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Inhaltsverzeichnis

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Warum ich dieses Buch geschrieben habe!

Warum ich dieses Buch geschrieben habe!

Die erste und wichtigste Frage für alle, die mit der Meditation in Berührung kommen, lautet:

Warum sollte ich meditieren und welchen Vorteil würde mir die Meditation bringen?

 

Solcherlei Fragen sind durchaus berechtigt, denn für die meisten Menschen, die bisher noch nichts mit Meditation zu tun gehabt haben, stellt sich das Ganze oft als etwas Abgehobenes und Fremdes, ja Weltfremdes und sogar „Schlafmütziges“ dar. Man denkt bisweilen auch an Sekten und Gehirnwäsche oder ordnet diesem Thema etwas Geheimnisvolles und irgendwie Zweifelhaftes zu, oftmals vermischt mit einer nicht geringen Portion Misstrauen.

Andererseits haftet der Meditation auch fast schon etwas Magisches an. Viele Menschen verspüren in Zusammenhang mit Meditation eine gewisse Portion Respekt, aber auch eine Anziehung - in den meisten Fällen jedoch nur, solange sie passiv bleiben dürfen und von ihnen keine unmittelbare Berührung hiermit eingefordert wird.

 

Was könnte ich in dieser Zeit nicht alles schaffen?!, versuchte mir kürzlich eine Freundin entgegenzuhalten, als ich ihr wegen ihrer Ängste und Depressionen vorsichtig raten wollte, sich doch einmal für die Meditation zu interessieren.

Ich selbst kann mich hier gar nicht ausnehmen. Kurz nach dem Tschernobyl-Unfall bereiste ich mit meiner damaligen Frau den Norden Schottlands, um dort jemanden zu besuchen. Die Person trafen wir zunächst nicht an und bekamen von Nachbarn die Auskunft, sie würde sich irgendwo in den Bergen aufhalten und dort innerhalb einer größeren Gruppe meditieren - wegen des Tschernobyl-Unglücks. 

Unsere ersten Gedanken waren: Welch’ alberner Blödsinn, damit lässt sich diese Tragödie auch nicht rückgängig machen, und die sollten lieber aktiv etwas unternehmen, auf die Straße gehen oder in anderer Form lautstark und massiv protestieren.


Ich hätte es mir damals auch nicht vorstellen können, dass eine leise Form des Sicheinmischens die effektivere Variante darstellen kann. In dem Kapitel Was kann Meditation bewirken? werde ich hierzu einiges mehr erläutern.

 

Man sieht also, für manche stellt sich das Praktizieren der Meditation gewissermaßen als Zeitverschwendung oder als etwas Lasches dar, das nach landläufiger Meinung vornehmlich von Weicheiern, Drückebergern und sonstigen, im besten Falle, nicht so ganz ernst zu nehmenden Zeitgenossen betrieben wird.

 

Das macht letztendlich deutlich, dass ein riesiges Informationsdefizit vorherrscht, sobald das Gespräch auf das Thema Meditation fällt, meist genährt von überwiegend falschen Vorstellungen. Dieser Mißstand wird noch verstärkt, wenn ich mir, um Aufklärung und Informationen bemüht, einmal Bücher über Meditation anschaue. Entweder sind sie abgehoben und unverständlich geschrieben, so dass sie eher abschrecken und verunsichern, oder sie befinden sich auf niedrigstem Niveau. Hierbei steht dann eine aufdringliche Illustration im Vordergrund und außer ein paar verklärt dargestellten Bildern, umrahmt von einem sparsamen Text, wird keinerlei fundierte Information vermittelt.

Diesen Eindruck habe ich jedenfalls immer wieder gewinnen müssen und leider auch in vielen Gesprächen bestätigt gefunden. Muss denn ein Buch über Meditation wirklich langweilig und griesgrämig, ja freudlos geschrieben sein? Und dies oft in einer Sprache, die den Leser nie direkt anspricht, sondern nach dem Schema verfährt: Der Aspirant soll......!.  Man verfällt unwillkürlich in den Glauben, hier handele es sich um etwas Antiquiertes, mit dickem Muff Behaftetes, bestenfalls um ein Überbleibsel aus dem vorvorigen Jahrhundert.

 

Da ich die Meditation als etwas Modernes, Wunderbares, Natürliches, aber auch als etwas Einfaches und ganz und gar Zeitloses ansehe, habe ich beschlossen, ein paar hilfreiche und verständliche Informationen hierüber zusammen zu tragen und Sie durch interessante Hinweise anzuregen, doch selbst einmal „hinter den Vorhang“ zu schauen. Vielleicht springt ja der berühmte, aber doch nötige Funke über und Sie spüren ebenfalls das Verlangen, die faszinierende Wirkung dieser „Technik“ an eigenem Leib und Seele zu erfahren.

Ich habe mich auf den folgenden Seiten bemüht, dieses Anliegen zu erfüllen und würde mich sehr freuen, Sie mit meinen Worten erreicht und somit erheblich bereichert zu haben.

 

Rainer Lange

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Was ist Meditation?

Was ist Meditation?

Es gibt wohl kaum einen Begriff, der so missverständlich verwendet wird wie den der Meditation. Auf den Covern unzähliger Musik-CD’s wird sich dieses Begriffes bedient, in der Hoffnung, der Käufer würde dieses geheimnisvollen Wortes wegen nach der dargebotenen CD greifen. Selbst bombastisch und laut wütende Klassik wie manche Stücke von Tschaikowski etc., muss nicht selten dafür herhalten, dass alles in den einen großen Topf Meditation hineingeworfen wird.

  

Glück ist erreicht,

wenn das,

was Du denkst,

was Du sagst

und was Du tust

in Harmonie sind.


                                                                                                                         Mahatma Gandhi


Zahlreiche Seminare werden veranstaltet, die das Thema Meditation zum Inhalt haben. Man weiß, dass bei vielen Menschen eine tiefe Sehnsucht hiernach vorhanden ist - und mehr noch, es besteht eine Hoffnung, allein durch Dinge, die inhaltlich mit Meditation in Verbindung stehen, Hilfe zu erfahren, sich etwas Gutes zu tun, das eigene Heil zu finden.

Doch ist es Ihnen schon aufgefallen? Kaum jemand weiß ganz konkret etwas mit diesem Wort anzufangen - kaum jemand vermag das Wort Meditation zufriedenstellend zu definieren! Man hört Bekannte erzählen, sie hätten einen Meditationsabend verbracht. Hakt man nach und fragt, wie sich denn ihr Meditieren abgespielt habe, so erhält man die Antwort, sie hätten eine Phantasiereise unternommen oder irgendwelche Entspannungsübungen abgehalten.

 

Alles Mögliche wird als Meditation bezeichnet. Sei es, ein meditatives Malen, geführte, also gesprochene, Entspannungen oder sogar tantrische Übungen. Wandern, Fasten, Abwaschen, Bügeln, ja selbst das Kloputzen wird zuweilen als Meditation bezeichnet.

Alles ist zum Teil auch richtig, diese Dinge gehören zu dem Sammelbegriff Meditation - nur treffen sie nicht den wahren Kern dessen, was wir unter der Entspannungstechnik Meditation verstehen.

Grundsätzlich kann alles, was mit Bedacht und Hingabe verrichtet wird, als Meditation bezeichnet werden. Man kann also einen bestimmten Vorgang oder eine Arbeit meditativ aus--führen, was wir alle auf jeden Fall anstreben sollten; und es ist durchaus erfreulich, wenn auch das Kloputzen in dieser Form geschieht - nur sollte man nach erfolgreicher Reinigung des WC’s nicht unbedingt behaupten, meditiert zu haben.

 

Wir sehen, es besteht hier ein erhebliches Defizit an konkreter Information. Dies war u.a. für mich der Anlass, dieses Buch zu schreiben.

 

Also, was ist denn nun wirklich Meditation?

 

Zunächst müssen wir noch klarstellen, dass es viele (hunderte) von Variationen der Meditation gibt. Und das dieses bedeutungsvolle Wort Meditation quasi ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von Varianten darstellt. Doch das soll uns nicht zusätzlich verunsichern und schon gar nicht etwa abschrecken. Es ist in keiner Weise notwendig, alle verschiedenen Formen zu kennen, oder sie gar anzuwenden.

In einem separaten Kapitel werde ich Ihnen einige wenige Varianten kurz vorstellen. Nicht, um mich in für Sie uninteressante Details zu verlieren, sondern nur, um Ihnen der guten Ordnung halber einen kleinstmöglichen Abriss der vorhandenen Vielfältigkeit zu präsentieren! Ansonsten werde ich mich bemühen, Ihnen das praktische Wissen, das ich mir persönlich über dieses Thema angeeignet habe, in verständlicher Form weiterzugeben.

 

Sich selbst zentrieren durch Verharren im Nichtstun!

