. „Na gut. Du könntest ja recht haben.“ Sie seufzte leise.

Sie sah das Colin wieder ansetzten wollte zu reden, doch sie kam ihn zuvor.

„Bitte ich mag jetzt nicht mehr darüber reden. Ich muss erst einmal gründlich darüber nachdenken.“

Er nickte nur und beide gingen wieder schweigend nebeneinander her.

 

 

 

Als sie am Abend sich ausruhten und eine Rast einlegten hatte sich Kian noch immer von allen ferngehalten.  Er fühlte sich so mies. Nur wegen sich selbst. Weil er dies alles gesagt hatte, war jetzt alles irgendwie anders geworden. Es würde ihn nicht wundern wenn die Jungs wütend auf ihn wären oder Katha oder seine Eltern wenn sie es erfahren werden. Nur wegen ihm war sie jetzt auf ihn beleidigt und er am Boden zerstört. Wieso hatte ihn keiner gewarnt das „Großer Bruder sein“ so schwer war.

Mit den Rücken zu den andern saß er auf einen Baumstamm als Katha und Colin auf ihn zukamen und sich neben ihn setzten. Jedoch reagierte er nicht darauf. Er blickte einfach weiter auf den Boden und sagte kein Wort. Erst als Katha ihn einem Arm um die Schulter legte blickte er auf.

„Na alles Ok?“, fragte sie mitfühlend.

Kian murrte nur eine Antwort. „Wie man es nimmt.“ Es war nichts ok. Nur wollte er das jetzt nicht sagen.

Ohne einen weiteren Satz nahm Katha Kian so in den Arm das er sich aufrichten musste.

„Kian. Das wird schon wieder glaub mir.“

Kian schüttelte derweil den Kopf.

„Nein das glaub ich nicht. Ich bin schuld daran. Sie hasst mich. Wieso musste ich ihr es auch sagen. Ich bin so ein Vollidiot.“

Nun fing auch Colin an zu reden „Ky.“, bei seinem Spitznamen sah Kian kurz auf. „Du bist kein Vollidiot. Zumindest kein großer. Glaub mir wenn ich in der Situation gewesen wäre, ich hätte auch so reagiert. Wir hätten dich nicht alleine damit lassen dürfen.“ 

Colin klopfte ihm aufmuntert auf den Rücken.

„Danke dass du mich aufmuntern willst aber zieh euch nicht damit hinein. Es ist alles meine Schuld. Ich hätte mich besser beherrschen müssen. Sie hat immer mehr gefragt und geredet. Ich dachte ich zerplatze wenn ich es nicht endlich beende. Das hätte ich nicht dürfen.“

Colin dachte angestrengt nach. „Ich sag es mal so. Es war nicht ganz richtig aber wer sagt was falsch ist. Außerdem ist es passiert und man kann es nicht mehr rückgängig machen und Kinea hätte es früher oder später auch erfahren. Höchstens wenn sie vor euren Eltern gestanden hätte. Wir hatten alle einen Harten Tag. Auch sie muss das erst einmal verarbeiten. In den letzten Tagen hat sie wegen uns und den anderen ihr altes Leben verloren und nun ist sie in einem Wald auf den Weg in ein Reich von dem sie seit kurzem gar nicht wusste. Glaub mir da ist diese Abwehrreaktion nicht allzu selten. Wenn sie alles verarbeitet hat wird sie bestimmt wieder ganz die alte.“

„Ich hoffe so dass du Recht hast.“

„Sicher hab ich das. Und jetzt komm. Ruh dich ein wenig aus morgen treffen wir wieder auf die Elfen. Lysia wartet sicher schon auf dich“

„Oh bitte nicht. diese Elfe ist so von mir besessen. Sie lässt mich nicht mehr in Ruhe.“

„Ich bin mir sicher Darbin wird dich vor ihr beschützen.“

„ja das sicher. Außer sie hat es geschafft ihn herumzubekommen. Auch wenn ich das bezweifle. “

Colin lachte.

„Na komm. Es wird Zeit.“

Drachengespräche und der erste Flug

Am nächsten Morgen war es nun so weit. Zuerst hörte man immer nur ein wenig Getuschel und immer wieder schien irgendwas vorbeizulaufen. Kian, Benn, Finn, Colin und Katha kannten das schon. Sie waren bereits daran gewöhnt. Kinea und Sina jedoch schauten immer wieder in die verschiedensten Richtungen um zu sehen was da vorging. Jedoch bekamen sie nie irgendjemanden zu Gesicht. Egal wie sie sich konzentrierten. Kinea fragte sich wie sie wohl aussahen. Sie kannte zwar die Geschichten und ein paar Bilder aber waren die alle wahr?

Diese Frage sollte sich jedoch bald selbst erklären, denn plötzlich ohne dass irgendjemand etwas hörte, stand eine Elfe vor ihr. Sie hatte wunderschönes langes helles Haar in dem einige Sachen eingeflechtet waren. Sie trug ein schönes waldgrünes Kleid, das ihrer Figur schmeichelte. Ihre spitzen Ohren sahen aus ihren Haaren heraus. Ohne eine Regung stand sie da. Sina erschrak und blieb schnell stehen und mit ihr auch die andern. Einige Sekunden blieben alle so, bis die Elfe zu lächeln begann.

„Da seid ihr ja wieder. So schnell wieder zurück?“ Ihre Stimme war sehr schön als sie sprach.

„Ja wir sind bereits fertig. Auch wenn es einen kleinen Zwischenfall gab. Darf ich vorstellen. Leute das ist Lysia. Lysia das ist Kinea und Sina. Katharina kennst du ja bereits.“, Benn ging weiter noch bis er neben Kinea stand

„Ja. Das tu ich. Willkommen zurück im Wald. Eigentlich dachte ich du wolltest in der Stadt bleiben aber nun ja. Es ist deine Entscheidung“, Lysia wandte sich weiter zu Kinea. Sina überging sie.

„Und du bist es wohl. Die erste von drei.“

Kinea nickte.

„Nun dann hoffen wir dass wir die andern zwei auch noch finden. Gut gehen wir. Sie erwarten euch schon.“

Die vier Jungen setzten sich wieder in Bewegung. Auch Katha legte Sina einen Arm um die Schulter und sie gingen los. Kinea blieb noch kurz stehen, bis Kian sich umdrehte und zurückgehen wollte.

„Ich kann allein gehen. Du musst nicht kommen“ Trotzig ging sie weiter und schloss zu Katha und Sina auf.

Das Lager war nicht weit entfernt. Es war eine große Lichtung in der nur am Rand ein kleines Haus stand. Daneben war bloß noch eine kleine Feuerstelle mit einem umgefallenen Baum als Sitzmöglichkeit. Er war genau in der Richtigen Form gewachsen. In einem Halbkreis. Kinea wunderte sich kurz noch, doch einen Augenblick später war das wieder vergessen. Denn auch wenn auf der Lichtung sonst nichts gebaut wurde, hieß das nicht dass sie  leer war. Im Gegenteil. Vier große Drachen. Vier große Drachen standen dort auf der ganzen Lichtung verteilt. Sie hatten verschiedene Farben und waren wirklich riesig. Einer war dunkelblau, einer grün, einer rot und der letzte war hellblau.

Kinea blieb bei Katha und Sina stehen die ebenfalls sehr überrascht waren. Die Elfe ging zum Baumstamm und setzte sich hin, während die vier Jungen jeweils zu einen der Drachen gingen. Kinea hielt ihren Blick auf Kian. Er ging auf den Dunkelblauen Drachen zu.

Katha berührte Kinea an der Schulter und zog sie leicht Richtung Baumstamm. Sie würden warten müssen bis die vier wieder kamen. Es dauerte auch nicht lange und schon kamen sie einer nach dem anderen zu ihnen und setzen sich ebenfalls auf den Baumstamm. Kinea fühlte sich ein wenig unwohl sie sie sah das Kian sich ein Stück neben ihr hinsetzte. Kurz sahen sich die beiden in die Augen, doch plötzlich setzte sich jemand zwischen die beiden, ganz dicht neben Kian. Schon redete die Elfe leise auf ihn ein und hatte nur Augen für ihn. Es war nicht schwer zu erkennen dass sie in ihn verliebt war. Irgendwie fühlte Kinea sich nicht wohl dabei, bei dem Gedanken, dass diese Lysia mit Kian flirtete, und sie stand auf und setzte sich an die andere Seite zwischen Sina und Colin. Dieser Lächelte ihr freundlich zu und ohne wirklich darauf zu achten lächelte sie zurück.

„Wir sollten jetzt besprechen, wie wir weitervorgehen. Es ist klar dass Kinea zur Burg muss, aber Sina und Katha. Was wollt ihr machen. Nun da die Mener wissen, das ihr zu uns gehört, wäre es nicht so klug wenn ihr weiter in der Stadt lebt. Vor allem wird es für euch gefährlich, wenn sie über die Verbindung zu Kinea wissen.“, sagte Benn und blickte Katha an, „entweder ihr geht in ein anderes Dorf oder kommt ebenfalls mit zur Burg.“

Katha strich Sina über das Haar, die sie fragend ansah: „Wir kommen mit euch, wenn es euch nichts ausmacht.“

Benn nickte darauf und wandte sich an alle. „Wir sollten morgen erst aufbrechen. Es wäre wohl am besten wenn Katha mit mir und Leila fliegt, sie hat sich schon bereiterklärt. Finn, fragst du Gandal ob es ihm was ausmacht, wenn Sina mit euch fliegt. Und Kinea denke ich, wäre am besten bei Colin und Kuran aufgehoben. Kannst du Kuran ebenfalls fragen?“

Er wartete einen Moment bis von den beiden Jungs, das Einverständnis der beiden Drachen übermittelt wurde.

Sie besprachen noch einige Sachen wegen dem morgigen Tag, während alles dunkler wurde, doch bald darauf legten sie sich schlafen. Hier im Wald waren sie sicher.

 

Mitten in Nacht wachte Kinea auf. Was war los? War da ein Geräusch. Selbst in der Nacht war der dunkle Wald um sie herum vollkommen still. Hatte sie da eben Augen aufleuchten sehen? Nein bestimmt hatte sie sich nur getäuscht. Irgendwas war hier los. Zögernd setzte sie sich auf und sah sich genauer um. Alle schliefen, doch weiter kam sie nicht. Erstarrt blickte sie in ein großes mit dunkelblauen überzogenes Gesicht mit großen, weisen, hellblauen Augen. Es war ein Drache. Der Drache der mit ihrem Bruder flog. Darbin hieß er oder? Ja genau. Colin hatte ihn einmal erwähnt. Ohne etwas zu sagen sah sie ihn an und Darbin erwiderte ihren Blick. Was sollte sie auch tun?

„Hallo.“, flüsterte Kinea nach einer Zeit und sofort folgte eine Antwort. Jedoch hörte sie die Wörter nicht auf normale weise, sondern in ihrem Kopf.

„Sei gegrüßt, Kinea, Schwester von Kian. Ich heiße Darbin, und Kian ist mein Reiter. Da wir so eng miteinander verbunden sind, weiß ich wie er sich fühlt. Und  im Moment hat er große Schmerzen, die mit dir zu tun haben. Es tut ihm mehr weh, als man es ihm ansieht, dass du ihn so behandelst. Bitte denke darüber nach. Mehr verlange ich nicht.“

Bevor Kinea etwas erwidern konnte hatte er sich wieder umgedreht und ging. Auch sie legte sich wieder hin und versuchte einzuschlafen. Doch ihre Gedanken kreisten umher. Ab und zu waren sie bei Kian. Dann schwenkten sie zu Colin über und schließlich auf ihr eigenes Leben und was wohl kommen würde. Doch irgendwann schlief sie doch noch einmal ein.

 

Am nächsten Morgen brachen sie schon sehr früh auf, wie sie es am Vortag besprochen hatten. Sie alle verabschiedeten sich noch von Lysia und wandten sich den Drachen zu. Während Kinea an Kian und Darbin vorbeiging, warf sie beiden einen kurzen Blick zu, bevor sie zu Colin trat, der sie lächelnd begrüßte. Dieser nahm sie an der Hand und führte sie zu dem roten Drachen, der sie mit seinen grünen Augen ansah.

