Cover

Teil V "Aufwärts"

Es wurde viel gelacht und herumgealbert, anfangs, am ersten Weihnachtsabend. Lou und Betty kamen sich schnell näher, sie waren beide schon viel länger in Kanada und weil sie mit ihren Eltern kamen war es auch ihre neue Heimat. Nicht so bei Vanessa und mir. Deutlich sah ich, sie hat Heimweh und vielleicht war sie mit ihren Gedanken bei ihrer Jugendliebe– „weit weg"- in Griechenland, so wie ich bei meiner Lotte, daheim in Deutschland. Betty paßt viel besser zu Lou als zu mir, schon von der Größe her, dachte ich jetzt, als ich sah daß sie sich immer mehr in seinen Arm zwängte. Aber auch den feuerlodernden Blick den Vanessa zu den beiden schickte, sah ich und die Tränen in Ihren Augen. Die Unterhaltung schlief ein, Bing Crosby sang white Christmas, nur die Elektrokerzen vom Weihnachtsbaum waren an und ich tat so, obwohl sich das nicht gehört, als würde ich schlafen. So brauchte ich nichts zu sagen und wurde auch nichts gefragt. Die anfängliche Hochstimmung war in Monotonie umgeschlagen und irgendwann schlief ich dann tatsächlich ein. Frierend erwachte ich irgendwann in der Nacht und ging wie abgesprochen in das Zimmer das ich früher schon bewohnte. Nur in dem Bett lag nicht Betty, sondern Vanessa, die eigentlich mit Lou im elterlichen Schlafzimmer nächtigen wollte. Leise zog ich mich wieder auf die Couch zurück und deckte mich mit Betty’s Pelz zu. Please, Dick, please look, Dick ! -Vanessa hielt mir einen Zettel vor die Augen. Es dauerte einen Moment, dann las ich: „Hi Dick, bin mit Betty nach Toronto gefahren. Macht euch was zu essen (ist alles im Kühlschrank) und einen schönen Tag. Küß Vanessa von mir und sag sorry". Aus dem schönen Tag wurde nichts, gegessen hat Vanessa kaum und küssen wollten wir wohl beide nicht. Sie wollte nur weg, weg. Also brachte ich Vanessa zum Bus. Den Rest vom Tag ging ich in Willowdale spazieren, schaute immer mal wieder an Lous Elternhaus vorbei aber Lou war nicht da und mir war es unangenehm reinzugehen, obwohl ich den Schlüssel hatte. Erst spät abends schlich ich, nachdem ich mich überzeugt hatte das Tino’s VW nicht im Driveway stand, durch die Hintertür, ins Haus. Hier ging es vier Stufen hoch und man landete in der Küche. Ich nahm mir einen Apfel, Abendbrot hatte ich mir in der letzten Zeit abgewöhnt, dann ging ich direkt in „mein Zimmer“. Um 3 Uhr, 4 Uhr, und um 5 Uhr, wachte ich auf, ging zum Fenster, kein Auto. Um 6Uhr dreißig stand ich auf. Heute wollte ich meine Freunde, Grace und Jonathan besuchen. Erst mit dem Bus und dann mit der Sub, fuhr ich direkt bis zum Lakeshore. Hier kannte ich einen Blumenladen gleich neben einem Imbiß den ich "einst " belieferte. Es war noch viel zu früh schon einen Besuch zu machen, so ging ich noch am Ontariosee entlang bis zum Hafen um zu sehen ob vielleicht die Clements Satori da war. Mit einem riesen Strauß weißem Flieder stand ich nun vor der Türe von Grace und Jonathan, klingelte aber keiner war da. Hab’s mir schon gedacht als der Buick nicht im driveway stand. Ich legte den Blumenstrauß in den Windfang ganz nahe an die Haustüre, hoffentlich erfrieren sie nicht ! Da sah ich die Tageszeitung liegen ! Schon vereinzelte ich die Blätter und legte sie vorsichtig um den Strauß. Jetzt hielt ich inne....eine Annonce erregte meine Aufmerksamkeit. An einem der nächsten Tage wollte ich noch einmal vorbei schauen aber es kam wieder einmal ganz anders. Nie mehr habe ich die Zwei so lieben Menschen gesehen. Immer wieder las ich die kleine Annonce , Farmhand für direkt gesucht. Am oberen Rand suchte ich nach dem