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Über dieses Buch

 

Streuner verzweifelt gesucht

 

Julie ist nach der Trennung von ihrem Verlobten auf den Hund gekommen. Doch der junge Mischling Streuner entwischt ihr bei einem Parkspaziergang. Die verzweifelte junge Frau versucht alles um ihren Vierbeiner wieder zu bekommen, doch vergebens. Erst als der freundliche Streetworker Kai zusammen mit Streuner vor ihrer Wohnungstür auftaucht, scheint die Welt für Julie endlich wieder in Ordnung zu kommen.

 

Achtung: Diese Geschichte enthält explizite, erotische Beschreibungen.

Streuner verzweifelt gesucht

Es war die absolut beste Entscheidung!”, dachte sich Julie und wuschelte ihrer frechen Promenadenmischung durch das zottelige Fell. “Du bist ein richtig feiner Kerl”, sagte sie zu dem jungen Mischling in einem sehr freundlichen Ton, was Streuner, so hatte sie ihn genannt, mit dem Schwanz wedeln ließ.

 

Julie band ihm das rote Halstuch um, welches sie am Abend zuvor genäht hatte und rücke es zurecht. Streuner ließ sich dies, gutmütig wie er war, gefallen und schien sogar ein wenig Gefallen an dem neuen Accessoire zu finden, das ihn noch niedlicher wirken ließ. Wenn dies überhaupt noch möglich war.

 

Zwei Monate nach der Trennung von ihrem langjährigen Freund und am Ende sogar Verlobten Steffen, war sie in das städtische Tierheim gefahren und wollte sich eigentlich eine kleine, verschmuste Katze holen. Als sie dann allerdings am Hundezwinger vorbei kam und Streuner sie mit seinen dunklen Augen ansah, war es um die junge Frau geschehen. Sie musste gar nicht lange darüber nachdenken. Da sie als freiberufliche Kolumnistin ihre Zeit frei einteilen konnte, würde sie immer genug Zeit haben, um sich um den Hund und seine Bedürfnisse zu kümmern. Außerdem war sie so gezwungen, ihren Vorsatz, sich mehr an der frischen Luft zu bewegen, in die Tat umzusetzen.

 

Julie band ihre dunkelbraunen Locken, die ihr wie ein dunkler wilder Wasserfall über die Schultern fielen, zu einem Zopf zusammen. Da draußen die Herbststürme eingesetzt hatten und es langsam aber unaufhaltsam winterlich wurde, wollte sie so vermeiden, dass ihr die Haare ins Gesicht flogen. Sie packte sich in ihren warmen, figurbetonten Parker ein, machte einen Schal um, der farblich zu dem Halstuch von Streuner passte und machte sich auf den Weg in den nahegelegenen Park.

 

Nicht viele Leute trauten sich bei diesem Sturm vor die Tür und fast alle, denen Julie begegnete, hatte mürrische Mienen aufgesetzt. Die junge Frau allerdings genoss es, diese Urgewalt der Herbstwinde zu spüren und ihrem neuen Freund beim Erkunden des Parks zuzusehen.

 

Nachdem Julie schon eine gute Stunde in dem Wald ähnlichen Park unterwegs war, traf sie eine alte Schulfreundin und die beiden kamen ins Gespräch.

 

Mensch Julie, dass du dir mal einen Hund zulegst. Hätte ich nicht gedacht. Warst du nicht eher so der Katzenmensch?”, fragte die etwas überschminkte Blondine, die einen winzigen Terrier an einer pinkfarbenen Leine durch den Park zerrte.

 

Streuner schien sich sehr für das Hinterteil der kleinen Hundedame zu interessieren und schnüffelte mit wedelnder Rute hinter ihr her, was Viola, so hieß die junge Dame, dazu veranlasste, ihr Hündchen schleunigst auf den Arm zu nehmen. Streuner sah sie mit traurigem Blick von unten her an.

 

Schön dich hier zu treffen Viola. Haben uns ja wirklich ewig nicht gesehen. Streuner hier ist ganz neu. Ich habe ihn aus dem Tierheim. Ich konnte seinem treuen Blick und diesen süßen dunklen Augen einfach nicht widerstehen.”

 

Und was sagt dein Steffen dazu?”

 

MEINEN Steffen gibt es nicht mehr. Wir haben uns getrennt“, klärte Julie ihre alte Bekannte mit einem ziemlich angesäuerten Ton auf, was ihr einen fragenden Blick einbrachte. „Entschuldige, aber bei dem Thema bin ich immer noch ein wenig empfindlich.

 

Viola setzte eine Trauermiene auf, bei der man allerdings sofort durchschaute, dass sie nur geheuchelt war. “Ach so. Das tut mir aber leid. Ihr wart so ein schönes Paar.”

 

Tja, so ist das halt. Es hat einfach irgendwann nicht mehr geklappt. Und wenn man das früh genug merkt, dann kann es, so wie bei uns beiden, ganz ohne Schlammschlacht ausgehen.”

 

Das ist schwierig. Ich weiß noch, wie ich mich von Diego getrennt habe. Mensch habe ich diesem notorischen Fremdgänger die Hölle heiß gemacht.”

 

Ihr wart doch schon seit der Schule zusammen, oder?”, erkundigte sich Julie erstaunt.

 

Ja, fast acht Jahre lang habe ich es bei diesem Italo-Macho ausgehalten. Naja. Jetzt habe ich meine Carla und wir sind richtig glücklich miteinander.”

 

Julie schien sich verhört zu haben und fragte ungläubig noch einmal nach. “Du bist jetzt mit einer Frau zusammen?”

 

Nicht nur zusammen, sondern sogar schon fast ein halbes Jahr verpartnert!”

 

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Damon B. Sterling
Bildmaterialien: Damon B. Sterling
Tag der Veröffentlichung: 14.01.2015
ISBN: 978-3-7368-7156-4

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