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Ich wollte die Nacht voller Sternschnuppen von unserem Platz aus sehen. Die ganze Nacht bin ich durch den Wald gelaufen und habe ihn gesucht.
Meine Füße haben mich wie von selbst durch die dichten Bäume geleitet, auf die große Lichtung. Oben auf dem kleinen Hügel ganz in der Nähe der Stadt, aber doch so weit entfernt, dass die Lichter der Straßen, Häuser und Geschäfte nicht mehr stören.
Ein recht großer Wald erstreckt sich in diesem Gebiet und mittendrin war er. Der Platz, zu dem du mich geführt hattest, als wir zum ersten Mal miteinander ausgegangen waren.
Ganz fest hattest du meine Hand gehalten und dafür gesorgt, dass ich nicht über all die Steine und Wurzeln stolperte, die den Weg säumten. Dabei bin ich doch so ein Tollpatsch gewesen, aber dir war das egal. Das magst du so an mir, hast du immer gesagt.
Es ist ein nicht allzu langer Weg gewesen, aber ich war sehr schnell außer Puste. Ich hatte mir versucht nichts anmerken zu lassen. Trotzdem hast du immer wieder zu mir herunter geschaut, mich gefragt, ob alles in Ordnung wäre und dabei meine Hand gedrückt.
Niemals werde ich diese wunderschönen braunen Augen vergessen, die mich so liebevoll und bewundernd angesehen haben. Als wäre dir gerade ein wahrhaftiger Engel erschienen.
Als wir schließlich oben angekommen waren, hatte ich mich mit staunenden Augen umgesehen. Eine recht große satt-grüne Wiese lag zwischen den Bäumen. Hier und da standen Blumen, deren Namen mir allesamt unbekannt waren, die aber so wundervoll und farbenfroh ausgesehen hatten, dass ich heute noch manchmal intensiv von ihnen träumte.
Die Sonne hatte noch geschienen, es war erst Nachmittag gewesen und du hattest eine große Decke ausgebreitet und mir bedeutet mich dort hinzusetzen.
Bis zum Abend hatten wir dort gesessen, geredet und gescherzt und irgendwann als es langsam dunkler wurde, hatten wir eng beieinander gesessen und beide in den Himmel geschaut.
Ich spürte, wie du mir langsam näher kamst und als ich meinen Kopf zu dir drehte, da hattest du auch schon deine weichen Lippen auf meine gelegt.
In meinem Körper entfachte sich ein Feuerwerk von Gefühlen und ich war vollkommen gefangen von diesem einen Kuss. Und als du dich von mir gelöst hast und wir beide verschämt in den Abendhimmel gesehen hatten, sahen wir eine Sternschnuppe darüber blitzen.
„Jetzt werden wir immer aneinander und an diesen Moment denken, wenn wir eine sehen.“

Ich hatte starr in den Himmel gesehen während mich die Erinnerungen wieder einmal eingeholt hatten. Wie gern hätte ich diese Nacht mit dir verbracht.
Die schreckliche Nachricht als deine Mutter vor meiner Tür stand, die Tränen in den Augen. „Ein Autounfall… ein Betrunkener hat auf der Autobahn die Kontrolle verloren… zusammengestoßen… nicht geschafft…“
Für mich war eine Welt zusammen gebrochen. Wir wollten doch noch so viel machen. Der gemeinsame Schulabschluss war nur noch ein halbes Jahr entfernt gewesen. Der geplante Zusammenzug, das Studium. Unsere Eltern hätten uns sogar dabei unterstützt.

Die erste Sternschnuppe blitzte über den Himmel und mit ihr spürte ich das mittlerweile fast schon vertraute leichte Flattern in meiner Bauchgegend. Eine Hand darauf gelegt, dabei weiter zum Himmel schauend, wurde mir wieder einmal klar, dass du mich nie alleine lassen würdest.

Die nächsten Sternschnuppen und ich spürte es. Der erste richtige Tritt.
„Soha…“ Ein leises Lächeln fand den Weg zurück auf meine Lippen.

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Texte: (c) der Story liegt komplett bei mir. (c) Cover bei Google gefunden.
Tag der Veröffentlichung: 06.09.2010

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