Rainer Lange
Vegetarier braucht die Welt!
Alle Hinweise und Ratschläge entsprechen dem gelebten Wissen und den Erfahrungen des Autors.
Eine Haftung für Schäden jeglicher Art, die sich aus einem falsch verstandenen Gebrauch der beschriebenen Ansichten ergeben könnten, kann nicht übernommen werden.
Größtenteils ist hier nach den alten Rechtschreibregeln verfahren worden. Nur ganz wenige Details wurden von der neuen Rechtschreibung übernommen.
Wir sind zu der Meinung gekommen, dass für uns inzwischen keine Regeln mehr Gültigkeit besitzen und wir im Einzelfall jeweils nach der Logik entscheiden.
ISBN 9783-7412-3285-5
© 2001 by Erstausgabe Arche Noah, Musik- und Buchverlag,
2. überarbeitete Ausgabe 2010 Arche Noah, D-86971 Peiting
3. überarbeitete Ausgabe 2014/2015 © Rainer Lange
Internet: www.rainer-lange.org
e-mail: mail@rainer-lange.org
Herstellung und Verlag:
BoD – Books on Demand, Norderstedt
Umschlaggestaltung:
Nikolaj Lange/Carola Gaulke
Titelfoto: Fotolia.de #69502392, #95548617
Friedlich, tierlieb und gesund
Vegetarier aus gutem Grund
Inhaltsverzeichnis
Warum dieses Buch?
Der gesundheitliche Aspekt
Vorurteile - und was Fleischessen bewirkt
Anatomie
Gesunde Ernährung
Umwelt
Die ethische Seite
Ethik
Massentierhaltung
Unser Umgang mit Tieren
Karma
Schluss
Zusammenfassung
Jesus war ebenfalls Vegetarier
Prominente
Danksagung
Quellenverzeichnis
Warum dieses Buch?
Ich freue mich wirklich sehr, dass auch Sie dieses Buch in die Hand genommen haben – oder wurde es Ihnen vielleicht sogar in die Hand gelegt? Ehrlich gesagt, dann wurde es aber auch allerhöchste Zeit!
Eine Wahrheit kann erst wirken,
wenn der Empfänger für sie reif ist.
Christian Morgenstern
Wie dem auch sei, es zeigt, dass glücklicherweise ein ständig zunehmendes Interesse an diesem elementaren Thema besteht. Ein Thema, das leider inzwischen zu einem der größten Probleme der Menschheit überhaupt wurde und das in seinem Ausmaß wie in seiner Wichtigkeit und Dramatik bisher zum größten Teil schwer unterschätzt bzw. noch gar nicht erkannt wurde. Stattdessen wird es weitestgehend von allen möglichen Seiten verdrängt. Die Werbung der mächtigen Interessenvertreter der vom Tierverzehr profitierenden Industrie trägt hieran natürlich ihren erheblichen Anteil, denn diese Lobby ist höchst bemüht, kein kritisches Hinterfragen der ethischen und gesundheitlichen Gesichtspunkte aufkommen zu lassen – und dies aus leicht nachvollziehbaren Gründen.
Von dieser Seite aus wird natürlich einiges dafür investiert, um die (finanziell) goldenen Zeiten von „Fleisch – ein Stück Lebenskraft“ usw. so lange es noch irgendwie geht, zu erhalten. Dass dies nicht mehr allzu lange möglich sein wird, scheinen jedoch auch diese Leute langsam zu ahnen, was sich an deren offensiven Werbemaßnahmen erkennen lässt.
Ich möchte feststellen, dass dieses Buch nicht den Anspruch hat, Sie zum Ernährungsfachmann auszubilden. Ebenso bin ich kein Arzt und ich kann Ihnen von daher auch keine medizinisch fundierte Dokumentation vorlegen, wobei ich bemerken muss, dass die meisten Ärzte ebenfalls von Ernährung keine oder nur wenig Kenntnis besitzen.