Datum ! Saturday Dezember 22, sofort zählte ich nach, heute war Mittwoch der zweite Weihnachtstag. Bestimmt hat sich da noch keiner gemeldet, jetzt über die Weihnachtstage. Der Verdienst wird wenig sein, dachte ich und die Arbeit schwer ! Aber egal erst einmal muß ich von der Straße. Sofort ging ich zur Telefonzelle und fünf Minuten später hatte ich die Zusage am 2. Januar anfangen zu können. "Have you got a' problem to come at the newjearsday ?", fragte Mister Harrison ? not at all sir. Allerdings, ein wenig geschwindelt hatte ich: „ mein Großvater hatte keinen Bauernhof in Deutschland“, aber ich war oft in den Sommer oder Herbstferien zu Gast auf den Höfen von Verwandten. Noch zweimal schlich ich mich in das Haus von Lou’s Eltern und endlich am Samstag nachmittag kam auch Lou. Nur wenig Zeit sagte er im Telegrammstil, duschen umziehen und ab. Bitte kannst du noch deine Ma anrufen und fragen !? Dann könnte ich die 2Tage bzw. Nächte noch hierbleiben ! Wie du weißt, hatte ich mein Zimmer nur bis Samstag. Wieso 2 ? Weil ich dann auf einer Farm arbeiten werde.... Ich glaube nicht daß er wissen wollte wo !!Sofort, als wir am ersten Morgen in den Stall gingen um zu füttern, zu Misten und zu melken, sah der Farmer, der hat keine Ahnung. Kannst du mit einer Melkmaschine umgehen ? Please, what is a milking machine. (sowas hatte ich in den 50er-Jahren in Deutschland noch nie gesehen.) Here Look, jetzt zeigte er mir wie es gemacht wird. Er zog einen Eimer mit Wasser zu sich heran und wusch das Euter der Kuh, dann trocknete er es, holte aus einer Tube etwas Creme, schnell rieb er über das Euter. Eine große Kanne mit Schläuchen und Metall röhren ( das nennt man in der Fachsprache Tassen) stand bereit. Ein Schlauch wurde in eine Rohrleitung eingesteckt und es zischte. Ah Luft dachte ich und jedes Mal wenn er eine der cap’s auf eine Zitze stülpte, machte es FFLUPP In Germany we don’t have. We do with Hand’s, stotterte ich. (Idiot, Angeber, sagte ich zu mir selbst). Das traf es genau, denn jetzt sagte der Farmer. Ahh good there is number 63 and 64, they don’t like machine, you can milk with hand. Er deutete mit ausgestrecktem Arm ans Ende der anderen Reihe, gab mir einen Einbeinschemel und einen Zinkeimer, ok ? Jjja !! Zwischen Daumen und Zeigefinger, nahm ich die Zitze und quälte die Kuh und mich. Grade mal einen Liter hatte ich als der Farmer bei der letzten Kuh vor mir ankam. Er schüttelte den Kopf raufte sich die Haare, schaute nach oben und sagte: I need help, what the fuck I want with you. Er gab mir einen Blechstriegel und eine Bürste in die Hand und sagte: clean, machte eine Rundbewegung und sagte: „ all“. Number one no, he is a Bull very dangerous !! I'm sure you don’t know the difference between him and a cow, sagte er sarkastisch und ging . Ich verstand was ich tun mußte und putzte was das Zeug hielt um Punkte zu sammeln, denn ich fürchtete um meinen Job. Eine hell klingende Mädchenstimme holte mich aus meinen Gedanken. „Hey Boy, come in for lunch” Ich war gespannt wem diese helle, glockenklare Stimme gehörte und ziemlich enttäuscht als ich ein ca. 50 jähriges eins fünfzig hohes Weiblein sah. "I’m not finished !" sagte ich, "come on", sagte sie und ging los, ich folgte zögernd. Später bedauerte ich die Mittagspause nicht eingehalten zu haben, statt dessen hatte ich die Kühe weiter geputzt. Um ca. 18 Uhr kam der Farmer und wir erledigten die gleiche Arbeit wie am Morgen . Misten füttern melken. Ich machte das schon ganz gut und der Boß sagte ok und zeigte mir wie man eine zweite Kanne anschließt während