Worum geht es hier? Um Damenbasketball. Der Sport, der ganz Deutschland in seinen Bann zieht? Na ja, eher nicht.
Ich wohne in Saarlouis, bin dementsprechend Fan der Saarlouis Royals, die in den letzten Jahren den Weg an die Spitze der deutschen Bundesliga (DBBL) gefunden haben. Im Jahr 2008 holten sie mit dem deutschen Pokal den ersten Titel und unterlagen erst im Finale der Playoffs dem damit fünffachen Serienmeister aus Wasserburg.
In der Saison 2008/2009 fand ein Umbruch statt im Team, aber die junge Truppe (jüngste der Liga) spielte dennoch einen ordentlichen Ball. Und stand am Ende der Hauptrunde auf Platz 1 der Tabelle. Wer hätte das gedacht? Der Pokal wurde locker verteidigt (88:46 gegen Chemnitz, ein Team, das in der Woche zuvor als Vorletzter sportlich aus der höchsten Spielklasse abgestiegen war), und nun schaute alles auf die Playoff-Runde, in der nach Möglichkeit die erste Deutsche Meisterschaft nach Saarlouis geholt werden sollte.
Das Problem? Um ins Finale zu kommen, muss man erst mal die beiden Gegner im Halb- und als erstes im Viertelfinale ausschalten. Dazu sind zwei Siege nötig, und die Royals haben im ersten und eventuelle anfallenden dritten Spiel Heimrecht. So weit so gut.
Dann kommt Spiel 1, der Gegner aus Göttingen reist nicht nach Saarlouis, um sich abschlachten zu lassen wie noch wenige Wochen zuvor im regulären Ligaspiel. Ganz im Gegenteil, am Ende entführen sie den Sieg, völlig zu Recht. Zwei Tage später in Spiel 2 steht die Saison der Royals auf dem Spiel. Aber die junge Truppe zeigt, was sie in den letzten Monaten alles an Nervenstärke gewonnen hat und holt sich letztlich sehr sicher den Ausgleich in der Serie. Damit dürfen sie das alles entscheidende dritte Spiel bestreiten.
Das sollte doch nun wirklich nur noch Formsache werden. Die werden sich doch unmöglich zweimal zuhause von Göttingen überraschen lassen? Nein, das kann nicht sein. Aber wie sprach schon der Dichter? Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Ich schreibe derzeit an einem umfangreichen Buch über die letzten fünf Jahre de Saarlouis Royals. Was jetzt folgt, ist ein kleiner Ausschnitt daraus, einer meiner von mir so bezeichneten "Live-Berichte". Das sind kurze Rückschauen auf das Spiel, die sehr zeitnah verfasst werden und daher auch gerne mal etwas emotionaler geraten, unter Umständen aber nicht immer alle Details korrekt widergeben. Und das habe ich zu diesem entscheidenden dritten Spiel verfasst:
Glückwunsch an Götting... was? Noch nicht zu Ende?
Spiel 3. Wer hätte das vorher erwartet? Der Gegner war doch nur Göttingen. Das steht doch in der Spielordnung der DBBL, dass die gegen Saarlouis nicht gewinnen dürfen. Das haben sie zuletzt 1972 geschafft. Was soll denn da passieren?
Na ja, zuerst mal Spiel 1. Vom Grundprinzip lief das so, wie das Pokalhalbfinale Oberhausen gegen Chemnitz gelaufen war. Die eigentlich bessere Mannschaft kann sich nicht absetzen, der Außenseiter kommt ran, spielt sich nach vorne und gewinnt. Die Göttinger haben es uns mal richtig gezeigt im ersten Spiel. Zwei Tage später schaffen die Royals dann mit einer hervorragenden Leistung in Niedersachsen den sicheren Sieg, den sie schon Freitag hätten schaffen sollen und erzwingen so das entscheidende dritte Spiel. In diesem, so die einhellige Meinung, kann jetzt nichts mehr schief gehen, die werden jetzt aus der Halle geschossen und wir tanken noch ein wenig Selbstbewusstsein für das Halbfinale am Sonntag.
