Cover

I

Wir sind beide allein in einem großen reetgedeckten Haus an der Nordseeküste Jütlands. Es ist noch früh am Morgen, die Sonne scheint durch die großen Panoramafenster, und du warst im Pool schwimmen. Ich habe inzwischen Frühstück gemacht und komme zu dir in den Poolraum. Du hast diesen knappen Bikini an und ich sehe die Gänsehaut auf deinem Körper. Ich hülle dich in ein Badehandtuch und beginne dich abzutrocknen. Ich nehme deinen Duft wahr und deine leisen Bewegungen. Ich küsse sacht deinen Nacken und deine Schultern. Meine Hände liegen auf deinen Brüsten und ich kann deine Brustwarzen spüren.

Ich trockne deinen Bauch ab und deinen Rücken, ich küsse dich zwischen den Schulterblättern die Wirbelsäule hinab bis zur Hüfte. Ich weiß, da ist diese besondere Stelle an deiner linken Hüfte, die dich wohlig erschauern lässt, wenn ich sie mit meiner Zunge berühre. Du drehst dich zu mir herum und deine Hände fahren mir durchs Haar. Ich küsse deinen Bauchnabel, während ich deine schönen schlanken Beine trocken reibe. Als ich die Innenseiten deiner Schenkel streichle, gibst du einen kleinen wohligen Laut von dir. Ich küsse deinen Venushügel, der nur knapp von der Bikinihose bedeckt wird. Deine Hände drücken mich etwas gegen dich. Ich öffne meine Lippen und meine Zunge spielt über den nassen Stoff.

Ich spüre deine Gänsehaut auf den Schenkeln. „Ist dir kalt?“ Du nickst mit einem etwas verlegenen Lächeln und verschränkst die Arme vor der Brust. „OK, dann komm“ Ich ziehe dich mit mir zu der gefliesten Nische mit der Dusche. Heißes Wasser taucht Augenblicke später den Raum mit Dampf in dem die Sonne mit Lichtfingern spielt. Wir stehen unter dem heißen Prasseln. Ich öffne den Verschluss des Bikinioberteils und du schlüpfst aus den schmalen Trägern. Das Wasser perlt über deine gebräunte Haut. Du rekelst dich wohlig, drehst dich herum, stützt dich gegen die Wand und genießt das Schmeicheln des Wassers und meiner Hände auf deinem Körper. Ich ziehe dir das Höschen aus und da stehst du, ein wenig breitbeinig, den Kopf in den Nacken gelegt und das heiße Wasser läuft über dein Gesicht. Was für ein Anblick! Ich lasse Duschgel in meine Hand laufen und beginne, dich damit einzuschäumen. Meine Hände gleiten über deine Haut mit diesem animalisch wirkenden Gleiten. Ich umfasse von hinten deine Brüste und meine Finger zupfen leicht an deinen Brustwarzen. „Hmm, das ist gut“ sagst du. Ich presse mich von hinten gegen dich. Du spürst meine Erektion an deiner Hüfte. Meine linke Hand gleitet an deiner Wirbelsäule herab über den Schwung deiner schön geformten Hüfte und zwischen deine Schenkel. Ich ertaste deine Schamlippen und dass dort eine Feuchtigkeit ist, die nicht von der Dusche herrührt. Ich lege meine Hand flach auf deine Scham. Du beugst dich ein wenig nach vorn. Ganz spielerisch zeichne ich die Linie zwischen den schmalen Dünen deiner Schamlippen nach. „Ja“ sagst du und ich höre, dass dein Herz in deinem Atem hämmert. Und dann ist das warme Wasser alle. Wir flüchten lachend aus dem Poolraum. Im Wohnraum liegt eine breite Sonnenbahn über dem Dielenboden. Es riecht nach frischem Kaffee und Toast. Du wickelst dich rasch in das sonnengelbe Badetuch, während ich mir meine Bermudas überstreife. Über die dampfenden Kaffeetassen hinweg werfen wir uns mit blanken Augen Blicke zu und lächeln. Es wird bestimmt ein schöner Tag auf Jütland.

