Der Morgen danach...
Es war dunkel. Nur Dunkelheit war um mich rum. Ich versuchte die Augen zu öffnen, aber das Licht was ich dann sah, verbat es mir. Also versuchte ich die Augen langsam und nur einen kleinen Spalt erst mal zu öffnen. Es war viel zu hell, also beschloss ich die Augen wieder zu schließen.
Aber war ich nicht tot? Nagini hat mich doch gebissen oder nicht? Sollte so der Himmel aussehen? Ja klar, als ob ich in den Himmel kommen würde. Ich habe nicht einmal die Hölle verdient. Ich hatte keinen Schimmer wo ich war. Ich versuchte mich zu bewegen, aber auch das wollte mir nicht gelingen. Zorn stieg in mir auf. Ich wollte nicht hilflos sein. Ich wollte jetzt endlich wissen wo ich war, also versuchte ich meine Augen erneut zu öffnen. Erst ganz langsam damit meine Augen sich an das Licht gewöhnen konnten. Dann öffnete ich sie ganz. Verdammt, war das hell. Ich lag in einem Bett mit weißer Bettwäsche. Der ganze Raum war eigentlich weiß. Bah, wie ich diese Farbe hasse. Meine Augen erkundeten den Raum. Er war nicht sonderlich groß. Auf der linken Seite war eine Tür, dies war wohl der Ausgang. Links und rechts neben mir waren irgendwelche Geräte, die sollten wohl meinen Herzschlag und Puls überwachen. Moment mal. War ich jetzt auch noch in der Muggelwelt gelandet? Gott bewahre, bitte nicht. Meine Augen suchten weiter, sie fanden noch eine Tür. Das muss wohl das Badezimmer sein.
Also meine Schlussfolgerung: Ein Krankenhaus!
Das würde sogar ein blinder mit einem Krückstock erkennen. Wie ich Krankenhäuser hasste, aber wie bin ich hierher gekommen? Das letzte an was ich mich errinnern kann war... ja was war es?
"Denk, Severus denk." sagte ich zu mir selbst und dann viel es mir wieder ein. Das letzte was ich sah, waren zwei grüne Paar Augen, die aber nicht Lily´s waren. Sie gehörten den berühmten Harry Potter.
Meine Gedanken schweiften ab. War ich jetzt tot oder nicht? Dann sah ich wie die linke Tür sich öffnete. Eine junge Frau kam herein. Ich schätze sie ist nicht älter als Zwanzig. Sie betrat den Raum, überprüfte die Geräte links und rechts von mir, nickte und schaute mich an. Ihre Augen wurden sofort größer und sie rannte aus dem Zimmer. Verwundert blieb ich liegen und schaute auf die Tür. "Hasste ja wieder super hingekriegt. Wenn sie dich nur ansehen, rennen sie schon davon." dachte ich mir und blickte aus dem Fenster das ich vorher gar nicht gesehen hatte. Moment mal. Ich hab ihr doch gar nicht´s getan, was weiß ich warum sie weg gerannt ist. Wie lange war ich denn schon hier? Ein paar Wochen vermute ich mal. Und jetzt?
Die Tür öffnete sich ein zweites Mal und großer Mann in einem weißen Kittel kam herein. Er blieb vor meinem Bett stehen.
"Endlich sind sie wach. Wir dachten sie würden gar nicht mehr aufwachen. Wie geht es Ihnen Mister Snape?" fragte der Arzt und schaute auf die Geräte rechts und links von mir. Ich versuchte zu sprechen, aber es schien das ich meine Stimme verloren hätte. Ich versuchte krampfhaft etwas zu sagen, aber nur bei dem Versuch fing ich an zu Husten. Bis der Husten nachgelassen hatte, versuchte ich es erneut. Diesmal sollte es mir gelingen.
"Was ist passiert?" presste ich hervor und verzog mein Gesicht schmerzhaft.
"Machen sie sich keine Sorgen, Mister Snape. Sie sind im St. Mungos und werden von den besten Ärzten behandelt." sagte er und fühlte meine Stirn. Hatte ich Fieber? Das hatte ich gar nicht bemerkt. Plötzlich spürte ich wie sich etwas in mir zusammenzog und Schmerz durchfuhr meinen Körper. Meine Hände hatten sich ins Lacken gefressen und ich schloss die Augen vor Schmerz. Mein Körper hebte sich leicht von dem Bett ab. Ich atmete schneller und ich merkte wie ich anfing zu schwitzen. Ich konnte nur noch die Stimme des Arztes hören der schrie: "Schnell Schwester, einen Schlaftrank und einen Schmerztrank. Er hat wieder einen Anfall. SCHNELL!!!"
Was heißt hier schon wieder? Bin ich jetzt behindert oder was? Was geht hier vor? Ich beschloss sobald ich wieder aufwachte, würde ich ihm alle Fragen an den Kopf schmeißen. Aber bis dahin war ich in der Dunkelheit, wie ich es in den letzten Jahren auch war.
"Wie geht es ihm?" fragte die Frau.
"Besser, aber sein Zustand ist immer noch labil. Er hat jetzt immer öfters Rückfälle. Ich denke das Gift hat doch mehr Schaden angerichtet als ich dachte." sagte der Arzt.
"Versprechen Sie mir das sie alles in ihrer Macht stehende tun werden damit es ihm wieder besser geht." sagte die Frau.
"Natührlich. Deswegen bin ich doch Arzt. Sie werden sehen es wird ihn bald besser gehen. Allerdings bezweifle ich das die Anfälle je aufhören werden. Er müsste sein ganzes Leben Medikamente nehmen müssen." sagte der Arzt.
"Wie schlimm ist es?" fragte die Frau.
"Nun, das Gift versucht immer wieder in sein Herz zu kommen um es so zum Stillstand zu bringen. Es sieht so aus als würde er kein Blut mehr in sich haben sondern nur noch Gift, es wird niemals aufhören. Man könnte also sagen das er ein Herzproblem hat. Aber zum Glück ist er ja erst mal aus dem Koma erwacht." sagte der Arzt.
"Also ist das schlimmste wahr geworden. Bitte unterrichten sie mich wenn es etwas neues gibt." sagte die Frau und machte auf dem Absatz kehrt und verschwand.
"Natührlich, Schulleiterin McGonagal." sagte der Arzt und verschwand ebenfalls.
Wieder nur Dunkelheit. Kann mal jemand das Licht anmachen? Oh Man, Severus jetzt versuchst du schon Witze zu reißen, obwohl die Situation mehr als ungünstig ist. Kann ich jetzt wieder aufwachen? Also, der Schmerz war weg, das war klar. Würde er wieder kommen? Der Arzt sagte doch das ich WIEDER einen Anfall hätte. Fragen über Fragen über Fragen. Na los, Severus mach deine Augen auf. Na los. Mach jetzt. Meine Lieder waren schwer, aber es gelang mir trotzdem sie zu öffnen.
Wieder dieses Weiß... boah wie ich diese Farbe jetzt schon hasse. Der Raum war unverändert, er sah immer noch so langweilig aus wie ich ihn das letzte Mal gesehen habe.
