Mayu ließ ihren Zeigefinger mit kreisenden Bewegungen über den Bauch ihrer Freundin gleiten, welche in ihren Armen lag und in den Himmel sah, wo gerade die Sonne unterging. Sie genoss die zarten Berührungen auf ihrem Bauch.
„Ich liebe dich, Ayumi!“, sagte Mayu und gab dem anderen Mädchen einen Kuss auf die Stirn.
„Mayu, du machst mich so glücklich!“, sagte die Angesprochene glücklich.
Sie setzte sich auf, drehte sich um und gab der Anderen einen Kuss auf die Lippen. Es war nur ein kleiner, zarter Kuss, aber in dem steckte so viel Gefühl, dass es Mayu´s Herz höher schlagen ließ. Ein vor Angst und Schmerz verzerrter Schrei ließ die Mädchen von ihrer Decke hochfahren und sich panisch umsehen. Was war da nur los? Wieso schrie jemand so? Waren ihre wirren Gedanken als sie wegliefen. War es ein Mörder? Wurde jemand ermordet? Wir müssen hier weg?
Ein weiterer Schrei in der Nähe ließ die Mädchen noch panischer werden. Ayumi stolperte über ihre Füße und fiel hin. Mayu drehte sich um als sie hörte, wie ihre Freundin fiel und wollte ihrer Freundin aufhelfen: Ein Körper rammte sie von der Seite und stieß sie zu Boden. Sie schrie vor Schreck und Schmerz. Ihr wurde die Luft aus den Lungen gepresst als ein schwerer Körper auf ihr landete und ihr stieg Angst die Kehle hinauf als sie ein Knurren über sich hörte. Ihr Körper war vor Angst wie gelähmt. Sie wollte schreien, aber eine Hand presste sich auf ihren Mund. Mayu versuchte die Hand wegzureißen, aber der Griff war zu stark. Heiße Speichel tropfte ihr ins Gesicht und das Wesen fletschte die scharfen Zähne. Die Eckzähne ließ er hervorstoßen und senkte seinen Kopf hinab, um ihr in den Hals zu beißen. Der heiße Atem streifte ihre nackte Haut und verpasste ihr eine Gänsehaut. Vor Panik atmete sie hektisch und auch wegen dem harten Griff auf ihren Mund. Sie konnte wegen diesem kaum Atmen und ihre Lunge schmerzte.
Noch bevor das Wesen zubeißen konnte wurde ihm der Kopf abgeschlagen und das Haupt, wie auch der Körper zerfielen zu Staub, welcher in ein glänzend Schwert aus Silber mit Flügeln verziert eingesogen wurde.
Ängstlich sah Mayu auf und wich vor dem beflügelten Wesen über ihr zurück. Als ihr Blick zur Seite glitt, konnte sie einen entsetzten Schrei nicht unterdrücken. Auf der Seite sah sie Ayumi mit vor Schrecken geweiteten Augen, bleicher Haut und einer blutbesudelten, zerfetzten Bisswunde am Boden. Mayu krabbelte zu ihrer Freundin, setzte sich auf und nahm den leblosen Körper in ihre Arme. Tränen lösten sich aus ihren Augen und liefen ihre Wangen entlang. Sie drückte der Toten einen Kuss auf die kalte Stirn und vergrub schluchzend ihren Kopf in den schwarzen Haaren ihrer toten Freundin.
Das Wesen mit den Flügeln sank zu Boden, ließ die weißen Flügel verschwinden und schritt auf das Mädchen zu. Sie bückte sich zu ihnen hinab und legte ihre freie, schmale Hand auf Mayu´s Stirn, welche sich entspannte, ihre Augen schloss und ruhig atmete. Sie nahm ihr Schwert und stieß es in den Hals der erwachenden Vampirin. Sofort zerfiel sie zu Staub und dieser glitt in das von geweihte Schwert des weiblichen Geschöpfes. Das engelsgleiche Wesen sah in den Himmel und ihre grünen Augen vernebelten sich vor Trauer. Sie ließ ihr Schwert sinken und spürte heiße Tränen über ihre Wangen laufen. Nicht wegen dem Unglück der beiden Mädchen. Nein! Wegen ihrer eigenen Tragödie, welche vor einigen Tagen geschehen war. Sie war nicht einmal eine viertel Stunde weg gewesen, doch das hatte dem Vampir gereicht sich in das Lager zu schleichen und ihrer kranken Freundin in den Hals zu beißen. Gerade als Akane wieder gekommen war, da verschwand der Vampir mit ihrer Freundin und seitdem jagte sie Vampire und erlöste sie. Akane wollte Rache für Lumier. Ihrer Freundin, Partnerin für das Leben. Sie hatte sich nie verziehen Lumier nicht beschützt zu haben, doch sie wird sie von ihrem Elend als Leibeigene zu erlösen. Koste es, was es wolle, wenn sie selbst starb, ihr egal! Für Lumier!
Texte: Der Text gehoert mir.
Bildmaterialien: Zerochan
Tag der Veröffentlichung: 23.01.2016
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