Ja von wegen. Was für ein Abend. Ich versuche mal das zu rekapitulieren, was ich noch weiß. Die Royals beginnen die Begegnung mit einer rein deutschen Starting Five, neben Isabelle, Romy, Stina und Lina läuft auch Janina auf. Romy gewinnt dann auch den Sprungball. Erster Angriff für die Royals, Isabelle Comteße wird gefoult und tritt an die Linie, trifft aber nur den ersten Wurf. 1:0. Und ich sag noch „Jetzt Beton anrühren, 1:0 reicht.“ Hätten sie mal besser. Göttingen geht nach vorne und trifft, ein paar Minuten später versenkt Lina Schiffer einen schönen Dreier. 4:2. Mehr gibt´s nicht in den ersten dreieinhalb Minuten. Die Royals bauen die Führung auf 7:4 aus, Göttingen kommt ran und übernimmt die Führung, und nach 10 Minuten steht es in einem Offensivfeuerwerk 13:15. Wir liegen ja schon wieder hinten. Nicht unbedingt hoffnungslos, aber trotzdem unnötig. Es will nicht so laufen. Am Publikum liegt´s nicht. Auch heute sind wieder 1200 Leute in der Halle, der Lärmpegel ist hoch.
Das zweite Viertel beginnt. Und Saarlouis lässt für ein paar Minuten aufblitzen, was sie in dieser Saison so erfolgreich gemacht hat. Gute Defense, aus Ballgewinnen schnelle Angriffe und leichte Punkte. Bei 25:17 (12:2 bis dahin) nimmt Vlastibor Klimes eine Auszeit für die Gäste. Und was auch immer er da angeordnet hat, seine Mannschaft setzt es gut um. Die Veilchen antworten mit einem 13:2-Run, der sie eine gute halbe Minute vor der Halbzeit mit 27:30 in Führung bringt. Die Royals haben Einwurf, noch drei Sekunden auf der Shotclock, da ist nicht mehr viel mit Kombinieren, da muss ein guter Wurf her. Einwurf Isabelle auf Romy (zur Erinnerung: die hat in den Playoffs noch keinen erfolgreichen Distanzwurf hingelegt), unser Kapitän zieht aus 9 Metern sofort ab und versenkt den Wurf gnadenlos. Die Halle tobt, Ausgleich. Aber genug Zeit für Trinos, noch mal nachzulegen bis Viertelende. Das will ihnen aber aufgrund der mal wieder guten Defense der Royals nicht gelingen, runde drei Sekunden vor der Sirene hat Petra Manakova dann den Ball sicher, der Pass kommt auf Isabelle, die nach vorne läuft, die Zeit tickt herunter, sie dribbelt noch mal und sucht noch eine Mitspielerin, aber alles schreit nur „Wirf! Keine Zeit! Wirf!“, da springt sie an der Mittellinie ab und feuert die Kugel grob Richtung Korb. Der Wurf ist etwas zu weit, klatscht ans Brett, und fällt von dort durch die Reuse! Wahnsinn! Die Halle will schier zerbersten! 33:30, klare Führung zur Halbzeit mit zwei absolut wahnwitzigen Dreiern. Haben wir am Freitag nicht auch mit drei zur Pause vorne gelegen? Egal. Holger ist sich sicher, dass dieser Wurf der entscheidende war.
Oder auch nicht. Das verflixte dritte Viertel kommt ja jetzt. Jennifer Kerns verlässt Göttingen nach dieser Saison nach fünf Jahren. Was macht man da zum Abschied? Erst mal einen langen Dreier. Ausgleich. Steffi Beck geht ja auch nach dieser Saison nach fünf Jahren. Was macht sie? Einen nicht ganz so langen Dreier, Führung für Göttingen. Michaela Abelova will sich da nicht lumpen lassen, der nächste Dreier. Zack, schon sind die Royals wieder im Hintertreffen, 35:39 steht´s. Das Spiel erinnert jetzt wieder fatal an den letzten Freitag, da wollte auch nichts fallen. Jetzt wird wieder geackert, die Royals gleichen aus zum 41:41 aus, wenig später gelingt Romy mit einem weiteren Distanzwurf die 44:41-Führung. Im Anschluss haben unsere Mädels mindestens drei mal die Chance, diesen Spielstand auszubauen, aber diese bleiben alle ungenutzt, bis Göttingen durch Kerns dann doch ausgleicht und anschließend trotz eines klaren Schrittfehlers sogar wieder in Führung geht. Lina gelingt der Ausgleich an der Linie, und nach dreißig Minuten liegt unser Team mit 50:49 vorne. Deutlich ist anders, aber lieber eins vor als eins hinten wie am Freitag.
