Cover

30. Drabbles-Wettbewerb

Styx Nawaiok
Alles zu seiner Zeit

Die beiden traten an diesem Tag wie gewohnt paarweise auf und betrachteten den Himmel. Felap: „Wer hätte gedacht, dass die Sonne noch einmal so kräftig strahlt?“ Mabu: „Man vergisst ganz, auf der Erde verharren zu müssen, und möchte entfliehen.“ Felap: „Dennoch zieht es mich zu ihr hin.“ Mabu: „Und auch Mutter Erde ist an uns gebunden.“ Felap: „Ein wenig, das stimmt, doch lasse ich mich nicht aus der Ruhe bringen.“ Mabu: „Ganz recht, wir sind Freigeister, was kümmern uns Gesetze?“ So redeten sie noch ein Weilchen, bis es Nacht wurde und Isaac Newton ohne Beule und Idee seinen Platz verließ.
http://www.bookrix.de/_ebook-maximilian-isaac-alles-zu-seiner-zeit/

 

yety
Der Müllbeute
l

„Warten sie einen Moment…“ rief die Frau den Müllmännern nach, „…hier hängt noch ein Müllbeutel an der Tür.“ Sekunden danach kam der Sohn aus dem Keller, blickte entgeistert zur Tür und dann zu seiner Mutter. „Wo ist der Beutel geblieben, der hier eben noch gehangen hat?“ „Na den habe ich gerade den Müllfahrern mitgegeben.“ „Oh Mutter!“ stöhnend stürmte der Sohn aus der Tür, dem Müllfahrzeug hinterher. Die Mutter sah wenig später am Nachbargrundstück ihren Sohn in einem ansehnlichen Müllberg herumwühlen. „Was machst du denn da?“ „Ich versuche den Beutel mit den ganzen Tageseinnahmen unseres Kioskes wiederzufinden“ bekam sie zur Antwort.
http://www.bookrix.de/_ebook-yety-der-muellbeutel

 

gittarina
Abhängen

„Meine Güte, nun reiß Dich doch mal zusammen und räume auf. Sag mal. Schaust Du Dich eigentlich nie um hier? Das sieht doch aus wie in einem Saustall! Jeden Tag dasselbe Theater, jeden Tag rede ich mir den Mund fusselig, jeden Tag sagst Du kein Wort dazu und schweigst mich an. Aber für Dich sorgen, das darf ich, nicht wahr? Du hängst hier ab, bewegst Dich kaum und ich bin ständig für Dein Wohlergehen zuständig. Weißt Du eigentlich, lieber Anton, dass Du verdammt träge bist?“ – murrte Andrea… …die Tierpflegerin und striegelte mit Hingabe den Rücken von Anton dem kleinen Faultier.
http://www.bookrix.de/_ebook-gittarina-abhaengen

 

Zora Zorn
Alternative?

„Drück auf die Tube!“, schrie Mark den Fahrer an und umklammerte die Tasche mit den geraubten Geldbündeln. „Die Bullen sind ganz dicht hinter uns. Wir müssen sie abhängen!“ Marina war genervt. Jeden Tag der gleiche Scheiß. Hätte sie doch Jura studiert! Aber nein, unglücklich verheiratet, Hausfrau und drei Blagen. Wäsche, Vorhänge, alles musste noch abgehängt werden. Angewidert betrachtete Karl seine Bierplauze. Stark angewachsen in den letzten drei Jahren Arbeitslosigkeit. Kein Wunder, er hing ja nur auf dem Sofa ab. Drei verschiedene Personen, drei ganz unterschiedliche Situationen. Alle haben ein Problem mit dem Abhängen. Aber was wäre die Alternative? Sich aufhängen?
http://www.bookrix.de/_ebook-zora-alternative/

 

Rebekka2010
Nach Aufhängen abhängen??

„Mama, darf ich mich gleich mit Freunden treffen?“, fragt Mike und schaut mich bittend an. „Sicher, aber geh‘ bitte vorher noch auf den Speicher und nimm die Wäsche ab, die ich gestern aufgehängt habe. Die müsste jetzt trocken sein.“ „Du meinst, ich soll sie abhängen?“ „Nein, abnehmen!“ „Wieso abnehmen? Wenn man sie zuerst aufhängt, müsste man sie doch später wieder abhängen!“ „Nein, man sagt abnehmen! Ich kenne jedenfalls für diese Tätigkeit nur diesen Ausdruck.“ Gesagt getan! Nach zehn Minuten kommt Mike mit dem gefüllten Wäschekorb zurück. „Was machst du eigentlich nachher mit deinen Kumpels?“ „Abhängen!“, grinst Sohnemann. „Was denn sonst?“ 
http://www.bookrix.de/books/book.html?bookID=rebekka2010_1364882667.4936120510

 

concortin
Der General

Sie hängten sein Porträt in den Büros ab. Der Verfassungsschutz schnüffelte ihm hinterher, sie wollten ihm was anhängen. Er ohrfeigte den Chef des Verfassungsschutzes. Dieser befahl daraufhin Spürhunde einzusetzen. Sie apportierten in der Wohnung des Generals andersriechende Socken. "Also leben Sie nicht allein." Die fraglichen Socken hatte der General längst ausrangiert. Er putzte damit seine Schuhe. Die Beamten fanden keine Beweise für Verstöße gegen die Verfassung und gaben ihre Nachforschungen auf. Sie klebten jedoch eine Plakette an das Auto des Generals: "Vorsicht! Ausweichen, nicht abhängen!" In Wahrheit ist der General ein einsamer Mann, den niemand versteht. Außer vielleicht seine Mutter.