Diese Erfahrung habe ich jedenfalls bisher fast immer machen müssen. Es soll also nicht die Absicht dieses Buches sein, ein Fachbuch darzustellen, denn Fachbücher gibt es genug. Ich möchte nur einige aus meiner Sicht wichtige und handfeste Punkte aufzeigen, an denen Ihnen hoffentlich klar werden wird, was wir uns und unserer Umwelt täglich durch den Verzehr von Fleisch antun. Wollen Sie das Thema Ernährung jedoch weiter vertiefen, wovon ich eigentlich ausgehe, dann finden Sie im Anhang einige empfehlenswerte Bücher hierzu.
*
Der Begriff Vegetarier wurde im Jahre 1847 von den Gründern der „Britischen Vegetarischen Gesellschaft“ geprägt und basiert auf dem lateinischen Wort vegetus, was soviel wie „rüstig, kräftig, frisch und gesund“ bedeutet. Auch die Römer verstanden darunter einen Menschen von körperlicher und geistiger Gesundheit. Diese Hinweise machen deutlich, dass es sich bei Vegetariern um viel mehr handelt, als nur um Menschen, die kein Fleisch essen, sondern um Menschen, die sich von ihrer ganzheitlichen Lebensführung her auf eine von Harmonie und Moral geprägte Lebenseinstellung hin ausgerichtet haben.
Sollten Sie sich bisher noch zu den „Fleischfressern“ zählen, so hoffe ich, Ihnen in vorliegendem Buch genügend einleuchtende und überzeugende Argumente dafür zu liefern, dieser uns anerzogenen „Unsitte“ abzuschwören – und zwar nachhaltig und für immer. Ihr Schaden soll es nicht sein – im Gegenteil, es wird für Sie in jeder Hinsicht als eine Ihrer bisher lohnenswertesten Investitionen zu Buche schlagen!
Sollten Sie jedoch inzwischen schon einsichtig geworden und bereits „clean“ sein, umso besser! Dann können meine aufgelisteten Argumente der Untermauerung Ihrer Standfestigkeit einerseits dienen und Ihnen außerdem hoffentlich gute Dienste dabei erweisen, in Gesprächen mit bislang noch weniger informierten Freunden und Bekannten eine eindrucksvolle Überzeugungsarbeit zu leisten.
Denn Sie wissen es ja nun besser und haben somit auch eine Verpflichtung einzulösen – der Natur, den Tieren und allen Menschen gegenüber. Die Verpflichtung, Ihre erlangten Einsichten und Erkenntnisse nicht geheim zu halten, sondern sie anderen Menschen zuzutragen, wann und wo immer es möglich ist. Sie sollten es dabei tunlichst vermeiden, den Holzhammer zu benutzen (auch wenn Ihnen hin und wieder danach zumute sein sollte – ich kann ein Lied davon singen!). Die Gefahr ist zu groß, hierbei das Gegenteil zu erreichen. Dieses Thema gehört zu den sensibelsten überhaupt und es empfiehlt sich deshalb, sehr behutsam vorzugehen, um bei Ihrem Gesprächspartner etwas erreichen zu können.
Deutschland zählt mittlerweile mehr als 10 Millionen Vegetarier, natürlich mit ansteigender Tendenz – also doch mehr als manch’ einer annehmen mag.
So bitte ich Sie dabei mitzuhelfen, dass der Rest der Bevölkerung allerspätestens in den nächsten Jahrzehnten die Vision einer dem Menschen ursprünglich zugedachten Ernährungsform wiederentdecken und zu ihr zurückfinden wird. Und da wir uns einbilden, die Krönung der Schöpfung zu verkörpern, sollte dies unter Berücksichtigung der an uns Menschen gerichteten ethisch-moralischen Erwartungen geschehen. Dann wird auch BSE, Schweinegrippe, Rinderwahn sowie alle anderen, der falschen Ernährung geschuldeten Krankheiten, kein Thema mehr sein und sicherlich aus unserem Wortschatz verschwunden sein. Bis dahin wird sich jedoch immer die Frage stellen, ob das Leid für den Menschen bei einem Verzicht auf Fleisch ein größeres darstellt, als das Leid der Tiere!
Im Grunde bietet sich hier die einfachste und klarste Lösung der Welt an, denn wir brauchen noch nicht einmal etwas zu tun – sondern nur zu unterlassen! Dann wäre schon alles in Ordnung.