II

Die Sonne spiegelt sich in den Gläsern deiner Sonnenbrille und wirft bunte Kringel an den Dachvorsprung links über dir. Die Terrasse ist halb darunter verborgen und sehr geschützt vor neugierigen Blicken. Du siehst aus wie ein Fotomodel, wie du da auf die Sonnenliege hingestreckt liegst mit deinen bloßen Brüsten und dem Buch in den Händen. Ich stehe am Fenster des Wohnraums und schaue zu dir hinaus. Wie immer in solchen Momenten habe ich ein fast physisches Gefühl von Unwirklichkeit. Ich muss mich kneifen um zu verstehen, dass ich jetzt einfach da raus gehen kann und dich berühren, mit dir sprechen, dich küssen. Du hast mir verboten, die Frage zu stellen, womit ich das hier eigentlich verdient habe. Heimlich, so wie jetzt, stelle ich sie mir trotzdem. Von diesem Anblick, den ich so unbemerkt genieße, geht eine unwiderstehliche erotische Faszination aus. Ich sehe die kleinen Details: die sachten und willkürlichen Bewegungen deiner Beine, das kleine Handtuch, das du über deinen Venushügel gelegt hast, als du dir nach dem Eincremen die Hände abgewischt hast. Es liegt dort so zufällig und verdeckt genau so viel von dir, dass sich die männliche Fantasie daran entzünden kann, wie trockenes Unterholz. Ich stehe am Fenster, schaue auf dich hinaus, bewundere dich und begehre dich und spüre meine Erektion. Das ist mir plötzlich peinlich, weil ich mir wie ein Spanner vorkomme. Ich trete durch die Balkontür heraus auf den heißen Bretterboden der Terrasse. Du siehst kurz hoch, lächelst einen Moment und wendest den Blick wieder deinem Buch zu. Ich komme zu dir, hocke mich hin und küsse sacht die braune glänzende Kugel deiner Schulter. Du lächelst noch einmal. Ich streiche sacht über deinen Arm bis zum Ellenbogen, der an deiner Lende liegt. Meine Hand streift dort deine Haut, die von der Sonnenmilch sacht schimmert und diese Farbe von Milchkaffee hat. Du zuckst kurz.

„Das kitzelt“ sagst du. Deine Augen sind hinter den dunklen Gläsern nicht zu erkennen, aber ich vermute, sie sind gebannt auf die Seiten des Buches gerichtet. Keine schwere Kost, so ein Frauenroman, wie du ihn im Urlaub konsumierst wie die tausend und erste Folge einer Daily Soap. Nichts, was auf der Festplatte Spuren hinterlässt, wie du immer sagst. „Ich weiß.“ Sage ich halblaut und küsse noch einmal deine Schulter. Du schmeckst nach Sonnenmilch und duftest nach ein ganz klein wenig Schweiß. Ich sehe, dass dein Haar hinter dem Ohr feucht ist. Die Sonne hat Kraft um diese Jahreszeit und es geht wenig Wind.

„Ich lese“ stellst du fest und wendest den Kopf kurz zu mir. Ich stehle dir rasch einen Kuss. Deine Lippen sind warm und trocken.

„Ich weiß.“ Sage ich noch einmal und man hört das Schmunzeln heraus. Ich streichle ganz sacht deine Seite, die Rippen entlang hinab bis zur Hüfte und zurück. Du bewegst dich ein wenig unter der Berührung. „Das ist schön.“ Ich nicke nur. Ich fahre fort mit dieser sachten Wanderschaft meiner Hand. Es soll sein wie Sommerwind, der durchs halbhohe Gras streicht und deinen Körper kühlt, wenn wir erhitzt und glücklich unsere Leidenschaft gestillt haben. Das Bild steht sehr deutlich vor meinen Augen. Ich schlucke einmal hörbar. Die Hand, die Innenfläche nach oben, überquert deinen Bauch kurz über dem Bauchnabel. Ich nehme deinen Atem wahr, der die warme, glänzende Fläche hebt und senkt. „Ich lese diesen Satz jetzt schon das vierte Mal“ sagst du, lässt kurz das Buch sinken und schaust mich an.

„Lies nur, lies“ sage ich, reine Unschuld im Gesicht. Ich erhebe mich und meine Knie knacken leise. Ich ziehe mir die zweite Liege heran und lege mich neben dich.

„Willst du dir nicht auch dein Buch holen?“

„Das ist langweilig.“

„Und was willst du jetzt machen?“

„Dir zusehen.“

„Wenn du meinst.“

Ich sehe dir zu. Die Ruhe ist perfekt. Kein Kindergeschrei,

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 04.08.2014
ISBN: 978-3-7396-1342-0

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für Susanne. Ich danke Dir für deine Liebe.

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