Vor Wochen rief Karl nach langer Zeit wieder mal an und lud mich kurzerhand für den kommenden Freitag zu seiner neuen Vernissage in die Galerie am Ku'damm ein. Zum Thema seiner neuen Ausstellung befragt, meinte er nur, lass dich doch einfach mal überraschen, Gänsekielkratzer, und legte danach unvermittelt auf. Sein extrabreites Grinsen konnte ich sogar noch durch das Telefon wahrnehmen.
Karl Münsterland ist ein bekannter Maler, ein unverbesserlicher, aber nichts desto trotz, auch ein fabelhafter Expressionist. Auf jeden Fall sind seine Bilder immer ein ziemlich ausdrucksstarker Knaller und wenn er eine neue Vernissage veranstaltet, dann hat sie natürlich stets immer auch Hand und Fuß.
Ich besuche Karls originelle Ausstellungen immer wieder mit einem besonderen Vergnügen, genieße den Duft der gerade frischgetrockneten Ölfarben, denen immer noch ein bestimmter Hauch von Terpentin anhaftet. Und ich erfreue mich nach wie vor an diesen herrlich opulent dargestellten Frauenbildern, gemalt in den vollkommen unterschiedlichsten Lebenssituationen, Karls ewig wiederkehrendes Lieblingsthema.
Ebenso freute ich mich schon auf eine kleine diabolische Abwechslung, denn hin und wieder waren Karls sehr eigenwillige Vernissagen auch mit einem echt witzigen Skandälchen verbunden. Manchmal hatte er mit einem seiner Modelle geschlafen und der gehörnte Ehemann hatte später dann die Züge seiner ehrenwerten Frau Gemahlin auf einem der extrovertierten Gemälde in völlig unerwarteter Weise wiedererkannt, so etwas in der Art. Aber das ist nun mal Karl, wie er leibt und lebt und man musste ihn stets immer auch so nehmen, wie er war, halt eben ganz oder gar nicht...
In meinen Kalender unterstrich ich also Freitag, den Dreizehnten mit einem dicken, roten Faserschreiber und schrieb in fetten Lettern,
VERNISSAGE / KARL
darunter. Als ich plötzlich grübelnd davor stehen blieb. Freitag, an einem Dreizehnten?
Sollte das etwa schon ein Omen sein?
Blödsinn, dachte ich, der Karl, der weiß doch genau was er tut, außerdem ist es ihm total wurstpiepegal welches Datum gerade den aktuellen Tag bedruckte. Tage an denen Karl nicht gemalt hatte, waren für ihn stets auch immer verlorene Tage. So, als man ihm in einer Notoperation, weil es ja angeblich immer noch Zeit hatte, in Windeseile den Blinddarm entfernen musste. Oder als er seine erste Führerscheinprüfung in den Sand gesetzt hatte. Na und, meinte er achselzuckend zu seinem höchst erstaunten Fahrprüfer, wozu die ganze Aufregung. Rot, griente er, sei doch schließlich auch nur eine Farbe…
Einem, der nicht einmal seinen eigenen fünfzigsten Geburtstag begehen würde, wenn man ihn nicht rechtzeitig dazu gratuliert hätte, den kann mit Sicherheit auch ein Freitag, der Dreizehnte mitnichten sonderlich schrecken.
Als ich an jenem Abend zu Karls Vernissage am Berliner Ku'damm erschien, war die Party bereits im vollen Gange und jede Menge glimmernde VIP-Sternchen aus der B-Kategorie und etliche von noch weiter unten im Alphabet tummelten sich schon vor seinen Bildern, bildeten gleichsam lose Grüppchen. Aber alle diskutierten wie immer mit sehr wichtigtuenden Gesichtern über die Kunst im Allgemeinen und über Karls Bilder im Besonderen. Die meisten von ihnen natürlich mit einem, wie immer von Karl selbst finanzierten Glas Sekt in der Hand.
Ich mischte mich klammheimlich unter die geladenen und ungebetenen Gäste und versuchte erst einmal das dominierende Thema seiner diesjährigen Vernissage etwas näher zu ergründen, welches mir diesmal auch irgendwie deutlich freizügiger erschien, als gewöhnlich.
Plötzlich schlug mir jemand von hinten jovial auf die Schulter und ein tiefdröhnender Bass drang an mein Ohr.