Sei freundlich zu deinem Leib,
damit die Seele Lust hat,
darin zu wohnen.
Heilige Teresa von Avila
Rezension dieses Buches durch einen Leser:
VEGETARIER braucht die Welt! - Rainer Lange
Sachlich und unaufdringlich, in flüssigem Schreibstil, regt der Autor zum Nachdenken über das universale Menschheitsverbrechen, Fleischverzehr, an und widerlegt in übersichtlichen Kapiteln in logischer Form die Hilfsargumente, „Eiweiß“ und „es war schon immer so“, unbedarfter Verbraucher, die lernresistent an überlieferten Gewohnheiten, gleichsam Drogenabhängiger, festhalten.
Fakten werden locker in das Satzgefüge integriert und gehen nahtlos in ein Lesevergnügen über, das Spannung nicht vermissen lässt und zu unvoreingenommener realistischer Betrachtung der grundsätzlichen Problemstellungen der Gegenwart einlädt und anregt. Ein Plädoyer für den Vegetarismus.
Eindrucksvoll erhärtet der Autor die Unrechtmäßigkeit des weltumspannenden Massakers an der Tierwelt mit einem Kaleidoskop empathischer Kurzberichte aus persönlicher Wahrnehmung und stellt die grenzenlose Verrohung der Menschheit überzeugend dar.
Lesenswert, flüssig, durchaus spannend, lehrreich, der Sache dienlich. Gehört in jedes Klassenzimmer.
Solange der Mensch Tiere schlachtet,
werden die Menschen auch einander töten.
Wer Mord und Schmerz sät,
kann nicht erwarten,
Liebe und Freude zu ernten.
Pythagoras (um 570 v. Chr.)
Der gesundheitliche Aspekt
Vorurteile -
und was Fleischessen bewirkt
Das erste, was ich immer zu hören bekomme, wenn ein Gespräch auf das Thema „vegetarische Ernährung“ fällt, ist folgende besorgte Frage: Ist denn diese Art der Ernährung ausreichend? Nimmt man dabei genügend Proteine (Eiweiß) und Vitamine zu sich? Haben Sie denn keine Angst vor Mangelerscheinungen?
Der Mensch ist im Grunde ein wildes,
entsetzliches Tier.
Wir kennen es bloß im Zustand der Bändigung und Zähmung.
Arthur Schopenhauer
Vielleicht haben auch Sie zuerst an all’ diese Fragen gedacht. Fiel ein Gespräch bisher auf dieses Thema, wurde erstaunlicherweise niemals (mit Ausnahme eines Menschen, von dem ich dies jedoch gar nicht erwartet hätte) eine Besorgnis bezüglich der leidenden Tiere ausgesprochen!
Die Angst vor einer Unterversorgung von Proteinen durchwandert die Gemüter wie ein Schreckensgespenst. Kräftig mitgeholfen, diese Angst aufzubauen, hat die Fleischindustrie nicht zuletzt damit, dass bei vielen Menschen die Information umherschwirrt, es wäre ein Tagesbedarf von ca. 150 g Eiweiß für den Menschen absolut notwendig.
Heute weiß man, dass der tatsächlich benötigte Wert bei etwa 25-30 g täglich liegt.
Hierzu ein Zitat aus dem Buch Fit for Life:
Das Problem ist aber ein ganz anderes. Die Gefahr, zu viel Eiweiß zu bekommen, ist viel größer als an Eiweißmangel zu leiden. (S.108)
Weiterhin heißt es:
Es stehen uns umfangreiche Forschungsergebnisse zur Verfügung, die zeigen, dass zwischen dem Verzehr konzentrierter Eiweißnahrung und Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Krebs, Arthritis, Osteoporose (Knochenerweichung), Gicht, Magengeschwüren und eine Menge anderer Krankheiten eine Beziehung steht. (S.109)
Inzwischen weiß man auch, dass sich der Körper die Proteine, die er braucht, aus der Nahrung herauszieht, und er findet sie im Salat, Getreide, Hülsenfrüchten, Nüssen etc. zur Genüge.
Kurioserweise stellt kein Mensch diese Fragen nach den Mangelerscheinungen, solange sich noch mit Fleisch, Süßigkeiten oder Alkohol vollgestopft wird.
Ernährt man sich, wie es heute leider besonders häufig bei Kindern und Jugendlichen festzustellen ist, vorwiegend durch Fastfood ungesund und einseitig, äußert niemand etwaige Befürchtungen über hierdurch heraufbeschworene Mangelerscheinungen. Selbst ein Alibi-Salatblatt hier und da kann diese Gefahr nicht zerstreuen, denn meist wird die erhoffte vitaminbringende Wirkung infolge einer unpassenden Kombination und Essreihenfolge zunichte gemacht.
Es scheint für viele Menschen unvorstellbar zu sein, gerade durch Salate, Gemüse und Früchte, also die dem Menschen zugedachten Nahrungsmittel, eine optimale Ernährung sicherzustellen – und dies eben nur, weil sich falsche Gewohnheiten derart festgebissen haben.
Kürzlich fragte mich eine Bekannte, wie ich denn mit der vegetarischen Ernährung zurechtkäme. Ich antwortete ihr, die Fragestellung müsste eine andere sein, nämlich: Wie kommt man eigentlich mit dem Fleischessen zurecht?
Ich selbst habe übrigens seit etwa mindestens zwanzig Jahren keine Erkältung mehr gehabt, ähnlich verhält es sich bei den mich umgebenden, natürlich sich auch vegetarisch ernährenden Menschen.
So dramatisch kann es sich also bei uns mit den Mangelerscheinungen nicht verhalten. Im Gegensatz hierzu kann ich jedoch ständig beobachten, wie gerade bei den bezüglich der „Mangelerscheinungen“ besorgten Skeptikern oft eine Erkältung die nächste ablöst – nicht selten verbunden mit einer Grippe. Und das ist ja auch völlig einleuchtend, stellt man sich einmal die Frage, welche Aufgabe denn überhaupt eine Erkältung oder eine Grippe hat.
Bedingt durch weitestgehend falsche Ernährung versucht der Körper die ihm zugeführten Gifte und Verunreinigungen in Form von einer Erkältung oder Grippe wieder loszuwerden. Da in vielen Fällen hierdurch auch das Immunsystem sehr geschwächt ist, können Viren nicht in ausreichendem Maße abgewehrt werden.
Leuchtet ein – oder?
Notorische Skeptiker und Ignoranten kommen jedoch lieber mit anderen Erklärungen und Ausreden für ihre ständigen Anfälligkeiten. Ihr Arzt hätte ihnen wieder ein falsches Mittel aufgeschrieben, oder, in der Firma hätten sie’s alle, oder, es war wohl doch zuviel Arbeit die letzten Wochen usw. usw.
O.K., wir belassen es dabei, es spricht ja alles für sich selbst.
*
Interessant ist es auch zu erleben, wenn man sich in Amerika oder in südlichen Ländern aufhält und bei einem Restaurantbesuch darauf hinweist, Vegetarier zu sein, dass einem fast immer sofort Huhn und Fisch angeboten wird. Offenbar scheinen Hühner und Fische für diese Menschen nicht zu leben – ich kann es mir nicht anders erklären und es ist mir auch leider nicht gelungen, hier Näheres herauszufinden. Andere Länder – andere Sitten?
Eine andere Frage, die auch ganz im Vordergrund steht, wenn es um das Thema „fleischlos“ geht, lautet: Wo bleibt denn die Lebensqualität, wenn ich kein Fleisch mehr essen soll?
Wenn ich diese Frage höre, dann scheint es mir, als hätte der Tag nur ungefähr zwei Stunden, also die Zeit, die wir täglich am Esstisch sitzen. Offenbar wird vor lauter besorgter und triebhafter Essgier das Gehirn lahmgelegt und somit übersehen, dass der Tag doch 24 Stunden aufzuweisen hat, und die Natur uns neben den 2 Stunden, die für das Essen draufgehen, Tag für Tag sage und schreibe weitere 22 Stunden schenkt. Ich schlage also vor, die 2 Stunden, die dem Essen zukommen, mehr in den Hintergrund zu stellen und die Hauptzeit, nämlich die „restlichen“ 22 Stunden, mit Freude anzunehmen und sie zu leben, damit wir sie mit würdigen Inhalten füllen können.
Dies zu erkennen und auch entsprechend umzusetzen, setzt natürlich einen Bewusstseinswandel voraus.
Dieser ist jedoch notwendig, wenn wir gereifter unsere persönliche Weiterentwicklung angehen wollen. An einem Stillstand können wir nicht festhalten und der ist von der Evolution auch nicht vorgesehen.
Es gibt eben höchstens Menschen, die etwas länger als andere brauchen, um bestimmte Gegebenheiten zu begreifen.
Sich dieser evolutionären Forderung stellen zu müssen, bleibt jedoch niemandem erspart. Darum gilt auch hier die Devise, lieber heute freiwillig dieses Problem anzupacken, als morgen durch Krankheiten o.ä. dazu gezwungen zu werden.
Es ergeht übrigens einem jeden so, der sich von einer schlechten Gewohnheit lösen will, dass er nun glaubt, keinen Sinn mehr im Leben zu sehen.
Als ich das Rauchen aufgab, konnte ich mir auch zunächst nicht vorstellen, wie ich den Tag ohne Zigaretten überstehen sollte und war aus lauter Verzweiflung ganz nahe dran, ernsthaft den Sinn eines Weiterlebens ohne Zigaretten in Frage zu stellen!
Der Trinker weiß ähnliches zu berichten, wenn er seinen Entzug durchstehen will. Wir benötigen hierfür eine gehörige Portion Selbstdisziplin, die uns das Leben immer wieder abverlangt, wenn es um einschneidende Veränderungen geht – wenn also eine Weiterentwicklung ansteht. Dies alles dient jedoch dazu, unseren Charakter zu formen und zu festigen und sollte von uns entsprechend dankbar und positiv angegangen werden.
Gerade in unserer heutigen Welt, in der Gewalt vorherrscht, ist es wichtig zu wissen, dass Fleisch die aggressiven Tendenzen im Menschen unterstützt, wie dies ebenso auch bei Tieren geschieht, wobei es nicht von ungefähr kommt, dass die Fleischfresser unter den Tieren auch hier im Gegensatz zu den „Vegetariern“ die aggressiven Raubtiere sind.
Und das nicht etwa, weil sie kraftvoller oder gesünder wären. Man braucht sich nur einmal das größte und stärkste Tier, den Elefanten, anzusehen, der sich ausschließlich vegetarisch ernährt, um eine Vorstellung von dem Begriff „Kraft“ zu bekommen.
Auch ein „Mensch“ demonstriert uns, was es heißt Kraft zu besitzen. Wie es jüngst Anfang September 2013 durch die Presse ging:
Veganer stellt Weltrekord auf: 555 kg getragen.
Während eines Vegan-Vegetarischen Sommerfests in Berlin hat Patrik Baboumian (34) dieses Gewicht 10 m weit getragen. Er wollte der Welt demonstrieren, dass man mit einer rein pflanzlichen Ernährung all’ seine sportlichen Ziele erreichen kann. Er sei, wie er selbst sagte, eigentlich zu alt für solcherlei Höchstleistungen, jedoch sei dies möglich durch eine erheblich kürzere Regenerationszeit, die der Körper nun mal ohne Fleisch benötigt!
Die Albert Schweitzer Stiftung ergänzt hierzu: Immer mehr Athleten setzen auf die vegane Ernährung. Neben ethischen Aspekten geht es dabei auch um Leistungssteigerungen.
Ob Tiere eine Seele und Gefühle haben?
Dies kann nur einer fragen, der über keine
dieser beiden Eigenschaften verfügt!
Eugen Drewermann
Der Satz: Ab und zu muss ich wirklich mal in etwas Kräftiges, Gebratenes, hinein beißen, kommt Ihnen sicherlich bekannt vor.
