Domestizierung Mensch
„Die Menschen konnten sich nicht wehren, wieso dann nicht über sie herrschen? Diese Minderwertigen konnten nicht so fühlen wie SIE, wieso sie dann respektieren? Die neuen Herrscher waren schneller, besser, stärker warum auf die Schwächeren eingehen? Domestizierten die Homo sapiens die Tiere nicht auch zu ihrem puren Eigennutz und missbrauchten sie aufs abscheulichste? Die Menschen würden sich ihrer Machtlosigkeit bewusst werden und sich beugen müssen, so wie es die Kuh auf der Weide oder das Schwein im Stall tat. Denn in IHREN Augen waren sie nichts anderes.“
AN: Was soll ich sagen? Dangerzone ist fertig geschrieben und ich kann meine Finger nicht still halten. Hier also mein neues Werk. Ich sage nicht mehr dazu, aber es wird (wieder mal und hoffentlich) etwas komplett anderes als ihr von mir gewöhnt seid. Es wird auch nicht NUR das übliche Edward Bella Pairing geben. Porn ohne Plot is hier auch erstmal zweitranging, deswegen hab ich schon überlegt sie Story P16 zu machen, was natürlich nicht heißt das es EROTISCH wird, so ungefähr wie bei Rotzi. Hihi Also, ich sage jetzt WIRKLICH auch nicht mehr viel mehr dazu, lest einfach selbst und lasst euch überraschen!
Prolog
„Also haben sie gesehen, wie die Männer den Goldfisch mitgenommen haben?“
„Es wal kein Goldfisch. Es wal ein Koi-Kalpfen“, ich rieb mir angestrengt die Stirn, als die kleine Frau mit dunkelblauem Satinkimono und puschligen Hausschuhen mich zum fünfzigundeintausendsten Mal verbesserte. Ich hatte Kopfweh. Da konnte ich mir nie Dinge merken. Und die blöden Kois, auf ihrem doofen Kimono starrten mich auch noch penetrant an und sahen der Frau in diesem so unsagbar ähnlich, dass ich davon fast Augenkrebs bekam.
„Okay… der Koi… Haben sie die bösartigen Entführer des KOI-Karpfens gesehen?“
„Nein“, antwortete sie schlicht und ihre rot geschminkten Lippen senkten sich über ihre Teetasse. Sie nahm erhaben einen Schluck und setzte sie wieder ab, auf diesen winzig kleinen Unterteller vor sich. Wie konnte sie die Brühe nur so heiß trinken? Die musste sicher schon Hornhaut auf der Zunge haben. Ich hatte mir gleich beim ersten Schluck das ganze Maul verbrannt und ließ es jetzt besser sein. Sicher hatte sie auch noch Haare auf den Zähnen und Spinnweben zwischen den Beinen, so wie sie aussah.
„Okay…“ Anscheinend würde ich nichts weiter von ihr rausbekommen und ich fragte mich, ob ich mit den Ja und Nein Antworten meinen Artikel überhaupt fertig bekommen würde. „Also der Goldfisch…“
Ihre geschlitzten Augen schossen nach oben. „Ein KOI. Es wal ein Koi.“ Verbesserte sie mich jetzt mit Nachdruck und ich murmelte. „Na gut, dann war es eben ein Wal.“ Und musste fast über mich selber lachen, aber ich schaffte es professionell zu bleiben und setzte meine schwerstens eingeübte, neutrale Journalistenmiene auf. Ein Hoch auf meine Körperbeherrschung.
„Also… der KOI… wie viel hat er gekostet?“ Irgendwas musste ich aus der Frau jawohl herausbekommen. Mike, mein sexistischer Arschloch- Chef, legte es ja nur darauf an, dass ich ihm selbst bei diesen anspruchslosen Recherchen versagte. Die Genugtuung würde ich ihm nicht geben.
„Ja… el wal übel eine halbe Millionen Eulo welt.“ Scheiße… ich wollte sie fragen, ob sie Flühlingslolle für mich sagen würde, doch ich glaube, dann würde sie hier einen auf Kungfupanda machen.
„Und sie haben keine Ahnung wer ihn geklaut haben könnte? Keine Feinde? Ex-Lover? Schultussen, die sie nicht ausstehen konnten weil sie immer viel hübscher und beliebter waren als sie?“ Ich hielt mich nur mit Mühe davon ab, ihren Dialekt nachzuahmen denn das passiert bei mir leider immer automatisch, wenn ich mit Ausländern spreche. Ich will mich eben anpassen, damit sie mich gut verstehen, weil ich ein freundlicher Mensch bin.
„Nein.“, antwortete sie erneut und nippte wieder an ihrem Tee. Seufzend wurde mir klar, dass ich aus dieser Frau nichts mehr rausbekommen würde. Aber vielleicht hätte Rose mehr Glück, die sich den Mann vorgenommen hatte. Ansonsten würde in meinem morgigen Artikel nur stehen. „Es war kein Goldfisch.“ Und noch „Nein.“ Vielleicht konnte ich einen Witz miteinbringen, den ich aber nicht so meinte, denn ich liebte alle Nationen. Vor allem ihr Essen… Ich könnte ja noch schreiben „Chinesen haben das Jodeln erfunden, nämlich dann als ihnen ihr Radio von einem Berg herunterfiel und sie sagten „Holdeladio“ Das würde ich besser nicht tun. Alle würden mich für verrückt oder faschistisch erklären. Das Erste war ich-vielleicht ein bisschen-das Zweite gar nicht. Schließlich war ich selber halb Russin und halb deutsch.
„Gut… ich denke das war`s. Ich danke ihnen vielmals für ihre Zeit Miss Chang.“ Und bitte sagen sie noch einmal Frühlingsrolle… Sie erhob sich graziös und ich streckte ihr meine Hand entgegen. Doch sie faltete ihre bleichen Hände vor dem Gesicht und tat so, als würde sie beten. Ich schaute sie verwirrt an, als sie anmutig den Kopf neigte und sich verabschiedete.
„Äh… ja Okay… eine Runde beten ist immer gut.“ Ich bekreuzigte mich eilig und sie rümpfte die Nase, doch ich hatte mich schon umgedreht und hob meine schwarze Umhängetasche vom Sofa auf. „Ich sammle dann mal meine Kollegin ein.“ Meine Haare verfingen sich im verfickten Tragegurt und ich presste die Lippen zusammen, als ich mir fast die Kopfhaut ausriss. Wieso musste mir so was nur ständig passieren? Und das bei den einfachsten Dingen im Leben? Schnell befreite ich sie und unterdrückte einen schön deftigen Fluch. Dabei bahnte ich mir meinen Weg aus der asiatischen Oase, raus über den weitläufigen Flur in den Wintergarten, wo Rosalie Herrn Chang interviewte und fragte mich, ob das hier vielleicht mal ein Wellnesscenter gewesen war. Überall standen Cremchen, Döschen und Kerzen herum.
„Rose… bist du fertig?“, rief ich und drückte auch schon die Klinke nach unten. Ich wusste nicht wieso ich klopfen sollte, aber ich hätte es wirklich tun sollen! Ich blieb wie angewurzelt im Türrahmen stehen, als ich das Bild in mich aufnahm welches sich mir bot. Rose hing vornübergebeugt über einen der Sessel, den knallengen roten Rock über den Model- Hintern nach oben gerafft. Die blonden Haare baumelten ihr wirr im Gesicht… und Herr Chang stand hinter ihr… Seine Hose hing in den Knien und beide erstarrten, als ich eintrat. Ahhh das waren Bilder die ich nie wieder aus meinem Kopf bekommen würde! Wie konnte sie nur? Wenn er wenigstens hübsch gewesen wäre oder gut ausgestattet, aber ich hatte mal das Gerücht gehört das die alle so kleine „Nasen“ hatten. Oh Gott, die arme Rose… Arme Rose? ARME ROSE! NEIN! ICH war hier arm!
„Oh… heilige… Scheiße… du solltest ihn MÜNDLICH interviewen und nicht deine Muschi die Arbeit übernehmen lassen!“
„Mündlich hab ich ihn schon ausgequetscht…“, war auch noch Roses gelangweilte Antwort und ich wandte mich augenrollend von ihr ab. IMMER machte sie so was! Immer! Wut überschwemmt mich, ich wusste nicht mal wieso und so ging ich auf die beiden zu. „UND SIE!“, ich packte mir ein Kissen von dem nebenstehenden hässlichen Sessel und schlug damit auf Herrn Changs Kopf ein. „Ihre Frau sitzt im Raum nebenan! Sie sollten sich was schämen! Packen sie ihre kleine Chinesennudel weg und reichen sie die Scheidung ein, bevor sie so etwas machen! Haben sie überhaupt keinen Anstand?“ Er wusste gar nicht wie ihm geschah, aber er verstaute sie tatsächlich-bestimmt aus sicherheitstechnischen Gründen- und stolperte lieber mal davon. Ja, fürchte die böse Kissenkordel, denn wenn sie eine Chinesennudel berührt, dann zieht diese sich bekanntermaßen in ihrer Vorhaut zurück und kommt nie wieder hervor! Ich verlor das Ziel für meinen nächsten Kissenschlag aus den Augen und gleich mal mein Gleichgewicht dazu. Mit einem hysterischen Aufschrei, folgte ich ihm also kurzerhand auf den Boden und landete hart und ungeplant auf seinem kleinen, asiatischen Körper.
Rose kicherte und zog ihre Kleidung bereits zurecht, als ich einen chinesischen Kriegsschrei aus Richtung Tür vernahm und dann hörte ich nur noch klappernde Schritte die eindeutig näher kamen.
„Oh Scheiße!“ Rose zerrte mich mit panischen Augen schmerzhaft auf die Beine, genau in dem Moment, als ein Absatz dort auf den unschuldigen Boden trat, wo soeben noch meine Hand gewesen war. Es fehlte gerade noch das der Holzboden splitterte.
Die Flühlingslollen-Flau wal außel sich und ich verstand nur noch „HARAKIRI“, als sie uns hinterherstürzte und ihre Handkante dort einschlug, wo ich soeben noch gestanden habe. Doch ich wurde schon fröhlich weitergezerrt. Rose lachte sich vehement den Arsch ab, aber sie war ja auch die, die vorne lief und nicht von einer verrückt gewordenen Ehefrau attackiert wurde. Dabei hatte ICH doch gar nichts gemacht! Aber für beschweren oder erklären blieb keine Zeit. Ich schlüpfte durch die Tür und ein kleiner Karatefuss landete dort in der Wand, wo nur noch ein Luftzug von mir übrig war. Die Frau machte ihrem Namen jetzt wirklich alle Ehre und mutierte zu einem Karateweib. Scheisse… In meinem Kopf lief ganz automatisch das Lied „And everybody was kungfu fighting“ ab.
Meine Lunge brannte, als Rose und ich bei ihrem offenen Cabrio ankamen und wir sprangen auf die Sitze. Ich kopfüber- aber egal. Hauptsache drin wie ein Schwanz in einer Muschi. Immer noch ganz außer sich vor Lachen drückte sie das Gas durch und raste davon. Keuchend rappelte ich mich umständlich auf und schaute in den Rückspiegel, sah gerade noch wie die Frau auf die Straße stürmte und uns tödlich hinterherstarrte. Bevor wir um die Ecke bogen, zeigte sie uns noch mit einer affektierten Bewegung den Mittelfinger. DAS internationale Zeichen.
„ROSE!“, anklagend wandte ich mich an sie und strich mir meine zerzausten, nicht zu bändigenden Locken aus dem Gesicht. Sie lachte immer noch und fuhr fast dem Auto vor uns rein, so dass ich mich erschrocken vor mir an der Armatur abstützte. „Wieso machst du so was verfickt Verficktes immer? Du benimmst dich wie die letzte Schlampe auf dieser Erde“.
Sie zuckte die Schultern und bekam sich langsam wieder ein, aber ihre blauen Augen strahlten mich ohne jegliche Reue an. „So bekomme ich sie immer zum Reden.“
Ich rollte die Augen und ließ meinen Kopf erschöpft gegen den Sitz zurückfallen. „Und was hat er gesagt?“
„Na, Uhhh und Ahhhh größtenteils. Mein Gott, hast du erwartet das er dabei Goethe rezitiert, oder was?“ Oh man… womit hatte ich das nur verdient?
Rose war seit zwei Jahren meine Freundin und auch noch meine Partnerin, natürlich nur arbeitstechnisch, auch wenn ich lieber allein arbeitete. Wenn ich es nicht schaffte- was selten war- dann brachte sie uns die Probleme. Ich war ja schon eine liebevolle Chaotin, aber Rose war auch noch gewissenlos. Wir waren wirklich ein Dream-Team… Wenn es darum ging unsere Recherchen zu versauen und uns in die unmöglichsten Situationen zu bringen. So wie heute. Wir sollten einen Artikel über einen gekidnappten Koi schreiben und was würden wir tun? Vermutungen anstellen, anstatt Tatsachen zu bringen und darüber berichten ob das Gerücht stimmte das alle Chinesen kleine Nasen hatten … dank Rose.
Oh manno man… echt… das war nicht das, was ich mir unter Journalismus vorgestellt hatte. Ich wollte die Welt verändern und jetzt? Jetzt konnte ich froh sein, wenn Mike uns überhaupt rausschickte und uns nicht dazu verdonnerte, in unseren Großraumbüro etwas über Life-stile zu schreiben, na gut, da wäre er bei mir sowieso an der falschen Adresse. Das merkte jeder Idiot, also auch er.
Auch wenn mein Chef ein Trottel und meine Kollegen größtenteils unausstehliche Pissnelken waren. Die Zeitschrift, bei der ich arbeitete, war die größte der Stadt und wenn ich auch nicht zu den Topjournalisten zählte, so hatte ich diesen Job aus eigener Kraft bekommen und nicht die Beziehungen meines berühmt-berüchtigten Vaters nutzen müssen, der sie mir regelmäßig versuchte aufzudrängen. Ich wollte ALLEIN ganz groß werden. Den großen Artikel schreiben, der alles am besten auf einmal aufdecken würde, was auf dieser Welt schief lief. Ich wollte jeden korrupten Politiker, jeden geldgeilen Firmenchef, jeden abgefuckten Drogenbaron und jeden einzelnen, tödlichen Mafiaboss entblößen und den Menschen zeigen, wie es auf dieser ungerechten Welt wirklich aussah.
Ich wollte den Menschen zeigen was für Tiere sie waren.
`Willkommen in der Realität, wo dir das Leben in den Arsch fickt und du dich entweder zurücklehnst und dich treiben lässt oder es dich zerbricht` würde die Überschrift lauten.
Doch stattdessen hing ich in einem Großraumbüro mit einer Nymphomanin als Partnerin fest, hatte eine winzige Einzimmerwohnung, kein Auto, kein Geld, keinen Stil und- was mich kein bisschen störte- kein Liebesleben. Doch ich würde meinen Vater nicht um Hilfe bitten, in letzterem sowieso nicht. Ich würde ganz allein, mit mehr Glück als Verstand, schon noch ganz groß werden und dann würde ich allen zeigen was in meinen winzigen 1,59m steckte!
Nebenbei würde ich die Welt retten, mich vor der kompletten Menschheit beweisen und meine einzig große Liebe finden! Das war mein Plan bis ich dreißig wurde. Ich fand ihn ziemlich gut, doch es gab nur ein Problem: Meine Zeit war abgelaufen. Ich brauchte ein Wunder, denn ich hatte bald Geburtstag. Ach und noch etwas… es wäre auch schön endlich mal diese Donuts in dem neuen Donut-Laden auszuprobieren… vervollständigte ich meine Liste im Kopf, wohlwissend das ich eigentlich nichts weiter als eine erfolglose, tollpatschige aber liebevolle Chaotin war, die wahrscheinlich ihr Leben niemals auf die Reihe bekommen würde und nichts Besonderes war.
CUT!
Ich LIEBE sie. Ich glaube das wird meine absolute Lieblingsbella… Am Anfang ist es noch recht lustig und locker flockig, aber es wird schon bald sehr düster und dramatisch und ich hoffe doch ein kleines bisschen sehr episch. Der Titel sagt eigentlich schon alles.
Ich danke ZsaVi für ihre Betaarbeit und ihre genialen Anmerkungen und Beisätze. Bei manchen hab ich mich echt so schlappgelacht, dass ich sie gleich mal mit reingenommen habe. DANKE Süsse und das kannste auch mal an deine Inspirationsquelle weiter geben ;)!
Das wars erst mal von mir. Mehr gibt’s im Einwochentakt. Hier mein Plan: Immer wieder freitags Dämon, Immer wieder samstags oder sonntags abwechselnd Dangerzone und IwH und Montag das Baby hier. Dann versüße ich euch wenigstens noch die Anfänge der Woche.
Also Leute, ihr wisst ja wie es mir geht, wenn ich was Neues hochlade und hier ist es irgendwie besonders schlimm, weiß auch nich wieso. Ich hoffe echt ihr habt noch nicht die Schnauze voll von mir und sagt mir wie ihr Bella und auch Rose und die böse Kissenkordel bis jetzt findet!
KNUTSCH!
Bethy
PS: Blog und Bilder gibts hier:
http://dmbydonboth.blogspot.de/
Lebende Briefkästen und selbstverliebte Arschgeigen
Spätesten, wenn die Buchstaben auf dem Monitor aussehen wie kyrillisch weißt du, dass du jetzt das Teil ausmachen und schlafen gehen solltest. Zur Untermauerung dieser Tatsache gähnte ich zum gefühlten hundertsten Mal und war trotzdem bemühte, mich auf das zu konzentrieren, was meine Finger fabrizierten. Mein Blick wanderte zu der Ecke wo kleine blinkende Zahlen mir sagten, dass es schon 01:40 war und ich fühlte die Müdigkeit in jeder meiner Fasern. Ich hatte aber Rose angeboten, das ich den Artikel mit unseren tollen Recherchen alleine schreiben würde und so saß ich jetzt also hier und saugte mir etwas aus den Fingern, was mehr Zusammenhang hatte als: Es war ein Wal und sie liebte das Wort nein. Und auch mehr als ein paar Ah´s und Oh´s die Rose fickrigerweise beigetragen hatte. Fazit: Ich sollte einen Orden dafür bekommen das ich keine Kosten, Mühen, Fältchen und Augenringe scheute, um so einen belanglosen Artikel zu schreiben.
Oh verdammt… wenn ich meinen Job nicht so sehr lieben würde, dann würde ich ihn hassen. Erneut traten Tränen der Müdigkeit in meine Augen und ich stützte meine Wange in eine Hand. Sie war eiskalt, weil ich in diesem verschissen großen Raum, wo am Tag rumgegrölt und rumgefurzt wurde, alle Fenster aufgerissen hatte um letzteres zu vertreiben. Mein Blick fiel auf den weißen Pappbecher mit der Brühe, die sie hier Kaffee nannten und ich trank den letzten Schluck. Es schmeckte wie Chemie und Zucker und war dazu noch kalt. Angeekelt verzog ich mein Gesicht und pfefferte den Becher in den Mülleimer unter mir. Dann legte ich einfach meine Stirn auf meine verschränkten Arme. Ich wollte mich nur ein bisschen ausruhen, kurz mal meine Augen schließen. Nichts weiter…
Ich wachte auf weil irgendwo etwas knallte und dann umfiel. Eine Frau kicherte und man konnte allein daran hören, dass sie angetrunken war. Ich schaute kurz auf den Monitor und sah, dass ich mit meiner Stirn lauter Aaaaaaa´s und Ooooooo´s geschrieben hatte, was wieder wunderbar zu Rose Recherchiermethoden passte. Ich grinste müde, dann hörte ich noch einen dumpfen Knall. Mein Kopf fuhr nach oben, als ich die männliche Stimme erkannte, die betrunken lallte. „Nicht so schnell, Süße…“ das war Mike… und dieses dämliche Kichern konnte nur von einer kommen: Jessica Stanley. Meine Augen verengten sich automatisch als ich an sie dachte. Sie war meine Erzfeindin und kam jetzt den Gang entlang getorkelt. Ganz toll!
Ich wollte nur ungern von dem glücklichen Liebespaar gesehen werden, also ließ ich mich von meinem Stuhl rutschen und stieß mir prombt die Stirn an, als ich mich unter den Tisch quetschte. Hallo Murphys Gesetz. Wenn es beschissen kommt dann immer im kompletten Programm. Während ich meine pochende Stirn mit meinem eiskalten Händchen kühlte, hörte ich, wie sie weiter durch das Büro stolperten und wünschte mir, sie würden einfach nur in Mikes Raum verschwinden, so dass ich abhauen konnte. Aber natürlich-wie sollte es auch anders sein- war das Glück nicht auf meiner Seite, denn ihre goldenen High Heels blieben direkt vor mir stehen und Mikes Beine dekorativ dazwischen.
Und dann ging sie auch noch auf die Knie, mit dem Rücken zu mir, aber dennoch, wenn sie sich umdrehte dann würde sie mich sehen. Ich betete zu Gott, Allah und auch noch zur Sicherheit zu Jahwe. In Notsituationen sollte man schließlich nicht wählerisch sein. Dabei drückte ich mich tiefer gegen die Schreibtischwand, drehte mein Gesicht weg und schloss die Augen. Oh nein oh neinneinein ich bin gar nicht hier… Ich seh sie nicht also sehen sie mich auch nicht. Lalalala… ich bin in der Karibik und baumel auf einer Hängematte herum… Nicht sehen, nichts hören und nichts sagen hatte ja schon damals bei den 3 Affen gut funktioniert.
„Womit hab ich das nur verdient?“, lallte Mike dämlich und ich hörte Jessica wieder kichern.
„Für diesen Artikel würde ich alles tun, mein Hasenpopo…“ Oh Gott, war sein Hintern so pelzig das er diesen Namen verdient hatte? Ich hatte wirklich Angst dies heute Nacht noch herauszufinden. Jetzt verzog ich angewidert mein Gesicht. Doofes Kopfkino. Da man bei einem Unfall schlecht wegsehen kann bewegten sich meine Augen automatisch und ich schwöre, ohne mein Zutun, nach vorn als sie langezogen und lallend flüsterte: „ER wird mich von jetzt auf gleich nach oben befördern, bis in die Sterne wird er mich schießen.“ Aha! Meine Augen wurden groß, doch dann verzog ich nachdenklich mein Gesicht. Wer schießt eigentlich wen in die Sterne? Und sollte das wörtlich genommen werden, dann tat mir Jessica fast ein bisschen Leid.
Ich sah wie seine Hand ihre Wange umfasste, sein Daumen sie streichelte und war verwundert von der zärtlichen Geste. „Ja, das wird DER HIT, du musst nur ein bisschen sexy sein und ihn um den Finger wickeln. Jeder will etwas Privates von diesem Mann erfahren! Schnapp dir alle Informationen die du nur haben kannst.“ Das hörte sich gut an! Aufregend. Noch ein bisschen mehr Infos, bitte. Ich war versucht, mein kleines Notizenblöckchen rauszuholen und mitzuschreiben was sie sagten, doch Jessica beugte sich jetzt vor und Mike stöhnte auf. Ich schaute angewidert wieder weg. Das war wohl alles was ich an Infos bekommen würde. Aber es reichte… ein Auftrag der sie bis in die Sterne katapultieren würde? Das hörte sich an wie richtige journalistische Arbeit. DAS war etwas für mich und nicht der ganze Mist, den ich bis jetzt gemacht hatte. Bekannter Maßen musste man sich ja von ganz unten nach ganz oben arbeiten, in dieser Branche und zum Glück konnte ich nicht mehr tiefer sinken als in diesem Moment, also konnte es nur noch bergauf gehen. Zudem wusste ich nun, von wem Rose ihre „Verhörmethoden“ hatte.
Die weiteren fünf Minuten versuchte ich das Stöhnen und Keuchen zu ignorieren und sang das Biene Maya Intro in meinem Kopf. Die Geräusche, die Mike von sich gab, konnten auch aus einem Schützengraben kommen, sie waren genauso grauenhaft und ich musste mehrmals die Galle runterschlucken, als ich sie hörte. Außerdem rammelte er ihren Mund wie das Karnickel dessen Namen sie für ihn missbrauchte, doch irgendwann schluckte auch Jessica und er bedankte sich überschwänglich. Kleine Schlampe. Jetzt wusste ich, warum sie immer an die guten Jobs kam und ich nicht. Vielleicht sollte ich auch mal probieren, mich in auffällig bunte Kostüme und High Heels zu zwängen und die gesamte Männerwelt mit dem Anblick meiner fast herausfallenden Brüste zu beglücken. Ich schaute an mir herab und verwarf den Plan. Eher würde ich sie mit meinen Riesenbrüsten erschlagen. Naserümpfend kroch ich aus meinem Versteck, sobald ich hörte wie die Eingangstür hinter ihnen zufiel… und ein Schlüssel umgedreht wurde.
Schlüssel? SCHEISSE! Ich hatte meinen für dieses Büro nicht dabei!
Schnell sprang ich hervor und rannte zur Tür, doch als ich an der verglasten Scheibe ruckelte ging sie wie erwartet nicht auf. So ein Misthaufen! Ich schlug fluchend mit meiner Faust dagegen. Schnaubend drehte ich mich dann um und lehnte mich mit dem Rücken an die Tür. Mein Blick wanderte über das hell erleuchtete Büro und blieb an Jessicas rosa Schreibtisch hängen, der vor Blicken durch eine zugekleisterten Trennwand geschützt wurde. Jackpot; Vielleicht finde ich ja da etwas, was mich Mister Unbekannt etwas näher bringt. Ein Grinsen glitt über mein Gesicht und wenn ich nicht so eine liebe Person wäre, hätte es fast als böse durchgehen können. Mit Elan stieß ich mich ab und marschierte drauf los. Meine knallroten Sneaker machten dabei so gut wie keine Geräusche, nur meine dummen Haare fielen mir immer wieder ins Gesicht. In der Hoffnung, auf Erlösung von diesem haarigen Problem griff ich in die Tasche meiner einfachen Jeans und wurde auch prompt fündig. Damit ich nicht die ganze Zeit von den Zotteln gestört wurde, band ich sie mir nach hinten und selbst mit Pferdeschwanz gingen sie mir über die Schulterblätter.
Ich ließ mich auf ihren Prinzessinen-Bürostuhl sinken, welcher ungelogen mit Glitter und Krönchen verziert war, so als würde gleich Barbie kommen und von hier aus ihrem Ken einen in Parfüm ertränkten Liebesbrief schreiben. Mit geübten, schnellen Griffen durchsuchte ich die Ablagen, fand aber nichts, was auf einen supermegakrassen Fall hinweisen würde. Ich überlegte, ob ihr Passwort für den Laptop vielleicht „BarbieundKen“ oder „IchliebeMike“ Oder „MehrStrohalsHirn.“ war, verwarf aber den Gedanken, einen auf Hacker zu machen schnell wieder, als mein Blick auf den kleinen Katzentischkalender fiel.
Mit flinken Fingern blätterte ich durch die vielen Nageltermine und fragte mich, von wem sie sich da wohl nageln ließ, vorbei an den Fußbehandlungen und Fitnessstudiotermine. Dabei musste ich mir diese dämlichen Katzenweisheiten und Flauschbällchen auch noch reinziehen und rollte nach jeder Seite mindestens einmal die Augen. Ich wollte mich gerade übergeben, als mein Blick eine Notiz streifte, die nur von Mike stammen konnte. Seine hässliche Handschrift würde ich unter 1000 wiedererkennen. Sie war noch größer als die von Jessica, was von einem überschätzten Selbstbewusstsein zeugte und außerdem einem nie überwundenen Minderwertigkeitskomplex wegen zu geringer Penislänge, letzteres hatte er ja gerade eindrucksvoll bewiesen.
„11.00 Uhr, Pferderennbahn, VIP Lounge erste Reihe, Mitte.“ AHA! Vielleicht hatte dies etwas mit dem mysteriösen Fall zu tun, denn ich war mir sicher, dass Jessica nicht freiwillig zu Rennen jeglicher Art gehen würde. Die Daten konnte ich mir gerade noch so merken, ohne kostbares Papier zu verschwenden. Da ich wusste, welchen absolut bescheuerten Decknamen Jessica benutzen würde, sollte es kein Problem werden, ihren Platz in der Lounge einzunehmen und mir anzusehen, wen sie da treffen wollte.
Natürlich müsste ich sie dafür loswerden, aber mir würde schon was einfallen. Ein bisschen Juckpulver in ihren Selbstbräuner und die Sache wäre geregelt. Vielleicht würde mir auch Rose helfen, überlegte ich, doch ich verzog mein Gesicht. Rose helfen lassen? Ich wusste wie das enden würde; sie würde alles von vorne bis hinten durchplanen und mich unter Anweisungen begraben. Niemals. Ich brauchte ihre Hilfe nicht. Davor würde ich lieber meinen Zeigefinger in einen Haufen Scheiße stecken und ihn ablecken.
„Hör auf damit und zieh das einfach an, Mike meinte, dass Jessica sexy sein soll. SO bist du nicht sexy!“ Rose fuchtelte mit einem pastellgelben Monstrum vor mir herum und ich riss den breitkrempligen Hut, der mich an Pretty Women erinnerte, aus ihren Fingern. Warum fielen mir immer nur dämliche Lieder ein? „Pretty Woman walking down the Street...“ trällerte ich in meinem Kopf. Und außerdem: Gelb? Ich würde aussehen als hätte mich jemand angepinkelt oder als wäre ich ein lebender Briefkasten! Ja nennt mich inkonsequent aber Rose war am Ender doch meine letzte Rettung um mir diese blöde Jessica vom Hals zu halten.
„Ich kann das nicht anziehen. Damit sehe ich aus wie ein verschissener Huflattich oder so…“
Sie schaute mich mit hochgezogener Augenbraue ironisch an. „Weißt du überhaupt was das ist?“
„Nein.“ Aber das war doch ein Pilz? Ich kaute auf meiner Lippe rum und betrachtete das gelbe Cocktailkleid, welches passend zu dem hässlichen Hut, auf meinem Bett lag. Das Kleid würde ich ja gerade noch so durchgehen lassen. Ich hatte dafür in der Dusche extra meine Beine und sogar meinen Schritt rasiert. Schließlich würde Rose mich beim Umziehen in Höschen sehen und ich wollte ihr tropische Aussichten, die aus meinem Slip schauten, ersparen. Meine Achseln waren aber sowieso rasiert gewesen, also musste ich da nicht Hand anlegen.
„Bella… zieh das jetzt an und dann setz dich hier hin, damit ich dich einigermaßen normal aussehen lassen kann.“ Rose packte mich an der Schulter und schob mich zu dem Kleid. Dabei trat sie auch noch von hinten auf mein Handtuch, sodass sie es mir fast vom Körper zog. Aber ich krallte mich daran fest und schrie. „Okay okay! Rose geh in die Küche, das Anziehen schaffe ich auch alleine!“ Das hieß, dass sie an dem Raumteiler vorbei gehen müsste. Das tat sie auch und ich zog erst mal einen schwarzen Bügel- BH an, der meine nicht gerade kleine Oberweite an Ort und Stelle hielt und schlüpfte dann in das Kleid. Es passte wie angegossen, obwohl ich nicht Rose 36 hatte, was mich zu der Erkenntnis brachte, das sie es für mich gekauft hat. Aber als ich immer lauter grunzend nicht an den Reißverschluss herankam, war Rose schon wieder da und zog ihn zu. Dann schob sie mich auf das Bett und machte meine Haare. Ich hatte sie schon angeföhnt, sodass sie das nicht mehr tun musste. Rose knotete einen einfachen Pferdeschwanz der seitlich unter dem Hut herausschaute und über meine Brüste hängen würde. Dann setzte sie das Monstrum, genannt Hut, auf und verbot mir, mich im Spiegel anzusehen. Es vergingen gefühlte Jahrzehnte, in denen sie mich schminkte und mir immer wieder zuzischte, das ich aufhören sollte herum zuwuseln, aber ich hatte nun mal einen Ohrwurm und zu dem wollte ich mich auch bewegen. Jetzt war es „I´m sexy and I know it“. Aber irgendwann stand ich vor meinem Spiegel und bekam den Mund nicht mehr zu.
„D… das bin ich?“, fragte ich dämlich und hörte Rose lachen. Sie trank ihren Cappuccino und stand, mit der Tasse in der Hand, an der Wand gelehnt hinter mir. Klar, dass sie so etwas hinbekam. Sie war ja auch der Innbegriff der Weiblichkeit und des guten Stils, aber das ICH, das Trampeltier Namens Bella, so aussehen konnte, war unglaublich. Ich fühlte mich nicht nur wie Pretty Women. Ich WAR sie! Das Gelb schmeichelte mir. Es ließ mich frisch und fröhlich aussehen und das Kleid brachte meine Kurven wunderbar zur Geltung. Meine Beine glänzten und erschienen in schwarzen Heels meterlang. Ich sah aus wie ein kurviges Model, mit roten Lippen und dunkel geschminkten, wunderschönen grünen Augen. Meine Haare fielen in wunderbar glänzenden, dunkelbraunen Locken über meine rechte Schulter und der Hut stand mir perfekt.
Aber diese Schuhe! Ich versuchte ein paar Schritte zu gehen und fühlte, wie sich meine Unterschenkel und mein Hintern absolut verkrampften. Ich musste aussehen wie ein besoffenes Lama und hörte Rose lachen.
„Wenn du so gehst, wird er denken du bist eins der Rennpferde.“ Sie kam zu mir rüber auf genauso hohen Schuhen und bewegte sich wie eine Raubkatze. Ich sah sie, und ihre wunderbare Körperspannung, neidisch an. „Tu einfach so als würdest du auf den Zehenspitzen gehen und gleiche alles mit deinen Hüften aus.“ Ich tat wie mir befohlen und wusste, ich würde den Muskelkater meines Lebens von diesen Schuhen bekommen. Deswegen waren die Models immer so dürr. Diese Schuhe waren ja besser als jeder Stepper! Erst als ich fünfzigmal vor Rose hin und her marschiert war und nicht mehr wankte, wie eine Fahne im Wind, gab sie mir das Go und wir gingen nach unten. Auf dem Weg zum Auto gab sie mir eine Unterweisung, wie ich potenzielle Verdächtige zu verhören hatte. Das hieß Brust raus, Bauch rein, Lächeln an, Wimpernklimpern und Schmollmund machen. Dann bekam man alles was man wollte, zumindest von Männern, oder von Lesben... Super. Sie wollte gerade anfangen zu erklären wie das mit dem mündlichen Verhör ging, als ich anfing, leise ein weiteres Lied zu summen, denn DAS wollte ich nun wirklich nicht hören. Es war „We don´t need no education…“
Rose hatte zwar den Plan gemacht und sie würde mir sicher Jessica vom Hals halten, aber ich müsste an Mister Unbekannt heran kommen, ihn um den Finger wickeln und dazu bringen, sich noch einmal mit mir zu treffen. Davor müsste ich allerdings erfahren, wer ER war und nach was für Infos ich überhaupt suchen muss. Außerdem müsste ich mit Roses Auto fahren und das war etwas, das ich über alle Maßen hasste, denn ich benutzte meinen Führerschein sehr selten. Vielleicht sollte ich eine Warnung heraus geben, dass ich am öffentlichen Straßenverkehr teilnahm.
Wir checkten die Zeit und waren perfekt im Plan, als wir am ersten Zielort ankamen. Jessica stolzierte gerade aus der Eingangstür ihrer Wohnung in einem ähnlichen Outfit wie meinem, als Rose aus dem Auto sprang, mir viel Glück wünschte und auf diese blöde Kuh zuging. Ich stieg aus, setzte mich auf den Fahrersitz und richtete mir die Spiegel und den Sitz hin, während ich aus der Ferne beobachtete, wie Rose auf Jessica zulief , ihr gleich was von Autopanne erzählen und sie irgendwo in die Pampa hinfahren lassen würde. Rose hatte noch was gut bei ihr, Jessica schlug es ihr nicht ab, auch wenn sie absolut genervt von der Verzögerung war und pissig auf die Uhr schaute, als sie gemeinsam in die Tiefgarage gingen.
Als ich den Motor startete, zuckte ich aufgeregt zusammen und zwang mich dazu, erst tief durchzuatmen, dann den ersten Gang einzulegen, wobei die Kupplung ein grausames Geräusch von sich gab, weil ich das Pedal nicht ganz durchgedrückt hatte, und mich mit viel zu viel Gas in den Verkehr einzureihen. Nach ein paar Mal anfahren hatte ich das mit der doofen Kupplung und dem Gas raus und dann machte es irgendwie richtig Spaß. Das Wetter war schön, der Himmel strahlend blau und wolkenlos. Der Wind blies mir ins Gesicht während, ich mich im Schneckentempo durch die Stadt bewegte. Ich war stolz auf mich, denn ich hatte bis jetzt keinen Hund, keine Katze, keine Oma oder gar ein Kind über den Haufen gefahren und das obwohl ich immer wieder auf die Uhr schaute um zu checken, ob ich noch im Zeitplan war. So war es.
Vor der Rennbahn musste ich einen Parkplatz suchen, dann stöckelte ich drauf los, was bei dem zertretenen, vertrockneten Boden gar nicht so leicht war. Ich benutzte meinen eigenen Namen, denn mit ihm kam ich ohne Probleme in die VIP Lounge, wo sich oft auch mein Vater die Rennen ansah. Der Pferdegeruch, der allem anhaftete, erinnerte mich an die Nachmittage in meiner Kindheit, die ich hier mit ihm verbracht hatte. Sollte es jetzt beängstigend sein, dass der Geruch nach Scheiße mich an Kindertage erinnerte? Mit einem dämlichen, melancholisch angehauchten Lächeln auf dem Gesicht stieg ich die Treppen herab und passierte die Absperrung. Das erste Rennen war schon im vollen Gange und ich ließ meine Augen über die Reihen gleiten. Zum Glück entdeckte ich meinen Vater nicht hier, aber dafür den Unbekannten, mittig in der ersten Reihe und ich keuchte auf. ER! Jessica Stanley sollte sich an DIESEN Mann ran hängen? Oh Scheiße!
„Bobo… was machst du denn hier?“ Eine vertraute, leicht heisere aber ziemlich angepisste Stimme riss mich aus meinem Schock und ich drehte mich herum.
„Jake…“, japste ich und schaute erschrocken an seiner Schulter vorbei. Wo er war, musste auch mein Vater nicht weit sein. So ein vertrockneter Misthaufen aber auch. Der Wind blies und ich musste meinen Hut daran hindern davon zusegeln, während ich mich etwas entspannte, weil mein Vater nirgendwo in Sichtweite war. „Du sollst mich nicht ständig so nennen!“, mahnte ich ihn und schaute Jake streng in die dunklen Augen, die jetzt anfingen amüsiert zu funkeln. Wie ich dieses Funkeln hasste, es bedeutete nie etwas Gutes für mich. Da ich Jake Zeit meines Lebens kannte, dachte er, sich diese Frechheiten einfach herausnehmen zu dürfen. „Wieso nicht Bobo?“, fragte er mit einem sanften, vor Unschuld triefenden Unterton und ich verengte die Augen zu Schlitzen. Er nannte mich so, seit dem er das Sprechen gelernt hatte und ich hatte es nie geschafft ihn davon abzuhalten. Bobo hieß vielleicht ein trainierter Affe aber nicht ich.
„Ist Dad hier?“, fragte ich stirnrunzelnd, statt ihm an den Kopf zu werfen, das ich mich nicht unter den Armen lause, am liebsten Bananen fresse und das er das gefälligst sein lassen sollte. Denn das hätte sowieso keinen Sinn. Was die Verwendung dieses dämlichen Spitznamen anging, war Jake so stur wie ein Esel. Er würde sicherlich sogar darauf bestehen, dass dieses Ungetüm auch meinen Grabstein zieren würde. Naja, es hätte mich auch schlimmer treffen können. Es hätte auch Dodo sein können, seit „Ice Age“, wirklich eine schlechte Wahl.
„Klar…“ er zuckte die Schultern und lehnte sich mit dem Rücken gegen einen Pfosten. „Er wettet noch.“ Ich rollte die Augen. Mein Dad hatte damit sicher schon Tausende von Euros verloren aber nie etwas gewonnen. Er war ein grauenhafter Spieler, weil er dafür zu ehrlich war. „Also…Was willst du hier?“ der große Bruderersatz kam in Jacob durch. Seine Augen wurden wachsam und nahmen jetzt erst so richtig wahr, was ich anhatte. Sein Mund klappte auf und seine Augen traten ein wenig aus ihren Höhlen. Er erinnerte mich gerade ein bisschen die Koi-Tante. „Und was hast du nur an?“, quietschte er mit hoher, fast weiblicher Stimme. Ich wollte mich herumwinden wie ein Aal auf dem Trockenen. Ich war es nicht gewohnt, dass mich ein Mann so ansah, wie er es gerade tat und erst recht nicht mein Sandkastenfreund, der nun die zweite Hand von meinem Vater war. „Ich… äh… bin beruflich hier…“, flüsterte ich ihm zu und schaute über meine Schulter. Meine Zielperson war immer noch da. Mein Mund wurde trocken, als mir wieder einfiel, dass ich mich wahrscheinlich sogar mit ihm unterhalten musste. So ein mistiger Mist, wirklich…
Jetzt verengten sich Jakes Augen, denn er war meinem Blick gefolgt. „Wieso beruflich? Willst du über die Pferderennen schreiben?“, fragte er misstrauisch und die beträchtlichen Muskeln unter seinem engen weißen Shirt spannten sich an.
„Nicht ganz…“. Ich biss mir auf die Unterlippe und fragte mich, wie ich ihn nur ablenken konnte als erneut so eine blöde Windböhe angeschossen kam und ich es nicht mehr schaffte, meinen Hut auf dem Kopf zu halten. Mit einem Schrei und panisch geweiteten Augen wirbelte ich herum und sah gerade noch dabei zu, wie er sich flatternd auf das rotbraune Haar von dem Mann in der ersten Reihe Mitte legte. Ich wollte auf die Knie fallen, die Arme dem Himmel entgegenstrecken und „NEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIN“ schreien, aber stattdessen stand ich wie angewurzelt da und sah dabei zu, wie sich die breiten Schultern in dem schwarzen engen Hemd verspannten. Eine bleiche, langgliedrige Hand griff nach oben und packte den Hut. Er nahm ihn von seinem Kopf, drehte sich sehr langsam um und scannte mit wachsamen, kühlen Augen die Reihen hinter sich bis sein Blick schließlich an meinem Kleid hängen blieb. Langsam schlängelte er sich nach oben und ich atmete immer mehr wie ein Fisch auf dem Trockenen, bis er meine Augen in Beschlag nahm und mich somit komplett reglos machte. Natürlich wusste er, das dieser Hut mir gehörte, denn er passte perfekt zu meinem beknackten Outfit.
Arrogant zog er eine vielleicht gezupfte Augenbraue hoch. „Ihr Hut?“, ich nickte wie ein Wackeldackel. Ein leichtes Grinsen zog seinen Mundwinkel nach oben, aber es erreichte seine hellgrünen, stechenden Augen nicht. Noch einmal wanderte sein Blick herab, bis zu meinen Beinen und meinen Heels. Er war eindeutig ein Bastard. Ich kannte diese Art von Mann nur zu gut. Das Aussehen eines Filmstars, arrogant, selbstverliebt und auch noch erfolgreich. Für solche Männer hatte ich nichts als Verachtung übrig, weil sie Frauen, die nicht genauso waren wie sie, wie Dreck behandelten, wenn sie sie überhaupt sahen. Ich verengte die Augen als er mich offensichtlich abcheckte, nur weil ich meterhohe Schuhe und ein Kleid anhatte, das nichts der Phantasie überließ. Als Antwort auf meinen Gesichtsausdruck und den Hass in meinen Augen welcher wohl unübersehbar war, hob sich sein Mundwinkel weiter nach oben, bevor er mich wieder mit seinem Blicken festpinnte. „Dann holen sie ihn sich.“ Seine Stimme war ein sanfter verheißungsvoller Hauch und ließ Gänsehaut über meine Wirbelsäule herablaufen. Doch ich wusste, wer und was er war und ich würde mich davon nicht betören lassen. Ich war nicht wie alle anderen Frauen. Ich hatte einen an der Klatsche!
Dieses dämliche schiefe Lächeln konnte er sich in seinen bestimmt perfekten Arsch schieben. Und erst Recht dieses verheißungsvolle Funkeln in diesen verschissen großen Augen mit diesen verdammten langen Wimpern, die waren ja sowieso nicht echt. Er hatte FROSCHAUGEN und seine Lippen waren sicher aufgespritzt, genauso wie sein verdammtes Ego. Mit undamenhaften Schritten stampfte ich die Treppen herab, war froh dabei nicht zu stürzen und mir das Genick zu brechen und stellte mich mit in die Hüfte gestemmten Händen direkt vor ihn.
„Ich danke vielmals für die Rettung meines Hutes. Er stand ihnen übrigens vortrefflich, aber die Schleimscheißer-Tour können sie sich sparen.“, säuselte ich mit meiner besten süßlichen Sarkasmus-Stimme und grinste in mich hinein als ich sah, wie sein scheinbar so charmantes Lächeln in sich zusammenfiel, wie ein Papphaus im Hurricane Cathrina. Neben ihm lachte einer seiner dämlichen Hilfsarschlöcher dröhnend drauf los und erntete von Mister Selbstverliebt einen warnenden Blick. Dann schaute er wieder zu mir. Blank. Ernst. Fast schon wütend. Ja Bastard, zeig mir dein wahres Gesicht! Komm schon!
„Kenne ich sie irgendwoher?“, fragte er kühl und presste die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. Noch einmal flog sein Blick von oben nach unten. Ich fühlte mich wie bei einer Fleischbeschau; er überlegte bestimmt gerade, wie ich schmeckte oder wie ich mich unter ihm anfühlen würde. Dennoch spielte er die Herablassung wirklich gut, als er die Arme vor der Brust verschränkte und sich mit einem dünnen Lächeln nach hinten lehnte. „Obwohl nein… das kann nicht sein. Mit solchen „FRAUEN“ wie ihnen verkehre ich nicht!!!“ Er ließ den Satz so klingen, als wäre ich eine verschissene Prostituierte und ich musste mich davon abhalten ihm mit dem Hut zusammenzuschlagen. Wäre ich doch öfter zu meinem Antiaggressionstraining gegangen, dann würde mir das hier leichter fallen. Obwohl das Verhauen diese arroganten Affens mit dem Hut, ungefähr so viel Sinn hätte wie der Versuch, den Chinesen mit den Kissenkordeln tot zu schlagen.
Ich lächelte so lieblich wie eine Barbie im Kaufrausch. „Das ist mir klar. Ich bin ja auch kein billiges Flittchen, welches nichts anderes als Geld, Geld und ach ich hätte es fast vergessen, GELD im Kopf hat!“, säuselte ich freundlich und wollte genauso lauthals loslachen, wie der große Kerl neben ihm es schon wieder tat, als der Arschscheißer vor mir völlig seine Contenance verlor und ihm seine ach so perfekten Gesichtszüge komplett entglitten. „Einen schönen Tag noch!“ Und noch bevor er sich von dieser Schmach erholen konnte, stiefelte ich schon die Treppen nach oben und blieb wie angewurzelt stehen, denn oben stand mein Vater in all seiner männlichen Autorität und sah mich streng musterten an.
„Isabella Marie Swan.“ Oh nein… der ganze Name. Der ganze Name ist nie gut. „Wie siehst du aus und wieso unterhältst du dich mit dem Bürgermeister?“ Durch meinen Vater wusste ich, dass die Politiker dieser Stadt, alle korrupt waren und er seit Jahren verzweifelt gegen sie kämpfte, dabei aber nie gewann und dennoch jeden Tag seinen Kopf riskierte. Und jetzt unterhielt ich mich auch noch mit seinem Erzfeind.
„Ich… ich… mein Hut ist schuld, Daddy“. Hilflos schaute ich zu Jake, doch der starrte nur mit zusammengepressten Lippen an meiner Schulter vorbei. Er sah wirklich eindrucksvoll aus, mit all den angespannten Muskeln und dem militärischen Kurzhaarschnitt, in seiner Blue Jeans und diesem verdammt engen Shirt. Ich wollte Jake gerade fragen wen er so anstarrte, da hörte ich hinter mir ein Lachen, wie verdammte Seide, und wirbelte herum.
„Jetzt weiß ich woher ich sie kenne, die Familienähnlichkeit ist wirklich nicht zu übersehen…“ OH man, Mister Megabastard hatte seinen königlichen Superarsch von seinem Sitz hochbewegt und kam jetzt mit beschwingten Schritten auf uns zugehoppelt wie ein graziöser Hase. Ich wollte ihm ins Gesicht kotzen, aber mein Essen war mir selbst verdaut noch zu schade dafür. „Mister Swan.“ Mit glattem und vor allem perfekt einstudiertem Pokerface und Pokerhandschlag schüttelte er meinem Vater die Hand, der seine Geringschätzung nicht verdeckte und nur „Cullen“, murmelte. Ich schaute mir dabei Mister-ich-bin-ja-so-toll unauffällig genauer von der Seite und aus voller Nähe an.
Seine Haare fielen ihm unordentlich ins Gesicht und ich fragte mich, ob er schon mal was von einem Kamm gehört hatte, dieses Chaos auf seinem Kopf ging ja mal gar nicht! Sein Körper war langgezogen, groß und unter der Kleidung konnte ich erkennen, dass er mehr Zeit beim Training verbrachte, als im Bett mit irgendwelchen Frauen. Er trug ein schwarzes Hemd und eine schwarze Designer- Jeans, die ein natürlich auch Designer- Gürtel auf seinen Hüften hielt. Dazu schweineteure Schuhe, eine noch teurere Sonnenbrille in den Ausschnitt seines Hemdes gehakt, blendend weiße Zähne in einem leicht gebräunten perfekten Gesicht und das Playboyimage war abgerundet.
Ich fragte mich immer noch mit wem er gefickt hatte, umso jung Bürgermeister dieser riesen Stadt zu werden. Mein Blick umrundete ihn einmal und ich blieb auf seinem Hintern hängen. Meine Augen wurden groß und glasig. Oh heiliger Dreck, wie ich geahnt hatte, sogar sein verdammter Arsch sah wohlgerundet und leicht muskulös aus. Ich hätte ihn nicht anschauen sollen, denn ich hatte eine Schwäche für hübsche Männerhintern und das schönste Exemplar starrte ich jetzt gerade an und konnte nicht mehr wegsehen. Verdammt seien meine Hormone. In dem Moment, als ich mir auf die Unterlippe biss und meine Finger hinter dem Rücken verhakte um sie davon abzuhalten auf dieses knackige Exemplar zu klatschen, glitt sein wachsamer Blick wieder zu mir und ich riss schnell meine Augen nach oben, weg von dem Ding das mich jetzt bis in meine Träume verfolgen würde. Er grinste, als wüsste er genau was gerade in mir vorging und ich hasste mich dafür, dass ich rot wurde. „Und sie sind also die Tochter des Polizeichefs. Der gutgehütete Schatz, den er niemals der Öffentlichkeit präsentiert.“
„Mit gutem Grund.“, zischte ich. Mein Vater spielte ein gefährliches Spiel aus dem er mich strikt raushielt.
Echtes Interesse flackerte jetzt in diesen beängstigend kühlen, hellen Augen über mir auf und ich musste hart schlucken, denn das verunsicherte mich jetzt wirklich. Mit Verachtung und Herablassung konnte ich umgehen, aber nicht mit dem Blick, mit welchem er jetzt meine Augen gefangen nahm und der Art wie er seinen perfekten Körper an der Brüstung hinter sich ablehnte um ihn mir in all seiner Pracht unter die Nase zu reiben. Er neckte mich. Man, der Kerl war gut… in all seinem Playboyhasengehabe war er wirklich gut. Gefährlich gut. Ich löste meinen Blick einfach von ihm und schaute Jake an. „Holen wir uns Chips?“
„Ja…“, antwortete dieser langsam und ließ Mister-ich-werde-gleich-für-Playgirl-fotografiert-also-geh-mir-aus-dem-Licht nicht aus den mörderischen Augen.
„Komm schon Jake lass uns gehen.“ Das ganze hier war mir unangenehm und ging mir mehr unter die Haut, als ich zugeben wollte und mein Vater nickte Jake auch zu, während ich seinen Ärmel packte und ihn versuchte hinter mir herzuziehen. Jake folgte mir, aber ich konnte die Anspannung seiner Muskeln fühlen, als er leise fluchend hinter mir die Treppen nach oben ging. Natürlich machte ich den Fehler und drehte mich noch einmal um, nur um zu sehen wie die schöne Arschgeburt den Kopf leicht neigte und mir jetzt mit einem frechen Lächeln zuzwinkerte. Ich schaffte es nicht zu stolpern sondern ihm noch einmal den Mittelfinger über die Schulter zu zeigen, bevor wir um die Ecke bogen. Sein verdammtes Lachen konnte ich noch bis zu mir hören. Blöder Penner. Dachte wohl, er würde jede bekommen nur weil er aussah wie der letzte Adonis auf dieser Erde. Ich konnte ihn schon nicht ausstehen wenn ich ihn im Fernsehen oder in der Zeitung sah und in live war er ja noch unerträglicher. So ein ekelhafter, seelenloser, dummer…
„Hey… du kannst dich wieder beruhigen, Bobo. Du hast das weibliche Geschlecht gut verteidigt.“ Jetzt wo wir den Arsch hinter uns gelassen haben, grinste Jake schon wieder und kniff mir in die Wange. Ich grunzte und schlug nach seiner Hand. Er sollte mich jetzt bloß nicht nerven, denn ich war geladen. Wieso und weshalb? EGAL! Ich war es einfach und da sollte man mir lieber nicht in die Quere kommen!
„Halt die Klappe Jake und nenn mich nicht immer so!“, murmelte ich ihm zu und stellte mich in der ellenlangen Schlange vor dem Fressschalter an. Zur deutlichen Demonstration meiner schlechten Laune verschränkte ich die Arme vor der Brust und tippte genervt mit meinem Fuß auf dem Boden.
„Ist er dein Auftrag?“, fragte Jake unverhofft. Scheiße… wieso musste er nur immer so aufmerksam sein und mich durchschauen? Mein Blick flog nach oben und anstatt, wie bei vielen Männern auf die Brust, starrte ich ihm in die Augen. Wir waren beide fast gleich groß, was mir aber noch nie einen Vorteil bei unseren Auseinandersetzungen gebracht hatte.
„Äh.. nein?“ es klang wie eine Frage und Jake lachte. „Du kannst es mir wirklich sagen. Ich halt meine Klappe vor deinem Vater. Versprochen!“ Er hob die Hand, bekräftigte sein Versprechen durch zwei erhobene Finger und ich seufzte.
„Nein“, murmelte ich, schloss kurz die Augen und rieb mir die pochende Stirn. Eigentlich nicht, denn ich wollte mit diesem Mann weniger als nichts zu tun haben aber da war da diese Stimme, die sich Ehrgeiz nannte… Dieser Auftrag wird dich in die Sterne katapultieren… er wird dich groß machen… du kannst allen zeigen, was für ein korrupter Wichser der Bastard ist, der in den Medien den mitfühlenden Supermann gibt...
„Bobo tu es nicht.“, flüsterte Jake jetzt eindringlich und sein Gesicht war meinem viel zu nahe. Ich riss die Augen auf und sah ihn gequält an. „Das ist es nicht wert. Es haben schon so viele probiert, an ihn heranzukommen und du weißt was ihnen passiert ist.“ Ja… Tod… sie waren alle Tod. Jeder einzelne von ihnen, sogar seine Ex Freundin. Durch einen „Unfall“. Doch Mister Supersex badete seine Scheißpianistenhände in Unschuld.
„Vielleicht kann ich allen anderen die Hässlichkeit unter all der schönen Verpackung präsentieren, aber das ist es nicht Wert… du hast Recht.“, flüsterte ich ihm genauso leise zu.
Jake seufzte erleichtert.
„Gut, ich dachte schon du machst es… denn das wäre typisch für dich. Immer stürzt du dich in den größten Scheißhaufen den es gibt, aber in diesem hier könntest du ertrinken, deswegen bin ich froh, dass du es nicht tust. Halt dich von Edward Cullen fern, Bella. Ich warne dich.“ Seine Stimme war rau und leise und ich bekam Gänsehaut…
Ja, ich würde in einem stinkenden Haufen Scheiße ertrinken, wenn ich mich mit diesem Bastard abgab. So viel war klar und deswegen würde ich morgen an meinen Bürotisch zurückkehren und einen sehr weiten ausschweifenden Bogen um ihn machen.
CUT!
SO, das war Kapitel Nummer eins.
Ja, diese Geschichte ist, wie ihr hoffentlich erkannt habt, am Anfang lustig, dennoch habe ich mich dazu entschlossen endlich mal wieder etwas mit richtiger Botschaft dahinter zu schreiben und ich hoffe es wird mir gelingen, denn Fuck in meinem Herzen bin ich auch so eine kleine Weltverbesserin und wenn ich nur versuch ein paar Äuglein zu öffnen. (Igitt ich hasse Weltverbessere die machen immer alles so kompliziert. DAS hat jetzt meine Superbeta Doreen alias ZsaVi gesagt, jawohl sie ist hier meine Beta und noch mehr. Sehr viele lustige Sachen kommen von ihr und ich DANKE dir dafür, ganz ehrlich!!! Auch wenn du Schuld bist, dass ich mich vor Lachen immer fast bepinkel. Grummel)
Ach ja ein freundlicher Hinweis noch, oder besser gesagt eine Erinnerung an euch, Süßen: Ich habe einmal vor gefühlten Urzeiten, für all meine Storys eine Happy End Garantie ausgesprochen und ich werde sie auch halten. Zumindest bei dieser! 100 Pro! ;)
Das wars erst mal von mir. Mehr gibt’s im Einwochentakt.
Ps: Wie findet ihr Edward? IST er nicht herzallerliebst?
Bethy
Montagmorgen. Wer hatte den Mist eigentlich erfunden? Das sollte doch abgeschafft werden, denn dieser Tag grenzte schon fast an Körperverletzung… Genau, es fehlte gerade noch einer dieser fröhlichen Mitmenschen, die dich mit einem Lächeln begrüßen, dir einen schönen Tag wünschen und dich vielleicht auch noch sanft an deiner Schulter berühren um Nähe und Beistand zu vermitteln, gewürzt mit der Tatsache das man noch keinen Kaffee hatte und man weiß genau wie Selbstmordattentäter entstehen... Soviel dazu.
Ich saß gelangweilt an meinem Bürotisch und trank eine Tasse dampfender Kaffeebrühe. Nicht mal die Andeutung des Geschmackes, der darin zu erkennen war, konnte mich aufmuntern, denn ich war unausgeschlafen. In der Nacht hatte es geregnet und in meiner tollen Dachwohnung hatte es sich angehört als würde ein Maschinengewehr das Haus beschießen. Ich glaube meine Augen waren gar nicht vorhanden, so zugeschwollen wie sie sich anfühlten, dafür reichten die Ringe bis zu meinem Mund. Das Make Up und der Rouge, den ich aufgetragen hatte, konnten mir auch nicht mehr dabei helfen, wie ein einigermaßen normaler, lebender Mensch auszusehen. Ich glaube ich glich einer Mischung zwischen hässlichem Vampir und schönem Zombie. So hatte mich zumindest Rose liebevoll genannt, als ich zu ihrem Tisch geschlurft kam und ihr meinen Bericht zum Korrektur- lesen hinlegte. Ich hatte ihr geantwortet, dass ich es zumindest nicht mit Möchtegerngürkchen machte, und war zu meinem Platz gestolpert, wo ich mich hinsetzte und hier seitdem immer noch saß. In einer Stunde hatte ich einen Termin mit einem Restaurantbesitzer, der gestern überfallen worden war. Es würde ein winzig kleiner Artikel auf einer der letzten Seiten werden, aber Arbeit ist Arbeit oder wie heißt es so schön.
Mein Computer brauchte gefühlte Jahre um hochzufahren und ich tippte genervt mit meinen abgebrochenen Fingernägeln auf der Maus herum. Ich hörte wie Mike mit einem meiner Kollegen rumscherzte und ihr dröhnendes Männerlachen stach in meinem Kopf. Die leise geführten Gespräche um mich herum rauschten in meinem Kopf, als würden die Leute schreien und ich entschied mich dazu, erst eine Kopfschmerztablette zu nehmen und dann mit meinem Tag weiter zu machen. Denn die Schmerzen bahnten sich bereits pochend an. Mister Klapperkiste entschloss sich in dem Moment hochzufahren, als ich die Tablette geschluckt hatte und beglückte mich nun mit seiner Anwesenheit. Hm, ich überlegte mir Mike doch eine schnelle Nummer zu gönnen. Vielleicht sprang gleich ein neuer PC für mich raus, oder ich ließ Rose die Arbeit machen. Dann würde ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Rose Sexsucht währe befriedigt und sie müsste diese nicht mit unseren Informationsquellen ausleben und ich hätte nen neuen Rechner…. Ich sah mich schon als Puffmutter, mit Kittelschürze und Kippe im Mundwinkel wie die Flottermutti. Dies und viele andere schöne Dinge überlegte ich mir, während ich die Zeit bis zu meinem Termin mit Solitärspielen überbrückte.
Ich war so darin vertieft mit meinem lahmen Zombiegehirn herauszufinden, wo ich die Pick sechs unterbringen konnte, dass ich zuerst gar nicht mitbekam, wie jemand neben mich trat. Deswegen erschreckte ich mich auch zu Tode als sich dieser jemand zu mir herabbeugte und fragte. „Sind sie Miss Swan?“ Ich schaute geradewegs in die Augen eines verpickelten Blumenbooten. Er hatte einen kleinen dicken Kaktus in der Hand und ich schaute ihn schief an. „Äh… ja?“ Als hätte ich diese zwei Wörter mit einem Megafon laut in die beschissene Welt gerufen, drehten sich ALLE meine Mitbewohner dieses Büros, wie bei einer einstudierten Choreografie um und starrten mit ihren Glubschaugen (Hallo Koi) auf mich. Gott, kann etwas diesen Tag noch schlimmer machen? „Dann müssen sie hier unterschreiben.“ Er hielt mir so ein Ding hin, wo man die Unterschrift sowieso nie erkennen konnte und ich immer ein S hinschrieb. Dann verzog er sich und zog eine Fahne Rauchgeruch hinter sich her. Mein kleiner, grüner Kaktus, spielte sich aus unerfindlichen Gründen in meinem Kopf ab, dass hatte aber vielleicht auch damit zu tun das ich den kleinen grünen Kaktus in dem beigen Topf vor mir anvisierte, bis Rose zu mir kam. „NA los, sag schon von wem er ist!“ sie war ganz Feuer und Flamme, obwohl ich mich entsinnen konnte, das ein geschenkter Kaktus kein gutes Zeichen war. Das hieß wohl, ich war stachlig, hm?
„Gut, dann les ich eben vor.“ Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass sich hinter dem Kaktus ein winzig kleines Kärtchen versteckte.
„Aber nicht zu laut!“, konnte ich ihr gerade noch zuraunen und sie zu mir herunterziehen, denn ich war mir der gespitzten Ohren und amüsierten Gesichter um mich herum sehr bewusst. Eigentlich war meine Bitte umsonst. Rose und nicht zu laut? Das waren zwei Dinge, die nicht kompatibel sind, sowie Kaufrausch und Mann oder Sensibel und Mann.
„Viele Menschen hinterlassen Spuren, nur wenige hinterlassen Eindrücke. E.A.C.“ Rose klang erfreut als sie das vorlas, aber ich schaute trocken auf die spitzen Stacheln des Kaktus. Aus welchem grottenschlechten Poesiealbum hatte sich Edward Anthony Cullen, denn da bedient? Gott ich glaubte mir würde jeden Moment schlecht werden, bei so viel philosophischen Müll. Welchen Stachel meinte Edward denn damit? Wollte er mir Angst machen und sagen das sein bestes Stück mit nem Wiederhaken ausgestattet war und wieso dachte ich nur über so viel Müll nach?
„Pfft…“ war meine Antwort, weil ich unmöglich meine wahren Gedanken aussprechen konnte und Rose strahlte mich an. „Wer ist E.A.C?“
„Keiner.“, murmelte ich denn ich hatte ihr von dem gestrigen Debakel noch gar nichts erzählt.
„Sag schon Bella.“ Sie stieß mich mit ihrer Schulter an. Ich hasste es wenn sie das tat. Aber noch schlimmer war es, wenn sie mich mit ihren Hüften anstieß, da musste man richtig dagegenhalten um nicht umzufallen.
„Es ist von Edward Cullen.“, flüsterte ich leise und legte meinen Kopf in meine Hände, starrte den bösen kleinen Kaktus mit verengten Augen an und zuckte zusammen als Rose schrie „WAAAAAAAAAAAAAAS von DEM ED…“ Ich sprang nach oben und legte ihr eine Hand auf den Mund.
„HALT DIE KLAPPE!“, zischte ich ihr zu und sie schaute mich mit großen blauen Augen erschrocken an. „Nicht so laut, er war gestern der Auftrag von Jessica.“, flüsterte ich ihr zu und sie bekam noch viel größere Augen, bevor sie nickte, ich meine Hand von ihrem Mund nahm und mich wieder hinsetzte. Wenn ich rauchen würde, dann wäre es jetzt Zeit für eine Raucherpause, aber so konnte ich nur durch meine langen Locken streichen und murmeln. „Anscheinend soll sich Jessica an ihn heranmachen.“, raunte ich leise während Rose sich zu mir herunterbeugte um mich zu hören und sich mit ihrem Hintern auf meinen Schreibtisch lehnte. Ich erinnerte mich daran ihn später zu desinfizieren, bei aller Liebe, aber ich wusste nicht wo Rose ihn überall gehabt hatte und wer ihn alles schon lecken durfte. „War sie sehr sauer, gestern?“, fragte ich sie mit einem kleinen Lächeln und nein das war auf keinen Fall böse.
Rose grinste teuflisch. „OH ja. Das kannst du laut sagen! Sie hat rumgeschrien wie eine Blöde als sie merkte das sie es nicht mehr schaffen würde und dann als ihr auch noch plötzlich das Benzin ausging, obwohl sie am Tag davor vollgetankt hatte...“ Jetzt musste ich breiter grinsen. Das geschah ihr recht. Zum Glück wusste Rose wie man einen Tank leerte und war sich für so was nicht zu schade.
„Naja. Sie kann ihn sicher nochmal irgendwo zufällig treffen. Ich mache das ganz sicher nicht.“ Jetzt sah mich Rose an, als wäre ich von allen guten Geistern verlassen worden und hätte ihr gesagt, dass ich zum Frühstück gerne Babys aß.
„Äh Bella… du weißt schon das er der meistbegehrteste Junggeselle dieser Stadt ist und das er dir gerade offenbart hat, dass du einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen hast?“
„Ja… als Kaktussi.“ ich musste selber über diesen dummen Spruch lächeln und Rose rollte die Augen.
„Bella… JEDE Frau, einschließlich mir, würde ALLES dafür tun um seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen zu können und dir ist es EGAL?“
„LEISER!“, zischte ich ihr wieder zu als ich sah das einige ihre Köpfchen über die Wände reckten und uns anstarrten.
„Dir ist es wirklich egal?“, wiederholte sie jetzt flüsternd und ich rollte die Augen.
„Es ist mir nicht nur egal. Es ist mir unangenehm. Ja, er sieht wirklich toll aus, dass steht ganz außer Frage, aber sein Charakter ist dafür umso hässlicher.“ Okay, ich unterrieb gerade maßlos. Ich hätte ihn gestern fast besprungen wie eine läufige Hündin und das auch noch vor meinem Herrn Papa… aber was Rose nicht wusste machte sie nicht heiß!
„Äh Bella… WAS bitte ist an ihm hässlich? Er hat der Stadt ein ganzes Krankenhaus gestiftet, mit einer Abteilung für Arme, die sich dort umsonst behandeln lassen können, so wie in Greys Anatomy, weißt du noch als Danny Izzy…“ wollte sie abschweifen, ließ es aber sein als ich eine Augenbraue hochzog und zählte weiter auf. „Er macht jedes viertel Jahr verschissene Spendenveranstaltungen, bei denen er für das Obdachlosenheim Geld sammelt. Ihm gehörten die zwei Entzugskliniken dieser Stadt. Er unterstützt die Universität mit enormen Geldern und er hat einige Auslandsprojekte, darunter Kinderheime. Er ist einer der sozialsten Menschen dieser Stadt. Willst du mich verarschen?“
„Uuuuuu und ganz nebenbei rettet er noch Hundebabys vor dem sicheren Tode, spendet regelmäßig für den Regenwald und lässt Unsummen springen damit die Welt endlich von Dünnpfiff befreit wird. Das ist doch alles Bullshit! Man kann in seinen Augen sehen, dass er kein guter Mensch ist und das alles Tarnung ist.“
Rose rümpfte die Nase. „In seinen Augen sehen.“ Sie machte meine Stimme nach „Das ist kein Argument.“
„Aber vielleicht ist es ein Argument, dass jede seiner Freundinnen die letzten Jahre unter mysteriösen Umständen verschwunden ist“ das wusste ich von Jake. „Oder das auf seinen tollen Spendenveranstaltungen immer zwielichtige, gruslige Gestalten herumlaufen? Oder das er mich gestern angesehen hat, als wäre ich einfach nur ein Stück Fleisch für ihn, ohne Herz und ohne Seele und das er automatisch annahm, ich würde mich an seinen Hals hängen, ihm zu Füßen liegen, ihn vielleicht noch anhächeln und ihm die Zeitung bringen, nur weil er mir seine kostbare Aufmerksamkeit schenkte. Der Mann verdeckt eine riesengroße, stinkende Intrige nach der anderen, mit seinem Charme und wickelt all die Idioten dieser Stadt um den Finger! Er manipuliert doch alles um sich herum, ohne jegliche Anstrengung. Aber nicht mich! Ich werde mich niemals in meinem gesamten Leben, so einem elendigen Betrüger hingeben! Ich bin mehr wert als das! Ich bin mehr als eine seiner Kaktussen!“ Ooops, ich merkte, dass ich auch lauter geworden war und noch dazu aufgestanden war. Außerdem starrten mich jetzt wirklich ALLE meine Kollegen an inklusive Mike, der aus seinem Büro gekommen war und die Arme vor der Brust verschränkt hatte.
„Scheiße…“, murmelte ich und schluckte hart, als Mike mir bedeutete ihm in sein Büro zu folgen. Oh man, DASS auch noch… Selbst wenn der Kerl nicht da war, machte er mein Leben kompliziert und nervte mich und das an einem Montagmorgen. Hallo Muphys Gesetz, kannst du dich nicht endlich mal verziehen und andere Unschuldige quälen?
„Vergiss es Rose. Ich falle darauf nicht rein! Der Kerl ist gefährlicher als ein verdammter Pitbull!“ ich nahm den Kaktus und warf ihn in den Müll, dann drehte ich mich um und marschierte mit gestrafften Schultern an meinen wild murmelnden Kollegen vorbei in Mikes Büro um mir eine Predigt abzuholen. Amen… Als er damit fertig war lief ich allerdings schnell zu meinem Platz und holte die unschuldige Pflanze aus dem Mülleimer, sie konnte schließlich nichts dafür, dass sie nur Mittel zum Zweck war um mich zur Weißglut zu treiben.
Aber das war noch nicht alles: Die nächsten Tage trudelten weitere unsagbar grauenhafte Dinge ein und jedes Mal war ein dummer Spruch dabei, denn er sicher googelte. Kunstvoll angefertigte sauteure Lakritze, war nur eine der Grauenhaftigkeiten, die ich bekam und ich fragte mich, ob er in seinem Angeberbüro saß und genau wusste, dass ich immer mehr anfing zu kochen und zu brodeln. Er amüsierte sich wahrscheinlich köstlich über mich, wenn er sich meine Reaktionen auf seine „Geschenke“ vorstellte. Ja, wie Rumpelstielschen damals, sprang er sicher um seinen Schreibtisch rum und überlegte sich neue Grausamkeiten, für die arme geschundene Bella: Lakritz… pfui Teufel auch … wie viele Tiere mussten dafür nur sterben? Am Schluss hatte ich eine ganze Kaktussfamilie auf dem Tisch, die ich aber – im Gegensatz zu den anderen Dingen –richtig in mein Herz geschlossen und benannt hatte. Da hatten wir Henry, Harvey, Stanley, und schließlich noch Barney. Sie sahen zusammen gut aus, wie sie so auf meinem Schreibtisch standen und mich an kleine Mexikaner erinnerten. Ich kaufte ihnen sogar kleine Hüte und Ponchos und klebte ihnen Äuglein auf, was ihr Auftreten noch besser machte und mich immer zum Lächeln brachte, wenn ich an einem der beschissenen Artikel arbeitete, die ich bekam.
Am Freitag war es dann schließlich ein übergroßer Kaktus und dort war gottseidank kein blöder Spruch dabei, sondern eine Einladung zu einem Essen. Natürlich im teuersten Restaurant überhaupt. Ich zerriss sie, bevor Rose es lesen und mich dazu irgendwie überreden konnte und schmiss sie weg. Niemals, würde ich mit dem Kerl freiwillig essen gehen.
Es dämmerte als ich nachhause ging und das blaue Blinken schon von weitem sah. Je näher ich kam, umso mehr zog ich meinen Mantel zu, denn es war ziemlich kalt für Mitte Sommer. Die aufgeregten Stimmen wurden immer lauter und ich konnte nicht an der Menschentraube vorbeisehen, was da für so einen Aufruhr sorgte. Mit viel Ellbogeneinsatz quetschte ich mich aber durch, bis zu den Absperrbändern, vor den starr blickenden Polizisten und erhaschte einen Blick auf den Tatort, wo eine Person mit einem Laken bedeckt worden war und Polizisten sowie Leute, die eigentlich nichts taten, herumschwirrten.
Was war hier nur los?
Ich erkannte den eindrucksvollen Rücken von Jake zwischen ein paar Polizisten, die beisammen standen und sich unterhielten und rief seinen Namen. Er konnte froh sein, das ich ihn nicht „Jakypo“ nannte, so wie sonst manchmal. Schon nach dem ersten Ruf, drehte er sich mit angespanntem Gesicht herum, doch als er mich, wild winkend, erblickte glitt ein Lächeln über sein Gesicht, von dem sich mein Magen ein kleines bisschen zusammenzog. Oh, ich stockte in meinen Bewegungen und war etwas erschrocken von der Reaktion meines Bauches. Er sah mich anders an als sonst. In seinen Augen funkelte seitdem Mal, als er mich in diesem engen Kleid auf der Rennbahn gesehen hatte etwas und das machte mich nervös.