»Na, alter Gänsekielkratzer, hast du doch tatsächlich wieder einmal den Weg zu mir gefunden?«
Grinsend drehte ich mich herum,
»Karl, du alter Schmierfink, du. Du kannst es wohl niemals lassen und diesmal sogar explizit mit sehr viel echt provokant gemalte Akte, alles unglaublich herrlich nackte Mädels. In der Tat fabelhafte, ja sogar echt faszinierende Frauenbilder und was für irre Farben, a là Bonheur. Ich bin wie immer stark beeindruckt von deiner überaus wilden Expressivität…«
Karl grinste verschmitzt von einem Ohr zum anderen. Unsere Hände schlugen krachend ineinander und dieser etwas korpulente, vollbärtige Kerl, der wie alle seine Bilder immer auch ein bisschen nach Terpentin und Firnis roch, riss mich grinsend an seine breite Brust.
»Kennst mich doch, alter Tintenkleckser, was sollte ich denn sonst malen, olle Barone, langweilige alte Männer etwa? Bin selber einer und da male ich doch lieber was Frisches, Lebendiges, etwas …Aufregendes. Apropos, etwas Aufregendes, könnte es sein, ich hab auch schon seit geraumer Zeit nichts Neues mehr von dir gelesen. Solltest dich vielleicht auch mal wieder dringend von einer Muse inspirieren lassen«, sagte er amüsiert und bot mir einen Zigarillo an.
Obwohl ich eigentlich längst schon mit dem Rauchen aufgehört hatte, griff ich dennoch aus einer überschwänglichen Laune heraus zu. Schweigend rauchten wir beide nun meine ehemalige Lieblingszigarillo-Marke und Karl genoss sichtlich erfreut den Trubel um seine taufrischen, immer noch nicht gänzlich durchgetrockneten Ölbilder.
»Das ist leider wahr«, nahm ich den Gesprächsfaden wieder auf. »Eine verdammt üble Schreibblockade hat mich seit längerem fest im Griff…«
Karl nickte verständnisvoll,
»Soll vorkommen, aber sieh' mich an. Ich hab' mich extra lustvoll von meiner Muse küssen lassen und voilà, das ist das Ergebnis…«, verkündete er breit grinsend mit weit ausgebreiteten Armen.
»Man sieht es, ganz schön schielemäßig pornographisch«, bemerkte ich lächelnd nebenbei und Karl starrte mich entgeistert an.
»Wie, es gefällt dir also doch nicht?«
»Blödsinn, ich denke eher, das ist so ziemlich das Beste, was ich von dir bislang zu diesem Thema überhaupt gesehen habe«, sagte ich anerkennend und fügte aufrichtig hinzu, »Ganz im Gegenteil, mein Lieber, ich freue mich sehr für dich, Karl, es wurde aber auch wieder mal Zeit für einen richtig großen Erfolg.«
»Damit triffst du es wieder einmal auf den Punkt, alter Federfuchser. Über die Hälfte von meinen neuen Bildern, ist nämlich Dank meiner neuen und unermüdlichen Galeristin, der tüchtigen Frau Wunderlich, sogar schon verkauft. Sie hatte eben nicht nur ein goldenes Händchen, sondern ein noch feineres Näschen, als sie mir schon letzten Sommer dazu riet, noch mehr solch hübsche Erotika in diesem deftig farbigen Stile zu malen. Und es hat sich gelohnt, wie du siehst… außerdem hatte ich dazu eine bezaubernde und vor allem wahnsinnig inspirierende Gespielin, warte mal einen Augenblick, ich stelle sie dir gleich einmal vor…«
Er drehte sich suchend um und verschwand kurz darauf im Gewühl.
Ein paar Minuten später stand eine junge Frau von etwa Mitte, Ende zwanzig vor mir. Sie hatte prachtvoll wallendes, leuchtend rotes Haar, einen wohlgeformten Busen und verfügte über eine attraktive feminine Figur, um nicht das Wort 'sexbetonte' zu bemühen, die sie nicht einmal hinter der stofflichen Fassade ihres ohnehin schon ziemlich freizügig geschnittenen Kleides zu verstecken gedachte.