Kann ich vielleicht jetzt mal aufstehen? War es eigentlich Tag oder Nacht? Ich hasse diese Hilflosigkeit.
Na gut, vielleicht kann ich mich wenigstens hinsetzten. Na los Severus beweg dich. Ich versuchte meine Arme oder Beine zu bewegen, aber es schien als seien sie gelähmt.
Wieder sprang die Tür auf und der große Mann im Kittel kam wieder auf mich zu.
"Nein, Sir. Sie dürfen sich noch nicht aufsetzten. Dafür sind sie noch zu schwach." sagte er und presste mich auf´s Bett zurück. Ja ich weiß selber das ich mich nicht bewegen kann. Klugscheißer.
"Sind sie in der Lage zu sprechen?" fragte der Arzt und setzte sich auf einen Stuhl. Hey den hab ich ja gar nicht gesehen. Man Severus, wo hast du denn nur deine Augen? Ich öffnete den Mund und versuchte zu sprechen.
"Wie bin ich hier her gekommen?" fragte ich heiser.
"Einer ihrer Schüler hat sie hier her gebracht." sagte der Arzt und verschränkte die Beine übereinander.
"Was ist mit IHM passiert?" fragte ich und ich hoffte das der Arzt wusste wovon ich redete. Er nickte nur.
"Er ist vernichtet. Er kommt nie wieder zurück." sagte er und schaute mich an. Ich fing an zu grinsen. Endlich hat der Albtraum ein Ende. Bin ich jetzt endlich frei? Was ist Freiheit eigentlich? Nein, ich würde meine gerechte Strafe bekommen. Alle Todesser bekommen eine Strafe. Yeah, Askaban, dann kann ich ja mit den anderen Todessern eine kleine Grillparty mit mir Verräter veranstalten.
"Was hab ich für Beschwerden, Doc? fragte ich so nebenbei. Der Arzt beugte sich vor zu mir.
"Wollen sie das wirklich wissen?"
Hä? Was soll die Frage? Komm schon, so schlimm kann es doch nicht sein. Sag es endlich Doc. Du musst es mir eh sagen.Ich nickte nur und gab zu verstehen das ich es wissen will.
"Nun gut." sagte er "Wie sie sicherlich wissen, sind sie von Nagini angefallen worden. Das erklärt die riesige Narbe an ihrem Hals. Das ist aber noch nicht alles. Das Gift das die Schlange hinterlassen hat, befindet sich immer noch im Körper und es versucht immer wieder ihr Herz anzugreifen. Deswegen haben sie immer solche Anfälle. Das ist unser Zeichen dafür das das Gift schon zu nah am Herzen ist. Wir sind zwar Zauberer, aber wir haben bereits alles versucht um das Gift loszuwerden. Sie sind also rein anatomisch gesehen, Herzkrank." sagte der Arzt. BITTE???? Ich und Herzkrank? Hat der nen Vollknall?! Und das Gift habe ich mein Leben lang in meinem Körper? SCHEIßE!!! Muss ich also mein Leben lang Tabletten nehmen.
"Also muss ich mein Leben lang Tabletten nehmen?" fragte ich schmerzhaft und schloss die Augen.
"Nun, Tabletten nicht. Sie müssen einen Trank nehmen, den ich mit den anderen Ärzten in den letzten Wochen, speziell für sie entwickelt habe. Er wird ihr ständiger Begleiter sein." er stockte kurz, weil er sah das ich wohl nachdachte. Na toll, darf ich jetzt auch noch mein Leben lang diesen Trank trinken, damit ich nicht sterbe oder was?
"Rauchen sie?" fragte er auf einmal und ich sah ihn an. Rauchen? Das weiß natührlich keiner, aber ich habe mir hin und wieder eine Zigarette gegönnt. Irgendeine Droge muss man ja haben. Ich rauche ja schon seit meinem Vierzehnten Lebensjahr. Aber ich habe es wegen meiner Verantwortung der Schüler gegenüber und meiner eigenen Gesundheit eingschränkt. Ich habe lediglich in meinen Privaten Räumen geraucht. Ich nickte nur.
"Okay, ich musste es fragen wegen dem Trank. Wir haben nämlich zwei Tränke hergestellt. Sozusagen einen für Raucher und einen für Nichtraucher." sagte er und fing an zu grinsen. Was war daran den lustig? Ich lach mich tot. Wenn das Gift von Nagini nicht schneller ist.
"Nun gut, ich werde erst mal gehen. Ich werde ihren Besuch reinschicken. Ich komm später nochmal zur Kontrolle vorbei." sagte er und verschwand. Besuch? Wieso sollte ich Besuch bekommen? Ich bin doch bei der ganzen Zaubererschar unten durch. Ich legt den Kopf zur Seite und schaute aus dem Fenster.
Die Tür ging wieder auf und mein Kopf schnellte zur Tür.
Dort stand sie. Minerva McGonagal. Oh Man konnte es denn noch schlimmer werden? Plötzlich kam noch eine Gestalt in den Raum. Ich sah nur lange lockige braune Haare und Nussbraune Augen. Oh nein. Miss Neunmalklug. Jetzt fehlen nur noch Potter und Wiesel. Kommen die auch jetzt gleich um die Ecke? Dann könnt ihr mich einmal auslachen und wieder gehen. Aber da kam niemand mehr. Minerva setzte sich auf den Stuhl wo woher der Doc saß. Sie sah mich an.
"Wie geht es dir?" fragte sie und setzte diesen mitleidigigen Blick auf, den ich nie leiden konnte.
"Das siehst du doch." sagte ich heiser und drehte meinen Kopf wieder zur Seite und schaute aus dem Fenster.
"Der Arzt hat dir erzählt wieso du hier bist?" fragte sie und legte ihre Brille auf den kleinen Nachttisch neben meinem Bett ab.
"Ja." sagte ich nur und beachtete sie gar nicht.
"Es tut mir so leid, Severus. Wenn ich gewusst hätte das du von Anfang an auf unserer Seite warst dann hätte ich dir doch helfen können. Wieso hast du nichts gesagt?" fragte Minerva und zum ersten Mal seit sie den Raum betreten hatte schaute ich ihr in die Augen.
"Ach es tut dir Leid? Mir tut auch so vieles Leid, aber mir hört ja eh keiner zu, weil ich ein Gottverdammter Todesser bin. Ach und übrigens ich habe deshalb nichts gesagt weil es Dumbledore´s Bitte war." sagte ich und bei dem Namen schmerzte mein Herz so sehr das ich dachte es würde zerspringen. Ich habe meine einzige Familie umgebracht. Ich hab den einzigen Menschen umgebracht der mich wirklich verstanden hat. Ich ring um meine Fassung.
"Es tut mir so leid Severus, ich weiß wie du dich fühlst." sagte sie und ich spürte Zorn in mir.
"DU HAST KEINE AHNUNG WIE ICH MICH GERADE FÜHLE. DU MUSSTEST NICHT DAS DURCHMACHEN WAS ICH DURCHMACHEN MUSSTE. ICH BIN EIN TOTER MANN, MINERVA. ICH HABE EIN GOTTVERDAMMTES HERZLEIDEN. ICH SOLLTE EIGENTLICH SCHON TOT SEIN, ER WURDE NUR EIN BISSCHEN AUFGESCHOBEN." schrie ich sie an und hatte dabei gar nicht bemerkt das ich mich aufgesetzt hatte. Minerva stand auf warf mir noch einen letzten traurigen Blick zu und sagte: "Stimmt, ich weiß nicht wie du dich fühlst. Lass mich wissen wann es dir besser geht." Mit diesen Worten war sie verschwunden.
Ich legte mich zurück ins Bett und schaute aus dem Fenster, ich hatte nicht bemerkt das Miss Granger noch im Raum geblieben ist. Sie kam an mein Bett und setzte sich auf die Kante. Sie sah mich mit ihren Haselnussbraunen Augen an und legte eine Hand auf meine Schulter. Ich zuckte sofort unter dieser Berührung zusammen, sie merkte dies und nahm sie sofort wieder weg.
Dann kam er wieder. Der unendliche Schmerz in meinem Innern. Ich krallte mich mit meinen Händen ins Lacken und versuchte Luft zu holen. Mein Körper hebte sich wieder von dem Bett ab und ich schloss wieder die Augen vor Schmerz. Miss Granger rannte sofort los um Hilfe zu holen, aber der Arzt war schon da. Sie gaben mir die Tränke und ich ging wieder in die Dunkelheit zurück.
Verbotene Liebe
"Er braucht jetzt absolute Ruhe, kommen sie Morgen wieder Miss Granger." sagte der Arzt zu Miss Granger.
Sie nickte und war verschwunden.
Der Arzt ging daraufhin in sein Büro. Kaum hatte er sich gesetzt, klopfte es auch schon an der Tür.
"Herein." sagte er und Minerva McGonagal betrat das Büro. Sie setzte sich ihm gegenüber.
"Was ist passiert?" fragte sie sofort. Der Arzt runzelte die Stirn.
"Schon der zweite Anfall heute. Ich weiß nicht wie es noch weiter gehen soll. Es wird immer schlimmer. Es ist keine Heilung möglich, zumindest keine Vollständige Heilung." sagte der Arzt und setzte sich gerade hin.
"Was meinen Sie damit, Doktor?" fragte Minerva und faltete ihre Hände.
"Er wird einen Trank bekommen, dieser Trank bewirkt das er nicht jede Zehn Minuten einen Anfall bekommt. Es ist sozusagen Medizin die er sein ganzes Leben lang nehmen muss. Und es gibt da noch ein Problem."
sagte der Arzt. Minerva bekam große Augen und schürtze ihre Lippen.
"Was denn noch?" fragte Minerva und wurde blass.
"Nun, er kann auf keinen Fall mehr alleine leben. Es muss jemand rund um die Uhr bei ihm sein. Nur für den Fall das er einen Anfall bekommt. Denn wenn das passiert, kann er sich selber den Trank nicht verabreichen, da die Schmerzen und die Krämpfe zu stark sind." sagte der Arzt und Minerva flog die Kinnlade runter.
"Sie meinen also, Severus ist von jetzt an ein Pflegefall." sagte Minerva sauer und erhob sich.
"Sie werden es ihm sagen müssen. Ich will nicht dabei sein wenn die Bombe platzt. Unterrichten sie mich wenn es neues gibt." mit diesen Worten war Minerva aus dem Büro verschwunden.
Als ich diesen Morgen aufwachte tat mir jeder beschissener Muskel weh. Verdammt können die Ärzte nicht einmal was richtig machen? Diese beschissenen Anfälle gehen mir vielleicht auf den Zeiger.
Wie lange habe ich geschlafen? Stunden oder Tage? Ach egal, ich hab Hunger. Wenn man einen Arzt braucht ist keiner da. Wo ist Her... Miss Granger? Verdammt hör auf Sie beim Vornamen zu nennen. Es ist vorbei. Das was da zwischen euch war ist vorbei. Trotzdem kann ich nicht aufhören an sie zu denken. Verdammt. Verbanne sie aus deinen Gedanken. Plötzlich sprang die Tür auf und der Arzt setzte sich auf den Stuhl neben meinem Bett.
Er musterte mich und legte seine Beine übereinander.
"Wie geht es Ihnen heute, Mister Snape?" fragte der Arzt mich. Na wie wohl? Beschissen was sonst?!
"Den Umständen entsprechend." sagte ich und drehte meinen Kopf zur Seite. Oh ja, die Umstände sind wirklich beschissen.
"Es gibt neue Komplikationen in Hinsicht ihrer Entlassung." sagte der Arzt und wirkte dabei ziemlich ernst. Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung. Ach so schlimm kann es doch nicht sein.
"Was für Komplikationen?" fragte ich ungläubig und versuchte mich aufzusetzten.
"Nicht bewegen, Mister Snape, dafür sind sie noch zu schwach." sagte er und ich ließ mich wieder in die Kissen sinken. Er sprach weiter.
"Nun, da sie ja sozusagen Herzkrank sind und unter Anfällen leiden, wäre es besser wenn sie immer jemanden bei sich haben der sie unterstützt. Also in anderen Worten, sie sind auf Hilfe angewiesen wenn sie hier rauskommen." sagte der Arzt und meine Augen weiteten sich. Will der mich verarschen? Jetzt bin ich auch noch ein Pflegefall????? Na toll.
"Ich bin ein Pflegefall?! Und wer soll sich um mich kümmern? Ich kenne niemanden der sich um mich "Freiwillig" kümmern würde." sagte ich im herablassenden Tonfall.
"Nun das ist ihre Entscheidung. Ich kann Ihnen aber auch eine Schwester verpflichten die sie täglich besucht." sagte der Arzt und verschränkte seine Arme vor der Brust. Auf keinen Fall. Ich lass doch keine dahergelaufende Schwester in mein Haus. Spinnt der?
"Auf keinen Fall. Ich werde mir was überlegen." sagte ich beleidigt und verschränkte ebenfalls meine Arme vor der Brust. Plötzlich ging die Tür wieder auf und Miss Granger stand in der Tür. Der Arzt erhob sich sofort und ging zur Tür.
"Überlegen sie es sich gut, Mister Snape. Ich werde später nochmal kommen und sie untersuchen." und mit diesen Worten war er aus dem Zimmer verschwunden. Jetzt waren Her.. verdammt Miss Granger und ich allein in meinem Zimmer. Sie kam auf mich zu und setzte sich auf den Stuhl wo woher der Arzt gesessen hatte.
"Wie geht es dir?" fragte Sie als ob es das normalste der Welt wäre mich zu duzen.
"Wie soll es mir schon gehen? Beschissen, was sonst?" sagte ich kühl und spielte an meiner Decke. Jetzt schwiegen wir beide und hingen unseren eigenen Gedanken nach. Dann unterbrach Sie das Schweigen.
"Ich habe mir Sorgen um dich gemacht." sagte sie und versuchte ihre Tränen zu unterdrücken. Da ich mich schon etwas bewegen konnte, streckte ich ihr meinen linken Arm aus. Zögernt nahm sie meinen Arm und ich zog sie zu mir auf das Bett. Sie legte ihren Kopf an meine Brust und fing an zu weinen.
"Schhh, nicht weinen, Hermine. Wieso weinst du denn jetzt?" fragte ich und legte meine Hand unter ihr Kinn sodass sie mich ansehen musste.
"Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht. Ich wäre niemals mit dem Gedanken fertig geworden das ich dich verloren hätte. Du bist der einzige Mensch der mich wirklich versteht. Es ist mir auch egal ob du noch mein Lehrer bist, das einzige was ich will... bist... du." sagte sie und legte ihre Hand auf meine Wange.
Verträumt sah ich ihr in die Augen.
"Wie du siehst lebe ich noch." sagte ich verschmitzt und beugte mich zu ihr rüber. Kurz bevor sich unsere Lippen berührten hielt sie mich sanft zurück.
"Was ist los?" fragte ich leise und streichelte über ihr wunderschönes braunes Haar.
"Das alles erscheint mir wie im Traum." sagte sie leise zurück und vergrub ihre Hände in meinen Haaren.
"Es ist kein Traum." flüsterte ich und presste meine Lippen auf den ihre. Aus dem kleinen Kuss wurde ein langer leidenschaftlicher Kuss. Meine Zunge streichte über ihre Oberlippe und sie gebot mir Einlass. Unsere Zungen spielten miteinander und unsere Hände gingen auf Wanderschaft. Aber zu mehr sollte es heute nicht kommen. Da ich ja immer noch ein wenig gelähmt war. Aber ich genoss diesen Kuss mehr als alles andere.
Wie ich es vermisst habe sie zu schmecken, es ist mir fast wie eine Ewigkeit vorgekommen. Was sie wohl in diesem Moment denkt? Mensch, Severus konzentriere dich auf sie und ihren Kuss. Der Kuss wurde immer wilder und sie setzte sich zu mir aufs Bett, auf meinen Schoss.
Ihre Hände streichelten meine Brust. Oh Man, wie ich das vermisst habe. Plötzlich löste sie sich sanft von mir und schaute mir in die Augen.
"Wie ich das vermisst habe." sagte sie leise und ein Lächeln zierte ihre Lippen. Auch ich musste grinsen. Jetzt haben wir doch glatt dasselbe gedacht. Hermine blieb noch ein paar Stunden bei mir. Als sie ging kam es mir wie ein unendlicher Abschied vor. Ich wollte sie gar nicht mehr gehen lassen.
Ich legte mich wieder hin und versank sofort in einem wunderschönen Traum.
Ja oder Nein?
Viele Tage vergingen. Mein Zustand "verbesserte" sich, sagten die Ärzte. Aber ich fühle mich wie ausgekotzt. Immer wieder muss ich an Hermine denken, wir hatten doch eigentlich abgemacht das wir uns nicht verlieben, oder? Und schon keine Beziehung führen werden. Naja wenn das Schicksal es so will, dann soll es so sein. Ich frage mich wann sie wieder kommt. Ich will jetzt nicht sagen das ich sie vermisse... oder.... warte... scheiße... ich vermisse sie. Warte mal. Hat sie nicht sowas wie ein Telefon? Sev. Du bist nicht in der Muggelwelt. Scheiße. Das Krankenhaus macht mich bekloppt. Ich muss hier endlich raus. Plötzlich sprang die Tür auf und Hermine stand vor mir. Minutenlang sahen wir uns an.
"Willst du dich nicht setzten?" fragte ich sie wegen der unangenehmen Stille die sich verbreitete. Sofort nahm sie den Stuhl neben meinem Bett in Beschlag.
"Ich muss dich was fragen." sagte sie plötzlich. Ich nickte nur.
"Hast du dir schon überlegt wer sich um dich kümmern soll?" fragte sie verlegen und schaute zu Boden. Wieso fragte sie das jetzt? Wenn ich diese beschissene Krankheit nicht hätte würde ich auf so ne beschissene Hilfe verzichten, aber ich habe sie nun mal.
"Nein, bin mir nicht sicher." sagte ich tonlos und setzte mich auf. Das konnte ich schon, endlich. Plötzlich setzte sich Hermine zu mir aufs Bett und legte ihren Kopf auf meine Brust.
"Wenn du nichts dagegen hast würde ich mich freiwillig melden." sagte sie und lächelte mich an. Ich versuchte zurück zu lächeln, aber mein Ego ließ es nicht zu.
Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände und legte ihre Stirn an meine.
"Hermine, du bist noch jung. Du solltest dein Leben nicht an einem alten Kautz wie mir vergeuden. Du wolltest doch studieren und so. Wirf dein Leben nicht weg wegen mir." sagte ich leise und schaute ihr in die braunen Augen.
"Severus... ich will es aber. Außerdem bin ich alt genug um mein Leben selbst zu bestimmen. Ich kann doch nebenbei noch lernen und so, was sagst du?" fragte sie mich und setzte sich auf meinen Schoss.
"Ich überlege es mir." sagte ich leise und spielte an meiner Decke. Plötzlich fühlte ich eine warme Hand an meiner Wange. Ich blickte auf und sah diese wunderschönen Augen.
"Sag einfach ja, Severus." flüsterte sie und presste ihre Lippen auf meine. Unsere Zungen spielten miteinander.
"Sag ja." flüsterte sie und fing an mir tausend Küsse am Hals zu verteilen.
"Sag ja, Severus." sagte sie erneut und fing an mich durchzukitzeln. Nur sehr wenige oder gar keiner weiß das ich kitzelig bin, naja außer Hermine.
"SAG JA, SEVERUS!!!!" schrie sie und hörte nicht auf mich durchzukitzeln. Ich konnte nicht mehr.
"OKAY, OKAY.....JA, ABER BITTE HÖR AUF." schrie ich lachend und versuchte sie daran zu hindern weiter zu machen. Sie ließ von mir ab und sah mich frech an.
"Siehst du ich wusste das du nicht Nein sagen könntest." sagte sie frech und grinste mich an.
"Du hast mich gezwungen Ja zu sagen. Schon vergessen, Miss Know-it-All???" sagte ich genauso frech zurück und musste schmunzeln. Ich bemerkte ihren Blick, der mir wohl sagen sollte: "So hast du mich schon lange nicht mehr genannt - Blick."
"Nein ich habe nicht vergessen das ich dich gezwungen habe, Mister Fledermaus." sagte sie und grinste mich erneut an. Ich hasse es wenn sie mich Fledermaus nennt. Ich packte sie an den Schultern und zerrte sie zu mir hoch. Jetzt lag sie auf mir und legte ihre Hände auf meine Brust.
"Niemand nennt mich Fledermaus." sagte ich leise und kam ihren Lippen immer näher.
"Ich darf das, Mister Fledermaus." sagte Hermine und presste ihre Lippen auf meine. Es entstand ein wilder leidenschaftlicher Kuss. Ich weiß nicht wie lange wir uns küssten, aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Der Abschied war wieder eine Sache für sich, ich wollte nicht das sie geht. Gesagt habe ich es aber nicht. Wir haben uns für Morgen verabredet. Sie sagte das sie noch was dringendes erledigen müsse, aber spätestens Nachmittags da sei. Ich sah da kein Problem drin, weil weg konnte ich ja eh nicht. Ich war an dieses beschissene Bett gefesselt. Ich hoffe nicht mehr lange. Als Hermine fort war las ich noch ein Buch und bemerkte nicht wie ich einschlief.
Die Entlassung
Der nächste Morgen ging eigentlich ziemlich schnell vorrüber. Ich hatte einen Morzhunger, wann hatte ich das letzte Mal eigendlich was gegessen? Wer weiß? Ich schaute immer wieder auf die Uhr, ich wollte endlich das Hermine kommt. Meine Fresse, wie lange dauert das denn noch?? Plötzlich ging die Tür auf und der Arzt stand in der Tür. Ich bedachte ihn mit einem kalten Blick und starrte wieder aus dem Fenster.
"Guten Tag, Mister Snape. Geht es ihnen besser?" fragte er mich und setzte sich mal wieder auf den Stuhl der neben meinem Bett stand. Ja wie soll es mir schon gehen? Wenn du da bist, SCHEIßE! Wenn Hermine da ist, AUSGEZEICHNET!
"Besser." sagte ich nur und verschränkte meine Arme vor der Brust. Der Arzt musterte mich noch einen Moment bis er sich dann erhob und die Geräte wieder überprüfte die rechts und links neben mir standen.
"Ja, es geht ihnen viel besser. Ich denke das sie heute schon das Krankenhaus verlassen dürfen." sagte er und ich drehte meinen Kopf zu ihn. Echt jetzt? Ich komm endlich hier raus? YEAH, Askaban ich komme. Schlechter Zeitpunkt um Witze zu reißen, ganz ehrlich. Aber ein schmunzeln konnte ich mir trotzdem nicht verkneifen.
"Warum grinsen sie?" fragte der Doc mich und ich zuckte nur mit den Schultern.
"Ach ich habe gerade an einen wunderschönen Freizeitpark gedacht, Doc." sagte ich und schmunzelte immer noch. Ja klar Freizeitpark Azkaban. Ich stell mir schon das Plakat vor.
Neueröffnung des Freizeitparks AZKABAN.
Nur HEUTE:
Zwei Erwachsene, Ein Kind nur der halbe Preis und wenn sie noch eine Begleitung mitbringen bekommen sie den Severus Snape Kopf gratis dazu.
Nur HEUTE. Solange der Vorrat reicht.
Meine Gedanken schweifen irgendwie ab. Die Vorstellung ist ziemlich bescheuert. Naja ich hab halt einen komischen Humor. Der Arzt räusperte sich und sah mich wieder an.
"Haben sie schon überlegt wer sich um sie kümmern soll, Mister Snape? Nur dann kann ich sie entlassen." sagte der Doc und legte seine Stirn in falten. Ich setzte mich auf und schaute ihn kalt an.
"Nun ja... ich... ich weiß nicht.. stotterte ich als plötzlich die Tür aufging und Hermine in der Tür stand.
"Ja ich kümmere mich um ihn." sagte sie und schüttelte dem Arzt die Hand.
"Hermine Granger. Sehr erfreut." sagte sie und setzte sich zu mir aufs Bett. Der Arzt schaute uns beide komisch an, nickte aber dann.
"Nun gut, Mister Snape, da sie nun jemanden haben, der sich um sie kümmert. Können sie jetzt das Krankenhaus verlassen. Sie müssen mir aber noch ihre Adresse geben, damit ich ihnen den Trank zuschicken kann." sagte der Arzt und war auch schon aus dem Zimmer verschwunden. Hermine und ich schauten uns sehr lange und schweigend an. Bis ich die Stille unterbrach und sie einfach in den Arm nahm.
"Ich hab dich vermisst." sagte ich leise und erntete dafür ein Kichern von Hermine, sie erhob sich aus meiner Umarmung und sah mich liebevoll an.
"Es ist doch erst ein Tag her das wir und gesehen haben." neckte sie mich und half mir aus dem Bett. Sie gab mir meine schwarze Robe und meine Schuhe. Das Anziehen gestaltete sich als größere Herausforderung als ich dachte, aber da Hermine ja da war ging es eigendlich ziemlich zügig voran.
"Darf ich dich denn nicht schon nach einem Tag vermissen?" fragte ich sie und umarmte sie. Hermine erwiderte die Umarmung und legte ihre Stirn auf meine.
"Natührlich darfst du das. Wollen wir dann?" fragte sie und hielt mir die Tür auf. Ich schüttelte nur schmunzelnd den Kopf und ging hinaus.
Als wir endlich aus dem Krankenhaus waren, atmete ich erst mal tief ein. Hermine beobachtete mich dabei und sie musste lächeln. ich nahm sie in die Arme und ging mit ihr Richtung Spinners End.
Als wir vor meiner Haustür angekommen sind, blieb ich stehen und betrachtete die Straße links und rechts von mir.
"Was ist los?" fragte sie besorgt und legte eine Hand auf meine Schulter. Ich schaute sie an und legte ein gequältes Grinsen auf.
"Ich hatte nicht gedacht nochmal hier her kommen zu müssen." sagte ich und öffnete die Tür. Hermine und ich betraten das Haus meines Vaters. Schon der Gedanke an diesen Muggel bereitet mir Kopfschmerzen. Als ich ins Wohnzimmer getreten war, kamen die ganzen alten Erinnerungen hoch. Wie er mich und meine Mutter Krankenhausreif geprügelt hatte. Wie er meine Mutter vergewaltigt hat, all das kam jetzt wieder hoch. Ich hatte immer Prügel bekommen, weil mein Vater der Ansicht war das ich schwul sei. Vielleicht hat er mich auch immer geschlagen weil ich anders war als andere Kinder in diesem Alter. Aber im Moment wollte ich nicht an meinen Vater denken, ich war hier mit der wundervollsten Frau der Welt und ich mache mir Gedanken über meinen Vater.
"Wir müssen hier erst mal putzen." sagte sie und schaute mich an. Ich zuckte nur mit den Schultern und ging auf sie zu.
"Muss das jetzt sein?" fragte ich sie und legte meinen Arm um ihre Taille. Sie grinste mich nur an und nickte mit dem Kopf.
"Ja es muss jetzt sein." sagte sie und zog ihren Zauberstab. Mit einem einfachen Reinigungszauber hatte sie in ein paar Minuten das ganze Haus gesäubert. Ich hatte nicht viel dazu beigetragen, wenn sie unbedingt putzen will, soll sie es mal tun. Plötzlich stand sie vor mir, ihre Stirn in Falten gezogen und ihre Hände in die Hüften gestemmt.
"Was fällt dir eigentlich ein mir nicht zu helfen?" fragte sie ernst und ich erhob mich. Ich stellte mich vor sie.
"Oje... kann ich das irgendwie wieder gut machen?" fragte ich sie neckend und legte erneut meinen Arm um ihre Taille.
"Vielleicht." flüsterte sie und legte ihre Hände in meinen Nacken. Boahh... ich krieg jetzt schon ne Gänsehaut oder wie die Muggel immer sagen: Die Haut von die Gans. Ja ich weiß war nicht sehr lustig, aber ich möchte die Stimmung etwas aufheitern.
"Sag mir was ich tun soll." sagte ich leise und drückte ihren Körper mehr an meinen. Sie stöhnte wohlig auf und legte ihren Kopf in den Nacken.
"Küss mich, Severus." hauchte sie gegen meine Lippen und ich kam ihrer Bitte sofort nach. Unsere Münder berührten sich und ein langer enger und wilder Kuss entstand. Ich hob sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer, ohne den Kuss zu unterbrechen. Dort angekommen schloss ich die Tür mit meinem Bein, indem ich gegen die Tür trat.
In dieser Nacht haben wir uns unseren Gefühlen hergegeben wie wir es noch nie getan haben. Klar wir haben uns in Hogwarts ein paar Mal getroffen und auch Sex gehabt, aber nie war er so zärtlich.
In dieser Nacht bin ich ein neuer Mensch geworden und das nur für sie. Die Frau die neben mir liegt, die Frau die mir das Leben gerettet hat, die Frau die ich über alles Liebe.
Hermine Jane Granger
Unerwarteter Besuch
Hey, Severus. Der Arzt hat dir deinen Trank geschickt." sagte Hermine und brachte ein mittelgroßes Päckchen herein. Ich saß in meinem Sessel und las den "Tagespropheten".
"Aha." sagte ich nur und ich ließ mich in keinster weise beim lesen stören. Hermine setzte sich mir gegenüber und machte das Päckchen auf.
"Du musst jetzt eine Phiole nehmen. Eine am Tag, Severus." sagte Hermine und begutachtete die Phiole die sie in der Hand hielt.
"Aha." sagte ich erneut und las weiter in der Zeitung. Hermine verdrehte die Augen und nahm mir die Zeitung aus der Hand. Ich ließ nur ein Schnaufen von mir hören und verdrehte die Augen.
"Sev, du solltest diese Situation etwas ernster nehmen." sagte Hermine ernst und hielt mir die Phiole hin. Ich hob eine Augenbraue und nahm ihr die Phiole aus der Hand. Ich begutachtete sie genau, ich drehte und wendete sie in meiner Hand. Wer weiß ob der Doc mich vergiften will? Moment! Ich bin doch schon vergiftet. Boah wie schlau du doch wieder Kombinieren kannst.
"Ich nehme die Situation sehr ernst, Hermine. Aber im Moment gibt es wichtigere Sachen als diese kleine Phiole." sagte ich und entkorkte die Phiole. Ich roch einmal daran und setzte zum trinken an als Hermines Stimme mich innehalten lies.
"Was ist denn so wichtig?" fragte Hermine und legte die Stirn in Falten. Ich ließ die Phiole und meinen Kopf sinken.
"Mein Prozess." sagte ich leise und starrte auf meine Finger. Hermine verstand und haute sich wahrscheinlich selbst dafür das sie vergessen hatte das mir noch der Prozess bevorsteht. Hermine stand auf und kniete sich vor mich und legte ihren Kopf in meinen Schoss.
"Tut mir Leid, ich habe nicht mehr daran gedacht." sagte sie traurig, ich nickte nur. Ich setzte die Phiole erneut zum Trinken an. Ich schluckte die grüne Flüssigkeit hinunter und verzog mein Gesicht zu einer angewiederten Fratze. Als ich es endlich runtergeschluckt hatte musste ich husten. Hermine klopfte mir auf den Rücken, ich gab ihr zu verstehen das es schon in Ordnung sei.
"Boah, was für ein Teufelszeug. Schmeckt wiederlich. Vielleicht hätte ich doch die Nichrauchervariante nehmen sollen." sagte ich und musste grinsen. Hermine legte ihren Kopf wieder in meinen Schoss und schaute mir in die Augen. Ich legte meinen Kopf schief und schaute zurück.
"Wann ist denn dein Prozess?" fragte sie und sah wie ich mein Gesicht in Richtung Fenster drehte.
"In zwei Wochen." sagte ich und ich klang dabei überraschenderweise sehr traurig. Hermine erhob sich jetzt und setzte sich auf meinen Schoss. Sie legte eine Hand auf meine Wange und drehte mein Gesicht in ihre Richtung. Ich ergriff die Hand an meiner Wange und legte meine Hand darauf. Minutenlang schauten wir uns nur an, als es plötzlich an der Tür klopfte. Aber wir ließen uns nicht stören, wir sahen uns immer noch in die Augen. Das Klopfen erklang erneut, aber keine Reaktion von uns Beiden. Verdammt, wer klopft den da? Kann man nicht mal Fünf Minuten Ruhe haben? Einfach ignorieren, alter Junge, einfach auf deine Ignorliste setzten. Es klopfte erneut aber ich versuchte krampfhaft dieses beschissene Klopfen zu ignorieren. Was mir auch ziemlich gut gelang.
"Es klopft, willst du nicht aufmachen?" fragte Hermine und wollte schon aufstehen, ich hielt sie aber zurück.
"Ignoriere es einfach. sagte ich und legte meine Arme um ihre Taille. Hermine jedoch beharrte darauf die Tür zu öffnen. Wiederwillig ließ ich sie los und zur Tür schreiten. Hermine öffnete sie und sie ließ einen Freudenschrei von sich. Ich vermutete schon wer da an der Tür stand. Ich hörte die Türe zufallen und Schritte die sich dem Wohnzimmer näherten. Und jetzt lass ich mal wieder meinen Humor spielen und klatsche in die Hände. Und jetzt begrüßen wir den Mann der den Dunklen Lord gekillt hat, hier ist er, der Mann der mich umbringen wollte, der Mann der seine Frauen so oft wechselt wie seine Unterwäsche. Klatscht alle in die Hände. Hier ist er. HARRY POTTER! Und als hätte ich es geahnt kam er auch schon um die Ecke. Mein Würgreiz kam unmittelbar näher, einfach ignorieren. Jetzt habe ich wieder einen Punkt den ich auf meine Ignorliste setzten kann. Yeah.
Potter kam langsam auf mich zu und streckte mir die Hand aus. Ich machte keine Anstalten ihm meine zu geben, deswegen ignorierte ich ihn einfach. Hermine bot ihm einen Platz auf dem Sofa an, Potter setzte sich natührlich sofort. Na toll jetzt kann ich auch noch mein Sofa reinigen, oder verbrennen.
"Wir müssen reden, Snape." sagte Potter und legte eine ernste Miene auf. Oh Mann, hilfe, jetzt versucht er schon ernst zu bleiben.
"Ich wüsste nicht worüber." sagte ich desinteressiert und schnappte mir ein Buch das zufällig auf den Tisch neben mir lag. Ignor, Ignor, Ignor. Als ob das was helfen würde. Hermine war bereits in der Küche verschwunden und suchte wohl irgendwas.
"Gläser sind im ganz hinteren Schrank auf der rechten Seite." rief ich und schaute Potter bei jeder seiner Bewegung an. Wer weiß ob er seinen Zauberstab ziehen würde, wenn ich mal unaufmerksam sei. Mein Zauberstab war auf jedenfall bereit. Hermine kam mit drei Gläsern und Wein zurück. Wein? Igitt. Ich brauch was hartes.
"Hermine? Würdest du mir den Feuerwhisky aus der Vitrine da vorne holen?" fragte ich und legte mein Buch zu Seite, um Potter weiter zu beobachten. Er wirkte irgendwie angespannt. Hey, das ist doch gut.
"Also, worüber wollen sie mit mir reden, Potter?" ich sprach diesen Namen mit immer noch diesem giftigen Tonfall aus, ich hasse diesen Namen einfach. Bahh....
"Es wird eine ziemlich kurze Unterhaltung, ich wollte ihnen nur etwas geben." sagte Potter und er zog eine kleine Phiole aus seinem Umhang, die eine durchsichtige blaue Flüssigkeit enthielt. Ich wusste genau was es war. Aber wollte ich es wieder haben?
Potter hielt sie mir entgegen, ich nahm sie zögernd in meine Hand. Ich schaute sie mir kurz an und steckte sie in meine Tasche.
"Danke." sagte ich leise, hoffentlich hat er das nicht gehört. Wenn es einen Zeus gäbe könnte er mir dann eben schnell einen Blitz in den Arsch jagen? Das wäre toll.
"Keine Ursache." sagte er und erhob sich wieder.
"Willst du denn nichts trinken, Harry?" fragte Hermine irgendwie geschockt und stand auf. Nein will er nicht, sei doch froh wenn er weg ist.
"Nein leider keine Zeit, Hermine. Tut mir Leid, vielleicht ein anderes Mal." sagte Potter und verbeugte sich vor mir, ich nickte nur und schenkte mir einen guten Schluck Feuerwhisky ein.
"Also gut, dann bis irgendwann." sagte Hermine und sie begleitete ihn noch zur Tür. Als sie wiederkam setzte sie sich wieder auf meinen Schoss und legte ihre Arme um meinen Nacken.
"So, wo waren wir stehen geblieben?" fragte sie neckend und kam meinem Gesicht immer näher.
"Hm.... ich glaube ich weiß wo wir stehen geblieben sind." sagte ich und legte meine Lippen auf ihre.
Ein paar Stunden später schliefen wir zusammen nach einer "anstrengenden" Nacht ein.
Schrecken
Ich erwachte sehr früh, Hermine war immer noch seelenruhig am schlafen. Ich hatte nicht vor sie zu wecken, also ging ich leise ins Badezimmer. Ich stellte mich vor dem Spiegel und betrachtete mein Gesicht. Oh Mann hast auch schon mal besser ausgesehen.
Mit meinem Finger fuhr ich mir über meiner Narbe am Hals und zuckte sofort zusammen als ich plötzlich etwas merkwürdiges im Spiegel sah. Ich sah rote Augen. Ich ging erschrocken ein paar Schritte zurück und schüttelte den Kopf. Diese roten Augen kenne ich, aber das kann nicht sein. Dieses Monster das diese Augen gehörten war tot, getötet vor langer Zeit. Also schüttelte ich nochmal den Kopf und stellte die Dusche an. Ich stellte mich unter die Dusche und ließ das warme Wasser meinem Körper runterlaufen.
Als ich mich soweit frisch gemacht habe (Schwarzes T-Shirt und Jeans) ging ich nochmal zum Spiegel. Ich betrachtete mich, aber keine roten Augen. Hatte ich es mir doch nur eingebildet. Ich leide schon unter Verfolgungswahn dachte ich.
Ich machte leise die Badezimmer auf und sah das Hermine noch immer schlief. Jetzt reichts aber.
Langsam ging ich zum Bett und hockte mich neben sie. Ich strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und betrachtete sie. Dann stand ich wieder auf und blieb vor ihr stehen. Diesen kleinen Scherz kann ich mir einfach nicht verkneifen.
"OH MEIN GOTT, HERMINE WACH AUF. ES IST HARRY POTTER!" schrie ich und sah zu wie Hermine total verwirrt und erschrocken aus dem Schlaf in meine Welt kam. Verwirrt guckte sie sich um und man konnte sehen wie sie versuchte die Orientierung wieder zu finden.
"Hä... was, wo ist Harry? Ich bin doch noch gar nicht angezogen." sagte sie verwirrt und schaute mich an. Ich musste lachen und Hermine schaute noch verwirrter als es sie es eh schon tat. Als ich mich beruhigt hatte schaute ich ihr tief in die Augen.
Als sie realisierte das ich nur einen kleinen Scherz gemacht hatte, schaute sie mich gespielt böse an.
"Ich geh duschen." sagte sie nur und ging an mir vorbei.
"Ohne einen Kuss?" fragte ich lächelnd und drehte mich zu ihr.
"Ich denke du kannst es noch eine halbe Stunde ohne aushalten." sagte sie und verschwand im Badezimmer. Lächelnd setzte ich mich auf das Bett und wartete auf Hermine. Na das kann ja lange dauern.
Zehn Minuten saß ich nun schon auf dem Bett, wie lange kann eine Frau denn im Badezimmer bleiben?
Doch plötzlich wurde mein Atem schneller, ich krallte meine Finger in das Lacken und versuchte nach Hermine zu rufen. Ich hatte tatsächlich vergessen meinen Trank zu nehmen. Der Schmerz kam unwiderruflich. Doch schreien konnte ich nicht, ich ließ mich nach hinten ins Bett fallen und hebte meinen Körper ein wenig vom Bett ab. Ich schloss sie Augen vor Schmerz. Plötzlich kam Hermine rein, als sie mich auf dem Bett sah, raste sie zum Vorratsschrank und holte eine Phiole raus. Als sie wieder zu mir aufs Bett kam, schwitze ich mittlerweile wie ein Schwein. So langsam wurde ich ohnmächtig, aber ich merkte auch was anderes. Hass, Verzweiflung und Neid kam in mir hoch. Hermine versuchte mir den Trank einzuflößen, aber irgendwie sollte es ihr nicht gelingen.
"SEVERUS, BITTE LASS MICH DIR HELFEN!" schrie sie, aber ihre Stimme nahm ich nicht mehr so richtig wahr. Plötzlich öffnete ich die Augen und ich konnte sehen wie Hermine vor Schreck vom Bett ging.
"Severus...???" flüsterte sie und Tränen liefen ihr über die Wangen.
"Severus, lass mich dir helfen." sagte sie erneut und kam mir einen Schritt näher.
"KOMM NICHT NÄHER. ICH BRAUCHE KEINE HILFE VON EINEM SCHLAMMBLUT." schrie ich, aber etwas war anders, das war nicht meine Stimme. Ich konnte sehen wie Hermine wieder einen Schritt zurück trat. Ich verkrampfte mich und sah Hermine immer noch an.
"Hermine....bitte..." flehte ich schon fast und ich konnte sehen, wie erstaunt sie war. Ich hatte meine Stimme wieder. Hermine kam näher zum Bett und setzte die Phiole an meinen Mund. Ich merkte wie die Flüssigkeit meinen Hals runterlief und schloss meine Augen.