Ich beobachtete ihn, wie er sich leichtfüßig einen Weg zwischen den Beamten entlangbahnte, in seiner coolen schwarzen Lederjacke, seinen Jeanshosen und seinen Boots. Er sah nicht aus wie ein Polizist, sondern wie ein Gangster, aber er strahlte die Autorität mit jeder Pore aus und ich musste zugeben, das es ihm stand hier an einem Tatort zu sein und für meinen Vater stellvertretend Befehle zu erteilen. Ich hatte Jake noch nie bei der Arbeit gesehen und das würde mir zum Verhängnis werden, denn ich hatte eine devote Ader und eine Schwäche für Autoritätspersonen. Jake lächelte immer noch, als er auf mich zukam und ich hörte ein kleines Mädchen neben mir seufzen, doch sein Lächeln war angespannt, nicht das glühende Strahlen, dass er mir sonst schenkte, wenn seine weißen Zähne aus dem dunkel gebräunten Gesicht hervorstachen.
„Hey Bobo…“ es wäre nicht Jake gewesen, wenn er nicht mit seiner doofen Hand in meine Haare gefahren und sie zerwurschtelt hätte. Ich schlug sie weg und schmollte wegen dem Namen.
„Was ist hier los?“, fragte ich ihn und meinte natürlich den Tatort, Ich hoffte, dass er mir vielleicht Infos geben würde, die kein anderer bekam, was für meine Journalistenkarriere nicht schlecht wäre. Noch nie hatte ich diesen Vorteil missbraucht, aber vielleicht sollte ich mal endlich damit anfangen, meine Beziehungen zu nutzen, denn ohne kam ich anscheinend wirklich nicht weiter.
„Ein Mann wurde auf offener Straße ermordet.“
„Naja, in dieser Stadt nichts Ungewöhnliches.“, scherzte ich, doch Jake schaute mich mahnend an und ich zog den Kopf ein. „Sorry.“, murmelte ich und sein Gesicht wurde wieder weicher. „Der Kerl war der Chef der hiesigen Generalbank, aber es handelt sich um keinen Raubüberfall. Seine Brieftasche ist noch da und gefüllt. Zeugen behaupten, jemand hätte ihm im Vorbeigehen gezielt ein Messer in den Bauch gerammt. Bevor er sich versah, lag er am Boden und der Kerl war verschwunden. Keiner konnte ihn richtig beschreiben, weil er einen Hut trug und diesen in sein Gesicht gezogen hatte, dazu einen schwarzen langen Ledermantel. Doch die Zeugen sind sich nicht sicher, weil sie sagen die Erinnerung ist irgendwie verwischt. Es war wohl ein Auftragsmord auf offener Straße mitten zur Rush Hour. DAS ist mehr als dreist. “ Ja, da hatte er Recht. Das klang alles ein wenig mysteriös und auch gruslig. Interessant. Ich konnte nicht anders und zückte mein kleines Blöckchen, das ich immer griffbereit hatte und Jake fragte missbilligend.
„Was soll das?“
„Ich muss das aufschreiben.“, murmelte ich, streckte meine Zunge zwischen meine Zähne und versuchte nicht zu vergessen was er gesagt hatte, bis ich alles aufgeschrieben hatte. Doch seine Finger legten sich auf meine und hielten mich davon ab. Seine warme Berührung ließ die Gedanken an das Gesagte in meinem Kopf verpuffen.
„Bella. Das geht nicht. Ich erzähle dir das hier als Freund. Die Informationen dürfen nicht nach außen geraten.“
„Mist.“ Ich schob meinen Block sofort weg und war froh, als er meine Hand mit dem Stift losließ, da konnte ich besser atmen. „Sorry Jake.“, sagte ich erneut peinlich berührt, weil das sonst gar nicht meine Art war und er über alles mit mir reden konnte. Dabei kam ich mir vor wie ein kleines Mädchen, das beim Klauen ertappt worden war. Er lachte heiser und sein Lachen ging mir runter wie Öl.
„Was machst du heute noch? Es ist Freitagabend!“, fragte er euphorisch und ich schaute von meinen Füßen wieder hoch in sein Gesicht. Er lächelte jetzt entspannt, so wie immer eben. Das Funkeln war weg und mein Bauch beruhigte sich etwas.
„Weiß nicht… schlafen?“
„Auf keinen Fall! Ich komme zu dir und wir machen wieder mal einen Austin Powers Abend. Ich nehme dir sogar Eis mit.“ Er zwinkerte mir zu, wusste dass ich dieses Angebot nicht abschlagen konnte und ich grinste breit.
„Jeah… das hört sich gut an. Mhm wie wäre es mit dem Teil : „Goldständer“ und dem kleinen MiniME dessen bestes Stück Unterarmlänge hat?“ Im Kopf ging ich schon mal durch, was ich alles daheim aufräumen musste. Dreckige Schlüppis, benutze Tatüs , Kondome, ach ne halt sorry falsches Geschlecht.
„Ich komme gleich, wenn ich hier fertig bin, so um acht.“ Er wurde gerufen mit „Mister Black“ und ich ging fast in die Knie. Ich liebte männliche Nachnamen.
„Okay.“, schaffte ich es gerade noch zu murmeln. Scheiße, was war nur los mit mir?
Das fragte ich mich den gesamten Weg über nach Hause. Es war nur Jake. Jake, der mich immer ärgerte und sich verhielt wie ein großer Bruder. Trotzdem war ich irgendwie aufgeregt weil er zu mir kommen würde, obwohl er schon tausend Mal in meiner kleinen Bude gewesen war! Ich angelte meine Socken unter dem Bett hervor und warf sie in meinen Wäschekorb, die paar Gläser und Teller in der Küche wurden schnell abgewaschen, auch wenn mein Wasserhahn mich wieder nervte und sich nicht ganz abdrehen ließ. Ich legte eine neue Überdecke über mein Bett, denn dort lag eine aus Kindheitstagen mit Pferden darauf, dann ging ich noch schnell mit dem Staubsauger durch, um die bösen Staubflusen zu beseitigen, die überall herumrollten. Als mein Blick auf die Uhr fiel, sah ich, dass ich jetzt eigentlich im Restaurant auftauchen müsste, wenn ich die Verabredung mit Edward Cullen einhalten würde. Würde ich aber nicht. Ich grinste und hoffte er saß jetzt da, ganz allein sitzen gelassen und wettete, dass dies davor noch niemals eine Frau mit dem sexy Arschverschnitt getan hatte.
Mit einem befriedigten Lächeln, suchte ich mir Unterwäsche zusammen und entschied mich noch schnell duschen zu gehen, bevor Jake kam. Ein wenig rasieren war immer angebracht, wenn man in rutschenden Schlafhosen neben ihm auf dem Bett liegen und sich Austin Powers anschauen würde. Nein, ich hatte nichts mit ihm vor, aber ich wollte nicht auftreten wie ein Bär, wenn er zufällig einen Blick auf meine WADE erhaschen würde.
Meine Haare musste ich immer zwei Mal einshamponieren weil sie so lang waren und es war jedes Mal ein stundenlanger Kampf, bis ich sie sauber bekam, deswegen war ich nicht verwundert als es an der Tür klingelte, während ich noch die letzten Reste Exotic-Duschgel von meinem flutschig glatten, frisch rasierten Körper wusch.
„Ich komme gleich!“, rief ich Jake zu, auch wenn er es nicht hören konnte und schlang eines meiner roten Riesenhandtücher um meinen Körper. Fast rutschte ich aus, als ich aus der Dusche stieg und schlitterte durch das kleine Bad. Mein gesamtes Parkett wurde nass, als ich triefend zur Tür lief, weil es erneut klingelte. Jake hatte seinen Finger auf die Klingel gepresst und ließ einfach nicht mehr los. Penetranter Sack. Das brachte mich sofort auf hundertachtzig und ich riss wie eine Furie die Tür auf, bereit ihm die schlimmsten Schimpfwörter an den Kopf zu knallen, doch meine Worte blieben im Hals stecken, als ich sah wer locker einen Arm in meinen Türrahmen gestützt hatte und mich mit hochgezogenen Augenbrauen ansah.
„Mhmm…“, summte Edward Cullen leise als er meinen noch feuchten Körper, mit immer dunkler werdenden Augen von oben bis unten und wieder zurück ganz offensichtlich abcheckte. „Das wäre doch nicht nötig gewesen Isabella. Ich kann dich auch selber ausziehen.“ Hauchte er, mit ganz besonderer Betonung auf meinen Namen und ich starrte ihn nur dämlich an, hielt dabei immer noch die Tür fest und wusste nicht was ich tun sollte.
Wie konnte es ein einziger Mann schaffen nur so unsagbar gut auszusehen und so eine Ausstrahlung zu haben? Wirklich. Das sollte verboten werden! Besonders wenn der Mann so ein Arsch war wie dieses spezielle Exemplar hier vor mir. Er trug wieder schwarz. Sein Shirt war wieder eng und schmeichelte seinem Oberkörper so vorteilhaft, dass man seine Brustmuskeln und sogar die Ansätze seiner klar definierten Bauchmuskeln sehen konnte. OH mein Gott… bitte nicht… seine Hose war eng, die Delle vorne unverkennbar und viel zu groß… mindestens genauso groß wie sein Ego. Er bewegte leicht seine Hüften zur Seite und meine Augen flogen nach oben, als ich bemerkte, das er sich jetzt mit der kompletten Seite gegen den Türrahmen lehnte und die Arme so vor der Brust verschränkte, das seine braungebrannten Bizeps sich mir entgegendrückten. Er rieb mir schon wieder seinen Prachtkörper förmlich unter die Nase. Oh… Hilfe… meine Kehle wurde ganz trocken und mein Körper drehte total ab, noch niemals hatte ich so heftig allein auf den Anblick eines Mannes reagiert und es machte mich unsagbar wütend. So wütend, das ich endlich wieder meine Sprache fand und auf dieses selbstgefällige Grinsen antwortete.
„Sind sie hier um ihre grausigen Geschenke wieder abzuholen? Die können sie vergessen, sie selbstverliebter Bastard. Denn ich habe ALLE weggeschmissen! Ich will nichts haben was sie auch nur angesehen haben!“
Er lachte leise und als ich nicht nach hinten trat oder ihn rausschmiss, schob er sich einfach so an mir vorbei in meine Wohnung. OH Fuck… Edward Cullen mitten in meinem Heiligtum.
„NEIN! Vergessen sie´s!“ ich stampfte ihm hinterher, als er sich zu mir umdrehte, seine beschissenen Sonnenbrille abnahm, sie in seinen Ausschnitt steckte und mich von oben herab angrinste.
„Oh, sie sind wirklich ein Früchtchen für sich. Diese Dinge habe ich doch nicht selber angefasst. Die wurden nur in meinem Auftrag verschickt… Was denken sie denn, als - wie nannten sie mich doch netterweise - ach ja, als selbstverliebter Bastard habe ich keine Zeit dafür, um mich persönlich um das Versenden meiner Geschenke zu kümmern, Isabella.“
„Ich habe ihnen nicht erlaubt mich beim Vornamen zu nennen sie gehirnamputierter Schnösel! Und jetzt raus aus meiner Wohnung, bevor ich die Polizei rufe!“ Oder die Polizei, die gleich kommt, dich hier vorfindet und auseinandernimmt. Mein Blick glitt zur Uhr. Es war fünf vor acht. Jake musste jeden Moment kommen.
„Sie sind nicht zu unserem Essen erschienen, also habe ich mich dazu gezwungen gefühlt nachzusehen, was sie hindert.“ Und sein dummer, mich nicht so reagieren lassen wollender Blick wie ich wollte, heftete sich wieder offensichtlich auf meinen nur von einem Handtuch bedeckten nassen Körper. „Nicht das sie krank sind…“ er trat einen Schritt auf mich zu, ich stolperte einen zurück „Oder vielleicht verletzt…“ noch ein Schritt auf mich zu, noch einen zurück. Mein Atem beschleunigte sich. „Oder vielleicht tot in ihrer Wohnung liegen…. Das wäre doch mehr als schade…“ ich knallte mit dem Rücken gegen die Wand und keuchte auf. Ihm war es egal, dass er in meinen privaten Raum eindrang und er stützte einen Arm hinter mir ab, sperrte mich mit einer Barriere aus purer muskulöser Männlichkeit ein und hielt mich dazu auch noch mit seinen dunkler werdenden Augen gefangen.
Ein Finger strich hauchzart über mein Schlüsselbein und die winzig kleine Berührung sandte Stromstöße durch meinen gesamten Körper, die mich erstarren ließen. Wie peinlich! „Ich finde sie zu faszinierend als das ich zulassen könnte, dass ihnen etwas zustößt, Miss Swan.“ Sein Finger glitt über mein Schlüsselbein, bis zu meinem Nacken. Als er mich dort berührte erschauerte ich hart und hätte mich dafür in den Arsch treten können. Wo war nur mein Hirn? Wahrscheinlich gerade, einen halben Meter weiter unten und ziemlich mittig platziert… Sein Duft, der mir drängend in die Nase stieg hatte es verschoben. Er roch frisch und kühl und dazu auch noch nach Leder. HILFE!
„Gehen sie mit mir Essen.“ Seine Finger glitten meinen Hals herauf und ergriffen zeitgleich mit seiner Bitte die eigentlich ein voller Befehl war mein Kinn, so dass ich mein Gesicht nicht wegdrehen konnte.
„Nein.“ Es klang so fest das ich stolz auf mich war, denn meine Stimme war das einzige was noch fest war. Meine Beine waren Gummi und mein Bauch eine Masse von wabbelndem heißem Gelee. Er lächelte schief und ich fragte mich ob er vielleicht auf der halben Seite seines Gesichtes gelähmt war und den einen Mundwinkel nicht hochziehen konnte, auch wenn ihn dieses Lächeln blöderweise noch charmanter machte.
„Wieso nicht? Ich werde sie schon nicht… beißen. Zumindest nicht… jetzt.“ Vor dem letzten Wort zögerte er und hauchte es dann mitsamt einer betäubenden Ladung Atem in mein Gesicht, wie eine düstere Verheißung, von der mein Nacken anfing zu prickeln. Scheiße, was für Kaugummis benutzte er, dass er so gut roch? Seine Nähe machte mich irgendwie taub und träge, schaltete mein Hirn noch weiter aus, was passierte hier nur? Ich wusste instinktiv, dass ich ihm unterliegen würde, wenn er das wirklich wollte und mehr mit mir tat als mich nur am Hals zu streicheln.
„Genau Isabella… Ich könnte ganz andere Dinge mit ihnen tun… Unglaubliche Dinge… die über die Grenzen deiner Vorstellung hinausgehen.“, murmelte er. Hatte ich das ganze gerade laut ausgesprochen? Sein Finger strich wie befohlen an meinen Hals herab und die Berührung zog eine Bahn von Hitze über meine empfindliche Haut. Jeder meiner Fasern spannte sich an und kleine sanfte Stöße gingen von seinem Finger aus, durch meinen Körper herab und bis in meine prompt erblühende Weiblichkeit. Es fühlte sich so intensiv an, das ich stöhnen wollte und es zwischen meinen Beinen ganz heiß wurde. Aber ich würde nicht stöhnen, also presste ich die Lippen aufeinander und starrte kämpferisch zu ihm hoch. ER lachte in mein Gesicht und ich fühlte wie er sich sehr langsam und bedacht an mich lehnte… so dass ich jede Faser seines perfekten Körpers fühlen konnte. Meine Augen rollten FAST nach oben, zusammen mit meinem Handtuch an meiner Taille, weil er sich zwischen meine Beine drängte. Als er seine Hüfte fordernd gegen meine Mitte drückte, entkam mir dann doch ein winzig kleiner Laut, denn er war steinhart hinter seiner Hose und das fühlte sich gut an. Verrucht. Mich durchzuckte ein heftiger Stoß, viel heftiger als das, was sein Finger mir im Kleinformat antat und alles in meiner unteren Region fing an zu pochen und zu pulsieren. Was machte er nur mit mir? Wieso konnte ich mich nicht wehren? Wieso, konnte ich nicht… denken?
„So ist es gut, mein kleiner Kaktus…“, seine Stimme war ein sanftes Murmeln. „Entspann dich. Lass deinen Geist los…“ Ich merkte, dass er sich vorgebeugt hatte und seine Lippen über meinen Hals herauf strichen, seine Finger waren sanft um meinen Kiefer geschlungen und er drehte mein Gesicht zur Seite, so dass er vollen Zugang zu meiner Haut hatte. Seine Lippen waren glatt und weich und sein Atem auf meiner Haut war heiß. Als seine feuchte Zunge mich berührte war es nichts gegen die winzig kleinen, lustvollen Stöße seiner Finger, denn es war als würde seine Zunge mich zwischen meinen Beinen berühren. Mein Rücken beugte sich durch und ich drängte ihm meine Hüften entgegen, als wäre ich eine Marionette und er der Puppenspieler. Ich stöhnte laut, heiser und kniff die Augen zusammen. Mein Gehirn versuchte durch den Nebel der Lust hindurch mir etwas zuzuschreien, aber ich konnte die Gedanken nicht erfassen. Aber ich fühlte das Adrenalin das anfing warnend durch meine Blutbahnen zu pulsieren und endlich wie ferngesteuert landeten meine Hände auf seiner unglaublich breiten, unglaublich muskulösen Brust. Ich wollte ihn wimmernd von mir schieben, woraufhin er stöhnte, es klang hilflos, aber erregt als er seine Hüften jetzt enger gegen meine presste, meinen Körper zurück gegen die Wand drückte und meinen Kiefer fester packte.
„Tu das nicht Isabella, wehr dich jetzt nicht gegen mich. Sonst tue ich etwas, was wir beide bereuen werden.“ Seine heiseren Worte drangen wie durch Watte in meinen Kopf. Ich verstand nicht was er meinte, weil ich diese ganze Situation nicht erfassen konnte. Da war nur Lust. Nichts weiter als brennend heiße Lust, die ich so stark noch nie gefühlt hatte. Er rieb seine Hüften langsam, fast schon prüfend, an mir und mir entkam erneut ein kleines leises Stöhnen, die Hände die ihn wegdrücken wollten krallten sich in sein Shirt und ich presste meine Wange an die kühle Wand hinter mir. Seine Lippen waren immer noch direkt an meinem Hals und es fühlte sich gefährlich an. Zu gefährlich! Mein Magen drehte sich um.
„Hör auf!“ Meine Instinkte kamen nach oben und ich fand meine Stimme wieder, versuchte mich mit allen Mitteln gegen ihn zu sperren.
„Bella NEIN!“, raunte er hilflos gegen meine übersensible Haut am Hals und dennoch fühlte ich seinen heißen Atem zwischen meinen Beinen. Es klang gequält. Seine zitternde Hand drehte sich mein Gesicht zu und als ich in seine glühenden Augen blickte fühlte ich mich plötzlich, als würde ich fallen. Sie waren schwarz und voller stummer Befehle. Sie unterwarfen mich, zogen mich in eine dunkle, heiße Welt und hielten mich dort an Ort und Stelle gefangen, bis mein Herz so schnell raste, das es fast aus meiner Brust sprang. Ich fing an zu keuchen. Mein eigener Atem dröhnte in meinem Inneren, während er mich durch seine Augen immer weiter einsaugte. Ich war kurz davor zu hyperventilieren und mein Hirn fing an zu stechen wie die Hölle.
„HEY!“ Jakes Stimme brach den Bann in den er mich immer weiter zog und Edward Cullen löste sich schwer stöhnend sofort von mir, schloss die Augen, trat taumelnd einen Schritt zurück und war eine Sekunde später wieder sein perfektes gefasstes Ich, als er sich zu Jake umdrehte und seine Schultern straffte. Ein unsichtbares Band schnalzte zurück und überflutete mich mit meinen Gefühlen und Gedanken. Mit meinem Verstand und meinem Bewusstsein. Es rauschte nur so in mich hinein und ich fühlte mich als müsse mein Gehirn gleich überlaufen. Schwer atmend musste ich mich erst mal an meinen Knien abstützen. Ich atmete als wäre ich einen Marathon gelaufen. Das Kribbeln verzog sich aus meinem Körper und zwischen meinen Beinen ließ das Pochen nach. Scheiße, das war nicht normal.
„Isabella?“ Edwards volle, samtene Stimme klang angespannt. So als wolle er sich versichern, dass mit mir alles in Ordnung und ich immer noch dieselbe war.
„Leck mich!“, keuchte ich. Edward lachte leise und ich schaute wütend zu ihm hoch, sah, dass er mich mit einer Art beschützenden Zärtlichkeit im Blick beobachtete. Seine Augen waren wieder hell und irgendwie gesättigt. Eine befriedigte Mischung zwischen grün, blau, grau.
„Was hast du gerade mit mir gemacht?“, zischte ich ihm zu. Mein Kopf drehte sich immer noch leicht und stach in meinen Seiten. „WAS WAR DAS GERADE? Hast du meinen Kopf gevögelt, DU FREAK!“ ich war froh wieder meine Stimme und meine Sinne beisammen zu haben und grölte gleich mal eine Runde, so dass Jake auf mich zukam und am Arm packte, aber ich riss mich los und ging weiter auf Edward zu, der in Ruhe in seine Sonnenbrille hauchte und sie putzte. Ich wollte ihn gegen die Schulter stoßen, doch ich konnte gar nicht schnell genug schauen da hatte er ohne hinzusehen mein Handgelenk mit langen Fingern umfasst und setzte sich nebenbei mit der anderen Hand die Sonnenbrille auf.
„Willst du das wirklich wissen?“ seine verdammten, entspannten Nach-dem-Fick- Augen schauten mich todernst über den Rand seiner Brille hinweg an und ich schluckte hart, als sich die Härchen auf meinem Arm aufstellten. Auf einmal verunsichert entzog ich ihm mein Handgelenk, obwohl seine Berührung nicht kribbelte. Ich rieb mir die Stelle. Mir wurde mit einem Mal kühler und Edward Cullen lächelte eiskalt.
„Wusste ich´s doch.“ Und mit diesen Worten drehte er sich um und marschierte aus meiner Wohnung, als würde sie und vor allem ich ihm schon jetzt gehören.
CUT!
Sooo meine Lieben. Doreen und ich sind offiziell gestorben!!!!!! (Aber hey ZsaVi, wage es nicht zu lange tot zu sein, Süsse. Ich brauch dich noch länger!!! Als dank für deine lustigen Kommentare, die ich einfach mal einfüge, und als Auferstehungshilfe bekommst du und IHR nächste Woche noch mehr Sterbestoff, OK?)
Was macht Edward nur? Was IST er nur? Kleiner Tipp am Rande… Lest meine Anfangsprosageschichte hier bei FF ;) DIE hat was damit zu tun! So ein kleines büschen… (Wir sind aber heute auch wieder geheimnistuerisch….. tz tz tz erst die Welt verändern wollen und dann das Geheimnis mit ins Grab nehmen,,,, da du ja tot bist, ich sag´s ja Weltverbesserer machen nur ärger ;-) DAS WAR DOREENS SENF! Is sie nicht frech???? Ich glaube sie will nur meine zuckende Hand spüren, ala Fifty ;)))
Ich verabschiede mich für heute und genieße den heutigen Abend. Tankt für mich mit und genießt eure Capirinhas und sonst etwas! Vielleicht schaffe ich es ja noch ein paar Reviews zu verschlingen! DANKE dafür, schon mal!!!!
Dicker fetter Drücker-Knutsch!
Bethy
Was war das nur für ein irrer Scheiß? Jetzt lag ich neben Jake auf meinem Bauch im Bett, umarmte das Kissen unter meinem Kopf und starrte blicklos den kleinen Fernseher an, während Jacob locker flockig unser Popcorn wegknusperte. Ich hatte keinen Hunger mehr. Mein Magen war immer noch klein und runzlig und ich fühlte mich unwohl - geschändet. Oder eben geblickfickt… Willkommen in der Welt der Erwachsenen, liebe Bella, wo dir bestimmte Männer allein mit ihren Blicken das Hirn zu Brei vögeln können.
Das, was Edward Cullen mit mir gemacht hatte, war nicht normal. Bei keinem Mann war es schon vororgasmisch gewesen wenn er meinen Hals berührte und zu einem fast kompletten Orgasmus wurde es ja fast, als seine Zunge auch noch zum Einsatz kam. Es war, als könnte er meine Lust steuern und mich berühren, ohne mich wirklich anzufassen, als könnte er sogar meinen Geist dafür ausschalten, so dass ich ein wehrloses Opfer war. Scheiße. Einfach Scheiße.
Die Erinnerungen daran, was passiert war, waren verwischt, irgendwie weich. Sie entzogen sich mir sobald ich sie fassen wollte und flackerten doch immer wieder bruchstückchenhaft in meinen Geist auf. Aber wenn ich sie gezielt suchte, waren sie weg. Es war, als hätte er in dem Moment nicht nur etwas mit meinem Körper, sondern auch mit meinem Geist gemacht und das machte mir verschissen Angst. Vielleicht war er so jung Bürgermeister, weil er irgendwie Menschen manipulieren konnte, vielleicht war er Hypnotiseur oder so was in der Art, oder eine Hexe? Wahrscheinlich hatte er seine schwarze Katze zuhause gelassen und die Warze am Arsch versteckt.
Und noch verrückter war, das Jacob sich sofort erkundigt hatte, wo er mich angefasst hatte und als ich es ihm sagte, war er in eine Schimpftirade verfallen, verzog sich anschließend auf den winzig kleinen Balkon zum Telefonieren und jetzt beobachtete er mich schon wieder so komisch von der Seite. Wenn ich etwas besaß dann waren es gute Instinkte, man konnte es fast schon Vorahnungen nennen die sich als treffend herausstellten und ich ahnte, dass dies alles hier mehr war, als ich bis jetzt angenommen hatte. Aber was? Tja, da hatte ich keine Ahnung.
„Jake, hör auf mich anzustarren.“, murmelte ich ohne ihn anzusehen.
„Ist bei dir alles Okay?“, fragte er nur und klang wirklich besorgt. Ich runzelte meine Stirn und schaute ihn an.
„Äh, dreh ich gerade irgendwie durch und bekomme es selber nicht mit, weil du das die ganze Zeit fragst?“ er wurde ein kleines bisschen rot und es tat mir leid, dass ich ihn so anzickte, aber ich musste erst mal selber wissen, ob mit mir alles Okay war und dann konnte ich es ihm sagen.
„Nein.“ Er zuckte die Schultern. „du bist eigentlich ganz normal.“, murmelte er dann langsam und schaute mich genauer an. „Deine Haut kribbelt nicht, da wo er dich berührt hat?“ fügte er dann noch schnell hinzu und ich drehte mich auf die Seite.
„Wieso zum Teufel sollte meine verdammte Haut kribbeln? Liege ich vielleicht auf einer Stromleitung und merke es nicht?“
Er starrte sehr konzentriert den Fernseher an. „Nur so.“, murmelte er geistesabwesend und ich wusste, er betete gerade dafür, dass ich auf das Thema nicht näher einging. Da kannte er mich aber schlecht, wenn ich in etwas gut war, dann war es bohren.
„Jacob Black. Was soll das? Wieso sollte meine Haut dort kribbeln wo er mich angefasst hat?“. Ich berührte die Stelle an meinem Hals und war froh, dass dort nichts mehr war, nur noch die Erinnerung an seine Zunge, welche träge Tropfen aufsammelte, schob sich in meinen Geist und verschnürte meinen Magen zu einem Knoten. Sonst war da nichts, außer meinem Herzen das anfing schneller zu schlagen, aber dafür waren diese blöden Erinnerungsfetzen zuständig und kein dummes Gekribbel.
Jake seufzte und vergrub sein Gesicht in meiner Überdecke, so dass ich dachte er würde gleich ersticken. Er murmelte irgendwas in mein Bett und ich verzog verwirrt mein Gesicht.
„Hey! Antworte mir!“ Ich schlug ihm auf den Hinterkopf, doch er rührte sich nicht mehr, lag da wie tot. Was sollte das denn jetzt? „Jacob es bringt nichts jetzt einen auf toten Käfer zu machen, ich spüre, dass etwas faul ist und es ist nicht die Bananenschale unter meinem Bett!“ Er rührte sich immer noch nicht und ich wollte ihn an der Schulter rütteln, doch mit einem Mal hatte er mein Handgelenk in der Hand. Scheiße, seit wann bewegten sich alle so schnell oder hatte Edward Cullen meine Wahrnehmungsfähigkeit beeinträchtigt, selbst wenn er nicht mehr da war?
„Was…?“, wollte ich ansetzten, doch mit einem Mal lag ich auf dem Rücken und mein bester Freund stützte sich über mich, hielt dabei meine Hände links und rechts von meinem Kopf an das Bett gepresst fest und starrte mich mit dunklen Augen an. Ich schluckte hart und rührte mich nicht mehr. Die Worte blieben in meiner Kehle stecken. „Jake?“ krächzte ich heiser und er flüsterte rau zurück. „Ich wollte es nicht so tun, Bella. Nicht jetzt. Aber ich muss.“ und dann beugte er sich herab und presste seine Lippen auf meine.
„WAS?“ schrie ich in seinen Mund, doch da war schon seine Zunge und ich wollte nicht draufbeißen also redete ich nicht weiter. Er küsste mich? Jacob Black, mein Sandkastenfreund und einziger Vertrauter küsste mich? Oh scheiße, was war nur mit dieser Welt los? Als nächstes kam sicher Rose ins Zimmer gestürmt, entsagte der körperlichen Liebe und ging ins Kloster und Edward Cullen war in Wahrheit schwul…
Ich war erstarrt, weil ich nicht wusste wie, ich das finden sollte. Seine heiße Zunge fuhr sanft über meine Unterlippe. Er knabberte leicht an ihr und ich fühlte wie mein Körper auf die zarte Bitte reagierte. Es fühlte sich gut an, locker, er roch gut, wie Jake eben und er war warm und vertraut. Ich mochte ihn und ich liebte ihn sogar, aber nicht so dass ich mir jemals vorgestellt hätte, mit ihm ins Bett zu gehen und doch waren wir jetzt genau an diesem Ort. Langsam schob er seine Zunge in meinen Mund und berührte meine. Dabei ließ er meine Hände los um seine warme große Hand an meine Wange zu legen und mich sanft an Ort und Stelle zu halten. Es war schön, wie er mich berührte. Ich entschied mich dazu, dass ich jetzt langsam mal reagieren sollte. Entweder ich würde ihn von mir stoßen und anschreien, oder ich würde ihn zurückküssen. Plötzlich rasten die Gedanken durch meinen Kopf, denn diesmal waren sie nicht gelähmt und ich überlegte was mir wichtiger war, dass kleine Kribbeln in meinem Bauch und die Hitze zwischen meinen Beinen, die sich jetzt schon ausbreitete oder unsere Freundschaft? Aber wer sagte, dass sie wegen einem Kuss enden musste? Das hing nur von uns ab und wir waren gut darin, befreundet zu sein, richtig gut. Es würde nichts ändern… nein, nein, nein.
Meine Hände waren schon in seinen dichten Haaren, da hatte ich noch nicht mal mit mir zu Ende diskutiert. Als ich seine Zunge zaghaft mit meiner berührte stöhnte er rau in meinen Mund und das richtete Dinge mit mir an, die allein Edwards einzige Fingerspitze vollbracht hatte. Sobald ich den Kuss erwiderte wandelte er sich von forschend zu forsch. Da war kein Schwirren in meinem Kopf und auch keine übertriebene Lust in meinem Körper, alles nahm seinen natürlichen Weg. Die Achterbahn fuhr gerade erst los, kriechend und gemächlich, aber dafür sicher und stetig. Einmal Blut geleckt schmeckte eben alles andere wie Wasser ….
Unsere Zungen kämpften miteinander als ich in in seinen Mund eindrang um seinen Geschmack zu erforschen. Er schmeckte süß, vom Popcorn und Cappuccino, den wir getrunken hatten. Hoffentlich erwischte ich kein Maiskorn. Ich fühlte, wie Jake sich enger an mich schmiegte und seine Hand über meinen Bauch herab strich. Was sollte das hier werden? Ich dachte wir würden nur ein bisschen rumknutschen. Ich fühlte an meinem Schenkel, dass er hart war und ich wusste nicht so recht wie ich das finden sollte. Das ging dann jetzt doch ein bisschen zu weit, irgendwie. Ich war nicht der Typ für schnelle Nummern. Jake wusste das zu gut und trotzdem fühlte ich seine Hand weitergleiten und dachte mir gerade noch, er wird doch jetzt nicht? DA hatte er schon die Hand unter den Bund meiner Pyjamahose geschoben und ich drückte ihn sofort an der Brust von mir. Prompt hatte ich das Lied von MC Hammer: „Dont touch this…“ im Kopf…
„Spinnst du?“, schrie ich ihn jetzt an und er zog sofort seine Hand zurück. Sein Gesichtsausdruck war gequält als ich ihn fester von mir schob und mich mit ihm aufrichtete. „Was soll das hier werden Jake? Ich ficke meine beste Freundin?“ Boah sind wir aber heute wieder nett zu den Mitmenschen, liebe Bella, hast du Kummer oder Sorgen? Dann schick doch deine Probleme dem Erklärbär damit er sie für dich lösen kann. Gott, mein Gewissen nervte mich gerade enorm!
„Sorry Bella. Scheiße, es tut mir leid!“ Er wusste ganz genau, dass er gerade die Grenze meilenweit überschritten hatte und strich sich resigniert durch die Haare. „Ich muss… es tun.“
„Was? DU MUSST? Was heißt hier DU MUSST? Du MUSST weil dein Schwanz stärker ist als unsere Freundschaft oder du MUSST weil… weil… es dir jemand befiehlt oder du MUSST weil sonst dein Schwanz verkümmert und irgendwann abfällt? Scheiße Jake, was soll das?“ Ich rappelte mich auf die Beine und schaute auf ihn herab. Er kniete mit zerzausten Haaren und geröteten Lippen keuchend auf meinem Bett und wirkte verloren. Aber auch irgendwie… anziehend… es gefiel mir wenn seine sowieso schon so vollen Lippen von meinem Kuss so geschwollen waren und das war sehr verstörend. Ich musste hier weg. SOFORT!
„Du hast den Kuss erwidert. Du wolltest mich auch!“, gab er kämpferisch zurück und sprang mit einer eleganten Bewegung auf die Beine, um mir nachzugehen als ich in die Küche stürmte. Noch nie was davon gehört das Frauen immer ja sagen und nein meinen? Männer, dachte ich augenrollend.
„Ich dachte nicht, dass du gleich das volle Porno-Programm fährst und mir an die Wäsche gehst!“ Ich packte den Wasserkocher, ließ Wasser hineinlaufen und spürte wie er hinter mich trat. Ohne ihn anzusehen machte ich weiter und fühlte förmlich wie er mit sich rang. Irgendwie tat er mir leid und ich zwang mich dazu ruhig zu sprechen. „Vergessen wir es einfach Okay. Lassen wir es sein, egal was es ist. Es ist dumm wegen so etwas unsere Freundschaft zu riskieren, Jake, du bist wie ein Bruder für mich. Ich liebe dich, aber nicht so…“ ich klang nicht anklagend, sondern einfach nur tonlos und leer. Er trat von einem Bein auf das andere als ich ihm einen Blick zuwarf und hatte beide Hände in seinen Hosentaschen vergraben. Er fühlte sich genauso unwohl wie ich und das musste schon was heißen.
„Bella…“, krächzte er verzweifelt. Ich fühlte seine Hand an meiner Hüfte und dann rückte er an mich heran. Mein Atem stockte in meiner Kehle als er seine Stirn gegen meine Schulter lehnte und ich seinen schweren Atem an meinem Arm spüren konnte. Meine Hand mit dem Wasserkocher erstarrte. „Ich werde nichts kaputt machen. Dafür bist du mir zu wichtig“, flüsterte er heiser. „Aber ich werde das hier auch nicht vergessen.“ Seine Lippen geisterten über meine nackte Schulter, denn ich trug nur ein Tanktop und ich erschauderte unter seiner sanften Berührung. Meine Augen gingen zu und ich atmete tief durch, war umgeben von seinem Duft. Er küsste sanft und langsam meine Schulter und ich biss mir auf die Lippe. Bevor ich etwas erwidern konnte, hatte er sich schon von mir gelöst und ich blieb genauso stehen wie ich war, bis ich meine Haustür knallen hörte. Erst dann ließ ich mich zusammenfallen und setzte den Wasserkocher zittrig an Ort und Stelle. Resigniert starrte ich ihn an und stützte mich mit beiden Händen auf die Anrichte.
Ich konnte das nicht gebrauchen. Jetzt trat nicht nur ein Kerl in mein Leben, der mir meinen Verstand raubte, nein, auch mein bester Freund entschied sich jetzt dazu, mitzumischen.
Ich fühlte Jakes Lippen auf meiner Schulter, aber noch stärker die Lippen von dem Bastard an meinem Hals… Seufzend schloss ich die Augen und berührte die Stelle. Sie kribbelte immer noch nicht und ich war dankbar dafür. Was sollte ich jetzt nur tun?
Als das Wasser kochte, stand ich immer noch wie angewurzelt da und lies das Geschehene immer wieder durch meinen Kopf gehen.
Ich wusste nicht was ich tun sollte, aber ich wusste das ich Aufklärung brauchte und dafür würde ich Rosalie brauchen. Ich musste zu aller erst wissen was es mit Edward auf sich hatte. Die Neugier hatte mich gepackt und nein es war überhaupt nichts anderes. Ich wollte nie wieder, dass dieses Arschloch es schaffte mich zu betäuben und in seinen Bann zu ziehen, also musste ich wissen was los war und das würde ich nur erfahren, wenn ich mich ein bisschen bei ihm umsah. In seinem Büro…
Erst danach konnte ich entscheiden was ich wegen Jacob Black tun würde.
Das hier hatte plötzlich alles nichts mehr mit meiner Arbeit sondern mit mir zu tun und ich musste zugeben, dass es mir Angst machte. Und tja, Angriff war die beste Verteidigung und damit ich Edward Cullen angreifen konnte, musste ich wissen wer oder sogar WAS er war…
„Ich finde diese Idee bescheuert.“, murmelte ich nicht zum ersten Mal von meinem Platz auf dem Rücksitz aus und Rosalie lachte- was auch sonst-während Jessica Stanley, die fuhr, mich über den Rückspiegel wütend anfunkelte. Sie hatte ENDLICH einen Interviewtermin mit Edward Cullen ergattert und Rosalie wäre nicht Rosalie wenn sie es nicht geschafft hätte, uns mitzuschleifen. Ich wollte nicht wissen wie viele Hintern Rose dafür wieder lecken musste, im wahrsten Sinne des Wortes… Sie hatte an alles gedacht, an die dämliche Kamera, die sie führen würde und es sogar konnte, weil sie dafür eine Fortbildung gemacht hatte und an den dummen Mikrofonpuschel, den ich halten musste. Jessica hatte uns natürlich nicht freiwillig mitgenommen, aber nachdem sie Rosalie in der Tiefgarage gegen die Wand drückte und sie sich ihr Höschen vollgemacht hatte, war es klar- Rose war absolut irre- und gleichzeitig genial. Aber das liegt ja meist direkt nebeneinander und es war zu meinem Nutzen, also war es in Ordnung. Auch wenn ich hoffte, dass sie niemals so aggressiv auf mich losgehen würde, denn dann müsste ich ihr wehtun. Ich war schließlich die Tochter vom Polizeichef und mein bester Freund, mit dem meine Lieblingsbeschäftigung Raufen gewesen war, war auch ein ausgebildeter Polizist. Ich kannte Kniffe und Tricks, gegen die Rose mit brutaler Gewalt nicht ankommen würde- hoffentlich.
Aber egal. Jetzt fuhren wir durch den ausschweifenden Park des Arschloches und ich warf Rose noch einen missmutigen Blick zu, dann klappte ich meinen Spiegel auf und betrachtete mich. Meine Güte, so eine Nase wollte ich ja schon immer mal haben, aber nur zu Fasching! Rose und ich wir kannten da diesen Typen mit einem Kostümgeschäft, der es auch drauf hatte zu maskieren und von dem kamen wir geradewegs. Jetzt trug ich eine blonde Kurzhaar-Perücke, hatte eine viel zu große angeklebte Nase, ein Cappy auf dem Kopf, ein schwarzes T Shirt mit einer roten Aufschrift unserer Zeitung, die uns als Presse auswies und genauso wie Rose auch eine enge schwarze Stoffhose. In dieser hatten wir den Arsch und die Oberschenkel ausgestopft, so dass es jetzt so aussah als hätte ich heftige Reiterhosen und würde jeden Tag bei MC Donalds dinieren. Der Mann war ein Genie, dass musste man ihm lassen, aber wohl fühlen war wirklich etwas anderes. Außerdem würde ich noch eine Sonnenbrille aufsetzen, was zu dem sonnigen Tag passte und dann müsste ich hoffen, dass er mich nicht weiter beachten würde.
Als wir die Villa erblickten blieb mir die Luft weg. Sie thronte weiß, groß mit zwei Flügeln vor einem Wald und war von Springbrunnen und riesigen bunten Blumenbeeten umgeben. Vor der Tür wartete schon seine Assistentin auf uns. Ich kannte sie von Foto. Sie hatte blonde lange Haare, welche sie kunstvoll zu einem Pferdeschwanz drapiert hatte und war auch ansonsten ein sehr heller Hauttyp. Sie grinste uns so breit an, dass ich mich fragte, ob das Lächeln ohne Ohren wohl ihren Kopf umrunden würde. Das war eine geklonte Grinsekatze.
„Hi, ich bin Tanja. Mister Cullen erwartet sie schon.“ Sie gab Jessica die Hand, auch Rose und mir, was mich nervte, denn ich wollte doch unauffällig bleiben.
Anschließend drehte sie sich um und glitt auf High Heels vor uns her. Ihre Bewegungen waren die Bewegungen einer Person die genau wusste, wie sie mit ihrem Körper umgehen musste und ich beneidete sie für ihre Grazie. Es war noch früh und gähnend folgte ich ihr durch ein langes Foyer, nach rechts, durch einen Gang mit riesigen Fenstern, durch die man den hinteren Teil der Villa, sowie einen dichten grünen Wald und eine Wiese sehen konnte, auf dem die ersten Sonnstrahlen des frühen Morgens auf dem Reif glitzerten. Es sah aus wie in einer anderen Welt, mystisch und ich erschauerte als ich in den Wald blickte.
„Mister Cullen frühstückt noch in seinen Privaträumen, dass hier ist der öffentliche Teil des Gebäudes, aber er wird bald fertig sein. Er freut sich sehr auf das Interview, denn er hat schon viel von ihnen gehört, Miss Stanley.“, quasselte die Sexbombe und Jessica lachte als wäre sie eine brünftige Kuh. Gott, wie ich diese Frau nicht ausstehen konnte. Mir war klar, dass ich hier in dem öffentlichen Gebäudeteil sicher nichts über Edward Cullen, die Privatperson finden würde und dass ich anscheinend in den linken Flügel musste, wo sich seine Privaträume befanden. Das Haus war still und leer, es schien als hätte er hier keine Securitiy um sich, so wie sonst immer. Das würde es erleichtern, meinen Plan auszuführen oder besser gesagt Rose Plan. Ich warf ihr einen Blick zu und sie grinste mich verschwörerisch an. Der Scheiß machte ihr Spaß.
Wir wurden in ein kleines gemütliches Zimmer geführt, in dem eine Wand verglast war, so dass man einen herrlichen Ausblick auf den Gruselwald hatte und wir durften uns in die gemütlichsten Sessel setzen, in denen ich jemals gesessen hatte. Ich versank darin und wünschte mir, ich dürfte einfach nur schlafen. An den Wänden hingen Bilder von Edward Cullen mit allen möglichen Berühmtheiten dieser Welt. Scheiße, der Mann kannte sie wirklich ALLE! Und wenn ich sage ALLE dann meine ich wirklich alle von Ghandi, über Justin Bieber, bis zu Michael Jackson, Arnold Schwarzenegger, Madonna, Mike Meyers und dem verfickten Präsidenten der USA. Verdammt… er schüttelte sogar die Hände von Mickey Maus! Etwas neidisch betrachtete ich, wie er all diese berühmten Hände schüttelte und umwerfend dabei lächelte. Gott, dieser Mann sah verdammt gut aus und in mir fing es schon wieder alles an zu brodeln. Auf zwei Arten.
Tanja ließ uns alleine, aber erst stellte sie uns noch eine Kanne dampfenden Kaffee hin, auf den ich mich stürzte wie eine Verrückte. Rose lachte, während Jessica sich im Handspiegel noch ihre wallenden Korkenzieherlocken herrichtete und ihre Lippen nachschminkte. Ja. Ja. Die Hure wollte ihn vögeln, sie strahlte es mit jeder Faser aus, aber es war ja nicht anders zu erwarten gewesen. Sollte sie nur machen, mir war es egal.
Er ließ uns lange warten, einfach weil er es konnte und ich hatte Zeit meine Augen über die Bücherwand hinter dem wunderschönen antiken Schreibtisch wandern zu lassen. Wenn er das alles gelesen hatte was da stand, dann war er einer der belesensten Menschen dieser Welt. Die Wand war wirklich mit allem bestückt was man gelesen haben musste und ganz nebenbei standen da auch noch medizinische Lehrbücher, genauso wie Bücher über Psychoanalyse. AHA! Ich stand auf und betrachtete sie etwas eingehender. Dabei bemühte ich mich, meine zuckenden Hände von den Buchrücken fernzuhalten und verschränkte sie vorsichtshalber hinter meinem Rücken, als ich die Türe klacken hörte, mich umdrehte und mit ansah, wie er in den Raum… tja wie soll ich sagen… gemodelt kam. Es fehlte bloß noch ein schwuler Fotograph im Hintergrund der obszöne Gesten und Worte in seine Richtung warf.
Mein Herz stockte ein paar Schläge lang, als ich ihn erblickte, denn ich hatte vergessen, dass er in Natura noch viel schöner als auf den Fotos aussah und was sein dämliches Lächeln in mir anstellte. Edward begrüßte Jessica charmant, mit angenehm warmer Stimme, die ihre Knie sicher zu Butter machte und gab ihr einen verschissenen Handkuss. Er beachtete Rose und mich gar nicht weiter und setzte sich gleich auf den Sessel, Jessica gegenüber. Er hatte noch feuchte Haare…. Als ich an ihm vorbeiging roch ich sein frisches After Shave und wäre fast gestolpert als mit einem Mal mein Hals anfing zu kribbeln. Scheiße, was war das denn? Mit großen Augen und dem Rücken zu ihm machte ich an dem Mikrofon rum und zog die Stange aus, Rose war schon längst einsatzfähig und alle warteten nur auf mich.
Mein Hals kribbelte immer stärker, dieses Gefühl zog sich nach oben in mein Gesicht und gleichzeitig langsam hinab bis zu meinen Brüsten, wie eine träge Liebkosung von tausenden Edward Cullen Fingern und ich konnte mich kaum konzentrieren. Schließlich machte Rose für mich das Mirkofonpuschel startklar und warf mir einen Reiß- dich- zusammen- Blick zu. Das tat ich, zumindest dann, als ich mich umdrehte und ihm durch meine Brille einen bösen Blick zuwarf. Er hatte das Gesicht abgewandt, schaute raus in den Wald, aber ich sah seinen Wangenmuskel zucken und hätte wetten können, dass er gerade darum kämpfte, nicht laut zu lachen. Ich verengte die Augen, weil ich mich fühlte, als würde er schon wieder mit mir spielen und schlug ihm so ganz ausversehen den Puschel ins Gesicht. Ich entschuldigte mich mit spanischem Akzent, auch wenn das gar nicht zu meiner Haarfarbe passte und freute mich wie ein kleines Schnitzel, denn jetzt warf er mir einen angepissten Blick zu, weil ich seine chaotischen Haare noch mehr durcheinander gebracht hatte. Das Kribbeln hörte mit einem Mal auf und ich war zufrieden.
Irgendwann waren wir dann mit den Vorbereitungen für das Interview fertig und ich war schon jetzt überfordert mit meiner Herausforderung den lebenden Mikrofonständer zu spielen. Jessica strich sich noch einmal die Haare über die Schulter zurück, bevor sie ansetzte.
„Mister Cullen, wir freuen uns, dass sie sich dazu bereit erklärt haben, uns einen kleinen Einblick in ihre Arbeit und vielleicht in ihr Leben zu gewähren.“ Ich rollte die Augen. Wie typisch. Wie abgedroschen. Wie laaangweilig. Gerade so konnte ich ein Gähnen unterdrückten. Spannender wäre doch die Frage: “Sind sie schwul“, gleich von Anfang an vor die Füße geknallt, dann wäre er aus der Reserve gelockt.
Edward schmunzelte leicht und legte einen Fußknöchel auf sein Knie. Einen Arm stützte er am Ellbogen auf der Lehne ab und legte seinen perfekten Kiefer auf seine langen Finger, oh Rose bitte filme diese Finger, dachte ich und schlug dann mental meinen Kopf gegen die Wand. Edward Cullen am Morgen war einfach zu viel für mich.
„Die Freude ist ganz meinerseits.“, säuselte der Penner in seiner verführerischsten Stimme und plötzlich war ich mir sicher, dass etwas in seinen Augen aufblitzte, als er Jessica nun betrachtete. Als er dann noch seine strahlend weißen Zähen für ein Colgatelächeln zur Verfügung stellte, erschauderte ich und sein Blick schoss eine winzige Sekunde zu mir. Erst jetzt fiel mir auf das ich geseufzt hatte und der Oberarsch zufrieden grinste.
Verdammt, verdammt hoch zehn! Was war nur los mit mir?
Ich bemühte mich, ihn und seine samtige Stimme zu ignorieren und mich auf das Halten zu konzentrieren, was aber natürlich nicht ging. Er hatte es einfach drauf. Mister Ich-Lächle-und-alle-Schlüppis-sind-nass gab sich als perfekter Bürger dieser Stadt, redete von den sozial Schwachen die er unterstützten wollte und von den medizinischen Strukturen, die er versuchte zu verbessern. Er redete vom Drogenkonsum den er unterbinden wollte, über die nächste Spendengala und lud Jessica ein. Als sie ihn nach seinem Bruder fragte, sagte er nur dieser sei im Ausland und versteifte sich dabei ein bisschen. Aha, sein Bruder war seine Schwachstelle. Wenigstens war diese gespielte Scheiße zu etwas gut.
Irgendwann war das Interview vorbei und Jessica fragte ihn doch tatsächlich, sobald die Kamera aus war, ob er eigentlich im Moment EINE FREUNDIN HATTE… bevor er antworten konnte gab ich Rose das Zeichen und sie holte etwas sehr vorsichtig, aber mit den Rücken zu ihnen, aus ihrer Tasche. Ich musste schon jetzt lachen, wenn ich an das Chaos dachte, was gleich ausbrechen würde. Rose richtete sich wieder auf und ich hörte schon das winzig kleine Geräusch auf dem teuren Boden und DAS rannte nun auch noch direkt auf Jessica zu.
Zwischen ihre Füße! Ich beobachtete sie noch dabei, wie sie Edward mit den Wimpern anklimperte und dann fühlte, wie Rose trainierte RATTE über ihre High Heels Füße huschte. Schade, dass sie sie nicht in den Zeh biss.
Der grelle Schrei der darauf folgte, ließ ein Piepen in meinen Ohren zurück. Tinnitus, na super. Jessica sprang auf, im selben Moment wie Edward und dann machte sie einen Satz und hängte sich an seinen Hals. Er war absolut verwirrt und umfing sie mit einem Arm, bevor sie auf den Boden fiel, als wäre sie nichts für ihn und machte zwei Schritte zurück zu seinem Schreibtisch, wo er einen Knopf an seinem Telefon drückte und irgendetwas reinsprach. Jessica kreischte ihm dabei die ganze Zeit wild ins Ohr. Ihre Papiere hatte sie einfach so von sich geschmissen, so dass diese sich nun munter im Büro verteilten. Rose und ich spielten mit und ich schrie „Isch habe Mäuseallergie!“ und somit stürmte ich aus dem Zimmer, während Rose kleine Nervenaufreibende Quiecker von sich gab und sich auf den nächsten Sessel „rettete“.
Während ich durch den Flur rannte wusste ich, das es schnell gehen musste, damit ich nicht ertappt wurde, aber ich schaffte es unerkannt in den privaten Teil, den ich sofort an der Farbveränderung, von warm zu düster und kühl, erkannte. Kein Schwein war hier, als ich lautlos in das erstbeste Zimmer schlüpfte und mich in einer Art Büro wiederfand… aber hier… hingen ganz andere Fotos an der Wand und als ich diese sah musste ich schockiert keuchen. Nein! Kein Edward im Ganzkörperstretchanzug! Oder mit Windeln und er hatte auch keine perverse SM – Neigung! (Schade. AN der lieben Beta ;)
CUT!
Doreen: Na danke … da verspricht sie uns heiße Nächte in Athen und dann bekommen wir ein laues Lüftchen mit Jake? Ich bitte dich …. Ich geh mir jetzt meine Gedanken wieder reinwaschen *grummel* und hoffe auf ein baldiges Wiedersehn mit Stromstoß-Eddi Bethy: JAJAJAJAJA, genau sowas durfte ich mir von Doreen das GANZE Kapitel über anhören, ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie penetrant genervt sie war aber HEY bleibt mal alle auf dem Teppich, dass mit Jake ist nur so Nebenher. Edward ist der Meister über ihre Gedanken und ihren Körper, ob sie will oder nicht ;))))
Ich hab jetzt eigentlich gar nicht mehr zu sagen, außer: Wie fandet ihrs? Die Rattenaktion? Den Mikrofonpuschalangriff? Aber vor allem den Kribbelarsch?
Bis nächste Woche!
Knutsch!
Bethy
Was war das nur für ein Scheiß? Ich schlüpfte in das Büro und schloss langsam die Tür hinter mir. Dieses Büro war viel größer als das andere, in einer Ecke stand ein riesengroßer Schreibtisch mit einem gemütlich wirkenden Chefsessel, weitere Bücher reihten sich an der kompletten Wand hinter diesem entlang und ich fragte mich, wann er Zeit hatte, das alles zu lesen. Ein Leben allein reichte sicherlich nicht aus. Auf seinem Schreibtisch herrschte Chaos. Notenblätter hier, beschriebenes Papier dort, Bücher dazwischen. Der Mann war innerlich ein Chaot und das schockte mich, denn so hätte ich Mister Perfekt niemals eingeschätzt. Aber es zeigte mir wieder mal, wie gut er seine Rolle als Edward Cullen, dem Perfekten, spielte. An der verglasten Front war eine gemütliche Sitzecke und an der anderen Seite des Büros ein wunderbar glänzendes Piano. Ich wollte hingehen und mit den Fingern darüberstreichen, aber erst musste ich mir die Fotos anschauen die darüber hingen- denn die waren… aufwühlend.
Auf einem war eine Frauenlippe, sie war schön und voll. Über sie strich gerade ein männlicher Zeigefinger und verteilte Blut darauf. Alles war schwarz weiß, nur das Blut war leuchtend rot. Ich erschauerte. Daneben war ein Foto von einer weiblichen Brust und der zarte, steife Nippel war zwischen blitzend weißen Zähnen gefangen. Ich fühlte die Berührung an mir. Doch das war es nicht was mich so irritierte. Das weitere Foto zeigte ein Dekolleté… mit einem Zeigefinger der daran herabstrich. Fuck… Mein Magen zog sich zusammen. Ich schaute weiter, dass nächste Foto zeigte den Bauch von scheinbar dergleichen Frau, sie hatte Gänsehaut und da waren wieder diese langen schönen Finger. Sie hielten ihre Hüfte fest, bohrten sich in ihr Fleisch… es waren seine Finger und ich war mir sicher der Rest gehörte auch ihm. Ich wusste nicht wieso, aber diese Fotos erschütterten mich in ihrer Intensität, genauso wie sie mich erregten. Aber das war nicht das schlimmste. Die heftigsten Fotos waren die von schwarzen, intensiven Augen, von einem männlichen Schatten der in rotes, mystisches Licht gehüllt war… oder von einem weiblichen Körper den helles, weißes Licht umwaberte wie Nebel. Aber wegen diesen verrückten Bildern war ich nicht hier. Ich war hier um Beweise zu sammeln. Also riss ich mich von den weiteren, ungefähr zwanzig Fotos los, welche die komplette Wand säumten und ging zum Schreibtisch.
Ich beugte mich über ein Blatt auf dem ich eine schön geschwungene Handschrift erkennen konnte und berührte es aber nicht, denn ich wollte nichts verändern. Lieber Edward, geheiligt werde deine Handschrift, deine hübschen Finger lassen mich kommen, dein Wille möge geschehen… Schoss mir in den Kopf.
„Heute war ein verwirrender Tag. Ich konnte dem Drang kaum widerstehen…“, stand da ohne eine Einführung oder sonst etwas. Das Datum zeigte den Samstag an dem wir uns getroffen hatten und meine Augen wurden groß. Ich hörte ein Räuspern vor der Tür und meine Hand war nach vorne geschossen, noch bevor ich es realisiert hatte. Ich nahm das Blatt, stopfte es in meine Umhängetasche und ging dann in Deckung, in dem ich mich hinter den braunen schweren Vorhang und die Nische zwischen Bücherregal und Wand stopfte. Leider konnte ich in diesem winzigen Spalt, indem nicht mal die gelenkige Rose Platz gehabt hätte, nicht atmen und meine Brüste wurden so extrem eingeengt das ich bestimmt eine Körbchengröße einbüße … Mist. Ich späte an dem Stoff vorbei als ich hörte wie sich die Tür öffnete und wollte anfangen zu schreien, denn niemand geringeres als Mister Arschselbstbewußt betrat den Raum mit einem selbstgefälligen Grinsen auf den Lippen. Blödes Karma, so langsam glaube ich wirklich „Murphy „ hat etwas gegen mich persönlich. Ich hielt den Atem an. Er merkte nicht, dass ich da war und strich sich durch die Haare als er die Tür hinter sich schloss. Dieser Anzug, den er trug, stand ihm einfach nur vorzüglich und ich starrte seinen Hintern an, als ich plötzlich hörte, wie er den Schlüssel im Schloss umdrehte. Oh Kacke… jetzt war ich hier gefangen. ER grinste immer noch in sich hinein und schlenderte zu seinem Piano. Seine langen, bleichen Finger strichen über den glatten Lack als er es umrundete und ich war neidisch auf das Ding… gleichzeitig fing wieder an mein Hals zu prickeln, als würde er über meine Haut streichen.
Was zum Teufel? Er setzte sich auf seine Bank und ließ die Finger liebevoll über die Tasten gleiten, den Kopf leicht schief gelegt, mit einem grübelndem Gesichtsausdruck, der zum niederknien war und leicht schmollenden, traumhaft vollen Lippen. Und wieder fühlte es sich an als würde er mich berühren… aber nicht am Hals, vielmehr spürte ich seine Finger an mir herunter tippeln. Die Haut, die er dabei scheinbar berührte brannte wie Feuer. Ich musste ein Keuchen unterdrücken, als sich seine zweite Hand dazu gesellte und er in die Tasten schlug, so dass der Raum von lauten, fast schon disharmonischen Klängen erfüllt wurde. Mein Körper reagierte heftig auf die weiteren Bewegungen seiner Hände, als aus dem scheinbar chaotischen durcheinander der Noten eine liebevolle, fast schon verträumte Melodie entstand.
Mir wurde warm zwischen den Beinen und meine Nippel stellten sich auf, als würden sie sich seinen Berührungen entgegenstrecken. Das war aber erst der Anfang, denn diese talentierten langen Finger fingen nun an, eine immer komplexere Melodie zu spielen. Wie von Zauberhand fühlte ich jede Bewegung als würde er nicht das Piano sondern mit meinen Körper spielen. Je nach Intensität der Musik fühlte es sich auch auf mir anders an. Es war, als wäre ich mit den Klängen verbunden. Waren sie sanft und langsam, so waren die Berührungen zärtlich und leicht und ich konnte normal amten. Doch war die Musik mitreißend und schnell, so wurde ich von Empfindungen nur so überrollt und mein Atem kam immer heftiger.
Mein Unterbauch fing an sich zu verkrampfen und mit Schrecken merkte ich, dass, je länger er spielte, ich einem Orgasmus immer näher kam. Das durfte jetzt nicht wahr sein! Ich musste den Kopf nach hinten werfen und die Augen schließen, meine Hände presste ich auf meinen Mund um mich vom Stöhnen abzuhalten, denn sein Spiel wurde immer lauter und mitreißender. Meine Hüften ruckelten zu der Musik denn sie war schon lange an meinem Körper nach unten gewandert, direkt zwischen meine Beine, wo alles anschwoll und brennend heiß wurde. Scheiße, so etwas hatte ich noch nie erlebt. Ich wusste, wenn das große Finale kommen würde, wäre es bei mir genauso und das lediglich von seinem Klavierspiel…
Mit Sicherheit würde ich, nicht still bleiben können wenn ich kam, aber die Lust in mir war so groß und berauschend, dass ich Erlösung wollte. Mit jeder Faser. Die Ekstase, welche er in mir auslöste, war allumfassend. Sie beflügelte meinen Geist und meinen Körper. Das Gefühl war unbeschreiblich, doch plötzlich hörte ich nur einen ekelhaften Misston, dort wo eine einfallsreiche, wunderschöne Melodie gewesen war und ALLES was sich aufgebaut hatte, fiel mit einem Mal in mir zusammen und ließ mich keuchend, schwitzend UND nicht erlöst zurück. Beim Mann würde man das jetzt Koitus Interrupts nennen, aber wie hieß das bei Frauen: Verarscht?
Er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare und atmete durch, ließ dabei seinen Kopf nach hinten hängen und sog tief die Luft in seine Lungen, seine Nasenflügel blähten sich leicht. Ein leises, kleines Lächeln glitt über sein unsagbar schönes Gesicht. Dann schwang er sein langes Bein über die Bank, so dass er rittlings auf ihr saß. Die Hände stützte er vor sich ab. Ich gab keinen Mucks von mir und zuckte zusammen, als er langsam den Kopf hob und mich durch den dünnen Vorhang hindurch direkt ansah.
„Hat es dir gefallen, Isabella?“ Seine Stimme war düster, leise und die pure Betörung. Sie rauschte direkt meinen Rücken herab und zielsicher in meinen gereizten Intimbereich. Ich keuchte, als er diese Worte hauchte und mir wurde klar, dass er das hier allein für mich getan hatte und er schon die ganze Zeit wusste, dass ich hier im Büro war.
„Scheiße nein!“, fluchte ich und überlegte zu flüchten, doch mit einem Mal fühlte ich einen Zug in meinen Beinen… und dann marschierte ich drauf los, obwohl mein Gehirn gar nicht den Befehl dazu gegeben hatte.
„Nein, nein kein Weglaufen mehr…“
„SCHEISSE!“, rief ich aus als ich merkte wie ich leicht wankend mein Versteck verließ und auf ihn zuging. Er schaute mich von unten herauf düster an. Diese Augen… sie waren kohlrabenschwarz. Seine Händelagen immer noch vor ihm auf der, mit Leder bespannten Holzbank und nicht winzig kleines Grinsen lag auf seinen sinnlichen Lippen. Kein einziger Muskel in seinem verfickt schönem Gesicht regte sich und doch zwang er mich unsichtbar dazu, zu ihm zu kommen. Als ich auf ihn zuging und keuchend auf ihn herabblickte, fesselte mich sein düsterer dunkler Blick und schien mich wieder in ungeahnte Tiefen zu ziehen, es fühlte sich an, als würde ich mit einer Achterbahn herabstürzen, so wie in Final Destination. Oh nein, nein, nein, nein, das durfte nicht sein! Nicht schon wieder! Fast bei ihm, stieß ich mit dem Oberschenkel gegen die Bank und ein stechender Schmerz durchzuckte mein Bein. Das würde einen blauen Fleck geben! Irgendwie schien der Schmerz seinen Bann zu durchbrechen und mein Wille kam mit voller Wucht zurück, bereit wieder die Kontrolle über meinen Körper zu übernehmen.
Edward Cullen war nicht darauf vorbereitet und seine Augen weiteten sich vor Schock als meine Hand auf sein Gesicht zuflog. Im letzten Moment hielt er mich aber davon ab, ihm mit Schmackes eine zu scheuern. Seine Augen fingen an zu glühen, die Finger, die mein Hangeldenk umklammerten, sandten warme Schauer durch meinen Körper, aber der Schmerz von dem Stoß war noch da und ich konzentrierte mich auf diesen als ich merkte, das mein Geist und mein Wille wieder in Gefahr waren, zu Butter geschmolzen zu werden.
„Du wirst mich nie wieder manipulieren und es ist mir Furzegal was du sagst. Wenn ich weglaufen will, dann werde ich das tun!“, zischte ich ihm zu und entriss ihm meine Hand. Sein Mund ging erst empört auf, dann presste er ihn zu einem dünnen Strich zusammen. Dieser Blick, welchen er mir unter zusammengezogenen Augenbrauen zuwarf, kam fast schon an ein Schmollen heran. Ich musste einfach lachen, weil ich endlich mal die Oberhand über ihn hatte und er es nicht erwartete. Es fühlte sich gut an, diesen mächtigen Arsch zu verarschen und ich zwinkerte ihm zu, während ich auf die Tür zuging. „Nehmen sie es nicht persönlich Mister Cullen…“ singsangte ich und musste kichern als er ironisch eine Augenbraue hochzog. „Ich habe nichts gegen ihr Aussehen, aber ihr Charakter ist einfach nur SCHEISSE!“ Und mit diesen kindischen aber befreienden Worten schlüpfte ich durch die Tür, bevor irgendwas wieder anfangen konnte zu kribbeln oder er zu Ende führte was er beim Klavierspiel angefangen hatte. Ja ich weiß, ich lief wie ein Feigling davon aber der Kerl machte mir eine Scheiß Angst mit dem, was er tat. Das war´s. Mir Scheißegal was er war und wieso er es war. Ich wollte, konnte und durfte mit ihm einfach nichts mehr zu tun haben! Nicht, wenn ich nicht bei dem Versuch ihn zu stürzen, untergehen wollte! Er war zu mächtig für mich. Eindeutig ein paar Nummern zu groß!
Diese Annahme wurde mir bestätigt als ich daheim ankam und mich über sein Handgeschriebenes hermachen wollte. Nach dem zwanzigsten Mal, nachdem ich meine Tasche durchwühlt hatte und der Inhalt schließlich ausgebreitet auf meinem Bett lag war es amtlich. Der Zettel war weg! Also war dieser Ausflug absolut umsonst gewesen…
Ein paar Tage später schaute ich trübe aus dem Bus auf die verregneten Straßen auf denen wir entlang fuhren. Sie waren voll von bunten Regenschirmen, gehetzten Menschen und hupenden Autos. “I´m sitting here in the boring room, it´s just another rainy Sunday afternoon…”, auch wenn es nicht Sonntag war. Egal... Der normale Stadtwahnsinn lief vor der Scheibe ab. All die Leute marschierten einfach so durch ihr Leben, trafen mit so vielen Menschen zusammen aber sahen sie nicht mal richtig. Ich schon. Genau, schaute ich sie mir an. Ihre gehetzten Gesichter. Eine Frau die ihr Kind von einem Süßigkeiten Geschäft weiterzog, ein Mann der gerade eine Zeitung kaufte, ein Teenager der seinen Hund an eine Laterne pinkeln ließ und zwei junge Mädels die gackernd über den Zebrastreifen liefen. Dazu einen Penner, der sich gegenüber der neuen Plakatwerbung für Victoria Secrets genüsslich einen runterholte….. (Sorry aber den konnte ich mir nicht verkneifen ;-) LG ZsaVi)
Ich war auf dem Weg zu einem der größten Aufträge der letzten paar Monate. Ich durfte den Chef der Psychiatrischen Anstalt welche außerhalb der Stadt lag interviewen. Das war ausnahmsweise mal etwas, was mich interessierte. Ich verdrängte den Gedanken daran, dass ich diesen Fall lediglich bekommen hatte, weil ich letzte Woche nur noch einen Ausschnitt angezogen hatte, der nichts der Phantasie überließ und ich meine Katschongas Mike ständig irgendwie ins Gesicht drückte. Tja, eigentlich sollte ich Rose für den Tipp und die Blusen und Push Ups danken, die so etwas möglich machten, aber ich hatte es bis jetzt noch nicht getan, weil ich mich einfach nur billig fühlte. Ich war noch nie jemand gewesen der sich nur auf sein gutes Aussehen verließ. Talent und Können, das war etwas, was für mich zählte, wo ich stolz darauf sein wollte und nicht darauf, dass ich gut darin war mich anzuziehen wie eine Nutte. Das konnte nun wirklich jeder… und ich jetzt eben auch.
Die dreckigen Hochhäuser der Stadt wurden immer kleiner und verwandelten sich langsam zu den kleinen, gepflegten Häuschen der Vorstadt. Der graue Regen hüllte alles in einen düsteren Schleier und ich war froh darüber, dass ich meinen kleinen Regenschirm dabei hatte, auch wenn der Bus direkt vor der Anstalt hielt, weil gleich daneben der Busbahnhof war. Wir fuhren immer weiter aus der Stadt hinaus und der Bus leerte sich zusehends. Hier, in den Randbezirken, war ich schon seit Jahren nicht mehr gewesen und deswegen runzelte ich auch die Stirn als ich das Schild sah. „Cullen Buildings“ Es stand am Rand eines Abhangs, der zu etwas herabführte, was wie der Grund eines riesengroßen Kraters von fünfzehn Durchmessern aussah.
Dort unten baute er sie. Seine Monstrosität, von der die Medien schon seit Monaten sprachen. Dort erschuf er ein zehnstöckiges Hochhaus neben dem anderem. Der gesamte Krater war von einem Sicherheitszaun umfasst der oben mit Maschendraht geschmückt war und das auch noch doppelt. Niemand würde diese, ja man konnte es schon fast Festung nennen, unbemerkt verlassen oder in sie eindringen können. Ich fragte mich, wen er in diesem Gefängnis beherbergen wollte. Dort hatten tausende von Menschen Platz. Das Gebiet war wirklich riesengroß und ich konnte alles von hier oben überblicken. Die Bauarbeiter die herumliefen, die Kräne und die Bagger, das hektische Getue. Wofür tat er das? Vielleicht damit sein Riesenmeerschwein einen eigenen Wohnraum zu Verfügung hatte? Oh man, nicht mal so etwas dämliches von meiner Inneren Stimme ausgesprochen, konnte mich zum Grinsen bringen. Denn ein unangenehmes Gefühl braute sich in meiner Magengegend zusammen je länger ich dabei zu sah, wie der prasselnde Regen auf das Baustellengebiet herabfiel daher schaute ich lieber weg und lauschte der weiblichen sonoren Computerstimme, welche die Endstation ankündigte.
Mein Regenschirm war natürlich kaputt und ließ sich nicht aufspannen, so dass ich aussah wie ein begossener Pudel, als ich an der Tür der Anstalt klingelte. Sie war einfach nur weiß, von einem liebevoll angerichteten Garten umgeben und ein weißer Lattenzaun vervollständigte das friedliche Bild. Es sah aus wie Omas Haus, aber es war laut dem Schild eine psychiatrische Anstalt. Ich fragte mich, wieso sie gar keine Sicherheitsvorkehrungen hatten.
Ein kleiner untersetzter Mann mit dem typischen weißen Krankenhausoutfit öffnete die Tür und stank nach Knoblauch. Er begrüßte mich freundlich und hatte einen angenehmen Händedruck. Seinen Bewegungen nach zu urteilen war er schwul, denn sie waren ausschweifend und tänzerisch, als er mich durch den unteren Teil des dreistöckigen Hauses führte. Hier fühlte man schon das typische Anstaltsklima, es gab keine Dekoration oder ähnliche Dinge, die einem ein Gefühl von Behaglichkeit spenden würde. Von außen sah es ganz anders aus, als von innen. Es war alles sehr geradlinig und spartanisch eingerichtet, zudem dominierte die Farbe Grau. Am Ende des langen Flurs, lag ein Büro in das ich mich setzten durfte. Dr. Hale, einer der beiden Brüder, die hier das Sagen hatten, würde gleich kommen.
Da ich zu Beginn allein in dem Büro war, hatte ich genügend Zeit mich in aller Ruhe umzusehen, bevor ich mich setzte. Auch hier gab es ein Bücherregal, einen penibel aufgeräumter Schreibtisch, eine grüne Couch in einer Ecke und viele, viele Fotos an einer Wand. Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen diese anzusehen und schon auf dem ersten war der schöne gruslige Bastard drauf, der einem blonden Mann mit langen blonden Haaren und Pferdeschwanz die Hand schüttelte. Dieser hatte einen weißen Kittel inklusive Schildchen an, das ihn als Dr. Hale auswies. Er sah jung und gepflegt aus, aber auch wenn er lächelte waren seine Augen eiskalt. Mister arschiger Arsch lächelte sein patentiertes Politikerlächeln. Zurückhaltend aber voller Selbstbewusstsein und Charme. Seine Augen schienen mich über das Foto hinweg anzufunkeln und mein Hals fing wieder an zu kribbeln. Scheiße! Das passierte mir die letzten Tage ständig und ich rieb die Stelle an meinem Hals, die er vor einiger Zeit berührt hatte, gleichzeitig ging ich einen Schritt von dem Foto zurück, als könnte ich somit Abstand zwischen das Kribbeln und mich bringen. Es war fast, als würde mir sein Lachen als Hauch über den Nacken streicheln, dann verebbte das Kribbeln mit einem Mal und die Tür ging auf.
Dort stand Dr. Hale mit einem professionellen Lächeln und einem prüfenden Blick, den er über mich und meinen zweiteiligen dunkelblauen Hosenanzug wandern ließ. Ich hatte hohe Stiefel an und die Tittenrausschau Bluse. Meine Haare fielen in offenen Wellen über meinen Rücken und über eine Schulter. Er lächelte breiter als er mit der Begutachtung meines Körpers fertig war und gab mir die Hand um sie mit angenehmen Druck zu ergreifen. Ich setzte mich noch bevor er es mir anbieten konnte und lehnte den Kaffee ab. Stattdessen kramte ich in meiner viel zu großen Tasche nach meinem Notizblöckchen. Deo, Tampons, Parfum, ein Türschlossenteiser, ein Türschlossenteiser? Oh, man, ich hatte noch nicht mal ein Auto… mein kleines Jagdmesser, ein kleines gelbes Quitscheentchen, mein Handy, Kaugummis… das alles fand ich vor, aber nicht das Blöckchen. Ich sollte mir eindeutig eine kleinere Tasche besorgen. Dr. Hale hielt mir schließlich einen seiner kleinen Blöcke hin aber da hatte ich meinen schon gefunden und konnte ein wenig von meiner abstürzenden Würde retten.