Und dann der Schlussabschnitt. Das Spiel ist ohnehin nichts für Ästheten, lebt aber von der enormen Spannung und der guten Stimmung in der Halle (außer, wenn die Schiris ins Spiel eingreifen, da sind wieder unzählige Kragen geplatzt in der Halle, vermutlich auf beiden Seiten). Wir erinnern uns an die 50:49 Führung zu Beginn des Viertels? Nach gut zwei Minuten steht es 50:56. Zuerst ein Dreipunktspiel von Suska Berger (am Freitag Topscorerin, am Sonntag ohne Punkte) (Anmerkung: ein Irrtum, das war Jaysie Chambers), dann zieht Kerns an der Mittellinie die ganze Verteidigung auf sich und passt dann gut auf die unter dem Korb parkende Mitspielerin (Drei-Sekunden- Regel? Was ist das denn?), die Royals treffen vorne wieder nicht, Trinos bringt den Ball nach vorne, Mitteldistanzwurf, der sitzt, bums. Klar, es sind noch knapp acht Minuten zu spielen, aber das ist schon wieder so was von Freitag-Flashback, es ist nicht mehr schön. Wir fliegen wirklich gegen Göttingen raus, weil wir zwei Heimspiele verlieren. Das kann ja wohl nicht wahr sein. Mein Buch wird ein sehr abruptes Ende haben. Auszeit Royals.
Den nächsten Korb erzielt Fantasia (52:56). Die nächsten Punkte macht Lina von der Linie (54:56). Und ähnlich wie am Freitag steht hinten die Defense, vorne geht aber kurz vor dem Ausgleich nichts mehr. Ob es überhastete Ballverluste sind, danebene Dreier, Einwurf unterm Korb auf eine Mitspielerin, die den Ball nicht festhalten kann, Korbleger, die von unten an den Ring fliegen und was auch immer, der Ausgleich will nicht fallen. Dankenswerterweise bauen die Veilchen ihre Führung aber auch nicht weiter aus, was nicht nur an der nach wie vor hervorragenden Verteidigung, sondern langsam auch an den Nerven beim Wurf der Gäste liegt. Wenn du nur so drauf los spielst, dann triffst du. Wenn du merkst, da könnte was gehen, jetzt wird es wichtig, dann wird der Arm schon mal schwer. Sieht man ja deutlich auch an unseren Mädels.
Wieder ist Göttingen im Angriff, wieder gelingt ein Ballgewinn, diesmal folgt ein langer Pass von Isabelle auf Buff, die wird verfolgt von Kerns, beim Korbleger geschoben, der Wurf geht nicht rein, Schiri pfeift Foul. Aber nicht unsportlich (das war kein Block, das ging nur gegen den Körper, eigentlich ein Paradebeispiel für ein unsportliches Foul), sondern nur zwei Freiwürfe. Buff trifft keinen davon, immer noch 54:56. Zum Verrückt werden. Hinten gelingt dann wieder ein Ballgewinn, Celeste schnappt sich die Kugel, will gerade nach vorne laufen, da wird sie gefoult. Mannschaftsfoulgrenze längst erreicht bei den Gästen, es gibt direkt Freiwürfe für unsere in den Playoffs beste Freiwurfschützin (zumindest gefühlt. Eigentlich ist sie ja eine 50%-Werferin von der Linie, aber in den letzten beiden Spielen hat sie die Trefferquote enorm verbessert). Und siehe da, beide drin, Ausgleich. Und dann geht es wieder hin und her, kein Team will den nächsten Treffer setzen. Es folgt der negative Höhepunkt des Spiels, nein, kein Foul, nur eine Verletzung ohne direkte gegnerische Einwirkung. Göttingen verliert vorne den Ball, die Royals gehen nach vorne, Lina will gerade loslaufen, da fasst sie sich ans Bein und sinkt hin. Habe mir die Szene mehrfach angesehen, da war kein Kontakt, auch kein Foul zuvor, da hat´s einfach was gezerrt oder gerissen. Erste Diagnose nach dem Spiel (und damit mein aktueller Stand, ich schreibe das hier ja wenige Stunden später, ist gerade zwei Uhr geworden) spricht vom Muskelfaserriss in der Wade. Wollen wir hoffen, dass es nicht ganz so schlimm ist, genaueres wird es wohl in den nächsten Tagen geben. Auf jeden Fall hat sie große Schmerzen, kann gar nicht auftreten und wird vom Feld geführt, auf beiden Seiten gestützt. Das macht es nicht einfacher. (traurige Anmerkung: Am nächsten Tag kommt das Ergebnis der Untersuchung: Achillessehne gerissen, halbes Jahr Pause. Schei...benkleister)