Wer bin ich?
Nachdem mir Hermine den Trank eingeflößt hat, bin ich in einen langen Schlaf gefallen. Das hat mich doch schlimmer mitgenommen als ich dachte. Ich erwachte ziemlich spät, es war bereits Abends.
Ich öffnete die Augen und setzte mich langsam auf die Bettkante. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und schloss noch einmal die Augen.
Dann stand ich auf und ging ins Badezimmer. Ich stellte mich vor den Spiegel und betrachtete mein Gesicht. Es sieht fast so aus als wäre ich in den letzten Stunden um 0 Jahre älter geworden. Scheiße Mann, du solltest einen Trank brauen der dich jünger macht. Also, jetzt ist wirklich nicht die Zeit um Witze zu reißen. Ach egal. Wo ist eigentlich Hermine? Im Bett war sie nicht.
Also ging ich nach unten um nachzusehen ob sie vielleicht im Wohnzimmer oder in der Küche war. Im Wohnzimmer war sie nicht. Dann ging ich in die Küche. Und soll ich euch was sagen? Dort war sie auch nicht.
Ich wurde langsam nervös. Wo ist sie? Ich ging in mein Labor, aber dort war sie auch nicht.
Ich kann mir vorstellen das sie es nicht mehr ertragen konnte. Das sie jetzt die Schnauze voll hatte und gegangen ist. Und ganz ehrlich? Ich kann es ihr nicht verübeln das sie gegangen ist.
Wer will schon einen alten kranken Kauz? Ich wäre auch gegangen. Scheiße Severus, was machst du jetzt? Es einfach akzeptieren? Oder soll ich sie doch suchen gehen? Nein. Ich werde hier bleiben, es besteht ja noch die Möglichkeit das sie wieder kommt. Auch wenn diese Möglichkeit ziemlich gering ist.
Ich setzte mich auf mein Sofa und starrte an die gegenüberliegende Wand wo ein Spiegel hing. Scheiße, hab ich viele Spiegel, ich muss glaube ich ein paar los werden. Plötzlich ging die Tür auf und Hermine kam herein. Als sie die Tür geschlossen hatte, bemerkte sie meine Anwesenheit. Wir schauten uns einfach nur an, es kam mir wie eine Ewigkeit vor.
"Hast du gut geschlafen?" fragte sie mich und ging an mir vorbei in die Küche. Ich folgte ihr und blieb im Türrahmen stehen.
"Ja." es war ein Flüstern das aus meiner Kehle kam, aber verstanden hatte sie es. Ich konnte die Anspannung in ihren Augen lesen, also ging ich auf sie zu und stellte mich hinter sie. Ich legte meine Hände auf ihre Schultern und merkte wie sie sich kleiner machte, aber ich ließ meine Hände da wo sie waren.
"Severus..." sie wollte etwas sagen, aber ich unterbrach sie.
"Nein, warte. Ich... es tut mir Leid. Du weißt das ich dich niemals als... na.. du weißt schon bezeichnen würde. Zeig mir nicht die kalte Schulter." sagte ich und sog den Duft ihres Haares in mich auf. Hermine lehnte sich gegen mich und legte ihren Kopf an meine Schulter.
"Ich weiß Severus... ich weiß. Es war nur... so.... du warst so anders. Was ist mit dir passiert?" fragte sie, aber auf diese Frage wusste ich keine Antwort. Ich zuckte mit den Achseln und schaute zu Boden. Hermine drehte sich jetzt nu mir um und nahm mein Gesicht in ihre Hände.
"Ich weiß nicht was mit mir passiert. Es scheint ich habe viel mehr als nur Naginis Gift in mir." sagte ich als ob es das normalste der Welt wäre. Hermine klappte der Mund auf und sah mich mit großen Augen an.
"Meinst du...?" sagte sie aber diesmal unterbrach ich sie wieder.
"Ich weiß es nicht." sagte ich und küsste ihre Handfläche. Ich nahm sie in die Arme und hob sie hoch. Ich bugsierte sie auf die Couch, wo ich uns beiden eine Flasche Rotwein und zwei Gläser herbeizauberte.
Ich schenkte uns Wein ein und gab Hermine ein Glas. Dann prosteten wir uns zu und tranken einen Schluck. Bah, ich hasse Wein, aber für Hermine würde ich alles tun.
Wir saßen noch lange so da, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Müde war ich nicht, ich hatte ja genug geschlafen. Ich schaute zu Hermine, sie sah erschöpft und müde aus. Ich schlug ihr vor das sie ins Bett gehen solle, aber sie wollte nicht. Falls ich wieder einen dieser Anfälle bekam, sagte sie.
Ich schaute wieder an die Decke, ich hatte im Moment eine große Abneigung gegen Spiegel. Deswegen beachtete ich den Spiegel an der gegenüberliegenden Wand nicht.
"Wollen wir Harry vielleicht um Rat fragen? Er ist doch angehender Auror." Hermines Stimme holte mich wieder auf den Teppich. Ich schaute sie an und legte meine Stirn in Falten.
"Ich brauche seine Hilfe nicht." sagte ich schon fast beleidigend und setzte mein Glas erneut zum trinken an.
"Aber vielleicht kann er uns helfen. Oder wie wäre es mit Tonks?" fragte sie mich und ich stellte mein Glas auf den Tisch um es nicht zerspringen zu lassen.
"Ich brauche weder Harrys noch Tonks Hilfe. Vielleicht sollten wir einen Priester rufen, der könnte einen Exorzismus an mir durchführen." fuhr ich sie schroff an und hatte nicht bemerkt das ich mich wie früher anhörte. Verdammt, reiß dich zusammen. Was glaubst du wer du bist? Merlin? Verdammt Severus, mach einmal etwas richtig. Hermine bemerkte meine Veränderung und schaute zu Boden.
"Was ist bloß los mit dir?" fragte sie leise und schaute wieder auf, direkt in mein Gesicht. Meine Gesichtszüge wurden wieder weicher und man konnte mir ansehen wie schlecht ich mich fühlte.
"Es... es tut mir leid. Ich weiß auch nicht... es ist so.... kompliziert. Es tut mir Leid." sagte ich und fuhr mit meiner Hand durch mein Haar. Hermine legte eine Hand auf meine Schulter und sah mich wärmend an.
"Ist schon okay. Ich werde es schon überleben. Ich habe dich in der Schule ertragen, also werde ich dich jetzt auch ertragen." sagte Hermine und lachte mich an.
Dann umarmte sie mich und ich erwiderte die Umarmung nur zu gerne.
Plötzlich spürte ich wieder diesen Hass in mir, aber nicht den gewohnten Schmerz der sonst immer folgte. Ich schloss kurz die Augen und atmete tief durch.
"Alles in Ordnung?" fragte Hermine mich und ich nickte mit dem Kopf.
"Hm...hm." sagte ich noch dabei und öffnete die Augen wieder, direkt in den Spiegel an der gegenüberliegenden Wand. Ich hatte glaube ich vergessen zu atmen. denn ich sah....
ROTE AUGEN
Tag der Veröffentlichung: 26.10.2010
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