Bei derlei Gelüsten ist ein animalisch geprägtes Triebverhalten nicht zu übersehen und der Weg ist wirklich nicht allzu weit, diese Gier auch auf andere „Zielgruppen“ als nur auf die vordergründige orale Nahrungsaufnahme auszudehnen.
Natürlich besteht nicht bei jedem Menschen, der dem Verlangen seiner Esssucht nachgibt, die Gefahr, sich in eine alles zerreißende Bestie zu verwandeln, doch meiner Meinung nach wird hierdurch zumindest eine Portion latent vorhandener Aggressivität freigesetzt.
Von daher kann im Umkehrschluss ohne zu übertreiben die Behauptung aufgestellt werden, dass, wenn sich die Menschheit vegetarisch ernähren würde, die Kriminalität und Brutalität höchstwahrscheinlich ganz erheblich reduziert werden könnte.
Zumindest sollte bei den Menschen begonnen werden, bei denen sich dieses geschilderte animalische Triebverhalten verselbständigt hat, d.h. man sollte damit beginnen, Gewaltverbrecher in den Gefängnissen auf vegetarische Kost zu setzen.
Dies, begleitet durch ein gezieltes, behutsames Hinführen zu Techniken wie dem Autogenen Training und besonders zur Meditation, würde garantiert nach kurzer Zeit wahre Wunder bewirken. So stelle ich mir eine Form der Resozialisierung vor.
Es wäre für ein friedliches Miteinander der Menschen von größtem Interesse, wenn sich die Entwicklung zur vegetarischen Ernährung hin beschleunigen würde.
Sie können dies unterstützen, indem Sie möglichst heute damit beginnen, hier Zeichen zu setzen und somit eine nachahmungsfähige Vorbildfunktion einnehmen.
Ein Kind zu lehren, nicht auf eine Raupe zu treten,
ist ebenso wichtig für das Kind wie für die Raupe.
Bradley Miller
Anatomie
Für viele Menschen ist die Frage, ob Fleisch oder nicht, hauptsächlich eine Frage der Anschauung. Vegetarier werden oft noch gern als Spinner oder „Weicheier“ belächelt. So wie es früher den Atomkraftgegnern erging, oder in Zeiten der Hochrüstung denjenigen, die sich ernsthaft Sorgen um die Menschheit machten und pazifistische Neigungen erkennen ließen.
Nur zu gern ist man heute, gehüllt im Gewande der Toleranz, darauf zu verweisen bemüht, dass dies natürlich jeder so handhaben könne, wie er wolle, jedoch sei wissenschaftlich noch gar nichts bewiesen, was gegen das Fleischessen sprechen würde. Und gerade hier, bei diesem vermeintlich schlagenden Argument, irren die Skeptiker – unabhängig von allerjüngsten Dokumentationen, die ebenfalls besagen, Fleischessen liefere die Ursache von Krebs!
Es ist schon allein anhand der Anatomie ein leichtes zu beweisen, dass der Mensch von seiner „Konstruktion“ her nicht als „Fleischfresser“ angelegt worden ist. Er müsste dafür einen viel kürzeren Darm haben. Die Nahrung muss somit viel zu lange im Darm verweilen, bis sie ausgeschieden werden kann, was neben Verschlackungen auch zu Gasen, verbunden mit unschönen Gerüchen, führt.
Seit ich kein Fleisch mehr esse (etwa seit 1991), könnte ich meine Körperpflege in Form von Waschen oder Duschen wesentlich schlampiger angehen lassen, da keine schlecht riechenden, um nicht zu sagen stinkenden Ausscheidungen mehr vorhanden sind. Aber seien Sie beruhigt, ich dusche trotzdem jeden Tag!
Wo wir gerade von üblen Gerüchen sprechen, muss ich erwähnen, dass ich es inzwischen schon fast als Zumutung empfinde, wenn sich ein noch Fleisch vertilgender Besucher bei mir zum „Entleeren“ auf die Toilette begibt. Nun möchte ich nicht behaupten, dass die Ausscheidungen eines Vegetariers zu meinen Lieblingsgerüchen zählen, aber es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht!
Warum?
Der Darm des Menschen ist für den Fleischverzehr viel zu lang, ganz im Gegensatz beispielsweise zu dem eines Hundes, der mit Hilfe seines kurzen Darmes ganz schnell verdaut und ausscheidet. Der Verdauungstrakt des Menschen ist etwa zwölf mal so lang wie sein Körper, um das schwierig zu zersetzende Getreide sowie auch Blätter verdauen zu können.
Die nicht selten zu reichhaltigen Fleischgerichte hingegen müssen im Durchschnitt meist 60 Stunden (!) in den menschlichen Eingeweiden verweilen, während bei Vegetariern die Nahrung sich bereits nach nur 18-22 Stunden verabschiedet. Dies hat zur Folge, dass weniger Schlacken und Verkrustungen den Darm zukleistern, die für die todbringende Entwicklung mitverantwortlich sind.
Der Tod steckt im Darm, lautet eine alte Weisheit, die heute wiederentdeckt, endlich ihre nötige Beachtung findet. Länger als etwa 20 Stunden sind nicht nötig, um unserer Nahrung die wichtigen Nährstoffe zu entziehen. Danach wird es nämlich problematisch, weil durch die innere Verwesung erheblich belastende Gifte entstehen – und diese Verwesung verursacht auch den Gestank. Stellen Sie es sich bitte so vor, dass Sie verfaultes Aas tagelang in Ihrem Körper zu beherbergen bereit sind – wenn Sie Fleisch essen.
Wollen Sie sich und anderen das wirklich noch länger antun?
Schon allein unter Zuhilfenahme des normalen, gesunden Menschenverstandes liegt es auf der Hand, dass etwas nicht richtig und gut sein kann, was solch’ einen verfault riechenden, bestialischen Gestank verursacht. Um diesen Schluss abzuleiten, brauchen wir keine aufwendigen wissenschaftlichen Untersuchungen anzustellen! Die Vorstellung fällt nicht schwer, dass gerade infolge der falschen Nutzung des Darms die vielen bekannten Krankheiten entstehen, hervorgerufen durch Verstopfung, Verschlackung und Vergiftung.
Wie Helmut Wandmaker in seinem Buch Rohkost statt Feuerkost schreibt, gibt es nur eine Krankheit, nämlich die Vergiftung des Körpers und wiederum nur eine Form der Heilung, folglich die Entgiftung des Körpers!
Nebenbei bemerkt benötigt das Verdauen von Fleisch enorm viel Energie. Wir können es ja bei den Raubtieren beobachten, die nach ihrer Mahlzeit erst einmal stundenlang schlafen müssen, um sich hiervon zu erholen. Ohne Fleisch kommen wir also auch mit weniger Schlaf aus und können damit die eingesparte Energie für wichtigere Dinge nutzen. Außerdem ist unsere Magensäure etwa zehnmal schwächer als bei fleischfressenden Tieren und somit nicht dafür geeignet, Fleisch in unserem Magen entsprechend rasch zu zersetzen.
Einen noch deutlicheren Beweis liefert unser Gebiss, welches im Gegensatz zu den fleischfressenden Säugetieren keine scharfen und spitzen Vorderzähne zum Töten von Tieren aufweist, sondern mit flachen Backenzähnen ausgestattet ist, um nämlich die pflanzliche Nahrung gut zermahlen zu können.
Ferner ist der Mensch nicht in der Lage, ein getötetes Tier roh zu essen, sondern er muss es durch Kochen oder Braten entsprechend zubereiten. Dies wird ganz besonders deutlich durch nachfolgenden Vergleich der Gebissanordnung. (Die römische I steht für die Eckzähne).
Ihnen wird, so wie ich hoffe, immer mehr deutlich, dass die Fleisch-Ernährung u.a. für viele Leiden, wie auch hier für die Darmleiden bis hin zum Darmkrebs, mitverantwortlich ist und ich möchte in diesem Zusammenhang den britischen Chirurgen Dennis Burkitt
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 26.01.2018
ISBN: 978-3-7438-5265-5
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Es kann nicht sein, dass wir das Leiden und Töten anderer Lebewesen zur Grundlage unserer Gesundheit und unseres Glücks machen!
www.rainer-lange.org