Ich fragte ihn wie lange es diese Anstalt gab, wie viele Bewohner hier lebten, was die schlimmsten Fälle jemals gewesen waren, was ihre Prinzipien waren. Nach den Behandlungsmethoden, wie zum Beispiel Arbeitstherapie und dergleichen und so weiter und so fort. Dr. Hale, der ältere Bruder von dem anderen Hale auf dem Foto war, wie ich erfuhr, freundlich und professionell. Seine ruhige, warme Stimme lullte mich ein, aber seine blauen Augen waren genauso eisig kalt wie seine Hände. Er erzählte freizügig, lachte manchmal leise wenn ich meine typischen Kommentare abgab, die ich mir nicht verkneifen konnte und hörte sich weise an. So als wäre er ein alter Opa und nicht ein junger Mann von gerade mal dreißig Jahren. Erst am Ende des Gesprächs fiel mir auf, das er mich anmachte und ich fiel fast aus allen Wolken. Was war das nur in letzter Zeit, dass die gesamte Männerwelt sich anscheinend dazu verschworen hatte, mich aus dem Konzept zu bringen in dem sie ein Wettbuhlen veranstalteten? Ich lehnte seine Avancen ab und auch sein Angebot noch einen Kaffee mit ihm zu trinken. Am Ende des Gesprächs fing eine rote Leuchte über der Tür an zu blinken und er entschuldigte sich.
Während er aus dem Zimmer stürmte wie ein geölter Blitz und einen Geruch von Pfefferminze und After Shave hinterließ, packte ich zufrieden meinen Notizblock wieder ein. Das waren gute Informationen, der Artikel würde grandios werden und ich war auch um einiges schlauer. Der Sessel auf dem ich vor seinem Schreibtisch saß war relativ hart und ich rutschte auf ihm herum, während ich auf den leitenden Arzt wartete. Eine Uhr auf seinem Schreibtisch tickte leise und zeigte mir, das ich jetzt schon eine dreiviertel Stunde hier war. Ich runzelte die Stirn, denn so lange war es mir gar nicht vorgekommen. Weil mir nach einiger Zeit langweilig wurde kramte ich nach meinem Handy und schrieb Jake. Ich hatte mich seit dem äh… Vorfall nicht bei ihm gemeldet und er bei mir auch nicht. Das musste sich ändern. Ich würde nicht zulassen, dass die verdammten Hormone mir meinen besten Freund stahlen. Böse Hormone… Aus…. Sitz… macht Platz, sucht euch ein anders Anschmachtobjekt!
„Hey Jake. Alles fit im Schritt…“ ich löschte die beiden letzten Worte und schickte es knallrot ab. Es nervte mich, dass ich jetzt auf jedes Wörtchen achten musste was ich zu ihm sagte, aber ich war daran mindestens genauso sehr Schuld wie er. Obwohl nein, ich könnte auch einfach denken er hatte mich mit männlichen Reizen verführt und ich konnte nicht anders als ihm zu unterlegen.
Meine heuchlerischen Gedanken wurden unterbrochen als hinter mir die Tür aufging. Ich drehte mich um, in der Erwartung, dass Doktor Hale fertig war und war verwundert als eine kleine Frau, mit nichts weiter am Leib als einem Krankenhaushemdchen vor mir auf die Knie stürzte und meine Hand packte. Ihre großen Augen die förmlich aus ihrem kleinen Gesicht quollen wanderten irre über mein Gesicht, sie sah mich an als wäre ich ihre Erlösung und ich konnte fühlen wie ihre sanften Hände zitterten, die mich hielten. Die langen bis zu den Hüften wallenden schwarzen Haare standen in alle Richtungen ab, sie sah aus als wäre sie gerade erst aus dem Bett gefallen und als sie anfing zu reden war es als hörte ich Glocken klingen.
„Lass dich nicht auf ihn ein. Er will dich nur benutzen. Bitte, vertrau ihm nicht. Vertrau ihm nicht!“ Tränen traten in ihre Augen und bei den letzten Worten senkte sie ihren Kopf über unsere Hände und redete gequält gegen meinen Handrücken. Ich schaute entsetzt auf sie herab, auf ihre kleine zitternde Form und ein innerer Impuls brachte mich dazu, die andere Hand zu heben und durch ihre kurzen zerzausten Haare zu streichen.
„Wem?“, flüsterte ich. Mein Herz schlug schnell in meinem Körper, zu schnell und zu laut.
„Ich bin so froh, dass du da bist… aber du musst…. Aufpassen… du schwebst in Gefahr… Sie sind überall! Überall!“, wimmerte sie immer wieder und fing an von vorne und nach hinten zu wippen. Kleine Schluchzer durchkreuzten ihre Worte und ich fühlte wie ihre Tränen über meine Haut rannen.
„Shhh…“, hauchte ich und sah mich im Büro um. Auf dem Tisch stand eine Box mit Tüchern und ich beugte mich vor um ihr eins herauszuziehen.
„NEIN, hör mir zu!“ sie bemerkte meine Bewegung und ihr gehetzter Blick schoss wieder nach oben. Ich erstarrte als sie mein Gesicht mit beiden Händen packte und es fast schon schmerzhaft fest hielt. Sie war wirklich eine natürliche Schönheit, dachte ich, als sie mir direkt in die Augen sah und flüsterte.
„Die Welt wird ein dunkler böser Ort werden.“ Ich erschauerte, denn ihre liebliche Stimme hatte jeden Glanz in sich verloren. Sie klang tonlos und verloren, so als würde sie eine Erzählerin sein, die geistesabwesend Bilder in Worte fasste. „Die Kinder werden schreien und die Eltern werden sterben. Soldaten werden kämpfen. Aber das wird ein Krieg, den die Menschheit nicht gewinnen kann. Wir werden die Tiere. Sie werden unsere Herren und du bist die Einzige, die sie aufhalten kann.“ Oh scheiße, was hatte die für Medikamente bekommen? Das Grauen in ihren Augen ließ mich erschüttert zurückweichen, aber ihre Finger gruben sich in meine Schläfen und sie redete eindringlicher lauter. „DU wirst sie aufhalten. Wirst dich erheben aus dem Schmutz der Sklaverei und wirst sie eines Besseren belehren. Wir. Sind. Nicht. Hilflos.“ Tränen rannen über ihr Gesicht und ich konnte sehen, dass es heute nicht das erste Mal war das sie weinte. Ich wusste nicht wieso aber ich keuchte und wollte aus einem inneren Drang heraus schreiend davonlaufen. Ich konnte es fast sehen diese Bilder, die sie quälten und ich packte ihre Hände, doch sie sprach einfach weiter, murmelte irgendwas von „Rette uns“. Immer und immer wieder.
„Bitte lass mich los!“, japste ich verzweifelt. Mir wurde ganz schwindlig, doch sie griff fester zu, so dass ich vor Schmerzen aufschrie und versuchte sie von mir zu reißen, diese kleine Person hatte enorme Kräfte und ich schaffte es nicht. Sie zitterte immer mehr und murmelte immer laut, immer eindringlicher. Sie versetzte mich regelrecht in Panik. „LASS LOS!“ schrie ich aus vollem Halse, da wurde die Tür aufgerissen und zwei Pfleger stürmten in den Raum. Plötzlich fing sie an zu kreischen, wie eine wütende Furie und hechtete hinter den Schreibtisch. Die Pfleger wollten sie packen aber die Verrückte war flink und trat mit aller Kraft nach ihnen. Sie kämpfte wie eine kleine Löwin und ich fragte mich, woher das Grauen in ihren Augen kam, als sie die Pfleger anblickte, die versuchten beruhigend auf sie einzureden um sie irgendwie zu ergreifen. Einer schaffte es schließlich und packte von hinten beide ihre Arme. Professionell verschränkte er sie vor ihrer Brust und hielt sie an seinen Vorderkörper gepresst, so dass sie weder sich selbst noch einen anderen verletzen konnte. Doch sie zappelte immer noch, schrie, dass sie sie endlich in Ruhe lassen sollten. Mein Kopf fing an weh zu tun. Sie kämpfte so sehr, das der Pfleger fast den Halt verlor und ich mich fragte, nicht zum ersten Mal während dieses Kampfes, der doch so ungerecht schien, wie sie das nur schaffte, bis mir auffiel das sie wirklich TODESANGST hatte und diese ihr enorme Kräfte verlieh…
„Lasst sie los!“ eine autoritäre aber leise Stimme erklang voll und dunkel durch den Raum und ich konnte ungläubig beobachten wie die dunkelhaarige Schönheit sofort alle Gliedmaßen entspannte und sich leise schluchzend ergeben in den Armen des Pflegers hängen ließ. Auch ich fühlte wie eine Welle der Ruhe mich überschwemmte, wie warmes Meerwasser. Ich wusste nicht wann ich mich erhoben hatte, aber ich stand auf den Beinen, als ein Mann an mir vorbeiglitt. Mit aufgerissenen Augen sah ich dabei zu wie sie ihn ansah, als er sich ihr näherte. Die Angst verschwand aus ihren Augen und zurück blieb die pure, blanke Verzweiflung gemischt mit etwas, was mich an ein flehendes Kind erinnerte. Ihr feines Gesicht war von den Tränen nass und sie ließ die Schultern hängen sobald der Pfleger sie komplett losgelassen hatte und der Mann vor ihr stand. Er war um einiges größer als sie, langgezogen und hatte mittellange, strohblonde Haare, die er mit einem winzig kleinen Zöpfchen zusammenhielt. Das musste der Bruder von Doktor Hale sein, der Jüngere.
Er flüsterte ihr etwas zu, ein sanftes Raunen das mir sofort die Wirbelsäule herablief und sie ergeben die Augen schließen ließ, als er ihre Tränen fast schon zärtlich fortstrich. Die Berührung erschütterte mich tief in meinem Inneren, denn damit hatte ich nicht gerechnet. Das passte nicht zu einem Arzt und einer Patientin, es war viel zu intim. Sie erschauerte unter seine Berührung und ich fühlte mich mit einem Mal unwohl hier in diesem Raum, mit den beiden. Ich konnte nicht sehen wie er sie ansah oder hören was er zu ihr sagte, aber ich konnte ihren Blick deuten, als sie die Augen wieder öffnete und in sein Gesicht sah. Sie liebte ihn- über alles und für immer.
Tränen bildeten sich in meinen Augen, als sie sich leise aufschluchzend an seine Brust schmiss und ich sah, wie er die Arme um ihre kleine Form legte und die Wange auf ihren Kopf lehnte. Er wiegte sie leise und murmelte auf sie ein. Ich konnte kein Wort verstehen aber ich konnte an der Art sehen, wie er sie an sich gedrückt hielt, so als würde er versuchen sie vor sich selbst oder einem schlimmeren Übel zu retten, dass auch er mehr für sie empfand, als es ein Arzt oder Pfleger es für seine Patientin tun sollte. Die beiden Pfleger waren schon lange verschwunden und wir waren allein. Nur die Uhr, der prasselnde Regen und sein leises Murmeln bildeten ein fast schon einschläferndes Hintergrundgeräusch. Irgendwann, es kam mir vor wie Stunden, in denen ich versuchte nicht mal zu atmen, drehte er sich mit ihr in den Armen zu mir um und ich war nicht verwundert davon, dass mich ein wunderschönes, ebenes, männliches Gesicht ansah. Er schien mich abzuschätzen, dann lächelte er leicht und seine Algengrünen Augen fingen an zu funkeln, so als hätte ich gerade einen Insiderwitz gemacht.
„Hallo Isabella.“, hauchte er absolut unschuldig, doch es klang wie eine Drohung und erinnerte mich an Edward Cullen. Mit einem Mal wollte ich laufen. Schnell und weit.
„Hi.“, wisperte ich und winkte ihm mit einer Hand zu. Die Unbekannte linste mich aus ihrem sicheren Versteck in seinen Armen schüchtern an und ich entschied mich dazu, dass ich jetzt schleunigst abhauen sollte, bevor ich auch hier landete und rumschreien musste, das ich hier nicht hingehörte und das ich nicht krank war, was zwar eine Lüge war, denn jeder Mensch ist irgendwie krank, aber ich konnte mein gesundes Gesicht gut präsentieren und meine irre Seite vertuschen. Das sollte auch so bleiben!
„Also, schön sie kennen gelernt zu haben und so. Ich weiß wo es rausgeht! Machen sie sich keine Mühe. Ich komm schon klar!“ Ich will hier raus! JETZT! SOFORT! Gott bitte, lass mich hier rauskommen!
Er grinste mich nur wissend an, als wüsste er, was in meinem Kopf vorgeht, bewegte sich aber keinen Millimeter als ich zur Tür hechtete und diese mit zugeschnürter Kehle öffnete. Im Flur zwang ich mich dazu langsam zu laufen. Es sollte nicht aussehen als wäre ich auf der Flucht, sonst dachten sie noch, ich wäre einer der Insassinnen und würden mich wirklich in die netten weißen Westen packen.
Als ich den klaren, reinen Regen auf meinem Gesicht spürte war ich so erleichtert wie noch niemals zuvor in meinem Leben. Tief ausatmend streckte ich mein Gesicht in die nasse Erfrischung und sog den Geruch nach feuchter Erde ein. Als ich mich umdrehte und zur Bushaltestellte ging, schaute ich noch einmal zurück und sah wie die kleine schwarzhaarige Person verloren am Fenster stand und mir hinterherstarrte. Ich bekam Schuldgefühle, auch wenn ich nichts für sie tun konnte und winkte ihr. Sie lächelte schwach, ergeben, so als würde sie einen Kampf kämpfen, der schon längst verloren war und winkte zurück, dann wurde sie am Oberarm gepackt, vom Fenster weggezogen und der Vorhang ging zu.
In mir war alles dumpf und leer.
Auf der Rückfahrt schaute ich die Kraterstadt an, die gebaut wurde und hörte immer und immer wieder die Worte der Verrückten mit der tonlosen Stimme:
„Die Kinder werden schreien und die Eltern werden sterben. Soldaten werden kämpfen. Aber das wird ein Krieg den die Menschheit nicht gewinnen kann. Wir werden die Tiere. Sie werden unsere Herren.“
CUT!
Doreen: Woah….. scheiße (sorry) ich sollte solche Kap´s nicht mehr abends lesen, wenn ich ganz allein bin. Das ist ja fast schon gruselig. LENKT mich aber nicht davon ab, das StromstoßEddi wieder am Werk war und ich nur schnurren kann. Hach ich will auch mal durch bloße Gedankenkraft an den Rande eines Höhepunktes gebracht werde….. Wobei DONBOTH; warum hörst du schon wieder an der schönsten Stelle auf????????? Wenn du willst, dass ich mal an Dehydrierung sterbe, dann mach nur so weiter…. Aber wer kämpft sich dann durch deine Kaps????? „grummelstrampel“ „undtrotzdemverängstigtnachhintenschau“ aaaaa Mami….
Bethy kommt daher: Schnuller in den Mund stopf, damit du endlich ruhig bist, an die Brust drück und Haare streichel. Über Doreens Kopf unauffällig die Augenroll. Meine Güte, so schlimm ist das nun auch nicht! Dann hast du ab jetzt eben die Auflage immer zwei Liter Flüssigkeit zu dir zu nehmen wenn du meine Kapitel betast. Aber ich fand die Idee nun mal cool. Ich glaube keine Bella hatte von Edwards Pianospiel fast einen Orgasmus und ein ganzer darf es doch erst werden, wenn er sie RICHTIG berührt. DonBoth Regel Nummer eins: Nur ein Orgasmus, wenn direkt von Edward ausgeführt *Zwinker*
Wer ist wohl die Hellseherin? Wer ist wohl ihr Arzt? Einmal dürft ihr raten… Gott, ich mag die beiden TOTAL! Sie sind auch so ein tragisches Liebespaar in der Geschichte… Wie findet ihr sie? Langsam aber sicher gewinnt das ganze hier an Schwung und zeigt euch die Richtung. Für Spekulationen bin ich wie immer offen!
Knutsch!
Bethy
Jake hatte die gesamte Woche nicht auf meine SMS geantwortet und auf Anrufe hatte er auch nicht reagiert. Als ich am Freitag schließlich in der Arbeit anrief ging MEIN VATER ran und wollte wissen, wie es mir so ging, was ich machte und wann ich mal wieder zum Essen kommen würde, weil mich meine Mutter schon so vermisste. Augenrollend versuchte ich das Thema wieder auf Jake zu lenken, aber der war beschäftigt, hatte beide Hände voll zu tun… Ja ja, Bla, bla und blub außerdem auch noch!
Schließlich drohte ich damit, zum nächsten Polizeiball zu kommen woraufhin mein Vater mir durch das Telefon hindurch spontan den Kopf abreißen wollte, doch er gab ihn mir auch nach dieser netten Aufforderung noch nicht. Also machte ich meine Drohung wahr und ging zu diesem blöden Polizeiball, um endlich mit Jake sprechen zu können.
In diesem schwarzen engen Kleid, dem goldenen Gürtel, mit passenden, riesigen Kreolen, dem goldenem dicken Haarband und den gleichfarbigen Schuhen, die natürlich High Heels waren, fühlte ich mich wie eine Hausfrau aus den fünfziger Jahren die sich rausputzte, um zum Tanz zu gehen. Grease lässt grüßen! Aber Rose war fast in Ohnmacht gefallen als ich sie mich in dem Outfit erblickt hatte und auch ich musste sagen, dass meine Figur in dem Kleid vorteilhaft betont wurde.
Ich hing am Arm meiner chaotischen aber jung gebliebenen Mutter, wie ein Popel aus der Nase, die mit dem quasselte, dort was trank, wieder quasselte, ganz viel trank und dann weiter quasselte. Ihre Worte vermischten sich in meinem Kopf zu einem riesigen Ungetüm. Ich war so froh, das ich nicht mehr daheim wohnte, unser Verhältnis hatte sich seitdem um einiges gebessert, weil ich nicht mehr den ganzen Tag genervt von ihr war.
Jetzt war ich zwar wieder genervt, aber das hatte ausnahmsweise nichts mit meiner Mutter zu tun, sondern mit Jacob Black. Mein bester Freund hatte mich heute Abend nicht mal mit seinem Muttermal am ziemlich knackigen Arsch angesehen. Woher ich wusste das dort ein Muttermal war? Ich hatte ihn schon oft genug im Sandkasten mit Matschepampe vollgeschmiert… am GANZEN Körper und natürlich NUR zum Sonnenschutz, das hatte ich ihm zumindest weis gemacht. Jetzt im Moment tanzte er mit einer Kollegin, schwang sie durch den großen Festsaal unter dem Kronleuchter vorbei und ich dachte schon sie würden gegen das riesige Buffet und dann gegen die Bühne knallen, auf der eine Band Swing spielte, aber Jake war ein guter Tänzer, er drehte sich gekonnt um seine eigene Achse, ließ sie sich im Kreis drehen, so dass sie kicherte und flog dann mit ihr weiter übers Parkett. Ich versuchte den Stiel von meinem Glas abzubrechen um meiner Wut Ausdruck zu verleihen, aber es gelang mir nicht und am Schluss taten meine Finger weh, weil ich so fest gedrückt hatte. Ich stellte das Glas weg und ließ meinen Blick weiter durch den Raum wandern.
An der gegenüberliegenden Wand, fast schon als hätten sich zwei Grüppchen gebildet, standen die Politiker dieser Stadt und starrten die Polizistengruppe starr an. Keiner von ihnen bewegte sich auch nur einen Millimeter, sie tranken nicht, sie aßen nicht, sie sprachen nicht. Und Edward Cullen war nicht unter ihnen. Mein Vater warf dieser dubiosen Gruppe einen besorgten Blick zu, als er bemerkte, dass ich sie beobachtete und ich konnte sehen wie er hinter seinem schwarzen Schnurrbart die Zähne zusammenbiss und etwas zu einem Kollegen sagte. Dieser runzelte besorgt die Stirn und rief Jake etwas zu. Daraufhin schaute dieser auch sofort zu der Gruppe, seine Augen verengten sich zu Schlitzen und er schaute zu mir. Eigentlich wollte er mich mit seinem Blick nur streifen aber ich gestikulierte sofort wild, dass ich ihm den Hals durchschneiden würde, wenn er nicht sofort seinen Arsch zu mir bewegte. Jake lachte und ich fühlte, wie mein Magen sich heiß zusammenzog, doch er wurde sofort wieder ernst, schüttelte den Kopf und tanzte einfach an mir vorbei. Ich presste die Lippen aufeinander und ballte die Hände zu Fäusten.
„Ein bisschen eifersüchtig, hm?“, hörte ich meine Mutter fragen, als ich den Blick von meinem besten Freund löste, dem der schwarze Anzug wirklich gut stand.
„Nein!“, knirschte ich durch zusammengebissene Zähne und nahm mir noch ein Glas irgendwas. Es war süß und bitter gleichzeitig. Meine Mutter lachte und ich fühlte, wie sie etwas an meinem Kleid herumzupfte.
„Jacob Black ist wirklich ein sehr ansehnlicher junger Mann geworden. Er ist stark, sehr stark, ich meine, wo hat der nur diese ganzen Muskeln her? Er hat einen guten Beruf und behandelt dich so gut, Bells…“ Gott, wie ich diesen Spitznamen hasste. Ich war doch keine verkackte Glocke. Genervt rollte ich meine die Augen und fühlte mich wie sechzehn, als meine Mutter auch noch an meinen Haaren rumzupfte und weiter redete. „Ich habe mich schon lange mal gefragt wann du merkst, wie er dich ansieht und zu Füßen liegt. Die ganzen Jahre über habe ich gehofft, dass du nicht so lange blinde Kuh spielen wirst, bis er sich schließlich anderweitig umsieht.“
„WAS?“, leider war mein Mund voll und so bekam die Tussi, die vor mir stand eine Fontäne ab. Ich entschuldige mich überschwänglich und gab ihr ein paar Servietten, dann zog ich meine Mutter fort von der hysterisch kreischenden Frau, zu einem etwas abgelegeneren Platz. „Was redest du da? Wie SIEHT er mich denn an und wie viel hast du schon getrunken?“ flüsterte ich und ließ meinen Blick durch den Saal schweifen um sicherzugehen, das uns keiner belauschte. Sie lächelte sanft und sah dabei wunderschön und weise aus. Kleine Fältchen um die Augen zeigte ihr wahres Alter, ansonsten hätte man denken können, sie wäre meine große Schwester.
„Er sieht dich an wie… wie… ein Junge ein Mädchen ansieht, dass er bewundert und das seinen vollsten Respekt hat. Wie ein Mädchen das für ihn die ganze Welt ist.“ Oh Man, musste meine Mum immer so dramatisch sein? Sie könnte sich glatt mit Edward Cullen und seinem Poesiealbumsprüchen zusammen tun.
„Ich bin nicht seine verschissene Welt.“, grummelte ich, trank noch einen Schluck und sah, wie Jake wieder an uns vorbeiwirbelte. Als sich unsere Blick trafen, seiner neugierig, meiner ertappt, wurde ich knallrot und Jake runzelte die Stirn, bevor er wieder abdrehte. Meine Mutter lachte, als sie die verräterische Röte sah.
„Die Augen einer jeden Frau hier im Saal haften auf ihm. Es ist klar, dass er dein Blut in Wallung bringt.“ Es wäre nicht meine Mutter wenn sie nicht etwas gesagt hätte, was diese Situation noch peinlicher machte. Ich konnte nichts tun außer schnauben, mir mein Glas hinterzukippen und mich nach dem nächsten umzusehen.
„Ja, er hat einen Körper wie ein Adonis und die schönsten Zähne, die ein Mann haben kann, aber MAMA seine Nase ist hässlich! Außerdem will ich kein Hündchen, sondern einen Mann!“, rief ich gespielt empört aus und sie lachte melodisch. Ich wollte weiter machen und einfach alles ins lächerliche ziehen, da fühlte ich ein mir allzu bekanntes Kribbeln am Hals. Ruckartig flog mein Blick wie von selbst zu den Politikern… und da kam er auch schon an. Der schönste Mann in diesem Saal und eindeutig der gefährlichste. Er schüttelte Hände. Lächelte charmant und sah in seinem dunkelblauen Anzug einfach nur zum Dahinschmelzen aus. Mein Hals fing immer mehr an zu kribbeln und ich umfasste ihn genervt, genau in dem Moment flogen Edward Cullens wachsame, hellgrüne Augen zu mir. Sie waren voller Selbstgefälligkeit und machten mir mit einem einzigen dunklen Blick klar, dass er für diese Kribblerei verantwortlich war und dass er genau wusste, wie mich das aufregte.
DIESER! Bevor mein Kopf folgen konnte waren meine Füße schon am stapfen. Ich löste mich aus der Polizeiseite und marschierte geradewegs über die Tanzfläche auf die andere Gruppe zu, fühlte mich dabei als würde ich eine imaginäre Grenze überschreiten, wobei ich immer näher zu Edward Cullen kam, der süffisant lächelnd auf mich wartete und mich über den Rand seines Glases hinweg beobachtete. Dieses arrogante, selbstüberzeugte Lächeln machte mich nur noch wütender. Ich würde ihm sagen, dass er sich seinen Kribbelmist in seine ungekämmten Haare schmieren könnte und dann würde ich ihm noch in die Eier treten!
„HEY HEY HEY!“ mit einem Mal wurde ich am Arm gepackt und herumgewirbelt. Ich prallte gegen Jakes Brust. Sein bekannter schwerer Duft umhüllte mich sofort, als er mich mit einem Arm so fest an der Hüfte packte und an sich drückte, dass ich keine Chance auf Flucht hatte. „Was soll das werden?“, zischte er mir zu und ich schaute ihn verwirrt und aus unmittelbarerer Nähe an.
„Ich wollte Edward Cullen nur in die Eier treten!“, japste ich hilflos und Jake wirbelte uns scheinbar tänzerisch von der Zielperson weg.
„Das wirst du nicht tun. Du wirst dich gar nicht mehr in seine Nähe begeben.“, forderte er und die Autorität und Strenge in seiner Stimme machte das Chaos in mir nicht gerade einfacher. Ich konnte förmlich meine Mutter sehen die mit Herzchen in den Augen irgendwo bei meinem Vater stand und alles beobachtete, als wäre das hier ein romantischer Kinofilm. Mein Vater würde nur gähnen, gelangweilt schauen und sich wichtigeren Dingen widmen, aber meine Mutter würde sich an seinen Arm hängen und seine Aufmerksamkeit wieder mit Gewalt auf uns beide lenken. Sie bekam immer was sie wollte, besonders von meinem Vater, der ihr zu Füßen lag. Sie waren ein elendiges Traumpaar.
„Hörst du mich BELLA!“ ich fühlte wie Jake mit einer Hand meinen Kiefer umfasste und ihn wieder in seine Richtung drehte, so dass ich in diese dunkelbraunen Augen starren musste. Wo war ich nochmal? Wie hieß ich? Und wer zum Teufel war der Kerl der durch meinen Bauch schlich und mich dort kitzelte?
„Lass mich los, Jake.“ kam es fast schon tonlos über meine Lippen, doch mein Körper schmiegte sich an ihn, dieser verräterische Schuft wollte mehr von seiner Wärme und den darunterliegenden harten Muskeln fühlen.
„Nein…“ Jake klang genauso verloren wie ich und drückte mich enger an sich. Die Stimmung wandelte sich als seine Hand, die so eben noch mein Gesicht gehalten hatte, plötzlich über meine Wange strich, bis in meine Haare…und dort meinen Nacken sanft umfasste. Das sandte heiße Wellen direkt zwischen meine Beine und ich musste mich davon abhalten wohlig zu seufzen. Die Musik hatte sich gewandelt, war langsam, oder war sie das schon die ganze Zeit?
„Du hast mich die ganze Zeit ignoriert.“ Ich klang nicht anklagend, aber man konnte die Verletzung in meiner Stimme hören. Irgendwie waren meine Hände auf seiner breiten Brust gelandet und ich wusste nicht wie sie dorthin kamen.
„Ich musste.“, hauchte er fast schon schmerzverzerrt und drehte uns ein bisschen herum.
„Wieso?“, fragte ich leise und sah ihm drängend in die Augen. Er schaute weg und ich konnte sehen, wie er die Zähne aufeinanderbiss.
„Jake!“ jetzt war da meine Hand an seinem Gesicht und schob es sanft zurück, so dass er mich ansehen musste und sich nicht weiter vor mir abschotten konnte. „Du kannst mit mir reden. Wir haben uns immer alles gesagt.“
„Ich weiß.“ Jetzt sah er mich an und sein Blick war zärtlich, aber auch wehmütig.
„Wir sind noch beste Freunde, oder? Der Kuss ist Vergessen, ja? Wir machen so weiter wie davor?“, diese Frage musste raus, denn ich brauchte ihn an meiner Seite.
Er lächelte schwach, fast schon ergeben, aber auch traurig, so als würde er lieber etwas anderes von mir hören. „Klar Bobo…“ Seine Finger lösten ihren intimen Griff und er zerwuselte mir die Haare, woraufhin ich total pissig wurde, weil Rose für diese Frisur gefühlte Stunden gebraucht hatte und da tausend Klammern drinsteckten. Nicht zu vergessen die 2 Tonnen Haarspray… „DU ARSCH!“ Ich musste selber lachen, als ich Jake glucksen hörte. Ich liebte es ihn lachen zu hören. Unsere Körper trennten sich als ich ihn gegen die Schulter schlug und er in Deckung ging. Ich wollte gerade anfangen ihn einfach nur durch den Saal zu jagen und mir nichts dabei zu scheißen, da schaute Jake an meiner Schulter vorbei und seine Augen verengten sich zu Schlitzen.
Was ist? Wollte ich gerade noch fragen, da fühlte ich schon wer hinter mir stand, denn mein gesamter Körper stand mit einem Mal in Flammen.
„Ich darf.“, umscheisste mich diese verdammte Samtstimme. Schon wurde ich an der Hüfte gepackt und umgedreht, so dass ich geradewegs in Edward Cullens wunderschönes Drecksgesicht keuchte. Mein Oberarm wurde von hinten ergriffen.
„NEIN, darfst du nicht!“, Jake zog etwas an mir und auch Edwards Griff verstärkte sich, mir lief es eiskalt den Rücken runter als Edward Jake ins Visier nahm. Sein Blick brachte die Hölle zum Gefrieren, so viel war klar und ich bekam es mit der Angst zu tun.
„Lass los.“. Diese zwei Worte waren eine einzige langsam ausgesprochene Warnung. Edward zog nicht, aber er hielt mich konstant fest.
„Niemals!“ war Jakes leidenschaftliche Kampfansage und ich runzelte die Stirn. Worüber zum Teufel redeten die hier eigentlich? Mit einem kleinen Rundumblick merkte ich, dass es im Saal totenstill geworden war, so dass man einen leisen Furz sogar noch gehört hätte. Ich schluckte hart.
„Ähh… Jungs…“, ich wollte die beiden gerade auf die Zuschauer aufmerksam machen aber Edward Cullen machte etwas das mich erstarren ließ. Er zog etwas seine Lippen über die blendend weißen Zähne zurück und gab ein tiefes grollendes Geräusch von sich, dass wie ein satter Bass zum einen geradewegs in meine Magengegend fuhr und zum anderen die Härchen auf meinen Armen aufstellen ließ.
„Willst du hier einen Kampf anfangen? Das wäre doch was, komm und zeig ihnen dein wahres Gesicht! Ihr versteckt es ja sowieso nicht mehr!“ Jake ließ sich von dem einschüchternsten Geräusch das ich jemals gehört hatte nicht beirren. Er beugte sich vor und zischte leise weiter. „Tu es. Los! Verlier die Beherrschung!“
Aber vor ihm stand ein Edward Cullen und der verlor nicht die Beherrschung. Niemals. Sein starrer Blick löste sich von Jake und er sah mir in die Augen. Instinktiv wusste ich, dass er jetzt mehr als angepisst war, aber er lächelte charmant mit seinem blöden schiefen Lächeln, ließ mich los, trat einen Schritt zurück und verbeugte sich spöttisch.
„Ich habe Zeit.“ Und mit diesen herablassenden Worten, drehte er sich um und ging zu seiner Gruppe zurück. Ich starrte ihm blank hinterher. Scheiße, das war doch nicht nur normale Rivalität zwischen zwei Männern. Das Geräusch, das Edward gemacht hatte, war nicht mal menschlich. Es hörte sich an wie ein Tiger der mitten aus dem Urwald kam. Die Infraschallwellen, die er ausgesandt hatte, hatten mich erstarren lassen wie eine hilflose Beute und mein gesamter Körper war jetzt ganz steif, als Jake mich von der Tanzfläche zog und zu meinem Vater und meiner Mutter brachte. Meine Mutter stürzte sich auf mich und umarmte mich als wäre ich gerade einer tödlichen Begebenheit von der Klippe gesprungen und ich starrte nur blank vor mich hin. Mein Gehirn arbeitete im Hintergrund auf Hochtouren, aber ich bekam davon erst was mit wenn es irgendwelche Schlüsse gezogen hatte, bis dahin war ich wie taub.
Ich ließ meinen Blick nach drüben zu den anderen wandern und erkannte die Hale Brüder, die bei Edward Cullen standen und uns anstarrten. Der ältere, den ich interviewt hatte, grinste mich an, der andere, der die kleine Frau beruhigt hatte sah bis zum Bersten gespannt aus, und Edward? Der unterhielt sich schon wieder locker flockig scherzend mit seinem Bodyguard, einem muskelbepackten Riesen. Welcher sich beim Näheren betrachten als derjenige entpuppte, der bei unserer ersten Begegnung die Geräuschkulisse mit dröhnendem Lachen gegeben hatte. Edward sah zu mir und ich konnte in seinen Augen sehen, dass dies hier noch lange nicht vorbei war. Das war nicht gut. Gar nicht gut… Ich wollte wieder laufen…
„BELLA!“ erst als Jake mich etwas schüttelte merkte ich das er schon die ganze Zeit auf mich einredete und ich, von Edwards Blick gefangen, zurück in die Realität katapultiert wurde.
„Willst du nachhause?“, fragte Jake mich und ich nickte einfach nur. Der Abend hatte mich geplättet. Außerdem hatte ich zu viel getrunken. Eindeutig. Jake sagte etwas zu meinem Vater, dieser nickte besorgt und ich wurde schon wieder an Mamas Brust gezogen, dann legte Jake den Arm um meine Schulter und es fühlte sich gut an als er mich gegen seinen Körper zog und aus dem Saal lotse. Bei ihm fühlte ich mich sicher.“I´ve got a hangover …..“ war das Lied das meinen Abgang begleitete…
Draußen war es kühl und dunkel. Der Mond schien auf die von gelben Straßenlaternen erhellte Stadt. Ich fragte Jake, ob wir zu Fuß gehen könnten, weil ich einfach noch ein bisschen frische Luft brauchte und prompt landete sein Sakko auf meinen Schultern. Es war so schön warm wie er und duftete nach ihm. Ich lächelte schwach und kuschelte mich in den Stoff, der die Kälte zuverlässig abhielt. Erst mal sagten wir nichts, sondern gingen einfach nur nebeneinander her durch eine schwach erleuchtete Hintergasse, aber mit Jake hatte ich keine Angst… hatte ich noch nie gehabt. Ich schaute ihn verstohlen von der Seite an und erinnerte mich daran zurück, wie er mich vor Edward verteidigt hatte, das hatte etwas in mir gerührt. Jake würde wirklich alles für mich tun.
„Danke…“, murmelte ich leise und brachte ihn dazu seinen Blick vom vollen Mond über uns zu lösen und mich spöttisch anzusehen, weil ich so ungewohnt kleinlaut war.
„Für was?“, seine Zähne blitzten auf als er mich locker angrinste, die Hände in seine Hosentaschen gesteckt und den Kopf schief gelegt.
„Für die Rettung vor dem eiskalten Arsch, mein strahlender Held.“ Jake lachte und ich lächelte auch, das war einfach so. Wenn Jake lachte dann verzogen sich meine Mundwinkel automatisch nach oben. Es war als würde ich in einen Spiegel blicken.
„Oh, das war mehr als eigennützig, dafür musst du mir nicht danken, meine holde Maid.“ Ich kicherte leise und einige Sekunden gingen wir wieder schweigend weiter.
„Ich wusste nicht ob du überhaupt gerettet werden willst.“ Jake sah mich nicht an, als er diese Worte aussprach und dennoch vernahm ich sie nur allzu deutlich. Mir stockte einen Moment der Atem und meine Augen wurden groß bevor ich rausplatzte. „Spinnst du? Glaubst du etwas wirklich… ich könnte etwas mit Edward Cullen zu tun haben wollen? Ich dachte du kennst mich!“, warf ich ihm vor und konnte sehen wie Jakes Schultern vor Erleichterung zusammen sackten.
„Er hat diese Art… die Frauen um den Finger zu wickeln und sie förmlich willenlos zu machen…“ er zuckte die Schultern und ich wollte ihn spontan schlagen.
„Aber ich bin nicht irgendeine Frau. Ich bin ich!“ Jake machte mich gerade richtig wütend und ich wusste nicht, ob das in meinem leicht alkoholisierten Zustand gut war. Prompt stolperte ich auch noch und Jake hielt mich schnell am Arm fest, bevor ich mich auf mein Gesicht legte. Er war es schon gewöhnt mich ständig auffangen zu müssen… Doch ich schob seine Hände weg, weil mich das, was er mir unterstellte hatte, so verdammt wütend machte.
„Sorry...“, murmelte er kleinlaut, aber dafür war es zu spät!
„Ich kann jedem wiederstehen dem ich wiederstehen will! Auch diesem Bastard mit seinen verdammt langen Fuchtelfingern und der Schmalzlocke!“, rief ich aus und Jake rollte die Augen. Nicht zu vergessen den heißen Knackarsch, dem geradezu tödlichen Lächeln und den wahrscheinlich sinnlichsten Lippen, die auf Mutter Erde wandeln dürfen.
„Naja Bella… unter normalen Umständen hast du Recht… aber… äh… Ich meine… du hattest jetzt schon eine Zeit lang keinen Kerl mehr und Frauen haben eben Bedürfnisse. Naja… und ähmmm du bist es eben nicht gewöhnt das solch einflussreiche Männer wie er auf dich stehen, da kann sich Frau schnell mal geschmeichelt fühlen und etwas tun was sie später ber…“
„STOPP!“ Ich blieb mit einem Ruck stehen und stemmte die Hände in die Hüften! Er meinte ich hätte es SO nötig? ER meinte außerdem noch, dass ich sonst niemals so einen abbekommen würde und ich mich deswegen gleich auf den erstbesten schmeißen musste, besonders wenn er auch noch so fantastisch aussah und so berühmt war wie Edward Cullen? Für so oberflächlich hielt er mich? „Jake, das hast du gerade nicht gesagt.“ Meine Stimme war resigniert, denn ich wusste, dass er genau DAS tatsächlich gesagt und gemeint hatte. Ich schloss die Augen, weil es wehtat, so herabgesetzt zu werden. „DU meinst ich bekomme doch sonst nie einen ab und muss deswegen nehmen was kommt, hm? Ja Jake… auf meinem Grabstein wird laut dir wohl stehen „Ungeöffnet zurück“, hm?“
„So habe ich das nicht gemeint!“, stieß er sofort schockiert aus.
„So hast du es aber ausgedrückt. Außerdem solltest du wissen, dass ein Mann so schön sein kann. Wenn er einen schlechten Charakter hat, dann ist er mir SCHEISSEGAL!“ immer noch klang ich tonlos, nur das letzte Wort wurde lauter gesprochen und Jake stand noch schockiert da als ich schon weiter stapfte. Nach ein paar Schritten war da sein Arm der mich festhielt. „Bella bitte, mach jetzt keinen auf Dramaqueen!“
„Pfft!“ ich schüttelte ihn grob ab. „Ich bin eine betrunkene, alleinstehende, ungefickte Frau, oder nicht? Da darf ich einen auf Dramaqueen machen! Ich finde allein nachhause Jacob. Danke für alles! Besonders für deine ehrliche Meinung! DANKE!“ Ich benutzte nur selten seinen normalen Namen und er ließ aufgebend die Schultern hängen und blieb stehen. Ich drehte mich nicht mehr nach ihm um während ich aus der Gasse trat und über den Zebrastreifen der wenig befahrenen breiten Hauptstraße marschierte. Oh, der Sack. Ich war einerseits wütend aber andererseits fühlte ich mich, als würde ich jeden Moment anfangen loszuheulen.
Er hatte ja auch irgendwie Recht. Ich hatte das letzte Mal vor drei Jahren einen Freund und auch Sex gehabt. Der Kerl war ein Penner gewesen, hatte mich betrogen und belogen wo es ging und mich somit für die Männerwelt verdorben. Seitdem hatte ich keine Zuneigung mehr von Männern bekommen und konnte gut darauf verzichten, meistens zumindest. Aber jetzt im Moment fühlte ich es wieder. Ich hatte sicher schon Spinnweben zwischen den Beinen, aber das hieß nicht, dass ich gleich den Erstbesten in mein Leben lassen würde und wäre er noch so faszinierend wie Edward Cullen. Dieser Kerl war der letzte Abschaum und ich wusste, dass er mir nur wehtun würde und doch war es schön gewesen, als er mich mit seinen Fingern berührt und geküsst hatte… zwar nur auf den Hals aber trotzdem. Es war in dem Moment berauschend gewesen aber ich würde mich deswegen noch lange nicht auf ihn einlassen. Ich würde einfach allein bleiben bis ich starb. Vielleicht würde ich mir aus klischeemäßigen Zwecken noch eine Katze besorgen und dann mit ihr nach Leuten schmeißen, die ich nicht mochte.
Ein paar winzig kleine Tränchen kullerten vielleicht schon über meine Wangen bis ich an meiner Haustür ankam, aufschloss und nach oben stapfte, aber das war nicht der Rede wert. Und man konnte es mir nicht verübeln mich auch mal in Selbstmitleid zu baden. Außerdem war ich angetrunken und übertrieb, das war noch eine Ausrede mehr. Meine Nachbarin vögelte auch noch in der Wohnung neben mir irgendeinen armen Irren, denn ihre Schreie, gemischt mit Tönen die sonst Godzilla von sich gab, hallten durch den Gang als würden sie mich verhöhnen. Sie fickte Godzilla und mich nur das Leben… na schönen Dank auch.
Mein gewohnter Geruch wehte mir entgegen, als ich meine Wohnung betrat, doch darunter war ein Duft gemischt von dem sich mir die Nackenhärchen aufstellten- LEDER! Es war stockdunkel und ohne die Schuhe auszuziehen hechtete ich ins Wohnzimmer und machte das Licht an. Es ging nicht an, egal wie oft ich auf den Schalter hämmerte. Allerdings zuckte draußen ein Blitz über den Himmel und erhellte mein Wohnzimmer für ein paar kostbare Sekunden. Das war alle Zeit die ich brauchte.
Dort stand, in all seiner Pracht, Edward Cullen im Anzug, an meinem Fenster, schaute scheinbar blicklos in die Nacht und das herannahende Gewitter. Ohne, dass ich einen Ton von mir gab oder sonst etwas, dazu war ich im Moment gar nicht fähig, drehte er sich langsam zu mir um und lehnte seinen delikaten Superarsch an mein Fensterbrett. Sein Lächeln war dämonisch. Sein perfektes Gesicht halb im Schatten verborgen, aber seine Augen glühten mich dunkel an. Sogen mich wieder ein und ließen meinen gesamten Körper in Erwartung Kribbeln.
„Hallo Isabella.“ Seine Stimme kam auf mich zugekrochen wie eine unaufhaltbare Welle aus Samt, umschmiegte meine nackten Beine, schlängelte sich hoch bis zu meiner Mitte und von dort aus weiter über meinen Bauch, meine Brüste, meine Arme und schließlich direkt in meinen Kopf. Ich wusste er war gerade wieder dabei die komplette Gewalt über mich zu erlangen und mit einem Keuchen merkte ich, wie einfach das für ihn war, wenn mein Gehirn vom Alkohol beeinträchtig war und wusste mit einem Mal: Ich war verloren! Das schlimme daran? Ich wollt es auch noch! Wenn Jake schon so von mir dachte, dann könnte ich seine Worte auch wahrmachen! Mal gucken wie er dann schauen würde! Scheiße, ich sollte sofort versuchen nüchtern zu werden, oder diese Nacht würde böse enden!
CUT
Doreen: JJJJJJJJJJAAAAAAAAAA endlich …. Nach gefühlten Wochen (augenroll) ist es endlich so weit, StromSToßEddi und Bella alleine in einem Zimmer *heimlichzutürschleichundzuschließ* „dabeidiabolischlachen“ und WEHE !!!!!!!! WEHE!!!!!!!! LIEBSTE NETTESTE BESTE DonBoth DU STÖRST!!!!!!!!
PS: Danke lieber Jake , das du sie mit deiner liebevollen charmanten Art in die Arme dieses sexy Monsters getrieben hast, hast einen gut bei mir !!!!
Bethy: Tja, ob das passieren wird, auf was Doreen hofft? Ich nehme Wetten entgegen! Aber wenn du schon so nett drohst, was willst du mir denn antun wenn nicht das passiert, was du willst????
Wünsch euch ein schönes Wochenende und drück euch fest!
Bethy
Kapitel 6
„Oh mein GOTT, nein!“ Panik durchflutete mich spontan als mir klar wurde, dass ich hier mitten in der Nacht mit Edward Cullen allein in meiner Wohnung war. Von meinen Instinkt gepackt, wollte ich mich umdrehen und zur Tür eilen. Durch meine Haare fuhr ein Luftzug und dann knallte sie direkt vor meiner Nase zu. Edward Arschlochs Arm war von hinten an mir vorbeigeschossen und hielt sie zu. Ich konnte seinen kalten Atem in meinem Nacken fühlen und Gänsehaut rieselte spontan über meine Wirbelsäule ab.
„Oh Isabella… Isabella, ich sollte dich wirklich warnen…“, hauchte er und ich fühlte, wie seine Finger hauchzart meine Haare über meine Schulter strichen und meinen empfindlichen Nacken freilegten. „Ich reagiere instinktiv auf dich, ohne es kontrollieren zu können und du willst nicht, dass meine Instinkte mich jetzt übermannen…“ Scheiße, seine angenehme Stimme war leise, aber auch ein wenig angespannt. „Das hier wird böse enden, wenn du noch einmal versuchst zu flüchten. Du kannst sowieso nicht vor mir davonlaufen. Niemals.“ Ich starrte auf seine langen Finger vor mir und an seinem Arm entlang. Er meinte das hier Ernst. Todernst. Mein Herz fing an schneller zu schlagen und ich hörte wie er stranguliert hinter mir stöhnte.
Bei diesem verstörten Geräusch, das er von sich gab, traute ich mich nicht einmal mehr zu atmen und entschied mich zum ersten und hoffentlich auch einzigen Mal in meinem Leben dazu, auf ihn zu hören. „Wieso?“
„Du zerstörst meine Selbstbeherrschung… Einfach so. Ohne es zu wollen, oder willst du das etwa?“, seine Nase glitt durch meine Haare und ich atmete tief aus.
„Sicher nicht!“ Ich schaffte es ein klein wenig arrogant zu klingen und er lachte gegen meine Schläfe. Seine Nase strich langsam über meine Wange. „Beweg dich nicht.“, hauchte er in mein Ohr und dann wanderte er weiter. Ich fühlte, wie seine glatten, vollen Lippen über meinen Kiefer strichen. Seine Hand glitt an meinem Körper herab, ganz langsam. Nicht fest. Trotz der Kälte zog er eine heiße Spur hinter sich her und seine Finger schienen Löcher in meine Hüfte zu brennen, als er am meinem Oberschenkel Stopp machte, um mein Kleid zu packen, so dass er es in seiner Faust hielt. Mein Atem stockte. Einen Moment dachte ich, er würde es mir einfach vom Körper reißen, aber er tat es nicht. Das war nicht sein Stil. Seine Haare kitzelten meinen Hals, plötzlich waren da seine Lippen und ich musste leise stöhnen als er mich mit ihnen berührte, denn das schickte eine kleine ekstatische Welle direkt zwischen meine Beine, die sich prompt anfühlten wie Gummi. Sie wollten tatsächlich wegknicken aber seine Hand war ja schon an meiner Hüfte und er zog mich mit einem Ruck nach hinten gegen seinen Körper. OH GOTT!
Das, was ich jetzt von ihm fühlte war zu intim, zu nah und so unsagbar erregend. Meine Kehle schnürte sich zu und mir fiel ein, dass ich mich nie wieder von ihm manipulieren lassen wollte. Der Arsch, wie schaffte er es nur immer wieder mich so zu unterwerfen. Das machte mich wütend und ich keuchte frustriert. Ein Ruck ging durch seinen Körper. „Vorsicht Isabella! Pass auf wo deine Gedanken hingehen.“, warnte er mich. Es war ein düsteres Hauchen über meine Haut, so als würde er merken, was in meinem Körper vorging, dabei berührte er meine zarte Haut unter dem Ohr mit den Zähnen. Angst und Panik überschwemmte mich, ich konnte gar nichts dagegen tun und versuchte zu entkommen, indem ich mich mit den Händen von der Tür wegstemmte. Leider bewirkten die Bemühungen von mir nur, dass ich noch näher an ihn rutschte und dabei wuselte ich auch noch herum. Ein fataler Fehler. Er gab so etwas wie ein Knurren von sich, dass durch meinen ganzen Körper drang und mich hart erschaudern ließ. Ruckartig und viel zu schnell für einen Mensch drückte Edward mich wieder gegen die Tür. Mein Kopf fing an zu pochen wie die Hölle. Seine Finger bohrten sich in meine Hüften und ich merkte, wie er immer schneller atmete.
„Das war ein Fehler…“, knurrte Edward mich an. Ich konnte die Anspannung in jeder seiner Fasern fühlen, sein Duft schien dicker zu werden, mich förmlich zu umnebeln und mein Kopf drehte sich ein bisschen. Mein Atem kam immer schneller, als er seine Lippen gegen meinen Hals presste um ein leises aber sehr angestrengtes Stöhnen zu unterdrücken. Es hörte sich fast so an als hätte er Schmerzen. Und dann merkte ich endgültig das etwas mit ihm überhaupt nicht stimmte, denn er fluchte und der ach so beherrschte Edward Cullen fluchte NIE.
„Ich habe dir gesagt du sollst nicht flüchten und dich verflucht noch mal nicht bewegen. Machst du eigentlich immer nur das was du willst?“ Seine sonst so samtene, weiche Traum-Stimme war voller Gift. In meinem Bauch zogen sich ein paar Muskeln zusammen. Ich dachte an Jake und daran, das er sowieso der Meinung war das ich unterliegen würde.
„Ich will das nicht. Ich will DICH nicht. Hör auf.“ Meine Stimme klang leider schwach und jämmerlich, so als hätte ich schon verloren, aber ich brachte die Worte an dem Kloß in meiner Kehle vorbei.
Edward Cullen knurrte in meinen Nacken. Dann drückte er mich fester mit dem Unterkörper gegen die Tür, so als müsste er mir zeigen, wer hier der Boss war und dabei spürte ich, das er sehr erfreut darüber war, sich gegen meinen Hintern zu pressen. „Ich KANN nicht!“, zischte er fast schon hilflos und mir wurde klar, dass er das mit seinen Instinkten anscheinend ernst meinte. „HÖR auf Angst zu haben und mich dominieren zu wollen, dann lass ich dich los.“ WAS? Das war jetzt ein Scherz? Wie sollte ich es schaffen keine Angst zu haben, wenn es sich anfühlte als würde mir ein Raubtier in den Nacken knurren? Seine Zähne berührten mein Ohrläppchen und allein das ließ mich fast aus meiner Haut fahren und leise quicken. Ich konnte förmlich fühlen wie er innerlich die Augen über mich rollte, denn ich machte alles nur schlimmer. „Entspann dich Isabella. Tu es jetzt. Oder ich werde die Kontrolle verlieren, du kleines Biest. Ich wusste nicht das du mich so weit treiben kannst.“, zischte er mir durch zusammengepresste Zähne wütend zu. Haha, ich wollte lachen und das tat ich auch, es klang absolut hysterisch.
„Lass mich los! Dann entspann ich mich auch!“, versuchte ich zu verhandeln, aber ich klang leicht erstickt. Er schüttelte resigniert den Kopf.
„So geht das nicht.“, knurrte er zitternd. Edward war eindeutig frustriert, konnte aber selber nicht aus seiner Haut. Langsam tat es weh, weil er seine Finger so fest in meine Hüfte krallte. Der Schmerz ließ die Angst ein wenig verpuffen und machte mich wieder wütend.
„Massier mir doch ein bisschen die Ohrläppchen und flüstere dazu leise Woooozaaa! Vielleicht hilft das!“, zischte ich gegen die Tür und merkte, wie mein Herzschlag sich ein wenig beruhigte und der Schweiß aufhörte zu laufen.
„Gut so. Mach weiter.“ Seine Stimme war heiser und belegt, aber seine Finger lösten sich ein bisschen von mir.
„Mit was soll ich weiter machen?“
„Beschimpf mich, wenn dir das hilft. Wut ist besser als Angst.“
„Oh, wie nett der Herr heute ist!“ Er grinste gegen meinen Nacken und rieb ein wenig seine spiegelglatte Wange über meinen Hals, wie eine übergroße Katze.
„Schließ die Augen. Atme tief durch.“, flüsterte er leise.
„Ich komme mir vor wie bei Telegym, wenn die Senioren ihre Entspannungsübungen machen.“, grummelte ich, tat aber wie befohlen. Die Anspannung fiel fühlbar von mir ab, sein Kribbeln zog sich zurück, der Schleier um meinen Kopf lichtete sich mit jedem neuen tiefen Atemzug und Edward seufzte erleichtert.
Dann, war er weg! Mit einem Mal stand ich allein gegen die Tür gelehnt. Ich drehte mich herum um zu sehen, wie er in der weit entferntesten Ecke des Raumes stand. Oh man, war der Kerl schnell. Die Augen dunkel wie die Nacht, nur ein Blitz erhellte ihn kurz und zeigte mir das wahre Ausmaß seines innerlichen Kampfes auf seinem perfekten Gesicht. Seine Nasenflügel waren gebläht, die Fäuste geballt, sein ganzer perfekter Körper angespannt. Er ließ den Kopf nach hinten fallen und kreisend seinen Nacken knacksen. Als er damit fertig war und die Augen wieder öffnete, schien mir wieder sein normales helles grün entgegen und Edward konnte schon wieder leicht spöttisch grinsen. Die Kontrolle war wieder sein bester Freund und er schien mir mit einem mal unnahbar.
„Da hat sich jemand aber fast in die Hosen gemacht, hm?“, spottete er auch noch und die Wut überflutete mich jetzt total. „Du hattest auch allen Grund dazu. So nah war ich noch niemals davor die Kontrolle zu verlieren, wie jetzt.“
„Was willst du hier überhaupt?“
„Ich wollte dich verführen.“ Er zuckte trocken die Schultern und sagte das als wäre es das normalste der Welt, dabei rückte er sein Hemd zurecht.
„Das ist dir aber nicht gelungen! Keine einzige Minute lang!“, konterte ich jetzt überheblich und er presste die Lippen aufeinander.
„Du bist Schuld daran.“, knurrte er schon fast und ich musste lachen.
„Entschuldige bitte du großes Arschloch einer brünftigen Kuh!“ Er lachte über meinen charmanten Namen und warf dabei auch noch seinen Kopf zurück. Oh man, wieso musste der Arsch nur so sein wie er war? Einen Moment ein arroganter Wichser und im nächsten ein unwiderstehlicher arroganter Wichser. Als ich einen Schritt auf ihn zumachte, erstarrte sein Lachen sofort und er schaute mich fast schon panisch an. Ich grinste selbstsicher. Oh wie schön. Mister Überheblich hatte richtig Schiss vor mir. Wie interessant.
„Ich kann DICH, den großen beherrschten Edward Cullen, also so aus der Reserve locken?“, säuselte ich und dem Alkohol sei Dank schaffte ich es meine Hüften zu wiegen und nicht zu stolpern, als ich langsam auf ihn zuging. Seine Augen wurden einen Tick dunkler und sein Blick heftete sich düster auf mich.
„Hör auf damit.“, warnte er mich leise drohend.
„Was passiert denn wenn du die Kontrolle verlierst? Verwandelst du dich dann etwa in ein böses, großes Monster und saugst mir die Seele aus dem Leib?“ bohrte ich ironisch weiter und wickelte unbeholfen eine Locke um meinen Finger. Der verhedderte sich in meinen zerzausten Haaren und ich riss sie mir fast aus, was mich fluchen ließ.
Er grinste, aber es war humorlos. Das Grinsen eines Dämons. „Du weißt nicht, wie nah du gerade dran bist.“, gab er ruhig zurück.
„Mhm… zerfleischt du mich dann bei lebendigem Leib?“, summte ich und machte immer noch nicht halt. Ich umkreiste diesen sexy großen Bastard immer enger und er zog eine Augenbraue hoch.
„Ich wusste nicht, dass du so gern mit dem Feuer spielst…“, hauchte er sanft, in seinen Augen lag nun ein neuer Glanz, als er seinen Blick von oben bis unten über mich wandern ließ. „Aber du wirst keine großen Sprüche mehr klopfen, wenn es dich verbrennt. Ich warne dich, Isabella.“ Seine Worte waren todernst gemeint und ich fühlte, wie die Gefahr in meinem Nacken kribbelte. Wie er da so dastand sah Edward Cullen aus wie ein Löwe denn man in die Ecke drängte. Was machten die da eigentlich? Sie griffen an, oder? Ich blieb stehen, ein Urinstinkt der mich schon die ganze Zeit anschrie brachte mich dazu und ich konnte sehen wie Edwards Körper sich etwas entspannte. Er kam auf mich zu und mir stockte der Atem als er vor mir stehen blieb und auf mich herabsah. Seine Hand umfasste zart meine Wange. Edwards Daumen strich über meine Unterlippe und ich wusste nicht woher jetzt die erleichterte Zärtlichkeit in seinen Augen kam, aber sie gefiel mir irgendwie.
„Da hast du gerade nochmal so die Kurve gekriegt.“ Dann fühlte ich nur noch einen Luftzug und er war weg. Einfach verschwunden. WOW! Okay… wo hatte er nur die ganze Zeit seinen fliegenden Teppich versteckt? Oder war er vielleicht eine Fee und ihm waren spontan Flügel gewachsen?
Laut atmete ich aus und merkte, dass ich gerade den Atem angehalten hatte. Mir war ganz schummrig von dieser nächtlichen Begegnung und ich taumelte zu meinem Bett, ließ mich dort Kopfüber in die Kissen fallen und streckte alle Gliedmaßen von mir. Das Adrenalin ebbte ab und ich war einfach nur noch müde und fertig. Der Abend heute war zu viel gewesen. Das komische Verhalten der ganzen Politiker beim Ball. Der Streit mit Jake, der immer noch an mir nagte. Und dann auch noch dieses Erlebnis jetzt. Eins war klar, Edward war nicht normal und ich hatte irgendeine verborgende Macht über ihn, genauso wie er Macht über mich hatte.
Schon bald verwandelten sich meine Gedanken in Watte und ich driftete in den Schlaf ab. Ich träumte von Jake. Es war alles so unbeschwert und einfach. Ich konnte normal mit ihm umgehen, mit ihm lachen, weinen und albern sein. Doch dann wurde alles düster und Edwards Atem strich erneut über meinen Nacken. Mit einem Mal war ich auf einem Berg und schaute herab auf eine zerstörte, düstere Stadt, die sich vor einem wolkenverhangenen Himmel erstreckte. Erst nach ein paar Augenblicken merkte ich, dass es meine Stadt war die unter mir in Trümmern lag. Edwards Hand schlang sich besitzergreifend um meine Hüfte, er zog mich an seinen Körper und ich fühlte, wie mir Tränen in die Augen stiegen, den instinktiv wusste, ich das alle, die ich liebte Tot waren. Edwards kühle Lippen berührten meine Wange und ich schloss gequält die Augen. Als er etwas in mein Ohr hauchte war es nicht seine Stimme sondern die von der Frau in der Anstalt. „Die Kinder werden schreien und die Eltern werden sterben. Soldaten werden kämpfen. Aber das wird ein Krieg den die Menschheit nicht gewinnen kann. Sie werden die Tiere. Wir werden eure Herren.“
Am nächsten Morgen fühlte ich mich als hätte ich Bungeejumping ohne Seil gemacht. Zum Glück hatte ich frei. Die Sonne schien hell durch meine Wohnung und während ich an meinem kleinen Tisch saß und meinen Kaffee trank wurde mir klar, dass ich mal wieder grundputzen musste. Gott, wie ich das hasste. Ich entschied mich dazu erst nach dem aufräumen duschen zu gehen, weil ich dabei sowieso wieder schwitzen würde. Ich zog mir meine Aufräum- Hotpants, dazu mein weißes Tanktop an und hockte mich vor meine Anlage. Als der richtige Dubstep von Caspar und Rusko durch meine Wohnung dröhnte, erfüllte mich das mit Energie und ich packte mir den Staubsauger. Während ich zu der Musik herumwirbelte und meinen Körper verrenkte grinste ich blöde vor mich hin. Auch wenn ich die Nacht schlecht geschlafen und denselben Mist wie die letzten Tage geträumt hatte, so hatte ich gute Laune.
Nach dem Staubsaugen bewaffnete ich mich mit Eimer und Mobb und kam beim Wischen richtig ins Schwitzen, weil ich meine Hüften zum Takt des dunklen, tiefen Basses bewegte, der mich an Edwards Knurren erinnerte. Als der Typ in dem Song einen Text ablies, der eindeutig nur von einem selbstverliebten, unerzogenen Arschloch kommen konnte, packte ich mir den Stiel meines Wischers und tat so, als wäre ich auf einer großen Bühne und sprach das alles detailgetreu mit. Als der Beat richtig einsetzte sprang ich nur so durch meine Bude und war froh, dass ich schon zwei Kopfschmerztabletten genommen hatte und einfach mal abschalten konnte, aber immer wieder drängte sich der dämliche Streit mit Jake in meine Gedanken und ich entschied mich dazu, ihn anzurufen wenn ich fertig war. Vielleicht würde er sich von selbstgemachten Burgern erweichen lassen. Und dann würde einfach alles so sein wie davor. Ja, ja von wegen… raunte eine kleine nervige Stimme in mir, aber ich ignorierte sie. Ich war mittlerweile gut darin sie zu ignorieren und klebte ihren vorwitzigen Mund mit Klebeband zu.
Als ich mit Wischen fertig war und mich wieder auf meinem Stuhl platziert hatte, während alle Fenster offen waren damit es schneller trocknete, klingelte es an meiner Tür und ich rollte die Augen. Hallo Murphy… Das war ja so was von klar, dass ich gezwungen wurde, jetzt durch mein frisch Gewischtes durchzulatschen. Nein, nein, nein das würde ich nicht tun.
„GLEICH!“, rief ich also der Tür zu. Daraufhin wurde das Fingerchen einfach konstant auf dem Knopf gelassen und eine mir bekannte heisere Stimme rief. „Wenn du bei drei nicht aufgemacht hast, dann trete ich die Tür ein.“ Auf Kommando fing er auch schon an zu zählen, OH man, da war aber jemand pissig.
„EINS!“ ich rollte die Augen und bewegte meinen Arsch von dem Stuhl. Ich hatte meine Hasenpuschelhausschuhe an und hüpfte passend mit großen Schritten.
„ZWEI!“ seine Stimme drehte sich immer weiter hoch und im letzten Moment öffnete ich die Tür. Er holte gerade für das DREI Luft und verschluckte sich fast.
„Hi du penetrantes Arschloch!“ Ich ließ ihn nicht eintreten sondern wedelte noch mit der Tür damit der Boden trocknete, bevor er drüber stapfte. „Zieh deine Schuhe aus.“, forderte ich trocken, als er mich schief ansah weil ich ihn nicht rein ließ. Jake sah müde aus, so als hätte er noch die komplette Nacht durchgemacht. Seine Haare waren zerzaust und seine schwarze Lederjacke ein bisschen dreckig. Er blähte die Nasenflügel und sein Blick schoss an mir vorbei. Ich konnte förmlich sehen wie seine braunen Augen sich verdüsterten, als er einen Schritt auf mich zukam, sich vorbeugte und man glaubt es kaum, an meinem Hals schnüffelte. Mit angeekelter Miene wich er zurück.
„Was willst du als nächstes machen, mich anpinkeln um dein Revier zu markieren?“, fragte ich trocken, doch er ignorierte es.
„ER war hier!“, rief Jake aus und dann stürmte er an mir vorbei. Ich schaute ihm mit offenem Mund dabei zu, wie er geradewegs zu meinem Bett stolzierte und dort an meiner Decke roch. Bevor er allerdings auch noch anfing an meiner Unterwäsche zu schnüffeln knallte ich die Tür zu und stürmte zu ihm. Wir machten lauter ätzende Tappser in mein frisch Gewischtes.
„HEY! Geht’s noch! Bist du irgend so ein Perverser oder so? Willst du vielleicht noch mein Höschen?“ Ich wollte Jake an der Schulter zurückzerren aber er bewegte sich keinen Millimeter und schnüffelte jetzt auch noch über mein Kissen. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und ließ meinen Fuß genervt wackeln. „ER war nicht in meinem BETT!“ zischte ich ihm zu und starrte dabei an die Decke. Jake hörte auf hier einen auf Superschnüffler zu machen und drehte sich um. Mit wenigen Schritten trat er an mich heran, richtete sich zu vollen Größe auf … wie ein Gockel und irgendwie wurde meine Kehle ganz trocken als ich merkte das er zitterte.
„WAS. Wollte. Er?“ jedes Wort war nur mit Mühe herausgepresst. Ich schob mich unauffällig einen Schritt rückwärts und jaulte auf, als sein Arm nach vorne schoss und er meinen Oberarm ergriff. „WAS WOLLTE ER? SAG ES MIR BELLA!“ Er zog mich ruckartig näher an sich und ich konnte fast schon ein angespanntes Vibrieren fühlen, das von ihm ausging.
„ER…. Wollte mich verführen.“, hauchte ich und bemühte mich von ihm loszukommen, weil sein Griff schmerzhaft fest wurde. Aber er ließ mich nicht los, vielmehr ruckte sein Kopf nach hinten und er atmete tief durch. Einige Sekunden spielte mir meine Gehirn einen Streich denn es war als gäbe es kurzzeitig drei, vier, fünf, sechs, sieben Jakes, so als würde er sich verdoppeln und leicht verwischen. Dann sah er wieder normal aus und ich keuchte, als Jack den Kopf wieder gerade machte und sein Blick mich gefangen nahm. Seine Augen waren schwarz wie die Nacht.
„ER wollte dich verführen?“, fragte er, seine Stimme war noch heiserer und hart wie Stein.
„Ja.“, gab ich zurück und sah ihm stur in die Augen. Ich würde mich von dieser Show hier nicht einschüchtern lassen.
„Er hat es aber nicht geschafft.“ Seine Augen blieben unbeugsam auf mich gerichtet und hielten mich fest.
„Natürlich nicht.“ Mir kamen wieder die Worte von Gestern in den Sinn und ich wollte gerade aufgehen wie eine Quarktasche im Gärofen, da legte er mir schon seinen Zeigefinger auf die Lippen.
„Es tut mir leid, Bobo… Ich habe es gestern nicht ernst gemeint. Ich weiß, dass du nicht so bist.“
„Gut…“ ich entspannte mich ein wenig, ließ meinen Oberarm los und löste seinen Finger von meinen Lippen. Als nächstes strich er sich mit kraftvollen Fingern übers Gesicht und atmete tief durch.
„Wieso bist du eigentlich hier so stressig reingestürmt?“, die gute Freundin kam wieder zum Vorschein und ich merkte, dass ihn etwas belastete. Als Jakes Blick mich jetzt traf wurde mir ein wenig kühler. Er war gequält und auch mitfühlend.
„Bella, bitte flipp jetzt nicht aus.“ Mein Herz setzte einen Zahn zu.
„WAS IST LOS!“, flippte ich schon jetzt aus und er rollte die Augen.
„Dein Vater…“, er konnte nicht weiter reden weil mir ganz schwindlig wurde, so wie er sich verhielt musste ihm was passiert sein. War er tot? Tränen stiegen mir in die Augen und Panik ergriff von mir Besitz als er nur diese zwei Worte sprach.
„OH GOTT WAS IST MIT MEINEM VATER?“, kreischte ich wie wild, nahm Jakes breite Schultern und versuchte ihn hysterisch zu schütteln. Es blieb bei dem Versuch, seine Massen bewegten sich nicht und er seufzte genervt, woraufhin ich mich wieder etwas entspannte, denn wenn er wirklich tot wäre dann würde Jake jetzt nicht so reagieren.
„Gott Bella, du musst etwas gegen deine hysterischen Anfälle tun! Versuchs mal mit Baldrian“ er nahm meine Hände von seinen Schultern und drückte sie leicht. „Wenn du mich ausreden lassen würdest, bevor du hier einen auf kreischende Banshee machst, dann würde ich dir sagen, dass dein Vater im Krankenhaus ist, aber dass es nichts Lebensgefährliches ist.“
„Wieso ist er im Krankenhaus?“
Jake presste die Lippen zusammen. „Er… wurde angegriffen.“
„ER WURDE ANGEGRIFFEN?“, grölte ich und Jake verzog vor Schmerzen das Gesicht.
„JA!“, schrie er jetzt zurück, anscheinend fuhr er jetzt dieselbe Taktik wie ich und ich beruhigte mich ein bisschen.
„Von wem?“, fragte ich tonlos und tapste jetzt einfach durch das Nasse um mich anzuziehen. Vor Jake ließ ich meine Hosen herab und scherte mich nicht darum. Er hatte mich schon mal in Höschen gesehen und es war ja nicht so, als würde ich einen Spitzentanga tragen, so dass meine Arschbacken leuchten würden wie zwei Monde. Im Augenwinkel nahm ich allerdings wahr, dass er hart schluckte und mit Blicken eingehend meine Beine inspizierte. Ich zog mir meine Jeans an und tat so, als würde ich die Röte in meinem Gesicht gar nicht bemerken.
„Wir wissen es nicht. Aber es war wie bei dem Banker… Jemand hat ihn versucht auf offener Straße zu erstechen.“, murmelte er und drehte sich weg, als ich mein verschwitztes Top auszog um es gegen ein weißes T Shirt zu wechseln. Die Dusche musste warten.
„Wieso sollte jemand meinen Vater angreifen?“ Er tat doch keiner Fliege was zu Leide! Aber als ich ins Bad marschierte merkte ich selber wie dumm die Frage gewesen war und ich rief ins Wohnzimmer. „Nein Jake. Antworte nicht. Er ist der Polizeichef und einige nicht gerade nette Leute hegen ganz sicher Groll gegen ihn… Schon klar…“ Schnell wusch ich mir das Gesicht, putzte meine Zähne und kämmte meine Haare als ich schon wieder ins Wohnzimmer zurückkam. Jake stand immer noch an der Tür und wartete mit verschränkten Armen auf mich.
„Du siehst verdammt müde aus.“, stellte er nach einem trockenen Blick auf mich fest.
„Touche.“ Gab ich nur ungerührt zurück, nahm mir meine Umhängetasche vom Haken, schlüpfte in meine bequemen roten Sneaker und befreite meine Haare aus dem Gurt. Ich sollte mir wirklich angewöhnen meine Haare zusammenzubinden… dachte ich während ich neben Jake durch das Treppenhaus ging um mit ihm ins Krankenhaus zu fahren.
CUT!
Doreen: Puh, also für den ersten Teil kann ich nur sagen scheiße war das hot. Gepaart mit den neuesten Bildern aus Cannes, die mir seit Tagen im Kopf rumgeistern war das eine geradezu tödliche Kombination. Dieser Gott von einem Mann zieht aber auch alle Register und ich mag es, wenn er die Kontrolle verliert, denn mal ehrlich wir sind ja auch nicht aus Zucker ABER und das muss ich leider sagen , meine Hoffnungen haben sich zerschlagen ich hatte echt die Daumen gedrückt aber leider wurden meine Gebete nicht gehört … mhm vielleicht ging es ja an die falsche Religion… aber ich leg wieder ein gutes Wort bei DonBoth ein, für alle die endlich mehr Aktion haben wollen :-D
DonBoth: Du müsstest wissen, dass ich schon 12 Kapitel fertig habe und dass alles feststeht, also bringt das Ganze auf- den- Knien-Gerutsche nichts, meine Süße. Komm steh auf *Lolli in den Mund schieb, damit sie Ruhe gibt* So. Also aber ich muss schon sagen Edward ist schon ne heiße kleine Scheiße ;) Aber was ist er? Was ist Jake, der Superschnüffler? Was ist mit Bellas Dad? Wer ist schuld an dem Angriff und was wird Bella tun wenn es ZUFÄLLIG Edward Cullens Schuld ist? Wetten werden nicht nur angenommen, sondern sehnsüchtig erwartet!
Knutsch!!!
Bethy
Jake war während der Fahrt ins Krankenhaus schweigsam und scheinbar in Gedanken versunken. Ich pulte währenddessen an meinen Nägeln herum und fragte mich, wie es wohl meinem Vater ging und wer es wagen würde ihn einfach auf offener Straße anzugreifen. Ich überlegte mir wer die Motive dazu haben könnte, aber da gab es sicher genug Menschen die er in den Knast gebracht hatte, also wusste ich gar nicht wo ich anfangen sollte. Da ich hier sowieso nicht weiter kam entschied ich mich meine Zeit nicht weiter zu vergeuden und stattdessen eingehend meinen besten Freund zu inspizieren, der in seinem engen weißen Muskelshirt, dass seinem Namen alle Ehre machte, den schwarzen etwas tief hängenden lässigen Hosen, die ein Ledergürtel auf seinen Hüften hielt und den Biker Boots in denen er eher aussah als würde er der Anführer einer Straßengang sein, als ein Polizist. Dazu auch noch diese Sonnenbrille und die tiefschwarzen kurzen Haare. Verdammt, seit wann war er eigentlich so sexy geworden? Ich inspizierte mit Blicken eingehender die Muskeln an seinen Armen die sich etwas anspannten wenn er schaltete und fragte mich wann er die Zeit dazu hatte um sich so zu bräunen. Er könnte glatt als Model der Sports Illustrated durchgehen!
Seine Wange zuckte und mein Blick flog fast schon ertappt nach oben. Jake drehte schnell den Kopf weg und ich wusste, dass er gerade ein Lachen unterdrückte. Er hatte mich beim Anschmachten erwischt. Verdammt hoch zehn! Schnell schaute ich auch aus dem Fenster, raus in den Sonnenschein und auf all die fröhlichen Leutchen, die so über die Straßen marschierten.