die erste alleine ihren Dienst tut. Bestimmt war es schon 20Uhr. Wir waren fertig und der Boß sagte : “wash yourself and then come for supper." Wollte man warmes Wasser mußte man zwischendurch am Nachmittag einen Badeofen heizen. Also gab es heute nur Katzenwäsche mit eiskaltem Wasser. Essen wollte ich auch nicht mehr, aber geschlafen habe ich wunderbar in dem kalten, unbeheizten Zimmer, unter dem dicken Ballen Daunen. Wo geht die ganze Milch die man ganz vorne im Stall in einen Trichter schüttete hin, hatte ich mich immer gewundert. Heute sollte ich es erfahren. Gerade waren wir mit melken fertig fuhr ein riesiger Tankwagen nahe an ein kleineres Haus, das sich direkt neben dem Stall befand. Ein Schlauch wurde angeschlossen und eine Pumpe lief . Ich dachte genau wie zu Hause wenn der Grubenleerer kommt. Schnell war der Truck wieder weg und ich durfte nun, ein in den Boden eingelassenes Becken und auch den ganzen mit weißen Fließen ausgelegten Raum, saubermachen. Ich wünschte ich hätte diesen Raum nie gesehen, denn ich liebte die frische noch unbehandelte Milch und immer öfter ging ich in den letzten Wochen hier hin um Milch zu trinken, dies war zwar nicht ausdrücklich verboten, aber ich fühlte, recht war es dem Farmer bestimmt nicht. Wieder einmal kniete ich vor dem Becken, dessen Rand ca. 30 cm über den Boden ragte und schlürfte in langen Zügen die Milch. Weil ich ganz entspannt war bedurfte es nur eines leichten Trittes und mein Gesicht landete in der Milch. Ich schnellte hoch und stand mit milchtriefendem Gesicht vor dem Farmer. Er schaute mich höhnisch an und sagte ‚SUCKER’. Ich kannte das Wort nicht aber ich verstand sehr wohl „get out of hier“ und floh. Langsam erreichte ich wieder mein Normalgewicht, die dunklen Ringe unter den Augen verschwanden und meine Vitalität kehrte zurück. Jetzt da es mir besser ging, schrieb ich auch mal wieder nach Hause und weil mich Mutti im letzten Brief fragte ob mir irgendwas fehlt, schrieb ich: „Habe alles und wenn was fehlt hier kann man alles kaufen,- außer Limburger Käse“.Seit einigen Wochen wurde mein Boß öfter von einem sehr sympathischem älteren Herrn besucht. Nie vergaß er auch mit mir einige Höflichkeiten auszutauschen. Obwohl bis Ostern noch drei Wochen hin waren fragte er heute schon zuerst meinen Boß und dann mich ob ich Ihn und seine Frau am Ostersonntag besuchen käme? Ok sagte, mein Boß aber erst zur Luch time und um 17 Uhr muß er wieder da sein, (denn die Kühe wollen auch an Feiertagen gemolken und versorgt werden). Sehr gerne sagte ich zu und ich war sehr gespannt auf diesen Besuch bei den Mc. Burry’s. Inzwischen waren nur noch ein paar Tage bis Ostern und heute bekam ich ein Paket aus Deutschland. Je weiter ich es öffnete, desto stärker kam mir ein penetranter Geruch, der mich sehr an Limburger Käse erinnerte, entgegen. Oh ! Mutti hat Osterhase gespielt. In viel Zeitungspapier eingepackt war Limburger Käse in einem Paar sehr schönen braunen Halbschuhen versteckt. Gleich morgen beim Frühstück werde ich davon schnabulieren, dachte ich und zu müde um den Brief zu lesen, schlüpfte ich unter meinen Daunenballen. Gerade eingeschlafen, schnellte ich wieder hoch, die Luft war nicht zu atmen, der Limburger mußte raus. Schnell legte ich Ihn auf die Außenfensterbank.Sehr herzlich, beinah wie ein Sohn der heim gekommen ist, wurde ich am Oster-Sonntag bei den Mac Burry's empfangen. Ich brauche noch ein wenig Zeit um das Stew fertig zu kochen, "geh du doch mit unserem Gast über den Hof und zeige ihm die Stallungen", sagte Mrs. Mac Burry zu ihrem