 

Auf diese kurze Formel ließe sich eigentlich das Wesen der Meditation reduzieren. Somit hätten Sie endlich Ihre lang ersehnte Antwort und könnten an dieser Stelle das Buch auch schon wieder zuklappen. - Allerdings auch nur dann, wenn sich bei Ihnen kein weiteres Verlangen nach mehr Hintergrundinformation einstellen sollte.

Fragen wir einmal beim Brockhaus nach, so bekommen wir zur Antwort: (lat. meditari >nachsinnen<, medetatio >Besinnung<, >besinnliche Betrachtung<), die durch entsprechende Übungen bewirkte oder angestrebte geistig-geistliche Sammlung (oft in Abgeschlossenheit und unter dauerndem Schweigen). Sie soll, von körperlicher Entspannung und Haltung unterstützt, den Menschen zu seinem eigenen innersten Grund führen.

 

Diese Aussage trifft es auch schon im Wesentlichen. Das Wort meditari schließt sowohl das Nachsinnen bzw. Nachdenken, als auch das Üben mit ein, wobei das Hauptgewicht weder auf Denken noch auf Üben liegt.

 

Ebenso bedeutet Meditation die eigene Mitte zu finden, sich zu zentrieren, nach innen zu gehen, oder auch sich selbst zu besuchen.

 

Doch wie können wir dies anstellen? Welche Leistung müssen wir erbringen, um ein solches Gelingen zu erreichen? Im Besonderen geschieht dies - wie bereits erwähnt - durch ein Nichtstun und zwar in dem Maße, wie es durch dieses Nichtstun gelingt, in uns eine absolute Leere zu schaffen. Wir müssen uns also im Nichtstun disziplinieren!

Zugegebenermaßen lässt es sich recht schwer nachvollziehen, dass dieses Nichtstun nun Meditation bedeuten soll.

 

Es bedeutet also nichts zu tun?

 

Ich räume ein, diese Aussage lässt sich zunächst einmal nur schwer nachvollziehen. Genau aus dem Grunde erleben wir es auch, dass jemand, der meditiert, belächelt und nicht ernst genommen wird - weil eben keine Leistung sichtbar wird.

Und das in einer Zeit, in der nur Leistung zählt, ist dies natürlich nicht leicht zu verstehen. Bei oberflächlicher Betrachtung wird ja auch nur dieses Nichtstun, ein Unterlassen, sichtbar und kann von daher kaum als erstrebenswerte Tugend oder als eine Leistung erkannt werden.

Andererseits lachen wir auch niemanden aus, der sich am Abend nach verrichteter Arbeit in sein Bett legt, um zu schlafen, also um aufzutanken.

 

Diese Notwendigkeit, unseren Körper von Zeit zu Zeit neu zu beleben, besteht nun einmal. Bei unserem Auto würden wir diesen Vorgang niemals hinterfragen. Ist der Tank leer, muss er aufgefüllt werden - ganz klar! Bezeichnenderweise finden wir über die Technik oftmals leichter Zugang zu uns und unserem Körper.

 

So liegt also in dem Kritikpunkt „Nichtstun“ die Leistung, die es zu erbringen gilt und deren Beherrschung über den Erfolg unserer Meditation bestimmt.

Dass ein Nichtstun bzw. ein Nichtdenken im gewissen Sinne eine Leistung darstellt, zeigt sich spätestens dann, wenn Sie es einmal versucht haben sollten, beispielsweise nicht an einen Elefanten zu denken. Probieren Sie es doch einmal aus. Entspannen Sie sich und denken Sie jetzt an alles andere, nur nicht an einen Elefanten!

Sie werden erleben, dass vor Ihren Augen permanent nicht nur ein Exemplar dieser Gattung, sondern eine ganze Herde Elefanten hin und her laufen wird.

 

Jeder kennt dies: Sie haben etwas vergessen, aber kommen einfach nicht mehr darauf, was es noch war. Man kann noch so konzentriert und angestrengt nachdenken - es nützt einfach nichts, es ist wie weggeblasen! Versucht man es jetzt, genau umgekehrt, sich zu „entspannen“, indem man nicht daran denkt – dann ist es plötzlich wieder da. 

Und das ist auch schon das Prinzip!

Begeben wir uns also (wie im 4. Kapitel näher beschrieben wird) in die gewünschte Entspannung, reduzieren sich unter Mithilfe bzw. Verlangsamung des Atmens, unser Herz- und Pulsschlag. Vereinfacht gesagt: der Körper schaltet nun auf eine langsamere Gangart, auf eine andere Frequenz um und erreicht es schließlich (nach fleißigem Üben!), die eigene Mitte zu finden.

Dies allerdings nicht durch ein aktives Hingehen zur Mitte, sondern er wird gewissermaßen "zur Mitte gegangen" (geführt), dort hingebracht, er wird also von Innen her und nach Innen hin in seiner Mitte versammelt.

Hier erreicht es der Mensch einerseits, binnen kürzester Zeit seine, durch den Alltagsstress entleerten Akkus wieder aufzuladen, und zudem mehr und mehr Bewusstsein zu entwickeln und somit tiefer und tiefer in den unerschöpflichen See der Erkenntnis einzutauchen.

 

Wir müssen es also lernen, unsere Gedanken zu beherrschen, sie zu kontrollieren - sie schließlich abzuschalten, wenn wir sie nicht benötigen. Der Versuch, das Beherrschen dieser Fertigkeit anzustreben - das ist bereits Meditation!

 

Beginnen wir mit dem Meditieren, so wird uns erst einmal bewusst, welche Menge an Gedanken in unserem Geist ständig ein- und ausgeht. In Spitzenzeiten, also in besonders stressgeballten Zeiträumen, geht es soweit, dass sich immer wieder neue Gedanken in die Warteschlange hineindrängeln, kaum dass die vorigen Gelegenheit bekamen, sich auszubreiten, sich zu entblättern und somit lediglich ein Flackern an Gedankenimpulsen an uns vorbeihuscht. Dass dabei kein konzentriertes Handeln mehr entstehen kann, bedarf keiner Frage. Sollten wir obige Symptome an uns spüren, dann wird es allerhöchste Zeit etwas zu ändern.

Aber das dürfte jedoch für Sie kein Problem mehr darstellen, denn Sie haben ja jetzt dieses Buch in die Hand genommen!

 

Wie Neurowissenschaftler nun erforscht haben, ruht das Gehirn nie!! Und wenn es im Ruhemodus läuft, ist es, entgegen unserer Vorstellung, besonders aktiv und verbraucht dann kurioserweise viel mehr Energie, als wenn es irgendwelche Aufgaben verarbeitet.

Studien belegen, dass das „Default-Mode-Netzwerk“, wie sich dieses Phänomen in der Fachsprache nennt, sogar noch während des Schlafs oder auch in der Narkose stark aktiv ist - und das nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Affen und Ratten.

Also ist Leerlauf anstrengender als Arbeit?!

Doch man fragt sich natürlich: Warum ist es so? Warum kann denn Ruhe anstrengender als Arbeit sein?

Infolge dieser uns zunächst unverständlichen Aktivität im Ruhemodus werden „Störungen“ bzw. Entwicklungen ausgelöst, die letztendlich auch zu Krankheiten führen (sollen?).

Man könnte natürlich dieses Phänomen detailliert ausbreiten und es wissenschaftlich zu erklären versuchen. Forscher sind seit relativ kurzer Zeit erst an diesem Thema dran, doch, um es abzukürzen, ich würde schon jetzt sagen, diese „Einrichtung“ ist da, um für die Polaritäten, für weitere Konflikte (Prüfungen) zu sorgen!

Der Schöpfer hat neben einem „Verfallsdatum“ weitere „Instrumente“ in unserem Körper eingebaut, die nämlich „Angriffspunkte“ und Schwächen sicherstellen sollen!

Wir w(s)ollen uns ja weiterentwickeln und das können wir nur, so bitter es zunächst erscheint, am besten in Konfliktsituationen.

Man kann es besonders oft bei vielen älteren Menschen beobachten, wenn sie, kurz nach dem Renteneintritt, sie also jetzt eigentlich ihre Ruhe genießen könnten, krank werden und auch nicht selten kurz danach sterben!

Eine wirkliche Stille und Regenerierung kann nur dann erreicht werden, wenn das Gehirn Meditation oder auch Autogenes Training betreibt. Hirnstudien zeigen mittlerweile, dass vor allem die Meditation weit über eine normale Entspannung hinausgeht. Dabei können wir nach entsprechender Übung lernen, die Aktivität des Default-Mode-Netzwerks zu hemmen, womit dann das „Geplapper“ der inneren Gedanken irgendwann aufhört!

Also, die einzige Möglichkeit richtig aufzutanken und vollkommen erfrischt zu sein, ist einfach die Meditation!

Von daher wird es erst recht immer dringlicher, die Meditation zu erlernen und zu praktizieren.

Es sei der Geist, der sich den Körper baue, schrieb Friedrich Schiller einst im "Wallenstein". Langsam sieht auch die Neurowissenschaft, dass der Dichter und Arzt damit Recht hatte: Nämlich, dass die Seele, also das Geistige, den Leib verändern kann.

Die Meditation wirkt im Gehirn wie ein Jungbrunnen. Hierbei erhöht sie die Substanz in den Gehirnarealen, die für Aufmerksamkeit, Konzentration und Erinnerung wichtig sind.

„Versorgen“ wir uns mit guten, schönen Gefühlen, dann verbessern wir den Tonus des „Nervus Vagus", was wiederum mit einer guten, stabilen Gesundheit verbunden sein kann.

Es ist eine schöne Bestätigung, dass Wissenschaftler inzwischen ebenfalls zu diesen Resultaten gekommen sind. So haben sie u.a. die Heilkraft des Geistes erforscht. Die Amerikanerin und Psychologin Bethany Kok (29), untersucht den sogenannten Vagusnerv. Dieser läuft vom Hirnstamm den Hals entlang durch die Brusthöhle bis zu den Eingeweiden und endet in vielen Verästelungen (man kann seinen Bewegungsverlauf auch ein Vagabundieren nennen, das ihm diesen Namen "Vagus" verpasst hat). Er versorgt die äußeren Gehörgänge, den Schlund, den Kehlkopf, die Lunge, den Magen, den Darm und das Herz.

Beim Einatmen schlägt das Herz oftmals etwas schneller als beim Ausatmen. Dieser Unterschied ergibt den Spannungszustand des Vagusnervs. Außerdem sei er neben einer guten Verdauung für soziale Kontakte unverzichtbar. Der Blick in die Augen, das einfühlsame Lächeln und das zustimmende Nicken – all’ dies geschehe ebenfalls über den Vagusnerv.

Es ist natürlich kein ganz einfacher und schneller Weg, dort hinzukommen und diese reichhaltige Palette an Möglichkeiten für uns nutzen zu können. Aber wir sind auf einem guten Weg, keine Elefanten mehr zu sehen, wenn wir sie nicht sehen wollen, keine Gedanken mehr auf uns einstürmen, nachdem wir sie abgeschaltet haben - andererseits wir jedoch nach einem „Einschalten“ auch besonders klare Gedanken wahrnehmen können.

Wir müssen immer wieder versuchen, in der Meditation die sich uns einstellenden Gedanken nicht festzuhalten, ihnen auch nicht nachzugehen, sie keinesfalls zu bewerten, sie stattdessen einfach weiterziehen zu lassen. Irgendwann sind sie halt verschwunden, und unser ständig zappelnder Geist hat sich dann endlich beruhigt und die nötige Leere erreicht.

Diese Leere ist eben besonders wichtig, denn nur die „Gedankenleere“ kann Platz für etwas Neues machen und den unnötigen Müll hinauswerfen!

Es ist zu anfangs natürlich nicht ganz einfach, diese Gedankenleere zu erreichen. Achten Sie einmal darauf, wie viel Zeit Sie jeweils benötigten um zu bemerken, dass Sie einem neuen Gedanken nachgehen. Es braucht manchmal 1-2, oder sogar bis zu 5 Minuten, bis man bemerkt, wieder in eine Gedankenkette zurückgefallen zu sein. Dann erst entsteht der Impuls, sofort damit aufhören zu müssen!

Es kann aber auch geschehen, von einem außerordentlich interessanten Gedanken „überfallen“ zu werden und sich dann darin zu verlieren, so dass man vollständig vergisst, eigentlich die Gedankenleere üben zu wollen!

Haben wir aber dann die ersten Erfolge erreicht und es ist uns gelungen, den Geist für 30 Sekunden völlig frei von jedem Gedanken zu halten (was für einen Anfänger schon ziemlich gut ist – 1 <eine> Minute ist schon fast traumhaft!), dann können wir folgendes Phänomen erleben:

Wir werden aufgeregt und beginnen, unseren Erfolg zu kommentieren, wie etwa zum Beispiel mit den Worten: Toll, dass hätte ich nie gedacht, es funktioniert, das ist großartig, dass ich es heute schaffe, usw…

Doch, das ist ja schon wieder ein Gedanke, halt – halt, und dann etwas ärgerlich hinterfragt, warum wir denn alles immer kommentieren

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 26.01.2018
ISBN: 978-3-7438-5264-8

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