Ich konnte es mir einfach nicht mehr aus dem Kopf reden: Ich fühlte mich zu Jake eindeutig hingezogen. Es war nicht so als wäre ich hoffnungslos in ihn verliebt, aber seit dem Kuss hatte ich die unsichtbare Nur-Freundschaft-Schwelle übertreten. Ich sah ihn einfach nicht mehr mit den Augen einer besten Freundin, sondern mit den Augen einer untervögelten Frau, die erkennen konnte was für ein guter Mann er war. Ich konnte ihm vertrauen. Jake war lustig. Er war rücksichtsvoll und vor allem respektvoll, wenn auch nicht immer, aber er kannte meine Grenzen. Außerdem sah er verdammt gut aus. Das war eine Tatsache die ich einfach nicht ignorieren konnte, na gut, ich hatte es schon immer gewusst, hatte schon oft die Blicke gesehen, die ihm nachgeworfen wurden, aber es hatte mich nicht interessiert. Mein Körper war nicht angesprungen auf ihn, doch jetzt… fühlte ich selber wie warm meine Wangen waren, wie schnell mein Herz schlug und wie entspannt ich war, weil ich seinen Duft roch und seine Nähe in mich einsog. Es tat gut mit ihm zusammen zu sein, neben ihm zu sitzen und mit ihm zu reden. Verdammt hoch zwanzig. Ich wollte keine Beziehung oder so was. Aber ich war keine Frau die nur schnellen Sex suchte. Zu Sex gehörte auch Liebe und ich liebte Jake nicht… nicht so…
Jetzt war ich verwirrt und ich runzelte angestrengt die Stirn, bevor ich mir mit beiden Händen die Haare aus dem Gesicht strich. Es war zum Verzweifeln.
„Was ist?“, Oh man, wieso musste er nur immer so aufmerksam sein? Na gut, ich verhielt mich gerade auch nicht unauffällig aber trotzdem.
„Du hast alles verkompliziert.“, murmelte ich ohne ihn anzusehen und so leise, dass ich hoffte er würde es nicht verstehen.
„ICH?“, fragte er unschuldig und ich zuckte zusammen. Er hatte mein Gemurmel verstanden und war amüsiert von meinem Verhalten.
„JA DU! Oder sitzt hier sonst noch jemand drin?“, mhm ja Mister Fussel und dein schlechtes Gewissen weil du deinem besten Freund hinterhersabberst , DANKE und jetzt sollte mein zweites ICH gefälligst die Klappe halten! Von mir selbst genervt schaute ich ihn böse an und sah wie er entspannt vor sich hin grinste. Irgendwie überheblich. Ich verengte meine Augen.
„Ich weiß nicht wovon du sprichst.“, säuselte Jake breit grinsend ohne mich anzusehen und setzte den Blinker um abzubiegen.
„Und mein Name ist Nikolaus!“, zischte ich ihm zu und er lachte leise. Ich liebte es wenn er das tat, aber jetzt machte es mich nur wütender.
„Ach?“ Er bog noch einmal scharf ab und wir blieben stehen. Breit grinsend saß er da und schaute mich selbstzufrieden an. Ich merkte, dass vor uns das riesige rot-schwarze Krankenhaus aufragte und stieg einfach aus, bevor ich noch mehr sagte und sein dummes Grinsen vielleicht noch seinen Kopf zweiteilte weil es ihn umrundete.
Ich wartete nicht auf ihn, aber er holte schnell auf und marschierte leichtfüßig neben mir her. Als wir das Krankenhaus durch Drehtüren betraten und uns der typische Geruch nach Medizin und Trauer entgegenschlug, veränderte sich seine Laune aber schlagartig und sein Gesicht wurde ein wenig bleich. Ich wusste, dass er jetzt an seinen Vater dachte, der hier vor einigen Jahren gestorben war und ich seufzte schwer, denn auch mir viel es seitdem nicht leicht hier zu sein. Billy war auch so etwas wie mein Vater gewesen und es war schwer jeden Tag hier her zu kommen und dabei zuzusehen wie er jedes Mal schwächer wurde und dem Tod einen Schritt näher kam.
Ich berührte Jakes Hand mit meiner als wir vor dem Aufzug stehen blieben, ohne ihn anzusehen, weil ich jetzt mit den Tränen kämpfen musste und ihm aber trotzdem beistehen wollte. Seine warmen starken Finger schlangen sich sofort um meine und der Druck auf meiner Brust nahm zu, bevor er sich langsam verzog und ich zu ihm aufsah. Jake lächelte mich zärtlich an, aber ich konnte den Schmerz in seinen Augen sehen. Zögerlich lächelte ich zurück. Damals hatte ich ihm beigestanden und nun würde er das gleiche für mich tun. Egal bei was. Es fühlte sich gut an seine Hand zu halten, aber auch sehr intim.
Doch das Pling des Aufzuges trennte unsere Aufmerksamkeit voneinander und als die Leute herausströmten und uns ansahen zog ich meine Hand zurück. Ich wollte nicht, dass irgendwer, besonders nicht er, auf falsche Schlüsse kam.
Jake wusste schon, wo mein Vater lag und wir ziemlich schnell alleine im Aufzug waren, der uns nach oben brachte. Wir schwiegen uns an. Jeder stand an einer anderen Wand. Aber unsere Blicke waren verwoben. Die Sorge um meinen Vater stieg mit jedem Stockwerk den uns der Aufzug empor trug und ich zerkaute mir die Unterlippe.
„Was wenn er doch…“
„Wird er nicht.“ Jake wusste sofort worauf ich hinaus wollte und ich entspannte mich ein wenig als er das ruhig sagte. Er würde es mir nicht versichern, wenn er sich selber nicht hundertprozentig sicher wäre.
Der düstere Gang erschien mir endlos bis wir endlich beim Zimmer meines Vaters waren und ich fühlte, wie mein Magen sich immer mehr zusammenzog. Ich bekam richtige Krämpfe. Ich hasste Krankenhäuser. Hier passierte niemals etwas Gutes. Außer ein neues Leben kam auf die Welt, aber das war auch schon alles!
Jake ging mir voraus und öffnete die Tür. Sobald ich meinen Vater erblickte, der bleich, in Krankenhaushemd, aber bei Bewusstsein halb in seinem Bett lag, halb saß war es vorbei mit meiner Beherrschung.
„Daddy!“, rief ich aus und ich sah gerade noch seinen panischen Blick, als ich auf ihn zustürmte und mich auf ihn stürzte. Ich umarmte seinen Hals, darauf bedacht nicht seine Brust zu berühren und fühlte, wie er mir unbeholfen den Rücken tätschelte und meiner Mutter sicher einen Hilf-mir-Blick zuwarf als ich auch noch in Tränen ausbrach. Ihre Hand gesellte sich zu seiner patschenden unbeholfenen dazu und sie streichelte mich sanft. Dies war alle Hilfe, die er bekommen würde. Meinen Vater hier in diesem Krankenhausbett zu sehen brachte mich fast um, auch wenn ich wusste, dass es ihm gut ging. Er war immer stark gewesen und jetzt war er schwach.
„Ist gut Bells…“, murmelte er und ich löste mich ein wenig von ihm um in sein bleiches Gesicht zu sehen. Seine Augen schwammen vor Gefühlen aber er würde sie niemals rauslassen.
„Ist alles Okay mit dir?“, fragte ich leise und weinerlich. Ich musste es einfach aus seinem Mund hören.
„Sie wollen mich morgen schon entlassen. Ich konnte ihm noch ausweichen und er hat mich nur gestreift. Es ist nicht der Rede wert.“, winkte mein Vater ab und der riesengroße Brocken, der auf meine Brust drückte fiel herab. Erst jetzt lächelte ich wirklich und begrüßte meine Mutter, sie umarmte mich fester als ich es jemals gekonnt hätte, dann setzte ich mich ans Fußende des Bettes als Jake meinen Vater darüber informierte wie weit er mit den Ermittlungen war. Anscheinend war es derselbe Kerl gewesen wie bei dem Banker und wieder konnte sich keiner so richtig an ihn erinnern. Das kam mir schon spanisch vor doch dann kam mir eine Idee.
„Sagt mal.“ Unterbrach ich die Beiden einfach. „Wer hat die Bank eigentlich übernommen, nachdem der Chef gestorben ist?“, fragte ich mit gerunzelter Stirn und Jake antwortete mit verbissenen Zähnen.
„Wer hat sich wohl bereit erklärt? Cullen!“ Meine Augen wurden groß, als es einschlug und ich langsam murmelte.
„Ja, jetzt fehlt nur noch das Polizeirevier und er wird die ganze Stadt beherrschen.“ Ich konnte sehen wie mein Vater Jake einen wütenden Blick zuwarf und wie Jakes Augen darauf hin riesengroß wurden, weil ich das alles so schnell zusammengesetzt hatte. Tja, ich war eben die Tochter von meinem Vater und der Wurm kackte nicht weit vom Stamm! Ich fühlte, wie ich anfing zu zittern und es mich heiß durchströmte, als ich daran dachte das Edward dafür verantwortlich sein könnte, dass mein Vater fast gestorben war. Wahrscheinlich war er gestern Nacht nur bei mir gewesen um mich abzulenken und sich ein Alibi zu verschaffen. Ich würde ihn umbringen. Ich würde den Bastard töten!
„Bella?“, fragten meine Mutter und Jake gleichzeitig, als sie sahen, wie ich vor Wut immer dunkler wurde, die Fäuste ballte und auf die Beine sprang.
„Ich muss weg!“, rief ich nur und dann stürmte ich aus dem Zimmer.
„STOP!“, schrie Jake mir hinterher doch ich war schon aus der Tür raus und knallte geradewegs gegen etwas, kleines zierliches. Die winzige schwarzhaarige Frau aus der Anstalt knallte auf den Boden und ich blieb schockiert stehen. „Oh mein Gott, tut mir leid!“, rief ich aus und half ihr wieder auf die Beine in dem Moment, als Jake hinter mir erschien und erleichtert durchatmete.
„ALICE!“, japste er und ich runzelte die Stirn. Er kannte sie?
„Hallo Bella. Hallo Jake. Ich habe keine Zeit!“, sie kannte mich??? Ich drehte mich mit ihr herum als sie an mir vorbeischoss wie ein Blitz geradewegs in das Zimmer von meinem Dad. Was war das denn hier für eine Freakshow? Ich war so überrumpelt, dass ich meinen Auftrag vergaß und Jake fragend ansah. Er schaute nur an mir vorbei und ich konnte sehen, wie er sich weiter aufrichtete und seine Hand sich zur Faust ballte, so dass die Sehnen auf seinem muskulösen Arm hervortraten. Wieder drehte ich mich um, damit ich sehen konnte wen er so wütend anstarrte und erkannte Jasper Hale, der genauso wütend wie Jake über den Gang stapfte. Er sah gut aus, gepflegt und teuer. Sein blaues Hemd und die einfache schwarze Hose rundeten das Bild vom Millionär von neben an ab. Seine Haare waren wieder zu einem Minizöpfchen zusammengebunden und seine Augen waren schwarz und drohend.
Ich wich zurück bis ich gegen Jakes Brust stieß und er mich hinter sich zog, als Jasper direkt vor uns stehen blieb.
„WO IST SIE?“, knurrte er schon fast. Jake sah ihn nur eiskalt an und antwortete nicht. Jasper wollte an ihm vorbei in das Zimmer schießen, doch Jakes Hand schoss nach vorne und umfasste seinen Oberarm. Jasper Hale erstarrte in der Bewegung, schaute zuerst ungläubig auf Jakes Hand, dann warnend in sein Gesicht.
„Nur für Familienmitglieder.“, presste Jake zwischen aufeinandergebissenen Zähnen heraus und schob Jasper ein gutes Stück zurück, bevor er sich mit verschränkten Armen und breit gestellten Beinen vor der Tür aufbaute, wie ein Bodyguard. „Du kannst sie wieder einsammeln, wenn sie rauskommt.“ Jasper war wirklich wütend, aber er zog arrogant seine Augenbraue hoch. Dann lehnte er sich an die gegenüberliegende Wand und verschränkte auch die Arme vor der Brust.
„GUT.“, hauchte er und grinste überlegen. Sein Blick streifte mich, als ich über Jakes Schulter spähte und er sagte.
„Sie ist es also wirklich, hm?“
„Halt die Klappe, Abschaum.“, war Jakes Antwort. Ich berührte seinen Oberarm, damit er mich ansah, aber er tat es nicht und sagte nur. „Vergiss es Bella.“ Jasper lachte melodisch und fing sich von Jake ein Augenfunkeln ein.
„Er wird sie sowieso bekommen und dann seid ihr dran.“ Ich verengte meine Augen und fühlte wie Jake anfing zu zittern.
„Halt. Die. Klappe!“, jedes Wort war nur mit Mühe herausgebracht und eine einzige Drohung.
„Jake!“, beschwerte ich mich jetzt. „Von was redet ihr?“
„Sie weiß wirklich von nichts… Wie köstlich!“, lachte Jasper wieder. Er amüsierte sich köstlich, anscheinend auf meine Kosten und ich warf ihm auch einen wütenden Blick zu. Er schickte mir mit seinen vollen Lippen ein ironisches Küsschen. „Wann wollt ihr es ihr sagen? Dann wenn die Party beginnt?“
„ES wird gar nichts beginnen! Wir lassen es nicht zu!“
Jasper zuckte gelangweilt die Schultern. „Wenn du meinst…“, doch sein aufmerksamer Blick heftete sich auf die Tür hinter uns. Genau in dem Moment ging sie auf und er spannte sich an, als die kleine wunderschöne Frau, die anscheinend Alice hieß aus dem Zimmer kam. Als hätte sie schon gewusst das er hier stehen würde, ließ sie ihren Kopf und ihre Schultern hängen und ging voller Reue wie ein Hund auf ihn zu, der an Herrchens Schuhe gepisst hatte und genau wusste, das er Strafe zu erwarten hatte. Alice trug einen übergroßen schwarzen Pullover und Jeans die ihr auch viel zu groß waren und in denen sie fast verschwand. Ich glaube sie war barfuß, aber die Hosen waren so lang das ich es nicht richtig sehen konnte. Sie trug anscheinend die Kleidung von einem Mann. Mit großen Augen sah ich Jasper und dann sie an und bekam mit, dass es seine Sachen waren die sie anscheinend in aller Eile angezogen hatte. Ich dachte er wäre wütend als sie sich vor ihn stellte, aber er schien eher verzweifelt, wie er da so auf ihre kleine Form herabsah. Er schien nicht zu wissen was er mit ihr tun sollte.
„Ich werde dir nicht sagen, dass es mir Leid tut.“ Ihre Stimme klang rein und hell und nicht so wirr wie beim ersten Mal. Sie hob den Kopf und sah ihn kämpferisch an, aber sie hatte Tränen in den Augen. „Ich musste es tun.“, gab sie noch dazu und er presste die Lippen aufeinander. In seinen Augen blitzte unbändige Wut auf und sie wurden noch einen Tick dunkler. Er hob die Hand und ich sprang jetzt hinter Jake hervor und rief durch den Gang. „Hey, hey, hey!“ Ich dachte er wolle sie schlagen und wollte dazwischen gehen, allerdings hatte mich Jake schon am Kragen gepackt und hielt mich fest. Jasper schaute mich schief von der Seite an, als er die Bewegung beendete und ihr ein paar zerzauste Haare hinter das Ohr strich. Ich entspannte mich wieder und fühlte wie peinliche Wärme in meine Wangen stieg. Jasper runzelte die Stirn und murmelte mir zu. „Ich würde ihr niemals wehtun.“ Ich kaute auf meiner Lippe rum. „Komm Baby.“ Er legte ihr den Arm um die Hüfte, sanft, als wäre sie aus Porzellan und marschierte mit ihr davon. Alice drehte sich noch einmal nach mir um und ich hielt ihren Blick fest, bis Jasper ihr etwas zumurmelte und sie ihn von mir löste.
Mir war kalt und ich schlang die Arme fröstelnd um mich selbst, wie ich den beiden so dabei zusah wie sie immer weiter gingen.
„Holst du deinem Dad Tee?“, fragte mich Jake und richtete mir den imaginären Kragen hin, an dem er rumgezerrt hatte. Er war immer noch angespannt. Ich zuckte die Schultern und machte mich in die andere Richtung davon zu den großen Teespendern. Er verschwand sofort in das Zimmer und ich runzelte die Stirn. Das was sie gesagt hatten ließ ein beklemmendes Gefühl in mir zurück. Jake schien Jasper zu kennen. Sie hatten von einer Party gesprochen, aber es schien nicht als hätten sie einen lustigen Anlass gemeint. Der stinkende goldfarbene Tee füllte das Glas und meine Hand wurde warm, während ich weiter versuchte aus dem Schlau zu werden was ich gerade gehört hatte. Ich konnte es nicht. Dazu schienen mir die Infos zu fehlen, aber anscheinend hatte das alles tatsächlich mit Cullen zu tun.
Edward Cullen! Das Glas fiel mir aus der Hand als er mir wieder einfiel. Ich schaute zu dem Zimmer, dann zu dem Aufzug, der nicht weit entfernt war. Jake würde mich sicher nicht zu ihm lassen, aber ich musste das mit ihm klären, musste ihm den Kopf abreißen, für das was er getan hatte. Ein kleiner Teil von mir betete das er damit nichts zu tun hatte, aber wenn doch dann würde ihn keiner zur Rechenschaft ziehen, keiner würde auch nur an ihn ran kommen. Ich schon!
Bevor Jake mich dabei erwischte, drehte ich mich um und ließ das zerbrochene Glas liegen. Als ich am Schwesternzimmer vorbeilief, rief ich ihnen zu das dort Scherben lagen, dann hämmerte ich schon wie wild auf die Knöpfe des Aufzuges und schaute immer wieder zu dem Zimmer von meinem Dad. Wenn sie mich jetzt erwischten, dann würde ich niemals wieder zu Edward kommen. Das ahnte ich. Die Feindschaft ging tiefer als ich mir vorstellen konnte, aber es kam keiner aus dem Zimmer und erleichtert sprang ich in den Aufzug um meinen Auftrag zu erfüllen und ein ernstes Wörtchen mit Mister Arschloch zu sprechen!
CUT!
Doreen: Na da bin ich ja mal echt gespannt, ob sie in der Lage sein wird, Mister „ich bin so heiß, nur wegen mir haben wir eine Klimaerwärmung“ die Meinung zu geigen oder ob eher wieder der *Gribbelfinger* aktiv sein wird und wir bissel Aktion erwarten werden. Ich hab ja da so eine Vermutung *schelmischgrinsdieHändereibundTürzuschließ*
Bethy: Hmmm………… Mehr sog net ;) Aber hey Gribbel oder Kribbel weil Gribbel hört sich ein bisschen wie Glibberfinger und das is bäh pfui ;)
PS: Ich liebe Jasper und Alice aber der Fragenkatalog wird noch länger. Nicht wahr? Ich seh die Rädchen in eurem Kopf… Sie drehen fast durch. ;)
Ich wünsch euch ne tolle Woche und will all das hören was eure Rädchen rausbringen.
Knutsch
Bethy
Kapitel 8
Sie ließen mich alle problemlos passieren als ich aus dem Bus sprang und zu Fuß beim Anwesen von Edward Cullen ankam. Das sollte mir eigentlich wirklich zu denken geben, aber ich ging trotzdem weiter, war immer noch wütend und meine Gedanken drehten sich die ganze Zeit nur darum, wie ich ihm wehtun konnte. Tja hätte ich mal lieber bei der Kung-Fu Dame aufgepasst, dann wüsste ich es. Die Hymne von Rocky als er sich auf den Kampf vorbereitete und immer diese blöden Treppen rauf und runter rannte spielte unablässig in meinem Kopf... „Eye of a tiger“
Tanja empfing mich mit einem breiten Lächeln, säuselte irgendwas davon, das er schon auf mich wartete und ich grummelte einen typischen Spruch der die Worte Arschloch eines Bastards enthielt, so dass sie empört keuchte und die Augen aufriss. Sie stammelte nur noch, in welche Richtung ich gehen sollte während ich alles durch einen Tunnelblick sah und den Gang entlang marschierte, nach links abbog und auf eine ausschweifende riesige Terrasse stürmte.
„WO BIST DU BASTARD?“, rief ich weil ich ihn nicht gleich fand. Da war eine teure Sitzgruppe aus Rattan und einem riesigen, niedrigen Tisch aus Glas dazwischen. Darüber erstreckte sich ein weißer riesiger Sonnenschirm. Daneben stand so ein typischer „Bonzengrill“ der aussah wie eine Lokomotive. Ein paar Stufen führten nach unten, zu einem kleinen bunt gepflasterten Weg, der bis zum Waldrand über grünen, satten Rasen reichte. Mein Kopf drehte ich zu dem in der Sonne glitzernden und wie eine acht geschwungenen Pool, um den herum dunkelbraune Liegen standen und riesige Fackeln aus dem Boden ragten. Ich keuchte, als ich sah wie Edward Cullen sich breit grinsend aus dem Wasser stemmte und die einzelnen Tropfen über diesen perfekten leicht gebräunten Körper herabrannen. Er offenbarte mir eine glatte muskulöse Brust, dann einen gut durchtrainierten Bauch mit einem leichten Sixpack. Die Wasserperlen liefen weiter herab über den Pfad des Glücks und ein wunderschönes muskulöses Männer V bis über eine schwarze, enge Badeshorts mit eindeutiger Delle. Gott, er konnte doch nicht wirklich SO groß sein! Ich schluckte hart als er mit Schwung und Grazie auf die Beine kam und ich diese betrachtete. Sie waren lang und muskulös. Die schönsten Männerbeine die ich jemals gesehen hatte. Sogar seine Füße waren schön, obwohl ich Füße hasste und das hatte eindeutig was zu bedeuten!!! Ich glaube ich musste oben bald mal an Flüssigkeit nachfüllen die ich unten verlor.
„Hallo Isabella… Ich hab schon auf dich gewartet.“
Ohne sich abzutrocknen oder sonst etwas zu tun, marschierte er auf mich zu - die Tropfen glitzerten auf seiner makellosen Haut. Seine dummen Haare waren auch feucht und schienen deswegen fast schwarz zu sein. Edwards oder auch Arschwards Grinsen durchnässte spontan noch mehr mein Höschen als sein alleiniger Anblick. Einige Sekunden starrte ich ihn einfach nur an, wie er da, mit geschmeidigen, raubtierhaften Bewegungen auf mich zuschlenderte wobei meine Kehle ganz trocken wurde. Ich vergaß wieso ich hier war und wo wir waren, wie ich hieß und wer ich war. Zudem meine Telefonnummer und BH- Größe…
Dann stand er auch schon vor mir und sein Duft traf mich auch noch, wie eine Abrissbirne. Wie immer wenn ich ihn roch, wurden meine Gedanken langsam und träge. Eine Spannung fiel von mir ab. Ich wusste nicht mehr woher sie kam oder das sie überhaupt dagewesen war, aber sie war plötzlich weg. Seine Zähne blitzten auf. Weiß, gerade und genauso gefährlich wie der Rest, plötzlich war da seine Hand an meiner Wange. Ein kribbeliger Stoß durchzog mich und ich konnte sehen, wie sich Edwards perfekten, leicht feuchte Lippen bewegten, aber ich verstand seine Worte nicht, weil ich gleich vom ersten kribbeligen Stoß keuchen musste und meine Augen nach oben rollten. Er zuckte auch tief stöhnend zurück, als hätte er sich verbrannt und mit einem Mal wurde ich wieder in die Realität geschleudert.
Das Vogelgezwitscher um mich herum hörte sich laut an, genauso wie der Wind, der über den Rasen strich und ich merkte, dass ich gerade so gut wie taub gewesen war. Blinzelnd schüttelte ich meinen Kopf, um auch den letzten Rest des Nebels zu vertreiben und wich schnell einige Schritte zurück. So schlimm, war es noch nie gewesen. So stark hatte er mich noch nie in seinen übernatürlichen Bann gezogen.
„Fass mich nicht an!“, schrie ich fast und umrundete mit klopfendem Herzen die Rattancouch, um mich vor ihm in Sicherheit zu bringen. Edward runzelte die Stirn und schaute seine Hand an, als wüsste er selber nicht was gerade geschehen war. Ja, ja… Hand darf ich vorstellen das ist Edward, Edward das ist deine Hand, mit der du bestimmt schon intimen kontakt hattest. Plötzlich ruhten seine Augen wieder auf mir.
„Ich wollte das nicht. Du bist Schuld.“, verkündete er mit fast so etwas wie einem Schmollen und mir fiel wieder ein, wieso ich hier war, und das mit voller Wucht.
„DU Bastard!“, zischte ich jetzt und fühlte, wie ich anfing zu zittern. Edward zog eine Augenbraue hoch und schaute mich einfach nur an, arrogant und ein kleinwenig amüsiert. Anscheinend konnte er mir nicht so ganz folgen. „DU hast beauftragt meinen Vater zu töten! ICH WEIß es, du Mörder!“ Edward bewahrte sein Gesichtsausdruck bei, aber er verengte die Augen ein winzig kleines Stück und ich wusste instinktiv, das ich Recht hatte. Dieser aalglatte Penner vor mir konnte mich nicht täuschen, auch wenn sein Pokerface perfekt war und keine einzige Gefühlsregung durchließ.
„WIESO?“, schrie ich und merkte wie meine Beine sich auf ihn zubewegten. Ich wollte ihm wehtun. So richtig. ER hätte mir fast meinen Vater genommen! „WAS hat er dir getan, um das zu verdienen? SAG es mir!“ ein paar Krähen schreckten von meinem Rumgeschreie auf und flogen krächzend davon, da stand ich schon wieder vor ihm und wollte ihm einfach nur in dieses hübsche Gesicht schlagen um diese arrogante Perfektion zu zerstören. Aber eigentlich müsste ich es besser wissen, denn er fing meine Hand natürlich ab.
„DU wirst dir nur selber weh tun!“, zischte er und ich fühlte, dass er unterschwellig auch wütend war, doch seine Stimme blieb die eines professionellen Verführers. „Ich habe nicht befohlen, deinen Vater zu töten. Ich schwöre es dir. Ich weiß gar nicht wovon du sprichst.“ raunte Edward und ich konnte dieses kühle Kribbeln fühlen das sich von dem Punkt ausausbreitete, an dem er mich berührte. Er schleuderte mir meine Hand entgegen als er es merkte und trat jetzt selber einen Schritt zurück. „ICH habe bei der ganzen Sache vor, GAR KEINEN zu töten, aber dein Volk hat andere Pläne! Immer muss bei euch alles so gehen wie ihr es wollt. Ihr könnt einfach nicht anerkennen das ihr die Schwächeren seid.“ Meine Wut verpuffte, weil mich seine Worte so irritierten.
„Mein Volk?“, fragte ich perplex und schaute ihn jetzt verwirrt an. War es nicht auch sein Volk? „Verdammt, was bist du?“, ich schrie nicht mehr. Ich sprach leise, während ich zu ihm aufsah, wie er schön wie ein Adonis von einem anderen Planeten, in der Sonne stand und mich zwiegespalten ansah.
„Du wirst es bald erfahren, Isabella. Früher als mir lieb ist.“, Edward klang bitter und ich wusste nicht woher diese Stimmung in ihm kam. Ich schluckte hart. Er gab zu etwas anderes zu sein, aber er sagte nicht was. Wieder fielen mir Alice Worte ein und ich merkte, wie mir schlecht wurde und mir das Blut aus dem Gesicht wich. Er seufzte als hätte er die aufkeimende Angst in mir gerochen.
„Dir wird nichts geschehen.“ Mit einem Mal klang er wieder sanft und sprach leise und melodisch. Blinzelnd schaute ich zu ihm hoch und plötzlich war da schon wieder diese irritierende Zärtlichkeit in seinen Augen. „Nicht wenn du bei mir bleibst.“
Jetzt lachte ich humorlos auf. „Sagte der Mann der meinen Vater töten lassen wollte!“
„Ich habe das nicht befohlen. Ich respektiere deinen Vater und achte ihn. Was würde es mir bringen ihn töten zu lassen? Außerdem ist das nicht meine Art! Ich mache mir die Hände nicht mit einem Mord dreckig. Meine Angelegenheiten regle ich anders.“, knurrte er schon fast. Instinktiv wich ich jetzt ein paar Schritte zurück und schüttelte meinen Kopf. Er hatte mir mit seinen Worten den Wind aus den Segeln genommen. Ich wusste nicht was ich davon halten sollte aber ein sehr ungutes Gefühl breitete sich in mir aus.
„Sag mir einfach nur was los ist und lass mich dann in Ruhe.“, forderte ich schwach und umschlang meinen Oberkörper. Trotz der Sonne die heiß auf uns herabschien war mir kalt. Meine Beine zitterten und ich ließ mich auf die Ecke der großen Rattancouch sinken, ohne den Blick von Edward zu nehmen. Er stand in der Sonne und strich sich durch die immer noch nassen Haare. Seine Achseln waren unbehaart, genauso wie seine Brust und der Rest seines makellosen Körpers…. Verdammt, sogar jetzt konnte er mich mit seinem Aussehen ablenken. Er sah meinen Blick, merkte wie ich rot wurde… und schien eine Entscheidung zu treffen. Langsam setzte er sich in Bewegung und kam auf mich zu.
„Diese Welt wird nicht mehr lange sein was sie mal war…“ mit diesen leisen Worten ging er vor mir in die Knie und schaute zu mir hoch. „Ich kann dich nur davor schützen was passieren wird wenn du bei mir bist… und ich werde alles in meiner Macht stehende tun um kein Blut zu vergießen.“ Gott, war dieser Mann schön. Seine Züge waren markant aber auch sanft. Seine Augen phänomenal. Groß und ausdrucksstark, mit langen elegant geschwungenen Wimpern, die das Bild perfektionierten. Seine Lippen ein einziger Traum und wie er mich erst ansah. Ich fühlte, wie ich erschauerte, allein von diesem Blick und dieses Mal zwang er meinen Körper nicht dazu zu reagieren. Dieser Verräter tat es ganz von alleine. Edward nahm meine Hand und da war kein Kribbeln, auch sonst war die Welt noch so wie sie sein sollte, mit dem Sonnenschein und den Vögeln und dem Duft nach Wald, Wiese, Blumen und Edward Cullen. Er küsste meine Fingerspitze. Sanft und langsam. Verführerisch und so unendlich zärtlich.
„Ich bin normalerweise ein… Mensch… der durch Manipulation das bekommt was er will, du hast Recht. Aber ich lüge dich nicht an, wenn ich sage, dass ich will, dass dir nichts passiert. Ich schwöre es dir Isabella Swan, bei meiner Ehre. Ich will nur dein Bestes. Am Anfang warst du bedeutungslos für mich. Nur eine weitere Nummer… Aber das ist nicht mehr so.“ Seine Stimme war samtig und gleichzeitig rau. Eine betörende Mischung. „Ich werde dir nicht wehtun. Ich kann dir gar nicht mehr wehtun…“. Darüber war er selber entrüstet, aber Edward hatte es akzeptiert, was auch immer es zu bedeuten hatte. Meine Finger zuckten in seiner Hand, als seine Lippen sie beim Sprechen weiter berührten und sein kühler Atem ließ mich erschauern. Ich wollte ihm glauben, dieses eine Mal wollte ich es tun, weil ich instinktiv wusste, dass er mich nicht anlog und mich nicht manipulierte. Er war einfach so wie er sich fühlte. Das erste Mal, seitdem wir uns kannten, zeigte er mir sein wahres Gesicht und seine wahren Gefühle, als er hier vor mir fast nackt in der Sonne kniete. Aber vor allem hatte er mir mehr offenbart als Jake oder mein Vater es getan hatten, die anscheinend auch davon wussten was passieren würde. Edward Cullen ließ mir eine Chance, mich selbst zu entscheiden und traf keine Entscheidung für mich.
„Wow.“, murmelte ich irgendwie total geplättet und er lachte leise gegen meine Hand, was gewisse Regionen von mir heftig reagieren ließ. Ich blieb passiv, als er mich mit funkelnden Augen anlächelte und langsam, so verdammt langsam, nach oben kam. Er ließ mir Zeit, mich zu entscheiden, auch wenn ich im Moment nicht dazu fähig war, weil das Blut anfing in meinen Ohren zu rauschen, als er mich, allein mit seiner Nähe und ohne mich zu berühren nach hinten, in eine liegende Position drängte. Edward stützte sich mit beiden muskulösen Armen über mich und schaute auf mich herab, ich fühlte mich wie die Beute in der Falle aber gleichzeitig waren da Schmetterlinge in meinem Bauch. Ein paar glitzernde Tropfen lösten sich von seinen Haaren und fielen auf meine Lippen. Langsam und ohne meinen Blick von ihm zu lösen, leckte ich sie ab und bemerkte, wie er die Nasenflügel blähte und die Stirn runzelte. Edward war mindestens genauso erregt wie ich. Er berührte mich nicht und doch konnte ich ihn mit jeder Faser fühlen. Ich schaute an ihm herab, an seinem feuchten perfekten Körper, und stöhnte fast. Ich wollte wissen wie sich diese Muskeln anfühlten, wollte jeden Zentimeter von ihm erkunden. Der Drang wurde so stark das ich die Lippen aufeinander pressen und die Hände zu Fäusten ballen musste, um ihn nicht zu berühren. Auch wenn er mich gerade nicht manipulierte, so würde ich meinem Verlangen nicht einfach so nachgeben. Edward Cullen war immer noch mein Feind. Und er lachte leise, als er seinen Kopf beugte und mit den Lippen mein Ohr berührte.
„Du bist wirklich eine Kämpfernatur.“, hauchte er dort direkt in meinen Gehörgang und Gänsehaut rieselte an meinem Körper herab. Seine Lippen kribbelten wieder und ich musste ein Keuchen unterdrücken. „Atmen Isabella.“, erinnerte er mich ruhig und ich holte jetzt doch laut Luft, bevor ich vor Anspannung erstickte.
„Ich weiß, dass ich das bin, was du tief in dir willst.“ Diese Worte ließen mich erschauern und für einen Moment wusste ich nicht, wie er diese zweideutigen Worte gemeint hatte, woraufhin ich natürlich knallrot wurde, weil passende Bilder meinen Geist fluteten. Edward Cullen stöhnte leise aber eindringlich direkt in mein Ohr und zwischen meinen Beinen zogen sich gewisse Muskeln zusammen „ES wäre so viel einfacher für uns wenn du einfach nachgeben würdest.“, raunte er weiter, berührte die Haut unter meinem Ohr hauchzart mit seinen weichen, vollen Lippen.
„Ja, klar, für dich.“, ich schaffte es doch tatsächlich sarkastisch zu klingen und war stolz auf mich. Er lachte wieder leise.
„Nein, nicht nur für mich.“, widersprach er und glitt sanft über meine Wange bis zu meinem Mundwinkel. Wir sahen uns in die Augen als er dort dagegen flüsterte. „Wir machen es so… ich mache das, was du vorgibst nicht zu wollen und du bildest dir einfach weiterhin ein, dass du nur ein Opfer bist und nichts dagegen tun kannst, OK?“ Ich keuchte empört, doch bevor ich auch nur ansatzweise protestieren konnte verschob er seine Lippen und dann küsste er mich!
Mein Herz blieb stehen. Mein Magen zog sich zusammen. Meine Augen gingen zu, während sie nach oben rollten und der Rest der Welt hörte spontan auf zu existieren.
Es war, als hätte Edward einen geheimen Knopf in mir gedrückt, sobald er seine Lippen auf meine legte. Ein Kribbeln durchfuhr meinen gesamten Körper und erweckte ihn zum Leben. War ich davor eine Leiche gewesen oder was, denn jetzt kam es mir so vor, als hätte ich davor nicht richtig gefühlt? Ich konnte jede Faser des weichen Stoffs unter mir spüren, der laue Wind, der über meine Haut strich fühlte sich an wie ein Orkan… aber vor allem konnte ich ALLES von Edward Cullen über mir fühlen. Seinen Körper, obwohl er mich nicht berührte und auch seinen Geist… Es war, als hätten sich zwei Teile zusammengesetzt und wären zu einer großen allumfassenden Empfindung verschmolzen.
Es schockierte mich selbst, dass ich sofort laut stöhnend den Mund öffnete, wie eine Ertrinkende und ihm Einlass gewährte. Meine Hände bewegten sich auch von selbst, sie vergruben sich in seinen noch feuchten Haaren und hielten ihn fest, drückten ihn noch näher zu mir. Das hier war nicht sanft. Von keinem von uns. Gott, hätte ich gewusst das es mich so beleben würde ihn zu küssen. Das dieses Kribbeln sofort zu lustvollen Wellen werden würde, ohne das mein Verstand sich ausschaltete, dann hätte ich es schon viel eher getan. Seine Zunge schmeckte so gut, es war der Geschmack der reinen Verführung. Sie war warm, weich und sie reizte mich gekonnt, aber gemächlich. Ich wollte sofort mehr von ihm, am besten ALLES und wollte meine Hüften heben, aber seine Hand drückte mich herab, so dass sich nicht mehr von uns berührte als unsere Lippen. Ich wimmerte in seinen Mund, als er mir den Rest von sich verweigerte. Edward löste sich kurz von mir, sein keuchender, warmer Atem umnebelte mich, aber ich öffnete nicht die Augen stattdessen kam ich nach oben um seine Lippen wieder einzufangen. Was fiel ihm eigentlich ein, sich einfach so von mir zu lösen? Ich war förmlich wie von Sinnen…
„Nicht“, flüsterte er rau und dann stürzte er sich erneut auf mich wie ein hungriges Tier. Edward brauchte mich genauso, wie ich ihn. Zumindest brauchte er meinen Mund, den er wieder attackierte.
Ein tiefes, alles durchdringendes Knurren nistete sich in meinen Bauch und ich dachte zuerst es würde von ihm kommen, was mich wieder stöhnen ließ, aber mit einem Mal waren Edwards Lippen weg und ich öffnete die Augen mit einem Ruck, um ihn anzuschreien. Doch der Anblick von ihm ließ mich stocken. Er stützte sich über mich, war am ganzen Körper angespannt und starrte mit schwarzen Augen etwas oder jemanden düster an. Was zum Teufel? Ich richtete mich etwas auf die Ellbogen auf, wofür er ein wenig zurückging und folgte seinem Blick, nur um dann panisch zu werden.
„EIN WOLF! DA IST EIN WOLF IN DEINEM GARTEN!“, kreischte ich und drückte ihn mit aller Kraft an der Brust weiter zurück. Edward runzelte verwirrt die Stirn, als ich mich dann mit einer halben Verrenkungen über die Couchlehne in Sicherheit vor dem schwarzen Ungetüm schmiss und hinter der Sitzecke keuchend und hart auf dem Boden aufkam. Mir presste es die Luft aus den Lungen und ich grunzte wie ein Schwein das sich im Dreck suhlt, zum Glück hatte ich nicht gequietscht. „EDWARD LAUF!“, schrie ich wie eine Wilde und fing an über den Boden zu robben, in Richtung des Hauses. Ich musste mich in Sicherheit bringen.
Wie kam hier überhaupt ein Wolf hin und wieso zum Teufel war der so groß wie ein verdammtes Pony? Außerdem schien es als hätte er keine Haare und schimmerte wie Öl in der Sonne. Wieso waren die Augen strahlend rot und was zum Teufel, tropfte da nur für eine schwarze Brühe von ihm auf den Boden? Der sah aus wie ein verdammter Mutantenwolf! Ich schaute immer wieder über meine Schulter während ich auf allen vieren zur Tür robbte. Erschrocken sah ich, wie Edward immer noch auf der Liege kniete und lediglich amüsiert grinste, während der Wolf mit schief gelegtem Kopf locker dastand und mich irgendwie so ansah, als hätte ich komplett meinen Verstand verloren. Keiner der beiden rührte sich, sie waren total entspannt und vor allem belustigt.
Der Wolf oder besser gesagt Höllenhund sah wirklich nicht so aus, als würde er sich jeden Moment auf uns stürzen und Edward schien kein bisschen Angst zu haben, während ich hier auf dem Boden rumkroch und mich wie ein Soldat im Krieg davonmachen wollte. Außerdem trug das Vieh ein verdammtes Stachelhalsband über den dicken, muskulösen Hals. Oh man… das war so typisch für mich. Wahrscheinlich war das einfach nur Edwards Definition von Haustier und ich zettelte hier eine Massenhysterie an.
Einfallsreich fluchend kam ich auf die Beine und ließ das sabbernde Monster aber nicht aus den Augen, als ich zu den beiden zurückging und meine Tasche holte, die ich im Eifer des Lippengefechts vergessen hatte. Der Hund, Wolf was auch immer, tat es mir gleich und starrte mich an.
„Du hast mich gerade so abgelenkt das ich nicht mal gemerkt habe, dass wir einen Gast haben. Er war nur neugierig…“, verkündete Edward schmunzelnd und wollte seinen Arm besitzergreifend um meine Taille legen aber ich sprang zur Seite.
„Vergiss es!“, zischte ich nur. Ich war verwirrt und enttäuscht von mir selbst, weil ich das alles hier überhaupt zugelassen hatte. Edward zog die Hand stirnrunzelnd zurück und der Wolf gab so etwas wie ein Bellen von sich. Es hörte sich an als würde er auflachen.
„Ich werde jetzt gehen… das ist mir alles zu verrückt… Scheiße, echt! Du bist doch größenwahnsinnig! Ich will gar nicht wissen was in deinen Genlabors noch so rumläuft! Heinos mit Hasenohren?“ Ich hob meine Tasche auf, die auf dem Boden neben der Couch lag und fühlte, wie meine Wangen rot waren, doch gleichzeitig wollte ich weinen. Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich um und ging. Mein ganzer Körper fing an zu zittern und es schien als würden meine Sinne wieder abstumpfen. Je weiter ich von Edward wegging umso tauber fühlte ich mich. Meine Schritte wurden unsicher und ich drehte mich noch einmal zu ihm um. Fühlte er das auch?
„Du weißt wo der Ausgang ist.“ Edward sah mich nicht an, sondern starrte den Wolf an. Dieser kam zu ihm und schmiegte sich gegen seine herunterhängende Hand. Er legte ihm die Hand um die Schnauze, wie eine Dominanzbezeugung bei nicht folgenden Hunden. Scheiße, das Tier war so riesig das er bis zu seinem perfekten, kleinen, runden Bauchnabel reichte und bestand nur aus klar definierten, ölig glänzenden Muskeln. Edward war noch niemals so kühl und unhöflich zu mir gewesen wie jetzt und es verletzte mich tief in meinem Inneren, nachdem, was wir gerade geteilt hatten. Aus unerfindlichen Gründen stiegen mir Tränen in die Augen und als hätte er es gefühlt, drehte er mir jetzt doch sein falsches Engels- Gesicht zu. Sein Blick war überheblich und eiskalt. Aber darunter brodelte rohe Wut und ich wusste, dass er auf mich wütend war. Ich konnte ganz sicher nichts für diesen ganzen Schlammassel und das ich mich jetzt nicht von ihm betatschen ließ, gab ihm noch lange nicht das Recht, mich wie irgendeine billige Schlampe zu behandeln und seinen Respekt vor mir zu verlieren. Meine Wut kämpfte stumm über unsere Blicke mit seiner, dann hielt ich es einfach nicht mehr aus.
„DU bist so ein verwöhntes Arschloch und ich werde mich dir NIEMALS hingeben! So wahr mir Gott helfe!“ Als ob er das nicht wüsste! Wutentbrannt, enttäuscht und zugleich traurig drehte ich mich um und stapfte ohne einen Blick zurück davon. Ich schaffte es die Tränen zurück zu halten bis ich bei der Bushaltestelle war, sogar im Bus konnte ich mich noch zusammenreißen, aber als meine Haustür ins Schloss fiel brach der Schluchzer fast schon schmerzhaft aus mir heraus und ich presste schnell eine Hand vor den Mund. Mir wurde schlecht.
Edward Cullen und ich, wir hatten uns geküsst.
Ich wusste nicht wieso, aber wahrscheinlich vor Aufregung, musste ich kotzen und ich schaffte es gerade noch zum Klo. Während ich trocken würgte liefen die Tränen ungehindert über meine Wangen und nachdem sich der Aufstand in meinem Magen etwas beruhigte, ließ ich mich schwer auf meinen Hintern zurücksinken und vergrub meine Hände in meinen Haaren. Ich hätte schreien können. Was war nur in mich gefahren? Eigentlich wollte ich zu Edward um ihn wegen meinem Vater zur Rede zu stellen und dann DAS! Er war der Feind! Und ich ließ mich von ihm küssen und genoss es auch noch aus vollen Zügen! Er war der Mann, der etwas mit dem versuchten Mord an meinem Vater zu tun hatte, da war ich mir sicher, der Mann der von Krieg redete, der Höllenhunde im Garten rumlaufen hatte und der sich zu einer anderen Rasse als die der Menschen zählte. Er war der Mann der mir mehr, als alles andere auf dieser Welt, sogar mehr als E.T., Angst machte und mich gleichzeitig, tief in mir, faszinierte. Aber das Schlimmste an diesem ganzen Debakel war, wie sehr es wehgetan hatte, als er am Schluss so eiskalt zu mir gewesen war und mich sozusagen abgewiesen hatte.
Ich konnte noch seine vollen, weichen Lippen fühlen, seinen süßen Atem schmecken, konnte seine starke Hand auf meiner Hüfte spüren und sein wunderschönes Gesicht sehen, als er da so unschuldig vor mir kniete und das Schluchzen wurde lauter und eindringlicher, weil mir klar wurde, dass ich all das nie wieder haben würde, nie wieder haben durfte.
Ich hätte etwas zerschlagen können, weil ich so dumm gewesen war mich überhaupt so von ihm überrumpeln zu lassen. Er hatte mir gezeigt wie es zwischen uns sein konnte. Leidenschaftlich und gleichzeitig voller Gefühle und außerdem einfach berauschend und irgendwie bewusstseinserweiternd, wie ein Trip auf LSD nur ohne böse Nebenwirkungen. Er hatte mich in eine andere Welt entführt, verdammt, er hatte mit seinem Kuss meine Sinne geschärft, so dass ich alles um mich herum viel intensiver wahrnahm, auch ihn. Noch niemals hatte ich so einen Kuss erlebt. Es war überirdisch gewesen. Und es tat weh zu wissen, dass es das erste und letzte Mal gewesen war.
Ich wollte ihm nicht gehören, mich ihm nicht ausliefern, aber es hatte sich die paar Sekunden zu gut angefühlt, als ich ihm vertraut, mich ihm hingegeben und genau das getan hatte, was ich mir selbst verbot.
Dennoch war es ein Fehler. Ein Fehler, der sich nie wieder widerholen würde und das war der Grund weswegen ich mich fühlte als hätte ich heute etwas verloren was überlebenswichtig für mich war, so etwas wie, mein Herz.
CUT!
Doreen: Puh, erster Kuss, he….. Man ich will auch!!!!!!!!! Sofort!!!!! Gott dieses Kopfkino bringt mich noch um, Edward im Wasser und die Tropfen bahnen sich einen Weg auf seiner glatten, makellosen, perfekten Haut als er aus dem Pool steigt. ICH brauch nen Pool….
Und das unserer liebe Bella nie wieder in den Genuss dieser Verführung auf 3 Beinen kommt glaubt sie doch wohl selber nicht…. *vorsichtigzubellasschlafzimmertürschleich* und *sieheimlichaufschließ* Muhahahahah Edward ….. kannst kommen
Bethy: Haha Doreen du willst also unser kleines süßes Höllenhündchen als Haustier? Kannst du haben, aber pass auf, der verliert ein bisschen Öl. Hat wohl irgendwo ein Leck ;) Dem geht’s so wie Bella wenn sie den geilen Bastard sieht.
Wie es jetzt wohl weiter geht? Hm… mit dem Weltuntergang!!!!
Wie fandet ihr den Kuss? Glaubt ihr Edward das was er davor gesagt hat, oder ist er so ein guter Lügner wie er es glaubt zu sein. Ooops, ich soll doch nicht immer alles verraten, aber ich kann einfach nicht anders. Gott, ich hatte noch niemals so einen undurchsichtigen, fiesen Edward wie diesen hier und ich weiß das ihr ihn früher oder später HASSEN (und gleichzeitig sabbern) werdet! Ich freu mich schon drauf!
Knutschis!
Bethy
Kapitel 9
Was für ein verdammtes Debakel war mein Leben in den letzten Tagen nur geworden? Und was ging nur mit den ganzen Menschen ab? Immer mehr von ihnen benahmen sich die nächsten Wochen komisch. Sie standen einfach nur da, starrten ins Leere und taten sonst nichts. Als wären sie zu Statuen mutiert und seelenlos. Überall traf ich sie. Im Bus, auf der Straße, sogar einige Leute in meinem Büro benahmen sich so verrückt. Ich bekam das ungute Gefühl, das ich Tag und Nacht aus jeder noch so kleinen Nische beobachtet wurde. Es war gruslig.
Ich hätte gerne mit jemandem darüber gesprochen was alles geschehen war und was ich beobachten konnte, vorzugsweise mit jemandem dem ich vertraute, aber Jake ließ sich nicht mehr blicken und nahm wieder mal meine Anrufe nicht an. Sogar mein Dad war nicht mehr erreichbar, seitdem er aus dem Krankenhaus entlassen wurde und meiner Mutter ging ich aus Gewohnheit aus dem Weg. Erst vor ein paar Tagen war ich unwissend in ihre Falle getappt, als ich zufällig daheim vorbeikam um zu sehen, ob mein Dad oder Jake da waren. Nach drei Stunden auf der Couch, vier Kaffees und genau so vielen Stück Kuchen konnte ich mich erst wieder befreien. Man merkte, dass sie gelangweilt und einsam war und Aufmerksamkeit brauchte wie ein kleiner Welpe, fehlte bloß noch das sie aus Vernachlässigung auf den Teppich machte, aber verdammt, konnte sie sich nicht irgendein Hobby suchen? Häkeln für Anfänger? Oder sich meinetwegen einen Hund besorgen der ihr die Stunden ohne meinen schwer beschäftigten Vater versüßte?
Ich saß neben Rose, die mich nach der Arbeit nachhause fuhr und sich nicht nur EINEN Ast ablabberte, währenddessen ich bemüht war, genau dieses auszublenden, was sich als wahres Kunststück erwies. Sie schien einfach nicht damit aufhören zu können zu sprechen, aber das war ja schon immer ihr Problem gewesen. Vielleicht sollte ich ihr demnächst mal einen stylischen Korken für den Mund kaufen. Die gab es in einigen Geschäften sogar mit einem Band und roten Ball vorn dran. Damit würde ich ihr dann den Mund zustöpseln, damit sie endlich mal Ruhe gab. Rose sprach über ihren neuen Freund, er hieß Peter, war Bodybuilder und hatte mehr Muskeln als Hirn, aber das war ihr egal, weil er beim Sex die verrücktesten Stellungen mit ihr machen konnte. Soviel bekam ich noch mit, dann verdrängte ich sie wieder in den Hintergrund.
Die Luft, die durch meine Haare fuhr war warm als wir an einer Ampel standen und sich der Himmel über uns wolkenlos und türkisblau erstreckte. Der Sommer war in voller Fahrt und ich genoss die abgasverseuchte Luft um mich herum, sog sie tief in meine Lungen und schloss hinter meiner Riesensonnenbrille verträumt die Augen. Auch wenn Rose einen Knall hatte und die Menschheit immer verrückter wurde, mir ging es eigentlich doch ganz gut. Das konnte ich mir genau fünf Sekunden einreden… und dann geschah es auch schon wieder…
Wie von selbst und so wie immer, schoben sich Edward Cullens samtene Worte in mein Bewusstsein und nein ich schaffte es, alle anderen Gedanken an den blöden, schönen, Angeber- Bastard zu verdrängen. Die Welt wird nicht mehr lange das sein, was sie war… und dann hörte ich wieder Alice Stimme und mein Magen verkrampfte sich. Schon die letzten Tage zerbrach ich mir deswegen den Kopf. Ich überlegte hoch und runter was seine kryptischen Worte bedeuten konnten, doch ohne mehr Infos kam ich zu keinem Schluss. Würde die Börse crashen? Würde Skynet die Macht übernehmen? Würden Außerirdische den Planeten besiedeln? Würde Sasha Baron Cohen der amerikanische Präsident werden? Diese Worte konnten alles bedeuten. Ich hatte Edward Cullen sogar gegoogelt um herauszufinden, wo er noch so seine schönen langen dreckigen Finger drin stecken hatte außer in allen Frauen dieser Stadt und vielleicht auch in einigen Männern, aber er war ein absoluter Saubermann und das stank zum Himmel. Es gab ein paar Anhaltspunkte, aber sie brachten mich nicht wirklich weiter: Jake hatte etwas mit ihm zu tun. Er kannte Jasper Hale, der kannte wiederrum Edward und gehörte zu den komischen Politikern, auch liebevoll Starrer genannt. Außerdem schienen Edward und Jacob sich echt nicht ausstehen zu können. Und wer war diese kleine Alice-Frau die Jasper zu lieben schien? Sie kannte aber auch Jake und musste unbedingt zu meinem Vater ins Zimmer um ihm irgendwas scheinbar Überlebenswichtiges mitzuteilen? Außerdem glaubte ich Edward nicht, dass er nichts mit dem Anschlag auf meinen Vater zu tun hatte, auch wenn ich das liebend gern glauben wollte. Eine kleine Stimme in mir ließ es nicht zu, ihm zu vertrauen. Oh Mann, ich bekam wieder Kopfweh und daran war nicht Rose Redeschwall Schuld. Ausnahmsweise. Na gut, vielleicht war sie doch daran schuld, weil sie gerade lauthals eine Kleinfamilie anschrie die viel zu langsam auf der Überholspur fuhr. Rose klebte förmlich an deren Stoßstange, fluchte, hupte, blinkte auf und ich rollte die Augen. Wahrscheinlich würden wir von der nächsten Polizeikontrolle rausgezogen werden. Aber Rose würde uns da schon wieder rausblasen…
Sie war gar keine Südländerin, hatte aber eindeutig deren Temperament.
Irgendwann fuhr die Großfamilie wieder auf die rechte Spur und sie bekamen noch ein schönes Fingerchen mit, während ich im Sitz herunterrutschte, dann waren wir schon davongeschossen und Rose entspannte sich wieder. Ich konnte fühlen, wie sich ihr Blick jetzt auf meiner linken Gesichtshälfte festsaugte und drehte meinen Kopf nach rechts, bevor sie ein Loch in meine hübsche Schläfe brannte. Sie räusperte sich, ich verengte die Augen und schaute mir die vorbeiziehenden uralten Gebäude ganz genau an. Wir bewegten uns wieder in Zeitlupe, weil wir es wagten zur Rush Hour unter die Autofahrer zu gehen. Da ich ihre subtilen Aufmerksamkeitsheischungen ignorierte, entschied sie sich jetzt für den offensichtlichen Weg.
„Also…“ Ich rollte schon jetzt die Augen doch sie sprach schon weiter und ich sah sie genervt an. „Ich weiß, dass du bei Cullen warst.“ Jetzt wurden meine Augen groß und mein Mund klappte auf. Doch bevor ich fragen konnte hob sie ihre Hand an der nicht nur ein Ring glitzerte und bedeutete mir so meinen Mund zu halten. „Ich habe mit Jake geredet. Er sagte ich solle in nächster Zeit ein Auge auf dich werfen UND ich solle dir Edward Cullen ausreden, so als deine Freundin.“ WAS?
„Jake war bei dir? WANN?“ und bei mir war er nicht gewesen und überhaupt hasste Jake Rose sonst, weil er fand, das sie viel zu abgedreht für mich war und sich auf die Männerwelt zu schnell einließ.
Sie zuckte die Schultern. „Letzten Montag.“ WAAAS? Das war einen Tag nach dem Vorfall in Edward Cullens Garten gewesen, aber bei MIR hatte er sich nicht mehr gemeldet und überhaupt, woher wusste Jake, das ich bei Edward gewesen war, nachdem ich aus dem Krankenhaus einen Abflug gemacht hatte? So viel Fragen und eine Rose die auch noch Antworten von mir wollte die ich selber nicht wusste. „Jake schien wirklich besorgt um dich und er sagte, er hätte jetzt aber keine Zeit um dich zu sitten.“
„BITTE?“, fragte ich empört. Ich hatte Jake noch nie als Babysitter gebraucht. ER hatte nur immer gedacht ich würde es benötigen.
„Naja, er wirkte echt beschützerisch… und besorgt. Verdammt Bella… Was läuft da zwischen dir und Cullen, dass Jacobhundi so ausflippt und sogar MICH um Hilfe bittet?“ Er hat mich geküsst? Es hat sich angefühlt als würde er die Welt aus den Angeln heben? Seine Stimme lässt mich nicht mehr schlafen und flüstert mir die gesamte Nacht wunderbare Dinge zu, auch wenn ich in Wirklichkeit allein im Bett liege?
„Nichts.“, war das was aus meinem Mund kam. Leise und tonlos. Ein Kind fiel auf dem Gehweg neben unserem Auto vom Laufrad und wurde von der Mutter wieder auf die Beine gezogen. Es schrie so laut das ich es noch einen Häuserblock weiter hörte. Aber die Mutter würde pusten, es küssen, es an sich drücken und die Tränen würden verklingen. Alles um mich herum schien seinen normalen Lauf zu nehmen, aber dennoch konnte ich Veränderung in der Luft spüren und immer weniger das bedrückende Gefühl verdrängen, welches nun fast ständig in mir aufkam. Es war fast wie eine böse Vorahnung.
Rose schnaubte ironisch und ich konzentrierte mich wieder auf sie. Sie glaubte mir nicht. Ich glaube mir ja nicht mal selbst und das war mein größtes Problem.
„Jake war sich sicher, dass du bei Cullen warst. Du begibst dich doch nicht wegen NICHTS noch einmal in die Höhle des sexy Löwen…“, murmelte sie. „Nach dem wie du letztens von seinem Anwesen geflüchtet bist, dachte ich, du würdest nie wieder etwas mit ihm zu tun haben wollen und dann muss ich von JAKE erfahren das du wieder bei ihm warst?“
„Sieht so aus.“, murmelte ich und zog ein Bein auf meinem Sitz hoch um es zu umarmen und mein Kinn auf der feinen schwarzen Leggins abstützen, die ich unter dem Jeansrock trug.
„BELLA!“ ich merkte das wir bei mir daheim waren und sie fuhr an die Seite. Ich wusste, dass sie wahrscheinlich niemals locker lassen würde also entschied ich mich damit herauszuplatzen und drehte mich zu ihr um.
„Cullen und ich haben uns geküsst und er hat verrücktes Zeug geredet und ich glaube alle um mich herum drehen langsam aber sicher durch und ich kann jetzt einfach nicht darüber reden, weil ich ansonsten auch total ausflippe, Okay Rose?“
„Ihr… ihr habt euch geküsst?“, ihre Augen waren aufgegangen und blieben jetzt, wie riesige Ufos in ihrem Gesicht kleben.
„JA.“ Bevor sie weiter darauf eingehen konnte nahm ich meine Tasche vom Rücksitz und stieg aus. Ich drehte mich nochmal um und lehnte mich zu ihr runter. „Und ich werde es jetzt einmal und dann nie wieder sagen.“ Rose war immer noch starr und bekam weder Augen noch Mund zu. Ich nutzte die seltene Gelegenheit in der sie sprachlos war. „Es war phänomenal, der beste Kuss den ich in meinem Leben jemals bekommen habe, doch das macht alles nur noch schlimmer, weil ich tief in mir fühle das er etwas wirklich, wirklich böses in sich hat. Deswegen will ich ihn vergessen, also danke dafür, dass du mich unterstützt und nie wieder darüber reden wirst… Bis morgen!“. Bevor sie den Mund wieder aufmachen konnte, hatte ich die Tür zugeknallt und war zu meinem Hauseingang gehechtet. Ich winkte ihr zu als ich aufgesperrt hatte und sie schüttelte nur den Kopf über mich.
In der Ferne hörte ich etwas laut dröhnend knallen und ich stockte. Hinter dem Auto lief eine Gruppe Jogger vorbei… Wobei… die sahen gar nicht so sportlich angezogen aus… und ihre Gesichter waren so gehetzt. Außerdem schrien sie wie am Spieß wirr durcheinander, eine Mutter drückte ihr Kind an ihre Brust und rannte wie eine Verrückte hinterher, dabei liefen Tränen über ihr bleiches Gesicht. Klebte da Blut an ihrem Rock? Bevor ich meinen Mund geschlossen hatte waren sie schon an uns vorbeigezogen und um die Ecke gebogen. Ich schaute nochmal zu Rose. Sie zuckte die Schultern und raste fröhlich davon. Oookaaaay… Grübelnd verschwand ich nach drinnen und schloss bestimmt die Tür hinter mir. Das Licht flackerte unheimlich als ich es anmachte und von draußen gab es erneut einen lauten Knall, von dem ich zusammenzuckte und einen Schrei unterdrücken musste. Eilig ging ich die Treppen nach oben.
Meine Nachbarin, der die gesamte Etage unter mir gehörte, kam gerade aus der Tür raus. Sie war das typische hübsche Blondchen, mit einer tollen Designerhandtasche, dazu passenden Designerschuhen und wahrscheinlich war sogar ihr rosa Stinkekaugummi von einem Designer kreiert worden. Sie schaute mich abschätzend von oben bis unten an als sie sich auf der Treppe an mir vorbeischob und achtete darauf mich ja nicht zu berühren. Nur weil sie Kohle hatte und ich nicht ließ sie mich gleich fühlen wie einen zweitklassigen Menschen. Ihre arroganten, selbstherrlichen Blicke sagten mehr als tausend Worte. So eine kleine Begegnung konnte mir den ganzen Tag versauen und ich fühlte, wie die Selbstzweifel mich überrollten, dennoch wahrte ich noch mein letztes bisschen Stolz, schaute ihr in die Augen und hob auffordernd meine Augenbrauen. Sollte sie es wagen etwas zu sagen und ich würde ihr mit dem Kaugummi die Fresse verkleben. Nur ihr kleiner Kläffer der mich nicht ausstehen konnte knurrte mich wie immer aus ihrer Handtasche aus an. Haariger Flohball… Sie wandte den Blick naserümpfend ab und ich stampfte weiter.
Als ich über den Flur zu meiner Tür ging, schaute ich an mir herab, auch wenn ich es nicht beabsichtigt hatte. Ich mochte mein heutiges Outfit. Die roten Ballerinas waren gemütlich, die Leggings auch und der Rock war nicht zu kurz oder zu lang, dazu eine weiße Bluse, ein roter breiter Gürtel und ich fand eigentlich, das ich gar nicht so schlecht aussah, aber diese arrogante Schnepfe hatte alles zunichte gemacht. Obwohl ich wusste, dass sie was gegen meinen roten Schuhfetisch hatte und ich nicht mehr überrascht darüber sein sollte, verletzte es mich immer wieder aufs Neue, als minderwertig betrachtet zu werden. Ich war eben doch so wie jeder andere Mensch darauf bedacht jedem zu gefallen, auch wenn ich mir immer einredete, dass es mir egal war, was andere von mir hielten.
Draußen knallte es erneut und etwas Putz bröckelte von der Decke. Ich duckte mich ein wenig und schaute nach oben. Ein weiterer Knall erschütterte das komplette Haus und ließ meinen Körper erzittern. Mir wurde sogar leicht schwindlig.
„Wow…“, hauchte ich und schlüpfte schnell in meine Wohnung. Ich hatte heute Morgen anscheinend vergessen das Radio auszumachen und dort redete gerade ein gelangweilter Moderator von Randalen und Panik in der gesamten Stadt, aber die Leute sollten Ruhe bewahren, die Polizei würde sich darum kümmern, es waren gegeneinander kämpfende Gangs… ja super... Man merkte ja wie ruhig alle waren. Durch das geöffnete Fenster hörte ich jemanden schreien und runzelte die Stirn. Das ungute Gefühl breitete sich langsam aber sicher in mir aus, als ich durch mein Wohnzimmer ging um nach draußen in den strahlenden Sonnenschein zu blicken. Ich musste mein Augen mit der Hand vor der Sonne abschirmen, bis ich alles richtig in der gleißenden Helligkeit überblicken konnte.
„Heilige Scheiße…“ Mein Herzschlag beschleunigte sich als ich auf die Hauptstraße herabblickte, die sich unter mir erstreckte und um eine Kurve verschwand. Schon wieder lief eine Gruppe von Menschen mitten über die Straße, zwischen den Autos vorbei, die sich langsam aber sicher stauten. Einige hupten wie irre, andere Autofahrer stiegen aus und rannten gleich mal mit. Eine Oma hatte ihren Dackel unter ihren Arm geklemmt und verließ ihren schicken Mercedes. Das waren eindeutig keine Jogger, sondern Menschen die um ihr Leben rannten! Im Radio hinter mir sprach der Mann weiter davon, dass eine Gang ihr Unwesen trieb und das die Lage sich bald normalisieren würde, er empfahl jetzt aber zu Hause zu bleiben und sich am besten zu verschanzen, was zum Teufel? Dann hörte man plötzlich ein Gurgeln und dann nur noch Rauschen… Ich schaute zu dem kleinen schwarzen Kasten in meiner Küche und mich fröstelte es. Weitere Schreie erregten wieder meine Aufmerksamkeit. Sogar ein Nackter stürmte, mit Schaum überzogen, den Massen hinterher. Ein weiterer Mann lief direkt unter meinem Fenster vorbei und schaute beim Rennen über seine Schulter zurück so als würde er verfolgt werden.
Ich sah das Auto schon von weitem, das ein Stück weiter vorn gleich um die Ecke biegen würde. Er rannte genau auf diese Straße zu und es sah nicht so als würde er brav anhalten und nach links, rechts, links schauen um nicht überfahren zu werden. Sofort errechnete mein Hirn was passieren würde und mein Herz sackte in meinen Bauch herab. „STOP!“, schrie ich, aber mein Schrei ging in dem Gekreische der anderen Menschen unter. Im nächsten Moment quietschen Bremsen, ein dumpfer Schlag fuhr mir bis in Mark und Knochen, und ein Körper flog durch die Luft. Das Auto fuhr einfach mit Vollgas weiter.
Oh mein Gott!
Ehe ich mich versah lief ich atemlos durch meine Wohnung und war zu meiner Tür raus. Ein weiteres Dröhnen ließ mich an den Treppen schwanken und ich hielt mich am Geländer fest, während der Putz jetzt direkt auf mich rieselte. Alice Worte drehte in meinem Kopf Kreise, doch ich sprang trotzdem die Stufen herab und riss die alte Eingangstür auf. Draußen war es brühend heiß und es roch nach aufgeheiztem Asphalt, Schweiß und Angst als weitere Menschen direkt an mir vorbei rannten. Ein Mann hatte zwei weinende Mädchen auf dem Arm. Sein gesamtes gehetztes Gesicht war mit Blut beschmiert, genauso wie die kleinen Kinder in den bunten Kleidchen. Von dem Anblick wurde mir schlecht und der Schweiß fing an, mein Rückgrat herabzulaufen. Ich löste mich von meinem sicheren Türrahmen und schaute nach links und rechts bevor ich die Straße überquerte, wo nur noch leere Autos rumstanden. Ich rannte zu der Ecke wo etwas in einem braunen Anzug lag, was mal ein lebendes Individuum gewesen war.
Der Mann blutete am Kopf und unter seinem Körper bildete sich eine dunkle Lache, die fast schwarz wirkte, auf dem hellen Asphalt. Sein Körper war grauenvoll verrenkt und ich wusste noch bevor ich ganz bei ihm war, dass jegliche Hilfe zu spät kam. Er war schon tot. Ich hatte noch nie in meinem gesamten Leben einen Toten gesehen und ich schlug mir beide Hände vor den Mund als mein Magen gegen das rebellierte, was ich gerade sah und ich einen Schrei des Grauens unterdrücken musste.
Um seinen Körper herum schien es zu flimmern. Das Flimmern war hell und leicht grün, etwas schlierig, so als wäre es Rauch der sich träge um ihn schmiegte. Trotz meines Schocks zog mich der Rauch magisch an. Ohne darüber nachzudenken ging ich vor dem Mann auf die Knie und berührte das Flimmern mit meiner Hand. Es fühlte sich wie zarte Watte an. Weich und anschmiegsam umarmte es meine Finger und wärmte kribblig meine Haut. Es kroch langsam an meinem Arm nach oben und übertrug sich auf mich. Ich keuchte schockiert auf und zog meine Hand zurück, schüttelte sie aus, als ich merkte das ich fast einen Toten berührte. Ich schaute mich panisch um, denn ich hatte kein Handy dabei um irgendetwas zu tun, aber keiner achtete auf den Mann. Zwei Frauen kamen angelaufen wie die letzten Nachzügler einer fliehenden Herde in der afrikanischen Steppe und sprangen einfach über ihn, wie Gazellen auf der Flucht, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. Sie verschwanden wild heulend um die Ecke.
Alle benahmen sich, als wäre der Teufel persönlich hinter ihnen her.
Ich drehte mich instinktiv um und erstarrte, denn dort mitten auf der nun ausgestorbenen Straße stand jemand…. Ein Kerl in einem schwarzen langen Leder-Mantel. Die Stadt wirkte wie leergefegt, und von irgendwo her wurden ein paar Zeitungen über den aufgeheizten Asphalt geweht, die an ihm vorbeisegelten. Auch meine Haare wehten mir ins Gesicht und ich hielt sie mit einer Hand zurück. Die Fenster der Häuser und Autos waren offen, weil die Menschen Hals über Kopf aufgebrochen waren, wie ich, ohne etwas zu verschließen.
Der Kerl legte den Kopf leicht schief und dunkelblaue eisige Augen nahmen mich ins Visier. Ich fühlte, wie mein Nacken prickelte, als er mich ansah und ein Instinkt riet mir zu laufen, als er schief grinste. Seine blonden Haare in seinem Zopf wehten leicht im warmen Wind, ansonsten bewegte sich nichts weiter an ihm. Ich rührte mich nicht, denn es fühlte sich an als würde er mich angreifen wenn ich mich bewegte. Aber auch wenn ich einen auf Hase machte, so setzte er sich majestätisch in Bewegung. Sein schwarzer Mantel wehte hinter ihm her.
„Bleib weg von mir!“, schrie ich und rappelte mich auf, doch er grinste nur breiter und kam weiter direkt auf mich zu, ohne mich aus den Augen zu lassen. Ich überlegte nur eine Millisekunde ob ich es mit einem Typen aufnehmen konnte, aus dessen Augen mich der Wahnsinn nur so anschrie, dann wich ich schon zurück. Er kam immer näher und bevor er das Auto umrundet hatte, hinter dem ich stand, war ich schon über die Leiche gesprungen und rannte um die Ecke. Er verfolgte mich weiter und das in einem gemütlichen Laufschritt. Panik machte sich in mir breit und drohte mir die Kehle zuzuschnüren, aber ich würde niemals kampflos aufgeben. Aber jetzt hieß kämpfen wohl flüchten. Als ich in die nächste Straße einbog, war diese, wie die anderen auch ausgestorben und ich dankte Gott dafür das ich meine Ballerinas und keine komischen Heels anhatte, so dass ich schnell laufen konnte und meine Waden schon bald anfingen zu schmerzen.
Ich wich einem umgefallen Rad aus und sprang über einen umgekippten Mülleimer. Im Vorbeilaufen sah ich eine Zeitung auf dem Boden liegen, von der mich Edward Cullen aus, angrinste. Ich hatte jetzt leider keine Zeit ihm ins Gesicht zu spucken, aber ich schwor mir es nachzuholen. Als ich erneut über meine Schulter schaute und mich eigentlich in Sicherheit wog, weil ich die komplette Straße die leicht bergab führte in rasendem Tempo hinter mich gebracht hatte, machte mein strapaziertes Herz einen Sprung, denn er war immer noch hinter mir und er schien immer noch entspannt zu rennen, hatte aber dennoch aufgeholt.
Ich biss die Zähne aufeinander und rannte fast gegen den Tisch eines ausgestorbenen Kaffees, welches sich schlauerweise mit seinem gesamten Mobiliar bis auf den Gehweg ausgebreitet hatte, als ich mich wieder zurückdrehte. Im letzten Moment konnte ich stoppen und entschied mich dann für den Weg über die Tische, anstatt das Ganze zu umrunden. Sie wackelten unter meinen Füssen und ich rutschte auf einigen Servietten aus. Tassen und Teller fielen klappernd zu Boden. Ich stapfte in einen Apfelkuchen, hatte aber keine Zeit das jetzt zu betrauern, denn ich wusste ohne mich umzudrehen, dass er immer noch hinter mir her war. Auf einem Tisch wo etwas ausgeschüttet war rutschte ich aus und konnte mich gerade noch so mit einem Ausfallschritt auf die Seite auf einen Stuhl retten, um nicht auf dem Gesicht auf dem Boden zu landen. Als ich mich umdrehte sah ich tatsächlich, dass er die Marmortische einfach so aus dem Weg schleuderte als wären sie aus Pappe und ich fühlte wie Tränen der Verzweiflung in meine Augen stiegen. Er würde niemals aufgeben. Der Kerl erinnerte mich an Terminator und ich war Sarah Conner ohne heißen Beschützer. Prompt hatte ich das dämliche Terminator Intro im Kopf…
Ich rannte geradewegs in das Café. Auch hier war alles leer. Die Glastheke war zerschlagen und es herrschte ein heilloses Durcheinander. Teller, Tassen und Vasen kugelten durch die Gegend. Hier und da klebte Blut und es stank bestialisch. Auf dem Boden lag ein junges Mädchen. Sie war höchstens sechzehn, hatte ein funkelndes Handy in der Hand und war tot. Ich konnte gerade noch einen Schrei unterdrücken und fühlte wie eine Träne aus meinem Auge rann. Ich bekreuzigte mich schnell, dann sprang ich über das was von einer jungen Seele übrig war und hechtete durch die Schwingtür hinter den Tresen weiter in die Küche. Hier musste es einen Hinterausgang geben und wenn nicht dann fand ich wenigstens ein Messer oder sonst etwas, womit ich mich wehren konnte. Rein körperlich würde ich gegen so einen schweren, großen Kerl niemals ohne Waffe ankommen, das wusste ich aus den Rangeleien mit Jake nur all zu gut.
Die Küche war aus glänzendem Chrom und auch hier war alles durcheinander, aber das war es nicht was mich schlitternd stockend ließ. Es brannte in einer Ecke und dunkler, schwerer Rauch schwängerte die Luft. Mit einem Fluch hob ich den Ärmel meiner Bluse vor Mund und Nase. Doch hinter dem Rauch konnte ich eine Tür erkennen und sie war offen. Ohne weiter zu zögern näherte ich mich der lodernden Feuerquelle und wurde noch schneller, als ich hinter mir etwas knallen hörte. Leider war der Rauch an der Tür am stärksten, aber ich musste es wagen, ansonsten wäre ich hier in der Falle.
Bevor ich in den Rauch tauchen konnte der in meinen Augen brannte und in meinen Lungen kratzte wurde ich in den Haaren gepackt. Er hatte mich. Der Penner hatte mich tatsächlich erwischt! Er schleudert mich leichthändig herum und ich knallte mit dem Bauch und dem Gesicht gegen eine kühle Arbeitsplatte. Der Rauch drang in meine Lungen und ich hustete während es mir gleichzeitig jegliche Luft aus meinem Körper drückte. Mit einem Ruck an meinem Arm drehte er mich herum und ich starrte in die kühlsten dunklen Augen, die ich jemals gesehen hatte. Sie sahen… irgendwie… gierig aus.
