Mir ist kalt. Überall um mich herum ist Schnee. Nichts als Schnee. Nur da vorne, dieses eine Gebäude. Das Dach ist rund und es ist komplett aus blau getöntem Glas. Davor steht ein Mann mit einem grauen Bart und hellblauen, mich anstarrenden Augen. Er sieht ziehmlich gruselig aus und man riecht ihn schon aus weiter Entfernung, also ignoriere ich ihn lieber.
Ich möchte wissen, was das für ein Gebäude ist...
"Hallo Tess", Plötzlich spricht mich der Fremde an, "Du willst doch nicht etwa ins Zentrum?" Er ist total erschrocken. "Wo... Woher kennen Sie meinen Namen?" "Ach Tess... Du hast mir noch keine Antwort gegeben!" "Worauf?" Ich bin total durcheinander. "Möchtest du etwa ins Zentrum?" Er wird lauter, das macht mir Angst. "Das Zentrum? Ist das dieses Gebäude?" Er fragt, ob ich es nicht kenne, als wäre das total selbstverständlich. Ich fühle mich ein Bisschen verarscht. Woher sollte ich denn dieses seltsame Gebäue, welches anscheinend "das Zentrum" genannt wird, kennen? "Sollte ich es kennen?" "Jeder in der Gegend kennt es, Tess." Was? Ist der verrückt? Hier ist doch niemand. "Ich weiß, was du jetzt denkst Tess, aber ich bin nicht verrückt. Die Leute hier denken, ich sei verrückt. Ich selbst aber nenne mich einen Psychopath."
Ich habe solche Angst vor Psychopathen! Sie haben keinerlei Mitgefühl. Wer weiß, wozu der fähig ist!
Ich renne weg. Ins Zentrum. Es bleibt mir keine andere Wahl... Er ruft mir noch etwas Seltsames hinterher: "Geh da nicht rein! Jeder der hineingeht, begegnet seiner größten Angst und wird sie nie wieder los!" Pah, dass ich nicht lache. Meiner größten Angst bin ich schon begegnet: Er ist es.
Als ich "das Zentrum" betrete, ist mir schon ein wenig mulmig... Aber was sollte ich schon machen? Zurück zu diesem Verrückten und da draußen vor Kälte sterben? Nein danke.
Komisch, drinnen ist es total dunkel, trotz des Glases und der Helligkeit draußen. Naja, muss wohl daran liegen, dass die Fensterscheiben getönt sind.
Plötzlich reißt mich etwas aus den Gedanken: Es ist das Gesicht, des Psychopathen, das ich plötzlich zu sehen bekomme. Er lacht. Dann sehe ich das Messer in seiner Hand. Ich habe Todesangst, schreie, wie eine Verrückte! Es ist zu spät. Er sticht zu.
Tag der Veröffentlichung: 11.07.2014
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