„Kinea, das ist Kuran, mein Begleiter und Freund“

„Hallo Kuran, es freut mich, dich kennen zu lernen.“

„Die Ehre ist ganz meinerseits“, antwortete er im Gedanken und blies sie mit einem lauwarmen Atem an. Kurz sah Colin den beiden noch zu, bevor er Kinea auf die Schulter griff und für einen Augenblick in dem Haus verschwand. Doch schon kam er wieder mit einem Sattel in der Hand.

„Damit wir nicht von Kuran hinunterfallen. Ich zweifle nicht an seinen Flugkünsten, aber sicher ist sicher.“ Geschickt legte er, wie auch die anderen, den Sattel an.

Nachdem jeder fertig war, nickten sich die jungen noch einmal zu. Los ging es.

Colin half Kinea zuerst in den Sattel und setzte sich dann hinter sie. Ganz geduldig zeigte er ihr alles. Wo sie sich festhalten sollte. Wie sie sitzten sollte. Und wie sie sich verhalten sollte. Dazu kam das Colin den Arm um sie legte, was wahrscheinlich nicht ganz nötig war, aber es gab ihr ein Gefühl von Sicherheit, was kein Sattel der Welt, schaffen könnte. Kinea war ganz aufgeregt. Teils wegen des Flugs und Teils wegen Colin. Wie auf ein unsichtbares Kommando, hob Leila mit Benn und Katha ab. Sofort folgte Finn mit Gandal und Sina. Kinea spürte ganz genau wie Kuran sich vom Boden abstieß und den anderen hinterherflog. Als letzter hob Darbin mit Kian ab. Sie bildeten wohl das Schlusslicht.

In wenigen Augenblicken waren sie schon sehr hoch und Kinea klammerte sich kurz an Colin, bevor sie sich entspannen konnte. Jetzt war sie froh über seinen Arm, der sie festhielt. Sie lehnte sich leicht an ihn und strahlte.

„Es ist wunderschön hier oben.“

Colin lachte nett und stimmte ihr zu. Den restlichen Weg sprachen sie nicht viel, denn Kinea betrachtete voller Staunen alles unter sich. Wie groß der Wald war, und so urplötzlich gab er eine wunderschöne Landschaft frei. Weite Ebenen, die im Sonnenlicht richtig strahlten. In der Ferne sah sie bereits das Schloss. Es war sehr schön und sie konnte es kaum erwarten zu landen, auch wenn es hier oben so viel zu bestaunen gab. Schon gingen die Drachen in einen Sinkflug und landenden gekonnt und sanft auf einen dafür bestimmten Platz. Colin sprang gleich auf den Boden und half Kinea hinunter. Sie bedankte sich bei ihm und auch bei Kuran, bevor sie alle zusammen hinein gingen. Die Gruppe wurde von den vier Jungen durch viele verschiedene Gänge geführt und kam schließlich vor eine große Tür.

Davor stand ein Diener.

„Ihr werdet bereits erwartet.“, richtete er ihnen aus und öffnete dann die Doppeltür.

Kinea trat mit Sina an der Seite in die große Halle. Ganz am Ende standen zwei Throne, die beide besetzt waren. Außerdem standen in der Nähe ein Mann und eine Frau.

Die Gruppe ging weiter bis sie direkt vor dem König standen, neben ihm war wohl seine Tochter, da sie noch recht jung war. Alle machten eine Verbeugung oder einen Knicks. Alles kam Kinea so unwirklich vor. War sie wirklich gerade hier in diesem großen Saal oder Träumte sie das nur. Der König begrüßte alle, doch irgendwie drangen seine Worte nicht zu ihr durch. Sie sah nur die beiden anderen Personen an. Irgendwie kamen sie ihr bekannt vor. Die beiden sahen sie ebenfalls an und plötzlich fiel ihr ein wer das war! Das waren ihre Eltern!

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Tag der Veröffentlichung: 28.08.2014

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