„Hab ich dich.“, freute er sich, mit einer komischen Stimme die sich viel zu stark hob und senkte.
„Verdammt, spiel mit wem anders fangen, du Arschgeburt!“, blaffte ich ihm zu und hob auch schon mein Bein. Er hatte nicht damit gerechnet. Weder mit meinen Worten, noch mit meinem Knie das treffsicher in seinen Genitalien landete. Mit einem trockenen Husten und verwischtem Blickfeld entschlüpfte ich seinem Griff, den er gelockert hatte um vornüber zu knicken und sich den Schritt zu halten. Er grölte wie eine Furie und es klang bestialisch, während ich die Arbeitsfläche umrundete und wieder zurück in das Café rannte.
Die Frischluft tat gut und ich sog sie gierig in meine Lungen. Ich schob mich wieder durch die Schwingtür und dachte schon ich würde es schaffen, doch als ich fast bei dem toten Mädchen war, fühlte ich wie mir etwas in mein Schienbein kickte und ich wusste, das s er mir den Fuß gestellt hatte. Ich konnte nicht mehr anders reagieren außer, mich mit den Händen ein bisschen abzufangen als ich vornüber kippte. Mit einem Keuchen landete ich auf dem harten Holz. Als ich nach rechts blickte, sah ich direkt in tote weibliche Augen. Der Sturz hatte meinen gesamten Körper erschüttert und die Tränen waren sowieso die ganze Zeit da. Es fühlte sich an als könnte ich nie wieder richtig atmen.
„Das wirst du büßen!“, hörte ich ein Knurren, dann fuhr eine Hand in meine Haare und mein Kopf wurde nach oben gerissen. Ich schrie und es endete alles in einem erstickten Grunzen, als er mich auf die Knie riss und wütend gegen meine Wange sprach. „Du weißt nicht, wen du da gerade getreten hast, Süße!“ Schock und Ekel überströmten meinen gesamten Körper, als die Hand, die mich nicht in den Haaren fest hielt, sich um meinen Körper schlängelte und meine Brust umfing. „DU Kleinschwänziger Hurensohn! Lass deine Krüppelfinger von mir!“, zischte ich und verschränkte meine Hände vor mir als würde ich beten, um sie dann nach oben und gegen seine Nase zu rammen, doch er hatte es geahnt und fing sie leise lachend mit der Hand ab, die so eben noch meine Haare fest gehalten hatte. Scheiße, war der schnell.
Dieser Arsch zog sie hinter meinen Rücken und hauchte dann etwas in mein Ohr von dem mir ganz anders wurde. „Was wenn ich Edward Cullen wäre…“ Seine Stimme veränderte sich, wurde tiefer und melodischer, angenehmer in Tonfall und Sprachweise, viel weicher und vor allem sinnlich. Ich drehte meinen Kopf zur Seite weil ich nicht glauben konnte was ich hörte. Schockiert sog ich die Luft in meine Lungen als ich plötzlich in hellgrüne, stechende Augen blickte, die mehr als amüsiert und vor allem wunderschön waren.
„Jetzt gefällt es dir, hm?“, hauchte er sanft und ich konnte nicht verarbeiten was ich sah und fühlte. Es waren nun Edwards lange perfekte Finger, sein Daumen der über meine Brustwarze schnellte, aber nicht sein Kribbeln das durch mich fuhr und sich zwischen meinen Beinen einnistete. Es war fremd. ER war es nicht und selbst wenn es der selbstverliebte Bastard gewesen wäre, so hätte ich nicht zugelassen, dass er mich so intim gegen meinen Willen berührte. Ich wand mich gegen ihn und versuchte meine Hände zu lösen, doch sein Griff verstärkte sich und er lachte gegen meine Haare. Oh Scheiße, es klang wie ein Liebeslied. „Oh ja…. Deine Wut schmeckt gut. Mach nur weiter so, Isabella.“ Er hauchte meinen Namen genauso provozierend, wie das hübsche Arschgesicht es immer tat. „Reg dich noch mehr auf… MHmmmm, ja genauso… Gib´s mir.“, singsangte er, als würde er tatsächlich singen und seine Hand knetete provozierend meine Brust. Dann kniff er mir in die verräterisch aufgestellte Brustwarze. Tränen der Hilflosigkeit traten mir in die Augen und Galle stieg in meinem Hals hoch. Ich fühlte, wie alles in mir protestierte und sich sperrte. Nein, das würde nicht geschehen! Ich würde es nicht zulassen!
Mit einem Mal färbte sich alles rot und dann… stieg ein grelles Licht auf, blendete mich. Wind fegte durch meine Haare und ich hatte keine Ahnung woher er kam. Mein Angreifer keuchte, als mein Körper steif wurde und ich konnte eine winzige Sekunde so etwas wie Schock hinter mir spüren. Etwas durchrauschte mich von Kopf bis Fuß, bohrte sich mit scharfen kleinen Stichen, von innen nach außen durch meine sensible Haut, es war, als würde etwas tief in mir explodieren. Etwas war freigelassen worden… Ich konnte nichts mehr sehen, nichts mehr fühlen, nichts mehr verstehen, es war alles viel zu hell, viel zu intensiv. Mir wurde brühend heiß, es war als wäre alles um mich herum und vor allem ich in weiße, brennende Flammen getaucht. Ich hörte einen wütenden Schrei, dann einen zweiten, männlichen gequälten. Die Hände wichen von mir und erst als der Stoß nachließ und ich vornüber in mich zusammensackte wurde mir klar, dass der erste, der kämpferische Schrei, ich gewesen war, aber da wurde ich auch schon ohnmächtig…. Hoffentlich. Ansonsten war ich jetzt wohl tot. Ich fragte mich was davon wohl besser wäre.
CUT
Doreen: UUUUU weißes Licht….. hey hat wohl jemand vergessen bei Bella die Sicherung herauszudrehen?????? Na wie finde ich denn den Doppelgänger von Stromstoß-Eddie. MHM??????? Ja gut das Original ist um Längen besser, aber wenn es zurzeit nicht in der Nähe ist, begnügt sich FRAU auch mal mit der billigen Kopie…. ABER NUR KURZ …. Hörst du DONBOTH….. :-D
Bethy: Lass es ihn doch mal probieren… Es war einen Versuch wert. Tja… Was war das? Keine Ahnung… Weiß ich doch nicht! Die nächsten Kaps werden Erzählerpovs und werden hoffentlich einiges erklären! Ansonsten Sorry, dass es immer so lang dauert mit dem hochladen, aber ich denke es wird jetzt NOCH länger dauern, weil die Sesion beginnt und ich VOLL viel arbeiten werde. Es wird sich wohl um Wochen handeln.
Das einzige was mich noch auf den Beinen hält sind eure Reviews. Haha. Ach, ich mag sie einfach und euch natürlich auch… und Doreen sowieso. *Lutscherreinsteck* ;)
KNUTSCH!
Die Unterwerfung (Teil 1)
Erzählerpov
Der Regen prasselte unablässig gegen die Scheibe und glitt in feinen, unaufhaltsamen Rinnsalen an ihr herab. Das Geräusch war beruhigend. Die ausgedorrten Bäume vor dem Fenster wiegten sich leicht im Wind und boten vor dem rot bewölkten Himmel einen düsteren Anblick. Doch, dass war der einzige Anblick den Alice im Moment ertragen konnte. Sie ließ ihrer Gedanken in ihrem Kopf treiben, ähnlich wie das Wasser, das sanft über das Glas rann. In keine bestimmte Richtung, ohne bestimmtes Ziel. Denn wenn sie anfangen würde wahrhaftig zu denken, würde es sie nur überschwemmen wie eine Monsterwelle. All das Leid. All die Ungerechtigkeit. All das Grauen da oben. Sie konnte es kaum ertragen untätig da zu sitzen und genau zu wissen, was in den nächsten Stunden überall auf dem gesamten Planeten geschehen würde.
Die Menschen würden alles verlieren was ihnen wichtig war. Gesellschaftliche Ränge, Geld, Ansehen, ihr geordnetes Leben. Sie würden zu Tieren degradiert werden.
Und SIE würden die Herrschaft übernehmen, mit all ihrer Gewissenlosigkeit, ihrem Sadismus und all ihrer unbändigen Macht, gegen die, die kleinen Menschen niemals ankommen konnten.
Die Menschen hatten niemals eine Chance gehabt, nicht einmal mit ihren Beschützern an ihrer Seite. Es waren einfach zu viele, sie waren zu stark und sie hatten sich Jahrhunderte lang darauf vorbereitet auf die menschliche Seite überzutreten und sie sich zu unterwerfen. Alice fühlte sich für all das Grauen persönlich verantwortlich. Und dafür hasste sie sich selbst.
Ein Grund für ihre Untätigkeit, saß zu ihrer rechten und beobachtete sie besorgt. ER war ihr seitdem die „Unterwerfung“ begonnen hatte nicht von der Seite gewichen, sicherlich aus Sorge um ihre Sicherheit. Denn die Beschützer der Menschen hatten sich noch nicht ergeben. Da oben kämpften sie immer noch verbittert einen verlorenen Kampf. Alice hatte den Anführer der Beschützer der Menschen gewarnt, in dem sie ihren Liebsten hinterging und sich davonschlich, nachdem er nach einer erschöpfenden Liebesnacht eingeschlafen war. Sie hatte den Beschützern gesagt, dass es bald soweit sein würde, dass die Übernahme am 13. Juni des Jahres 2012 stattfinden und die Welt, wie sie alle kannten, mit einem Schlag in einen komplett anderen Ort verwandeln werden würde. Doch die Beschützer waren trotz ihrer Warnungen machtlos. Denn ein einziges Mädchen würde diesen Krieg entscheiden. Und das unabsichtlich. Isabella Swan konnte nichts daran ändern, was sie tun würde und sie hatte Alice volles Mitgefühl, denn ihr würde es ähnlich gehen wie es Alice ging. Sie würde die komplette Menschheit ins Verderben stürzen. Aus Liebe.
Eine Träne lief über Alice Wange. Sie weinte um all die Menschen, um all die Kinder, Väter, Mütter, Schwestern und Brüder, aber vor allem weinte sie um ihre zukünftige beste Freundin, die niemals eine Wahl haben würde…
„Baby… bitte hör auf damit.“ Sanfte Finger umfassten ihr Kinn und beugten ihren Kopf zur Seite. Zärtlich strich er die Tränen fort und samtweiche Lippen drückten sich auf ihre Wange. „Du hättest sie niemals aufhalten können, nur weil du weißt was passiert. Der Lauf der Dinge lässt sich nicht ändern, man kann ihn kurzfristig, in eine andere Bahn lenken, aber es wird IMMER so geschehen wie es eigentlich geplant war… Das weißt du genau, also bitte hör auf damit, dich dafür verantwortlich zu fühlen.“ Sie schniefte und entzog ihm ihr Gesicht, woraufhin er hart die Zähne zusammenbiss. Sie konnte seine Berührung beim besten Willen nicht ertragen, denn auch wenn sie ihn über alles liebte, so war er nicht weniger dafür verantwortlich was einer gesamten Rasse angetan werden würde, als seine Brüder Carlisle oder Edward. Sie hörte Jasper schwer seufzen und sah im Augenwinkel wie seine Schultern in sich zusammensackten. „Ich hasse es dich so zu sehen.“, murmelte er, von Kummer zerfressen, eher für sich selbst als für sie und sie wusste, dass er es ernst meinte. Es war untypisch für die Art von der er abstammte, Mitgefühl zu empfinden, aber Jasper konnte nicht anders, denn auch er liebte Alice aus vollem Herzen.
Als er damals vor über zwanzig Jahren damit beauftragt wurde, ein Baby aus dem Kindbett zu stehlen, sie an eine ausgesuchte Familie zu übergeben und persönlich über sie zu wachen, hätte er niemals für möglich gehalten, wie schnell sie sich in sein Herz schleichen würde.
Sie war ein Orakel. Deswegen von der feindlichen Seite, den Menschenfreunden heiß begehrt, doch seine Seite war schneller gewesen und auch wenn Alice eigentlich ein Mensch war, so hatten sie sie behandelt wie ihresgleichen und sich ihre Vorhersagen zu Nutzen gemacht, bis sie im Alter von ungefähr vierzehn Jahren schlagartig merkte, wofür sie missbraucht wurde und zu was das alles führen würde. Ab da an war es vorbei mit der Wahrsagerei. Ihre Visionen blieben ihr Geheimnis, außer sie schaffte, es sich zu den Menschen zu schleichen und ihnen etwas zu erzählen, doch da war es schon zu spät. Das Schicksal war besiegelt. Auch für die beiden Liebenden.
Jasper wurde abgezogen als Carlisle merkte das sein harter, kämpferischer Bruder anfing komische Gefühle für das menschliche Orakel zu hegen, doch daraufhin versuchte sich Alice nicht nur einmal das Leben zu nehmen, denn Jasper war alles, was ihren Verstand vor dem Wahnsinn bewahrte, also durfte Jasper zurück kommen und sie mit zu sich aufs Land nehmen. Sie wurde zu seinem zweiten Teil, zu der Seele die er niemals haben würde, die ihn vollkommen machte. Aber bis dahin war es ein langer Weg.
Alle Menschen, denen Wesen wie Jasper nahe kamen starben, weil ihre Aura und ihre Gefühle vollkommen aufgesaugt wurden. Tja, jeder musste mal was essen. Es passierte ganz automatisch.
Deswegen näherte Jasper sich dem jungen Mädchen niemals körperlich, selbst dann nicht, als sie zur Frau wurde und sie sein Begehren in vollen Maßen weckte. Er wusste, das er sie wollte, allein schon deswegen, weil keine andere Frau mehr Bedeutung für ihn hatte, aber er hatte Angst sie aus Versehen leerzusaugen, wenn er sie berührte, sie küsste, ihre Körper vereinte und seinen geheimen Phantasien nachgab. Es war für seine Art zu einfach und selbstverständlich, einen Menschen zu töten, deswegen hielt er sie von sich fern.
Aber Alice war Alice und wenn sie etwas wollte dann bekam sie es auch. Und sie wollte Jasper. ER war die Verkörperung von Sex und Verführung, außerdem ihr Beschützer und ihr ständiger Begleiter, dazu auch noch ihr einziger Vertrauter in der düsteren, tödlichen Welt in die man sie verschleppt hatte. Dabei eine einzige Verlockung, einzig dafür erschaffen um die Menschen zu betören um sich nähren zu können… und er nährte sich auch, er musste es tun, aber eben nicht von ihr. Irgendwann fiel ihm auf das er in ihrer Gegenwart nie hungrig und immer gesättigt war, aber er verbot sich trotzdem ihr näher zu kommen. Er quälte somit beide über Jahre…
Bis Alice eines Nachts das Ruder selbst in die Hand nahm. Sie war gerade achtzehn geworden und war es Leid darauf zu warten, dass er einsah, zu wem er gehörte. Also schlich sie sich in sein Schlafzimmer, wie so oft, um ihn beim Schlafen zu beobachten, wenn er sie nicht fortstoßen und Abstand zwischen sie bringen konnte.
Als sie ihn da so im Mondlicht liegen sah, ging ihr Herz auf. Er war wunderschön wenn er schlief. Seine Gesichtszüge waren glatt und ebenmäßig. Seine Lippen leichtrosa und voll. Die Anspannung, die er sonst immer um die Augen mit sich trug, weil er kein bisschen von ihrer Aura nehmen wollte, war verschwunden. Seine blonden Locken lagen um sein Gesicht drapiert, eine verdeckte seine Wange und sie wollte sie mit der Fingerspitze fortstreichen, damit nichts diesen perfekten Anblick trübte.
Wie konnte es nur sein, dass der Teufel persönlich das Antlitz eines Engels hatte?
Eigentlich wollte sie lediglich mit ihm reden und ihn davor nur ein bisschen ansehen, aber als sie da, vom Vollmond erhellt, vor ihm stand, in nichts weiter als einem schwarzen kurzen Nachthemdchen und ihren Puschelhausschuhen, verwarf sie jeglichen Gedanken an Gespräche und riskierte es einfach.
Sie wagte das, was sie noch nie gewagt hatte. Sie näherte sich ihm mit angehaltenem Atem.
Die junge Frau setzte sich vorsichtig, ganz langsam auf seine Bettkante und fühlte schon jetzt die wabbernde Energie um ihn herum summen, als würde sie vor einem Starkstromzaun stehen. Sie war ihm schon jetzt näher, als er es jemals zuließ, aber es gab kein Stechen in ihrem Kopf. Sie fühlte sich ganz normal. Er nahm nichts.
Ihr Herzschlag beschleunigte sich immer weiter, aber dennoch beugte sie sich vor. Sie bewunderte seine langen, dichten Wimpern aus voller Nähe. Sah, wie das Mondlicht scheinbar auf ihnen glitzerte und sog seinen unwiderstehlichen frischen Geruch tief in ihre Lungen. Ihr Blick blieb an seinen Lippen hängen und sie berührte die volle Unterlippe vorsichtig mit dem Finger. Er nahm immer noch nichts… und sie wollte ihn schon seit Jahren küssen… Also setzte sie alles auf eine Karte. Kurzerhand schloss sie die Augen und strich mit ihren Lippen über seine. So weich… So nachgiebig... So zart. Sie seufzte leise als sie ihn berührte, dann drückte sie ihren Mund etwas fester auf seinen und merkte, wie der Atem in seiner Kehle stockte und wie ein Ruck durch seinen Körper ging. Gleich würde er sie wieder von sich stoßen und ihr befehlen, dass sie vernünftig sein sollte, Gott, wie sie das Wort hasste. Aber er tat nichts. Wirklich gar nichts. Reglos blieb er liegen und einen winzigen Moment überlegte sie, ob er vielleicht doch noch schlief, doch dann dachte sie sich nur, umso besser und ihre Zunge schlich sich aus ihrem Mund um seine vollen Lippen mit ihr zu berühren. Sie MUSSTE ihn einfach schmecken.
Als sie zärtlich seine Unterlippe und vor allem seinen süßen, betörenden Geschmack erkundete konnte er sich einfach nicht mehr zurückhalten und ein kehliger, verwunderter Laut entkam ihm, doch gleichzeitig packte er das Bettlaken unter sich fester mit seinen Fäusten. Er wusste nicht was in sie gefahren war ihm so schrecklich nahe zu kommen. Jasper Hale konnte ihre Aura in seinem Geist schmecken. Sie war so rein, so unverdorben, so süß. Sie umschwirrte ihn weiß und leuchtend, wie eine persönliche Einladung und sein ganzer Körper begann innerlich zu beben, weil er sie nicht annahm. Die Neugier und die Faszination die sie ausstrahlte würden köstlich schmecken. Leicht verdaulich und kein bitterer Nachgeschmack in den Gedanken würde den Genuss trüben, aber wenn er sie nur einmal kosten würde, könnte er nicht mehr aufhören. Nicht bei ihr. Er würde alles von ihr nehmen, bis nur noch eine leere Hülle übrig blieb und das würde er nicht tun, nicht bei seiner kleinen Alice.
Eigentlich sollte Jasper sie von sich stoßen und anschreien aber er war zu selbstsüchtig dafür. Er hatte sich die letzten Jahre so sehr nach diesen kleinen Kusslippen auf seinen gesehnt. So oft hatte er schlaflos in diesem Bett gelegen und gewusst, dass sie nur ein paar Zimmer entfernt war. Die süßeste Versuchung seitdem es Menschen und Stimmungen gab, aber er hatte sich zurückgehalten, hatte ihr widerstanden, weil sie mehr für ihn war als ein Fressen, mehr als ein Körper, ja sogar mehr als eine Seele. Und jetzt tat sie ihm DAS an!
Alice wurde langsam ungeduldig, er konnte es in ihrem Geist spüren und hätte fast gegrinst. Es machte sie rasend, dass er nicht reagierte, obwohl sie jetzt genau wusste, dass er tatsächlich wach war. ER stieß sie zwar nicht zurück, aber dennoch küsste sie gerade einen Klotz Holz. Einen wunderschönen Klotz Holz der wirklich wunderbar schmeckte aber trotzdem! Das würde sie sich nicht bieten lassen! Um eine Reaktion aus ihm herauszukitzeln kletterte sie kurzerhand breitbeinig auf seinen Körper, nahm sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn erneut. Presste jetzt ihre Lippen fester auf seine, als beim ersten Mal.
Er war im Fegefeuer gefangen…. Nein… das Fegefeuer war angenehm im Gegensatz zu dem, was ihm diese kleine Verführerische Person hier antat. Er stöhnte rau und versuchte es zu unterdrücken, so dass es eher ein Grunzen wurde, als er die Lust fühlte, die ihre Gedanken flutete.
Alice Bauch zog sich verlangend zusammen und zwischen ihren Beinen fing es an zu pochen als sie genau dort fühlte, dass sie ihn alles andere als kalt ließ. Breit grinste sie gegen seine Lippen. Sie konnte es sich einfach nicht verkneifen. Sie machte ihn tatsächlich scharf. Wie oft hatte sie von diesen Augenblick geträumt und jetzt wurde er wahr. Die unschuldige Frau konnte ihr Glück kaum fassen und wusste, dass sie ihn gerade von oben bis unten mit dem flutete, was sie empfand.
Jasper wusste nicht, ob es die Empfindungen waren, die ihn förmlich überrannten aber er wusste, dass er so etwas intensives noch niemals von einem Menschen bekommen hatte. Er hatte sich an Lust genährt, oder an Ärger, an Trauer, oder auch an Wut aber niemals waren solch starke Gefühle, wie sie Alice gerade empfand, auf ihn persönlich gerichtet gewesen. Eine Mischung aus purem Glück, Hingabe und Begierde und außerdem noch neugieriger Faszination. Das musste Liebe sein, die sie ihm freiwillig schenkte, die sich, obwohl er es nicht wollte, selbstständig und mächtig in ihn fraß und ihn nährte, so dass es wahrscheinlich für ein paar Wochen reichen würde.
In diesem Moment wurde ihm klar, dass sie ihm viel mehr ganz von allein schenkte, als er jemals in sich aufnehmen konnte, was hieß, wenn sich ihre Gefühle nicht drastisch änderten so könnte er ihr gar nicht weh tun. Er konnte sie niemals leersaugen. Er konnte sie haben, konnte sie genießen, konnte all das wahrmachen was er verlangte, seitdem sie eine Frau wurde.
Alice quietsche erschrocken auf, als er triumphierend gegen ihre Lippen knurrte. Die Vibration fuhr durch ihre kompletten Gliedmaßen und ließ sie leise stöhnen. Seine Macht wuchs an, sein Geist flutete ihren, weil er mit einem Mal alles losließ und seine Hände bewegten sich… strichen über ihren Rücken und umfingen ihre Hüften mit sicherem Griff. Sie brannten auf ihrer Haut, noch niemals hatte er sie berührt und jetzt seine Finger zu spüren, die unter ihr Nachthemd rutschten, war fast schon das höchste aller Gefühle. Aber Jasper hatte mehr für sie… so viel mehr und sie würde jetzt mindestens genauso viel von ihm bekommen wie sie ihm gab.
Alice konnte nicht glauben was geschah, als sich seine Lippen ENDLICH öffneten und seine Zunge hervorpreschte. Sie keuchte auf und zwischen ihren Beinen verkrampfte sich alles, als er ihre Zunge gekonnt umspielte. Er tippte sie an, zog sich dann zurück, drang wieder in ihren Mund ein. Er raubte ihr den Atem und auch die Denkfähigkeit aber nicht wie bei den anderen, die er aussaugte, bis nichts mehr übrig war.
Sie keuchte schockiert seinen Namen, als seine Hände weiter nach oben rutschten und sich tief in ihren langen schwarzen Locken vergruben. Wie lange hatte er sich gewünscht das zu tun? Die seidige Fülle zu spüren? Langsam kam Jasper nach oben und drängte sie mit dem perfekt trainierten Vorderkörper zurück. Alice war noch Jungfrau, noch niemals hatte sie ein Mann berührt, erstens weil Jasper dann durchgedreht wäre und zweitens, weil sie niemals einen anderen wollte außer ihn, aber sie wusste ganz genau, auf was das hier hinauslief und die Aufregung drückte hart auf ihre Brust. Mit einem Mal fiel ihr das Atmen schwer, als ihr klar wurde, was sie gleich zulassen würde.
„Pssst Baby…“, hauchte er gegen ihre bereits angeschwollenen Lippen. Natürlich hatte er ihre Aufregung gefühlt, so als hätte sie es ausgesprochen. Eine Welle der Ruhe ergoss sich über sie, aber er konnte seine Lust nicht heraushalten und so wurde sie jetzt von doppeltem Verlangen gequält. Na vielen Dank auch, dachte sie sarkastisch und er lachte leise, als er die Nuance in ihren Gedanken schmeckte. „Du ahnst es schon die ganze Zeit, oder? Das ich dir nicht wehtun kann?“, murmelte er und sah ihr tief in die Augen.
„Ich habe es dir nicht nur einmal gesagt.“, hauchte sie. Sie lächelte schüchtern auf ihn herab und er war sicher, da oben bei dem Thronfurzer gelandet zu sein, auch wenn das eigentlich der letzte Platz war, wo er hinwollte als sich ihre Wangen sanft verfärbten. Nur für ihn. Das alles gehörte ihm. Jedes noch so kleine Gefühl, jede noch so kleine Regung, jeder Winkel ihrer Seele.
„Du wirst mir niemals wehtun, das ist der Beweis.“ Und zur Bekräftigung ihrer sanft gehauchten Worte strich sie über seine Unterlippe. Er küsste ihre Fingerspitze und seine starken Arme umfingen sie noch ein wenig fester. Niemals hätte er es für möglich gehalten, aber er fühlte sich jetzt wie ein Narr. All die Jahre der Zurückhaltung waren umsonst gewesen und sie hatte immer Recht gehabt, wenn sie ihm eintrichterte, dass er ihr niemals wehtun würde, auch wenn dies eigentlich in seiner Natur lag. Das musste es sein… Die sagenumwobene Liebe… Es fühlte sich richtig an, während er in ihre wunderschönen großen, offenen, dunkelblauen Augen blickte, die vor Lust glänzten.
„Für diesen Blick würde ich außerdem alles aufgeben.“, hauchte sie ihm entgegen und er grinste wissend, denn er empfand genau dasselbe. Sie starb tausend Tode als er die volle Kraft seiner anbetungswürdigen Grübchen auf sie losließ.
„Und ich WERDE alles für dich geben, Baby. Alles was du willst und von dem du noch gar nicht weißt das du es wollen wirst…“ Alice zog scharf den Atem ein als sie fühlte, wie eine Hand an ihrem Körper nach vorne wanderte. Seine Finger umfingen sanft ihre Brust. Sie war klein und rund und sie passte perfekt in seine Hand. Der ekstatische Schock, der sie durchzischte, als er ihre Brustwarze träge mit dem Daumen streichelte, brachte ihm ein lustvolles Stöhnen ein, woraufhin sie noch mindestens fünf Nuancen dunkler wurde und er sich fragte, wie sie wohl erst beim Orgasmus aussehen würde. Allein das hier war schon schmerzhaft für seinen Schwanz. Sie saß auf ihm, breitbeinig und war verdammt heiß, aber da waren mindestens drei Schichten Stoff zwischen ihnen, dann beugte sie auch noch ihren Rücken durch und drückte ihm ihre Brust entgegen und als ob das nicht gereicht hätte, stellte er sich jetzt auch noch vor, wie sie sich erst bewegen würde wenn sie kam. Er biss die Zähne hart aufeinander, weil er fühlte, wie er schon jetzt kurz vorm Explodieren war und das würde er auf gar keinen Fall zulassen. Sie war dran. Nur sie und es war das allererste Mal in seiner gesamten, nicht gerade kurzen Existenz, das er auch nur Ansatzweise auf eine Frau Rücksicht nahm, dennoch wusste er zu gut wie er ihr Lust bereiten konnte, denn mit Einblick in ihren Kopf, erhielt er sofort die Informationen, konnte genau sagen, was sie besonders mochte und was nicht und er würde diesen Trumpf gnadenlos für sie ausspielen, bis sie vor Ekstase nicht einmal mehr wusste wie sie hieß.
Kaum hatte er die Entscheidung getroffen, schon war Alice dran die Konsequenzen zu sehen und sie blieb für ein paar Sekunden atemlos zurück. Alice sah in einer kleinen aber gestochen scharfen und fühlbaren Vision in ihrem Kopf, was er in dieser Nacht mit ihr tun würde. Sie fühlte, wie die Flüssigkeit ungehindert aus ihrem Körper rann und ihr Höschen plus der dünnen Bettdecke durchnässte, die sie von ihm trennte. Allein von der Vision musste sie stöhnen und den Kopf zurückwerfen, denn sie fühlte sie am ganzen Körper, von den Zehen bis in die Fingerspitzen. Sie flog vorbei und was blieb war Gänsehaut, aufgestellte Brustwarzen und ein Herz das versuchte, sich aus ihrer Brust zu schlagen. Jasper wusste, dass sie gerade gesehen hatte was er mit ihr tun würde und lächelte süffisant.
„Wage es nicht allein von der Vision umzukippen…“. Er entschied sich dazu, dass er es selber nicht mehr länger aushielt und zog ihr das Nachthemd über den Kopf. Alice keuchte immer noch. Sie fühlte sich als wäre sie einen Marathon gelaufen und ihr Hirn war ganz benebelt. Ihr Körper übersensibel und ihr Geist mehr als willig.
„Ich werde umkippen. Aber erst später.“, hauchte sie als er sanft ihre Brüste umfing.
„Und ich werde dich auffangen.“ Der Ausdruck auf seinem Gesicht war die pure Vergötterung, als er mit seinen Lippen über ihre Brustwarzen strich und dabei zu ihr hochsah um ihre Reaktionen zu sehen. Sie ist so wunderschön dachte er sich, während er ihre Brüste knetete und fasziniert erkundete, wie ein Kind sein neues Spielzeugauto. Alice vergrub die Finger in seinen vollen Locken und versuchte nicht schon jetzt ohnmächtig zu werden, besonders als er spitzbübisch zu ihr hochgrinste.
„Du bist ein böses kleines Mädchen, mich hier einfach so in der Nacht zu überfallen, auch wenn ich es dir verboten habe. Dafür wirst du büßen. Ich wollt es nur mal gesagt haben“ Seine volle Stimme war sanft, aber auch durchtrieben und dann auch noch das Funkeln in seinen Augen. Er war ein Raubtier, so viel stärker als sie und sie lieferte sich ihm wortwörtlich mit Herz und Seele aus, aber genau das hatte Alice gewollt. Jetzt würde sie es bekommen… Dennoch überkam sie ein Fünkchen Angst vor dem Unbekannten.
„Jasper?“ Sie flüsterte fragend seinen Namen, denn sie wusste sonst würde ihr die Stimme versagen. Ein zärtlicher Ausdruck trat auf sein Gesicht als er fühlte wie Zweifel in ihr aufkamen. Sie war so tapfer. Er hatte mit seinen Worten nur mit ihr gespielt, aber sie war noch nicht bereit für so was.
„Alice…. Du weißt, dass ich mit meinen Worten nur ein bisschen mit deinen Gefühlen spielen will? Du schmeckst zu köstlich wenn du verunsichert bist… Es tut mir leid Baby. Ich will dir keine Angst machen. Na gut, dass ist gelogen… Ich will dir Angst machen, aber das heißt nicht, das ich wirklich etwas tun würde was du nicht willst, Okay?“ Er streckte sich aus und sprach gegen ihre vollen, leicht bebenden Lippen. Sie roch süß, jetzt ganz besonders, weil er sie noch mehr verunsicherte. Jasper wusste, dass er das nicht tun sollte…. Nicht bei ihr. Nicht beim ersten Mal.
„Das ist deine Natur. Ich weiß, was du bist und wie du bist… Trotzdem bin ich aufgeregt...“, hauchte sie zurück und Adrenalin fing an durch ihre Blutbahn zu pumpen, als ihr klar wurde wie wahr die Worte waren. Er war ein Raubtier. Darauf getrimmt sich von Gefühlen zu nähren und dabei nicht zimperlich zu sein sie zu manipulieren. Aber sie konnte es in seinen Augen sehen… Bei ihr war alles anders. Ihre Finger fuhren in seine Haare und sie küsste ihn langsam und zärtlich. Sie wusste, dass sie ihm vertrauen konnte. „Ich werde schon mit dir fertig…“, murmelte sie und er knurrte verspielt gegen ihre Lippen. „Glaubst du?“ Im nächsten Moment war sie unter ihm und sie wusste, dass er sich mit Absicht so schnell bewegt hatte, dass ihr jetzt der Kopf rauschte. Er beugte sich vor und küsste sie, hart, nicht zart, anscheinend wollte er ihr klar machen worauf sie sich hier einließ und sie fühlte nur wieder, wie Glück sie überschwemmte. Er ließ ihr eine Chance zu laufen, zu leben, nein zu sagen. Er unterwarf sich ihrem Willen. Er MUSSTE sie einfach lieben, auch wenn er immer behauptete, dass so etwas keiner von ihnen konnte…
„Baby… Vorsicht…“ sie lachte losgelöst, als er auf ihre Stimmungen antwortete. Er war einfach ein Meister darin zu deuten was sich hinter ihren Gefühlen verbarg. Mit einem Ruck zog er die störende Decke zwischen ihnen weg und ließ sie dann mit einem leisen Plop im Nichts verschwinden, so dass ihr das Lachen in der Kehle stecken blieb, denn er drückte seinen Unterkörper fast im selben Moment hart zwischen ihre Beine und war WIRKLICH größer als sie erwartet hatte, dass fühlte sie sogar durch seine Shorts. Wie sollte DAS nur in sie reinpassen? Das war ja ein Nudelholz, was er da zwischen den Beinen hatte! Waren Männer da unten IMMER so groß? Wie hielten das die Frauen nur aus?
Natürlich fühlte er ihren Schock und richtete sich auf seine Arme auf. Sie waren von langen Muskeln durchzogen. Seine helle Haut schien im Mondlicht leicht zu schimmern, aber es waren seine nachtschwarzen Augen die ihren Blick gefangen nahmen und sie faszinierten. So lüstern hatte sie ihn noch nie gesehen. Gleichzeitig fühlte sie, wie er ihre Gedanken absuchte.
„Willst du das wirklich?“, fragte er heiser, um leichter zu finden was er suchte. Sie strich mit ihren Fingerspitzen über die angespannten Muskeln seiner Arme und bewegte testweise ihre Hüften. Er zischte, sie keuchte, als er gegen ihre Mitte zuckte. Er WAR wirklich so groß wie sie gefühlt hatte und sie biss sich auf die Unterlippe. Sie hatte keine Vergleichsmöglichkeiten aber so gigantisch war er in ihrer Phantasie nicht gewesen. Wieder wurde sie dunkler und Jasper lächelte zärtlich, als er ihren Zweifel fühlte.
„Ich werde in dich passen, Baby… vertrau mir. Denn das ist der Ort wo ich hingehöre.“, versicherte er ihr ruhig und dann entschied er sich dazu, dass er das hier NOCH langsamer angehen musste. Sie war einfach zu unschuldig und er dankte sich selbst dafür, dass er bis jetzt nicht zugelassen hatte, dass ein anderer Mann sie beschmutzte. Jetzt konnte er ihr zeigen in was für eine phänomenale Welt nur er sie entführen konnte und sonst keiner.
„Ich weiß das es geht und ich weiß das du vorsichtig sein wirst, aber du bist wirklich extrem groß Jazzy… und ich weiß echt nicht ob ich nicht vielleicht doch zu eng bin… du weißt schon… ich hab doch so ein schmales Becken.“ Sie brabbelte… weil sie so aufgeregt war und ansonsten wahrscheinlich anfangen würde zu heulen, das ließ ihn schmunzeln. Diese Frau war einfach nur süß, anders konnte er es nicht nennen. Jasper legte ihr einen Finger auf die Lippen. Sie verstummte sofort und schaute, mit viel zu weit geöffneten Augen, zu ihm hoch. Er legte sich seitlich neben sie auf das Bett und sie runzelte wütend die Stirn. „NEIN, so hab ich das nicht gemeint! Ich will es tun! Schon so lange! Mit dir, auch wenn du ein RIESE bist. Ich werde es schon aushalten. Bitte Jazzy… du machst mich so geil… Ich fühle mich als würde ich platzen!“ Er wusste das und musste nur noch breiter grinsen weil seine Alice niemals ein Blatt vor den Mund nahm und dabei immer noch süß war, wenn sie sagte das sie GEIL sei, ein Wort das er niemals benutzen würde. Er konnte selber fühlen wie erregt sie war, aber er würde es nicht überstürzen, auch wenn sie es ihm so offenherzig unter die Nase rieb. Er hatte zu lange darauf gewartet diese Frau zu besitzen, als das er das hier innerhalb von einer halben Stunde oder gar einer halben Nacht hinter sich bringen würde.
„Ruhe.“ Er durchschnitt ihren erneuten Redeschwall mit einem autoritär ausgesprochenen Wort, gleichzeitig zog er ihr Knie über seine Hüfte und sie stockte schockiert, als er somit ihre Beine spreizte und perfekten Zugang zu ihrem Unterkörper hatte. Sanft drückte er sie nach hinten auf den Rücken indem er sich leicht über ihren Körper aber vor allem über ihre Lippen beugte. Dabei sandte er etwas Energie über ihren Körper, so dass sie sich entspannte und strich mit den Fingerspitzen über ihren samtigen Oberschenkel, der über ihm lag und gegen dessen Außenseite seine Härte zuckte.
„Ich werde noch heute Nacht in dir sein und du wirst es genießen. Ich weiß, dass es gehen wird. Und ich fühle wie erregt du bist. Das musst du mir nicht sagen, Baby, auch wenn ich solch unflätige Worte aus deinem Mund wirklich gerne höre…“ Er sprach langsam, betont und sah ihr dabei direkt in die Augen, während seine Hand weiter runter wanderte… seine Finger strichen an der Außenseite ihres komplett nassen und heißen Höschens hin und her und sie wand ihm schon jetzt ihre Hüften entgegen und biss sich auf die volle Unterlippe. „Du BIST mein Alice Marie Brandon, ab diesem Moment. Du bist in meinem Geist. Du bist meine Seele. Wenn ich dir wehtun werde, dann werde ich mich auch selbst verletzen. Also, allein schon weil ich ein egoistischer Bastard bin, werde ich ALLES dafür tun…“ und somit fing er an, langsam über dem Höschen an diesem einen Punkt zu reiben, wo ihre Nerven aufeinander trafen, ließ sie damit laut stöhnen und den Rücken durchbeugen, weil sie mit solch intensiven Empfindungen nicht gerechnet hatte. „…das es das Beste sein wirst was du jemals fühlen wirst, wenn ich in dir sein werde. Ich werde dir zeigen zu was unsere Körper und unsere Seelen fähig sind. Also entspann dich…“ er rieb ein wenig fester, so dass sie immer und immer wieder stöhnte und sich unter ihm wand. „Und lass mich einfach machen.“ Als er fühlte, dass sie schon fast kam hörte er auf und zog seine Finger zurück. Tja, auch das Sadistische lag in seiner Natur. Er grinste sie breit an, als sie empört zu ihm hochsah und kaum vor lauter Lust aus ihren verschleierten Augen schauen konnte.
„Wieso hast du aufgehört?“, fragte sie auch noch japsend und rappelte sich auf ihre Ellbogen auf.
„Weil ich dich quälen will.“, antwortete er dämonisch grinsend und schnippte mit den Fingern. Sie keuchte als sich ihre Unterwäsche in Luft auflöste und sie jetzt nackt unter, neben und auf ihm lag. Sein Blick wurde dunkler, als er ihn über ihren zierlichen, aber weiblichen Körper schweifen ließ. Alice wollte sich bedecken, noch niemals hatte er oder irgendjemand sie nackt gesehen, aber sie tat es nicht, sondern klammerte sich in das Bettlaken über ihrem Kopf, denn ihr empfindlicher Körper reagierte mit noch mehr Erregung allein auf seinen Blick. Er ließ ein wenig erotische Energie über ihre seidige Haut rieseln, genau da wo er sie gern berühren würde, über ihre Brustspitzen… ihren flachen Bauch… bis hin zu ihrer Mitte wo sie vor Feuchtigkeit glänzte. Alice räkelte sich lustvoll unter der Last seiner Gedanken und wollte die Schenkel schließen, um sie aneinander zu reiben.
Der Mann den sie liebte schnalzte missbilligend mit seiner Zunge. „Na, na, na…“ und dann legte er seine kühle Handfläche auf ihren Intimbereich und fühlte wie BEREIT sie für ihn wirklich war. ER zischte als er merkte, dass sie wirklich TRIEFEND nass war und ihm bewusst wurde wie SEHR er sie wirklich damit quälte, indem er sie so lange hinhielt. Sein Plan änderte sich spontan und er entschied sich dazu, dass sie in dieser Nacht nicht nur einmal Sex haben würde, aber jetzt hielt er es selber kaum noch aus, als er auch körperlich wahrnahm, was ihr Geist ihm schon die ganze Zeit verzweifelt entgegen schrie… sie wollte ihn in sich. Jetzt. Sofort. Auf der Stelle. Ohne Umwege oder Umschweife. Gleich übers Ziel. Keine Ausflüge in den Knast. Einfach nur Sex auf direktem Wege. (Doreen: Hallo Monopoly… du gehst direkt über Los und bekommst dafür die Jungfrau.)
„Alice… Sieh mich an.“, seine Stimme klang gepresst und war eigentlich nichts weiter als ein stranguliertes, aber auch leicht anklagendes Stöhnen. Ihre schweren Lider hoben sich als sie in sein Gesicht sah. Er hatte die Zähne aufeinandergepresst und kämpfte eindeutig mit sich selbst, während Schweiß über seine Stirn lief. Dennoch fuhr er sanft mit seinen Fingern zwischen ihre Falten und ihre Hüften bewegten sich mit ihm.
Als er mit einem Finger in sie drang war es das natürlichste dieser Welt.
Sie verspannte sich, weil sie nicht wusste was sie erwartete und war auf die lustvolle Welle nicht vorbereitete gewesen die sie überschwemmte. Schockiert riss sie die Augen auf, dann presste sie die Augen zusammen und ihre Hand landete auf ihrem Mund, denn sie musste aus unerfindlichen Gründen schreien. Jasper zog mit gerunzelter Stirn die Hand weg und küsste ihre Lippen, als er anfing seine Finger in ihr zu bewegen. Mit aller Macht zwang er sich dazu langsam und sanft zu sein, als er noch einen Finger in sie einführte und sie dehnte. Er schickte eine starke Welle seiner eigenen Lust durch ihren Körper, direkt zwischen ihre Beine als er ihr Jungfernhäutchen mit den Fingern durchtrennte, denn wenn er sich in ihr vergraben würde, sollte sie nichts als unbändige Lust empfinden. Sie zuckte ein kleines bisschen zusammen, aber er fühlte, dass er den kurzen Schmerz gut gedämmt hatte und sie ihn so gut wie gar nicht bemerkt hatte. Ihre feuchte Hitze um seine Finger zu fühlen wurde schon bald zu viel für ihn und er merkte an ihren Muskeln, die sich immer heftiger zusammenzogen, dass es auch für sie so war.
Außerdem wimmerte sie seinen Namen in seinen Mund, gefolgt von einem flehenden Bitte und er wusste, dass es jetzt vorbei war mit der Zurückhaltung … Absolut vorbei. Ohne ein weiteres Wort und ohne die Lippen von ihr zu lösen, ließ er seine Short verschwinden und schwang sich zwischen ihre Beine. Sie japste nach Luft, als sie ihn an ihrem Eingang fühlte, doch war verloren in dem Strudel der Lust und Leidenschaft der sie vor sich hertrieb. Jasper küsste sie intensiver und schob eine Hand unter ihr Kreuz, er hob sich ihre Hüften entgegen als er ohne weitere Vorbereitung und ohne Warnung in sie eindrang.
Sie schrie in seinen Mund, überschwemmt von dem mächtigen Gefühl von ihm in ihr. Er wollte sich stoppen, er wollte versuchen wieder sanft zu sein. Weil er es gerade total versaut hatte und auch wenn es das schwerste war, was er jemals tun würde, Jasper wollte wirklich nicht so selbstsüchtig sein und nicht noch einmal so hart und bis zum Ansatz in sie stoßen. Aber der Drang danach, ihren Körper komplett zu besitzen, sie als sein zu markieren, sie zu besteigen… überkam ihn so stark wie noch niemals zu vor. Es war ein animalischer Instinkt, welchen er die ganze Zeit unterdrückt hatte und der ihm nun die Kontrolle zu entreißen drohte. Fluchend stoppte er seine Bewegung, tief in ihr und wollte sich entschuldigen. Sein gesamter Körper zitterte vor Anstrengung. Aber sie schluchzte leise auf, drückte mit zusammengekniffenen Augen und seinem Namen auf den Lippen, ihren Hinterkopf in das Kissen, ihre Finger krallten sich in seine Schultern, ihr Rücken bäumte sich durch, ihr Becken presste sich gegen seins und dann… kam sie auch schon von nur zwei Stößen heftig pulsierend direkt um seinen Schwanz herum… und riss ihn sofort mit sich…
Das war das erste Mal, dass ihre Seelen sich vermischten und sie ihm so viel gab, dass er sich womöglich ein ganzes Leben lang von ihr nähren konnte. Es war der Moment indem ihm klar wurde, dass die Liebe Nahrung genug war.
Aber, als sie es in der Anstalt danach jahrelang bei anderen Menschen probierten, wurde Jasper klar, dass SIE die Menschen zwar erregen, verführen und betören konnten ABER das ein Mensch so viel Selbsterhaltungstrieb hatte, um sich niemals tatsächlich in einen von ihnen zu verlieben, weil sie instinktiv zu wissen schienen, dass sie dann automatisch ihre ganze Seele hergaben und somit ihr Todesurteil freiwillig besiegelten. Die Menschen waren ihnen verfallen. Sie begehrten sie, sie waren ihnen ergeben, aber niemals verliebt in sie.
Vielleicht war es, weil Alice in die Zukunft blicken konnte und sie wusste, dass Jasper sie niemals leersaugen würde, so dass sie es zulassen konnte sich in ihn zu verlieben und ihre Seele vollkommen für ihn zu öffnen. Vielleicht war auch Jasper anders als der Rest seiner Rasse, einfach weil er auch lieben konnte, aber sie waren die einzigen, bei denen es klappte. Für die Forschung hatte er schon mehr Menschenseelen geopfert, als er in seinem ganzen Leben verschlingen konnte… und Jasper war es Leid einen verlorenen Kampf zu kämpfen… genauso wie der Rest seiner Rasse.
Sie wollten nicht mehr im Verborgenen agieren. Sie wollten nicht mehr hungern um nicht zu verletzen. Sie wollten einfach nur ganz normal leben und essen, wenn sie Hunger hatten. Vor allem wollten sie SO VIEL Essen wie sie wollten. Und die Menschen waren die Nahrungsquelle. Nicht mehr und nicht weniger. Das war ihr Pech.
Jasper hatte wirklich versucht es aufzuhalten, mit Alice an seiner Seite. Aber sie hatten das Zeitlimit überschritten, das sie bekommen hatten und die Jahrhunderte lange Geduld war aufgebraucht.
Die Ältesten hatten sich dazu entschlossen, sich das zu nehmen, was ihnen zustand.
Die Menschen konnten sich nicht wehren, wieso dann nicht über sie herrschen? Diese Minderwertigen konnten nicht so fühlen wie SIE, wieso sie dann respektieren? Die neuen Herrscher waren schneller, besser, stärker… warum auf die Schwächeren eingehen? Domestizierten die Homo sapiens die Tiere nicht auch zu ihrem puren Eigennutz und missbrauchten sie aufs abscheulichste? Die Menschen würden sich ihrer Machtlosigkeit bewusst werden und sich beugen müssen, so wie es die Kuh auf der Weide oder das Schwein im Stall tat. Denn in IHREN Augen waren sie nichts anderes.
Ja, letztendlich waren alle derselben Meinung und auch die Menschenrechtler mussten folgen, wobei sich der Großteil der Dämonen oder auch Teufel genannt freute, endlich aus dem Schatten und auf die andere Seite in die Sonne zu wechseln um ihre Macht über die Schwächeren in vollen Maße zu genießen.
Dies war erst der Anfang.
Doreen: Puh, was soll ich sagen, ich hab mich diesmal mit den Kommentaren echt zurückgehalten denn …. Ach Gott wie niedlich sind denn die Beiden…. Da könnte man sich glatt kleine Herzchen in die Pupillen schnitzen (lol).
Aber … shit das sieht nicht gut aus für die Menschheit, ich geh schon mal Koffer packen und verkrümel mich in Stromstoß-Eddies Villa um den Guten nach Herzenslust mit meinen Gefühlen zu verwöhnen , der Arme wo er doch so lange hungern musste……
Bethy: Ja ja, Doreen natürlich tust du das alles nur aus reiner Nächstenliebe ;) Hm, ja jetzt wissen wir schon mal etwas mehr über das Ganze und auch über Alice und Jasper Beziehung, irgendwie mag ich die beiden in der Story so sehr, dass ich ihnen ein eigenes Kap gönnen wollte und HEY GRAZI Schatzi und Doreen und an alle anderen… jetzt könnt ihr aufhören euch zu beschweren: ES GAB SEHEX! Also! Das muss für die nächsten zwanzig Kapitel reichen, LOL… Aber vielleicht lass ich es auch endlich Edward und Bella im nächsten Kap tun, wer weiß, wer weiß ;)))
Eigentlich hat dieses Kapitel 35 Seiten und fast 19.000 Worte, aber ich habe mich dazu entschieden es zu teilen. Also wird der nächste Teil wieder aus der Erzählerperspektive sein!
Ich wünsche euch eine angenehme Arbeitswoche *Räusper, hust, räusper* Ende.
Eure Bethy
TEIL 2
Alice Kopf ruckte nach oben, als eine neue Vision sie erschütterte.
„Sie haben sie.“, japste sie und sprang auf die Beine. Jasper, der auf dem Stuhl neben ihr eingeschlafen war schrak hoch, als sie aus dem Zimmer stürmte und somit ihre Energie aufhörte, ihn einzulullen. Fluchend stolperte er ihr hinterher, bis ihm auffiel, dass er sich einfach dort wieder zusammensetzen konnte wo ihr Ziel war.
Als Alice unten in der großen Halle ankam, war Jasper bereits an ihrer Seite. Sie starrte zu der Eingangstür und ignorierte die anderen, die entweder in einer der Sitzecken oder vor dem wandgroßen Kamin saßen. Jasper warf Emmett einen fragenden Blick zu, der am Kamin stand und blicklos in die Flammen starrte. Dessen Augen wurden groß als er fühlte, was Alice fühlte… Der große Mann mit den kurzgeschorenen dunklen Haaren, den strahlend hellen Augen und dem Körper eines Footballspielers in einem sportlichen Outfit aus Muskelhemd und Trainingshose kam zu ihnen rüber geschlendert und Jasper rückte an Alice ran, um sie in den Schutz seiner Energie zu hüllen, nicht das sein Bruder ausversehen ein bisschen an ihrer Seele rumsaugte.
„Gibt es einen Grund wieso sie hier reingestürmt kommt als hätte sie ein Hühnchen in den Arsch gepickt?“ Alice drehte sich zu Emmett rum und presste die Lippen aufeinander, aber dann schaute sie wieder zu der großen Doppeltür, die in die Halle des Schlosses führte. Sie schwang auf und alle im Raum keuchten als Dimitri, mit seiner Beute über die Schulter, ins Zimmer kam. Er war von oben bis unten durchnässt. Das Wasser tropfte auf den teuren Marmorboden und hinter ihm zuckte ein roter Blitz über die ausgestorbene Ödnis, aber er grinste triumphierend, als er den Menschen einfach auf den Boden vor sich fallen ließ.
„DU ARSCHLOCH!“, als wäre sie selber ein Dämon war Alice so schnell bei Isabella das Jasper mit dem Gucken nicht hinterherkam. Sie fiel in ihrem blauen Kleid neben dem bleichen Menschen auf den Boden und fühlte nach ihrem Puls. Er war vorhanden und stark. Um sie herum roch es verbrannt und sie schaute böse zu Dimitri hoch. Er hob unschuldig beide Hände und wich einen Schritt zurück.
„SIE hat mich mit so einem Schub Energie verkohlt, dass ich fast ohnmächtig wurde. ICH kann nichts dafür!“, grinste er ohne Reue und nun versammelten sich alle um das Mädchen herum. Jasper ging neben Alice in die Hocke und untersuchte sie mit routinierten Bewegungen, besonders ihren Geist. Er war stabil. „Sie hat sich nicht selbst verbrannt. Ein Wunder bei der Energie die sie freigesetzt haben muss, damit es Dimitri überhaupt fühlte.“, murmelte er ihr zu. Alice strich ihr die nassen, schweren Haare aus dem Gesicht. „Es ist so unfair…“, flüsterte sie und Jasper nickte zustimmend, doch dann teilte sich der Kreis der neugierigen herumstehenden, tuschelnden Dämonen.
„DA haben wir sie ja!“ Aro klatschte erfreut in seine Hände und schaute auf den Menschen herab, als wäre sie ein neuer Sportwagen. „Hat aber auch lang genug gedauert, nicht wahr?“ er warf Emmett einen bösen Blick zu. Der zuckte die Schultern, er konnte nichts dafür, dass Edward keine Erfolge verzeichnen konnte und Alice schaute den Führer mit verengten Augen an. Sein dämlicher schwarzer Anzug mit den goldenen Akzenten passte zu seinem überheblichen Auftreten. Er warf sich die glatten, schwarzen Haare über die Schulter und sah sie dann an. Aro zog eine Augenbraue nach oben und forderte Alice stumm heraus zu sagen was sie über sie alle dachte, aber sie schloss nur die Augen und lehnte ihre Stirn an Jaspers Schulter. Alice wusste, was sie mit dem Mädchen vorhatten und sie konnte rein gar nichts tun um sie davor zu bewahren. Ihr war so schlecht.
Aro lachte leise, als er ihre Qual spürte und Jaspers Blase um sie wurde stärker, bevor Aro noch etwas von ihren heftigen Gefühlen anzapfen konnte. Er sah seinen Führer durchdringend an, behielt aber seine Gedanken für sich. „Was tun wir jetzt nur mit ihr, hm?“, fragte dieser scheinbar unwissend in die Runde. Jasper wollte knurren. Er wusste ganz genau was mit ihr geplant war. Genauso gut wusste es Aro.
„Da unser Edward ja nicht hier ist, oder?“ Aro sah sich scheinbar suchend im Raum um. „EDWARD…. EDWAAARD bist du hier?“, singsangte er und Alice streichelte das liebliche Gesicht des Mädchens immer frenetischer. Sie murmelte leise. „Nein, nein, nein, nein.“ Als eine neue Vision sie überschwemmte, doch sie wusste, dass sie Aro nicht aufhalten konnte. „Dann muss ich wohl die Sache in meine eigenen… HÄNDE nehmen.“ Ein paar Teufel lachten dämlich, während Aro sich gierig über die Lippen leckte.
„NEIN!“, rief Alice aus die genau das in ihrer Vision gesehen hatte. Alle Blicke wandten sich ihr zu und sie hörte wie Jasper mit den Zähnen knirschte. ER hasste es wenn sie alle darauf aufmerksam machte, wie kostbar sie war. Nicht das einer mal auf die Idee kam sie ihm wegzunehmen. Aro sah Alice an, als hätte sie ihren Verstand verloren, aber seine Miene war unterschwellig belustigt. „Wie bitte?“, fragte er scheinbar höflich und blinzelte affektiert. Es war als würde er mit seinem Hund kommunizieren, dessen Meinung ihm sowieso egal war, weil er ihn als minderwertig ansah.
Alice sah Jasper an, dessen Augen ganz schwarz und eine einzige Warnung an sie waren, und sie riss sich zusammen. Mit geschlossenen Augen murmelte sie. „Entschuldige bitte großer Führer…“ jeder hier im Raum konnte an ihrem Tonfall hören das sie es nicht ansatzweise ernst meinte, aber sie gab einen feuchten Dreck darauf. Sie musste sich etwas einfallen lassen, sonst würde Isabella die nächsten Stunden unter unbändigen Qualen verbringen und danach seelisch verkrüppelt sein. „Ich habe gesehen…“ sie öffnete die Augen und sah wie etwas Neugierde in Aros Miene aufblitzte. Er glaubte an ihre Visionen, das war ihr Glück, aber wenn sie ihn jetzt anlog und es herauskam was sie getan hatte, war sie des Todes und Jasper gleich mit. Dennoch konnte sie es nicht zulassen und sie schluckte hart, bevor sie weitersprach. „Ich habe gesehen…“ Bevor sie den Satz zu Ende bringen konnte fühlte sie die Luft neben sich zischen.
Unverhofft tauchte Edward wie aus dem Nichts auf!
Einige Sekunden dauerte es und man konnte förmlich sehen wie seine kontrolliert, menschliche Fassade von ihm abfiel und etwas dämonisches, von Grund auf Böses aus ihm wurde. Sein wahres Gesicht kam zum Vorschein. Der Ausdruck in seinen unglaublich hellen, grünen Augen wurde feurig, sadistisch. Seine sonst so glatten Züge hart und unerbittlich. Seine gesamte Haltung dominant und furchteinflößend. Er ließ den Kopf hängen, drehte ihn und ließ seinen Nacken knacken, dann öffnete er die Augen wieder. Sie waren nicht mehr stechend hellgrün sondern schwarz und tödlich und sie nahmen Dimitri ins Visier, der ein paar Schritte zurückwich, als die anderen Dämonen auch bereitwillig nach hinten stolperten. Edwards Nasenflügel blähten sich unheilverkündend. Dann knurrte Edward etwas von dem Alice der Atem stockte.
„Ich.habe.gesagt.unverletzt!“
Alice Augen wurden groß und sie wurde von Jasper zurückgezerrt als Edward an ihnen vorbeizischte. Seine Faust landete mitten in Dimitris Gesicht. Schwarzer Rauch stieg da auf wo er ihn traf und Alice wusste, das er Energie in seine Schläge steckte, die den unterlegenen Gegner innerlich auch angriffen. Dimitri war zwar ein Sucher und kämpferisch ausgebildet, aber gegen Edward kam kaum einer an und er konnte nur keuchen, bevor er zurücktaumelte und seine Beine fast nachgaben. Edward wollte nachlegen, aber Emmett war mit einem leisen Zischen neben ihm und hielt ihn am Arm fest. Edward knurrte ihn an, aber sein großer Bruder sah ihm ruhig und furchtlos in die Augen.
„HEY, beruhige dich!“, murmelte er ihm zu, als würde er etwas anderes meinen und Alice sah wie Edwards Schultern nach unten sackten. Dann flog sein Blick zu Isabella, die immer noch bleich und verletzlich auf dem Boden lag. Seine Augen flackerten auf. Im nächsten Moment war er schon gegenüber von Alice neben Isabella auf dem Boden. Nur sie und Jasper konnten sehen was in seinem Gesicht vorging, als er seine Hand über ihre Brust legte und prüfte, ob alles in Ordnung war. Nur sie sahen die Anspannung, die Angst und dann die Erleichterung in seinen Augen als er merkte, dass sie in Ordnung war. Alice stockte der Atem und Jasper schluckte hart, als beiden klar wurde was geschah. Alice Vision von der Zukunft verwischte und geriet ins Schwanken, so heftig das sie fast in sich zusammenfiel und Jasper sie am Arm stabileren musste, als Edward und Jasper sich ansahen.
Der schwarzäugige Dämon vertraute Jasper und Emmett… sonst keinem und er wusste das er das richtige tat als Jasper ihm knapp zunickte. Edward presste den Kiefer aufeinander und Alice Vision nahm wieder ihre übliche Form an, als Edward auf die Beine kam und sich an Aro wandte.
„Du hast gesagt ich soll es tun.“ Aro, der die ganze Zeit nur still danebengestanden und das Spektakel genossen hatte, grinste hinterhältig.
„Du warst nicht hier.“
„Jetzt bin ich es.“ Aro runzelte die Stirn und Edward wusste, dass er einen Fehler gemacht hatte. ER war zu unverschämt. Aber in ihm brodelte es immer noch…
Zuerst musste er fühlen, wie Isabella plötzlich ihre Energie entdeckte und sich damit fast selber kokelte, dann war sie in der einen Welt verschwunden und tauchte in der anderen auf, wie ihm Emmett per Gedankenübertragung mitgeteilt hatte und dann bekam er auch noch auf dem Weg hierher mit, das ARO die Sache selber in die Hand nehmen wollte. Das war nicht seine Aufgabe! Isabella gehörte IHM. IHM ganz allein! Er teilte sie nicht. Nicht mal mit dem Ältesten.
„Ich weiß ja nicht, ob du dazu fähig sein wirst. Sie hat dich in der Vergangenheit ja gut davon abgehalten deinen Auftrag zu erfüllen.“ Ja, weil sie ein kleiner, sturer Esel ist, dachte Edward mit einem vorwurfsvollen Blick in ihre Richtung. Sie merkte davon natürlich gar nichts, doch dann riss er sich zusammen und straffte sich.
„Weil ich Gnade walten ließ und es nicht gegen ihren Willen tun wollte, aber das ist jetzt vorbei. Ich werde es bis morgen getan haben. So oder so.“, meinte er feierlich und Alice japste nach Luft. Wahrscheinlich änderte sich ihre Vision wieder mal, weil er sich dazu entschied, schneller zu machen als er eigentlich geplant hatte. Dem Grauen nach zu urteilen, was die kleine nervige Hellseherin gerade ausstrahlte, war es jedenfalls so. (Es muss nervig sein, das dir die eigene Frau schon früh am Morgen sagen kann wann du heute aufs Klo musst LOOOOOOOOOOOOOOOOOL DOREEEEEEEEEEEEEN! ABBRECH)
Aro überlegte ein paar Sekunden und sagte dann. „Ich gebe dir bis Morgen Zeit, nicht länger. Unsere Kämpfer werden schon schwach und es könnte sein, das sie nicht mal mehr so lange durchhalten.“
Edward nickte und Alice fing leise an zu weinen, das war ein gutes Zeichen, es hieß, dass er Erfolg haben würde. Sie vergrub ihr Gesicht an Jaspers Brust, er legte einen Arm um sie und Edward grinste spöttisch als Jasper ihn wütend anstarrte, dann zuckte der schwarze Dämon mit den rotbraunen Haaren die Schultern und wandte sich wieder Aro zu.
„Ich schwöre es dir. Morgen wird alles vorbei sein.“
Aro wirkte nicht zufrieden aber er nickte seufzend. Ruhig streckte er die Hände aus und richtete Edwards Hemdkragen, dann beugte er sich vor und flüsterte in sein Ohr. „Gut, denn sonst wird sie MEIN.“ Mit diesen unheilvoll gehauchten Worten, drehte er sich um, winkte den anderen zu, die zu ihm kuschten. Mit einem Gruppenzischen, verschwanden alle bis auf Emmett, Jasper, Alice, Edward und die Ohnmächtige.
Kaum waren sie weg konnte Alice sich nicht mehr zurückhalten. Jasper hielt sie nicht auf, sondern rieb sich nur angestrengt über das Gesicht, als seine temperamentvolle Freundin auf die Beine sprang und sich auf Edward stürzte. ER wusste, dass der dunkle Dämon ihr nicht wehtun würde, auch wenn sie ihn bis aufs Blut reizte. Dafür hatte er zu viel Respekt vor seinem besten Freund und Bruder.
„Du dämliche, egoistische, machtgeile Ausgeburt der Hölle!“ Alice wollte Edward schlagen aber es zischte und er erschien ein paar Meter weiter vor dem Kamin.
„Hm, vielen Dank meine Kleine.“ Er grinste und lockerte seine Krawatte mit den Fingern, bis ihm einfiel das er das ja gar nicht so tun musste. Mit einem Plop, verschwand sie ganz. Sein Jackett war verschwunden und sein Hemd ein paar Knöpfe offen. Viel besser, dachte er erleichtert und grinste Alice an, die in der Mitte des Raumes stand und ihn wütend anfunkelte. Er zwinkerte ihr zu.
„Ich bin nicht deine Kleine. Ich hasse dich! Du solltest an deinen Eiern aufgehängt werden!“, düster wie ein kleiner böser Kobold starrte sie ihn an, was ihn nur noch mehr belustigte.
„Du bist heute wieder so charmant zu mir, Schwesterchen.“ Nach einem kurzen Gedanken erschien ein Glas hochprozentiges in seiner Hand und er prostete ihr zu. Immer noch fand er es amüsant zu wissen, dass jetzt im Moment irgendein Arsch dieses Glas trinken wollte und es plötzlich aus seiner Hand verschwunden war. „Aber du kannst mich so viel beschimpfen wie du willst. Es wird nichts ändern. Auf heute Nacht!“ Dann kippte er sich die brennende Flüssigkeit in den Schlund und Alice wollte vor Wut schreien. Wie konnte er das alles nur so auf die leichte Schulter nehmen? Na gut, das war sein Naturell… die Menschen bedeuteten ihm gar nichts, aber trotzdem erschütterte sie seine Gleichgültigkeit immer wieder. Das einzige was ihn interessierte war seine persönliche Macht.
Edward war einer der stärksten unter ihnen, deswegen hatte er die Führung über diese große Stadt übernommen und jeden Menschen in einer höheren Position gegen einen Teufel ausgewechselt. Vor allem beim Militär. Nicht das die Menschen auf die Idee kämen irgendeine Geheimwaffe gegen Dämonen oder eben auch Teufel genannt zu entwickeln, was aber wahrscheinlich nicht passieren würde, denn sie glaubten nicht einmal an das, gegen das sie kämpfen mussten. Die menschliche Engstirnigkeit hatte sie zu einem leichten, wehrlosen Ziel gemacht. Über Jahre hinweg hatten die Dämonen, getarnt als Menschen, ALLES übernommen und das in jeder Stadt dieses Planeten. Die Beschützer der Menschen versuchten zurückzuschlagen und die Posten zurückzubekommen, aber es waren zu wenige. Sie kämpften jetzt noch tapfer auf der Oberfläche, aber wenn Edward in dieser Nacht Erfolg hätte, dann würden die Sieger fest stehen. Aber das war nicht der einzige Grund weswegen er es kaum erwarten konnte mit Isabella endlich allein in seinem Reich zu sein und ihr nicht mehr vormachen zu müssen das er der gestriegelte, perfekte Mensch war.
„Man Edward…“ Jasper kam seufzend auf die Beine und stellte sich neben ihn an den Kamin. Blicklos schaute er in die heißen Flammen. „Du weißt, dass du damit eine ganze Rasse in den Untergang treibst.“
„Ich weiß.“ Es plopte und er hielt Jasper auch ein Glas Hochprozentiges hin. Dieser nahm es und sah es stirnrunzelnd an. „Trinken wir auf unseren Sieg.“ Edwards Augen waren eiskalt als er das sagte. Keine Reue lag darin. Kein Mitgefühl. Jasper wusste, das er nichts anderes von ihm erwarten konnte und er hatte es schon oft genug versucht sie alle umzustimmen. Wie konnten sie verstehen was sie taten, wenn es keine Moral und keinen Respekt in ihnen gab?
„Edward…“
„Was denn?“ Sein größerer Bruder machte Jaspers Tonfall jämmerlich nach und ging dabei ein wenig in die Knie, dann stieß er voller Inbrunst aus. „Sie haben es nicht anders verdient, Jasper. Sie sind nicht besser als wir, auch wenn sie das von sich behaupten. Reden wir doch mal über deine tollen MENSCHEN, die du so verteidigst, Klartext. Sie haben ein Leben auf einem Planeten geschenkt bekommen auf dem die Natur blüht und sie alles haben was sie brauchen, nicht so wie wir hier, die im Dreck der Unterwelt herumkriechen und um unser Essen betteln müssen. Doch was machen die Menschen? Sie wollen immer mehr! Sind gierig und kriegen den Hals nicht voll! Sie haben sich die Tiere unterworfen, sperren Lebewesen, die den Auslauf genauso brauchen wie sie, in kleine Zwinger und bringen sie nach einer scheinbar endlosen Leidensstrecke um, damit sie Essen können, auch wenn es andere Wege gäbe. Sie töten sich gegenseitig für Ruhm und Geld und zerstören dabei auch noch diese perfekte, gesunde Welt. Sie lügen und betrügen sich gegenseitig. Jeder ist nur auf sein eigenes Bestes bedacht. Nichts ist ihnen heilig! Klar, gibt es ein paar Ausnahmen, die das schätzen was sie haben, aber die haben eben Pech gehabt, genauso wie wir eben Pech hatten als Teufel in dieses Drecksloch verstoßen zu werden, weil ein einziger von uns einen Aufstand plante. Jasper, ich habe die Schnauze voll davon mich zu verstecken und vorzugeben etwas zu sein, was ich nicht bin, nur damit ich für ein paar Stunden an die SONNE und ins Licht kann um frische, unverbrauchte Luft zu atmen!“
„Das kann ich doch verstehen!“ zischte Jasper, der verwundert war weil Edward sich noch niemals so dazu geäußert hatte. „Aber wir könnten es auch anders versuchen. Wir könnten versuchen, mit ihnen zu REDEN.“
Edward lachte ironisch. „Der Mensch ist dumm. Was stärker ist als er, wird als Bedrohung angesehen und muss besessen oder vernichtet werden. Was glaubst du was sie wohl tun würden, wenn sie merken, wie mächtig wir sind und das sie uns nicht halten könnten, so wie die Raubtiere, die sie kennen? Denn nichts weiter wären wir für sie! Unberechenbar wie ein Tiger den man einsperren muss, damit er einen nicht zerfleischt! Sie würden uns einsperren und wenn die Unterwerfung nicht ginge, dann würden sie uns versuchen zu zerstören. Du kannst mit Menschen nicht reden, wenn sie sich bedroht fühlen! Dann schaltet sich ihr erbärmliches kleines Hirn aus.“
Jasper presste die Zähne aufeinander. „Trotzdem muss es nicht so radikal passieren.“
„DOCH!“ Edward schlug sein Glas auf den Kaminsims und stellte es ab. „Genauso muss es passieren! In einem einzigen Schlag, der ihnen zeigen wird, dass sie absolut machtlos sind. Der jeglichen Widerstand sofort brechen wird, bevor der Gedanke an ihn überhaupt bei ihnen aufkommt. So und nicht anders!“ Edwards Augen loderten genauso wie die Flammen in die er blickte. „Sie haben es nicht anders verdient. Sie werden dasselbe Schicksal erfahren das sie anderen auch zumuten.“
Jasper schnaubte ironisch. „Tu nicht so als würdest du das hier zu einem höheren Zwecke tun, du selbstgerechter Bastard.“ Und Edward grinste ihn schief an.
„Stimmt. Der höhere Zweck ist mir scheiß egal. Aber es ist eine Tatsache das die Menschen nicht besser sind als wir.“
„Sie stammen ja auch von uns ab…“, gab Jasper hinzu, dennoch fühlte er sich schlecht. Edward legte ihm freundschaftlich einen Arm um die Schulter und zog ihn an seinen Astralkörper. „Komm schon Jazzy… du wirst es auch lieben dich FREI unter der Sonne zu bewegen! Ein bisschen Farbe auf deinem haarigen Arsch wird dir gut tun! Schmier ihn besser ein, nicht das er verbrennt.“ er wuselte ihm durch die Haare und Jasper schlüpfte unter dem Arm des größeren Mannes weg.
„Es geht nicht um meinen sonnigen Arsch.“
Edward schmunzelte. „DOCH, tut es.“, und zuckte die Schultern. „Es geht um unser aller Ärsche, oder willst du mir weismachen, dass wir es noch lange hier unten durchhalten würden?“
Jasper antwortete nicht. Er wusste selber zu gut wie weit diese Welt bereits zerstört war und das die Luft immer dünner wurde. Sie MUSSTEN sie verlassen, ansonsten blieb ihnen nur der Tod. Aber doch nicht so… Edward sprach ungerührt weiter und plopte sich noch ein Glas herbei.
„Es gibt keinen anderen Ausweg. Wenn wir hier bleiben, sterben wir, wenn wir hoch gehen und versuchen auf Dauer unerkannt unter ihnen zu leben, wird es zu Unfällen kommen und sie werden alle ausgerottet. Wenn wir versuchen zu sagen` HI wir sind nur ein paar Teufel die ab und zu mal an euern Gefühlen rumsaugen und eure Seelen wollen, wenn ihr sterbt`, dann werden sie versuchen uns zu vernichten, woraufhin sie wieder alle ausgelöscht werden und wenn es die Menschen nicht mehr gibt können wir auch nicht mehr existieren.“ Für Edward Cullen war es klar. „Es gibt nur diesen einen Weg und keinen anderen, den Weg der absoluten Kontrolle.“ Und den würde er ausüben. Angefangen bei Isabella Swan… Er hatte ihren Widerstand satt.
Teil 3
Nachdem Edeward sie in sein Zimmer gebracht und auf sein Bett eher geworfen als gelegt hatte, stieg er unter die Dusche. Wenn er halbnackt und feucht aus der Nasszelle kommen würde dann könnte sie gar nicht mehr anders als sich über ihn herzumachen. Die ganze Zeit hatte er ein Auge auf ihre Gedanken, damit er nicht verpasste wenn sich ihr Geist regte, aber nach der Ladung die sie da auf Dimitri abgefeuert hatte, würde das noch ein Weilchen dauern. Sie musste sich erst regenerieren.
Sobald er fertig war, stieg er aus der Dusche in sein luxuriöses Bad und trocknete sich nur ein wenig ab, so dass noch Wasserperlen auf seiner perfekten, in kleinstarbeit gebräunten Haut, glitzerten. Edward schaute sich im Spiegel an und sah selber den verspannten Ausdruck um seine Augen. Wenn er heute Nacht keinen Erfolg hätte, dann müsste er Bella an Aro weiterreichen, und das war etwas, womit er nicht einverstanden war. Aus welchen Gründen auch immer, aber er sah sie als sein Besitz an, weil sie ihn, auch wenn er das nur ungern zugab, ungemein faszinierte.