Mann. "Nenne mich Ed (das ist die Abkürzung von Edward) und meine Frau heißt Ainny", sagte Mister Mac Burry, nachdem ich einige Male versucht hatte den Namen richtig auszusprechen. Habe ich doch richtig gehört dachte ich als wir uns den Stallungen näherten, hörte ich immer lauteres blöken und Ed sagte gerade, dieses Jahr wurden 150 Lämmer geboren, so haben wir zusammen mit den Muttertieren und denn Böcken 280 Schafe. Nun hoffe ich der Markt ist stabil sodaß wir die Lämmer gut absetzen können. Zwei Pullis (Ungarische Hirtenhunde), bei denen man nicht weiß wo hinten oder vorne ist, begrüßten stürmisch ihr Herrchen. Die sind extra so gezüchtet sagte nun Ed, denn so wissen die Schafe nicht ob der Hund kommt oder geht. Der Warnruf von Ed, "watch out", kam zu spät ! Ein riesiger, Kuvasz kam auf uns zu und sprang direkt an mir hoch. ich war starr vor Angst, aber der Hund tat mir nichts, im Gegenteil er leckte mir das Gesicht. Wo habe ich schon einmal so ein Tier gesehen ? und ich erinnerte mich an einen Zoo-Besuch in München. Hier gab es bei den Eisbären ein Jungtier das man mit diesem Ungarischen Hirtenhund vergleichen konnte. "Er beißt niemand", sagte nun Ed, "aber er macht alle schmutzig , mit seinen dicken Tatzen". In den nächsten 4 bis 5 Stunden lernte ich mehr über Schafs-Aufzucht von Milchschafen und Fleischschafen und sogar über die Herstellung von Schafskäse, als bisher in meinem ganzen Leben. Nur wenig sprach Ainny, in Gedanken nannte ich sie immer noch Mrs. Mac Burry, denn ich empfand tiefen Respekt und Verehrung für diese Dame. "Komm immer wenn du möchtest oder wenn du etwas brauchst" sagte sie, beim Abschied. Ganz verlegen quetschte ich ein "thank you" heraus. - Aber wieder einmal kam alles anders. Nie mehr sah ich Mrs. Mc. Burry.Seit einigen Tagen hörte ich Klavier-Klänge. Ob das wohl des Farmers Frau ist die ich bisher noch nicht gesehen hatte ? Sie sei krank erklärte mir die Haushaltshilfe (in Gedanken nannte ich sie Gartenzwerg). Auch von "ihr" wußte ich, daß die beiden "Kinder" (17und 21) zu den Osterferien nach Hause kommen sollten, aber wiedermal kam nur die Tochter. Natürlich wußte ich auch nicht, daß es ein Klavier gibt, noch nicht einmal das Wohnzimmer hatte ich bisher gesehen. Viel lockerer war dies bei den Mac Burry's. Sie zeigten mir gleich das ganze Haus. Nur an einer Türe ging Ainny vorbei, heimlich hatte sie sich bekreuzigt. Jetzt erinnerte ich mich wieder an die Szene und nahm mir vor, demnächst den "Gartenzwerg" zu fragen. Zu gerne wollte ich herausfinden wer da Klavier spielte. Ich mußte versuchen von außen einen Blick in das Wohnzimmer zu werfen. Dies war nicht einfach, denn das Haus war direkt in den Südhang gebaut. Eine breite Einfahrt die leicht abwärts direkt in ein riesiges Heu Lager führt, wurde bis zum Haus von einer starken ca. vier Meter hohen Stützmauer, obenauf mit einem Schmiedeeisengeländer versehen, gesichert. Auf der rechten Seite des Hauses ging es erst eine Treppe und dann einen meist glitschigen Weg zum Hintereingang. Ein riesiges Alpinum ziert eine große Terrasse und die Stützmauer. Weiter Hangabwärts ist eine eingezäunte Koppel, am Ende befriedet von einem Bach. Nur einige Schritte vom Haus entfernt steht ein riesiger Walnußbaum und ich überlegte ob ich vielleicht, auf diesen Baum klettern sollte, um in das Zimmer sehen zu können. Gerade im Begriff dazu, kam von oben ein "Hello !?" Ich drehte mich um, oben stand ein hübsches Mädchen auf der Terrasse und strahlte mich an. "Hi pretty, I'm the Farmhand and who are you ?" Meine Worte kamen mal wieder gut