»Hi…«, sagte sie. »Ich bin PM, sind Sie etwa Karls Freund, dieser Schriftsteller, der immer diese hübschen, schmutzigen Erotika schreibt, die er so gerne liest?«
»Das könnte gut möglich sein, denn schließlich schließt ja wohl das eine nicht gerade zwangsläufig das andere aus. Dann sind Sie wohl die Muse, die letzten Endes für diesen rund herum gelungenen Abend zuständig ist?«, gab ich schmunzelnd zurück.
»Auch das könnte natürlich gut möglich sein«, sagte sie charmant lächelnd und drückte mir eine schwere Plastiktüte mit dem Katalog von Karls diesjähriger Vernissage in die Hand. »Schöne Grüße von Karl und von einem längst schon verblichenen Engländer, einem genialen Maler und Zeichner namens Tom Poulton. Sie sollen sich daraus zu was auch immer, inspirieren lassen, meint Karl und kredenzt Ihnen dies mit den besten Grüßen«, grinste sie. »Obwohl, wenn ich‘s mir richtig überlege, würde ich gern selber diesen Part der Inspiration übernehmen, denn als Mädchen für alles auf diesem Event, bin ich doch auch für die Inspiration von den teilnehmenden Künstlern zuständig, oder etwa nicht?«, fragte sie mich herausfordernd keck.
»Unbedingt…«, stieg ich lächelnd darauf ein. »Wie sagtest du, heißt du gleich nochmal?«, fragte ich sie in den urplötzlich laut donnernd einsetzenden Sound der Disco-Musik hinein.
»Ich bin die Pia…, Muse…«, brüllte sie zurück. Die restlichen Wortfetzen ging in der Lautstärke der gehämmerten Bässe, der anlaufenden Laser-Licht-Show, wie auch den zischend einsetzenden Nebelmaschinen unter.
»Okay, Pia-Maus wollen wir beide diese Party nicht lieber alleine bei mir zuhause fortsetzen, da ist es wesentlich gemütlicher, außerdem mag ich eine so fürchterlich laute Inspiration ohnehin nicht«, brüllte ich ihr wieder ins Ohr. Pia nickte grinsend und deutete an, dass sie nur noch ihren Mantel holen würde, ich solle am Eingang auf sie warten. Hocherfreut nickte ich zurück und bestellte uns per Handy rasch ein Taxi zum Ku'damm.
Als wir dann im Taxi saßen fragte ich sie, ob sie denn mit jemandem zusammen wäre.
»War ich«, antwortete sie schulterzuckend. »Mit einem Musiker, er war ein begnadeter Klavierspieler. Einst spielte er am Theater in einem Orchester, später dann in diversen Bars und gelegentlich auch auf privaten Events. Zuletzt spielte er Klavier in der Berliner 'Bar jeder Vernunft'. Er hatte damals nur ein einziges Mal meine Triangel angeschlagen und gemeint, ich hätte einen überaus famosen Klangkörper, seitdem waren wir zusammen. Eigentlich wollten wir sogar heiraten. Aber ich konnte da ja noch nicht wissen, dass ich ihn nicht behalten durfte.«
»Ups, was ist passiert?«, fragte ich fast schon mitleidig.
»Er ist leider vorher gestorben, Drogen«, sagte Pia bedauernd. Stumm ergriff ich ihre Hand und küsste sie, sie streichelte mir dafür zärtlich lächelnd über die Wange.
Bei mir zuhause angekommen, kam Pia gleich zur Sache, kaum dass sie ihren Mantel abgelegt hatte. Von ihrem verblichenen Klavierspieler war längst keine Rede mehr.