Ihre rebellischen Blicke. Ihr Auflehnen gegen seine Manipulationen ihres Geistes. Selbst damals an seinem Pool, als er sie mit Lügen und Charme fast um den Finger gewickelt hatte, war sie ihm letztendlich doch entkommen. ER konnte nicht anders, als sie für ihren sechsten Sinn zu bewundern. Ihre Auflehnung war erfrischend und so witzig, weil sie ja doch keine Chance hätte, wenn er wirklich all seine Macht auf Isabella Swan loslassen würde… so wie er es heute vorhatte. Ihm lief einfach die Zeit davon, er hatte keine andere Wahl, auch wenn ein kleiner Teil in ihm sich wünschte, das sie es von alleine wollen würde. Er starrte sich düster im Spiegel an. Seine Augen waren glänzend schwarz, so wie immer wenn er hier unten war und sein wahres Wesen nicht versteckte. Er schloss sie und schüttelte den Kopf. Ein ironisches aber hartes Lächeln erschien auf seinen Lippen. Hatte er gerade wirklich gedacht, dass er sich wünschte, dass sie ihn wollen würde? Gings noch? ER hatte eindeutig zu viel Unterweltluft geschnuppert. Diese ganzen menschlichen Abgase und der verbrannte Gestank taten ihm nicht gut. Es war wirklich an der Zeit, dass sie an die Oberfläche gingen. Damit sie dort aber dauerhaft leben konnten musste er heute Nacht dafür sorgen, dass er von ihr bekam was er wollte.
Also atmete er tief durch und strich sich noch einmal durch seine feuchten Haare, so dass sie nicht ganz so wild von seinem Kopf abstanden. Das schwarze Handtuch schlang er sich locker um die Hüften, dann schlenderte er ins Schlafzimmer. Sie lag immer noch auf dem großen antiken Bett wie er sie hingelegt hatte. Alle Gliedmaßen von sich gestreckt und in ihrer ziemlich nassen Kleidung. Wahrscheinlich würde sie krank werden, was ihn aber nicht weiter interessierte.
Er setzte sich auf einen der Sessel vor dem Kamin, streckte die Beine von sich und verschränkte die Finger auf seinem Bauch. Dann nahm er sie ins Visier. Bevor sich ihr rebellischer Geist erholt hatte, musste er ihr Unterbewusstsein schon soweit haben, also sah er sie sich genauer an und stellte sich vor, wie er neben ihr sitzen würde und wie seine Fingerspitzen langsam… so schrecklich langsam… über die Strumpfhose an ihrem Unterschenkel entlang streichen würden. Hin und her. Hin und Her. Sie regte sich noch nicht… bis er weiter hoch unter ihren Jeansrock strich… und das heiße Kribbeln ihrem Intimbereich immer näher kam. Ein leises Seufzen drang durch den Raum und er merkte, wie er davon hart wurde. Steinhart um es genau zu sagen. Edward reagierte so heftig wie immer auf sie und biss die Zähne zusammen, denn er durfte sich nicht von seiner eigenen Lust leiten lassen, auch wenn ihm das unsagbar schwer fiel, weil er Zurückhaltung nicht gewöhnt war.
Ihr Geist, der entspannt gewesen war, erwachte langsam zum Leben und wandelte zwischen Schlaf und Traum. Edward konnte fühlen, wie ihn Erregung füllte und er grinste leicht, als er weiter nach oben strich und sie im Halbschlaf breit ihre Beine für ihn öffnete. Bella war wirklich ein kleines, gefügiges Ding wenn sie nicht bei Bewusstsein war.
Ein leises Stöhnen entkam ihm, als er sie sich OHNE Strumpfhose vorstellte und wie er sie dann berühren würde. Der Dämon wusste, dass sie blank war, er wusste das sie feucht war, er wollte sie nur noch mehr, aber er hielt sich zurück und strich über ihre Falten, ganz zart… nur ein Hauch von einer Berührung und fühlte wie das Kribbeln in ihrem Inneren immer stärker wurde. Auch sein Schwanz zuckte auffordernd unter dem Handtuch, aber er ignorierte ihn komplett. Sie fing an sich zu regen. Ihre Lider flatterten, aber sie war noch nicht erregt genug, also zog er sich für eine Weile komplett zurück. Sie drehte sich auf die Seite und presste ihr Gesicht ins Kissen. Dabei gab sie ein ziemlich witziges, genervtes Schnauben von sich, von dem er leise lachen musste. Selbst wenn Bella schlief, war sie eine Komikerin.
Und dann… seufzte sie seinen Namen und es traf ihn aus unerfindlichen Gründen hart.
Jacob Black war am Verzweifeln. Noch einmal war er in Bellas leerer Wohnung zurückgekehrt, weil er hoffte, sie dort zu finden, aber sie war nicht da. Er riss den Schrank auf, doch es waren noch alle Klamotten da. Das Radio lief immer noch rauschend, also war sie überstürzt aufgebrochen. Hatten die, sie mitgenommen? Oder hatte Bella ihre vier Wände freiwillig verlassen? Einer von Jakes Mitkämpfern ließ bei seinem Kampf gegen die Feinde, mit einem lauten Knall die Scheiben zittern und das Haus dröhnen. Putz bröckelte von der Decke auf Jakes Kopf und Schulter, aber er merkte es kaum. ER starrte das Bild von seiner besten Freundin und sich auf dem Nachttisch an. Sie umarmte ihn darauf und küsste ihn fröhlich auf die Wange. Als Jake es hochhob, zitterten seine Finger. Er strich über ihr Gesicht, ihre Haare und presste die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. Er würde es sich nie verzeihen, wenn ihr etwas geschehen wäre, aber die „Übernahme“ war so plötzlich gekommen, dass es keiner vorausgesehen hatte, nicht einmal Alice. Als sich die Feinde entschieden hatten anzugreifen, war er sofort zu Bella gestürmt, aber sie war schon weg gewesen. Wie vom Erdboden verschluckt.
„Jake?“ einen Moment dachte er es wäre Bella die nach ihm rief, doch als er herumwirbelte stand Rosalie am Türrahmen und klammerte sich mit beiden Händen daran fest. Ihr Gesichtsausdruck war gehetzt, ihre sonst so perfekt gestylten Haare standen in alle Richtungen ab und ihre Jeans waren zerrissen, ihre Bluse nicht mehr ganz geschlossen und mit Dreck beschmiert. Das erste Mal in seinem Leben fiel ihm auf wie wunderschön sie war, wenn alles Gekünstelte nicht zu sehen war… und was für eine Angst sie hatte, als sie fragte „Scheiße, ich dachte ich würde niemals so etwas sagen, aber bin ich froh dich zu sehen…“ Ein weiterer ohrenbetäubender Knall erschütterte das komplette Haus und sie taumelte mit großen, tränendurchnässten Augen. Rosalie klammerte sich erneut am Türrahmen fest, als das komplette Haus zu schwanken schien. Draußen hörte man Menschen schreien und dann… hörte man die Hunde bellen. Scheiße, jetzt hatten sie die Höllenhunde also losgelassen. Jake biss die Zähne zusammen. Sie waren schon viel zu weit vorgedrungen… sie würden es schaffen… sie alle genau da hin zu treiben, wo sie sie haben wollten.
Die Teufel waren die Schäfer, die Höllenhunde die Hütehunde und die Menschen die verängstigt blökenden Schafe.
Jake hörte im Flur hektische Geräusche, ein Knurren und war in ein paar Schritten bei Rose. Er packte sie am Oberarm und zog sie in die Wohnung. Genau in dem Moment als die Bestie auf die beiden zugestürmt kam, knallte er die Tür vor ihrer Nase zu, doch diese erzitterte, als sich der Höllenhund brüllend dagegen warf und Jake wusste in diesem Moment, das die Tür nicht lange standhalten würde. Er fluchte und zog Rose hinter sich….
Im selben Moment, in einer anderen Welt strichen Edward Cullens Finger mental Isabellas Haare zurück über ihre Schulter. Er wusste nicht wieso, aber er berührte sie im Geiste zärtlich und vorsichtig, so hatte er noch keine Frau angefasst, auch nicht geistig, aber er musste auch aufpassen das er nicht von ihr nahm was sich langsam an Gefühlen in ihr aufbaute, nicht so wie bei den anderen mit denen er bis jetzt zusammen gewesen war. Zum Glück, war Edward bekannt für seine Selbstkontrolle, ansonsten wäre er wahrscheinlich wahnsinnig geworden. Deswegen hatte ihn Aro ausgewählt denn, obwohl er einer der stärksten war, musste er nicht töten, wenn er sich nährte. Und sie brauchten Isabella lebendig. Unbedingt.
Seine Finger strichen über ihr zartes Schlüsselbein und weiter über ihren Hals. Sie erschauerte hart und Edward fühlte den Schauer bis tief in sein Innerstes, doch er sperrte sich dagegen, von ihrer wachsenden Lust zu nehmen. Sanft glitt er zu ihren Brüsten, die ihn wahnsinnig faszinierten. Er stellte sie sich ohne Kleidung vor und zupfte leicht an ihrer Brustwarze, was sie hart aufstöhnen ließ. Ahh, sie war hier sehr empfänglich merkte er und grinste böse. Dann widmete Edward sich ihrem wunderbaren Vorbau ausgiebiger. Massierte sie, strich mit den Fingerspitzen über ihre Nippel, umkreiste sie und zwirbelte sie gefühlvoll zwischen Daumen und Zeigefinger bis sie schneller atmete und ihre Hüften im Takt mit seinen Berührungen mitkreisten. Er hatte sie. Ihr Geist war von Lust überfüllt… Jetzt durfte sie aufwachen. Damit das geschah, klatschte er ihr geistig auf den Arsch und sie schoss quickend nach oben, während er leise lachte.
Bella war sofort hellwach. Das leise Lachen, das zu ihr getragen wurde, kannte sie zu gut. Atemlos richtete sie sich auf die Arme auf und starrte zu Edward Cullen, der in nichts weiter als einem tief hängenden Handtuch bekleidet, in all seiner Pracht, locker und wie ein Sexgott auf einem Sessel vor dem lodernden Kamin saß und sie mit den Augen verschlang. Scheiße… ein kleines leises Stöhnen entwich ihr, als sie ihn sah und schockiert presste sie die Hand vor den Mund. Sie merkte, wie heiß sie zwischen den Beinen war. Wie ihr Höschen und ihre Strumpfhose förmlich durchflutet waren und fühlte, wie Röte ihre Wangen hochkroch. Ihr Blick wanderte automatisch über ihn und sie sah seinen Ständer unter dem Handtuch zucken. Ein weiteres sehnsüchtiges Stöhnen wollte sich ihrer Kehle entreißen, aber sie schluckte es hartnäckig herunter und wurde wütend. Er hatte sie wieder manipuliert… und überhaupt wo war sie? Was war das heute nur für ein Aufstand gewesen? Und wo war der Kerl der sie gej… sie erstarrte, als ihr einfiel das der Typ sich vor ihren Augen in Edward Cullen verwandelt hatte.
„Heilige Hasenkötel!“ rückwärts wich sie jetzt vor Edward oder eben dem Kerl zurück. Über sein wunderschönes Gesicht huschte die pure belustigte Verwunderung als sie ihren unmajestätischen Rückzug antrat.
„Isabella du fällst gleich…“ da fiel sie schon vom Bett. Sie kam hart auf dem Rücken auf und ihr angeschlagener Körper dröhnte nur so, besonders ihr Kopf. Stöhnend fasste sie sich an die Stirn, als ihr schwindlig wurde. Was war nur mit ihrem Schädel los? Konnte der sich mal wieder aufhören zu drehen und sich beruhigen. Als sie neben sich patschende Füße auf dem teuren Holzboden hörte schaute sie panisch hoch in Edwards belustigtes Gesicht. Er streckte ihr die Hand entgegen und grinste sie schief und vertraulich an und da war schon wieder verdammte Zärtlichkeit in seinen Augen, aber es war NICHT ER! „Hast du dir wehgetan?“ fragte er mit perfekten weißen Zähnen, die aufblitzen, als er sie leise auslachte.
Doch er war innerlich zum Bersten gespannt, dass hier verlief nicht so, wie er es wollte und er verstand nicht wieso sie so panische Angst vor ihm hatte. Das letzte Mal als sie sich gesehen hatten, hatte er ihr fast die Seele aus dem Leib geküsst… und ihr hatte es mehr als gefallen.
„Bleib mir vom Leib!“, japste sie und griff blind hinter sich. Als eine Ming-Vase auf ihn zugeflogen kam duckte Edward sich fluchend. Das teure Porzellan zerschellte irgendwo hinter ihm und er traute seinen Augen kaum. Er konnte nur dastehen und sie entgeistert anstarren. Denn sie hechtete erneut aufs Bett und verhedderte sich prompt in der dünnen Decke, nur um auf der anderen Seite wieder herunter zu fallen. Ein Keuchen war alles was er von ihr hörte. Gefolgt von einem deftigen Fluch. Augenrollend kletterte er auf das Bett, damit sie nicht auf die Idee kam diese Show noch einmal abzuziehen und hielt dabei mit einer Hand das Handtuch fest. Schließlich schaute er grinsend auf sie herab.
„Das Genick noch ganz?“, sie schrie auf als er plötzlich über ihr heraufragte und strampelte sich aus dem Laken. Sie versuchte es zumindest. Ihr Blick hing panisch an seinem Gesicht und sie kroch dabei rückwärts von ihm weg. Es war wirklich ein Bild für die Götter. So etwas Amüsantes hatte Edward schon seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt. Sie war WIRKLICH GÖTTLICH. Irgendwann kam sie bei seinem massiven Schreibtisch an und stieß sich den Kopf an. Mit einem „AU“ fasste Bella sich an die Stelle, aber endlich hatte sie es geschafft sich aus der Decke zu befreien und rappelte sich auf.
Ihr Blick flog durch das antik eingerichtete, uralte Zimmer. Bilder, Schreibtisch, Kamin, Sitzecke, TÜR! Darauf rannte sie zu, natürlich stolpernd. Sie schob es einfach mal auf ihre schwache Verfassung. Edward knirschte mit den Zähnen, als ihm klar wurde, dass die ganze Angst die Lust verdrängt hatte, die er so mühsam aufgebaut hatte und das er wieder von neuem anfangen musste. Das auch noch wenn sie wach war. Langsam wurde er wütend und das war nicht gut. Denn Wut störte seine Kontrolle, aber Isabella Swan zerstörte diese sowieso jedes Mal, wenn sie sich trafen. Das kleine Biest. ER verstand nicht wieso sie solche Angst von ihm hatte, beim besten Willen nicht, also entschied er sich kurzerhand dazu sie einfach mal zu fragen. Aus dem Nichts tauchte er zwischen ihr und der Tür auf und sie schrie ihm grell ins Gesicht. Meine Güte, sie hatte vielleicht eine Stimme… wie ein brünftiges Behemot.
Er entschied sich stirnrunzelnd aus Angst um seine Weichteile, dass er sie lieber kampfunfähig machen sollte und packte sie am Nacken. Bella versuchte sich aus seinem Griff zu winden, aber da knallte sie schon mit der Wange und der Brust gegen die Tür. Eine Hand ließ er an ihrem zarten Nacken, mit der anderen ergriff er ihre Handgelenke. Sie wand sich wie ein Wurm ohne Erde und ihr Hintern rubbelte schön über seinen abgeflauten Ständer woraufhin der wieder hart wurde. Steinhart. Edward knurrte und drückte ihre Handgelenke so fest, dass sie vor Schmerzen aufjapste.
„Willst du wohl endlich damit aufhören, Frau! Du bist doch völlig außer Rand und Band.“, zischte er in ihr Ohr.
„Nein!“ sie hörte nicht auf und setzte so eine Kraft in ihre Bewegungen, dass sie ihm fast entkam. Edward fluchte, was er nun wirklich nicht oft tat und presste seinen Körper mit einem heftigen Ruck gegen ihren, auch wenn sie jetzt genau seine Härte fühlen konnte, so war sie jetzt wenigstens komplett bewegungsunfähig. „Was soll das Isabella? Wieso tust du, als wäre der Teufel persönlich hinter dir her?“ er musste selber innerlich über die Ironie seiner Worte grinsen.
„TU nicht so als wärst du er. Ich habe dich schon beim ersten Mal durchschaut“, knurrte sie schon fast zurück und Edward spürte unendliche Wut in ihr aufkommen, die ihre Angst siedend heiß und rot überdeckte. Das war gefährlich. Sie hatte Dimitri fast gekokelt damit. Er musste sie wieder runterbringen. Anscheinend hatte sich Dimitri sein Aussehen geborgt um sie zu verstören. Der dreckige Arsch.
„Isabella. Ich BIN ich!“ Edward konnte nicht anders als die Augen zu rollen.
„Das glaube ich dir nicht!“
„Wenn ich dir etwas antun wollen würde, hätte ich es schon längst getan.“ Man, dieser Frau machte ihn wirklich fertig. Jetzt fing sie schon wieder an gegen ihn zu kämpfen. Ein gequältes Stöhnen entwich ihm, als sie wieder ihren runden, prallen Hintern an ihm rieb. Sie störte damit seine Konzentration ziemlich.
„Du TUST mir gerade schon was.“
„Ich müsste dich nicht festhalten wenn du nicht mit Dingen nach mir schmeißen und mich womöglich noch in die Eier treten würdest, weil du denkst, ich bin jemand anders.“ Seine Zähne mahlten schon fast, so wütend wurde er langsam, weil sie ihm gerade den Verstand raubte mit ihrer Arschreiberei, dabei sollte es doch eigentlich andersrum sein.
„Lass mich los!“ Er ließ sie einen kurzen Moment los und sie war verwundert, doch dann packte er sie an einer Hand, drehte sie herum und drückte sie mit dem Rücken gegen die Tür. Ihre Handgelenke ergriff er mit beiden Händen und zog sie über ihren Kopf. Mit der anderen umfasste er ihren Kiefer, nicht zu fest, aber nicht zu leicht, so dass sie nicht anders konnte, als ihm in die Augen zu sehen.
„Isabella… ich bin es.“ Er betonte jedes Wort und er konnte nicht anders, als sich ein kleines bisschen zwischen ihren Beinen zu reiben.
Ihre Beine wurden prompt zu Gummi, als sie ihm aus nächster Nähe in diese dunklen, lüsternen Augen sehen musste und fühlte wie seine eindeutige Härte sich zwischen ihren Beinen rieb. Er war… so groß… und sie wollte ihn, tief in sich. Sie wollte ihn? Stopp, zurück an den Anfang. DAS hier war nicht Edward Cullen und selbst wenn es der arschige Bastard gewesen wäre, so hatte sie ihn nicht zu wollen. Aber sie war schon so erregt aufgewacht und die Lust war immer noch da…
„Du kannst mir alles erzählen.“, zischte sie ihm zu und versuchte ihn mit den Hüften von sich zu drücken. Ein fataler Fehler wie es sich herausstellte.
„GOTT FRAU!“ knurrte er und seine Augen rollten nach oben, während sie selber fühlte, wie sie als Einladung für seinen großen Freund überflutet wurde. „Hör endlich auf dich an mir zu reiben oder ich fick dich hier gegen die Wand!“
Ihre Augen wurden so groß wie Tennisbälle und gleichzeitig war sie sich jetzt sicher. Das war nicht Edward Cullen. Er würde niemals so etwas Ordinäres sagen. Nicht das gestriegelte, gewiegelte Politikerarschloch, welches er war.
„HA! DU bist es nicht!“, zischte sie.
„Ich bin es schon.“ Er drückte sie mit einem Ruck seiner Hüften zurück gegen die Wand und sie musste selber ihre Augen daran hindern zurückzurollen als pure Ekstase sie flutete. Sie war sich sicher, das hatte etwas mit seiner Wut zu tun, die anscheinend immer größer wurde.
„Wie bin ich denn zu dir gekommen?“
„Ich habe dich vor ihm gerettet!“, zischte er, wieder mal zu einer Lüge greifend.
„Beweis es!“, forderte sie großspurig auch wenn ihr eher danach war ihm dieses Handtuch von den Hüften zu reißen damit er seine Drohung wahr machen konnte, anstatt zu quatschen. Heilige Scheiße, was war heute nur wieder mit ihr los? Ihre Welt ging wahrscheinlich gerade unter und sie machte sich nur Sorgen darum, bald von ihm gevögelt zu werden. Nicht ihr Tag. Das war heut eindeutig nicht ihr verdammter Tag!
Edward fühlte in ihren Gedanken, dass die Lust wieder nach oben kam, denn sie wollte ihn, auch ohne seine Machtspielchen, so viel war klar, aber sie war immer noch zu wütend und misstrauisch. Bella würde sich niemals von ihm nehmen lassen wenn sie sich nicht auch wirklich sicher war, dass er es war. Er überlegte wie er es ihr beweisen konnte und grinste sie dann schief an.
„Du willst einen Beweis mein kleiner, stachliger Kaktus…“ und sofort fühlte er, wie Einsicht ihre Gedanken flutete. Das war ein Insider zwischen den beiden. „Du kannst ihn haben…“ murmelte er und sah ihr in die Augen um ihr klar zu machen was er gleich tun würde. Sie wehrte sich nicht, sah ihn nur mit großen, ehrlich gesagt wunderschönen, verschreckten Augen an, als er sich vorbeugte und sie küsste.
Bella wusste nicht wie ihr geschah, aber sie konnte sich nicht wehren. Seine Lippen waren so weich, so sanft, er war so zärtlich und so unsagbar erregend. Sie konnte und vor allem wollte sich nicht wehren. Nicht jetzt.
Sofort, wollte sein Geist einsaugen was sie fühlte. Jede noch so kleine Regung, aber Edward sperrte sich gegen ihre Gefühle, die auf ihn einströmten. Ihre Lippen waren nachgiebig unter seinen, auch wenn sie ein wenig ausgetrocknet schienen, weil sie zu wenig getrunken hatte, aber Bella ließ ihn sofort in ihren Mund ein und als seine Zunge ihre fand waren sie verloren. Beide.
Jegliche Abwehr fiel komplett von ihrem Körper ab. Sie war erleichtert, gleichzeitig fast schon ekstatisch und er fühlte, wie sich ihre Mitte wieder an ihn schmiegte. Ihr Jeansrock war bereits an ihren Hüften heraufgerutscht und sie schlang ein Bein um seinen wunderbaren Sexarsch und zog seinen Unterkörper gegen sich.
WOW, die Frau war bis jetzt bei ihm noch nie so rangegangen, aber er hatte gewusst, dass sie eine Wildkatze war, und dass ihr Temperament auch beim Sex durchkommen würde.
Er grunzte in ihren Mund, als sie seine Zunge mit ihrer umschmiegte. Die Lust, die er vorhin in ihr geschürt hatte, loderte heiß zwischen den Beiden auf. Er wusste, dass sie ihn wollte, schon vom ersten Moment an. Aber das hier war seine einzige Chance sein Ziel zu erreichen, und er konnte nie wissen, wann sie ihn wieder zurückstoßen würde, also flutete er sie zur Sicherheit mit noch mehr Lust. Ließ alles auf sie los was er selber fühlte, als sie ihren Schritt an ihm rieb, so dass sich das Handtuch löste und zu Boden flatterte. Sie merkte davon gar nichts, aber er sehr wohl, denn sie rieb jetzt ihren durchnässten Strumpfhosenschritt direkt über seine empfindliche Spitze und auch wenn diese bereits nass war, war es zu viel des Guten. Da könnte sie ja glatt Schmirgelpapier hernehmen und damit seine Eichel bearbeiten. Diese Strumpfhose musste verschwinden, und zwar jetzt. Mit einem PLop waren ihre Beine nackt und sie keuchte in den Kuss, als sie fühlte, wie Luft ihre empfindliche Haut umwehte.
„Oh Scheiße…“, murmelte sie gegen seine Lippen und löste sich von ihm. Edward hielt immer noch ihr Gesicht und sah ihr lüstern und keuchend in die Augen. Halb grinste er.
„Was?“
„M… Meine Strumpfhose…“, stammelte sie mit wunderschöner Verwirrung.
„Sie ist weg.“ Er grinste breiter, fast schon böse. Seine perfekten Zähne blitzten auf, doch gleichzeitig konnte Edward nicht anders als ihr über die gerötete Wange zu streichen. Er mochte diese Frau… mochte sie wirklich, wirklich gern… Schade, dass er sie nur heute Nacht haben konnte.
„Was bist du?“, fragte Bella leise, eingeschüchtert und schaute mit neugierigem Blick in seine Augen. Der Teufel überlegte, ob er sie wieder mal anlügen sollte, aber nur kurz, er wollte ihre Reaktion darauf sehen wenn er es ihr sagte. Das Grauen. Die Angst in sich aufsaugen. Nur ein winzig kleines bisschen. Also sagte er die Worte, betont und samtig.
„Ein Teufel. Manche nennen uns aber auch Dämonen.“ Wie erwartet wurden ihre Augen groß und Angst flutete ihren Geist aber nur kurz. Er runzelte die Stirn als sie noch erregter wurde. Scheiße, es machte sie an!
„Was heißt das genau?“, fragte Bella leise.
„Ich kann deine Gedanken manipulieren.“
Sie rollte die Augen. „DAS hab ich gemerkt.“
Er grinste noch breiter. Irgendwie konnte Edward nicht anders. Außerdem strichen seine Finger jetzt über ihren Kiefer. „Ich kann Sachen verschwinden lassen oder sie teleportieren. Auch mich selbst.“
„Deswegen also…“ Ja, genau deswegen tauchte er immer irgendwo vor ihr auf und konnte sie zum Orgasmus bringen, obwohl er sie nicht mal wirklich berührte. Bella sah fasziniert in sein Gesicht. Auf die Selbstzufriedenheit, die er ausstrahlte. Aber auch auf die anderen Gefühle, die in seinen Augen flackerten. Die Zärtlichkeit war da. Fast immer, wenn er sie ansah. Edward Cullen war so unsagbar schön mit diesem schwarzen, düsteren Blick. So faszinierend und er war gerade ehrlich zu ihr… Vorsichtig löste sie eine Hand aus seiner. Er ließ es abwartend geschehen und sie umfasste sein Gesicht mit der Handfläche. Ein ungläubiger Ausdruck trat in seine Augen, als sie seine wunderschöne Wange streichelte, doch dann schmiegte er sich dagegen und seine Augen flatterten zu. Seine langen tiefschwarzen Wimpern legten sich auf seine Wangenknochen. Er genoss das hier viel zu sehr. Ihre zaghafte sanfte Berührung, entzog seinen Füßen förmlich den Boden und er schien zu schweben.
„Bist du böse?“, hauchte Bella, auch wenn sie es eigentlich schon wusste. Schon vom ersten Moment an. Vielleicht wollte sie, das er sagte nein oder das er sie jetzt doch anlog. Nur diese eine Nacht… Aber der Dämon log sie nicht an. Nicht jetzt und hier.
„Ja.“, antwortete er schlicht und als seine Augen aufgingen fühlte sie sich, als würde sie tatsächlich in die Feuer der Hölle blicken und wieder hineingezogen werden. Gänsehaut rieselte ihr Rückgrat herab, aber sie hörte nicht auf ihn zu streicheln. Sie konnte nicht mehr aufhören. Schon immer hatte sie geahnt was er ihr bestätigte, aber mit einem Mal kam der Drang in ihr hoch, ihn und sich selbst von etwas anderem zu überzeugen, ihn vor sich selbst zu bewahren. Wer so viel Zärtlichkeit im Blick hatte, der konnte nicht NUR böse sein.
„Nein…“ sie schüttelte den Kopf und er runzelte die Stirn. „Du bist nicht NUR böse.“
Edward zog ironisch eine Augenbraue hoch. Das hier lief perfekt… er hatte das sture Menschlein genau da, wo er sie haben wollte und dafür musste er sie nicht einmal anlügen. Hach, wie schön waren doch die Komplexe der Frauen. Immer wollten sie die Retterinnen spielen, aber seine Seele konnte sie nicht retten, er besaß nicht einmal eine.
„Wenn du das sagst, Isabella.“, hauchte er und beugte sich vor um sie sanft zu küssen. „Für dich, bin ich alles was du willst.“ Aber nur heute Nacht. Gab er noch in Gedanken hinzu und er fühlte, wie ihr Geist seinen einladend umschmiegte, sich schon fast in ihn presste. Irgendetwas veränderte sich an ihr und er fühlte, wie Gefühle plötzlich durch seine Barriere sickerten, als hätte er niemals eine erbaut. Er keuchte gegen ihre Lippen. Ihre Arme umschlangen seinen Nacken, als er auch die andere Hand erschrocken freiließ. Sie presste ihre Brüste gegen ihn und er taumelte nach hinten. Die Gefühle die ihn überströmten waren das intensivste was er jemals bekommen hatte, doch er durfte nichts von ihr nehmen. ER wollte sie verdammt nochmal, nicht umbringen!
„Nein!“ mit einem schockierten Ausruf riss er Bella von sich weg und hielt sie keuchend an den Hüften auf Abstand. „Hör auf damit!“
„Jake, bitte sag mir was hier los ist! Geht die Welt unter? Aber die Majas haben doch gesagt erst am 21 Dezember und von den Kötern haben sie auch nichts gesagt… Sollen wir uns in einen Bunker retten? Aber wo ist ein Bunker?“
„Gott Rose, bitte halt die Klappe!“ Jake musste sich konzentrieren um genug Energie für einen Sprung für sie beide zu sammeln. Es half ihm kein bisschen, dass Rose brabbelnd an seinem Arm hing und die Bestie auch noch die Tür bearbeitete. Es würde nicht mehr lange dauern, dann hätten sie es mit ein paar Höllenhunden zu tun. Jake würde mit einem, vielleicht mit zweien fertig werden, aber nicht mit einem ganzen Rudel. Er warf Rose einen Blick zu und bekam ein schlechtes Gewissen. Sie hatte panische Angst und schaute ihn an, wie ihren Retter in der Not. Er sollte nicht so zu ihr sein. „Es wird alles gut Rose. Ich bringe dich hier raus und werde nicht zulassen, das dir was passiert, Okay? Aber bitte sei einfach nur kurz ruhig.“
„Du wirst mich beschützen, echt?“ sie schluckte und die Tränen in ihren Augen waren immer noch da. In seinem Herzen regte sich etwas und ihm schnürte sich die Kehle zu. Eigentlich war es seine Aufgabe Bella zu beschützen und er hatte versagt….
„JA.“ Er fühlte, wie sich genug Energie in seiner Mitte gesammelt hatte, er könnte es versuchen, wenn es nicht klappte dann würden sie, zu Fleischbrocken zerfetzt enden. Er umschlang Rosalies schmale Hüfte mit einem Arm und drückte sie an sich. Sie atmete hektisch. Ihre Brust drückte sich gegen ihn und sie klammerte sich an seinem engen weißen Shirt fest. „Mach die Augen zu.“, forderte er, damit ihr nicht schlecht wurde. Die Bestie warf sich so fest gegen die Tür, dass sie wackelte. Draußen ertönte ein neuer dröhnender Knall und Rose sah panisch zu ihm hoch. „Wieso?“ wollte sie ansetzten aber er fluchte.
„Rose, mach einfach nur ein einziges Mal das, was ich von dir verlange!“ und ihm fielen fast die Augen aus dem Kopf als sie tat wie ihr befohlen. Sie schloss ihre Augen und legte ihre dichten, langen Wimpern auf ihre hohen Wangenknochen.
Genau in dem Moment als die Tür endgültig aufgab und sie ihnen entgegen kam, teleportierte er sich und Rose nach unten auf die Straße… Sie schwankte in seinen Armen.
Rose wurde ganz übel und sie riss die Augen erschrocken auf als sie plötzlich an der frischen Luft waren. Die Straße war wie ausgestorben. Autos brannten. Fenster waren eingeschlagen. Mülleimer umgeworfen und Blut klebte auf dem dunklen Asphalt.
Sie klammerte sich fester an Jake als sein Kopf herumschnellte und er fluchte, aber es war nur eine weitere Horde Menschen, die auf sie zukam. Keine Monsterhunde und keine Dämonen die scheinbar direkt aus der Hölle kamen und wahllos die Menschen umbrachten. Rose war im Stau eingeschlossen gewesen und auf dem Weg von Bella nachhause, als es begann. Sie hatte dabei zugesehen wie einer dieser schwarzäugigen Dämonen die Kleinfamilie, die sie beim Fahren so bedrängt hatte, niedermetzelte und dann war sie genauso panisch gelaufen wie die Anderen. Schnurstracks zu Bellas Wohnung. Sie war noch niemals so erleichtert gewesen wie vorhin, Jake vorzufinden. Sie fühlte, dass er sie beschützten würde und das er stark war und sie wusste jetzt auch, dass Jacob Black kein normaler Mensch war, oder wie hatte er es sonst geschafft sie plötzlich auf die Straße zu bringen? Sie klammerte sich an ihm fest als er sie auf die Seite zog und sie sich gegen eine Häuserwand pressten. Doch dann hörte sie ein düsteres, böses Lachen. Beide erstarrten, denn dort hinten stand ein Kerl und der wollte ihnen sicher nichts Gutes.
Es war ein Bär von einem Mann, ganz und gar gepackt in Muskelmasse und er fixierte Rose, als wäre sie etwas zu fressen. Obwohl sie Jake schon wieder hinter seinen breiten Rücken schob und sich anspannte wusste Rose nicht ob sie laufen, oder sich in die Arme von dem Kerl schmeißen sollte….Denn er hatte irgendwas an sich, was sie magisch anzog.
„Wieso soll ich denn jetzt aufhören? Das wolltest du doch die ganze Zeit, du Penner!“ Bella war verletzt, weil Edward sie jetzt von sich gestoßen hatte. Und verunsichert. Und sie wurde wieder wütend.
Edward fluchte und strich sich mit einer Hand durch die Haare. Er wusste nicht was gerade eben fast passiert war, aber die Panik schnürte ihm die Kehle zu, wenn er daran dachte, sie umzubringen. Das versetzte ihn in noch mehr Schrecken und er löste sich ganz von ihr, taumelte zu seinem Bett und ließ sich dort schwer auf seinen Hintern fallen. „Nur… einen… Moment… Abstand.“, bat er und fluchte noch einmal, dann stützte er mit zusammengekniffenen Augen seinen Kopf auf seine Hände, die er auf seinen Knien gelehnt hatte. Er versuchte zu verdauen was sie ihn gerade geschickt hatte und erschreckte sich, als sie plötzlich vor ihm kniete…. Zwischen seinen Beinen… und er war nackt. Er zuckte, als sie besorgt zu ihm hochsah.
„Was ist denn? Kann ich dir irgendwie helfen, verdammt?“, fragte sie ehrlich besorgt. Oh Man, die Frau war ihm verfallen. Endlich hatte er es geschafft. Er lachte ironisch.
„Ja du kannst mir helfen.“ Und wie sie das konnte. „Aber jetzt im Moment brauche ich ein bisschen Abstand.“
„Wieso denn? REDE mit mir!“, forderte sie einfach und er sah sie an. Wie sie vor ihm kniete. Eine Hand hatte Bella auf sein Knie gestützt. Ihr Blick war offen und besorgt. Genauso waren ihre Gedanken. Sie war irgendwie verdammt schön… er machte gedanklich noch ein paar große dicke Kerzen an und ihr Gesicht fing an im warmen Licht zu flackern. Sie sah sich etwas erschrocken um und er grinste sie an, als sie fragend zu ihm hochsah.
„Ja, das hat was, nicht wahr?“ er konnte schon wieder nicht anders. Seine Fingerspitzen strichen über ihre Wange und in ihre Haare. Seine Gefühle drehten heute Nacht absolut durch. Edward schaffte es einfach nicht, seinen mentalen Abstand zu ihr zu behalten. Sie bohrte sich einfach durch jegliche Mauern, aber das machte sie auch sehr verletzlich. Das hatte er nicht bedacht.
„Ich will dir nicht wehtun, weißt du.“ Das wollte er wirklich nicht. Er entschied sich dazu, dass es sowieso schon egal war und gab noch etwas dazu, als sie hart schluckte. „Ich… ich ernähre mich von Gefühlen… ähm… ich sauge sie sozusagen direkt aus deiner Seele…“, ihre Augen wurden groß, aber sie wich nicht vor ihm zurück. „Aber bei dir versuche ich mich gerade sehr hart zusammenzureißen und es nicht zu tun, weil ich dich damit seelisch töten könnte. Ich muss mich immer kontrollieren und ganz ehrlich, kann ich das nicht wenn du in meiner Nähe bist. Das habe ich immer gemeint…“
Jetzt wurde Bella klar, wieso er immer so angespannt in ihrer Gegenwart war und was all die kryptischen Worte bedeuteten, die er zu ihr gesagt hatte. Aber sie waren sich jetzt schon ziemlich nahe gekommen und sie fühlte sich geistig noch … naja so wie immer eben. Na gut, sie war übermäßig erregt, aber das hatte wohl eher mit seinem Körper, als mit allem anderen zu tun. Der Bastard hatte sie so weit. Sie wollte ihn und nichts anderes, nur heute Nacht. Egal, was er war. Jetzt war Edward wenigstens ehrlich. Morgen war ein neuer Tag und sie konnte dazu zurückkehren ihn zu verachten. Aber nicht heute. Sie konnte es nicht mehr.
Edward fühlte es in ihrem Geist und strikte fast schon in die Luft, aber er beherrschte sich und schaute sie gequält an, um alles noch zu besiegeln. „Isabella… ich glaube das hier ist keine gute Idee… Wir sollten hier besser aufhören. Ich will dich so sehr, schon vom ersten Moment an, aber ich weiß nicht ob ich mich kontrollieren kann.“, hauchte er mit seine verführerischsten Stimme, von der er wusste, dass sie Frauen direkt zwischen die Beine ging.
Bella runzelte die Stirn. Sie wurde pissig, weil sie in ihrer Lust fast ertrank und sie endlich eingesehen hatte, in welche Welten Edward sie entführen konnte und er sie zurückwies, wenn sie schon mal diesen enormen Schritt gemacht hatte.
„Nein.“, sagte sie mit fester Stimme. Er spielte auf erschrocken. „Nein?“
„Nein du wunderschöner Arschloch-Bastard. Du hast mich auf den Knien. Jetzt ziehen wir es auch durch!“, er musste leise lachen, weil sie ihn selbst jetzt noch beschimpfte. Das war wohl ihr liebevoller Kosename für ihn. Edward verzog das Gesicht, doch sie ließ ihn erst gar nicht zu Wort kommen. „Wir versuchen es und wenn es nicht klappt können wir aufhören…“ und dann beugte Bella sich vor und er fühlte wie sie ihre Lippen auf sein Knie presste. Wow, mit so viel Initiative hätte er jetzt nicht gerechnet. Mit kleinen unschuldigen Küssen wanderten sie seinen Oberschenkel herauf und schaute ihn dabei an. „Sag einfach Bescheid wenn es zu viel wird.“ Zwischen jedem Wort ein Kuss und dann war sie auch schon zwischen seinen Beinen, wo er genauso glatt war wie am Rest seines Körpers. Ihre Zunge kam hervor und sie strich damit über die straffe Haut um seinen großen, gierigen Freund herum. Außerdem knabberte sie sanft an ihm. Es drückte ihm die Luft förmlich aus den Lungen und der Dämon wurde ganz schwach, als sie jetzt IHN mit den Lippen und der Zunge berührte. Mit einem kehligen Stöhnen ließ er sich auf die Ellbogen zurücksinken und vergrub eine Hand in ihren Haaren.
„Isabella… weißt du …. was du da….“ Er konnte nicht mehr weiter sprechen, denn sie zeigte ihm,das sie genau wusste, was sie tat und er sank ganz auf seinen Rücken zurück und schmiss einen Arm über sein Gesicht, als er laut stöhnte. Sie erkundeten ihn sanft und geduldig und machte ihn ganz wahnsinnig damit. So war das nicht geplant gewesen, aber er war gewillt zu seinem Eigenwohl seine Pläne ein wenig zu ändern. Schon bald fand Bella einen Rhythmus und seine Hüften machten mit. Sie hatte selbst jetzt noch etwas Unschuldiges an sich, aber gleichzeitig schaute sie ihn durchtrieben an, als er mit schweren Liedern etwas überwältigt zu ihr herabsah.
Sie wollte diesem schönen Bastard eindeutig zeigen was sie konnte. Er sollte wissen, dass er nicht der einzige war, der mit ihrer Lust spielen konnte, auch wenn das, was sie gerade tat, sie so überschwemmte, dass es an ihren Innenschenkeln herablief. Seine Bauchmuskeln spannten sich an weil er seine Hüften bewegte und sie waren so klar definiert, dass Bella es kaum glauben konnte. Leichter Schweiß glitzerte im Kerzenschein auf seiner Brust, als er sich wieder auf die Ellbogen stützte, um alles von ihr zu sehen. Seine langen perfekten Finger in ihren Haaren ließen sie hart erschauern, besonders als Edward anfing, sie zu dominieren und sie weiter herabzudrücken. Sie würgte und er hörte sofort auf damit. Seine Augen rollten aber nach oben und er biss hart die Zähne aufeinander, als sie zum Ausgleich ihre Zunge fester einsetzte. Ihr gefiel es, ihm Lust zu bereiten und sie erschauerte hart, als sie das Kribbeln an ihren Innenschenkeln fühlte, als würde er sie dort streicheln.
Edward beugte sich ein bisschen vor und zischte, als er sah wie die Feuchtigkeit an ihren samtigen Schenken herabrann und das trotz Höschens! Er brauchte sie, bald, aber nicht gleich… er konnte es noch ein bisschen hinauszögern.
Bella stöhnte um ihn herum, als die Geisterfinger über ihr Höschen strichen und er grinste sie dreckig an, weil sie ihn schockiert ansah. ER MACHTE DAS! Er berührte sie mit seinem Geist… Ein Wimmern entkam ihr, als das Höschen mit einem Mal weg war und er keuchte „Spreiz deine Beine für mich.“ Sie tat es… ohne zu überlegen und die kühle Luft umwehte ihren angeschwollenen Intimbereich. Edward stöhnte heiser, als sie sich wieder darauf konzentrierte was sie ihm antat, aber sie machte es nicht mehr besonders gut, weil seine Finger über ihre Mitte strichen und sie absolut ablenkten. Jeden Zentimeter erkundeten und sie dazu brachten, ihre Hüften zu wiegen und kleine, gierige Laute um ihn herum von sich zugeben. Das war der Wahnsinn.
„Bitte…“, jammerte sie und schaute flehend zu ihm hoch, als er sich ausgiebig und gekonnt mit ihrem Kitzler beschäftigte. Edward kniff sie und sie schrie auf.
„Bitte was?“ Oh man, WAS war wirklich eines seiner Lieblingsworte. Aber er wollte es aus ihrem Mund hören. Erst dann wäre es ein voller Triumph. Der Dämon fühlte, wie sie rot wurde und wie sie ihre Stirn gegen seinen Oberschenkel knapp neben seinen pochenden Schwanz lehnte. Er streichelte sie fester, so dass sie laut stöhnte. „Sag schon.“, forderte er hinterlistig.
„Ich… kann… es nicht sagen.“, japste sie und kreiste mit ihren Hüften mit seinen Bewegungen mit. Er wusste, dass sie jetzt gequält die Augen zusammenkniff.
„Wieso nicht?“ er zog seine Finger zurück und sie schaute beschämt und frustriert zu ihm hoch. Knallrot und mit zusammengepressten Lippen. Edward lachte, als er das kämpferische in ihr fühlte.
„Weil ich sonst gewinnen würde? Isabella, das hier ist kein Spiel mehr…“ schon lange nicht mehr. Gab er in Gedanken zu, dann beugte er sich vor, packte sie an den Seiten und hob sie über seine Hüfte, breibeinig, so dass seine Spitze genau zwischen ihren Beinen war… als er die feuchte Hitze Millimeter über sich fühlte musste er die Augen zusammenkeifen. Wen folterte er eigentlich gerade? Sie oder sich selbst? „Wenn du mich willst dann nimm mich… Ich schwöre dir das es unter uns bleibt und das es keine Konsequenzen haben muss.“ Er drückte schnell alle Gefühle weg die er bei dieser Lüge empfand.
Sie schmollte aber ihre Oberschenkel fingen an zu zittern, weil sie sich so krampfhaft aufrecht hielt. Sie musste sich nur herablassen und er wäre tief in ihr… „Darum geht es mir nicht… Edward. Es ist mir egal, ob das hier jemand erfährt.“ Naja, alle außer Jake und mein Vater, dachte sie und biss sich auf die Lippe.
Umso besser, denn es werden ALLE erfahren. Dachte er. „Ich will nicht… oh man… ich bin keine Frau für schnellen Sex…“
„Fällt dir ein während du triefend direkt über mir sitzt und du mir einen geblasen hast? Im Ernst jetzt?“ er zog eine Augenbraue hoch, seine Hände hielten immer noch ihre Hüften, damit sie sich nicht bewegen konnte. Er hob sein Becken ein wenig und stupste an ihren Eingang. „Ich muss in dir sein… bitte Bella.“ Er war so kurz vorm Ziel. Edward konnte schon die Linie sehen. Er würde sich jetzt nicht mehr abbringen lassen und deswegen ließ er noch eine Welle Lust über ihren Körper schwappen. Sie ließ stöhnend ihren wirbelnden Kopf nach hinten fallen. Und er plopte schnell die restliche Kleidung weg… Ein Fluch entkam seinen Lippen als er ihre Brüste im Kerzenlicht sah. Sie waren perfekt.
Bella merkte gar nicht, dass sie jetzt komplett nackt war, weil sie sich immer noch in dem Strudel der Lust befand und er immer noch fordernd gegen ihren Eingang drückte. Sie wollte sich einfach nur fallen lassen. Er würde sie auffangen. Ganz sicher. Zumindest heute Nacht… Sie schaute ihn wieder an und er wurde wieder von ihren Gefühlen geflutet, während sie auf ihn herabblickte.
„Bitte.“, formte er stumm mit den Lippen und war sich nicht zu schade um zu betteln.
Rose wurde von der Wucht der schwarz glühenden Energie, die der Riese nach Jake schmiss, gegen die Hauswand geschleudert und blieb keuchend liegen. Jake hatte Stand gehalten, eine riesige flimmernde Wand hatte sich um ihn gebildet, dennoch gab es da noch die Druckwelle, die mächtig laut war und alles um sie herum heftig erschütterte, davon kam also die ganze Zeit das Geknalle. Der sexy Typ am anderen Ende der Straße lachte laut. „ES ist sowieso zu spät… Wieso ergibst du dich nicht gleich?“
„ES ist noch nicht zu spät! Es ist erst zu spät, wenn wir tot sind!“, schrie Jake zurück und der Kerl grinste breiter, während er locker auf die Beiden zugeschlendert kam. Rose hechtete hinter ein Auto und versuchte sich vor ihm mi, klopfendem Herzen zu verstecken. Sie presste sich eine Hand auf den Mund und versuchte leise zu atmen, was aber so gut wie unmöglich war. Der Kerl lachte dröhnend und etwas flog in die Luft, nur so zum Spaß hatte er ein Auto mit irgendwas beschossen das jetzt lodernd brannte.
„Doch Menschenfreund. Es ist vorbei. Rate mal wo dein kleiner kostbarer Engel jetzt in diesem Moment ist?“ Rose schaute um die Ecke und konnte gerade noch sehen, wie Jake jegliche Farbe aus dem Gesicht wich und er hart schluckte. Was meinten die beiden nur? Um was ging es hier?
Jake wurde übel. Sie durften sie nicht haben, nein bitte nicht! Jetzt tauchten auch noch zwei weitere Teufel auf und Emmett Cullen bahnte sich seinen Weg zu Rosalie während die anderen Dämonen, die erschienen waren, Jake beschossen und er hinter einer Hausmauer in Deckung ging. Er hörte Rose schreien und ein dröhnendes Lachen… Sie hatten sie… aber er war wie gelähmt… Kalter Schweiß fing an zu laufen, als er daran dachte, dass sie Bella hatten.
Edward Cullen hatte Bella in die Finger bekommen. Jetzt lag es an ihr ihm zu widerstehen und sich nicht einlullen zu lassen. Jake verfluchte sich und auch den Allmächtigen dafür, sie nicht eingeweiht zu haben, bevor dieser Wahnsinn ausbrach. Wenn Bella wüsste was für eine Rolle sie spielte dann würde sie sich wehren, aber so… konnte sie nicht anders als ihm zu unterliegen, und dennoch betete er zu ihr, versuchte ihr seine Gedanken zu schicken, auch wenn er wusste das es bei ihnen nicht ging.
„Bitte, Bella, bitte. Tu es nicht! Gib dich ihm nicht hin!“
Edward dachte schon Bella würde ihn abweisen und gab innerlich auf. Er hatte versagt und Aro würde ihn und sie umbringen. Unverhofft wurde er allerdings spontan überrumpelt, deswegen presste er die Zähne zusammen als sie seinen Blick gefangen nahm und sich langsam… viel zu langsam ENDLICH auf ihn herabließ. Er dachte, er müsse aus seiner Haut fahren, denn mit jedem Zentimeter den er diese pochende Hitze dehnte fühlte es sich an, als würde ihre Seele glatt und geschmeidig in ihn übergehen. Das war so nicht geplant… Überhaupt nicht. Aber er konnte sie nicht mehr aufhalten, seine Hände an ihren Hüften fingen an zu zittern, als Bella sich komplett auf ihn herabgelassen hatte und er jetzt tief in ihrem Körper steckte. Das hier war der Himmel… wirklich.
Er konnte jedes Gefühl von ihr schmecken. Sie schob sie ihm zu, alle auf einmal, begrub ihn förmlich darunter und schoss ihn damit auf eine Wolke aus Glück, Faszination, Mitgefühl und… Liebe… Scheiße, er wollte das alles nicht, besonders nicht die Liebe, aber sie fraß sich durch ihn, wie Löcher durch einen Käse und füllte ihn immer weiter aus.
Mit einem Mal konnte sie auch Edwards Gedanken spüren und sie fühlte seinen Schock, seinen heftigen Widerwillen, aber auch diese Zärtlichkeit, die er für sie empfand. Auch etwas beschützerisches und vor allem besitzergreifendes fühlte sie… Er war wirklich dämonisch aber aus dem Abstand den er zwanghaft zu ihr gehalten hatte, wurde mit einem Mal völlige Hingabe. Und diese war schon davor da gewesen, ganz klein und verborgen. Bella kamen die Tränen, weil die Gefühle der beiden sich vermischten, wie bei dem ersten Kuss, nur viel mächtiger. Sie wirbelten durch ihre Körper fast schon tanzend umeinander und verschmolzen schließlich zu einem riesengroßen untrennbaren, glühenden Gefühlshaufen. Beide stöhnten und ließen ihre Köpfe zurückfallen. Edward fluchte hart, aber er war geschlagen… Geschlagen mit seinen eigenen Waffen. Hätte er gewusst, dass DAS passieren würde, hätte er sich niemals darauf eingelassen, sich mit ihr zu vereinen. Jasper hätte ihn ruhig mal warnen können! Aber jetzt war es zu spät. Er hatte sicherlich mit Absicht kein einziges Wort darüber zu ihm gesagt.
„Fühlst du mich auch?“, ihre Stimme war zittrig und er hörte, dass Bella mit den Tränen kämpfte und sein kaltes, böses Herz zog sich zusammen. Er schluckte hart. Sie meinte damit nicht seinen Körper.
„Ja.“ Meinte er schlicht, er war fertig, völlig am Ende. „Das hätte nicht passieren dürfen…“, stieß er aus und wollte sie von sich stoßen, aber seine Hände gehorchten ihm nicht mehr, sie lagen still auf ihren Oberschenkeln. Der Teufel zitterte am ganzen Körper. War komplett fertig mit der Welt aber sein Schwanz schmerzte förmlich vor Lust. Sie beugte sich vor und er stöhnte hilflos, weil sie sich um ihn herum bewegte. Seine verräterischen Arme umschlangen ihren Rücken fest, drückten sie an sich, auch wenn er wusste, dass er gerade den fatalsten Fehler seines Lebens gemacht hatte.
„Doch. Genauso ist es richtig. Vertrau mir.“, hauchte sie gegen seine Lippen, küsste ihn dann sanft und innig. Und er wusste mit einem Mal das sie Recht hatte… Genau so war es richtig. Und er vertraute ihr. SIE war hier die Gute. ER war der Böse.
Bella erhob sich um ihm ins Gesicht zu sehen. Sie lächelte ihn an und es war, als würde die Sonne in einer finsteren, mondlosen Nacht aufgehen. Er lächelte schwach zurück, was blieb ihm anderes übrig? Sie war einfach nur wunderschön und sie war SEIN. All diese samtige Haut über diesem weiblich gerundeten Körper, jede Pore, jeder Tropfen Schweiß, jeder Gedanke und jede Träne. All das gehörte ab jetzt ihm. Ihm ganz allein und er wollte es auskosten. Ihre Körper hatten sich vereinigt und vor allem besaß jetzt nicht nur er sie… andersrum war es auch der Fall.
Seine Finger umschmiegten ihre Wange. „Beweg dich.“, forderte er sanft, denn er war immer noch hart in ihr und es brachte ihn um, ihre Muskeln so reglos um sich herum zu fühlen. Sie lächelte breiter und errötete, biss sich auf die Lippe und… ging langsam nach oben. Sie war in diesem Moment wahrhaftig göttlich.
Bella fühlte jeden Zentimeter seines Körpers genauso wie von seinem Inneren. Die Lust raubte ihnen gleichzeitig den Atem. Einige Sekunden waren sie getrennt und es fühlte sich an wie die Hölle… Edward drückte sie in dem Moment ungeduldig herab als sie von selbst nach unten ging und sie nahmen einen langsamen, genießerischen Rhythmus auf…
Mit Panik in den Gesichtern wurden die Menschen von den Höllenhunden und den Dämonen vor sich hergetrieben wie Vieh. Sie stolperten übereinander. Sie schrien. Sie schubsten. Kinder gerieten unter unachtsame Füße. Mütter schleppten sich halbtot zu ihnen und versuchten sie zu retten, aber jegliche Hilfe kam für viele zu spät. Die Menschen waren außer sich und hilflos, als sie in eine Falle getrieben wurden wie die Tiere… die sie ab jetzt auch sein würden.
Mit ihrem gehauchten Namen, zog Edward, Bella am Nacken herab und küsste sie. Umschlang sie fester, drückte sie an sich und kreiste seine Hüften mit ihren, so dass sie laut in seinen Mund stöhnte und sich aufrichten wollte, um Luft zu bekommen. Er ließ sie nicht gehen. Er wollte nicht, dass sie die Tränen in seinen Augen sah. Also vergrub Edward einfach sein Gesicht an ihrem zart duftenden Hals. Sie umschlang mit beiden Händen seinen Kopf und lehnte ihre Wange an seine weichen Haare. So etwas Intimes hatte sie noch nie gefühlt. Nichts trennte sie. Keine körperlichen und auch keine geistigen Barrieren. Es war… unbeschreiblich.
Edward hatte alles mit einem Mal verloren was ihn bis jetzt ausgemacht hatte, wofür er gekämpft hatte, aber er fühlte keinen schweren Verlust, weil das, was jetzt am wichtigsten war, in seinen Armen lag und weil er für seinen Verlust mehr zurückbekam als er jemals besessen hatte.
Das änderte alles in seinem Inneren, und auch die Welten änderten sich weiter… Nichts davon, würde man jemals wieder ungeschehen machen können…
Die Menschen wurden alle zu dem Krater gehetzt und dort durch die Schleusen der neuen Stadt getrieben. Wer nicht schnell genug war wurde von den nach Fleisch und Blut lechzenden Höllenhunden zerfetzt und unachtsam liegen gelassen. Es ging ihnen nur um das Töten, nicht um das Fleisch, darauf waren sie trainiert. Dort wurden die Menschen auf den großen Platz in der Mitte der Stadt getrieben. Dort würden sie tätowiert und in ihre neuen Behausungen verfrachtet werden. Sie zitterten, bebten, klammerten sich aneinander wie Affenbabys und beteten, doch Gott konnte ihnen nicht mehr helfen. Es gab kein Zurück mehr. Für keinen von ihnen. Ihr Schicksal war besiegelt.
Als Edward und Isabella ihre Erlösung fanden war es kein Pauken-und -Trompeten -Orgasmus. Sie hielten einfach nur still. Fühlten genau die Zuckungen und Beben, den Atem und den Schweiß, des anderen. Die Seele des anderen. Sie waren eine Einheit aus Lust und Liebe.
Selbst als Bella schon vor Erschöpfung auf ihm zusammenbrach, ihr Gesicht an seinem Hals vergrub und auf ihm lag wie ein kleines Kind, zuckte er noch in ihr. Ein Orgasmus überwältigte ihn nach dem anderen und sie fragte sich, ob das wohl immer so bei Teufeln war und richtete sich auf, um ihn stirnrunzelnd anzusehen.
„SCheiße…“, fluchte er… und fühlte, wie schon wieder etwas aus ihm herausschoss. Sie musste fast lachen, weil er verzweifelt in seiner Lust gefangen war, aber es war viel zu erotisch ihm dabei zu beobachten, wie er immer und immer wieder kam, als das sie hätte tatsächlich lachen können. Mittlerweile lief schon wieder alles aus ihr heraus weil es einfach keinen Platz mehr gab, aber Edward fühlte wie er noch einmal kam. „Ich komme immer noch…“ keuchte er, als ob sie es nicht genau fühlen würde. Fasziniert sah Bella ihm dabei zu und fühlte sich wie eine Spannerin. Er dachte es wäre vorbei und fiel erleichtert in sich zusammen, aber riss im nächsten Moment erschrocken seine trägen Augen auf und starrte sie an. „Noch… Mal?“, er klang als würde er jeden Moment den Verstand verlieren. Schon verspannte sich sein Kiefer, seine Nasenflügel blähten sich und er umfing sie fester am Nacken und an der Hüfte. Ein letztes Mal stieß er knurrend tief in sie und kreiste dann seine Hüften mit kleinen ruckartigen Bewegungen in ihr, als er pumpte und pumpte und pumpte. Jeder Muskel spannte sich unter ihr an… und es war siedend heiß was in sie schoss. Sie fühlte, wie er noch abschließend zuckte und dann entspannte er sich mit einem mächtigen Ruck und streckte atemlos alle Gliedmaßen von sich. Jetzt kicherte sie erst und küsste ihn am Kiefer.
„Das nenne ich mal Monsterorgasmus.“ Wie oft war er jetzt gekommen? Fünf Mal hintereinander? Schade, dass sie das nicht auch so oft konnte.
„Ha. Ha.“, gab er nur absolut tonlos von sich, ohne sie anzusehen. Edward war eindeutig noch damit beschäftigt das zu verkraften, was gerade geschehen war. Zuerst das Eindringen und das Übermannen von ihrer Seele in ihn, die jetzt übrigens immer noch in seiner Brust war und alles in ihm hell erleuchtete und dann auch noch etwas für das Multipler Orgasmus als Ausdruck, zu wenig war. Man, er schwamm förmlich in seinem eigenen Saft. Es tropfte sicher durch die Matratze bis auf den Boden. Eine schöne Sauerei die er da angerichtet hatte. Er fragte sich, woher er die ganze Flüssigkeit genommen hatte, wurde aber aus seinen Gedanken gerissen, als sie ihn kurz küsste und dann von ihm runterstiegen wollte. Sein Arm schoss wie von selbst nach oben und hielt sie fest.
„Was denkst du wo du hingehst?“, sein Blick fand ihren und er war nicht erfreut.
„Ähm… ich wollte deine Sauerei gerne von meinem Körper waschen. Das Zeug fängt langsam an zu kleben.“ sie lächelte ihn absolut süß an. Er starrte sie nur an wie ein Idiot, der zum ersten Mal in das Antlitz Gottes sieht. Eine Hand in ihrem Nacken, sie beiden Hände auf seine verschwitzte Brust gestützt. Was war nur mit ihm geschehen? Was hatte er nur getan? Was würde er IHR nur antun? Als ihn dieser Gedanke traf wie eine Bombe wurde ihm ganz flau im Magen. Er fühlte sich, als hätte jegliche Stärke mit einem Schub seinen Körper verlassen.
„Okay…“ krächzte er. „Geh.“ Er musste jetzt dringend allein sein, denn er fühlte, wie er anfing vor Panik zu zittern.
„Kommst du nach?“ sie runzelte die Stirn, weil sie merkte, das es ihm nicht gut ging, aber nach dem hier war es klar.
„Ja.“ Konnte er gerade noch hauchen. Überall hin. Immer. Auch wenn es etwas länger dauern wird, bis ich dich nach Morgen wieder finde und du mich hassen wirst.
„Okay, mein wunderschöner Bastard.“ Sie beugte sich lächelnd vor und küsste ihn. Langsam, dankbar, liebevoll. Der sonst so gefühllose Dämon hätte fast losgeheult, auch wenn er eigentlich gar nicht wusste, wie das ging. Er zeigte ihr mit schwer ausgestrecktem Arm, wo das Bad war. Als sie aus dem Zimmer taumelte, denn nicht nur er war jetzt völlig fertig, fühlte er sich, als würde er sich gleich übergeben müssen. Endlich konnte er loslassen und er schlug beide Hände vors Gesicht. Er wollte nichts mehr sehen. Nichts mehr fühlen. Am besten nicht mehr sein.
Das hier war wirklich absolut schief gegangen, aber er wusste, dass er seinen Grundplan dennoch durchziehen musste, denn ansonsten würde sie in Aros Hände fallen und das war das allerschlimmste was er ihr antun konnte.
Morgen würde er sie verraten.
Morgen würde er ihr das Herz brechen.
Morgen würde ihre Welt untergehen.
Das schlimme daran?
Morgen würde ihm genau dasselbe passieren was er ihr antun musste.
Denn er Edward Cullen, ein Teufel, liebte Isabella Swan, einen wahren Engel.
CUT!
Doreen: Boah, ich muss mich jetzt echt erst mal sammeln, diese MÖDERLANGE KAP hat mich jetzt bis 1.00 Uhr wach gehalten……. und jede EINZELNE VERDAMMTE MINUTE hat sich gelohnt. Ich bin echt sprachlos. Ich hab mich sooooo auf diese Begegnung der Beiden gefreut und muss sagen sie ist absolut gelungen!!!!! Edward als verzweifelter, vom schlechten Gewissen geplagter Dämon verliebt sich in die pure Sanftheit und Anmut… eine Engel.
Nur leider, wie die letzten Worte schon ankündigen, hab ich da so meine Bedenken, wie diese Begegnung ausgehen wird.
DANKE Donboth für dieses heiße erste Mal zwischen den Beiden … ich hatte Gott sei Dank ne Wasserflasche neben mir… sonst hättest du dir jetzt ne neue Beta suchen müssen ;-)
Bethy: Und DAS wäre natürlich fatal wenn du gestorben wärst!! DANKE für deine Arbeit!!! Ich nehme das nicht als Selbstverständlich und du bekommst jetzt einen Lollivorrat von mir.
Also.
Ich nenne dieses Kapitel liebevoll das Monster von Bothness. Drei Tage, 34 Seiten und 18.640 Worte hat es mich gekostet. Also Teil eins, zwei und drei zusammen!
Ich denke es gibt wieder viele neue Fragen, aber einige sehr wichtige Fragen wurden auch beantwortet. Zum Beispiel was Edward ist und ich hoffe doch ein kleines bisschen auch wieso die Dämonen das tun, was sie tun werden, und ja wohl…. wer Pakt mit dem Teufel gelesen hat, der weiß wie man die Dämonen noch nennen kann ;)) TEUFEL! Aber ein Luc wird nicht vorkommen, der würde bei dem Scheiß sicher nicht mitmachen.
Ich danke euch fürs Lesen, aber leider muss ich hier mitteilen, dass ich zwar noch drei Kapitel vorrätig habe, ich aber pausieren werde, denn ich komme schon seit einiger Zeit nicht mehr in diese Geschichte rein und bin mir einfach ZU unsicher. Ich bin selber kein Fan davon eine Geschichte anzufangen und dann nicht zu beenden! Es tut mir wirklich leid! Seid mir bitte nicht böse!
Ich habe noch einen zweiten One Shot Teil von Dominace me (Wer auf BDSM steht, unbedingt hier vorbeischauen) geschrieben und noch einen neuen One Shot auf Lager und danach will ich mich auf den nächsten Teil der „Immer wieder Reihe“ konzentrieren.
Aber nochmal DANKE fürs lesen und für eure Treue!!!!!!!!
KNUTSCH!
Kapitel 11
Bella
Nein, nein, nein ich wollte nicht aufwachen. Denn schon als mein Geist sich ein kleines bisschen regte, schossen mir Bilder von dem in meinen Kopf wie Lichtblitze, was in dieser Nacht geschehen war.
Seine Lippen auf meinen. Seine Finger auf meiner Haut. Sein Körper der sich an meinem rieb. Sein Stöhnen vermischt mit meinem. Krallende Fingernägel. Wiegende Hüften. Schweiß der sich vermischt…
Ich hatte mit dem Bastard geschlafen… und es hatte mir gefallen. Ach, von wegen gefallen… Es war bombastisch gewesen! Und nicht nur der Sex. Die gesamte Nacht war unvergesslich gewesen…
Er war danach zu mir in seine luxuriöse große Dusche gekommen und hatte mich gewaschen, mit seinen wunderschönen Kribbel- Händen, hatte er über meinen Körper gestrichen und jede Faser davon verwöhnt, aber ohne sexuellen Hintergrund. In seinem Blick lag die übliche Zärtlichkeit aber auch heiß lodernde Leidenschaft und noch etwas anderes, dass seine nun wieder hellen, grünen Augen warm und einladend machte, dass mich dazu brachte ihn einfach nur zu umarmen und unter dem heißen laufenden Wasser zu halten. Edward Cullen hatte gestern Nacht all meine Barrieren nieder gerissen und ich hatte weder die Kraft noch das Material dazu, um sie wieder aufzubauen.
Sicherlich, am Anfang hatte er mich manipuliert. Als ich aufgewacht war, war ich so heiß gewesen wie noch niemals zuvor in meinem Leben, und ich wollte ihn nicht an mich ranlassen, aber dann war es einfach passiert… etwas Übermenschliches…. Es fuhr mir unter Haut und Knochen und nistete sich warm und angenehm in meinem Bauch und meiner Brust ein. Jedes Mal wenn ich ihn ansah fühlte ich es. Es war wie ein inneres Band, das wir zwischen uns gespannt hatten und ich konnte ihn nicht mehr verachten, nicht mehr hassen nicht, wenn ich jedes Mal vor Glück zerspringen konnte, wenn er mich anlächelte.
Ich war angekuschelt an ihn eingeschlafen, nachdem wir das absolut durchnässte Bett neu bezogen und uns auf drei Decken unter uns und einer über uns gelegt hatten. Na gut… er hatte geschnippst und ich hatte dämlich bei zugesehen wie er es auf seine Art bezog.
Und dann hatte er mich zum Schlafen an sich gezogen und mich nicht mehr losgelassen.
Und ich lag da und konnte das alles nicht glauben.
Niemals hätte ich für möglich gehalten das unser Sex so sein würde. So voller Gefühle.
Und das, obwohl er ein Dämon oder eben ein Teufel war. Also, ich hatte ja schon geahnt, dass etwas nicht mit ihm stimmte, aber DAS, diese Erkenntnis ließ mich wirklich lange wach liegen und grübeln. Aber was brachte es schon, sich jetzt noch den Kopf zu zerbrechen? Ich war in seinen Armen, er hatte mich GELIEBT und es gab kein Zurück mehr. Weder für meinen Körper noch für meine Seele. Egal, was er war, es war wichtiger was er tat. Und er streichelte mich in den Schlaf…
Auch jetzt fühlte ich, wie seine Finger über meine Wange strichen. Träge öffnete ich die Augen und sah, wie er seitlich neben mir lag, eine Hand unter seinem Gesicht vergraben, die Haare standen in alle Richtungen ab, die Decke war bis zu unseren Hüften gerutscht, aber es war hier warm genug. Er zog die Hand zurück als ich ihn verschlafen anblinzelte. So als wäre er verwirrt. Schummriges Licht fiel durch die hohen Fenster, es war noch nicht richtig hell, aber die Nacht trat eindeutig den Rückzug an.
Ich hatte mir gesagt, ich würde das hier nur diese eine Nacht zulassen und dann wieder zu dem zurückkehren, was von meinem alten Leben übrig war, aber als ich ihn ansah zerriss es mir fast das Herz, wenn ich daran dachte ihn zu verlassen.
„So eine verfluchte Scheiße“ er verzog das Gesicht, als das erste, was am Morgen nach unserer phänomenalen Liebesnacht, über meine Lippen kam, ein Fluch war. Tja, so war ich eben und er wusste es, trotzdem konnte ich sehen, wie er seine Augen schloss als hätte ich ihn geschlagen. Vielleicht wollte er auch das, was er dachte vor mir verstecken. Wollte sich wieder distanzieren. Zu dem kühlen, sexy Arschloch werden was er sonst so verkörperte. Mir sollte es Recht sein. Ich würde ihm nicht hinterherlaufen. Selbst jetzt nicht. Ich musste meine Würde wieder finden. Irgendwo war sie vergraben. Ich war mir sicher. Vielleicht sollte ich mal in den Bettritzen nach ihr suchen.
„Ähh… Danke für alles und so. Für das verbrauchte Wasser und das Shampoo und das Duschgel und ähh das Massagegel auch….“ Ich richtete mich auf und sah mich im trüben Zimmer nach meiner Kleidung um. Mir fiel wieder ein, dass er sie einfach so weggezaubert hatte. Trotzdem hielt ich die Decke über meine Brust und schob mich von ihm weg. „Und für äh… den Sex… natürlich“ ich wollte ja nicht unhöflich sein. „Also eigentlich Danke für die ganze Nacht. Ich geh jetzt mal besser wieder.“ Gerade hatte ich meine Füße über den Rand des riesigen Bettes geworfen und wollte aufstehen da wurde ich am Arm zurückgerissen.
Plötzlich lag ich wieder in den Kissen und Edward beugte sich über mich. Er war schön. Und gequält und so unendlich traurig.
„Die Nacht ist noch nicht vorbei.“, seine samtige Stimme war heiser.
Ich starrte ihn einige Sekunden an und fühlte seine Sehnsucht nach mir, genauso wie meine eigene. Aus unerfindlichen Gründen stiegen mir die Tränen in die Augen.
„Doch. Wir müssen zurückkehren.“
„Nein, es ist noch nicht hell.“ Irgendwie erinnerte mich dieses Gespräch an Romeo und Julia, aber bevor ich anfing von irgendwelchen nicht vorhandenen Lärchen oder die Nachtigall zu quatschen schluckte ich lieber hart und versuchte mich gegen seinen Duft zu wappnen, der mich umströmte.
„Wieso tust du das?“ Ich wusste schon was jetzt kommen würde und umklammerte die Decke vor meiner Brust um nicht dieses unsagbar schöne Gesicht über mir zu berühren und die Sorgenfalte von seiner Stirn zu streichen.
„Was?“
„Wieso hältst du mich auf, auch wenn du mich eigentlich nicht willst.“
„Wer sagt das?“ Gott, nicht nur sein Blick war zärtlich, sondern auch seine weiche Stimme. Ich musste mich wehren. Durfte das hier nicht an mich ranlassen.
„Edward… bitte spiel mir nichts vor. Mir war von vornherein klar, dass du mich nur für Sex willst. Jetzt hast du bekommen was du die ganze Zeit wolltest und kannst wieder zu deinem normalen Alltag übergehen… wir wissen ja, wie das mit dir und den Frauen ist. Ich muss nichts Besonderes für dich sein. Es ist Okay… Wirklich.“ Gott, seit wann konnte ich eigentlich so gut lügen? Er lachte humorlos, aber ich wusste echt nicht was witzig daran sein sollte. Dann lehnte er fluchend seine Stirn an meine Schulter.
„Nein Bella…“ Oh, kein Isabella… Mein Magen zog sich zusammen und es wurde wärmer. Er klang hart als er gegen mich sprach ohne mich anzusehen. „Es ist nicht nur Sex. Nicht mehr… und ob du es willst oder nicht du bist bereits etwas Besonderes für mich geworden“, fügte er noch kaum hörbar dazu und ich fühlte wie er hart schluckte.
„Okay… dann magst du mich eben vielleicht auch. Wir können ja mal telefonieren oder so, aber ich muss jetzt wirklich gehen… Ich muss nachhause.“ Ich schob mich von ihm weg. Er sackte auf dem Bett in sich zusammen.
„Es gibt kein Zuhause mehr für dich.“ Nuschelte er gegen die Decke und ich stockte, bevor ich vom Bett aufstehen konnte.
„Wie bitte?“
Er hob seinen Kopf und sah mich an, dann sagte er langsam, betont und sehr kalt. „Ich sagte: Es gibt… kein Zuhause… mehr für dich.“ Er musste die Verwirrung in mir gefühlt haben, denn er richtete sich auf und strich sich gedankenverloren durch die Haare und Himmel bitte hilf mir, er war nackt und steif und riesig und in meinem Unterleib zogen sich die Muskeln zusammen. Doch er beachtete mich gar nicht, als er aus dem Bett sprang und anfing vor mir hin und her zu tigern.
„Du kannst nicht zurück nachhause weil es gar kein Zuhause mehr für dich gibt, für keinen von euch…“, brabbelte er ohne mich anzusehen.
„Hey!“ er sollte mir das lieber mal alles erklären und nicht komische an mich gerichtete Pseudoselbstgepräche führen. Und er sollte aufhören mit seinem perfekten von Muskeln durchzogenem Hintern vor mir hin und her zu wandern, sonst würde ich noch anfangen zu sabbern. Doch er ignorierte mich.
„Du kannst auch sowieso nicht unter die Menschen, aber woanders hin kannst du auch nicht mehr…“ Seine Schultern sackten in sich zusammen, er blieb ruckartig stehen und starrte mich an. Absolut verzweifelt muss ich sagen. „Ich habe dein Leben zerstört.“, meinte er jetzt tonlos aber auch tief erschüttert.
„Äh…“ was sollte ich darauf sagen? Danke vielleicht?
Mit einem Mal schoss sein Kopf herum so als hätte er in der Ferne etwas gehört. Sekunden darauf knallte es wieder so dumpf und laut wie in der Stadt gestern. Gott, ich konnte nicht glauben, dass es erst gestern gewesen war als die Welt förmlich auseinanderbrach.
Edward fluchte und mit einem leisen Plop hatte er eine tief hängende Stoffhose an. Er kam auf mich zu. Barfuß und wunderschön. Er ging vor mir auf die Knie. Mit tief erschütterten und glasigen Augen sah er mich an und nahm mein Gesicht in seine Hände. Ich konnte ihn nur anstarren. Er machte mich ganz weich… mit seinem Blick mit dem er über mein Gesicht strich wie eine Liebkosung.
„Es ist mir egal, das es mir eigentlich nur um gestern Nacht ging. Es hat sich alles geändert. Du bist mein Isabella Swan und ich werde dich wieder finden und wenn es das letzte ist was ich tue.“
Mir wurde eiskalt und die Haare in meinem Nacken richteten sich auf. Aus unerfindlichen Gründen umfing ich seine Hände mit meinen und schmiegte mich gegen sie. Sie waren so groß, warm und stark. Ich schloss die Augen. Wenn er mir so nahe war, war es überwältigend und ich liebte es… nach gestern Nacht nur umso mehr.
