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Die Zwischentür.

Sie atmete tief ein als sie die innere Unruhe wiederfühlte.

Was sollte schon passieren?

Ihr Boss hatte sie zu einer Tagung eingeladen und ihr für diesen Anlass ein passendes Kleid gekauft. Sie versuchte ihre Gedanken abzuschütteln während die schwere Limousine monoton vor sich hin summte. Tausende Mittelstreifen sausten an ihr vorbei. In etwa einer halben Stunde würden siel in Berlin ankommen.


Was würde sie tun, wenn ihr Chef ein Doppelzimmer anmieten würde? Herr Grünig war ein netter Mensch und sicherlich machte sie sich einfach zu viele Sorgen....

Aber weshalb hatte er gerade ausgerechnet sie eingeladen?

"Wir sind da", hörte sie ihn plötzlich sagen.

Angespannt klemmte sie ihre Tasche unter die Achsel und blieb etwas abseits stehen, während er zur Rezeption ging...

Ihr Herzschlag trommelte schmerzhaft in ihrem Gehörgang und sie spürte ein ungutes Krampfen in der Magengegend.

Nach wenigen Minuten kam er freundlich lächelnd auf sie zu. In seiner Hand zwei Schlüssel für Zimmer 6 und 7.


Er streckte ihr Nr. 7 entgegen, was sie als gutes Omen deutete. Schließlich war dies ihre Glückszahl.

Erleichtert nahm sie den Schlüssel entgegen & schimpfte insgeheim mit sich, wegen all der paranoiden Ängste, durch die sie sich tagelang, grundlos gequält hatte.


Sie lächelte ihrem Boss noch einmal zu ...bevor sie in das Zimmer ging, lies ihren Blick schweifen…… und erstarrte.

Eine ZWISCHENTÜR....mein Gott.

Gerade noch hatte sie sich in Sicherheit gewähnt.

Auf Zehenspitzen lief sie zu dieser Türe. Die Zungenspitze ,zwischen Unterlippe und oberer Zahnreihe eingebissen, betätigte sie fast lautlos die Klinke.

Die Verbindungstür war unverschlossen....

Panik ergriff sie. Sie musste etwas tun.!?


Hastig verlies sie ihr Hotelzimmer und schaute sich auf dem langen, in rötliches Licht getauchten, Flur um.


Neben einem pompösen Baderaum erspähte sie eine kleine Wäschekammer in der ein Stuhl stand. Sie nahm ihn mit auf ihr Zimmer, ohne erwischt zu werden und verkeilte damit die ungeliebte Tür.

Drei Tage sollte sie diesen Zustand aushalten. Dieser Gedanke ließ sie verzweifeln. Jetzt war ihr zum Heulen zumute.

Zwei Nächte lang schlief sie kaum, saß beim geringsten Geräusch senkrecht im Bett. Was sie am Meisten wunderte war seine Kaltschnäuzigkeit. Er ließ sich nichts anmerken, ging nach dem Frühstücken gespielt-belanglos zur Tagesordnung über.


Auch über die Zimmermädchen ärgerte sie sich. Zwei mal schon hatten sie den rettenden Stuhl zur Seite gestellt und sie damit schutzlos ausgeliefert. Sie machten sich lustig über sie , diese dummen Gänse, das spürte sie an ihren verstohlenen Blicken.

Die waren wohl ehefrauenbetrügende Sekretärinnen mit ihren Chefs gewohnt. Es schien also kein bloßes Klischee zu sein.

Sie wünschte sich, dass es ihm an Mut fehlen möge und er nicht am letzten Tag einen grässlichen Angriff auf sie plante.


Noch eine Nacht durchhalten.

Dann war der Albtraum vorbei!


Minutenlang genoss sie das warme Wasser das wohlig über ihren Körper perlte. Sie schlüpfte in ihren Bademantel & versteckte ihr nasses Haar unter einem Handtuch-Turban. Sie huschte über den Flur als plötzlich der Gefürchtete vor ihr stand.
"Wo kommst du denn her? ", fragte er sie, mit einem, für sie nicht einzuordnenden, seltsamen Unterton.
"Ich war duschen", entgegnete sie ihm.

"Du hast doch Toilette & Bad in
deinem Zimmer", sagte er mit seltsam- verständnislosem Gesichtsausdruck..........





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Tag der Veröffentlichung: 14.04.2009

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