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Die Magie des Lächelns

Ein in unseren Briefkasten eingeworfener mehrseitiger Werbeflyer einer deutschlandweit bekannten Lebensmittelkette veranlasste uns zu einem Einkaufsbummel in einen ihrer nahegelegenen Supermärkte. Und weil meine Frau dort ohnehin etwas einkaufen musste, erschien uns diese Gelegenheit mehr als nur günstig, das Angenehme gleichzeitig mit dem Nützlichen zu verbinden. Und in der Tat konnte sie auch wirklich jenes günstige Angebot noch aus der Tiefkühltruhe herausfischen, obwohl gar nicht mehr allzu viele Produkte davon vorhanden waren, denn auch andere Kunden hatten bereits eifrig von diesem äußerst günstigen Sonderangebot Gebrauch gemacht. Schließlich ist ja ein 20% kostengünstigerer Einkaufspreis für ein bestimmtes Produkt natürlich auch ein echtes Schnäppchen. Noch zumal wir ja eh‘ schon die Absicht hatten, dieses Lebensmittel selbst zum Normalpreis einkaufen zu wollen.

Zufrieden schwenkte sie also das eingefrorene und in einer bunt bedruckten Pappschachtel verpackte Lebensmittel in ihrer Hand und signalisierte mir somit, dass sich der Gang in den Supermarkt in diesem Moment für uns bereits schon gelohnt hatte. Ein kleines Lächeln glitt über ihr Gesicht und ich hielt es im Geiste fest, denn ich bin stets ein ewig unermüdlicher Sammler von einem plötzlich auftauchenden Lächeln.

Gerade als der Mann vor uns an der Kasse seine Waren bezahlt hatte und sie just in seine Einkaufstasche tat, klingelte sein Mobiltelefon. Als er den Anruf entgegennahm wandelte sich sein bis dahin eher neutraler Gesichtsausdruck im Sekundenbruchteil in ein freundliches Lächeln um und mit seinem zwischen Schulter und Ohr eingeklemmten Handy packte er den Rest seiner Lebensmittel ein, ohne jedoch während des Telefonierens sein Lächeln auch nur einmal zu unterbrechen. Dann verließ er weiterhin telefonierend den Supermarkt und sogar noch auf dem Weg nach draußen tippte er immer noch lächelnd eine junge Frau an, die ihre gerade eingekauften Waren ebenfalls in eine Tasche einpackte.

Überrascht wandte sie sich dem Manne zu, während der jedoch schon im Weitergehen begriffen, sie nur kurz freundlich anlächelte und seine Hand zum Gruße erhob. Im nächsten Moment lächelte auch die junge Frau zurück und erwiderte auf diese Weise den Gruß jenes Mannes, der inzwischen jedoch längst schon den Ausgang passiert hatte und in der Anonymität der Großstadt verschwunden war.

So gesehen hatten sie alle die Magie des Lächelns ganz selbstlos an einen anderen Menschen weitergereicht und mit ihrem Lächeln diese Welt, die uns im Moment zerrissener denn je erscheint, ein ganz klein wenig schöner gemacht. Allein dieser Gedanke daran ließ mich nun ebenfalls lächeln, als wir uns verrichteter Dinge wieder auf den Heimweg machten...

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Cover: selfARTwork

Text: Bleistift

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