„Ich weiß, dass alles anders ist.“ Klar, wusste ich es. Wem wollte ich nur was vormachen? Ich würde ihn niemals vergessen können. Er hatte sich in meine Seele gebrannt.
„Bella.“ Hauchte er und ich öffnete die Augen um ihn anzusehen. Er sagte mir mit seinem Blick das was ich fühlte… ich wollte ihn, nein ich brauchte ihn… und er mich auch.
„Ich weiß.“, hauchte ich nur, dann kam er auch schon nach oben und seine Lippen krachten auf meine. In weiter Ferne, ertönte wieder der dumpfe Knall von dem sich meine Eingeweide verknoteten. Edward küsste mich tiefer. Hielt dabei mein Gesicht fest und zeigte mir mit einem einzigen Kuss, seine wahren Gefühle für mich. Ich konnte sie schmecken und wusste, das ich genau dasselbe auf ihn übertrug. Ich hatte mich in ihn verliebt… Als mir das klar wurde war es nicht schockierend. Es war wunderschön. Keuchend intensivierte ich unseren Kuss und sackte zu ihm auf die Knie, umfing seine schlanken Hüften mit meinen Händen und drückte mich wimmernd an ihn. Edward stöhnte rau als ich mich an ihn presste. Seine Erregung stach in meinen Bauch und ich flehte gegen seine Lippen, während eine Hand von mir nach unten zwischen uns wanderte und ihn berührte. „Bitte…“
Er gab einen verzweifelten, halb erstickten Laut von sich, doch er drückte mir seinen Unterkörper entgegen. „Bitte Edward…“ ich verglühte und massierte ihn heftiger, durch die Hose, bis er noch härter wurde und zuckte. Ich löste meine Lippen von ihm und lehnte meine Stirn gegen seine. Sein Atem kam genauso schnell wie meiner. „Komm in mich.“, flehte ich mit leiser Stimme.
Er ließ es sich nicht zwei Mal sagen.
Mit einem Mal hob er mich an den Hüften hoch und ich landete wieder rücklinks auf dem Bett. ER stützte sich mit beiden Armen über mich und war wieder nackt. Sein Kuss nahm an Hitze zu, als er mein Knie nahm und nach oben drückte, im nächsten Moment drang Edward Cullen mit einer geschmeidigen Bewegung tief in mich ein und ich stöhnte laut und heftig. Ich drückte meinen Kopf zurück und auch er warf seinen nach hinten um laut zu stöhnen, so dass sich unsere Lippen trennten. Sofort fing er an sich in mir zu bewegen. Verzweifelt und fast schon rasend. Ich wollte die Leidenschaft auf seinem perfekten Gesicht sehen. Jede einzelne Nuance davon in mich aufsaugen und öffnete daher meine Augen. Er hatte die Zähne zusammengebissen und Schweißperlen rollten bereist über die glatten, klar definierten Muskeln seines Oberkörpers. Er schien völlig verbissen, während er sich tief in mich trieb und mich immer wieder zum wimmern und stöhnen brachte. Er war dabei absolut faszinierend, aber vor allem animalisch. Seine Augen wurden wieder schwarz und tief und sie sogen mich ein. Sein Blick verwob sich mit meinem. Er ließ mich nicht mehr los, brandmarkte mich mit seinen dunkel glühenden Augen als sein Besitz, zog mich in seine Welt und ich suhlte mich in dem heißen Gefühl.
Als ich merkte wie er in mir zuckte und noch weiter anschwoll wusste ich, das er vor mir kommen würde, doch ohne seine Hand von meinem Knie und die andere von meinem Kreuz zu nehmen, fühlte ich seine Finger an meinem Kitzler. Gleichzeitig beugte er sich vor und leckte mir den Schweiß von meinen Brüsten, umfing meinen Nippel und saugte hart daran.
Von Null auf Hundert passierte es auch schon und ich explodierte um ihn herum. Meine Gefühle flogen ihm nur so zu und ich WOLLTE, dass er sie annahm. Er stöhnte rau und richtete sich auf, dabei zog er mit beiden Händen meine Hüften mit sich und presste meinen Unterkörper gegen seinen und tja… dann ging es los…
Den Kopf zurückgefallen, die Schulter und Armmuskeln bis zum Bersten gespannt und die vollen Lippen selbstvergessen geöffnet, kreiste er mit seinen beweglichen Hüften in mir und ergoss sich tief in mich… Nicht nur einmal… Natürlich. Es lief aus mir und an meinem Rücken herab, weil er meinen Unterkörper immer noch nach oben hielt, als würde ich nichts wiegen. Er pulsierte immer und immer wieder. Es war das Erotischste, was ich jemals gesehen oder in mir gefühlt hatte und ich starrte ihn nur mit lüsternen Augen an. Seine Bauchmuskeln die sich anspannten und zuckten. Seine Hüften, die den Orgasmus bis zum letzten Tropfen ausritten. Seine Armmuskeln die angespannt waren weil er mich fest an sich gepresst hielt. Seine Brustmuskeln auf denen der Schweiß glänzte. Seine breiten Schultern die er vorgedrückt hatte. Sein Adamsapfel an dem starken Hals der hüpfte und vor allem sein wunderschönes vor Lust verzerrtes Gesicht.
Irgendwann… gefühlte Stunden und eine weitere Überschwemmung später, war er auch mal fertig und legte mich zurück aufs Bett… schwer stützte er sich auf seine Arme um mich nicht ganz so sehr mit seinem Gewicht zu belasten und keuchte erst mal eine Runde auf meinen erhitzten Oberkörper, was mir Gänsehaut verschaffte.
„Ich… glaube… irgendwann… sterbe… ich…. dabei….“, kam gepresst heraus und ich lächelte zärtlich und strich mit den Fingern durch seine vom Schweiß getränkten Haare. Kichernd antwortete ich „Der Traumtod eines jeden Mannes.“ Er sah mich aufrichtig an, und sein Gesicht verzog sich, als hätte er Schmerzen. Edward ließ uns keine Zeit, irgendwie landete ich auf seinen Armen und wurde von ihm in die Dusche getragen. Schnell schrubbelte er mich dort ab, trocknete mich und zog mir dann ein wunderbares dunkelblaues Kleid an. Es ging alles so schnell, das sich mein Kopf drehte und er war dabei so verbissen und schweigsam wie beim Sex. Aber auch so unendlich traurig… schon wieder.
Das dumpfe Knallen von draußen erschreckte mich, als er mich wieder in sein Schlafzimmer führte. Es war jetzt viel näher, sogar die Fenster erzitterten davon und die Kerzen flackerten. Als ich fragte was los war, bekam ich keine Antwort, sondern wurde nur wild geküsst, auch gut…
Edward stellte uns vors Fenster und wir schauten nach draußen, über eine ausgetrocknete Landschaft die mich stark an eine weite, unberührte Wüste erinnerte. Sanft schlangen sich seine Hände um meinen Bauch und sein Kinn landete von hinten auf meiner Schulter. Er zog mich gegen seinen Körper, während wir dabei zusahen, wie der Himmel anfing orange zu strahlen und langsam aber sicher die Sonne aufging. Doch sie verdeckten sofort dicke, dunkle Wolken und so sahen ihre Strahlen lila aus, als sie komplett aufging. Es wirkte gespenstisch, aber es war dennoch wunderschön. Edwards Lippen strichen träge über meinen Hals und er küsste mich unter mein Ohr, zog mich seufzend noch näher an seinen Körper, als wolle er mich nie wieder loslassen und ich schmiegte mich enger an seine Brust.
Es war ein perfekter Moment.
Es sollte niemals enden.
Ich war glücklich und schien angekommen zu sein, wo ich hingehörte.
Doch dann flüsterte er heiser und gebrochen. „Es tut mir leid.“ in mein Ohr und mit einem Mal wirbelte er mich herum. Ein Knall dröhnte durchs Zimmer, die zwei Flügeltüren wurden aus den Angeln gerissen und flogen auf den Boden.
Plötzlich, war eine Hand von Edward an meinem Hals und die andere in meinen Haaren. Grob zog er meinen Kopf zurück während er mit mir noch ein paar Schritte zurückwich und ich erschrocken aufschrie. Ich konnte nicht glauben was ich sah, als Jake ins Zimmer gestürmt kam und wie vom Blitz getroffen stehen blieb als er uns erblickte. Seine Augen fielen ihm fast aus dem Kopf als er sah wie Edward mich hielt.
„Scheiße…“, fluchten Jake und ich gleichzeitig und ich versuchte gegen Edwards Griff zu kämpfen, doch er packte mich fester. „Du… tust… mir weh…“, japste ich und er lachte leise.
„Ich weiß.“ Die Kälte in seiner Stimme rieselte über meine Haut bis in mein Innerstes und ließ mich in Schock erstarren. Hinter Jake kamen ein paar seiner Freunde ins Zimmer gelaufen. Ich erkannte Sam und Jared und sie alle sahen mich absolut schockiert an.
„Lass sie los!“, zischte Jake und ballte die Hände zu Fäusten. Aber Edward dachte gar nicht daran.
„Hmmm… es ist sowieso schon zu spät.“, säuselte er und klang immer noch eiskalt und bösartig. „Ich war bereits tief in ihrem göttlichen Körper. Zwei Mal, nur so zur Sicherheit und ihr könnt gar nichts mehr dagegen tun…“ Mein Magen rutschte irgendwo auf den Boden und blieb dort schwer liegen. Edward klang regelrecht schadenfroh und Jake und die anderen holten keuchend Luft.
„DU hast mit ihm GEFICKT!“, grölte Jake plötzlich und ich zuckte zusammen. Edward lachte nur.
„Also genau genommen… habe ICH sie gevögelt und Sie war mehr als willig… sie ist übrigens genauso bombastisch wie du sie dir in deinen erbärmlichen Phantasien vorstellst.“, Edwards Verrat bohrte sich direkt in mein Herz und mir wurde klar, was das hier alles zu bedeuten hatte.
ER hatte mich benutzt. Von vorne bis hinten. Alles war gelogen gewesen. Jedes Wort. Jeder Kuss. Jede Berührung.
Nein, ich würde jetzt nicht weinen… krampfhaft drängte ich die Tränen zurück.
„Und sie wird sterben.“, meinte Edward noch mit eiskaltem Ton. Jake knurrte und wollte auf uns zuspringen, doch Edward packte meinen Hals fester und riss mich ein paar Schritte zurück. Ich bekam keine Luft mehr und klammerte mich an seinem Unterarm fest. „Noch einen Schritt und ich breche ihr das Genick.“, zischte er Jake zu, der mit knirschenden, gebleckten Zähnen stehen blieb.
„Wie tragisch…“, meinte Edward sicherlich grinsend und lockerte ein wenig seinen Griff um meinen Hals. Er strich langsam mit einem Finger darüber… „Die Tochter eures Chefs und der einzige weibliche Engel… gefickt und entweiht von einem Teufel persönlich… Mit der Brut Satans in sich. In ewigen Ketten an mich und die Höllenqualen gebunden, bis ich ihrer überdrüssig werde… Was für ein Schicksal.“ Ich fühlte wie jegliche Farbe mein Gesicht verließ. Wir hatten nicht verhütet! WIR HATTEN NICHT VERHÜTET! Ich wollte schreien, konnte aber nicht.
„Was willst du?“, fragte Jake mit kaum unterdrückter Wut.
„Was wohl?“ Edward schien dieses Spiel mehr als zu gefallen. Ich konnte gar nicht mehr klar denken. Die ganze Zeit versuchte ich mich nur davon abzuhalten zu heulen.
„Die Menschen.“, meinte Jake und ich fühlte wie es mir die Luft aus den Lungen presste.
„Nein!“, rief ich und fing endlich an in Edwards Griff zu zappeln. Es war komisch, mich jetzt gegen ihn zu wehren, wo ich noch vor einer Stunde seine Berührungen sogar gewollt und seine Macht über mich genossen hatte. Ich wollte ihm mit dem Ellbogen in den nackten Bauch schlagen, aber er packte einfach anstatt meiner Haare meine Hände und zog sie hinter meinen Rücken. Seine Berührungen waren absolut unpersönlich und kalt. Nichts war mehr von dem liebevollen Liebhaber von heute Nacht übrig. Nein, Bella, nicht weinen. Tu ihm nicht den Gefallen. „Nein Jake. Lass mich hier! Du kannst sie nicht für mich opfern und ihnen kampflos überlassen! NEIN!“ Ich würde nicht dafür verantwortlich sein das eine ganze Rasse diesen…diesen Teufeln in die Hände fiel.
Doch Jake ließ die Schultern hängen. Er hatte sich bereits ergeben. „Ok.“, hauchte er mit geschlossenen Augen und ich konnte es nicht glauben. ICH im Austausch gegen die komplette Menschheit? Hatte der sie noch alle?
„NEIN! JAKE! SPINNST DU?“
Er hörte mich nicht, sondern starrte Edward mit hasserfüllten Augen an. „Wir werden uns zurückziehen und diese Welt mit all ihren Bewohnern zurücklassen.“
„So habe ich mir das vorgestellt. Ganz wunderbar.“, beteuerte Edward fröhlich.
„Du hast mein Wort, stellvertretend für den Allmächtigen. Jetzt gib sie mir.“ Jake streckte die Hand aus, und ich konnte sehen wie sein ganzer Arm zitterte.
„Vergiss es! Ich komme nicht mit dir!“ Jake presste die Zähne aufeinander.
„Bella, halt die Klappe und beweg deinen Arsch her! Du hast wirklich schon genug Scheiße gebaut!“, zischte er mich angespannt an und Edward knurrte Jake warnend an. Aus welchen Gründen auch immer. Jake sah ihn stirnrunzelnd an, auch ein wenig verwirrt.
„Sie kann nichts dafür…“, zischte der Dämon plötzlich stinkewütend. „Mach sie nicht dafür verantwortlich du Missgeburt.“ Ich hielt den Atem an als sein Daumen zärtlich über meinen Hals strich. „Sie war nur eine Marionette in diesem Theater und ihr seid selber Schuld das ihr, ihr nie gesagt habt, dass sie die Hauptrolle spielt!“ Und mit diesen Worten ließ er mich los, aber nicht nur das, er stieß mich auch noch von sich und ich wäre frontal auf die Nase gefallen wenn Jakes Arme mich nicht aufgefangen hätten.
„Verschwindet.“, meinte Edward kühl und lehnte sich mit verschränkten Armen an die holzvertäfelte Wand hinter sich. Ich schaute über meine Schulter und sah, wie er vor dem Fenster in diesem diffusen lila Licht stand, in nichts weiter als einer schwarzen Hose. Ich überblickte den Körper, der mich gerade eben noch in die Matratze gedrückt hatte und von dessen Besitzer ich gedacht hatte, dass er mich vielleicht sogar lieben könnte.
Es tat unsagbar weh.
Edwards Blick flog düster zu mir als Jake meinen Arm packte und mich hinter sich her schleifte… „Komm jetzt!“ Das Band zwischen Edward und mir wurde mit jedem Schritt immer weiter gedehnt und er sah immer noch unnahbar und kühl aus, doch kurz bevor ich aus der Tür gezerrt wurde, konnte ich sehen wie Edwards Cullen majestätisch aufgerichtete Gestalt in sich zusammenfiel, als hätte ihn jemand geschlagen und das Band zerriss mit einem leisen, kleinen Plop in meinem Inneren. Den schmerzhaften Ausdruck in seinem Gesicht würde ich niemals vergessen, denn er ähnelte meinem.
CUT!
Bethy: Okay Leute… ich kann das so einfach nicht lassen!!!!!!!!!! Ich muss weiter schreiben und es zu Ende bringen, denn ich will nicht zu den Autoren zählen, die ihre Leser mitten in der Geschichte im Stich lassen! Es könnte lange dauern bis wieder was kommt, aber es WIRD was kommen!!!!
How!
Doreeen: AAAAAAAAAAA ich hege ernsthaft Mordgedanken….. wie kann er nur soooo ein Arsch sein und dabei noch sooo göttlich aussehen…
Ich verzieh mich jetzt in meine Schmollhöhle, tröste Bella und hoffe, das ihm beim nächsten Mal wenn er an Bella denkt, der Schwa…. abfällt ….. *auch wenn`s ne Verschwendung ist*
Bethy: Dem habe ich nichts mehr zuzufügen, außer? Eure Meinung zu Mista Arschlochverschnitt?
Kapitel 13
Als ich meine Augen öffnete dachte ich, jemand würde von innen meinen Kopf mit einem Eispickel bearbeiten. Das Licht stach förmlich in meine Netzhaut und ich schloss sie tief stöhnend wieder. Das mit dem Augen öffnen war eine schlechte Idee gewesen. Das ALLES war eine schlechte Idee gewesen…
Das letzte, an das ich mich erinnern konnte war, das die Menschen in Panik waren, das… ich vor einem blonden Typen davonlief… das ich bei Edward Cullen aufwachte… den besten Sex meines Lebens mit ihm hatte und das… er mich dann verriet. Er hatte mich benutzt um irgendetwas von Jakob Black zu verlangen… ja genau… Jake war auch dagewesen… er hatte mich mitgenommen… von wo…. und wohin… keine Ahnung? Denn immer mehr verschwamm meine Erinnerung.
Meine Lunge brannte und meine Brust schmerzte, als ich erneut die Augen öffnete und den Kopf leicht hob. Ich war mitten in einem verdammten Wald. Die Blätter um mich herum rauschten leise im Wind, die Sonne schien durch das Dach und warf, sich bewegende fließende Schatten auf den bemoosten Waldboden. Dieser Ort hier war so friedlich. So ganz anders als das was ich in meinem Inneren fühlte. Ich wusste nicht mehr genau was geschehen war, aber ich wusste, dass Edward mich nur für seine Zwecke missbraucht hatte… Ich stöhnte angestrengt als es erneut in meinem Kopf stach und mein Magen sich umdrehte. Mit großen Augen merkte ich, dass ich gleich kotzen würde. Als ich es tat war es nur Galle die aus meinem Inneren kam und ich stemmte mich dabei schwer auf meine Hände. Nachdem ich fertig war, stand der Schweiß auf meiner Stirn und ich schaute an mir herab. Ich hatte nur ein weißes einfaches Shirt und eine weiße Hose an. Ich richtete mich weiter auf und merkte, dass meine Schulterblätter brannten wie die Hölle, dort wo der leichte Leinenstoff darüber rieb. So als hätte ich üblen Sonnenbrand.
Ich setzte mich dennoch auf und versuchte auf meinen Rücken zu schauen um zu erkennen, was diese schrecklichen Schmerzen auslöste, aber ich war keine Eule und so wurde das nichts. Stattdessen ließ ich meinen Blick umherwandern und fragte mich, was ich hier eigentlich im Wald machte. Ich war noch nie ein Pilzsammler oder Baumkuschler gewesen, so dass ich mir einreden konnte ich wäre einfach nur umgefallen, und ohnmächtig geworden und ich hätte mir das alles eingebildet was gerade durch meinen Kopf geisterte.
Aber der innere Schmerz in mir war zu real. Ich wollte nicht daran erinnert werden wie es war von ihm geküsst und von ihm gehalten zu werden. Wie es war, als ich gedacht hatte das er tatsächlich etwas für mich empfinden würde… diese Gefühle wurden zerschmettert… als sich seine Stimme in meinen Kopf schlich und er nicht sagte, das ich etwas Besonderes für ihn war, er mich nicht so ansah, als würde er mich lieben… sondern das ich eine Marionette in einem Theaterstück war… in meinen Schläfen fing es an zu stechen wie verrückt. Ich grunzte vor Schmerzen und fasste mir an den Kopf. Das war ja nicht zum Aushalten. Außerdem wurde mir schon wieder schlecht und ich musste erneut kotzen…
Wunderbar, wirklich, so wollte ich immer meine Tage verbringen. Kotzend und mit Alzheimer. Und nein ich würde jetzt nicht an Cindy aus Marzahn denken!
Irgendwann gab es nicht einmal mehr Galle, die mir hochkam und ich ließ mich erschöpft gegen einen Baum fallen. Dabei schmerzte mein Rücken wieder wie die Hölle, aber wenn ich mich nicht bewegte ging es und so starrte ich einfach ein bisschen leer vor mich hin. Irgendwann wurde mir das doch zu blöd und ich entschied mich dazu mich aufzurappeln. Ich musste endlich in Erfahrung bringen was hier los war und vor allem, was ich dagegen tun konnte und ich brauchte außerdem dringend MCP Tropfen!
Meine Beine fühlten sich schwach an und zitterten heftig, nachdem ich mich mit Hilfe des Baumes aufgerappelt hatte. Außerdem waren die Turnschuhe, die ich anhatte viel zu groß und ich stolperte die ersten Schritte unbeholfen über den unebenen Boden. Ich musste dabei an eine ungelenke Giraffe denken die ihre ersten Schritte machte. Oder an eine die zu viel getrunken hat…
Aus Kindheitstagen wusste ich schon bald, dass ich in dem Wald war, wo meine Eltern früher immer mit mir zum Pilze sammeln gegangen waren… Meine Eltern… es stach aus unerfindlichen Gründen in meiner Brust und ich fragte mich, wo sie waren und wie es ihnen ging. Nachdem ich meine Kraftreserven mobilisiert und noch drei Mal trocken gewürgt hatte, war mir nicht mehr schlecht und ich kam an den Rand der Stadt. Erschrocken blieb ich wie angewurzelt zwischen den Bäumen stehen um auf das was davon übrig war herabzublicken. Sie war ausgestorben. Keine Autos fuhren über die sonst dicht befahrenen Straßen. Ampeln blinkten nur orange vor sich hin. Vereinzelt wehten Zeitungen oder Dosen über den Boden. Keine Menschen rannten über die Zebrastreifen. Keine Penner bettelten an den Häuserecken. Kein Mensch oder Hund pinkelte irgendwo hin… Es war… friedlich.
Es kam mir fast vor als wäre das hier ein heiliger Ort, was natürlich verrückt war, denn wie diese Stadt ausgestorben war bedeute wohl das Gegenteil von heilig.
Vorsichtig löste ich mich aus dem Schutz der Bäume und kletterte über einen Gartenzaun, marschierte über den getrimmten Rasen und fand mich schließlich auf der zweispurigen Hauptstraße wieder, die zwischen Hochhäusern entlangführte. Die Sonne brannte auf meinen Kopf und ich schaute mich in einem der Schaufenster an das mein Spiegelbild reflektierte. Ich sah blass aus, unter meinen Augen lagen Ringe und SCHEISSE war das etwa BLUT zwischen meinen Beinen? Schockiert wich ich zurück und schlug die Hand vor den Mund! Hatte ich meine Tage? Nein, das konnte nicht sein, dafür war es noch eine Woche zu früh. Aber so konnte ich hier auf keinen Fall weiter rumlaufen!
Also betrat ich kurzerhand das zweistöckige Kaufhaus und war froh als die Klimaanlage meinen erhitzten Körper abkühlte. Das leise Surren hörte sich aber ohne das übliche Gemurmel der Menschen gruslig an. Hier unten, wo gleich mal ein Juwelier neben dem anderen war, glitzerten die teuren Klunker nur so um die Wette aber keine reichen Schnösel standen davor und behängten sich damit. „Diamnonds are forever“, tüdelte durch die ausgestorbene Halle- wie passend, dachte ich sarkastisch. Einige Stände waren komplett geplündert und verwüstet. Ich fragte mich, ob den Dieben und den reichen Menschen jetzt ihr Geld noch etwas brachte.
Die Rolltreppe ratterte stetig vor sich hin und ich ging auf sie zu, direkt unter ein paar flackernden Lampen vorbei. Am Fuße der Rolltreppe war ein einziger getrockneter Blutfleck alles, was auf menschliches Leben hindeutete. Wo waren sie nur alle? Ich fuhr nach oben und es fühlte sich beklemmend an alleine auf dieser Rolltreppe zu fahren und von keinen hektischen Menschen zur Seite gedrängt zu werden deren Geduld nicht einmal soweit reichte um für zehn Sekunden still zu stehen und einfach zu warten, bis man oben war.
Im zweiten Stock reihten sich die Kleiderständer aneinander. Das hier war eine teure Boutique und normalerweise gut besucht. Jetzt war wieder die Klimaanlage und ein paar zwitschernde Vögel vor dem offenen Fenster alles was man hörte. Die Kasse war offen. Jemand hatte sie noch schnell leergeräumt, aber ich bezweifelte wirklich, das Geld noch irgendwem etwas nützte aber es war wohl die Macht der Gewohnheit... Ein paar Ständern waren umgeschmissen (oder aber umgeschissen, Doreen:LOL ich find umgeschissen in anbetracht der derzeitigen Situation echt besser ;-) LOL) und ich musste mich über die Kleiderberge kämpfen bevor ich bei den Damenhosen ankam. Mir wurde wieder schlecht, aber es kam nichts als ich mich über einen Mülleimer beugte.
Wenn das alles nicht so bedrückend gewesen wäre dann würde ich es genial finden in einem Einkaufzentrum allein zu sein. Nicht wegen der Kleidung und des Schmucks sondern wegen der Ruhe. Ich konnte mich hier mitten drin nackt ausziehen und zwischen den Kleidern umherwandern als würde all das schon jetzt mir gehören und als wäre das alles ein großer begehbarer Kleiderschrank. Das tat ich auch. Ich berührte hier weichen Stoff… dort raue Jeans, klimperte dort mit Ketten und probierte ein paar Hüte an. Doch allein… war das alles unlustig und außerdem störte mich die Übelkeit.
Irgendwann hatte ich ein paar Klamotten in einen Rucksack gestopft und war frisch angezogen. In eine gemütliche schwarze Stoffhose und ein passendes Shirt. Man kann es Instinkt nennen aber ich wusste, dass meine Kleidung eher praktisch als schön sein sollte. Ich machte noch einen Abstecher in die Lebensmittelabteilung, packte Unmengen von Knäckebrot und Wasser in den Rucksack. Außerdem noch Gummibärchen, Schokolade und Chips. Ich konnte einfach nicht widerstehen. Und Kaugummi nahm ich auch noch mit… und diese neuen Lutschbonbons aus der Werbung auch. Ein kleiner Abstecher in die Apotheke ein bisschen von hier und da, besonders Zahnbürste und Zahncreme, denn man weiß ja nie wen man so trifft, aber vor allem gleich eine ganze Ladung MCP in den Mund… Dann machte ich mich wieder auf nach draußen.
Die Sonne blendete mich erneut, als ich auf die Straße trat. Außerdem wehten mir meine Haare ins Gesicht, also drehte ich augenrollend um und machte noch einen Abstecher in die Sonnenbrillen -Abteilung. Mein Gott, von Fliege bis Hummel, ich fand zuerst keine Brille die mir stand, aber irgendwann war ich erfolgreich. Ich schnappte mir auch noch gleich eine Packung Haargummis und band meine Haare zurück. Dabei merkte ich aber wie verfilzt sie waren, also rollte ich noch einmal hoch in den ersten Stock um mir einen Kamm zu besorgen.
Das hätte ich lieber nicht tun sollen, denn kaum war ich oben… hörte ich es… ein Knurren, von dem sich meine Nackenhärchen aufstellten. Ich erstarrte am obersten Rand der Rolltreppe und stellte sogar das Atmen ein. Mein Körper war sofort in Alarmbereitschaft und rührte sich nicht mehr, aber mein Herz schlug förmlich Löcher in meinen Brustkorb. Ich scannte mit den Augen die Kleiderreihen. In dem Moment, als mich dazwischen rote Augen anblitzten knurrte der Höllenhund erneut und sprang auch schon auf mich zu. Mit einem Schrei wirbelte ich herum und brach mir fast das Genick als ich die Treppen herunterhechtete. Das war wirklich eine Meisterleistung aber ich schaffte es nach unten zu laufen, ohne zu stürzen und war froh das ich vorhin zwei Flaschen Cola gelehrt hatte und das Koffein und der Zucker mich aufpushten, so dass ich durch die Tür stürmen konnte ohne schon jetzt Seitenstechen zu bekommen.
Ein ohrenbetäubendes Brüllen sagte mir, das der Höllenhund noch hinter mir her war, und ich fühlte, wie sich meine Muskeln verkrampften, als ich es hörte, doch ich ließ mich von dem Schall nicht beeinflussen und rannte die Straße weiter, bog um eine Ecke in eine Seitengasse und überlegte ob ich mich lieber hinter einen Müllcontainer retten oder weiterlaufen sollte. Ich entschied mich spontan fürs Laufen, denn ich glaubte nicht, dass er meine Fährte sobald verlieren würde. Am Ende der engen Gasse lief ich nach rechts und Treppen herab in die Unterstadt, dort über einen riesengroßen Parkplatz geradewegs zwischen die Autos. Meine Kräfte ließen schon bald nach und ich fühlte, dass ich zwischen den Beinen schon wieder blutete, außerdem wurde mir wieder schlecht und meine Lunge fing an zu brennen. Als ich mich umdrehte war der Hund verschwunden, aber ich traute dem ganzen nicht. Ein Wohnwagen war meine Rettung. Schnell erklomm ich die Leiter und ließ mich auf dem Dach auf den Rücken fallen, wobei ich vor Schmerzen fast ohnmächtig wurde. Wieso hatte ich vorhin im Einkaufszentrum nur nicht nachgesehen wieso mein Rücken so verdammt weh tat?
Aber das war jetzt auch egal, nachdem ich wieder ein bisschen zu Atem gekommen war, robbte ich zur Seite des Wohnwagens und spähte vorsichtig über den Rand. Ich wich erschrocken zurück, weil ich geradewegs in rot glühende Augen blickte und presste eine Hand vor meinen Mund um nicht zu schreien. Der Höllenhund saß direkt unter mir, geduldig, fast schon lässig und beobachtete mich. Das schwarze Öl oder was auch immer es war, tropfte von seinem Fell. Als ich erneut über den Rand späte legte er seinen Kopf schief, als ob er mich fragen würde, was zum Teufel ich da oben machte? Er wirkte nicht mehr aggressiv oder versuchte zwanghaft hoch zu kommen. Vielleicht war er aber auch nur einfach schlau genug um zu wissen, dass er nur warten musste bis seine Beute zu ihm runterkam und er machte deswegen keinen Aufstand.
„Da kannst du lange warten du Ölfleck!“ ich ließ mich erneut auf den Rücken fallen und starrte, mit hinter den Kopf verschränkten Armen in den blauen, wolkenlosen Himmel. Ein paar Krähen flogen kreischend über mich und verhöhnten mich und meine Gefangenschaft. Ich konnte hier nicht runter, wenn ich nicht zerfleischt werden wollte. Gut, dass ich für ein paar Tage Proviant dabei hatte, aber wenn es anfing zu regnen dann würde ich pitschenass werden und mir eine Lungenentzündung holen und wie zum Geier nochmal würde ich das mit dem Pinkeln machen? An mein großes Geschäft wollte ich jetzt lieber erst gar nicht denken! Obwohl… vielleicht würde sich der Höllenhund verziehen wenn ich ihm auf den Kopf kackte? Einen Versuch wäre es Wert… Ich rollte über mich selbst die Augen und musste prompt an das Kinderbuch denken „Der kleine Höllenhund der sich fragte wer ihm auf den Kopf gekackt hatte.“ Ein kleines einsames Lachen entkam mir, aber es erstarb sofort wieder auf meinen trockenen Lippen und endete in einem Schluchzer. Meine Brust schnürte sich zu, bevor der nächste Schluchzer sich verselbständigte und ich anfing zu weinen… Auch die Hand die ich vor meinen Mund schlug konnte da nicht helfen.
Ich war in einer ausweglosen Situation, alle Menschen waren wahrscheinlich versklavt, der Mann dem ich in nur einer Nacht vollkommen verfallen war, hatte mich nur ausgenutzt und dann von sich gestoßen. Ich war dem Tode nahe, hatte aber immer noch wortwörtlich beschissenen Humor. Ganz toll, Bella. Echt… Bei den letzten Gedanken musste ich schon wieder lachen, aber es klang hysterisch.
Während ich hier oben lag und stumm weinend dabei zusah, wie die Sonne über den Himmel wanderte, fragte ich mich ob Jake sich retten konnte, und Rosalie… und meine Eltern. Wieder stach es in meiner Brust, als ich an sie dachte und ich musste weitere Tränen unterdrücken. Wenn ihnen etwas passiert wäre… Damit ich nicht wieder losheulte, wie ein Baby setzte ich mich auf und kramte in meinem Rucksack. Ich trank ein wenig Wasser und aß eine Scheibe Knäckebrot. Ich liebte Knäckebrot. Dann spähte ich wieder über den Rand.
Der Köter lag jetzt da, den massigen Kopf mit den Schlappohren auf die Vorderpfoten abgelegt und beobachtete mich geduldig von unten herab. Ich runzelte die Stirn als ich das Stachelhalsband wiedererkannte und Hoffnung wallte in mir auf. Vielleicht hatte ihn mir Edward geschickt damit er auf mich aufpasste, aber dann dachte ich mir, dass wohl alle so ein Halsband trugen und ich von dem Bastard nichts mehr wollte, also legte mich wieder auf den Rücken.
Mit dem langsamen Verschwinden der Sonne hinter der Kulisse der Stadt zogen auch dunkle, dicke Wolken herbei und in der Ferne hörte ich es grollen. Die warme Luft wurde von kühlerer, peitschender abgelöst und ich fing an zu frieren. Zum Glück hatte ich noch eine dünne Regenjacke eingepackt, allerdings würde diese mich nicht wärmen, wenn es anfing wie aus Kübeln zu gießen. Trotzdem zog ich sie an und starrte böse die Wolken an die sich immer näher schoben. Blätter fingen an über den Parkplatz zu tanzen. Die Vögel flogen kreischend umher. Die Luft lud sich auf und über den Himmel zuckten vereinzelt wunderschöne Blitze. Der Donner wurde immer lauter und dann fing es von einem Moment zum anderen an zu schütten, als gäbe es kein Morgen mehr.
„Ganz toll.“, grummelte ich, zog mir die Kapuze über, schlang die Arme um meine eingezogenen Knie und stülpte die Jacke darüber. Und so saß ich also da und strotzte dem imposanten Gewitter das über mich hinwegfegte, doch irgendwann fing das Wasser an, sich um mich zu sammeln und schon bald würde ich in einem kleinen See sitzen, weil dieser beknackte Wohnwagen anscheinend kein gerades Dach hatte. Ich fluchte und überlegte wie ich mich selbst behandeln sollte wenn ich eine Lungenentzündung bekam, doch mein Blick fiel auf das viereckige Dachfenster einen Meter von mir entfernt. Wieso war ich nicht schon früher darauf gekommen?
Der Regen prasselte eiskalt auf meinem Gesicht und meinen Händen, als ich versuchte das Fenster von außen zu öffnen. Es klemmte natürlich. Aber anscheinend war es von innen nicht abgeschlossen, weil es sich nach einem halben Kampf und heftigem Rumgefluche doch öffnen ließ. Ich spähte nach unten und drehte mich dann um. Rückwärts ließ ich mich herab bis ich in die Dunkelheit des Wohnwagens eintauchte und dann mit den Händen losließ. Zum Glück war direkt unter mir der Esstisch und so fiel ich nicht auf meinen Hintern. Das Fenster war schnell verschlossen und der Regen ausgesperrt. Ich atmete tief durch und nahm kurz meine Umgebung in mich auf.
Es roch nach Holz und ein wenig modrig, so als hätte man hier schon seit einigen Tagen nicht mehr gelüftet. Es war ein Null acht fünfzehn Wohnwagen. Wahrscheinlich waren Kinder auch mit von der Partie gewesen, weil bunte Becher und ein Kinderteller im Spülbecken standen. Die gesamte Anrichtfläche der kleinen Küche aus Eiche war voll mit Lebensmitteln und Wasserflaschen. Es gab noch eine provisorische Sitzecke und weiter hinten ein etwas abgetrenntes Schlafzimmer mit einem Bett, auf dem… sich etwas bewegte… Ich erstarrte und überlegte mir ob es in der Küche wohl schöne große Messer gab, da hörte ich aus dem Schlafzimmer ein schmerzverzerrtes Stöhnen. Es war eindeutig männlich- und wie… Vorsichtig ging ich Schritt für Schritt auf den dunklen Raum zu, während ein Blitz vor dem Fenster aufzuckte.
„Hallo?“, fragte ich verunsichert, weil es plötzlich ganz still wurde und ich nur noch den prasselnden Regen hörte, der gegen das Dach hämmerte. Ich bekam keine Antwort. Vorsichtig spähte ich um die Ecke, im nächsten Moment wurde ich schon auf das Bett gestoßen und jemand setzte sich breitbeinig auf meinen Rücken, presste mich in die Matratze. Ich fühlte etwas Kühles an der Schläfe und riss die Augen auf als ich eins und eins zusammenzählte. Wunderbar, wahrscheinlich war ich einem Plünderer in sein Versteck gerannt, oder einem Mörder, oder einem Geisteskranken, frisch aus der Anstalt…
„Eine Bewegung und dein Hirn bekommt Luftzufuhr.“, zischte eine männliche, harte Stimme. „Zeig mir deine Hände!“ dabei stieß er mir den Lauf von dem was sicher eine Waffe war fester gegen die Schläfe. Ich streckte meine Hände von mir, zeigte ihm, dass ich unbewaffnet war. Mein Rücken brannte wie die Hölle, als ich herumgewirbelt wurde und auf ihm landete. Ich presste die Zähne aufeinander um nicht zu schreien. Helle, ja strahlend helle blaue Augen starrten auf mich herab, nachtschwarze fettige Haare fielen in eine breite Stirn. Ein Dreitagebart zierte das kantige Gesicht. Der Ausdruck darin war absolut hart, absolut unerbittlich, absolut… tödlich. Ich wollte spontan schreien.
„Bist du einer von ihnen?“, knurrte er förmlich. Sein wachsamer Blick bohrte sich in meinen.
„Was?“, schaffte ich zu stammeln. Er knirschte mit den Zähnen, die Waffe war immer noch an meine Schläfe gedrückt und ich fühlte, wie ich nicht mehr richtig atmen konnte. „B… Bitte… kannst du das Ding wegnehmen?“ er lachte kurz und hart und drückte es dann fester gegen mich.
„Ja klar… Natürlich nehme ich es weg, damit du mir im nächsten Moment jegliche Gedanken aussaugst.“
„Hä?“ ich musste meine Verwirrung nicht spielen und dann… fiel mir ein… was Edward war… wie ein Geistesblitz traf es mich und begrub mich einige Sekunden unter Erinnerungen. Er war ein Teufel, er ernährte sich von Gedanken, er verführte Menschen um sie dann förmlich leer zu saugen... Und er wollte das nicht bei mir tun, hatte es nicht bei mir getan… „Oh…“ Meine Augen wurden so groß wie Unterteller und sie füllten sich aus total unerfindlichen Gründen mit Tränen. Als die Waffe fester drückte und mich aus meine Erinnerung riss sprudelte es nur so aus mir raus. „Nein… ich bin keiner von denen! Ganz sicher nicht! Ich bin ein stinknormaler Mensch.“ Bei diesen Worten stach es wieder in meinem Kopf, so als wolle sich eine Erinnerung nach oben kämpfen, wurde aber daran gehindert. Er verengte die Augen zu Schlitzen und beugte sich ganz nah zu mir. Ich hielt die Luft an.
„Woher, weißt du dann von DENEN?“
„Eine berechtigte Frage.“ Ich zerkaute mir die Lippe. Ihm auf die Nase zu binden, dass ich mit einem geschlafen hatte, wäre wohl im Moment nicht gerade hilfreich.
„Ja, in der Tat. Und die Antwort wäre?“
„Äh…“
„Falsche Antwort. Ich glaube ich sollte dich erschießen.“
„NEIN!“, rief ich aus und konnte sehen, wie sich seine Mundwinkel ein kleines bisschen nach oben verzogen. Die Belustigung wich aber sofort wieder aus seinen eiskalten Augen. „Ich meine… das sind doch DIE weswegen die ganzen Menschen weg sind, oder?“, stammelte ich.
„Du weißt mehr als das.“
„Bist du ein verkackter Lügendetektor, oder was?“ OH Mann, wieso konnte ich nicht einmal die Klappe halten und einfach mal nicht geradewegs das aussprechen, was mir in den Kopf kam.
„Nein Baby, das bin ich sicher nicht.“ Und dann plötzlich schleuderte er mich wieder herum. „Aber ich weiß was ich tue.“ Und somit zerrte er mir meine Hose mit einem Ruck unter meinen Hintern, so dass es ziemlich kalt am Arsch wurde. Das war der Punkt an dem ich panisch wurde und anfing zu kämpfen als ginge es um mein Leben, was auch der Fall war, da war ich mir sicher. Doch er hielt mich einfach nur mit einer Hand am Kreuz fest, worauf ich aufschrie, weil er mein Schulterblatt berührte. Seine Fingerspitzen strichen über meinen letzten Wirbel, sie waren rau, aber nicht grob.
„Okay, du bist sauber.“ Unverhofft zog er die Hose wieder nach oben und ließ von mir ab. HÄ? Jetzt war ich wieder verwirrt und mein Widerstand verpuffte. „Entschuldige.“, murmelte er, leider so gar nicht entschuldigend. Mister Arschgrabscher schwang sich von meinen Beinen und ich fühlte, wie er sich neben mich aufs Bett fallen ließ.
Vorsichtig spähte ich ihn durch ein paar Strähnen hindurch an. Er hatte die Augen geschlossen und die Zähne aufeinandergebissen. Sein gesamtes Gesicht war verspannt und die Stirn gerunzelt. Er hatte eine Narbe an der Schläfe, die auch durch seine Augenbraue ging, sein Kiefer war kantig und hart. Sein Hals muskulös. Er atmete flach und seine Lippen waren zusammengepresst.
„Du hast Schmerzen.“
„Ja.“
Ich richtete mich vorsichtig auf die Ellbogen auf. „Bist du verletzt?“
„Ja.“ Man, war der knapp angebunden.
„Wo?“
Er warf mir einen prüfenden Blick zu und ich sah wie der Schweiß auf seinem Gesicht glänzte als ein Blitz erneut das Wohnwageninnere erhellte. Ich schaute ihn ruhig an und zog meine Augenbrauen nach oben. Einige Sekunden schauten wir uns einfach nur an. Er bohrend, ich ungeduldig. Schließlich fletschte er schon fast die unsagbar geraden, weißen Zähne und stöhnte schmerzverzerrt. „Am Oberschenkel, hinten.“
„Zeig´s mir.“
„Nein.“, kam es sofort wie aus der Pistole geschossen und ich rollte die Augen.
„An die Stelle siehst du selber nicht hin, stimmt´s? Du kommst auch nicht richtig hin um sie zu verarzten, ich aber schon. Jetzt sei kein Weichei. Ich werde schon nicht meinen Finger reinstecken und eine Runde darin herumpulen.“ Er sah mich an als wäre ich nicht ganz dicht. Das war der Blick von vielen Menschen, wenn sie hörten was ich so von mir gab. Ich schnaufte genervt und richtete mich auf. „Ich schwöre dir, dass ich dir nicht weh tun werde und dass ich geistig zurechnungsfähig bin, auch wenn das manchmal nicht den Anschein hat, OKAY?“, während ich vor mich hin brabbelte schälte ich mich aus meiner durchnässten Regenjacke und meinem Rucksack und warf beides auf den Boden. Hier war es viel zu schwül für den Scheiß. Meine Schuhe folgten, ich wollte ja nicht das Bett dreckig machen. Als nächstes verstaute ich meine Haare erneut in meinem Pferdeschwanz, dabei schaute ich ihn über meine Schulter hinweg an. „Komm schon. Ich will dir nur helfen.“
In seinen Augen blitzte etwas auf. Als nächstes drehte er sich grummelnd um und begann seine Hose zu öffnen. Und ich? Ich starrte diesen Hintern an… Dieser Mann musste Kampfsport machen, so wie sich die Muskeln dort bewegten. Als er der die Kampf- Hose runterschob, sie von den Füssen strampelte… und eine schwarze enge Boxershorts präsentierte die um diese wunderbaren Muskeln gespannt war wurde es prompt noch ungefähr zwanzig Grad heißer. Oh Man, ich hatte wirklich nur das eine im Kopf. Ich schüttelte ihn etwas um ihn zu klären und starrte an den Verband um seinen rechten Oberschenkel.
„Ich muss ihn abnehmen.“
„Ach?“ war seine trockene Antwort. Sein Kopf lag auf seinen verschränkten Armen. Erst jetzt fiel mir auf das auch sein Kreuz sehr breit und dazu auch noch von Muskeln durchzogen war, die sich deutlich unter dem engen schwarzen Shirt abzeichneten. Sein Unterarm war tätowiert… genauso wie sein Nacken… ich liebte Tattoos an Männern… „Wird’s heut noch was?“
„JA, man keine Hektik!“, motzte ich und er hob ein wenig seinen Unterkörper damit ich den Verband abnehmen konnte. Das Pflaster über der Wunde war nicht gut aufgeklebt, sicher weil er nur schwer an diese Stelle kam und sie auch nicht richtig sehen konnte. Was darunter zum Vorschein kam gefiel mir gar nicht. Überhaupt nicht. Ich fühlte wie das Blut mein Gesicht verließ als ich die zerfetzte Wunde sah.
„Was war das?“
„Eines ihrer Haustiere hat an mir genagt.“ Hm, das würde ich auch gerne mal… VERDAMMT BELLA! Schrie ich mich selber innerlich an. Wieder mal zeigte sich das die Urinstinkte des Menschen auch unter den schlimmsten Bedingungen gut funktionieren: Paarung …. Und … und ach was soll´s die anderen sind doch sowieso unwichtig!
„Wo ist das Verbandszeug?“, riss ich mich aus meinen selbstentschuldigenden Gedanken.
„Unter dem Bett.“
Ich kramte es hervor, während er jetzt noch seinen Mund aufbekam und mir genau Schritt für Schritt mitteilen musste, was ich mit der Wunde zu tun hatte. Zum Glück, mein erste Hilfe Kurs war schon zehn Jahre her. Er gab keinen Mucks von sich, als ich die Wunde desinfizierte und drehte sich um als ich ihn erneut verband. Dabei verschränkte er die Arme hinter dem Kopf und beobachtete mich ruhig. Meine Finger fingen an zu zittern, sein Blick der aufmerksam mein Gesicht scannte machte mich nervös ….
„Wie kommst du hierher? Es gibt nicht viele die es geschafft haben sich zu verstecken?“ Oh, Mister „Kurz Angebunden“ fing von ganz alleine ein Gespräch an. Ich räusperte mich, denn sonst hätte meine Stimme versagt, vor allem weil ich ihm gleich direkt ins Gesicht lügen würde.
„Ich habe mich im Wald versteckt.“ Was ja irgendwie gar nicht so falsch war, denn von da kam ich ja auch her.
„Ich dachte sie hätten jeden gefunden. Du bist der erste Mensch, der mir seit drei Tagen begegnet ist.“
„Drei TAGE?“, rief ich aus. So lange war das schon her? Wie lange war ich in dem Wald rumgelegen und was war in den zwei Tagen geschehen, die scheinbar nicht mehr in meinem Gedächtnis vorhanden waren?
„Ja drei Tage und die komplette Menschheit ist verloren.“
„Wo sind sie alle hin?“, fragte ich, schaute aus dem Fenster und sah wie der Regen über die Scheibe herabrann. Das schlimme Gewitter hatte aufgehört, aber der Sturm war noch lange nicht vorbei.
„Sie sind im Krater. Eingepfercht wie Tiere.“ Er folgte meinem Blick und schaute nach draußen.
Dafür hatte er ihn also bauen lassen. Ich durfte jetzt nicht an IHN denken. Ich würde IHN fortan komplett aus meinem Geist verbannen, denn ich hielt diese Schmerzen nicht mehr aus.
„Wie heißt du eigentlich?“, ich konzentrierte mich stattdessen auf den Mann vor mir.
Er grinste leicht spöttisch. „Kannst du mit dem Verbinden weiter machen?“ und wich meiner Frage einfach aus.
„Oh… ja klar. Entschuldige.“ Errötend machte ich weiter und ignorierte dabei diese Shorts und… was darunter lag… und was wirklich RIESIG sein musste… Sein Oberschenkel war genauso muskulös wie der Rest und so hatte ich einiges zu verbinden. Also konzentrierte ich mich auf meine Aufgabe und machte es gewissenhaft, bis er wieder rumschwafelte, wie ich das ganze fest machen sollte und ich fertig war. Er bedankte sich nicht, stand einfach auf und stieg in seine Hosen. Als er sie zumachte starrte ich seine Finger an. Starke, lange Finger. Finger die kämpfen konnten. Finger die gefährlich waren. Mein Blick flog nach oben zu seinem kantigen Gesicht.
„Wieso sagst du mir nicht wie du heißt?“, murmelte ich kleinlaut.
„Im Krieg sind die Namen egal, genauso wie der Kontostand, ob man ein Haus besitzt und einen Spitzenjob hat… Jetzt sind alle Menschen gleich. Alles was man war und was einen im normalen Leben ausmachte, zählt nicht mehr. Es zählt der Überlebenswille und alles was einem ab jetzt noch zu einem guten Menschen macht, ist die Moral, der Anstand und das reine Gewissen nicht Geld und das öffentliche Bild.“ Okay, das war einleuchtend.
„Und was machst DU hier eigentlich?“
„Ich versuche das Richtige zu tun und bin ein Rebell.“ Er zuckte die Schultern.
„Ein REBELL? So wie Katness in die Tribute von Panem?“ jetzt grinste er wieder spöttisch und humpelte in die Küche. „JA, so was in der Art. Nur das es jetzt real ist und ich keine Frau bin.“
„Gibt es viele von euch?“
„Viel zu wenige.“
Vorsichtig folgte ich ihm und sah dabei zu wie er etwas Wasser trank, das er mir dann auch anbot. Ich lehnte ab und kramte stattdessen in meinem Rucksack rum. Er humpelte mit der Flasche wieder an mir vorbei ins Bett. Anscheinend hatte er beim Stehen sonst zu große Schmerzen. Vorsichtig legte er sich auf den Bauch und lehnte sein Kinn auf seine Arme. Sein Blick war alles durchdringend und wachsam, während er mich beobachtete, wie ich eine Tafel Schokolade, meine Lieblingssorte, die mit ganzen Haselnüssen rausholte und mich in die Küchenecke setzte um zu essen.
Jetzt grinste er. „Schokolade? Ist das dein Ernst?“
„Das ist überlebenswichtig für eine Frau.“, verteidigte ich meine Wahl im Kaufhaus. Er lachte, das erste Mal seitdem ich hier unten gelandet war und ich musste sagen das er dabei schön aussah und es sich schön anhörte und das ich wirklich total GAGA war, weil man mir nur ein Prachtexemplar von einem Mann unter die Nase halten musste und ich anfing unkontrolliert zu sabbern, wie ein Hund dem sie ein Leckerli auf die Nase legen und er es nicht essen darf.
„Wohnst du hier in diesem Wohnwagen?“, lenkte ich ab.
„Seit meiner Verletzung ja. Ich kann mit dem Bein nicht fahren und stecke hier fest. Außerdem kommen die Seelenfresser nie hier runter. Nur ihre Köter laufen überall rum.“
„Sie sind jetzt alle hier in der Stadt?“, mir wurde ganz anders.
„Ja, das war ja Sinn und Zweck der Übernahme. Auf der ganzen Welt haben sie zeitgleich die Städte übernommen und die Menschen in Lager gesperrt. Manche haben sie in Slums gepfercht, wo sowieso kein Platz ist. Wo sie genug Vorbereitungs- Zeit hatten, haben sie ihnen neue Städte gebaut und sind dann an die Oberfläche gekommen um diese Welt komplett zu unterwerfen und zu ihrer eigenen zu machen.“
„Woher weißt du das alles, so genau?“ ich war wirklich froh das endlich mal einer offen und ehrlich mit mir sprach.
„Ich bin von einer Sondereinheit vom Militär. Am Anfang haben wir uns um paranormale Phänomene gekümmert. Weißt schon… Geistergeschichten… Engelsachen und so… Bis wir rausfanden um was es hier wirklich ging. Doch da war es schon zu spät…“ Er strich sich übers Gesicht, so als würde ihn dieses Thema ermüden. Bei mir war es ganz anderes.
„Kann man sie denn überhaupt bekämpfen?“ Ich konnte es mir nicht vorstellen, so mächtig wie ER schien.
„Klar, man kann sie sogar töten. Sie sind aus Fleisch und Blut. So wie du und ich, ihre Stärken liegen nicht im Körper, sondern hier.“ Er tippte sich an die Stirn. „Man muss lernen sie nicht in den Geist eindringen und sich manipulieren zu lassen.“
„Hast du schon welche von ihnen getötet?“
Er grinste selbstzufrieden. „Nicht nur einen.“
„Du bist ja ein richtiger Held…“, murmelte ich und stopfte mir noch ein Stück Schokolade in den Mund. Die Haselnuss knackte zwischen meinen Zähnen und die Süße breitete sich in meinem Mund aus. Er rollte die Augen und grinste wieder spöttisch. Seine Lippen waren voll… und sicherlich weich. OH MAN, ich sollte mir einfach die Eierstöcke entfernen lassen!
„Und du sagst immer genau das was du denkst…“ Jetzt errötete ich wieder und rutschte etwas auf der Bank herum. „Und?“, murmelte ich peinlich berührt. „Ist das so schlimm? Willst du lieber das ich dir ins Gesicht lache und mir eigentlich denke, was für ein Arsch du doch bist?“
Er dachte tatsächlich kurz darüber nach. „Nein…“
„Also. Sei froh und ertrage es, denn du hast mich jetzt an der Backe.“
Jetzt grinste er wirklich. Sein männliches Gesicht strahlte dadurch und ließ es irgendwie weicher erscheinen. „Ach? Hab ich das?“
„Ja, glaubst du ich bin total blöd und laufe allein da draußen rum, wenn ich mich an dich hängen und hinter dir verstecken kann wenn diese Viecher kommen? Ich meine Hallo wie breit ist dein Kreuz? Drei Meter? Keiner wird mich dahinter jemals entdecken!“
Er lachte und es kam mir so vor als hätte er in letzter Zeit nicht viele Möglichkeit zum Lachen gehabt, so befreit wie es klang. Aber das war klar. Im Krieg gibt es nichts zu Lachen. Niemals hätte ich gedacht, dass so etwas passieren könnte. Immer hörte ich nur davon wie es in Afrika geschah… oder in anderen dritte Welt Ländern und fühlte mich in falscher Sicherheit. Doch jetzt war der Krieg hier bei mir, um mich herum… Es war so schnell gegangen, alles hatte sich mit einem Mal verändert. Die gesamte Welt stand Kopf und keiner von uns konnte etwas dagegen tun… außer vielleicht Rambo, der plötzlich wieder ernst wurde.
„Was denkst du gerade?“, fragte er leise und ich wunderte mich, weil es ihn überhaupt interessierte.
„Ich denke daran, dass es verrückt ist, wie schnell das alles ging.“
„Ja, die Menschen waren darauf überhaupt nicht vorbereitet.“
„Wieso hat die Regierung nichts unternommen, wenn ihr schon davon wusstet?“
„Sie hat uns nicht geglaubt bis es zu spät war und alle, die Macht hatten, durch sie ausgetauscht wurden.“
„Wie merkt man überhaupt, dass es einer von denen ist?“
„Glaubst du ich habe dir vorhin nur die Hosen runtergezogen um zu prüfen wie knackig dein Arsch ist?“ Er zog eine Augenbraue hoch und grinste.
„Ähmmm du findest er ist knackig?“ Er lachte und rollte gleichzeitig die Augen, während ich fast Luftsprünge machte.
„Sie haben eine Narbe, dort wo eigentlich mal ihr Schwanz war.“ Er ignorierte die andere Frage gekonnt. Darin war er wirklich gut.
„SIE HATTEN EINEN SCHWANZ AM ARSCH?“, rief ich empört aus. Mein Kopfkino ging drunter und drüber. Er lachte jetzt wieder.
„Gott… nicht so einen SCHWANZ wie du dir jetzt wahrscheinlich vorstellst! Sie hatten einen roten langen Schwanz mit einer Spitze als Dreieck, den sie mit ihrem Willen steuern und als dritte Hand hernehmen konnten, zum Beispiel um jemanden zu erwürgen. Den mussten sie aber abschneiden als sie anfingen sich unter Menschen zu bewegen.“
„Ach so…“. Wie enttäuschend.
„Das wär was für dich, hm?“, jetzt zog er mich auf, auf eine typisch männliche Art, die mich zum Glühen brachte. Nicht nur im Gesicht. Ich presste die Lippen aufeinander und schaute von ihm weg. ER lachte mich natürlich aus, doch das Lachen erstarb, als plötzlich etwas von außen gegen die Wohnwagenwand knallte und ihn leicht zum Wackeln brachte.
Den darauffolgenden Schrei konnte ich nur schwer unterdrücken aber ich schaffte es. Im nächsten Moment hechtete ich schon ins Schlafzimmer und verschanzte mich hinter seinem Rücken. Trotz der Verletzung stand er schon auf den Beinen und hielt eine schwarze Pistole in der Hand. Ich krallte mich in sein Shirt.
„Kein Wort.“ Flüsterte er mir zu, als ich gerade ansetzen wollte, zu fragen was das war. „Stell dir eine weiße Wand vor.“
„Was?“
„TU ES!“, zischte er und ich schloss die Augen und tat es, riss sie aber wieder auf als er sich nach vorne bewegte. Mit eingekrallten Fingern folgte ich ihm und er warf mir einen „Lass mich los und stell dich in die Ecke Blick“ zu.
Ich tat es und presste mich gegen die Wand, während er sich lautlos weiter zur Tür schob. Mein Herz hämmerte wie verrückt gegen meine Brust. Mein Atem kam flach. Der Schweiß lief an meiner Wirbelsäule herab. Er öffnete die Tür mit einem Ruck und duckte sich an, wobei er vor Schmerzen den Kiefer verspannte. Die Waffe hielt er Schussbereit nach vorne. Aber da war nichts, denn nach ein paar Sekunden entspannte er sich wieder.
„Du bleibst hier. Sperr ab.“ Nach diesem knappen Befehl war er schon nach draußen in die Nacht gesprungen. Ich hechtete ihm hinterher und schaute wo er war, aber da waren nur Reihen von Autos, auf die der Regen niederprasselte. Sonst nichts. Mir fiel wieder das nette Hündchen ein und ich knallte schnell die Tür zu und sperrte ab und dann lehnte ich meine Stirn dagegen und wartete darauf, dass er zurückkommen würde.
CUT
Bethy: Ähh… ja… irgendwie… war er nicht SO geplant. Wer ist das überhaupt, na gut, ich weiß wer er ist… und was für eine Rolle wird er spielen, na gut das weiß ich auch, aber ihr nicht… hihi. Ohne Scheiß, in dem verkackten Wohnwagen sollte eigentlich Jessica Stanley verletzt rumliegen und nicht ein heißer Kampfkerl. Der sollte erst viel später auf der Bildfläche erscheinen. Oh man… Naja okay, lassen wir das. Ich denke mal ihr seid zufrieden, denn Edward wird vorerst nicht mehr auftauchen, dafür gibt’s jetzt Ersatz und der ist verdammt sexy und hart und grrrr und außerdem ist Edward sowieso noch viel zu böse!!!
So!
Doreen: UUUUUU ich weiß es.. ich weiß es… ich weiß es „aufgeregt hin und her hüpf und mit der Hand wedel“
Hach hab in erst vor kurzen gesehen da lag er bei mir im Wohnwagen rum :-D ich hab mich natürlich sofort um ihn gekümmert ist doch selbstverständlich. ABER!!!!!!!!! Liebe Donboth ich WWWWIIIIILLLLLLLL Stromstoß-Eddi zurück alles andere ist nur billiger Ersatz. Also husch husch zauber neue Kapitel, mach ihn lieb und dann darf er auch wiederkommen.
Nochmal Ich: Jaaaaa Planänderung. Stromi kommt früher als geplant. Jetzt zufrieden? Seit IHR auch zufrieden??????????????
Wir werden uns mit Nachschub beeilen!
Knutschis
Bethy und ihre fleißige Doreen *Lutschergeb*
Kapitel 14
Erschöpft stand ich also in diesem Wohnwagen, in der verlassenen Stadt und wahrscheinlich umzingelt von Feinden. Ich fühlte mich so müde…
Die Verzweiflung nagte konstant an mir wie eine ausgehungerte Maus an einem ausgetrocknetem Stück Brot. Was würde ich jetzt tun? Wo würde ich hingehen? Wie würde ich mich schützen? Was wenn Mister Unbekannt nicht wieder zurück kam? Dann wäre ich ganz allein auf mich gestellt.
Langsam rutschte ich an der Wand herab und lehnte mich mit dem Rücken dagegen. Er schmerzte dabei ein wenig, aber nicht mehr so schlimm wie vorher. Vor den milchigen Fenstern des Wohnwagens wehten ein paar Äste von dem Baum neben uns umher. Der Regen prasselte unablässig aufs Dach. Es war dunkel und schwül, weil im Wohnwagen immer noch die angestaute Hitze des Tages stand.
Ich musste meine Eltern, Rose und natürlich Jake finden. Das war alles, was ich wollte, aber ich konnte sie alleine nicht suchen. Ich war kein Supergirl, oder so ein Scheiß. Ich hatte keine Ahnung vom Überleben in Ausnahmezuständen. Seufzend rieb ich mir über das Gesicht. Aber es brachte nichts. Meine Hand war schweißnass und ich wischte sie angeekelt an meiner Hose ab. Die Schatten die durch den Wohnwagen flimmerten waren gespenstisch. Ich fühlte mich umzingelt , in der Falle. Fühlte mich, als würden sie mich sofort entdecken wenn ich auch nur ein kleines Geräusch machte…
Rambo kam gefühlte Stunden nicht wieder in denen ich absolute Panik schob… bis ich die Hoffnung schon aufgab, doch dann klopfte es an der Tür. Viermal, schnell hintereinander. Ich fuhr zusammen, denn meine Nerven waren bis zum Bersten gespannt. Ich rappelte mich auf, dann stolperte ich zu der Tür und stand dann lippenkauend davor. Wenn es ein Feind war und ich etwas sagte, dann würde ich mich verraten. Wenn es Rambo war und ich nichts sagte würde er nie hier reinkommen. Aber ich hatte sowieso irgendwann damit aufgehört mir die weiße Mauer vorzustellen, also würden sie mich so oder so entdecken.
Bevor ich eine Entscheidung gefällt hatte zuckte ich erschrocken zusammen denn jetzt hämmerte es nochmal gegen die Tür. „Mach auf Isabella. ICH BINS!“ Es war eindeutig Rambos zischende Stimme. Erleichterung flutete mich und ich öffnete wie befohlen…
Leider war es bereits zu spät, als mir einfiel das ich Rambo niemals meinen Namen gesagt hatte und ich wich erschrocken zurück, als die Tür aufgestoßen wurde. Die Wand war unverhofft hinter meinen Rücken, während sich Rambo in Kampfmontur ins Innere schob, und die Tür hinter seinem Rücken zuknallte. „HI“ Er stellte sich vor mich und dann, ganz langsam zogen sich seine Mundwinkel nach oben und gaben mir mit nur einem einzigen Lächeln sein wahres Ich preis. Er grinste mich an… böse, sadistisch und mir wurde ganz flau im Magen. Das hier war nicht sein Grinsen… und es gab nur einen, der mich ISABELLA nannte.
In diesem Moment drehte eine Sicherung in mir durch, oder auch alle auf einmal. Ein wahres Feuerwerk der Wut explodierte in mir und ich stürzte auf ihn zu um auf ihn einzuschlagen.
„DU BASTARD!“ Edward ließ seine Tarnung fallen, einen Moment schien er vor meinen Augen zu verlaufen, im nächsten sah er wieder aus wie sein perfekt- geschlecktes Selbst und das war gut so, denn mit allem was ich hatte stürzte ich auf ihn zu und schlug gegen seine Brust. „ALL DIE MENSCHEN! MEINE ELTERN! JAKE! ROSE! ICH!“, schrie ich und heiße Tränen rannen mein Gesicht herab.
Er war verwundert, stolperte einen Schritt zurück doch dann fing er schon meine Händchen auf und drückte sie nach unten. Er starrte mich an, jeglicher Humor war aus seinem Blick gewichen, während ich kämpferisch, verweint und wild atmend zu ihm hochsah. Der Bastard verzog das wunderschöne Gesicht fast schon schmerzhaft und ich konnte das Band zwischen uns wieder fühlen, konnte fühlen wie es sich erneuerte, wie sich die feinen Fäden verwoben und wie meine Seele anfing wieder hell in ihm zu strahlen. Edward Bastard Cullen hatte sie immer noch, er würde sie immer in sich tragen, aber nur wenn ich da war, lebte sie.
Ich konnte das nicht zulassen… er hatte das alles zu verantworten, er ganz allein. Er war das Böse.
„LASS MICH LOS!“ ich kämpfte gegen ihn, doch sein Blick war unerbittlich und brennend.
„NEIN ISABELLA HÖR MIR ZU!“
„NEIN! ICH HASSE DICH! ICH HASSE DICH SO SEHR!“ Tränen rannen über mein Gesicht aber er ließ immer noch nicht von mir ab, bis ich ihm mit voller Wucht zwischen die Beine trat. Er hatte es eindeutig verdient und ich fühlte mich danach schon ein bisschen besser.
„AHH VERDAMMT!“, schrie er untypisch und ließ mich jetzt doch los um sich mit beiden Händen an sein bestes Stück zu fassen. Ich machte einen Satz nach hinten, da schaute er schon zurück über seine Schulter und im nächsten Moment war er verschwunden. Die Kugel die laut knallend abgefeuert wurde rammte sich ein Stück neben meinem Kopf in das Holz und ich schaute wild atmend nach draußen wo Rambo angelaufen kam, verfolgt wurde er von fünf schnuckligen Hündchen.
„MACH DEN MOTOR AN!“ Motor? MOTOR? ACH DER MOTOR! Ich hechtete nach vorne in die Fahrerkabine und war froh, dass der Schlüssel steckte. Das erste Mal würgte ich ihn ab, das nächste Mal erwachte der Wohnwagen röhrend zu Leben.
„FAHR!“, hörte ich nur und ich ließ die Kupplung los, während ich voll aufs Gas drückte. Das Lenkrad ließ sich schwer nach rechts drehen und ich schrammte an zwei Autos vorbei, aber die Besitzer würde das jetzt wohl nicht mehr interessieren. Schlängelnd schaffte ich es, den Wagen unter Kontrolle zu bringen und sauste auf die Straße. Überall standen Autos herum und ich musste teilweise über die Bürgersteige fahren. Der Regen prasselte nur so herab und ich machte die Scheibenwischer an um etwas erkennen zu können.
„WOHIN soll ich fahren?“, rief ich nach hinten und erschrak mich, als sich Rambo außer Atem in den Sitz neben mir fallen ließ.
„Aus der Stadt raus auf den Berg.“ Er zeigte es mir und ich nickte verbissen. Ein Auto musste ich etwas rammen um vorbei zu kommen, aber zum Glück war der Wohnwagen groß und stabil und vollgetankt. Sobald wir die Stadt durch den Wald verließen, gab es keine Autos mehr die mich behinderten und ich gab richtig Gas, fühlte mich verfolgt und wurde es wahrscheinlich auch… Edward war da gewesen… Scheiße… Scheiße… Scheiße… ich hatte nicht mit ihm gerechnet, ich wollte das nicht fühlen, was ich gefühlt hatte, ich hasste ihn ja so sehr… und ich liebte ihn ja so sehr. Ich war verzweifelt. Wie hatte er mir das antun können? Wie hatte ich nur so dumm sein können, mich nach all dem Widerstand doch auf ihn einzulassen?
„Hey…“
„WAS?“, zischte ich Rambo neben mir an und wischte mir schniefend mit dem Handrücken über die Nase. Es war wohl nicht nur der Regen der meine Sicht behinderte.
„Willst du ein Taschentuch?“
„JA.“ Er streckte mir wortlos eins hin und drang nicht weiter in mich, wofür ich ihm dankbar war, aber ich wusste das er mich mit Edward gesehen hatte und das er noch Fragen stellen würde. Wie hatte der teuflische Bastard mich nur gefunden? Vielleicht doch über den Höllenhund? Oder fühlte er mich etwa? Gott, der Gedanke war gruslig. Bastard verschwinde aus meinem Schädel wenn du das hier hörst, ich will dich nie, nie, nie wieder sehen, dachte ich mir und beruhigte mich ein wenig. Der Regen… oder auch meine Tränen… verebbten langsam und verwandelte sich in ein leichtes Nieseln während ich weiter durch den Wald und nach oben fuhr.
Verstohlen schaute ich nach rechts und sah, wie Rambo mit geschlossenen Augen, verzerrtem, verschwitzten Gesicht und bis auf die Knochen durchnässt dasaß. Er blutete aus der Wunde… seine Hose war schon damit durchtränkt. Aber ansonsten schien er heil zu sein.
„Was?“, fragte er jetzt ohne mich anzusehen. Woher hatte er nur gemerkt, dass ich ihn anstarrte?
„Haben sie dich erwischt?“, fragte ich leise.
„Nein, aber fast. Die Mistviecher sind verdammt schlau und haben mich in eine Falle gelockt.“
„Gut.“ Ich hoffte das dieses Gespräch nun zu Ende war, aber natürlich, wie sollte es auch anders sein, kam mehr.
„Woher kennst du ihn?“
Ich biss die Zähne aufeinander.
„Du musst ehrlich zu mir sein. Das ist in unserer Situation das Wichtigste. Wenn ich dir nicht vertrauen kann, muss ich dich töten.“ Ich schaute ihn mit großen Augen absolut schockiert an und sah, wie sich seine Mundwinkel zu einem Lächeln erhoben, immer noch ohne, dass er mich ansah. Doch dann drehte er mir sein Gesicht zu. „Also rede lieber mit mir.“
Ich überlegte ob es noch was bringen würde ihn weiter anzulügen, entschied mich aber dazu das er recht hatte… Ich musste ihm vertrauen, damit er mir vertrauen konnte und damit er mich nicht tötete… wie freundlich.
„Deine subtilen Drohungen sind ja wirklich herzallerliebst…“, murmelte ich eher für mich selbst. Er zog nur fordernd eine wuschige Augenbraue hoch.
„Ich habe mit ihm geschlafen.“, meinte ich also kleinlaut ohne ihn anzusehen und atmete danach tief durch.
„DU hast WAS?“, quieckte er schon fast.
„Du hast mich schon richtig gehört.“ Gott, war das peinlich. Ich fühlte die Hitze meine Wangen heraufkriechen.
„Du hast mit dem Anführer über diese Stadt geschlafen… und du hieltst es nicht für nötig mir dieses winzig kleine Detail vorhin mitzuteilen?“
„MAN entschuldige bitte, aber das ist nicht gerade etwas, was ich auf ein T Shirt drucken und allen stolz präsentieren will! Er hat mich benutzt…“ Wieder stach es in meinem Kopf und ich hatte keine Ahnung wie er das eigentlich getan hatte. „Also ich meine nicht sexuell… da war mehr… er verfolgte einen Zweck… als er Sex mit mir hatte… aber wenigstens hat er mich dabei am Leben und meinen Geist heil gelassen.“
Rambo antwortete nicht und ich schaute ihn stirnrunzelnd von der Seite an. Er strich sich mit langen Fingern nachdenklich über das stopplige Kinn. „Das ist interessant.“, meinte er nach einiger Zeit.
„Ach…“, meinte ich trocken, doch er ignorierte diesen Einwurf.
„Anscheinend bedeutest du ihm etwas…“
„Ich glaube nicht.“ Immer noch triefte meine Stimme vor Ironie.
„Naja er würde dich nicht persönlich aufsuchen um dich dann in den Krater zu stecken. Er will mehr von dir, du kommst an ihn ran.“
„Das kann sein.“ Er will mich wahrscheinlich bis ans Ende meines Lebens für meine Blödheit auslachen, mit ihm geschlafen zu haben.
Rambo neben mir überlegte weiterhin, dann entschied er sich plötzlich für etwas und drehte sich mir komplett zu.
„Okay… du warst ehrlich zu mir. Jetzt werde ich ehrlich zu dir sein.“
„Guuut.“, abwartend sah ich ihn an.
„Bieg hier rechts ab.“, sagte er plötzlich und ich schaute wieder auf die Straße.
„Aber da ist nur Wald.“
„Nein da ist ein kleiner Feldweg. Rechts. Jetzt!“ Befahl er im Millitärton und ich rollte die Augen.
„WIE du willst.“, motzte ich und tat wie mir befohlen. Ein paar Äste klatschten gegen das Fenster aber tatsächlich ratterte ich jetzt auf einem engen Kiesweg weiter.
„Gut…“, keifte ich also hüpfend. „Und weiter?“
„Wir haben eine spezielle Waffe entwickelt.“
„Eine Waffe gegen sie?“
„Ja eine Art Gedankenvirus, der ihnen die Kraft über den Geist nimmt. Wir haben es an einem Versuchsobjekt getestet und es wurde zu einem normalen Menschen.“
„OHHH!“ mit großen Augen schaute ich ihn an, schlitterte dann aber auf dem feuchten Kies und konzentrierte mich wieder auf den schmalen Weg.
„Wenn einer von ihnen infiziert ist und mit anderen Gedanken austauscht dann verbreitet es sich weiter, aber leider kommen wir nicht an sie ran um sie damit zu infizieren. Sie sind zu verschlossen.“
„Edward ist mir gegenüber nicht verschlossen.“, murmelte ich, denn wenn ich etwas wusste dann, das sein Gedankendraht offen für mich war. Wir waren eins… geworden. DAS war etwas was er so nicht geplant hatte und ich grinse böse, als ich daran zurück dachte wie verwirrt er deswegen gewesen war.
„Glaubst du, oder weißt du das?“
„Ich weiß es“, meinte ich knapp. Ich wollte darauf nicht weiter eingehen, es war zu intim… Natürlich würde ich damit den Bastard verraten, wenn ich ihm den Virus einpflanzte… den Bastard… der mir das Herz gestohlen und somit die gesamte Menschheit versklavt hatte, er hatte es nicht anders verdient. Er hatte mich benutzt um an seine Ziele zu kommen, ich persönlich bedeutete ihm nichts und wieder nichts. Irgendwie fühlte ich mich tief in mir drin für diese Katastrophe verantwortlich. Es war das mindeste, was ich für die Menschen tun konnte, ich musste es wenigstens versuchen, sie mit dem Virus zu infizieren.
„Ich mache es. Wo gibt’s das Ding?“
Rambo lachte leise. „Immer mit der Ruhe. Du musst erst lernen deinen Geist vor ihnen zu verschließen und dich nicht manipulieren zu lassen, sonst erkennen sie deine Absichten sofort und schlachten dich ab.“
„Okay.“
„Du weißt, dass es gut sein kann, dass du dabei drauf gehst? Wir bedeuten ihnen nichts. Ein Menschenleben ist ihnen nichts wert.“ Neugierig aber auch mit gewisser Faszination sah er mich an.
