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Prolog

Nichts.. Sie war erstarrt. So fühlt es sich also an.. Nichts.. ein schwarzes Loch, in das sie immer weiter zu versinken drohte… Er kam näher, bewegte sich langsam auf sie zu und sah sie an.. Stille.. Das Herz.. Herzschläge.. immer schneller.. er konnte es hören, das wusste sie… er bewegte sich wieder, diesmal urplötzlich schnell, alles verschwamm vor ihrem Auge.. war so etwas möglich? Da stand er, ganz nah vor ihr und sah in ihre Augen… wunderschön… mehr fiel ihr zu ihm nicht ein.. so ein Wesen musste Flügel haben, wo waren sie? Er leckte sich lasziv über die Lippen und kam näher… nun war er nur noch Zentimeter von ihr entfernt. Er sah an ihr herab und beugte sich zu ihrem Hals herunter… was passierte da?... er atmete ein, er atmete ihren Duft ein und schloss die Augen… Hörst du es? Es ruft nach dir! … Dann biss er zu… ein Rauschen durchlief ihren Körper, Gänsehaut nur tausend mal intensiver.. Es war wie schweben… Sterne überall, sie konnte die Stadtlichter erkennen… Diese Kraft… Diese süße, warme Flüssigkeit die an ihrem Hals herunter lief… „Ich wusste, dass du kommst. Ich spüre Dich!“ Er löste sich von ihr und sah sie an…. Verwundert…. Sie konnte sich bewegen und fasste ihn an.. Ihre Hände wanderten an seinen Armen hinauf und ruhten auf seinen Schultern. Er bewegte sich nicht, doch sie spürte seinen schnellen Atem… Angst… „Ich werde dir nichts tun.“ Sie sah ihn an und umarmte ihn. Diese Wärme, er war so wohlig warm… wunderschön… Dann begannen sie sich zu küssen.. Tränen liefen seinen Wangen hinab… sie löste sich von ihm, er wollte etwas sagen.. „Du wirst..“

Kapitel 1

Der Wecker, er setzt Selene gerne auf diesem Wege in Kenntnis, dass es Zeit zum Aufstehen ist. Sie brauchte kurz um sich klar zu werden wo sie war. Dieser Traum, er hört immer an dieser Stelle auf… und dieser Mann. Wer war er? Und WAS war er? So vertraut und doch so fremd. Sonnenstrahlen kitzelten ihr Gesicht. Sie band sich ihre langen blonden Haare hoch und ging ins Bad. Sie wusch sich und wollte einen Blick in den Spiegel werfen, doch da war keiner. „Eine reine Vorsichtsmaßnahme.“ Haben sie ihr damals gesagt… „Als ob…damals war es keine Option, warum also dieses Mal?“ Sie streckte den Wandfliesen die Zunge raus und ging zurück zu ihrem Bett. Dort lagen ihre Jeans vom Vortag und ein schwarzes Shirt. Sie zog sich an und ging die Treppen hinunter. Der Duft von frischem Kaffee drang in ihre Nase und lockte sie in die Küche, wo ihre Mutter schon auf sie wartete.

„Guten Morgen Schatz, gut geschlafen?“ Selenes Mutter, Helen, war immer so fröhlich, was Selene nicht wirklich leiden konnte. „Du Mum, sorry aber ich bin spät dran!“ Selene ließ ihre Mutter in der Küche stehen und verließ das Haus. Es war ein schöner Dienstagmorgen. Die Sonne schien und es war angenehm warm. Auf Selene machte dies keinen Eindruck. Sie ertrug das alles nicht, diese gespielte Freundlichkeit… Konnte denn niemand ehrlich zu ihr sein? War das tatsächlich so schwer? Der einzige, der ehrlich zu ihr war, war ihr Vater Daniel. Und der ist nach diesem Vorfall, über den niemand spricht, gestorben. Herzversagen, entschieden die Ärzte. Doch Selene hatte da eine andere Vermutung. Niemand wusste, was sie wusste und niemand hat gesehen, was sie sah. Für Selene war diese Welt nicht das, was sie zu sein schien. Doch zu diesem Zeitpunkt hat noch niemand ahnen können, wie es wirklich um ihre geliebte Welt stand.„Hey Selene, hörst du mich nicht???“ Jonathan stand auf der anderen Straßenseite und riss Selene aus ihren Gedanken.