»Mein süßer Schreiberling, wie hättest du die Inspiration denn gerne?«
»Ja, wenn du mich so fragst, Pia, dann am besten gleich und wenn es geht, auch sehr direkt«, gestand ich ihr. »Und du brauchst dabei auch kein einziges Jota auszulassen, ich buche nämlich gleich dein komplettes Inspirationsprogramm.«
»Das will ich doch auch stark hoffen, mein Lieber, denn unter dem hätte sich doch dieser ganze Aufwand auch gar nicht gelohnt«, lächelte sie verschmitzt und öffnete mit einem eleganten Griff ihren unsichtbaren BH-Verschluss, nachdem kurz zuvor auch schon ihr heißes Kleid seine ohnehin nur schwache Sichtschutzfunktion auf ihren sündigen Körper eingebüßt hatte. Während ihre wunderschön geformten Brüste mit den herrlich abstehenden rosafarbenen Brustwarzen nun völlig frei schwangen, warf sie ihren roten BH zielsicher auf die indirekte Raumbeleuchtung und ließ damit die ganze Atmosphäre sogleich in deutlich wärmeres, anheimelndes Licht eintauchen. Den gleichen Weg nahm übrigens auch ihr rotes Spitzenhöschen und nun hatte sie nur noch ihre roten Stilettos an, die allerdings konnte sie ruhig noch einen Moment länger tragen...
So kam sie dann bis auf diese kapriziösen Damenschuhe gänzlich nackt auf mich zu und blieb in provokant, lasziver Haltung vor mir stehen,
»Und, gefällt dir was du siehst, Geschichtenerzähler?«
»Alles was ich an dir sehe, Pia, gefällt mir ausnehmend gut und ich bin mir jetzt sogar ganz sicher, es wird garantiert auch der Gegenstand meiner nächsten erotischen Geschichte sein, denn du bist ein so reizvolles und äußerst verführerisches Wesen in dieser deiner mindestens ebenso bezaubernden Nacktheit. Allein das ist mir weit mehr, als nur eine einzelne Geschichte wert…«
»So lass' uns doch lieber später schöne Worte für etwas finden, für das, was wir jetzt auch ohne viel zu reden, besser lieber gleich tun sollten, solange die Nacht noch so jung ist…«, flüsterte sie erregt. Pias strahlend blaue Augen glitzerten vor Verlangen und ihr sinnlich lächelnder Mund entblößte eine Reihe perlweiß blitzender Zähne. Sie sank auf die Couch und zog mich dabei mit der verführerischen Süße eines rotkandierten Apfels zu sich hinab. Auf gar seltsamste Weise schien Pia meine intimsten erotischen Wünsche und geheimen Vorlieben erraten zu können, denn sie verstand es geradezu meisterhaft ohne Worte, mein sinnliches Verlangen danach zu stillen. Ebenso war ich im Gegenzug nur allzu gern bereit ebenfalls auf ihre ganz individuellen Wünsche einzugehen, die auch mir allerdings schon während der Erfüllung allerhöchste Wonnen der Lust bereiteten. Auch wenn ich sie noch niemals zuvor mit anderen Geliebten je praktiziert hatte. Nur so viel sei noch vermerkt, es wurde schließlich noch eine wunderbare und unglaublich heiße Nacht mit diesem scheinbar nimmersatten, rothaarigen Irrwisch...
Der nächste Morgen hatte das Firmament schon mit reichlich Sonnenlicht geflutet, als ein akustisch aufdringlicher Piepton meinen Schlaf abrupt beendete. Die hübsche rothaarige Pia war offensichtlich längst schon gegangen und so wurde ich erst wach, als Karl mich per Videoanruf auf meinem neuen Tablet nervtötend anklingelte.
»Hey, alter Tintenkleckser, wohin bist du denn gestern Abend so rasend schnell verschwunden, ich wollte dir eigentlich noch meine Muse vorstellen. Aber du warst ja in nullkommanix schon wieder verduftet.«
Ich rieb mir verschlafen die Augen und erblickte Karl, schon wieder vor seiner Staffelei stehend, mit den Malpinseln in der Hand und dem unvermeidlichen Zigarillo im Mundwinkel.
»Hey, Karl, alles okay, mach‘ dir bloß keine Sorgen deswegen. Ich danke dir übrigens für diese wirklich überaus großzügige Inspiration, indem du mir eine reizende Muse gesandt hast, um mich von meiner schon viel zu lange andauernden Schreibblockade zu befreien. Ehrlich gesagt, sie ist wirklich fabelhafte Spitze, deine Muse, denn ich könnte auf der Stelle sofort schon wieder… an einer neuen Geschichte schreiben...«
»Moment mal, ich soll dir meine Muse geschickt haben?«, unterbrach mich sein dröhnender Bass lachend über die Stereolautsprecher. »Das muss ein Irrtum sein, du kennst sie doch überhaupt nicht, denn sie steht nämlich im Augenblick gerade neben mir.«
Er winkte kurz und eine ziemlich große, sehr schlanke aber dennoch sehr sympathisch wirkende Frau von etwa Anfang Fünfzig mit Brille, erschien etwas verlegen lächelnd neben ihm im Video-Bild. Sie hatte eben nach einem bunten Kimono gegriffen um damit die Blöße ihrer Brüste zu bedecken und winkte mir freundlich lächelnd zu,
»Hallo, ich bin die Marlene…«
Im Nu war ich hellwach,
»Wer zum Teufel ist dann diese heiße Rothaarige, die mir deinen Katalog und noch irgend so ein dickes Buch in die Hand gedrückt hat?«, fragte ich völlig überrascht.