Ja, die Gefahr bestand, aber es war besser bei dem Versuch die Menschheit zu retten zu sterben, als einfach nichts zu tun. Ich war nicht Superwoman, machte keinen Kampfsport. Ich kreischte bei Spinnen und hatte Angst vor Clowns, war nicht supersportlich oder intelligent aber dennoch schien ich die einzige Chance für die Menschheit zu sein. Ob es alle Menschen verdienten gerettet zu werden war eine andere Sache, aber ich würde es versuchen und mein Bestes geben, denn auch wenn ich sonst nichts Besonderes war, so war ich dennoch eins: Eine Person, die ein großes Herz hatte und ich würde nicht wegsehen wenn es Leid gab und wenn jemand ungerecht behandelt wurde. Wenn ich etwas dagegen tun konnte dann würde ich es tun. Das diktierte mir mein Gewissen und ich war stolz darauf! Leider wäre das wohl mein Todesurteil, aber mein Gott, man kann ja schließlich nicht alles haben, oder? Und vor allem würde ich dem Bastard ordentlich in seine gut gemischten Karten scheißen und somit das Blatt komplett wenden! DAS war das Beste daran!
CUT!
Doreen: Also ich würde mir sofort ein T-Shirt drucken lassen auf dem steht *I am Mindfucked by Stomstoß- Eddi* wenn Bella nicht will. UUHHHH Edward war da… und er sah wirklich nicht gerade glücklich aus… ich kann´s bezeugen, denn ich hab haben nebenbei den Soldaten beschäftigt!!! ;-) Wenn Bella sich allerdings das ich ihr so ohne weiteres erlaube meinen Edward weh zu tun, dann hat sie aber gehörig einen an der Klatsche. Ich geh jetzt mal Stromie warnen und kassiere dann die Belohnung dafür ein ….
Bethy: Ähm… Schatzi… mach das nicht. Sonst verbrennst du dich noch an Stellen wos wirklich weh tut! Komm ich geb dir lieber wieder einen leckeren Lolly? Heute mal wieder Z????
Das wars auch schon, aber es geht bald weiter. Mal gucken ob Bella es schafft sich einfach so an Edward ranzumachen, oder ob er sie vielleicht durchschaut ;) ABER die Situation ist wohl dich nicht ganz so ausweglos wie sie schien ;)
Tja, ich geh jetzt weg… hab noch was zu tun, aber es geht bald weiter!
Knutschis!
Eure Bethy und ihre mundgefüllte Assistentin ;)
Kapitel 15
Rambo hieß Jason und er hatte ein wirklich tolles Team. Da gab es den verrückten Professor Dr. Banner der mich an Sheldon Cooper aus The Big Bang Theorie erinnerte, die weibliche sexy Kampfmaschine Namens Heidi und den schwulen Waffenspezialisten Garrett und noch ungefähr dreißig andere Rebellen die einen alten Millitärstützpunkt mitten im Berg besetzt hatten und von da aus gegen die Dämonen kämpften. Sie alle waren oberste Elite. Jason war ein Ex Special Force, sein bester Freund der Shorty hieß, aber total groß war, war Scharfschütze gewesen. Jason fand es nicht lustig, als meine erste Frage zu Dr. Banner und Heidi gewesen war: „Klopft dann Dr. Banner immer an Heidi´s Tür und sagt: „Heidi“, klopf „Heidi“, klopf „Heidi“?“
Ich verbrachte sechs Wochen bei ihnen und die Nachrichten die wir von der Behandlung der Menschen bekamen waren grauenhaft. Im Krater mussten unmenschliche Zustände herrschen.
Gleich am zweiten Tag implantierten sie mir den Virus in einem bestimmten Bereich meines Gehirns. Das machte ein Neurologe und ich hatte tierische Angst davor, aber Jason war die ganze Zeit bei mir und beruhigte mich mit seiner ruhigen, wortkargen aber bestimmten Art. Wir aßen zusammen, wir trainierten zusammen, wir schliefen sogar in den Zimmern nebeneinander.
Er wurde mein Fels in der Brandung und ließ mich Jake ganz schmerzlich vermissen, weil er mich an ihn erinnerte, aber immer wenn ich in diese Richtung dachte, fing mein Kopf an zu stechen und ich lernte, diese Gedanken zu verdrängen.
An Edward durfte ich auch nicht mehr denken. Erster Befehl vom Gedankenspezialisten, ansonsten könnte er mich aufspüren. Er brachte mir bei, wie ich meinen Geist schützen konnte, das leichteste war wenn ich mir eine weiße Mauer vorstellte, die etwas raffinierteren Techniken waren es, wie eine Fliege oder eine Katze zu denken und im Kopf auch so zu sehen, damit die Dämonen nicht merkten das es sich um einen Menschen handelte, wenn ich mich zum Beispiel verstecken musste.
Außerdem wurde mir eingetrichtert, wie ich den Virus übertragen konnte. Jason meinte, der Teufel müsste sich dabei auf mich einlassen, voll und ganz er müsste nicht nur von mir nehmen wollen, sondern auch bereit sein mir zu geben, die Leitung müsste offen sein… dann würde er automatisch auf ihn übergehen. Wieder mal fanden sie es überhaupt nicht lustig, als ich fragte ob es auch eine Art Gehirnkondom gab, wenn man jemanden NICHT anstecken wollte… und auch nicht meine Vorstellung wie es aussehen würde, wenn ich beim Sex so ein Ding über den Kopf gezogen hätte. Sie hatten es bei einem freiwilligen Teufel getestet, der Alec hieß. Er hatte sich in die Kampfmaschine Jane verliebt, die eine Soldatin war. Für sie hatte er sich auf das Experiment eingelassen und es hatte gewirkt. ER war jetzt ein ganz normaler Mensch, aber die Dämonen hatten ihn sofort verstoßen, als sie merkten das er einen Menschen liebte und somit konnte er das Virus das er nun für immer in sich trug, nicht auf sie übertragen. Außerdem war er in der Rangordnung klein und unbedeutend gewesen und somit wäre er nie an die Großen rangekommen, da wäre Edward Bastard Cullen natürlich das gefundene Fressen, denn er hatte Kontakt zu all den anderen Chefs über die Städte. Wenn ich es schaffte, ihn zu infizieren, würde es sie dort treffen, wo es am effektivsten war. Ich wollte das, wollte sie stürzen, aber dennoch lag ich jede Nacht wach und weinte… nicht um mich, oder die Menschen, nicht mal um die, die ich kannte, ich weinte, weil ich Edward verraten würde, so wie er mich verraten hatte. Traurig aber wahr.
Aber trotz des vielen Trainings und der bedrückenden Stimmung, gab es auch entspannte Momente.
Am Abend saßen wir alle meistens zusammen und spielten Karten. Ich musste zugeben, ich vergaß nach einiger Zeit all das, was da draußen passierte so gut, das ich geschockt war, als Jason eines Morgens zu mir kam und mir sagte, dass es so weit sei. Ich schluckte hart, verabschiedete mich von allen und ließ mich von ihm in einem schwarzen Volvo an den Rand der Stadt fahren.
Sie führten mich kleines Schweinchen zur Gefühlsschlachtbank.
„Du wirst keinen Kontakt zu uns aufnehmen können und komplett auf dich allein gestellt sein.“
„Ich weiß.“ Ich kaute an meiner Lippe herum, meine Hände waren ganz schwitzig. Wir hatten das hier tausendmal besprochen, aber es in die Tat umzusetzen war etwas anderes als es theoretisch runter zu beten.
„Bleib nicht am Rand der Stadt, dort sind die Höllenhunde, sie würden dich einfach nur zerfleischen und das war´s. Gehe direkt in die Mitte der Stadt, die Seelenfresser werden dort überall sein und dich sofort als Mensch erkennen… Sie werden dich nicht einfach zu ihm lassen, und dich zuerst in den Krater bringen, er macht dort einmal im Monat seinen Rundgang. Dann musst du auf dich aufmerksam machen, egal wie, sonst wirst du vielleicht schon zur Schlachtung freigegeben! Sie werden sich in der jetzigen Zeit, nach so einem gesunden Verstand wie deinem Verzehren. Du hast nur diese eine Chance, wenn er seinen Rundgang macht!!“
„Jason… ich weiß das alles!“, rief ich, weil ich das Gebrabbel einfach nicht ertragen konnte. Er runzelte die Stirn. Seine Hand umfasste das Lenkrad fester.
Er blieb am Rand der Stadt stehen und mein Herzschlag setzte fast aus. Mit beiden Händen klammerte ich mich an den Sitz unter mir. Ich wollte nicht aussteigen…
„Ich würde für dich gehen, wenn ich könnte.“ Jason klang sanft und ich sah ihn mit einem schwachen Lächeln an. Er war jetzt so etwas wie mein Freund. Mein einziger Freund. Damals hatte er mich gerettet, jetzt würde ich sie alle retten.
„Du kannst aber nicht. Edward ist nicht schwul.“ Ich grinste ihn schief an und versuchte die Stimmung zu lockern. Der Soldat neben mir schluckte hart. Die untergehende Sonne schien auf sein Gesicht und ließ seine schwarzen, langen Wimpern schimmern. Er sah mich mit einem traurigen Ausdruck an.
„Pass auf, auf dich, Kleine. Das ist ein Befehl.“ Und dann tat er etwas sehr ungewohntes. Er umschlang meine Schultern und zog mich an seine Brust. Ich schloss die Augen und schmiegte mich an ihn. Es fühlte sich gut an… hart, unnachgiebig und sicher. In ihn hätte ich mich unter normalen Umständen sofort verliebt, aber jetzt war nicht die richtige Zeit für so etwas. Meine Eierstöcke waren mental nicht mehr vorhanden. Es gab jetzt Wichtigeres.
„Zu Befehl Sir.“ Ich salutierte und schmiegte mich enger an ihn. Er lehnte ausschnaufend seine Wange an meinen Kopf. Einige Sekunden saßen wir so da und ich stellte mir vor, dass ich hier einfach so bleiben und alles andere vergessen könnte. Ich stellte mir vor, wie es wäre einfach nur eine junge Frau, mit einem perfekten, rechtschaffenen Soldatenfreund zu sein. Ich stellte mir vor, die Welt wäre noch wie sie gewesen war, mit all den Dingen die mich früher frustriert und geärgert hatten und die mir jetzt so nichtig erschienen. Aber das alles war nur Traum und ich musste erst die Realität ändern um diesen vielleicht einmal wahr machen zu können, also löste ich mich zaghaft und widerstrebend von ihm und packte meinen Rucksack vom Rücksitz.
„Ich sage jetzt nicht Lebwohl… ich sage bis dann.“, meinte ich und Jason nickte verbissen.
„Bis dann, Bella.“ Er umklammerte fest das Lenkrad und ich stieg aus… Ohne mich umzudrehen huschte ich in die nächste Seitengasse und gleich die Treppen nach oben in die Hauptstadt. Ich hörte den Motor aufröhren, durchdrehende Reifen… dann war ich allein auf mich gestellt… und Jason war weg. Unter normalen Umständen, wäre jetzt mein Herz gebrochen, er war ein wirklich guter Mann und er hatte so einen verdammt sexy Arsch. Ich hoffte, ich würde ihn jemals wieder sehen. Also, den Mann, nicht den Arsch… Na gut… den auch…
Es wimmelte überall nur so vor Teufeln. Sie machten das, was normale Menschen an einem sonnigen Tag so taten. Sie saßen in Cafés und gingen shoppen, vergnügten sich am Brunnen und saßen in Restaurants. Aber es gab keine Kinder unter ihnen und sie waren alle überdurchschnittlich attraktiv und ALLE starrten sie mich an, sobald ich den Marktplatz betrat. Es war gruslig wie alle Köpfe zu mir herumschwangen und sie mit dem, was sie taten aufhörten, jedes Gespräch verpuffte…. Gabeln hingen in der Luft, Münder waren offen… nur der Wind fegte ein paar Blätter an mir vorbei, es fehlte nur noch die Windböhe die den Heuwusel von rechts nach links vorbeirollen ließ. Ich wollte im Erdboden verschwinden und setzte wie von selbst meinen Gedankenschutz ein.
Wie aus dem nichts, und das waren sie auch, waren plötzlich zwei in weißen Westen neben mir. „Wie kommt der denn hier her?“ Einer trat mir ohne Vorwarnung von hinten in die Kniekehle, so dass ich auf den Boden fiel. Ich konnte mir einen Schrei nicht verkneifen. Ganz geschäftsmäßig legten sie mir Handschellen an und stemmten sich dabei mit einem Knie auf meinen Rücken. „Der muss wohl noch irgendwie entkommen sein. Ich hab hier schon seit Wochen keinen Menschen mehr gesehen.“ Sie hievten mich nach oben und schubsten mich nach vorne. Absolut schockiert über diese ruppige Behandlung, stolperte ich ein paar Schritte vor und konnte mir einen Kommentar einfach nicht verkneifen. „Mein Gott… wer hat euch den ins Essen gepullert… ihr seid ja…“ Meine Worte endeten in einem schmerzverzerrten Grunzen, weil sie mir mit etwas hartem, war es ein Schlagstock, auf den Rücken schlugen.
„Halt die Klappe. Vieh redet nicht.“ Ich wimmerte fast vor Schmerzen auf, aber ich biss mir auf die Lippe um es zu unterdrücken. Ich fühlte mich tatsächlich wie ein Gegenstand, als sie mich zu einem großen Geländewagen führten… und nein… ich durfte nicht auf dem Rücksitz sitzen… ich musste in den Kofferraum… in eine Box… wie ein Hund.
So schlimm hätte ich mir das Ganze nicht vorgestellt. Es war ein beklemmendes Gefühl hier zu sitzen, hinter Eisenstangen und die Stadt an mir vorbei ziehen zu sehen. Ich konnte mich nicht bewegen, durfte nicht sprechen. Ich wusste nicht wo sie mich hinbrachten? Würden sie mich gleich in die Schlachterei bringen, wie sie es nannten? Wie würden sie mich dort dann töten? Würde es schnell gehen? Würde ich die Schreie der anderen Menschen hören? Würde ich durch ihr Blut waten müssen? Würde ich ihre Angst überall um mich herum, vermischt mit dem frischen Blut riechen? Würde ich genau wissen was mir blühte, bevor sie mich langsam und qualvoll töten würden? Würden sie mich davor noch zu ihrem Vergnügen quälen? Mich schlagen? Mich brandmarken? Würden sie ein bisschen Menschlichkeit walten lassen? Würden sie Gnade kennen? Taten das die Menschen genauso bei den Tieren, die wir jeden Tag aßen? Fühlten sich die Tiere genauso wie ich in diesem Moment? Wenn ja, dann war das hier das grausamste was man einem Lebewesen antun konnte und wir Menschen hatten das jahrelang getan… ohne Reue… so wie es jetzt mit uns getan wurde. Die Ungewissheit war das Schlimmste… würde ich jetzt und hier schon sterben? So war das nicht geplant! Alles wäre dann umsonst gewesen! Nein, das würden sie nicht tun. Sie mussten mich erst im Krater registrieren und testen. Nicht das ich etwas Gefährliches in mir hatte oder vergiftet war…
Als wäre Gott traurig, über das, was auf seiner Erde geschah, fing es in diesem Moment an zu regen. Vielleicht waren es seine Tränen die auf die Erde trafen, als wir am Rand des Kraters ankamen. Er war von einem Sicherheitszaun umgeben, die Hochhäuser ragten weit hinauf in den dunkel behangenen Himmel. Ich streckte mein Gesicht dem kühlen, frischen Regen entgegen als wir durchgefahren waren und auf einer matschigen Straße nach dem großen Tor ausstiegen. Zwei Wachtposten schauten mich gierig an, während einer der Typen in den weißen Jacken, die mich gefunden hatten, mich hielt und der andere sich mit ihnen unterhielt.
Ich wurde wieder nach vorne gestoßen. Kein Wort wurde mit mir gesprochen, und ich ging brav voraus, über die lange gerade Straße, die menschenleer war, zwischen all den grauen Hochhäusern hindurch. Ich konnte vor Ungewissheit und Angst nicht atmen, aber ich ging weiter meinem Schicksal entgegen, denn ich wusste ich konnte im Moment nichts anderes tun.
Die Straße verlief um eine leichte Kurve, dann blieben wir vor Block 17 stehen. Sie schubsten mich , drei Stockwerke lang, eine Treppe nach oben und in einen langen Flur, mit grauen Wänden und keinen Türen… nein… wozu denn Türen? Es waren kleine Käfige. Vielleicht drei Quadratmeter groß und sie waren Vergittert… Das hier erinnerte mich an ein Tierheim. Tränen traten mir in die Augen, als ich in einem von diesen Dingern eine Frau eingepfercht mit drei dreckigen Kindern sah. Sie war abgemagert, ausgehungert, die Kinder sahen mich mit großen hoffnungsvollen Augen an, aber hier gab es keine Hoffnung mehr. Eines streckte das Händchen durch die Gitterstäbe nach mir aus und lächelte mich schüchtern an. Es war ein kleines Mädchen mit verstrubbelten schwarzen Haaren und wunderschönen Gesichtszügen. Es bekam mit dem Schlagstock einen so heftigen Hieb auf die Hand, so dass es anfing zu weinen und zu seiner Mama rannte... Ich wirbelte schockiert zu den beiden herum. „IHR SEIT SO widerlich! Wieso tut ihr das?“, schrie ich sie an, ich konnte das Mädchen noch weinen hören und mein Herz weinte mit ihr.
„Weil wir es können.“, war die hämische Antwort. Der eine zog verächtlich eine knarzende Tür auf, dann wurde ich hindurchgestopft. Dabei zerrten sie mir auch noch meinen Rucksack von den Schultern. Sollten sie nur, ich hatte gewusst das ich darauf verzichten musste. Die Eisentür knallte zu, es gab keine Schritte, aber sie waren schon verschwunden als ich mit tränennassen Augen zu ihnen herumwirbelte um sie anzuschreien.
Schwer atmend und kurz vor der Panikattacke sah ich mich um. Es gab einen Stuhl, eine Pritsche, ein winzig kleines Waschbecken und ein Klo in einer Ecke des Raumes. Ein vergittertes Fenster, eine Gittertür und viel, viel graue Wand. Der Boden war aus Beton, nichts dekorierte oder zierte diesen Raum. Aber wozu auch? Wir waren nur zur Ernährung da, uns musste es doch nicht gut gehen. Ich schluckte hart.
So schlimm hatte ich mir das hier nicht vorgestellt… keiner konnte sich das vorstellen.
Wie in Trance ging ich zu dem Bett. Die Matratze war steinhart, aber wenigstens gab es eine dünne Decke. Ich ließ mich darauf niedersinken und während ich immer noch das kleine Mädchen weinen hörte, konnte ich nicht anders, ergab mich meinem Elend und tat es ihr gleich. In meinem Kopf spielte sich die ganze Zeit der Songtext von MadWorld ab.
Ich dachte an Jason und die Anderen und wünschte mir eine Sekunde ich wäre in der Sicherheit des Lagers geblieben, so grausam hatte ich mir das Ganze nicht vorgestellt. Aber genau das hier konnte ich nur bekämpfen, wenn ich es durchmachte und durchhielt und so straffte ich mich nach einigen Stunden und machte mich bereit… auf meinen persönlichen ultimativen Kampf gegen den Bastard.
Es gab drei Mal am Tag etwas zu essen. Zum Frühstück gab es Brei und ein Glas Wasser, Zum Mittagessen gab es Brei und ein Glas Wasser zum Abend gab es Brei und, oh welch ein Wunder, ein Glas Wasser. Der Brei war klumpig und schmeckte nach nichts. Jeden Tag durfte man für genau fünf Minuten, allein und unter Aufsicht eines Höllenhundes auf der kerzengeraden Straße spazieren gehen. Es gab keinen Fernseher, keine Zeitung, nicht einmal einen Stift und Papier. Mit nichts, konnte man sich unterhalten oder ablenken. Es blieb einem nichts anderes übrig als langsam aber sicher verrückt zu werden. Man verkümmerte geistig und körperlich. Das war das Leben, das die Menschen bis zu ihrer Schlachtung lebten, aber konnte man DAS hier Leben nennen? Nein, es war ein vor sich hin vegetieren, nicht mehr und oft noch weniger. Man bekam nicht einmal Besteck und so schafften es nur die Erfinderischsten unter ihnen sich umzubringen. Die, die es nicht schafften, wurden als Abschreckung einmal die Woche auf dem Platz, den man von meinem Fenster aus sehen konnte auf die grausamsten, unglaublichsten Arten gefoltert und mussten dann verkrüppelt erst recht weiter leben.
Ich versuchte öfter gedanklich nach Edward zu rufen, aber ich wusste nicht ob es funktionierte. Vielleicht kamen hier keine Gedanken raus, zu den Teufeln. Vielleicht schmeckte ihnen die Qual nicht so gebündelt. Jason hatte mir Mittel und Wege gezeigt um mich vor dem geistigen Verfall zu schützen, ich machte viel Gymnastik und Joga und so etwas, damit mein Körper fit blieb, aber ich fühlte wie das Ganze mir an die Kräfte ging.
Irgendwann ging mir auf, dass sie wahrscheinlich genau das vorhatten. Sie wollten die Menschen brechen, bevor sie, sie konsumierten, wahrscheinlich waren sie dann bekömmlichere Kost, durchgekocht. Ich wusste es nicht, aber ich ahnte es. Viele blieben standhaft, aber für was? Um DAS hier zu verlängern? Um nicht aufzugeben? Ich wusste es nicht.
Nach ein paar Tagen wurde mein Geist getestet von einem „ARZT“, der mich behandelte als wäre ich geistig zurückgeblieben, aber wenigstens schlug er mich nicht gleich wenn ich zu langsam war, oder nicht kooperierte. Er stellte fest, dass ich geistig noch fit war und stufte mich in die Kategorie A ein. Ich saß da in diesem kleinen Raum auf diesen Stuhl, der mich an einen kubanischen Folterkeller erinnerte und fragte mich, was er noch mit mir tun würde, als er rausging.
Als er mit einem Brenneisen wieder kam wusste ich es. Ich fing an zu schreien und zwei von ihnen mussten mich fest halten. Sie rissen mich auf den dreckigen Boden, drückten mein Gesicht gegen tote Käfer und Staub und warfen mich dann auf meinen Rücken, der übrigens immer noch weh tat, weil ich dort auf den Schulterblättern zwei längliche vertikale Narben hatte, die sich keiner erklären konnte. Sie zogen meine grauen Stoffhosen, die jeder tragen musste, an meiner Hüfte herab und ich hörte es zischen, während so ein schrecklicher Schmerz, der direkt von meinem Hüftknochen ausging, mich so heftig durchzuckte, dass ich fast ohnmächtig wurde. Es stank nach meinem verbrannten Fleisch, wahrscheinlich konnte der ganze Krater meine verzweifelten Schreie hören, aber sie ließen nicht von mir ab, sie lachten noch höhnisch dabei und ließen mich danach vor Schmerzen weinend auf dem dreckigen Boden liegen, bevor sie mich zurück in meine Zelle warfen.
Das war nur eins der Martyrien, dass die Menschen vor ihrer Schlachtung durchmachen mussten.
Ein paar Mal hatte ich versucht mit meinen Nachbarn Kontakt aufzunehmen und ihnen etwas zuzurufen, nach drei Rufen kam einer der Wärter und ich bekam kommentarlos eine mit dem Schlagstock ins Gesicht verpasst. Danach blutete meine Nase und ich lag, mich vor Schmerzen krümmend, auf dem Boden. In dem Moment entschloss ich mich dazu, dass ich nicht mehr mit den anderen Menschen um mich herum Kontakt aufnehmen würde.
Es wurde immer schlimmer… nach einigen Wochen… ich hatte keine Ahnung wie lange ich hier schon war, fühlte ich mich nur noch wie eine leere Hülle.
Ich lag zusammengerollt auf meinem Bett und gab die Hoffnung schon auf, aber dann hörte ich es aus der Ferne. Fanfaren, was hieß, das der Bürgermeister kam, um sich sein Vieh anzusehen und zu begutachten.
Plötzlich war all meine Kraft da und ich rappelte mich auf die Beine. Schwankend, denn wir bekamen eindeutig zu wenig zu trinken, machte ich mich auf den Weg zum Fenster und umklammerte die Gitterstäbe, dann sah ich es… durch den Regen hindurch fuhr langsam eine Limousine und die Menschen strömten wie Ameisen aus den Häusern um sich neben der Straße aufzureihen und zu winken. Mein Gott… es waren so viele… Kinder, Eltern, Omas, Opas, alle abgemagert und in graue Fetzen gehüllt. Alle mit leeren hoffnungslosen Gesichtern, in den wenigsten gab es noch ein Fünkchen Kampfgeist oder Hass, sie hatten resigniert und das schon nach… ungefähr… drei Monaten… Mechanisch winkten sie, wer es nicht tat, wurde geschlagen, auch ein kleiner Junge. Die Teufel kannten kein Erbarmen.
Tränen rannen wieder über mein Gesicht, da wurde meine Tür knarzend aufgezogen. Ein Wärter, ganz in schwarz gekleidet und mit Höllenhund neben sich forderte mich dazu auf, mich einzureihen. Es stand schon eine Reihe Menschen im Hausflur. Wir mussten das T Shirt hochbinden, damit man unser Brandzeichen auf dem Hüftknochen sehen konnte und viele starrten meins fast schon neidisch an. Ich runzelte die Stirn, denn ich hatte keine Ahnung wieso, aber ich fand sonst keinen mit dem Stempel A.
Langsam marschierten wir brav hintereinander die Treppen herunter. Vor mir war eine alte Frau, die ihre Beine wegen Rheuma nicht mehr richtig beugen konnte und ich hakte mich bei ihr unter, um ihr zu helfen. Sofort war ein Teufel an meiner Seite und wollte mich schlagen, aber dieses eine Mal war ich schneller. Ich fing seinen Stock ab und zog ihn mit voller Wucht herab, so dass er Nase an Nase mit mir stehen musste. „NEIN!“, knurrte ich durch zusammengebissene Zähne und irgendwas in meinem wütenden Geist oder meinen blitzenden Augen ließ ihn schlucken und ihn verschwinden. Ich durfte die alte, dankbare Frau die Treppen nach unten bringen. Alle sahen mich mit großen Augen an, einige lächelten mich an, andere weinten leise, weil sie Hoffnung verspürten die es ja doch nicht gab und plötzlich fühlte ich mich wie eine Heldin. Ich wollte ihnen sagen, dass sie nicht verzweifeln sollten, das es noch Menschen gab die kämpften, aber die hoffnungsvollen Gedanken daraufhin hätten die Teufel sofort gespürt und ich wollte mir lieber nicht vorstellen was dann passiert wäre. Also hielt ich meinen Mund und trat auf die offene Straße, gerade als die Limousine mit den verdunkelten Scheiben am Ende der Straße in Schritttempo um die Kurve bog. Ich sah es, weil ich hochsprang um über die Massen drüber zu sehen. Ich war nicht in der ersten Reihe. Er würde mich niemals sehen, also öffnete ich meinen Geist nach Wochen wieder für ihn und rief ihn…
Doch das Auto wurde nicht langsamer, nichts geschah, wir mussten winken und winken und winken auch wenn er noch fünfzehn Meter entfernt war und ich verzweifelte. Das hier war meine einzige Chance! Ich musste irgendwie auf mich aufmerksam machen, sonst würde ich hier in diesem Loch sterben!
„Bitte lasst mich durch!“ Panisch schob ich mich an den Leuten vorbei. Ich musste da nach vorne kommen, er musste mich sehen. Die Leute machten mir verwirrt Platz, nicht ein bösartiger Kommentar fiel, so wie sonst wenn man sich irgendwo vordrängelte. Ja, die Menschen hatten gelernt was wahre Boshaftigkeit ist und regten sich wegen solchen Kleinigkeiten nicht mehr auf.
Die Limousine war fast da und ich hing in der zweiten Reihe fest. „BITTE LASST MICH DURCH! EDWARD!“, rief ich jetzt, weil ich merkte das er mich gedanklich anscheinend nicht hören konnte.
„EDWAAARD!“, rief ich noch lauter, als sie fast bei mir war und mit einem Mal machten alle Platz und ich stolperte mitten auf die Straße, so dass, das Auto eine Vollbremsung machen musste. Sofort wurde ich hochgerissen und bekam einen Schlagstock ins Gesicht. Die Wucht des Schlages ließ meinen gesamten Körper sich wegdrehen und ich fiel auf den harten Asphalt. Jemand trat mir in die Rippen und ich japste nach Luft, versuchte fortzukriechen, doch der Teufel über mir kickte mir die Beine weg und ich landete erneut auf dem Asphalt. Alles verschwamm vor meinen Augen, ich sah die schockierten Gesichter der Menschen um mich herum und wusste sie würden mich jetzt hier einfach tottreten, weil ich aus den Reihen getanzt war. Als Abschreckung für die Anderen.
„Edward…“, wimmerte ich und streckte meine Hand dem Auto entgegen, das immer noch vor mir stand, aber ich bekam noch einen Tritt in den Magen und dachte ich würde gleich anfangen zu kotzen. Ein anderer trat mir auch noch in die Nieren. Ich krümmte mich vor Schmerzen und als ich eine Stiefelspitze ins Gesicht bekam, hob ich die Arme um mich zu schützen. Ich roch mein Blut, mein ganzer Körper schmerzte und ich wollte hysterisch lachen, weil ich jetzt hier auf offener Straße, vor lauter zusehenden Menschen einfach totgetreten würde, was für ein perfekter Plan, Bella… du bist mir vielleicht eine Heldin…
Ich fühlte schon die Schwärze überhand nehmen und schloss die Augen als ich eine Stimme hörte.
„STOP!“, befahl sie kurz und knapp und ich linste durch meine Fingerspitzen und mein Blut keuchend nach oben.
Das war nicht Edward, der aus der Limousine ausgestiegen war.
Das hier war ein anderer Teufel. Er war ganz in schwarz und Gold gekleidet, hatte lange schwarze Haare die ihm prächtig über die Schultern und den Rücken fielen und er sah die Teufel um mich herum ernst an. Sie kuschten sofort, ließen von mir ab, anscheinend hatte er mental den Befehl dazu gegeben.
„Sie kommt mit mir mit.“, befahl er laut und deutlich mit singender, aber grusliger Stimme und einem bösartigen Lächeln in meine Richtung.
Das war alles was ich mitbekam, bevor ich nach oben gehievt und ins Auto geschleudert wurde. Ich war so froh als ich ohnmächtig wurde, denn das hieß ich musste die Schmerzen nicht mehr länger ertragen.
CUT!
Doreen: Na danke, eine Tag bevor ich den letzten Teil Breaking Dawn anschaue … bekomm ich noch so schwere Kost von dir …. Ich bin traurig, deprimiert und verlange SOFORT Stromstoß –Eddi zum Trösten. Ich hab auch mein T-Shirt an.
Du kleine Weltverbesserin, wegen dir bin ich ernsthaft am überlegen auf mein eines Schnitzel im Monat auch noch zu verzichten, oder aber vorher zu ihm zu fahren (natürlich wenn noch alles dran ist und es auf der Wiese fröhlich rumsaust) und mich ausgiebig zu entschuldigen, für das was mit ihm bald passiert.
Wenn dieser, nun nennen wir ihn mal Mann der ist, für den ich ihn halte dann wär Bella besser dran gewesen, sie wäre dort auf der Straße gestorben ….. Stromstoß-Eddi der Retter in der Not wo ist er, wenn man ihn mal braucht *mist grummel* *ich glaub ich brauch so ein Leuchtsignal wie bei Batman irgendwelche Tipps *
Both: Das wars auch schon mit diesen weisen Worten von Doreen LOL
Bis zum nächsten Mal!
Knutschis
Eure Bethy
Von schockierenden Aufklärungsgesprächen
Als ich die Augen aufschlug, war ich verwundert, dass ich scharf sah. So wie ich zusammengeschlagen worden war, hätte ich mich eher mit einem Klumpen Brei verglichen, als mit einem zusammenhängenden, sehenden Menschen, doch ich streckte meine Gliedmaßen und hatte keine Schmerzen. Also richtete ich mich langsam auf und sah mich mit meinem tollen, scharfen Blick um.
Mein Herz blieb vor Schock stehen, als ich im Augenwinkel wahrnahm, dass jemand neben dem Bett saß… Dann fing es an, wie wild zu rasen, weil ich realisierte, das es Edward war, der mit verschränkten Armen auf einem antiken, rot bespannten Sessel thronte, die Beine an den Knöcheln überschlagen und eine markante Augenbraue hochzog.
Einige Sekunden, Tage oder Wochen starrte ich ihn einfach nur an. Sein wunderschönes ironisches, überhebliches Bastardgesicht… seinen perfekten Körper, den ich noch unter meinen Fingerspitzen fühlten konnte, der jetzt in ein schwarzes Hemd und eine passende Hose gehüllt war.
Ich hatte vergessen wie schön er war.
Aber ich hatte nicht vergessen, was er mir angetan hatte. Das würde ich niemals vergessen und ich fühlte selber, wie ich die Augen verengte und die Decke fester an meine Brust presste, denn ich hatte nur mein Unterhemd und ein Höschen an. Trotz dessen schwang ich meine Füße über den Rand des weichen Bettes und wollte gerade aufstehen, da beugte er sich vor, so dass wir fast Nase an Nase waren und stützte seine Arme rechts und links von mir ab. Sein Duft traf mich genauso unvorbereitet und verheerend wie seine Nähe und ich merkte, dass ich nicht immun gegen ihn war. Egal was ich alles bei den Rebellen gelernt hatte. Edward Bastard Cullen ging mir immer noch geradewegs unter die Haut. Aber das Band war nicht da… wieso auch immer? Fragend sah ich ihn an und bemerkte erst jetzt die rasende Wut in diesen unsagbar hellen Augen, die mir entgegenstrahlte.
„Was denkst du dir dabei?“, fragte er langsam und gepresst, bekam dabei fast nicht die Zähne auseinander. „Du hättest da unten im Krater sterben können, Isabella!“
Ich lachte humorlos, lehnte mich zurück und verschränkte defensiv die Arme vor der Brust.
„Und das hätte dich auch nur im Geringsten interessiert?!“ Seine hellen Augen blitzten nur so.
„Ich habe dich die letzten Wochen gesucht wie ein Verrückter, nachdem du mit dem Rebellen abgehauen bist. Dann hatte ich natürlich keine Verbindung mehr zu dir, weil sie dir beigebracht haben deinen Geist vor uns zu verstecken und DANN tauchst du verdammt nochmal im Krater auf und schmeißt dich vor Aros Auto? Was zum Teufel stimmt nicht mit dir? Weißt du, dass ich jetzt GAR NICHTS mehr für dich tun kann und das nach allem, was ich auf mich genommen habe, um dich zu schützen! Ich habe dich damals verführt, damit es kein anderer mit Gewalt tut. Ich wollte nie, dass du in die Hände von einem anderen fällst als in meine…. Aber jetzt? Du bist hier, verdammt nochmal in seinem Bett! Du stehst unter seiner Macht! DAS wäre alles ganz anders gelaufen, wenn du damals mit mir gekommen wärst und mich nicht angegriffen hättest!“
Ich fühlte, wie jegliche Farbe aus meinem Gesicht wich, als er den Aroteil knurrte.
„Wer ist Aro?“, hauchte ich kaum hörbar. Mein Körper fing an zu zittern, als mir klar wurde in was für eine Situation ich mich gebracht hatte.
„ER ist unser Anführer!“, zischte Edward. Super, also war ich jetzt beim Teufelsboss, von dem ich mir schon mal sicher sein konnte, dass der Bastard vor mir ein Klacks gegen diesen war.
„Ich dachte du bist da im Auto…“ ich konnte mich mit einem Mal nicht mehr rühren. Ich hatte nicht damit gerechnet, jemand anders als Edward in die Hände zu fallen. Ein anderer würde seine geistige Verbindung zu mir niemals so öffnen, dass ich ihn infizieren könnte, erst recht nicht der Teufelchef persönlich.
„Ich habe mir FREI genommen, weil ich vor Sorge um dich wortwörtlich verrückt wurde. Er hat die Stadt vorübergehend für mich übernommen! Das soll aber keiner wissen! Ich darf keine Schwäche zeigen!“
Oh mein Gott… was würde ich jetzt tun? Ich sah in diese grünen, besorgten, aber auch rasenden Augen und wollte mich darin verlieren. Ich wollte ihm glauben und wahrscheinlich stimmte es auch, er HATTE sich Sorgen um mich gemacht, er hatte das alles vielleicht nur getan, um mich vor größerem Übel zu bewahren, ich BEDEUTETE ihm etwas, aber dennoch hatte er mich verraten und die Menschheit somit ins Unheil gestürzt…
„Wieso Edward?“, fragte ich und meine Stimme zitterte. Er schloss die Augen, lange Wimpern legten sich auf hohe Wangen. Wieso gab es keinen anderen Weg?
„Du weißt wieso, Isabella.“
Er sah mich wieder an und hob langsam seine Hand. Im ersten Moment wollte ich vor ihm zurückweichen, aber dann fiel mir auf, dass ich meinen Plan trotzdem durchziehen konnte. Ich musste ihn nur dazu bringen, seine Mauer fallen zu lassen und den Draht zu mir wieder zu öffnen… es war beim Sex geschehen und ganz ehrlich, keine einzige Faser außer meinem schon jetzt kreischenden Verstand, protestierte dagegen, wenn ich daran dachte, mit dem schönen Bastard zu schlafen, also ließ ich es zu…
Ich ließ es zu, dass er seine Hand an meine Wange legte… dass er mir tief in die Augen sah und sich langsam vorbeugte. Mein Atem kam immer schneller, je näher er mir kam. Er war so einschüchternd schön und betörend, ich wusste er würde mir nicht wehtun. Mir fiel in diesem Moment auf, dass ich ihm, trotz dessen was er mir angetan hatte, vertraute. Was mir zeigte wie schrecklich naiv, ja fast schon dumm ich war, aber ich ging nicht zurück, ließ es zu, dass er mich mit dem Daumen streichelte und mit seinen Lippen über meine strich. Ich fühlte, wie mein Draht sich nach ihm ausstreckte, wie meine Seele die Verbindung zu dem Teil suchte, den ich in ihm verloren hatte und erkannte, dass ich gerade kurz vorm Ziel war. Ich lächelte.
Er strich mit seinen vollen, weichen Lippen über meine. Ich wollte den Kuss gerade ausweiten und triumphieren, da sprach er tief und sinnlich direkt in meinen Mund.
„Ich weiß was du vorhast, Isabella.“ Und ich erstarrte schockiert. Meine Augen, die sich geschlossen hatten, flogen auf und ich schaute ihn mit offenem Mund an. Er grinste mich überlegen an.
„Du würdest mich niemals freiwillig suchen, um einfach nur bei mir zu sein. Du würdest mich nur deswegen suchen um mich für das, was ich getan habe zu bestrafen und deinen Fehler wieder gut zu machen. Ich weiß was sie für Waffen gegen uns haben und das du den Virus in dir trägst, der uns zu euresgleichen machen kann.“
Scheisse…
„Aber Isabella. Es war nicht dein Fehler… DU musst nichts gut machen.“
Dass er jetzt so eindringlich mit mir sprach verunsicherte mich. Er wusste etwas, dass ich nicht wusste. Er wusste, was wirklich geschehen war und was ich für eine Rolle spielte.
„Sag mir was geschehen ist.“
Er lehnte sich zurück und schaffte Abstand zwischen uns. Wieso störte mich das? „Ab wann erinnerst du dich nicht mehr?“
„Ab dem Zeitpunkt wo Jacob damals ins Zimmer kam… Ich fühle nur noch das du mich verraten hast, aber nicht wieso?“
Edward sah mich blank an, keine Gefühle zeigten sich in seinem Gesicht, aber sein Muskel an der Wange zuckte. „Du bist der letzte lebende Engel auf diesem Planeten und die einzige Tochter Gottes. Du bist die einzige, die die göttliche Linie fortführen kann, ansonsten sterben die Götter aus. Und ich, ein Teufel, habe dich in dieser Nacht geschwängert.“ Seine Stimme war knallhart.
Jetzt fielen mir fast die Augen aus dem Kopf.
„ICH BIN SCHWANGER?“, rief ich aus und Edward verzog das Gesicht.
„Nein. Sie mussten dich mitnehmen um das Kind zu töten, ansonsten wäre das Fatalste geschehen was in ihren Augen hätte passieren können. Ein Engel hätte das Kind von einem Teufel ausgetragen. Ein Wesen mit unsagbaren, gefährlichen Kräften. Dieses Kind hätte das gesamte Universum mit einem Fingerschnips zerstören können, da ist es nichts, dagegen die Menschen aufzugeben.“
„Sie… haben es… getötet?“, murmelte ich und Tränen traten in meine Augen. Ich fasste an meinen flachen Bauch… und fühlte den Verlust mit jeder Faser meiner Seele. So ist das wohl als Mutter. Ich hatte nicht mal gewusst, was sie mir genommen hatten, aber ich hatte gespürt, dass etwas fehlte. „Sie haben es einfach getötet?“ , eine Träne lief über meine Wange herab. Ich hegte tiefe Gefühle für das kleine Wesen das jetzt tot war, wahrscheinlich auch deswegen, weil dieser böse Bastard vor mir, mir trotz allem zu viel bedeutete und es auch ein Teil von ihm gewesen war. Ich hätte es mit meinem Leben beschützt… Ich hätte alles getan… alles…
Seine kühle Maske fiel in sich zusammen und die pure Qual zeigte sich auf seinem Gesicht, was mich fast mehr schockierte, als das, was bei diesem Gespräch rausgekommen war. Seine langen Finger schlangen sich um meine auf meinem Bauch und er drückte meine zitternde Hand. Ich schaute verwundert zu ihm hoch, er war vor lauter Tränen ganz verwischt, aber er hielt mich. Er tröstete mich. Er konnte mitfühlen.
„Wenn ich gewusst hätte… dass…“ Er konnte nicht mehr weitersprechen. Seine Stimme zitterte zu sehr. Er ließ den Kopf nach vorne, auf seine Brust fallen und presste die Augen zusammen. Er atmete ein paar Mal tief durch, während ich ihn nur schockiert anstarrte, als er mich wieder ansah, hatte er die Maske wieder am rechten Platz.
„Danach haben sie dir deine Flügel genommen und dich auf die Erde verstoßen.“ Seine Stimme war wieder hart wie Stein.
„Meine Flügel?“
„Ja, du siehst sie auf der Erde nicht. Aber in eurer Welt kannst du sie sehen und benutzen. Nur mit ihnen hast du deine Kräfte und bist etwas Göttliches. Wenn sie dir deine Flügel nehmen, dann nehmen sie dir alles, was du bist und du wirst ein normaler Mensch. Dein Vater konnte das Risiko nicht eingehen, dass so etwas nochmal passiert, und wahrscheinlich wollte er dich nicht sterilisieren.“
„Mein Vater…“ Mein Vater… war also so etwas wie… Gott?
„Ja Isabella, dein Vater ist Gott.“
Ich runzelte die Stirn, denn ich hatte gar nicht laut gesprochen. Edward lächelte sanft.
„Du kannst dich nicht verschließen. Nicht wenn du mir so nahe bist.“ Mist… ich hatte vergessen was dieses Lächeln in mir anstellte und schnell schloss ich die Augen.
„Mein Vater hat also das Leben in mir getötet und mich für immer verstoßen, weil ich den Fehler gemacht habe, mit dir zu schlafen?“
„Ja. So ist Gott.“ Edwards Stimme klang eiskalt, aber auch leicht ironisch.
„Er ist auch mein Vater.“ Ich presste die Lippen aufeinander.
„Nicht mehr.“ Nicht mehr… Mein Vater hatte mich verstoßen… meine Mutter wahrscheinlich auch… was war mit Jake?
„Ihn haben sie auch verstoßen. Er hat seine Aufgabe nicht erfüllt und dich vor mir beschützt, somit ist er als Schutzengel unwürdig.“
„Das heißt, er ist da unten irgendwo in dem Krater?“ Nein! Das durfte nicht sein!
Edward zuckte die Schultern, ihn interessierte das nicht im Geringsten. „Ich habe keine Ahnung.“
Ich ließ erschöpft meinen Kopf in meine Hände fallen. So viel Leid, so viel Schmerz… das alles war meine Schuld.
„Nein ist es nicht!“, beharrte Edward jetzt wieder. „Sie hätten dir sagen sollen wer und was du bist. Du hattest keine Ahnung von den Welten, keine Ahnung von deinen Kräften… Du warst völlig unvorbereitet. Deine Eltern wollten dir ein normales, menschliches Leben ermöglichen und haben dir nur diesen Hund als Beschützer gegeben. SIE SIND SCHULD AN ALLEM. Nicht du! Ich habe dir keine Chance gelassen Isabella. Du hättest mir auf Dauer niemals widerstehen können, keiner kann das! Du hättest niemals mit mir in Berührung kommen dürfen, indem du in der Menschenwelt gelebt hast!“
„Ich wusste, dass du böse bist. Ich wusste tief in mir drin, das es ein Fehler war… und doch habe ich es getan.“ Gott, ich verfluchte wieder mal meine Hormone.
„Es sind nicht nur deine Hormone, Isabella.“, meinte Edward trocken. Etwas von dem arroganten, alten Arschloch war wieder da, als er mich schief angrinste und es tat gut… Wenigstens eine Sache würde sich niemals ändern. Das der Bastard mich auf die Palme brachte.
„Verdammt, hör auf damit meine Gedanken zu lesen!“, böse funkelte ich ihn an, aber ich musste auch irgendwie erleichtert lächeln.
„Ich kann nicht! Du schreist mich förmlich damit an. Der Draht ist schuld…“ Er lachte leise.
Diese ganzen Informationen musste ich erst noch verarbeiten. Das war einfach viel zu viel. Ich sollte ein Engel sein… mein Vater war Gott und ich war SCHWANGER gewesen! Sie hatten es getötet… Deswegen die Blutungen… Und wegen den Flügeln die Schmerzen an meinem Rücken… Wo gab es noch Mitgefühl und Gerechtigkeit in dieser abgedrehten Welt? Wo konnte ich mich noch sicher fühlen?
„Bei mir.“, hauchte Edward.
Ich lachte laut und ironisch. „Ja genau, ich reiche dem Teufel die Hand und komme dafür in deinen persönlichen Himmel?“
„Isabella, es war nicht alles gelogen was ich in dieser einen Nacht zu dir gesagt habe. Ein Teil von deiner Seele ist in mir, DU bist jetzt immer bei mir, ich kann nichts dagegen tun und ich hatte es ganz sicher nicht so geplant, aber du bist jetzt mein Leben. Und das meine ich wortwörtlich.“ Er nahm meine Hand und legte sie beim Sprechen auf seine Brust. Ich wollte sie zurückziehen, aber er ließ es nicht zu, hielt mich dort fest wo sein Herz schlug. Er hatte tatsächlich eins, ich fühlte es. Ich sah ihm in die Augen und wieder liefen Tränen über meine Wange herab, weil ich sah, dass er es ernst meinte.
„Lass mich in deinen Kopf, dann sehe ich ob du die Wahrheit sagst.“, raunte ich.
Er verneinte und zeigte mir mit einem Grinsen, das er genau wusste, was ich vorhatte. „So dumm bin ich nicht. Du bist eine raffinierte Frau und ich weiß, dass du alles versuchen wirst um das, was du denkst verschuldet zu haben, wieder gut zu machen. Du würdest mich sogar dafür töten, auch wenn du mich liebst...“
„Nein, sag das nicht.“ Ein Schluchzer brach aus meiner Brust. Ich wollte das nicht hören, wollte nicht, das er es wusste, wollte es vor mir selber nicht eingestehen, wie konnte ich ihn, nach all dem was er getan hatte, nur lieben? Was war ich nur für ein Mensch, Engel, wie auch immer?
„Bitte hör auf dich zu quälen. Ich kann das nicht mehr länger mitfühlen.“
„Weil du es nicht gewöhnt bist Mitgefühl zu empfinden.“, meinte ich schadenfroh grinsend, schniefte aber und wischte die Tränen unter meinen Augen fort.
„Und was jetzt, du Bastard? Was hast du jetzt mit mir vor?“, er ließ es jetzt zu, dass ich ihm meine Hand entzog um die Hände vor der Brust verschränken. Er ließ sich mit hängenden Schultern neben mich auf das Bett fallen. Ich fragte einfach direkt weiter. „Du wirst also nicht mit mir schlafen und mich auch sonst nicht an dich ranlassen damit ich den Virus implantieren und die Menschheit retten kann.“
Jetzt lachte Edward humorlos. „Natürlich nicht, auch wenn es mir wirklich, wirklich schwer fallen wird, dir zu widerstehen. Vor allem weil DU es jetzt bist, die es so dringend will und das nicht nur wegen dem Virus. Du weißt noch zu gut, wie es sich angefühlt hat, als ich tief in dir war…“ Seine Augen verdunkelten sich, weil er sie langsam über meinen Körper wandern ließ. Er erhitzte sich sofort und zwischen meinen Beinen fing es an zu kribbeln. Die Muskeln in meinem Bauch zogen sich zusammen.
Ich stieß mit meiner Schulter gegen seine. Wieso war ich nur nicht immun dagegen? „HÖR SOFORT AUF MIT DEM KRIBBELSCHEISS!“ ER lachte und das Kribbeln verschwand. „KEINE MENTALE GRABSCHEREI MEHR! Es reicht!“, forderte ich mit erhobenem Zeigefinger.
„Wieso?“ er meinte diese Frage wirklich ernst und beugte sich zu mir rüber. Ich hatte nicht die Kraft um zurückzuweichen und ich wollte es auch nicht, als seine Lippen meinen Kiefer berührten. „Nur weil ich mich dir gegenüber nicht öffnen darf, heißt es nicht, dass ich dich nicht verwöhnen kann… Das würde ich tun, Isabella. Sehr gern sogar, ohne etwas von dir zu verlangen. So tief gehen meine Gefühle für dich…“ er küsste mich am Hals… und ich ließ stöhnend den Kopf zurückfallen, weil die Ekstase mich sofort durchrauschte. „Wir sind hier beide in diesem Spiel gefangen, du hältst dich besser an mich, sonst kann ich dir nicht helfen. Du wirst sterben, wenn du dich nicht von mir beschützen lässt und das will ich nicht, denn dann stirbt auch ein Teil von mir.“
„Bitte hör auf…“, flüsterte ich heiser und versuchte ihn an den breiten Schultern von mir zu schieben, aber meine Hände krallten sich nur in sein Hemd und hielten ihn fest, weil er bei meinem Mundwinkel angekommen war und dagegen sprach.
„Ich habe dich vermisst, Isabella und das ist ein Gefühl das ich nicht kenne. Seitdem du mir einen Teil deiner Seele geschenkt hast, ist jedes Gefühl so intensiv… Ich komme damit nicht klar und das macht mich verdammt wütend auf dich, aber andererseits bist du zu wertvoll um dich wegen meiner Wut zu zerstören oder dir weh zu tun…. Ich bin in einer wahren Zwickmühle. Ich will dich unterwerfen und dir gleichzeitig zu Füßen liegen.“
„Ich kann das nicht…“, jammerte ich und krallte mich doch fester an ihn, sah ihm tief in die Augen und versank darin. Ich wusste er würde mich gleich küssen und wollte schon wieder weinen, weil ich genau wusste, dass ich es zulassen würde, weil ein Teil von mir ihn tatsächlich liebte, aber es geschah nie, weil es plötzlich PLOP machte und Edward verschwunden war.
HÄ?
Mir wurde klar wieso als die antike Tür aufschwang und Aro… der Mann der mich gefunden hatte und anscheinend der Teufelsboss war, freudestrahlend ins Zimmer kam.
„Und jetzt, mein kleines Engelchen, habe ich Zeit für dich“, verkündete er und Gänsehaut rann meinen Rücken herab.
CUT!
Doreen: UUUUUHHHHHHHH Stromi war wieder da und hach, ist er nicht süß, wenn er seine Empfindungen nicht einordnen kann und ihnen so hilflos ausgesetzt ist … da könnte man sich gleich noch mal in ihn verlieben …..
Allerdings gefällt mir das Ende nicht liebste Donboth mach den Mann weg und schick uns wieder Stromi, los husch husch an die Arbeit
DonBoth: Nachdem du heute mein Kopfkino so wunderbar beflügelt, du dir 10000 Lutscher verdient und ich diese Geschichte FERTIG geschrieben habe, ist es zu spät um Befehle zu erteilen. Und jetzt setz dich gefälligst auf deinen kleinen Knackarsch und schreib DEINE FF weiter! HOP HOP!
Und ihr meine lieben Liebenden, euch verspreche ich das ich jetzt regelmäßig updaten werde, denn endlich weiß ich wo das hier hinführen wird! Werdet ihre diese lange Reise mit Isabella und „Stromi“ (Goott, ich hasse es, wenn ihr ihn so nennt!) beenden???
KNUTSCHIS!
Von schleimigen Arschgeigen, wieder gefundenen Freundinnen und nervigen Betas
Aro war eine richtig schleimige Arschgeige. Ich sah es schon an der Art wie er sich bewegte.
„So… bist du jetzt letztendlich doch hier bei mir gelandet.“, verkündete er triumphierend und plopte zwei Gläser und eine Flasche Wein herbei. Ich drückte die Decke enger gegen meine Brust und wich auf dem Bett zurück.
„Ich konnte es ja nicht verhindern.“, murmelte ich und sah ihn düster an, als er etwas von der roten Flüssigkeit einschenkte und mir breit grinsend ein Glas hinhielt. Er erinnerte mich eindeutig an „Joker“ und genauso hinterhältig war er wohl auch. Ich musste auf der Hut sein und meinen Geistesschutz aufrechterhalten.
„Du weißt gar nicht, was das für eine Genugtuung ist dich hier zu haben.“ Er stellte sich vor mich, die Knöpfe seines Jackets blinkten golden. Er hielt mir erneut ein Glas hin. „Trink mit mir auf unseren Sieg.“
„Sicher nicht.“ Ich nahm es nicht an. Er lachte und warf dabei den Kopf samt eindrucksvollen Haaren zurück. Sein Lachen war so gruslig und gleichzeitig gestört, dass ich davon auf die üble Art erschauerte. Seine hellbraunen Augen funkelten, als er mich wieder ansah und das Lachen auf seinen dünnen, blassen Lippen erstarb mit einem Mal. Es war gruslig, wie die Stimmung kippte und Kälte in seine Augen kroch, während sie nachtschwarz wurden und anfingen zu glänzen. Sie verdunkelten sich ganz und ich fragte mich wieso, bis ich ein Ziehen an meinem Geist fühlte.
„Du WIRST das tun was ich dir sage, Mensch. Ob du willst oder nicht!“ Schnell verschloss ich mich komplett und dachte mit aller Kraft daran was ich jetzt mental zu tun hatte. Hinter der Mauer sitzen und böse gucken, hinter der Mauer sitzen und böse gucken, hinter der Mauer sitzen und böse gucken, hier sitzen und böse gucken… und dabei aufpassen, dass ich vor lauter Anstrengung nicht ausversehen ein Ei lege.
Das Ziehen nahm zu, innerhalb von Sekunden bohrte sich ein stechender Schmerz durch meine Schädeldecke, ich stöhnte auf und hielt die Luft an. Die Mauer fing an zu bröckeln, Aro grinste mich siegessicher an, doch ich drückte gegen den Stein, hielt sie mit all meiner mental antrainierten Kraft und keuchte, denn ich konnte die Kraftanstrengung förmlich in meinen Armen und Beinen fühlen welche ich mental in den Boden stemmte. Ich war schon immer ein Sturkopf gewesen und für diesen war ich jetzt dankbar, als das schmerzhafte Ziehen mit einem Mal aufhörte und Aro keuchend einen Schritt zurück wich.
Er sah mich mit großen Augen, schwer atmend an. „Erstaunlich.“
„Ja, voll der Wahnsinn. Krieg ich jetzt endlich mal was zum Anziehen? Ich bin nicht so der FKK Fan“ Ich versuchte mir meine Anstrengung nicht anmerken zu lassen, aber die Schweißperlen auf meiner Stirn und mein schneller Atem verrieten mich sicher.
Er fasste sich wieder und verbeugte sich spöttisch. „Aber natürlich…“ eine schwarze edle Stoffhose erschien neben mir auf dem Bett, zusammen mit einer tief ausgeschnittenen, weinroten Bluse, ohne Knöpfe und dazu verdammt hohe Schuhe. Skeptisch betrachtete ich das Zeug, es sah eindeutig zu edel aus.
„Ja, wir schmeißen eine kleine Party und du bist herzlich eingeladen, mein Engelchen. Ich würde gerne etwas testen…“ Aro sah mich, in Gedanken versunken an. Tonlos hörte sich jetzt, seine sonst so singende Stimme an und er strich sich mit den Fingerspitzen über das glatte Kinn.
Was testen? Ich bin doch keine verdammte Laborratte! Oh Mann, das hörte sich nicht gut an, aber ich stand auf und zog mir die Hose an, bevor ihm noch einfiel, mich vielleicht noch mit körperlicher Gewalt zu unterwerfen, aber das hatte er sonst nicht nötig, deswegen kam er wahrscheinlich gar nicht erst auf den Gedanken. Zum verteufelten Glück!
Die Party fand in einem riesengroßen Festsaal statt. Es war alles sehr Barock, alt und teuer und ich fühlte mich absolut fehl am Platz. Hier waren alle unsagbar schön, geizten nicht mit ihren Reizen und ich als kleiner Elefant im Teufelsladen trampelte Aro hinterher und schmollte vor mich hin. Das hier war doch alles absoluter Bockmist. Edward war nirgends zu sehen, dabei musste ich so dringend an ihn rankommen. Vielleicht gab es ja dank meiner Seele jetzt einen Teil in ihm der bereute was er getan hatte, und vielleicht konnte ich ihn deswegen für mich gewinnen, als Mitstreiter? Ich rollte über mich selbst die Augen. Klar, und morgen friert die Erde zu und Manny und Sith tanzen Hulla Hulla auf unseren Köpfen. Oh man, ich war so verdammt naiv.
Aro stellte mich hier und da vor. Unter anderem auch bei einer Gruppe, wo der blonde Typ dabei war der mich damals, mir schien es als wäre es Jahrzehnte her, gejagt hatte. Er grinste mich böse, hinter seinem Champagnerglas verschanzt, an und ich wusste, dass hier würde noch ein Nachspiel haben. Locker zeigte ich ihm den Stinkefinger, als wir weitergingen und musste ein bisschen grinsen, weil ihm daraufhin fast die Augen aus dem Kopf fielen. Ha! Ich stand unter Aros Schutz, er konnte mich nicht einfach so angreifen!
Überall standen die Teufel in kleinen Grüppchen herum und unterhielten sich, aber selbst als ich auf die Zehenspitzen ging um Edward zu finden, war er nirgends zu erkennen. Dafür erhaschte ich einen Blick auf strahlend blonde Haare. Direkt am Kamin saß eine Frau mit dem Rücken zu mir. Sie trug ein knallrotes Cocktailkleid, ihre Haare waren kunstvoll hochgesteckt und sie thronte auf dem Schoß von einem attraktiven Teufel, der als Mensch locker hätte als Footballspieler durchgehen können. Ich hatte keine Ahnung wie ich das von hinten sofort erkennen konnte, vielleicht war es die Art wie sie leicht ihren Kopf schief hielt, oder das Muttermal an ihrem Nacken… auf jeden Fall blieb mein Herz vor Freude stehen.
„ROSE!“, rief ich aus und Aros Kopf schnellte im selben Moment zu mir herum, als sie sich umdrehte und ihr der rotgeschminkte Mund aufklappte. Stumm formten ihre Lippen meinen Namen, während alle Köpfe der Gruppe, bei der sie sich befand zu mir herumwirbelten, das war echt gruslig. Aro rollte mit den Augen und winkte gnädiger Weise mit seiner Hand, da rannte ich auch schon los. Ich war so froh, dass sie lebte und dass sie nicht da unten im Krater gefangen war! Ich war so froh, hier ein so bekanntes Gesicht zu sehen! Niemals hätte ich mit ihr hier gerechnet.
Sie stand in dem Moment auf als ich ihr um den Hals fiel.
„Oh mein Gott Bella… ich dachte ich würde dich nie wieder sehen.“ Ihre Stimme war dick und kratzig vor ungeweinten Tränen und ihre Arme umfingen mich fest. Sie drückte mich so eng an sich, dass ich dachte, ich würde an ihren Brüsten ersticken, aber das wäre mir egal gewesen. So konnte wenigstens keiner die Tränen sehen, die über meine Wange rannen. Sie roch so wie immer und fühlte sich so wie immer an. Gut genährt und wunderschön war sie, als ich zu ihr hochsah, denn auch wenn ich neun Zentimeter hohe Absätze trug, so trug sie höhere.
„Bella du siehst Scheisse aus… du hättest ein bisschen mehr Rouge auftragen können.“, tadelte sie mich sanft und strich meine Tränen fort.
„Bei dir hätte es ein bisschen weniger sein können…“ Ich lächelte sie an und runzelte die Stirn, weil plötzlich der große Kerl in edlem Smoking an ihre Seite trat und ihr besitzergreifend einen Arm um die Hüfte legte.
„Ich hab dir doch gesagt, ich habe heut Abend eine Überraschung für dich, Baby.“, raunte er ihr in die Haare und mir fiel mein Kinn fast bis auf den Boden, als ich sah, wie sie sich vertrauensvoll gegen ihn schmiegte, leise kicherte und ihr Wangen dabei zart erröteten. Rose wurde NIE rot und sie reagierte NIE auf einen Kerl wie eine kleine, verliebte Teenagerin, außer sie war wirklich und bis über beide Ohren verschossen, aber das hier war doch ein Teufel, oder? Wie konnte sie nur? Hatte er sie dazu manipuliert?
„Hi, ich bin Emmett…“ er streckte mir seine riesige Hand hin und ich schaute sie misstrauisch an. Dann sah ich zu Rose. Sie nickte, erst dann ergriff ich seine Hand und schüttelte sie. Sein Druck war nicht zu fest und nicht zu leicht und er sah mir dabei so in die Augen, als würde er mir gerne mehr sagen, aber meine Mauer stand schön aufrecht, deswegen kam er nicht in meinen Kopf.
„Sie ist wirklich ein verdammter Sturkopf.“, stellte er verwundert fest und Rose lachte leise.
„Hab ich dir doch gesagt!“ Sie hatte mit diesem Teufel über mich gesprochen? Ich schaute sie mit hochgezogener Augenbraue an. Auf welcher Seite stehst du, Weib? War meine stumme Frage. Sie rollte die Augen und hakte sich bei mir ein.
„Ich muss mit Bella allein reden, Baby.“ Sie schaute Emmett eindringlich an, der allerdings an ihr vorbeiblickte und dann knapp den Kopf schüttelte.
„Nicht hier und jetzt.“, meinte er mit zusammengepressten Zähnen und ich runzelte die Stirn. Als ich seinem Blick folgte, winkte mir Aro dünn grinsend zu und zwinkerte. Oh Mist, den Arsch hatte ich ja ganz vergessen. „Und vor allem nicht du. Du bist ihnen sowieso schon ein Dorn im Auge, lass mich das machen!“ und dann packte sich Emmett einfach meinen Arm und zog mich auf die Tanzfläche. „Ein Tanz gefällig?“, fragte er viel zu spät, denn er drehte mich schon einmal im Kreis und zog mich dann mit einem Ruck wieder an sich. Huch, waren etwa alle Teufel so verdammt körperlich und so verschissen scharf?
Anscheinend schon. Emmett grinste mich wissend an und zog mich enger an sich, seine Lippen lehnte er an mein Ohr, während er mich im Takt wiegte.
„Du musst mich hinter deine Mauer lassen.“, flüsterte er mir ins Ohr. Ich lachte ironisch auf.
„Klar, sonst noch was? Soll ich mich vielleicht nackt ausziehen und…“
„Du kannst mir vertrauen Bella. Rose tut es auch.“ Er schwang mich herum, ließ mich wieder drehen und zog mich wieder an sich. Dabei erhaschte ich einen Blick auf meine beste Freundin. Sie nickte mir zu. Ich runzelte die Stirn.
„Weil du sie manipuliert hast!“, zischte ich ihm zu und jetzt lachte er humorlos.
„Ganz sicher nicht! Die Frau ist unmanipulierbar!“ ich grinste leicht. Das klang nach Rose.
„Du kannst mir vertrauen Bella…“, meinte er eindringlich und ich sah ihm in die dunkelblauen Augen. Konnte ich das wirklich? Irgendetwas sagte mir das ich es konnte, aber ich war immer so gutgläubig. Er könnte sie dennoch manipuliert haben. Das alles konnte auch nur Show sein. Sein lockeres Auftreten und auch das Gefühl, das ich ihm wirklich vertrauen konnte. Seine lustige Art…. Ich kaute auf meiner Lippe herum und Emmett rollte die Augen.
„Soll ich versuchen mit Gewalt hinter deine Mauer zu kommen?“
„Nett. Jetzt sind wir also schon bei Drohungen?“ Er schwang mich wieder herum, als ich er mich an sich zog waren seine Lippen ein dünner Strich.
„Sei nicht so stur!“ ich lachte als er das zischte, doch das Lachen verklang als ich eine eisige Stimme hörte.
„Aro hat gesagt ich darf.“ Und schon wurde meine Hand genommen und Blondie der mich verfolgt hatte drückte mich an sich. Emmett zog sich mit angepisstem Gesichtsausdruck zurück und verbeugte sich vor mir. Dabei formte er mit den Lippen „Später.“ Dann tanzte mich Blondie auch schon aus seiner Reichweite. Er trug einen dunkelroten Anzug und seine kurzen Haare waren schleimig nach hinten gekämmt. Ich fühlte mich allein schon dabei unwohl seine Hand beim Tanzen zu halten und ließ es mir auch anmerken. Er grinste dünn.
„Ich hatte das letzte Mal gar keine Möglichkeit mich vorzustellen. Ich heiße Dimitri.“
„Das interessiert mich ungefähr so sehr wie wenn ein Pferd bei Horseland Durchfall hat.“, antwortete ich genauso lieblich wie er. Er lachte.
„Oh süße Isabella. Dir wird das Lachen schon noch vergehen, spätestens beim… Essen.“ Das letzte Wort sagte er so betont, das mir schockiert klar wurde WAS sie essen würden. Sicherlich kein Gemüse und Steak… Eher ein bisschen Angst und Panik und Horror, frisch angezapft aus der Gedankenquelle.
„Jaa… genauso ist es richtig… Das ist guuut…“ ich fühlte wie meine Mauer anfing leicht zu bröckeln, während sein Zeigefinger meine Wange herabstrich und zuckte vor ihm zurück. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er mich mental angegriffen hatte. Er machte es sehr subtil. Ich knallte ihm geistig die Tür auf die Nase und er biss die Zähne aufeinander.
„Nimm deine stinkigen Wurstfinger aus meinem Gesicht!“, zischte ich und mit einem Mal umfing er meine Wangen mit seiner Hand und den langen, bohrenden Fingern. Er sah mir in die Augen, seine verdunkelten sich und sein Gesicht verzog sich wütend.
„Oder was?“ Ich stöhnte schmerzverzerrt, denn er presste jetzt gegen meine Mauer und drückte dabei schmerzhaft meine Wangen zusammen.
„Dimitri…“ eine ruhige, tödliche Stimme brachte ihn dazu, dass er sofort seine Finger von mir löste und meinen Geist in Frieden ließ. Ich atmete erleichtert durch, während ich fühlte wie mir sehr vertraute Finger sich um meinen Oberarm schlangen und mich zurückzogen. „Meine Befehle gelten noch.“, meinte der verdammt sexy Bastard in seinem verdammt perfekten schwarzen Anzug, seinen zerstrubbelten Fickhaaren und diesem wunderschönen Gesicht und zog mich ganz an sich. Dimitri sah ihn pissig an, sie fochten es ein wenig mit den Augen aus, aber Edward war absolut ungerührt und zog nur eine Augenbraue hoch. Dimitri schnaubte, drehte sich auf dem Absatz um und war auch schon verschwunden. Erst jetzt konnte ich einigermaßen durchatmen und fühlte, wie Edward sich ganz hinter mich schob. Seine Nase strich über meinen freien Nacken, denn auch ich hatte mir die Haare mit ein paar Klammern hochgesteckt.
„Das schmeckt aber wirklich köstlich. Deine scharfe Wut vermischt mit süßer Angst.“, raunte er leise und meine Augen rollten fast nach hinten, weil er mich hinter mein Ohr küsste. Sein Daumen streichelte dabei die Haut an meinem Arm und sandte heiße Prickler durch meinen Körper. (Hallo Stromi wie hab ich dich vermisst, auch wenn meine Chefin das Wort hasst .. mhm ich glaub ich sollte T-Shirts damit bedrucken ;-) - I HATE YOU!)
„Ich habe gesagt… kein mentales Gegrabsche mehr…“, hauchte ich atemlos und Edward lachte samten direkt in mein Ohr. Oh, der Penner. Wieso musste er nur so sein wie er war? Wieso musste sich mein Körper sofort entspannen, als er meine Hüften mit seinen Händen umfing und uns sanft im Takt der langsamen Musik wog. Wieso musste ich es so sehr genießen ihn zu riechen und zu fühlen?
„Wo warst du?“, warum musste meine Stimme so klein und anklagend klingen? Wieso musste ich ihm nur zeigen, dass ich mich nur sicher fühlte wenn er auch da war.
„Ich musste noch etwas erledigen.“, raunte er wieder und stupste mein Ohrläppchen mit seinen Lippen an. Ich stöhnte fast auf, aber nur fast.
„Du bist mental wirklich stark Isabella…“, meinte er ablenkend. „Aber das wird dir noch zum Verhängnis… “ Jetzt glitten meine Augen auf und ich drehte mich zu ihm herum.
„Wieso redest du so offen mit mir? Kann er dich nicht hören?“, meinte ich schockiert. Edward grinste langsam und hinterlistig. Dann schüttelte er den Kopf.
„Ich verstecke mich gerade auch vor ihm.“ Ich runzelte die Stirn.
„Wo?“
„Hier.“ Und mit einem Mal hockte er mit mir hinter meiner Mauer in meinem Kopf.
„OH!“ meine Augen wurden groß, dann wollte ich schon loslegen und auf ihn einschlagen, aber er packte mental meine Hände und schüttelte den Kopf.
„Tu das nicht. Das hier wird dein Überleben sichern.“
„Geh aus meinem Kopf raus!“, zischte ich ihn an. Edward lachte leise und dieser Ton war die reinste Verführung. Sein Blick glitt über meine Schulter nach hinten, dann nahm er plötzlich in der Realität meine Hüften und zog mich an sich.
In meinem Kopf sagte er zu mir, während er mich immer noch fest hielt. „Aro will deinen Widerstand brechen. Es wir darauf hinauslaufen das ich dir wehtun muss.“ Ich erstarrte in seinen Händen, er schwang mich herum, während er mich in meinem Kopf in der gleißenden Helligkeit hinter der Mauer traurig ansah. Edward streckte die Hand aus und strich eine verirrte Strähne hinter mein Ohr. „Ich werde es nicht gerne tun.“, sagte er, während ich ihn nur anstarrte. „Aber es wird auch ein Test für mich sein. Wenn ich ihn bestehe, wird er dich mir anvertrauen, denn er hat sonst keinen, der mit dir fertig wird.“
Ich wusste nicht wie ich darauf reagieren sollte und schluckte nur hart. Meine Hände krallten sich in seine Oberarme, als er mich wieder herumschwang und nach hinten fallen ließ. Seine Hand lag sicher zwischen meinen Schulterblättern. „Du musst mir vertrauen, Isabella.“, meinte er eindringlich und leise.
Ich schüttelte vehement den Kopf. Diesen Fehler hatte ich schon einmal gemacht und es war nach hinten losgegangen! Er rollte die Augen und schwang mich wieder nach oben, gegen seine Brust.
„Bitte…“, flehte er direkt in mein Ohr und bewegte jetzt langsam seine Hüften gegen mich. Ich stöhnte hilflos.
„Niemals!“, japste ich, doch mit einem Mal war ich wieder allein hinter meiner Mauer.
„Wir sollten in den Speisesaal gehen.“ Aros schlangenartige Stimme erklang direkt neben mir und Edward ließ mich los. Dabei sah er mir noch einmal eindringlich in die Augen. Aro legte seinen Arm um meine Hüfte, wobei ich einen Ekelschauer unterdrücken musste und grinste Edward verschwörerisch an.
„Alles vorbereitet.“
Edward nickte knapp. Ließ mich dabei nicht aus den Augen.
„Es ist wahrlich ein Wunder wie leicht du hinter ihre Barrikaden kommst.“, meinte Aro und ich keuchte auf. Er hatte mitbekommen das Edward hinter meiner Mauer gewesen war?
Edward grinste böse. Meine Augen wurden groß. „Ich weiß.“, meinte er langsam und bedacht. Mir lief es eiskalt den Rücken herab. Er würde mich schon wieder verraten?
„Na dann… bin ich ja mal gespannt ob du es schaffst sie zu brechen. Gehen wir.“, meinte Aro noch fröhlich und Edward verbeugte sich vor uns und zeigte uns galant, dass wir vorgehen sollten. Während wir rüber in den Speisesaal wechselten schlug mir mein Herz bis zum Hals und Panik fing an durch meine Adern zu rauschen.
Er würde mich wieder verraten und er würde mir wehtun, nur zu Aros Belustigung, so viel zu, ich konnte dem Bastard vertrauen!
Verdammt!
Wann würde ich endlich mal lernen ihm zu widerstehen?
CUT!
Doreen: ACH menno Bella jetzt stell dich doch mal nicht so an… er will doch nur spielen…. Vielleicht gefällt es dir ja sogar… und es ist allemal besser als von Blondie befummelt zu werden, oder von dem Wahnsinnigen, also wenn du in nicht hinter deine Mauer lässt ich schon … und auch an und in mein Herz … und an und in meine Höschen *hust* ;-)
Both: Du hast im nächsten Kapitel Sprechverbot, junge Dame. Und dieses Mal gibt’s auch keinen Lutscher! Weder Z noch V oder DU WEISST SCHON WEN!! Und bevor du mich jetzt hier anschmollst, selber schuld! Du weißt genau wieso!
Für euch gibt’s, allerdings hoffentlich bald das nächste Kapitel. Es flutscht nur so dahin! Was denkt ihr? Wird Edward sie wirklich wieder verraten???
Bin auf eure Meinungen gespannt!!!
Oh Man, na gut… bevor du anfängst zu weinen. EINEN kriegst du, also wähle weise!
Ciao meine Süssis!
Eure Bethy
Tag der Veröffentlichung: 18.04.2012
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