Jonathan lief über die Straße auf sie zu. „Sag mal, ignorierst du mich jetzt neuerdings absichtlich?“ Jonathan musterte Selene als ob er ihre Gedanken lesen könnte. „Oh nein nein, ich habe dich nur nicht gehört, tut mir Leid. Wie geht`s dir Jonny?“ Selene war diese Konversationen leid, immer nur dasselbe Geplänkel. Bei Jonathan war es anders, er war einer ihrer engsten Freunde, wenn nicht sogar ihr bester Freund. Ihr einziger Freund…„Sag mal Selene, was ist in letzter Zeit eigentlich los? Ich meine, nicht das du sonst nicht merkwürdig wärst, aber irgendwie bist du immer so abwesend. Den Blick den du dabei drauf hast, der ist schon nicht mehr normal..“ „Normal… was ist normal? Immer dieses Wort; Du bist nicht normal, was du siehst ist nicht normal, Selene benimm dich normal, die Nachbarn gucken schon!“ Selen war so in Gedanken versunken, dass sie nicht mal mitbekam das sie stehen geblieben ist. „Selene? Hey, hörst du mich nicht?“ Jonathan berührte Selene am Arm und riss sie damit aus ihren Gedanken. „Was? Hast du was gesagt?“ „Was ist los mit dir? So kenn ich dich ja gar nicht!“ „Es tut mir leid, ich habe nicht gut geschlafen und..“

In dem Augenblick als Selene von Jonathan auf die Straße vor ihnen schaute, sah sie ihn. Er stand auf der Straße und sah zu ihnen rüber. Sie erstarrte. Konnte dies wirklich passieren? Wie war das möglich? In ihrem Kopf wütete ein Tornado. Er stand dort, auf der Straße und sah sie an. „Was bist du?“ fragte Selene. „Was ich bin? Sag mal hast du jetzt völlig den Verstand verloren?“ Jonathan packte sie aufgebracht an den Schultern und drehte sie zu sich herum, damit sie ihn ansehen musste. „Jonathan?“ Selene drehte ihren Blick zur Straße, doch er war weg.„Ich… ähm… es tut mir leid, ich muss nach Hause!“ Selene drehte sich um und lief weg. Zuhause angekommen lief Selene in ihr Zimmer. Dort machte sie als erstes die Dusche an. Das Rauschen des Wassers hatte sie schon immer beruhigt. Sie stellte sich unter den Strahl und schloss die Augen. Nachdenken…. Verstehen, was da gerade eben passiert war. Da hörte sie eine Stimme: „Zwischen dir und mir liegen Welten…“ „Raus aus meinem Kopf!“ rief Selene. Sie schüttelte ihren Kopf und versuchte die Stimme zu verdrängen. „Schatz, alles in Ordnung?“ Ihre Mutter stand vor der Tür. Selene öffnete die Augen und horchte in sich hinein. Da war nichts… nichts außer ihrem Herzschlag. Sie stellte die Dusche ab, trocknete sich und zog sich schnell an. „Alles ok Mom, ich hatte nur einen kleinen Streit mit Jonathan.“ „Selene…“ „Es geht mir gut, alles in Ordnung. Ich brauch nur etwas Zeit und Ruhe, bitte Mom!“ Helen stand hinter der Tür und tippte mit ihrem Fuß hektisch auf dem Boden herum. Selene konnte es hören. Sie holte tief Luft und hielt den Atem an. „Bitte, bitte, bitte…“ dachte sie und als ob es ihre Mutter hören könne ging sie wieder nach unten.

Selene legte sich aufs Bett und schloss die Augen.

Kapitel 2

„Ich schaffe es nicht wenn sie mir nicht etwas mehr Zeit gewähren.“ „Du hast genug Zeit gehabt, wenn es nach mir gehen würde. Du hast schon viel zu lange gebraucht um das Mädchen her zu locken!“ „Bitte, ich werde es schaffen, sie ist bald soweit.“ „So wie damals? Da hat dein nichtsnutziger Bruder dasselbe behauptet und was ist passiert? Wir hätten sie beinahe an IHN verloren!“ „Es wird nicht noch einmal passieren.“ „Das will ich dir auch geraten haben, der Meister wäre nicht sehr erfreut wenn du scheitern würdest…“

 

In dieser Nacht wachte Selene schweiß gebadet auf.

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Tag der Veröffentlichung: 17.01.2014

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