Karl lachte erneut dröhnend los,
»Das ist Pia, eine Assistentin, die mir die Party für die Vernissage organisiert hatte. Sie hat in den Staaten ein paar Semester Kunstgeschichte studiert. Wenn du mich fragst, künstlerisch ist sie allerdings leider so gut wie talentfrei, aber trotzdem ein überaus heißer Feger.«
»Das kann nicht sein, denn sie hat gesagt, sie hieße Pia und wäre deine Muse…«, beharrte ich auf meiner Meinung.
»Nein, nein, da musst du etwas in den falschen Hals bekommen haben, meine Muse ist die Marlene Wunderlich, meine neue Galeristin und die würde ich um keinen Gefallen der Welt, an wen auch immer ausleihen. Die Rothaarige, die du meinst, ist lediglich ihre Assistentin und tatsächlich heißt sie aber auch Pia Muse. Ihr Vater ist irgendein hohes Tier im Kultusministerium. Aber wenn du mich fragst, lass' am besten die Finger von der Dame. Denn so einen armen Teufel von Musiker, einen jungen, echt talentierten Klavierspieler hat sie nämlich schon auf dem Gewissen. Die bringt es glatt fertig und saugt dir den letzten Tropfen Öl aus der Lampe und drei Mal darfst du raten, was dann danach passiert. Ich glaube, das willst du besser nicht wissen, denn der Geist, der dann aus dieser Lampe zu dir aufsteigt, der entstammt leider nicht Aladins Wunderlampe. Es ist der, der kochend heißesten Nymphomanin, der ich je im Leben begegnet bin. Ach und übrigens, das mit diesen erfüllbaren Wünschen, das ist bei ihr auch genau anders herum. Die musst du ihr dann nämlich alle erfüllen. Allmächtiger, lass' mich raten, du hast sie deine Lampe schon putzen lassen…«, platzte es regelrecht aus ihm heraus, als er mein überraschtes Gesicht gesehen hatte. Ich erbleichte nämlich mit einem Male sofort um einige weitere Nuancen,
»Schön, dass wir auch einmal darüber gesprochen haben. Leider etwas zu spät, mein Freund, denn das mit diesem netten, kleinen rothaarigen Feuerwerkskörper namens Pia, hättest du mir aber auch wirklich einen Ticken früher verklickern können. Spätestens jedoch, als du wusstest, wie dringend ich nach einer neuen Inspiration lechzte…«, bekannte ich nur mäßig begeistert.
»Genau deshalb hab' ich dir doch auch das dicke Buch von diesem Engländer, dem exzellenten Erotik-Zeichner, Tom Poulton als ein inspirierendes Geschenk zukommen lassen. Das hätte für den Anfang bestimmt völlig ausgereicht. Aber du musstest ja gleich das verführerischste, rotbäckige Äpfelchen vom Baume der Erkenntnis abpflücken, um es umgehend zu vernaschen. Na, nun musst du jedenfalls höllisch darauf achtgeben, dass dir dieser sinnlich süße Leckerbissen mit den drei Buchstaben nicht im Halse stecken bleibt, du mein armes, ausgelaugtes Schneewittchen«, sagte er und beendete lauthals lachend das Gespräch.
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Impressum
Cover: selfARTwork 2020/10
Text: Bleistift
© by Louis 2015/3 last Update: 2023/8
Texte: © by Louis 2013/5 last Update: 2023/8
Bildmaterialien: Grapic inside: unknow painter
Cover: selfARTwork 2020/10
Tag der Veröffentlichung: 31.10.2020
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