Wenig später geht es dann weiter, nach unerfolgreichen Aktionen auf beiden Seiten wird schließlich Kucerova (?) von Romy gefoult und an die Linie geschickt, sie hält dem Druck stand und verwandelt beide Würfe, 56:58. Vorne werfen die Royals den Ball wieder weg, und dann nimmt René Spandauw 1:32 vor dem Ende eine Auszeit. Göttingen hat den Ball, da muss was passieren. Und es passiert was. Suska Berger zieht gegen Romy zum Korb und bekommt den Pfiff und damit zwei Freiwürfe. Wenn die sitzen, dann war es das wohl. Aber der erste Wurf ist etwas zu lang, der zweite Wurf auch und Celeste angelt sich den Rebound. Schwein gehabt. Isabelle bringt den Ball nach vorne, spielt Celeste an, die von der Verteidigung weit vom Korb weggehalten wird, sie ist ungefähr Höhe Freiwurflinie. Sie hat aber ein bisschen Platz, nimmt den Sprungwurf und... versenkt ihn. Riesenjubel in der Halle. 58:58. Jetzt aber. Defense, Defense! Die Royals wuseln in der Verteidigung wie die Ameisen, decken jede Spielerin zu, die den Ball in Händen hält, aber dann stiehlt sich Abelova abseits des Spielgeschehens an der Dreierlinie frei, wird von Chambers gesehen und angespielt und trifft eiskalt mitten ins Herz der mittlerweile gefühlt 10000 Zuschauer. 58:61. War es das? Jetzt müssen Punkte her, noch 45 Sekunden bleiben. Zwei Punkte wären ja erst mal schön, muss ja nicht immer der hektische vergebene Dreier werden. Was machen die Royals? Hektischer Dreier von Buff aus der Ecke, der Wurf touchiert den Ring nur kurz und fliegt dann weiter. Glücklicherweise ist keine Göttingerin in der Nähe, so dass Stina die Kugel unter Kontrolle bringen kann. Nächster Versuch. Ein paar Pässe um die Zone, dann kommt ein schlechter Pass von Buff Richtung Stina, leider an ihr vorbei, der Ball geht an der Mittellinie ins Aus. Einwurf Göttingen. Es ist aus. René Spandauw nimmt die Auszeit, aber es kann nicht mehr gehen. Drei Punkte Rückstand, der Gegner hat Einwurf, und nur noch 25,7 Sekunden auf der Uhr. Einzelne Zuschauer begeben sich schon Richtung Ausgang. Im Basketball ist zwar viel möglich, aber doch nicht mehr hier und jetzt. Unfassbar. Wir scheiden aus gegen Göttingen im Viertelfinale mit zwei Heimniederlagen. Ich kann mich nur wiederholen, das kann es nicht geben. Aber ich glaube leider nicht mehr an das Wunder.
Einwurf Göttingen, der Ball geht an Suska Berger (?), die kriegt den Ball aber nicht mehr zurückgepasst zu Kerns, der Versuch wird abgefangen von Celeste, die läuft unter den Korb und will verkürzen, da wird sie von Kerns umgerissen. Wenn das kein unsportliches Foul war, dann weiß ich wirklich nicht. Aber ich habe mal wieder keine Ahnung, der Schiri gibt normales Foul (gut, war Kerns´ fünftes, sie ist damit raus) und nur zwei Freiwürfe für Celeste. Den ersten... wirft sie zu kurz, der kommt nur vorne auf den Ring. Den zweiten wirft sie, wie sie es auch am Freitag schon mal versucht hat, wohlwollend zu kurz (man könnte ihr beinahe Absicht unterstellen, aber das war es natürlich nicht, denn das ist ja nicht erlaubt). Und der Plan scheint aufzugehen, denn Buff kann sich den Rebound sichern, wird sofort gefoult und trifft dann den Korbleger. Der zählt natürlich nicht, war klar nach dem Foul, kein Thema, aber immerhin wieder zwei Freiwürfe, erneut die Gelegenheit, zu verkürzen. Und Buff verwandelt beide Würfe mit der Sicherheit eines... wer war denn ein großer Freiwerfer? Reggie Miller. Okay, mit der Sicherheit eines Reggie Miller. Gut, der Vergleich hinkt, aber ich bin nervös und kann kaum klar denken. 60:61. Einwurf Göttingen unter dem Korb, die Royals machen jede Anspielstation zu, schließlich wirft Suska Berger den Ball Richtung... ich glaube Kucerova. Egal, wer es war, Isabelle springt dazwischen, fängt den Ball ab, geht zum Korbleger und wird sofort von Berger gefoult. Auch Isabelle ist nicht notwendig wegen ihrer Freiwürfe berühmt, sie trifft über die Saison gesehen ungefähr 60%. Aber in diesem Moment sind Nerven wie Drahtseile gefragt, und die hat die Älteste des Teams. Sie verwandelt den ersten zum Ausgleich, die Halle tobt, sie verwandelt den zweiten zur Führung, ich glaube, in dem Moment hat das Dach kurz gewackelt. Auszeit Göttingen, 17,3 Sekunden vor dem Ende, die Royals urplötzlich mit 62:61 vorne. Was läuft denn hier gerade ab?
Auszeit ist vorbei, Einwurf Göttingen, Kerns ist nicht mehr dabei, also bringt Abelova den Ball nach vorne. Sie weicht aus, läuft auf die Grundlinie zu, will unter den Korb und tritt dabei über, ist folglich im Aus, Ball für die Royals. Riesenjubel, mit Ausnahme von Lina Schiffer steht alles in der Halle, Einwurf an der Grundlinie für Saarlouis. Wer kriegt jetzt den Ball und traut sich zu, in diesem Moment Freiwürfe zu schießen. Das Team entscheidet sich für... Isabelle Comteße. Die kriegt die Kugel, wird sofort von Abelova gefoult und kann mit vielleicht fünf Sekunden auf der Uhr an die Freiwurflinie treten. Den ersten... macht sie sicher rein, 63:61. Den zweiten... trifft sie nicht, aber Celeste kann sich den Rebound sichern, will sofort den Korbleger erzielen, wird daran unsanft gehindert und bekommt ebenfalls Freiwürfe zugesprochen. Unter ohrenbetäubendem Jubel verwandelt sie den ersten und dann auch den zweiten, das ist es gewesen. 65:61, vier Punkte vorne, noch knapp 3 Sekunden auf der Uhr, Göttingen bringt zwar den Ball noch mal ins Spiel, aber selbst wenn der Notwurf noch getroffen hätte, das wäre ja nicht mehr genug gewesen. Riesenjubel in der Halle, rund 50000 Zuschauer feiern den Einzug ins Halbfinale wie den Finalsieg, wir haben es tatsächlich noch mal geschafft. Wer solche Spiele noch umbiegt, der kann auch Meister werden. Allerdings, wer sich in den Playoffs gegen den Achten überhaupt erst in solche Schwierigkeiten bringt, der wird im Halbfinale große Probleme kriegen. Am Sonntag kommt Oberhausen. Rechnung hin oder her, das wird eine ganz schön harte Nuss werden. Und das ohne Lina.
Aber das soll uns jetzt nicht kümmern. Die Mannschaft dreht ihre Runde um den Mittelkreis und abschließend durch die Halle, Petra hat dabei Lina huckepack, da die ja nicht mehr laufen kann. Dem unterlegenen Gegner wird allergrößter Respekt gezollt, Jennifer Kerns und Steffi Beck, die ja mit dieser Niederlage das Kapitel Göttingen abschließen, werden noch gesondert verabschiedet, mit ein paar Blümchen (Veilchen natürlich), die Göttinger Fans bedanken sich bei ihrem Team, und mir ist immer noch schlecht. Das kann man gar nicht mehr gewinnen, dieses Spiel. Wir waren schon mausetot und sind noch mal zurückgekommen. 82:43 im Ligaspiel, dann 60 und 66 Punkte in den ersten beiden Spielen, und hier waren es gerade mal 58 Punkte nach 39:34 Minuten. Dann kamen noch 7/10 Freiwürfe, aber ein blaues Auge reicht hier nicht, da haben wir mindestens vier von gehabt. Aber danach fragt am Sonntag kein Schwein mehr. Let´s go Royals!
Diejenigen, die mit den Namen nichts anfangen können, die kann ich beruhigen. Die werden in dem großen Buch hinreichend vorgestellt. Für diesen kurzen Ausschnitt sind sie aber nicht wirklich von Belang.
Hauptsache gewonnen...
Tag der Veröffentlichung: 18.05.2009
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