an. Ich hatte mir angewöhnt Mädchen mit pretty oder nice looking anzusprechen. Bist du es, die so toll Klavier spielt ? Sie nickt und ich sagte: "wonderfull ! gib mir mehr !" wieder nickte sie und verschwand. Nichts mehr hörte ich in den nächsten Tagen und ich sah sie auch nicht. An meinem freien Nachmittag ging ich zu den jungen Rindern die auf einer Wiese ungefähr 20 Minuten zu Fuß vom Haus entfernt weideten. Ich wollte nach schauen ob genug Wasser im Tank ist und ob auch sonst alles in Ordnung ist. Als die Kälber mich kommen sahen, kamen viele von ihnen zum Gatter. Ich zog, wie immer, mein Hemd aus und stellte mich mit dem Rücken an das Gatter. Sofort fingen die Tiere an, meinen Rücken zu lecken. "what are you doing there ?" – ich erschrak ! hatte ich doch niemanden gesehen ! "Ah it's you Pretty." "Ah, that´s the way you make those animals follow you !". "Mein Vater hat sich schon gewundert, how you do that". "Yeah, das geht auch bei dir, meinte ich !" "Das glaube ich eher nicht !" sagte sie. "Möchtest du es gerne herausfinden ?" und noch während ich sprach riß ich sie in meine Arme und küßte sie leidenschaftlich. Mit gespieltem Entsetzen machte sich die Kleine frei, drehte sich um, ging einige Schritte rückwärts, mit dem Zeigefinger lockend come, come und als ich ihr folgte sagte sie, "siehst du ! ich kann das auch mit Dir". So alberten wir herum, fast den ganzen Weg bis nach Hause. Noch schnell fragte ich, "wie heißt du eigentlich und wann sehe ich dich wieder ?" "My name is Sally and I´ll show up soon !" Leichtfüßig lief sie die Treppe hinauf und verschwand.Gerade war ich auf dem Rückweg vom Dorf, ich mußte mir neues Rasierwasser besorgen. Insgeheim haderte ich mit mir, denn Old Spice war sehr teuer und ich hatte fast ein ganzes Fläschchen davon in meine braunen Schuhe geträufelt um den Limburger Geruch los zu werden. Da bremste ein schwerer Oldsmobil neben mir. Oh Hallo Ed, ich freute mich sehr ihn zu sehen und er deutete auf seinen Beifahrersitz und sagte: "come in". Nur kurz war die Fahrt und als wir vor der Einfahrt "meiner" Farm anhielten, sagte Ed, seine Miene war nicht mehr so freudestrahlend sondern eher zynisch, "weißt Du noch als du neulich bei uns warst und Ainny sagte ich müßte mal auf den Boden des Schornsteins nachschauen ob da nicht ein totes Tier liegt, weil seit einiger Zeit so ein komischer Verwesungs-Geruch im Haus wäre. Ich schaute nach, es lag nichts im Kamin. Aber, als du weg warst war auch der Geruch weg ! und nun, seit du in meinem Auto sitzt ist der Geruch wieder da, and now Good by !!" So ganz genau hatte ich nicht verstanden was er sagte und schon lange war Ed gefahren, bevor mir klar wurde was er meinte- "O mein Gott ! Der Limburger -" und endlich überwand ich mich die Schuhe wegzuwerfen. Nur noch einige Male traf ich mich mit Sally, bevor sie wieder zum College zurück mußte. Der Abschied fiel nicht schwer, denn wir wußten Beide der platonische Flirt war zu Ende. Schon am nächsten Tag, nachdem Sally gefahren war, sagte der Farmer, zum Ende der Woche sind Deine Papiere fertig, ich möchte nicht daß du noch da bist, wenn meine kleine Sally das nächste Mal nach Hause kommt. "Au" dachte ich, hat er uns doch zusammen gesehen und schön brav gewartet bis Sally weg war, um mich dann rauszuschmeißen. "Yes Sir" sagte ich frech und ich dachte, ich will sowieso nach Sudbury.

 

Auf nach Sudbury, so heißt meine nächste Erzählung.

Der Freund in Kanada Teil VI

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 09.03.2015

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /