ebooks für Kinder - Leseproben
Herausgegeben von Tobias Schindegger
Blog: http://gnomunser.familygaming.de
Ich möchte Sie herzlich zu dem 1. Katalog begrüßen, in dem ebooks für Kinder vorgestellt werden. Die Idee entstand in der Facebook-Gruppe „ebooks für Kinder“. Ziel ist es, einen Überblick an Kinder- und Jugendliteratur für ebook Reader wiederzugeben.
Sie verfassen selbst auch Kinder- bzw. Jugendbücher und haben diese als ebook veröffentlicht und möchten in der nächsten Ausgabe aufgenommen werden? Dann helfen Sie uns. Schreiben Sie uns eine eMail an info@gugeli.de zusammen mit einer Leseprobe als Textverarbeitungsdatei (*.doc, *.docx, *.rtf, *.odt), dem Cover Ihres Werkes bzw. Ihrer Werke (als *.jpg) und den Verkaufslink-Link im Anhang.
Selbstverständlich freuen wir uns auch auf jeden Neuzugang und weitere Beiträge in der Facebook-Gruppe „ebooks für Kinder“.
Viel Freude mit dieser Ausgabe …
… wünschen die Mitglieder von „ebooks für Kinder“ und Tobias Schindegger (Hrsg.)
Leseproben
ebooks von 2-3
Von Alexandra Dannenmann
Alexandra Dannenmann ist in Stuttgart geboren und schreibt und illustriert seit vielen Jahren Kinderbücher.
Kleiner Kater Miezi
Eine sich reimende Bildergeschichte für die Kleinsten.
Eine vergnügliche Gute-Nacht-Geschichte für unsere Jüngsten. Begleitet von zweizeiligen Reimen zeigen die liebevollen Illustrationen die Erlebnisse des niedlichen kleinen Katers. Sein Aufwachen am Morgen, seine Spiele mit Freunden im Garten bis zum Einschlafen am Abend.
Kleiner Kater Miezi ist ein Vorlesebilderbuch für Kinder ab 2 Jahren.
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Von Alexandra Dannenmann
Alexandra Dannenmann ist in Stuttgart geboren und schreibt und illustriert seit vielen Jahren Kinderbücher.
Das Schweinchen mit dem Ringelschwanz - Lustige Tierreime
Lustige Tierreime zum Vorlesen und Nachsprechen für die Kleinsten.
Die farbenfrohen Illustrationen zeigen alle Tiere, die auf dem Bauernhof leben: die Kuh, den Esel, die Ziege und viele mehr.
Ein Bilderbuch für Kinder ab 2 Jahren.
Und für alle, die gerne malen, gibt es als kleines Extra alle Bilder als Ausmalbilder gratis zum Herunterladen.
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Autorin und Illustratorin: Angelika Musold
Diese Geschichte handelt von Leo - einem kleinen, aber mutigen Lampenfisch. Weil Leo so viel heller strahlt als alle anderen Lampenfische, kann er den großen Fangzahn vertreiben und wird zum berühmtesten Fisch der Tiefsee.
Leo Lampenfisch ist ein Vorlesebilderbuch für Kinder ab 3 Jahren.
In den Tiefen des Ozeans ist es so dunkel, dass kein Mensch auch nur den kleinsten Schimmer sehen kann. Hier lebte vor langer Zeit ein kleiner Lampenfisch. Sein Name war Leo. Aber Leo war ein ganz besonderer Lampenfisch. Er hatte nicht nur eine einzige Lampe an seiner Rückenflosse wie alle anderen. Nein, er hatte ganz viele davon. Jede seiner Flossen war über und über mit kleinen Lämpchen bedeckt. Deshalb strahlte Leo auch besonders hell im dunklen Wasser und sein Schuppenkleid funkelte dabei in den allerschönsten Farben.
Am Schneeschuppen-Tag herrscht im Lampenfischland immer große Aufregung! Während die anderen Lampenfische diesen Tag feiern, verlässt Leo mit Hilfe seiner Freunde Lina und Olli das Lampenfischland. Er möchte dem Geheimnis einer seltenen Sonnenschuppe auf den Grund gehen. Dabei rettet er den Sonnenfisch Sonni und bringt die Wärme des Sonnenlichts mit in die Tiefsee.
Leo Lampenfisch und die Sonnenschuppe ist ein Vorlesebilderbuch für Kinder ab 3 Jahren mit 19 farbigen Illustrationen.
Möchtest du den berühmtesten Lampenfisch aller Zeiten kennen lernen? Dann komm doch mit ins Lampenfischland! Es liegt tief unter der Wasseroberfläche am Meeresgrund. Dort, wo es dunkler ist als in der finstersten Nacht, zwischen Tiefseekorallen und heißen Sprudelquellen, ist dieser Fisch zu Hause. Sein Name ist Leo - Leo Lampenfisch. Jetzt fragst du dich bestimmt: Warum ist dieser Leo denn so berühmt? Das ist ganz einfach: Weil Leo viel heller leuchten kann als alle anderen Lampenfische, konnte er den gefährlichen Fangzahn vertreiben - einen ziemlich ungemütlichen Fisch mit langen Zähnen und riesigem Staubsaugermaul. Und so wurde Leo zum berühmtesten Fisch der Tiefsee. Seit diesem Tag strömen die Tiefseebewohner ins Lampenfischland, um ihn persönlich kennen zu lernen und seiner Geschichte zu lauschen.
Im Himbeermeer lebt die kleine Fischprinzessin Fiona. Vier treue Begleiter lesen ihr jeden Wunsch von den Lippen ab. Als ihr eines Tages alles zu viel wird, schwimmt sie alleine auf und davon. Durch eine zufällige Begegnung mit einer Glitzerschnecke erkennt Fiona die Bedeutung wahrer Freundschaft.
Fiona, die kleine Fischprinzessin ist ein Vorlesebilderbuch für Kinder ab 2 Jahren.
***E-Books für den guten Zweck***
100% der Einnahmen werden an die Radio 7 Drachenkinder gespendet.
In den Weiten des Meeres lebt die kleine Fischprinzessin Fiona. Ihre winzigen Schuppen leuchten rosa und sie trägt eine kleine, glitzernde Krone auf dem Kopf. Fiona lebt an einem besonderen Ort: dem Himbeermeer. Es schmeckt süß und fruchtig – wie frisch gepresster Himbeersaft. Und weil Fiona eine richtige Fischprinzessin ist, hat sie vier treue Begleiter...
ebooks ab 5 Jahre
Von Ilse Helli Bunschoten-Marx
Im Buntkrixel-Haus
Krixi-Trixi
Familienzuwachs! Die Hündin eines Kollegen von Papa Buntkrixel hat sieben Hundebabys, für die nun ein guter Platz gesucht wird. Papa Buntkrixel findet, dass in seinem Haus ein ausgezeichneter Platz für ein kleines Hündchen ist, und hat eines mitgebracht.
Die Großeltern kommen neugierig an, auch alle Nachbarn kommen angelaufen und bestaunen das weiß-braun gescheckte Hundemädchen mit dem dunkelbraunen Kopf, dem leuchtend weißen buschigen Schwanz und den seidenweichen lockigen Ohren mit dem rotbraunen Schimmer. Die kleine Hundedame hat auch eine glänzend schwarze Nase und eine feuchte rosa Zunge.
Als Opa scherzhaft fragt, ob ein weißer Hund denn in die Familie Buntkrixel passen könne, meint Nel sofort, dass er noch nie einen bunteren Hund gesehen hat.
Nel hat auch sofort einen Namen für das Hündchen: Krixi-Trixi soll sie heißen und alle sind einverstanden.
Krixi-Trixi weiß sehr wohl, dass all diese Aufmerksamkeit ihr gilt, und fühlt sich entsprechend geschmeichelt. Jeder streichelt sie und krault sie hinter den Ohren. Begeistert wedelt Krixi-Trixi mit dem Schwanz und legt sich immer wieder auf den Rücken, damit sie auch auf dem Bäuchlein gestreichelt werden kann; das hat sie nämlich am liebsten.
Haus und Garten nimmt sie genau in Augenschein, eigentlich eher in „Nasenschnüffel“, denn sie saust überall herum und schnuppert in allen Ecken.
Schnell entdeckt sie ihren Lieblingsplatz: Sie sitzt auf der Lehne der Wohnzimmerbank und stützt ihre Vorderbeinchen auf das Fensterbrett. Da hat sie einen prima Überblick über Garten und Straße und sieht sofort, ob jemand kommt.
Auch die Übergriffe des dicken roten Katers, der im Nachbarhaus wohnt, entdeckt sie dann sofort und verjagt den Eindringling mit lautem Gebell.
Wenn Krixi-Trixi auf Wachtposten sitzt, können alle vollkommen beruhigt sein.
Schon beim ersten Spaziergang im nahen Park entdeckt sie den kleinen Teich mit den Wildenten. Fantastisch!! Krixi-Trixi ist sofort im seichten Wasser und schleicht sich an die Enten an, ganz langsam und vorsichtig. Aber die sind nicht blöd. Im Gegenteil, die machen sich einen Spaß daraus, Krixi-Trixi recht nahe herankommen zu lassen und dann – flugs – laufen sie ein paar Schritte über das Wasser, fliegen auf und weg sind sie.
So eine Enttäuschung! Einfach widerlich!!
Krixi-Trixi ärgert sich.
Im Badezimmer hat Krixi-Trixi entschieden mehr Glück. Flos Badewannenente fliegt nicht weg.
Zufrieden schnappt sich Krixi-Trixi das Plastiktierchen und kaut genüsslich daran.
Flo, der neugierig herbeikommt und mit Krixi-Trixi spielen will, schaut erstaunt, was sie denn da für eine leuchtend gelbe Beute hat. Mit einem lauten Schrei rettet er seine Ente.
Viel ist ihr noch nicht passiert, aber sie hat von nun an eine ganz besonders moderne Frisur.
Spielen will Krixi-Trixi mit allem und jedem. Sie begreift nicht, wie Papa Buntkrixel nach dem Essen so ruhig auf der Wohnzimmerbank liegen und schlafen kann. Krixi-Trixi will den Langeweiler ein wenig aufmuntern und zupft vorsichtig an seiner großen Zehe. Erfreut bemerkt sie, dass sich die Socke bewegt, und zieht stärker. Fest packt sie mit ihren kleinen Zähnen zu und stemmt sich mit den Pfoten ab. Sie schüttelt den Kopf, dass die Ohren fliegen und endlich hat sie Erfolg: Die Socke rutscht vom Fuß! Krixi-Trixi läuft schleunigst mit ihrem Raub in den Hundekorb.
Dort untersucht sie ihre Beute genau von allen Seiten, schnuppert, kaut ein bisschen, hält die eine Seite zwischen den Pfoten fest und zieht ein wenig an der anderen Seite, bis man ein leises „Ritsch“ hört. Krixi-Trixi findet das so entstandene Loch äußerst interessant und ist so konzentriert damit beschäftigt, es immer größer zu machen, dass sie nicht einmal merkt, wie Vater Buntkrixel wach wird.
Erstaunt betrachtet er seinen nackten Fuß, folgt dann dem ersten Verdacht und geht zum Hundekorb. Mit schnellem Griff packt er das überraschte Hündchen im Genick und befördert es in den Garten hinaus. Für die Socke ist es allerdings zu spät. Das Loch ist viel zu groß zum Stopfen. Mit einem tiefen Seufzer setzt sich Vater Buntkrixel auf die Bank zurück und denkt, dass ihnen mit dem vorwitzigen Hündchen wohl recht heitere Zeiten bevorstehen.
Krixi-Trixi hat inzwischen auf der Wiese im Garten etwas ganz Neues entdeckt: eine verstorbene Nacktschnecke. Sie liegt offenbar schon einige Zeit tot im Gras, die Ameisen laufen schon rund um sie herum. Krixi-Trixi schnuppert aufmerksam. Welch ein intensiver Duft! Schnell entschlossen rollt sich Krixi-Trixi über der toten Schnecke im Gras. Sie streckt alle vier Beine hoch in die Luft und wälzt sich hin und her, bis ihr ganzer Rücken mit der Schnecke paniert ist. So interessant parfümiert läuft sie stolz durch die Küchentür zurück ins Haus. Sie erwartet, enormen Eindruck auf ihre neue Familie zu machen, und springt mit einem kühnen Satz neben Nel auf die Wohnzimmerbank.
„Wweehhh!“ Nel hält sich schnell die Nase zu.
Mama Buntkrixel blickt irritiert von ihrer Handarbeit auf. „Was stinkt da so bestialisch?“
„Krixi-Trixi!“, rufen alle Buntkrixel-Kinder im Chor, denn keiner will auch nur für einen Augenblick als Urheber dieses Geruches in Verdacht geraten.
Mama Buntkrixel packt Krixi-Trixi am Halsband. „Raus!“
Beleidigt und schwer enttäuscht schleicht Krixi-Trixi in den Garten zurück, aber es kommt noch schlimmer. Mama Buntkrixel nimmt entschlossen den Gartenschlauch und spritzt den Hund sauber. Welch ein Gejammer und Gejaule! Kläglicher kann nicht einmal Flo heulen. Es ist zum Erbarmen. Krixi-Trixi schüttelt sich, dass die Tropfen nur so fliegen. Endlich darf sie in die Sonne laufen und sich von ihr trocknen lassen.
Es dauert eine Weile, bis sie sich wieder ins Haus traut. Vorsichtig schleicht sie an der Wand entlang zu ihrem Korb und rollt sich in ihre Decke. Wenig später ist sie eingeschlafen. Sie träumt und im Schlaf bewegen sich ihre Beinchen, als würde sie laufen. Ab und zu blafft sie leise. Vielleicht träumt sie von den Enten oder der dicken rote Katze.
Bald haben alle den kleinen Hund so sehr ins Herz geschlossen, dass sie sich ein Leben ohne Krixi-Trixi gar nicht mehr vorstellen können. Sie genießen die vielen Spaziergänge. Krixi-Trixi bringt von jedem Ausflug einen kleinen Stein mit und bald liegt ein dicker Kranz von Kieselsteinen rund um die Sandkiste.
Aber auch in der Sandkiste fühlt sich Krixi-Trixi in ihrem Element. Sie gräbt nämlich gerne tiefe Löcher. Wenn sie anfängt mit den Vorderbeinen zu buddeln, entsteht mit unglaublicher Geschwindigkeit ein tiefes Loch, aus dem nur noch Krixi-Trixis Hinterteil mit dem weißen Schwanz herausragt. Und zwischen den Hinterbeinen kommt in hohem Bogen der Sand herausgeflogen. Sie probiert dieselbe Methode auch in Mama Buntkrixels Blumenbeet. Dort ist die Erde nach dem Unkrautjäten besonders locker und die Versuchung zum Buddeln besonders groß.
Mama Buntkrixel kennt da keinen Spaß. „Krixi-Trixi, lass das!“
Krixi-Trixi buddelt und hört nichts.
„Krixi-Trixi, komm sofort heraus, sofort!!“
Aber Krixi-Trixi ist mit dem Kopf schon so tief in der Erde und so konzentriert auf das Graben, dass sie nichts bemerkt von Mama Buntkrixels Ärger. Sie erschrickt furchtbar, als Mama sie beim Kragen packt und aus ihrem schönen Erdloch herausholt. Sie legt den Schwanz fest auf ihren Bauch und schleicht in ihren Korb.
Aber niemand kann ihr lange böse sein und kaum ist Nel von der Schule zurück, kommt sie schnell hervor, weil sie weiß, dass man mit Nel wunderbar spielen kann. Alle Buntkrixels kuscheln mit Krixi-Trixi und kraulen ihr weiches Fell, sie üben Apportieren und „Sitz!“ und „Platz!“ und verstecken alle möglichen Spielsachen, die Krixi-Trixi dann für sie suchen soll.
Nel ist begeistert, weil Krixi-Trixi ihm gehorcht – manchmal wenigstens. Ab und zu muss Flo helfen.
Nel kommandiert: „Krixi-Trixi, sitz!“ und Flo drückt gleichzeitig Krixi-Trixis weiches Hinterteil nach unten.
„Brav!!“, rufen alle, wenn Krixi-Trixi dann sitzt. Schwerer ist es mit „Platz“. Da muss auch Nik helfen.
Nel ruft: „Krixi-Trixi, platz!“ und Nik zieht an Krixi-Trixis rechtem Vorderbein und Flo an ihrem linken Vorderbein, bis sie auf dem Bauch liegt. Was wird Krixi-Trixi dann gelobt! Schnell dreht sie sich auf den Rücken und alle kitzeln und streicheln sie. Welch ein feines Hundeleben!
Mama Buntkrixel hat noch eine gute Seite von Krixi-Trixi entdeckt. Bei Spaziergängen läuft Nik gerne voraus und Flo trödelt langsam hinterher, bis Mama Buntkrixel fürchtet, Nik ganz aus den Augen zu verlieren. Jetzt hat Nik immer Krixi-Trixi an der Leine – und Mama ruft einfach nach Krixi-Trixi. Die kommt sofort zurückgelaufen und schleppt Nik an der Leine hinter sich her. Sehr praktisch!
Abends begleitet Krixi-Trixi Flo ins Bett und bleibt geduldig bei ihm sitzen, bis er tief und fest eingeschlafen ist. Mama Buntkrixel ist froh über ihr vierbeiniges Kindermädchen!
DANN DER FURCHTBARE SCHRECK!
KRIXI-TRIXI IST VERSCHWUNDEN!
Plötzlich ist sie nicht mehr da, im Wohnzimmer nicht, im Garten nicht, vor dem Haus nicht. Alle suchen. Über eine Stunde lang laufen sie alle in der ganzen Gegend herum und rufen und pfeifen.
Die Nachbarin fährt mit dem Auto zum nahen Wald und sucht dort. Mama telefoniert mit der Tierambulanz.
Gott sei Dank, hier im Umkreis wurde kein Unfall mit einem Hund gemeldet. Die freundliche Dame am Telefon rät, daheim zu bleiben und auf einen Anruf zu warten, sie würde die Suchmeldung weitergeben.
Traurig sitzen alle im Wohnzimmer beisammen. Endlich rafft sich Mama Buntkrixel auf und beschließt, das Abendessen zu kochen. Wenn Papa Buntkrixel nach Hause kommt, soll wenigstens etwas zum Essen auf dem Tisch stehen. Sie geht zum Schuppen, um Erdäpfel aus der Kiste zu holen, die dort zwischen der Obststellage und dem Weinregal steht. Sie öffnet die Tür – und Krixi-Trixi kommt herausgeschlichen. Ihr Bauch schleift fast auf dem Boden, so schlecht ist ihr Gewissen. Schleunigst saust sie ins Haus und versteckt sich in ihrem Korb. Niemand weiß, wann und wie sie in den Schuppen gekommen ist und warum sie nicht gebellt hat, um wieder herausgelassen zu werden, bis Nel im Schuppen einen von Vaters Stiefeln mit sehr deutlichen Knabberspuren entdeckt. Da kann er sich denken, woher Krixi-Trixis schlechtes Gewissen kommt, aber es ist allen ganz egal. Sie sind unendlich froh, dass Krixi-Trixi wieder da ist!
ebook ab 6 Jahre
Von Bianca Bolduan
Als Dragur aufwachte, seufzte er. Es regnete schon wieder! Dabei stand doch für heute das Fliegen auf dem Stundenplan. Dragur mochte das Fliegen, doch der Lehrer erlaubte es nur, wenn das Wetter schön war und kein heftiger Wind wehte. Heute war das Wetter nicht schön, und so würden sie im Klassenzimmer sitzen und langweilige Dinge lernen. Dragur seufzte wieder. Wie er sich doch gefreut hatte. Er liebte es, über die Klippe zu sehen, zu fallen, die Flügel zu öffnen und sich vom Wind tragen zu lassen. Und wie er das liebte. Die Sonne schien dabei warm auf seinen Rücken und es war herrlich, die Welt von oben zu sehen.
Missmutig stand er auf. Die Höhle, in der er mit seiner Familie lebte, war groß. Doch eine Drachenfamilie besteht aus vielen, sehr vielen Drachen, und so war es ein ziemliches Gedränge. Vorsichtig, um niemanden zu treten, schlängelte er sich durch die Drachen hindurch, die langsam wach wurden, und trat vor die Höhle. Er reckte sich.
Ganz langsam erwachte das Lager und von überall her kamen die Drachen aus ihren Höhlen. Irgendwo hinter ihm weinte ein Drachenkind. Das ist bestimmt Anita, dachte Dragur. Anita war das Baby von der Tochter seiner Großtante. Oder war sie die Cousine seiner Mutter? Er schüttelte den Kopf. Allmählich war seine Familie so groß geworden, dass er schon alles durcheinander brachte. Er konnte sich die vielen Namen einfach nicht mehr merken.
„Hallo Dragur“, wurde er von seinem Freund Skip begrüßt. Skip wohnte mit seiner Familie in einer Höhle gegenüber und war das genaue Gegenteil von Dragur. Während er selbst schlank und zäh und sportlich war, neigte Skip eher dazu, es gemütlich angehen zu lassen. Um seinen Bauch rollte sich schon ein gewaltiger Speckring und er schwänzte den Sportunterricht, wann immer es ging.
„Hi Skip“. Dragur winkte ihm zu und sah dann zum Himmel hinauf. Er war grau, nicht eine einzige blaue Lücke war zu sehen.
„Es wird sicher den ganzen Tag regnen.“, meinte Skip und lachte vergnügt.
Dragur warf ihm einen finsteren Blick zu. Klar, Skip gefiel es, wenn das Fliegen ausfiel. Es war ihm viel zu anstrengend und er freute sich immer über Regentage. Aber Dragur hatte sich auf die Flugstunden gefreut, hatte schon die ganze Woche diesem einen Tag entgegengefiebert. Und nun das. Regen, soweit das Auge reichte.
„Na, komm schon. Lass uns gehen, bevor wir noch zu spät kommen.“ Wieder sah Skip vergnügt zum Himmel hinauf und lachte.
Die Drachenschule lag in einer Höhle am Strand. Das Wasser hatte im Laufe von Hunderten von Jahren tiefe Löcher in die steilen Felswände gefressen, doch dann hatte es sich zurückgezogen. Niemand wusste, warum. Doch nun hatten die Drachen diese Höhlen zu nutzen gelernt. Neben der Schule war eine Höhle für die Kranken und Schwachen und weiter hinten eine, in denen der Rat der Alten tagte oder Verhandlungen durchgeführt wurden. Dragur und seine Freunde waren noch nie dort gewesen, war es doch den Kindern und Jugendlichen verboten, sich dort aufzuhalten.
Es soll dort ein Labyrinth von Gängen geben, in denen sich schon so mancher verlaufen hatte und nie zurückgekehrt ist, hieß es. Ob es stimmte, wusste Dragur nicht. Doch es war ihm auch egal. Er war sowieso lieber draußen, schwamm im Ozean oder lief am Strand entlang. Er mochte die dunklen Höhlen mit ihrem Geruch nach verbrauchter Luft und Verwesung nicht.
Als er mit Skip das Klassenzimmer betrat, sah er, dass die meisten seiner Mitschüler genauso traurig waren wie er selbst. Sie alle hatten sich so auf die Flugstunden gefreut. Auf die Flugstunden und auf ihren Fluglehrer Magan. Magan war ein echter Kampfdrache, der früher, als die Dracheninsel noch von den Zweibeinern angegriffen worden war, so manche Schlacht geschlagen hatte. Er hatte viele Narben, doch darauf war er nicht etwa stolz.
„Eine Narbe zu haben, heißt nur, verletzt worden zu sein. Sie sagt nichts darüber aus, ob du mutig gewesen bist.“, sagte er immer, wenn er darauf angesprochen wurde. Die vielen Geschichten, die sich um ihn rankten, belächelte er nur und sprach nie davon, wie es früher war. Doch fliegen konnte er! Und wie! Dragur konnte gar nicht genug davon bekommen, von ihm zu lernen.
Magan brachte ihnen alles bei; wie sie die Winde berechneten, wann es zu gefährlich zum Fliegen war und was man tun konnte, wenn einen die Windböe doch gegen die Felsen trieb. Und alle Schüler lernten begeistert mit. Alle, bis auf Skip. Er war einfach zu träge und faul, um die steilen Klippen hinaufzusteigen, um sich dann von dort in den Wind fallen zu lassen und zum Strand zurückzufliegen. Nicht selten hielt er schon auf halbem Weg nach
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 13.07.2015
ISBN: 978-3-7396-0510-4
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