 

katerlisator
Der Beamtendreikampf

Berthold Weichmann vom Finanzamt Seevetal war ärgerlich, richtig ärgerlich. Ihm oblag nicht nur die Aufspürung von Steuerpflichtigen, die die Steuern nicht oder nicht ausreichend entrichteten. Nein, ihm war zusätzlich die Betreuung der Beamtenanwärter und Auszubildenden übertragen. Heute war es wieder passiert. Dietmar Dohmeyer, dieser achtzehnjährige Jungspund hatte es offenbar immer noch nicht begriffen. „So, Herr Dohmeyer, ich habe soeben die Steuerakte Prusemuckel überprüft, die ich Ihnen gestern übergab. Und was muss ich da feststellen? Der Prüfbericht vom Kollegen Pollmeyer lag lose darin. Lose! Also nochmals zum mitschreiben: der Beamtendreikampf lautet: Knicken, Lochen, Abheften! Abheften! Nicht Abhängen! Das machen wir danach.“
http://www.bookrix.de/_ebook-matthias-maerz-der-beamtendreikampf-1/

 

sarah.m.robin
Einfach mal abhängen

Urlaubsfeeling pur: Es ist warm, und was für ein Blick! Wasser, Sonne, saftig grünes Gras! Soweit das Auge reicht: Natur! Leise Wellen schlagen gegen die kleinen Segelboote, die darauf warten, hinauszufahren – aber heute nicht mehr. Es ist abends. Ich sitze im Gras und höre die Vögel ihr Lied zur Nacht singen. Heute wird es keinen schönen Sonnenuntergang geben, der Himmel ist grau. Aber es sind keine dunklen Wolken, eher ein schönes Farbenspiel aus blauen, weißen und grauen Farbtönen.   Ein Schaf blökt… Und erinnert mich daran, dass ich nach Hause muss – aber ich komme wieder, an diesen kleinen Deich im Nachbarort!
http://www.bookrix.de/_ebook-sarah-m-robin-einfach-mal-abhaengen/

 

XNebelparderX
Sommerwäsche

„Wie habe ich das vermisst...“ „Ja, es kommt einem vor, als wäre das Jahre her. Sieh! Die Vögel zwitschern endlich wieder, die Blumen kommen auch wieder raus und die Kinder spielen!“ „Der Winter hat sich endlich verzogen... Ich hasse ihn. Dann muss man immer in dieses grässlichen Trockner...“ „Ja, das schleudert so. Das hier ist wirklich angenehmer“ „Ich bin froh, dass der Sommer doch noch gekommen ist“ „Dann lass ihn uns genießen“ Darauf schwiegen die Hemden und flatterten weiter im Wind, der an der Wäschespinne im Garten zerrte, ein abhängendes, rot blaues Paar und ihr Anblick sagte nur eines: Sommer.

 

philhumor
Ich mach das Rennen!

Das Testgelände auf freiem Feld langweilt mich. Suche Herausforderungen. Habe von Windhundrennen gehört. Diese Burschen sollen mal einen Zahn zulegen. Hopsa! Jetzt komm ich. Habe mehr auf dem Kasten als diese Power-Plastik-Puschelhasen. Oder bin ich zu ambitioniert? Aber ich liebe es, sie abzuhängen, ihr Gewinsel zu hören, wenn sie mich verfehlt haben; und hatten mich doch beinahe schon zwischen ihren Lefzen! Ha! Ich weiß nicht, wie der Hase läuft; ich lasse laufen. Ehrlich; überlasse mich ganz der Situation. Bin Künstler des Moments. Ich kann meine Furcht abhängen. Oder bin ich der Haken bei der Sache? Ach was! Ich bin Super-Bunny!

 

beetle
Abhängen = Abhängen?

Da ich jahrzehntelang in der Speditionsbranche arbeitete, ist die Richtung meines Themas eigentlich logisch: 

 

Geschafft! Mit ihrem Lastzug fahren Jan und Hein auf den Lkw-Abstellplatz der Heimatspedition. „Hein, geh’ raus, Du kannst abhängen!’ befiehlt Jan seinem Beifahrer. Der reißt die Tür auf, springt auf den Hof und rennt nach hinten. Jan wartet und wartet; in der Hoffnung, dass Hein den Anhänger abkuppelt. Aber von Hein kommt kein Zeichen. Er ist nicht einmal mehr zu sehen. Schließlich wird es ihm zuviel. Er steigt aus und forscht nach, was Hein so treibt. Minuten später findet er ihn sonnenbadend auf der Wiese liegen. „Hein, was machst Du da!?“ „Hast Du nicht selbst gesagt, ich könne jetzt abhängen?“

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 02.05.2013

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /