Cover

Pronolog

 

 

 

Lächelnd schaute er mir in meine Augen. Mir war bewusst wie gefährlich er sein konnte. Auch das ein körperlicher Akt mit diewersen spitzen und/oder schweren Gegenständen, in seine Richtung, meinen frühzeitigen Tod bedeuten würde, war mir durchaus bewusst. Doch um das Leben meines kleinen Bruders zu retten musste ich einen Handel mit ihm eingehen. Einen Handel mit dem Drachen der zufällig mein Verlobter war. Da ich gegen diese Verbindung bin, ist es nicht gerade ein Pluspunkt für mich. Und dieser verdammte Drache hatte mich in der Hand. Fuckding hell!

„Also Prinzessin wie hast du dich entschieden? Möchtest du deinem Bruder helfen oder lieber dabei zusehen wie er gegen

den Renegaten kämpft und haushoch verliert? Wenn das dein Wunsch ist, bitte, dort ist die Tür.“. Obwohl ich wusste das er im Recht ist und ich keine andere Wahl hatte, war es keine leichte Entscheidung. Wenn ich nicht als bösartigste Schwester der Nation nominiert werden will bleibt mir ja keine andere Möglichkeit mehr offen. Hätte ich das nur vor einem Jahr geahnt...ich hätte einiges anders gemacht. Angefangen dabei mich auf einen Blutsauger einzulassen, mich den Söldern anzuschließen...naja das war eigentlich nicht mal so übel.

Am besten ich fang von vorne an.

 

 

 

 

 

 

 

Weitreichende Erinnerungen

 

 

Traurig blickten meine Augen in den Spiegel. Draußen herrschte ein warmer Sommertag. Voller Glückseeligkeit und Wärme. Das einzige Plätzchen was Schatten spendete war die graue Weide vor dem Häuserplatz, gleich rechts vom Kinderspielplatz. Eine innere Melancholie erfasste mein Herz ohne zu wissen woher es kam. Wenn ich doch jedoch ehrlich bin, wusste ich es. Jeder der mich kannte wusste es. Wusste das heute der Jahrestag. Es war kein Todestag oder ein Tag der eigentlich traurige Erinnerungen wecken sollte. Ein Tag der Freude war es vor zweiundzwanzig Jahren gewesen.

Ein Tag wo ich endlich dazugehörte. Eine Familie besaß bevor sie mir auf grausame Art genommen wurde. Und nun blickte ich in den Spiegel. Schockiert was aus mir geworden war und frustriert darüber das ich nicht stärker war. Nicht in der Lage die zu beschützen die mir am Herzen waren, die mir ein zuhause gaben und mich liebten obwohl ich ein verkorkstes kleines Mädchen war. An diesem einen Tag kamen die Depressionen. Ich musste nicht weinen, schließlich war es ein Zeichen der Schwäche und schwach war ich nicht mehr. Doch zu wissen das ich der Grund war, jedoch nicht zu wissen weshalb ernüchterte mich auf viele verschiedene Weisen.

Doch nun hatte es endlich ein Ende. Ich kam meinen Wunsch und der Wahrheit immer näher. Es fehlten nur ein paar letzte Vorbereitungen. Dann und nur dann konnte ich Rache nehmen. Dafür was sie uns damals antaten. Die Nächte würden ein Ende haben wo ich verdrossen auf meinem Bett lag und die Dunkelheit immer mehr in mein Herz einzog.

 

 

 

Der Anfang ist wohl der beste Beginn einer Geschichte. Eine Geschichte die es ohne mich nicht geben würde. Infolgedessen werde ich mit mir beginnen müssen. Mein Name ist Isabella C. MacDermont. Mein Alter beträgt sechsundzwanzig Jahre und ich bin das was die normalen Sterblichen unter einer Söldnerin verstehen...nur für die andere Seite. Die Übernatürlichen haben sich vor vierzig Jahren der Welt offenbart und seitdem herrscht Frieden und Einverständnis zwischen den Welten. Denken die meisten,doch auf beiden Seiten gibt es Leute die denken sie könnten den Friedensvertrag außer Kraft setzen. Leute die sich überschätzen und dann ihren Schwanz einziehen wenn e s darum geht zu bezahlen. Denn das ist meine Aufgabe, die Gefahr zu lokalisieren und entschärfen bevor etwas verherendes passiert. Mit dem Wissen bin ich also seit Geburt an aufgewachsen. Wie könnte es auch anders sein. Da ich eigentlich aus der Gosse komme brauche ich mich meiner Ausdrucksweise nicht zu schämen. Ich wurde auf der Treppe zur einer Kirche gefunden, zwar ist mir bewusst wie klischeehaft das klingen mag. Trotzdem entspringt es der Wahrheit. Zu meiner Mutter kann ich nichts sagen. Zu einer hohen Wahrscheinlichkeit war sie eine der Crackhuren der Stadt, vielleicht auch einer der Übernatürlichen. Mein Aussehen würde es jedenfalls erklären. Ich wurde dann in ein Heim gesteckt, für ganze vier Jahre. Dann kamen sie. Ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen. Strahlend schön und von einer Reinheit der weißen Magie umgeben kamen sie mir damals entgegen. Meine Eltern, Lucille und Taurel. Sie gaben mir die Hoffnung auf ein anderes Leben wieder. Ein Leben wo das Licht herrschte. Sie nahmen mich auf, behandelten mich wie ihr eigen Fleisch und Blut. In der Gesellschaft waren sie hoch angesehen, egal ob der Menschen oder der ihren. Dank ihrer Hilfe wurde ich in der Gesellschaft integriert, war kein Abschaum mehr. So kam es mir als Kind jedenfalls vor. Samt dem Alter kam auch die Erkenntnis das es nur Trug war. Eine Illusion die ich mir eigens schuf um geschützt zu sein. Obwohl sie mich mit einem Lächeln begrüsten war ich hinter meinem Rücken immer noch der Abschaum der Menschen. Ein Halbblut was nicht erwünscht war. Ich lernte schnell das ich mich nicht verstellen brauchte, denn diejenigen die meiner Liebe gewahr waren war es egal. Als ich mein zwölftes Jahr schon erreicht hatte wurde mir ein Bruder geschenkt. Mein kleiner Mondschein. Und der einzige der die Tragödie mit mir überlebt hatte. Wir waren wie Zwillinge, einfach unzertrennlich. Voller Liebe war unser Elternhaus und wir dachten das Glück wäre perfekt. Bis zum 18. Mai. Die Schule war gerade zu Ende, mein Bruder Torin wurde zuhause unterrichtet, ich ging durch die Tür und eine Gänsehaut benetzte meinen Körper. Fünf Männer standen mir gegenüber. Einer mächtiger und älter als der andere. Bevor sie mir auch nur ein Wort sagten, sah ich es. Das Mitleid in ihren Augen, das Wissen das meine Eltern starben brachte mich zum zerbrechen. Torin rannte mir entgegen und weinte sich in meinen Armen aus. Eine Träne rann mir über die Wangen bevor ich mich zur Gleichmut bewegen konnte. Er brauchte mich. Die einzige Familie die wir noch hatten waren einander. Heute weiß ich nicht mehr was danach geschah. Die Erinnerung an die silbernen Augen des einen sind das letzte bevor mein Gedächnis schwarz wird.

Mein achtzehneter Geburtstag.

Happy Birthday little Bella.

Zwischen Puderquasten und hungrigen, geflügelten Reptilien

 

Bevor ich mich zu ihm umwandte spürte ich seinen schwermütigen Blick in meinem Rücken. „Ich bitte dich Torin, jetzt ist nicht die Zeit dafür.“, und wie immer antwortete er mir mit einem Augenrollen. „Du weißt das du das nicht tun musst. Du hast mich aufgezogen und dir mehr als genug Respekt verdient Issi!“. Ja, ja das hatte ich. Seit damals habe ich mich nicht mehr unterdrücken lassen. Während ich noch die letzten drei Jahre mein Studium beendete, bin ich nicht von seiner Seite gewischen und er nicht von meiner. Heute frage ich mich wer den anderen mehr nötig hatte. Ungeachtet wie armseelig mein Innerstes aussah zog ich meinen Panzer über mich. Etwas was seit sehr langer Zeit automatisch geschah wenn ich wusste das meine Erledigungen mich außer Haus zogen. Sofort verfinsterte sich das Gesicht meines Bruders um einhundertachzig Grad. „Wir haben doch alles was wir benötigen. Du musst das nicht tun. Verdammt Issi ich bin auch noch da!“, seufzend sah ich in den Spiegel. Misstrauische blaue Augen sahen mich an. „Du weißt das ich das brauche. Und was regst du dich so auf!? Ich bin erwachsen, genauso wie du! Oder frage ich dich jedesmal aus wenn du verschwitzt und mit blauen Flecken nach hause kommst?“. So nimm das! Wer hat nun wen in der Hand? „Ich weiß und ich bin dir auch dankbar dafür.“.Aber... „Aber ich bin nicht diejenige die eine Söldnerin ist! Verdammt Issi du könntest dabei sterben!“. Bla bla bla... Seufzend drehe ich mich zu ihm um. „Torin.“, versuchte ich es auf die sanfte Tour. „Du bist mein Bruder. Das einzige was mir noch übriggeblieben ist. Kannst du mich denn nicht verstehen? Ich kann dir nicht versprechen das ich mit meiner Jagd nicht aufhöre, bis ich sie gefunden habe. Aber mir bleibt im Moment nichts weiters übrig. Die Söldner vertrauen mir mittlerweile und ich brauche nur noch ein paar Informationen...“. Wer´s glaubt. Ich bin genauso ahnungslos wie vorher. „Bitte nur noch ein paar Monate und ich habe den Namen.“. Kopfschüttelnd wandte er sich von mir ab. Es lief jedes Mal auf das Gleiche hinaus. Er wollte mich nicht gehen lassen und ich brauchte die Jagd. Ich gewann immer..na gut meistens. Es gab Momente wo ich nachgab und ihm zuliebe hier blieb. „Mach was du willst, aber beim nächsten Treffen decke ich dich nicht mehr!“, lächelnd trat ich hinter ihm. „Ach wirklich? Ich kann mich dunkel erinnern das du schon beim vorvorvorletzten Mal soetwas erwähnt hattest.“. Zärtlich wandt ich meine Arme um ihn. Für mich würde er immer mein kleiner Bruder sein. „Ja ja. Reib es dem armen Teufel auch noch unter die Nase.“. Ehe ich mich versah entfläuschte mir ein Lachen. Wir wussten beide das es selten war und so genossen wir diesen Moment der Zweisamkeit umso mehr.

„Na komm. Wir müssen da sein bevor alle dort eingetroffen sind.“. Ob es genervt oder eher ein besorgter Stöhner war wusste ich nicht. Vielleicht würde ich es auch nie erfahren. „Sicher. Du musst ja noch die Lage auskundschaften.“.

Ungeachtet dessen das mein Bruder und ich auf jeder Gesellschaft nach über zwanzig Jahren immer noch im Mittelpunkt der Geschnisse standen, widmete ich mich eher einer Fluchtmöglichkeit. Wenn man so oft wie ich schnell flüchten musste, wird das irgendwann zur Gewohnheit. Nichtsdestotrotz spürte ich als wir die Pforte des neuen Anwesens durchschritten, das heute etwas anders war. Etwas lag in der Luft. So unbeschreiblich und merkwürdig das klingen mag, so faszinierender war deren Wirkung auf mich. Meine Nackenhaare stellten sich auf und unkontrolliert malte sich mein Gehirn die verschiedensten Szenarien aus. „Mmh...was sagtest du noch wer der Veranstalter dieser reizenden Foltermethode war?“. Ich spürte seine Amüsiertheit. Ihm war durchaus bewusst wie egal mir diese Aristrokaten waren. Sie sollten sich schon geschmeichelt fühlen das ich die Güte besaß und mich mit ihnen in einem Raum sehen ließ. Ungeachted dessen das ich adoptiert wurde und ein Halbblut war, lag meine gesellschaftliche Stellung weit über der ihren. Schweigend gingen wir weiter den Flur entlang. Alles war voll von antiken Müll belagert, das die Schönheit des Raums kaum zur Geltung kam. Nur manchmal sah man zwischen den Gemälden etwas vom weiß-silbrigen Wandbelag durchscheinen. „Deinem Blick zu urteilen findest du die Inneneinrichtung genauso überwältigend wie die Tatsache den Abend hier zu verbringen.“. Ein genervter Blick meiner Seite ließ ihn leider nicht für lange Zeit verstummen. „Und um zu deiner Frage zurück zukommen. Wir werden hier den Liar treffen.“. What the fuck!? Ehe ich mich umdrehen und flüchten konnte, ergriff er meinem Arm. Der Liar...ich würde gleich dem Liar gegenübertreten. Shit happens. „Torin das kann nicht dein Ernst sein!“. Wie konnte er mich nur so hintergehen? Verzweifelt verschnellerte er seinen Schritt und blieb vor der Eingangstür zum Ballsaal stehen. „Ich wünschte es wäre nicht so.“, traurig erwiderte er meinen zornigen Blick. „Jedoch hat er ausdrücklich erwähnt das er dich sehen möchte. Isabella, ich konnte mich seinem Befehl nicht wiedersetzen.“. Wutschnaubend wandte ich mich zur Tür. „Hast du es wenigstens versucht!?“. Ich weiß das es ein Tritt unter der Gürtellinie war, doch was sollte ich dazu sagen? Als unsere Eltern starben wurde alles auf mich übertragen und so hatte ich auch Zugriff auf alle Dokumente unserer Familie. In einem Ordner waren mehrere ausgewählte Briefe zwischen Taurel und dem Liar zu finden. Der Hauptgrund ihrer fast täglichen Korrespondenz war eine Vermählung. Es war ein Vertrag zwischen den beiden das ich zu meinem einundzwanzigsten Lebensjahr dem Liar als Verlobte übergeben werden sollte. Da jedoch unser Vater dieses Dokument nie unterschrieben hatte bevor er starb, war die Sache für mich erledigt gewesen. Taurel liebte mich wie eine Tochter, niemals hätte er mich an einem Fremden wie ein Vieh verkauft. Doch jetzt war ich mir nicht mehr so sicher. Was wenn ich mich irrte? Am liebsten würde ich Torin alles erzählen, erklären warum ich mich so fürchtete dieser Bestie zu begegnen. Gleichwohl das ich mich danach besser fühlen würde, belasten würde ich ihn mit meinen Sorgen nicht. „Kopf hoch Issi. Was sollte er schon tun?“. Genau Issi was könnte er schon tun? Schließlich ist er bloß ein uralter Drache, der dich mit Haut und Haar verschlingen könnte. Im Augenwinkel nahm ich das freundliche Lächeln meines treuen Begleiters war. Egal wie mies meine Stimmung war, wenn er lächelte tat ich automatisch aus vollem Herzen auch. Ein leichter Luftzug wehte mir meine langen, blauschwarzen Haare zurück.

Die Tür öffnete sich. Möge das Spiel beginnen.

Blendendes Licht fiel mir in die Augen. Raubten mir die Fähigkeit etwas zu sehen und doch war es mir mehr als bewusst das uns mehrere Augenpaare takzierend musterten. Jeden unserer Bewegungen mit Adlerblick analysierten. „Lord Torin MacDermont und Lady Isabella MacDermont.“, wurde ausgerufen und wie in Zeitlupe verstummten alle Gespräche. Mit sicheren Schritten wagten wir uns der möderischen Treppe hinunter. Circa zehntausend Stufen und fünf Jahre später hatten wir es geschafft. Wie auf Kommando ging ein Raunen durch die Menge. Ja ihr versnobten Blaubblüter nehmt das! Wir haben es geschafft die Treppe hinunter zuschweben ohne einen Unfall. Perfekt wie aus einem Lehrbuch für kleine verwöhnte Belger ohne auch nur einmal auf unsere Füße zu schauen, mit dem Blick zum Publikum. Arschkriecher, ihr seit definitiv unter unserem Niveau. Als nach geschlagenen fünf Minuten und gefühlten sechshundert, sah ich wie die Hoffnung meines Bruders auf einen ruhigen Abend verschwand. Sie starrten. Sie starrten uns immer noch an und DAS konnte ich weniger leiden als das ständige Getuschel über Inzucht der MacDermont-Kinder. Ja verdammt wir beiden sind extrem heiß und eigentlich nicht miteinander verwandt. Aber Darn! Wir sind immernoch Geschwister! „Wenn Ihr gepuderten Aristokraten die Güte besitzen würdet und Euer starren zu unterlassen wäre ich Euch äußerst dankbar.“. Ups kam das von mir? Den halb amüsierten und belehrenten Blick meines Bruders aber schon. Tja ich mag euch nicht also...Ihr könnt mich mal alle! „Komm. Wie besorgen dir erstmal etwas zu trinken. Nicht das du noch eine Revolte anzettelst.“, flüsterte er mir ermahnend ins Ohr. „Natürlich mein liebster Bruderherz. Wenn du denkst das es die richtige Alternative sei, dann bin ich gern dazu bereit.“. Irritiert musterte er mich. Ja auch ich kann mich benehmen wenn man mich nicht anpisst, Kleiner! Leise setzte die Musik wieder ein und spielte einen Walzer. Während der Dreivierteltakt der Musik meinen Körper etwas belebte und milder stimmte, sah ich mich in der gehobenen Gesellschaft um. Eher suchte ich einen Ausweg aus dieser Misere. Torin war da anders gestrickt. So freundlich wie mein Bruder war blieb er bei mir und wich mir nicht von der Seite, wenngleich er sich durch meine Hilfe auch nervige Frauenbekanntschaften vom Hals hielt. Wir waren ein gutes Team. Wenn mir einer der Herren zuwider war, mischte er sich gleich in unser Gespräch mit ein. Genauso wie wenn eine der holden Jungfrauen dieser bissigen Runde ihm zu nah kam, beschwor ich mit ein paar einfachen Berührungen die vielen Geschichten über unsere angebliche Liaison. Trotzallem genoss er den Abend.

 

Bedächtig entfernte ich mich von der Meute und erkundschaftete den Raum. Bis jetzt hatte ich vier Fluchtmöglichkeiten erblickt. Da wäre einmal der Weg auf dem wir gekommen sind, jedoch unwahrscheinlich da ich ziuviel Aufmerksamkeit erregen würde. Der zweite wäre die Terrasse zu betreten und durch den Garten. Problem an der Sache ist das ich nicht weiß wie groß dieses Grundstück ist und durch den Wald mit High Heels wäre äußerst unklug. Hier im Saal waren rechts und links von mir noch zwei Türen, allerdings hatte ich nicht einen leisen Verdacht wo sie hinführen würden. Ernüchternd. Mein Bruder nimmt mich auf einem Ball mit, wo sich Drachen befinden und ich nicht die leisteste Ahnung habe wie man sich am schnellsten und auf eine diskrete Art und Weise entfernen kann. Bullshit. „Verzeihung, Madame?“. Überrascht drehte ich mich zur Stimme um. Ein reizender Kellner stand vor mir. „Ja?“. Freundlich, sanft doch nicht zu schüchtern. Die perfekte Stimmlage. „Ähm..ähm..ja also...“. Äußerst berechenbar. Das männliche Geschlecht scheint des öfteren Probleme damit zu haben mir in die Augen zu sehen und einen vernünftigen Satz auszusprechen, da war Torin keine Ausnahme. „Ich nehme an der junge Herr wollte Ihnen eine unserer Erfrischungen anbieten, Lady Isabella.“. Da war es wieder. Diese Aura der Macht, die meine Nackenhaare zum aufstellen brachten. Ich spürte wie sich eine Hand vollkommen besitzergreifend auf meine Taille legte und mich zu einer starken Männerbrust zog. So oder so, ich geriet immer in Ärger.

 

 

Hilfesuchend sah ich mich nach Torin um. Er selbst schien mit seinen Bewunderinnen kämpfen zu haben. Tja wie bin ich auch auf die glorreiche Idee gekommen, mich von meinem Schutzschild zu entfernen. Interessiert wandte ich mich meinen neuen Begleiter zu. Okey. Er sah gut aus. Nun wenn ich ehrlich bin war er eine Bombe und gleichzeitig eine Katastrophe. Seine silbernen Augen musterten die Umgebung, während seine Lippen ein gekünstelt freundliches Lächeln verzierte. Seine langen weißen Haare gingen ihn über die Schulter und waren von grauen Strähnen durchzogen. Die Narbe die von seinem linken Auge bis zu seinem Ohr führte tat seiner Schönheit keinen abbruch. Das ganze Gegenteil war der Fall, es verleihte ihn etwas gefährliches. Seine breiten Schultern schützen mich vor den Blicken der Anderen und nichtsdestotrotz hörte ich das erschrockene Aufkeuchen meiner Mitbewerberinnen. Toll, anscheinend war er ein großer Fisch und ausgerechnet mir schenkte er seine Aufmerksamkeit. Er war der Inbegriff dessen was ich hasste. Blaublütig, attraktiv und vollkommen eingebildet.

„Lady Isabella dürfte ich Sie in mein Arbeitszimmer geleiten?“. Ein Schauer lief durch meinen Rücken als seine Stimme flüsternd mein Ohr berauschte. Kurz berührten seine Lippen meine rechte Ohrmuschel und ich wäre für ihn gestorben. Verdammt, wie konnte ein Mann so eine Wirkung auf mich haben!? Erleichterung machte sich in mir breit als ich im Augenwinkel bemerkte, das mein Bruder mir zur Hilfe eeilen wollte. „Hier entlang meine Liebe“,und schon führte er mich von der keifenden Menge fort. „Verzeiht Sir. Ich kenne Euch nicht. Mir wäre es lieber wenn mein Bruder uns begleiten würde“. Ha nimm das! Endlich meldete sich meine Stimme wieder zu Wort. Entschlossen blieb ich stehen. Moment...wann sind wir denn losgelaufen!?

Was du kanst, kann ich schon lange!

„Ihr kommt mir nicht wie eine Frau vor, die Komplikationen mag.“, flüsterte er so leise das nur ich seine Worte wahrnehmen konnte. Wenn du nur wüsstest....

„Wenn alos die Güte hättet Euren Bruder zurück zupfeifen und mir zu folgen? Meine Zeit ist kostbar.“, sein Lächeln wurde eine Spur arroganter. „Ich sehe keinen Grund wieso mein Bruder nicht anwesend sein kann.“. Ha! Nimm das Eidechse!

„Also ist Ihm bekannt das Ihr in Eurer Freizeit den Söldner dient? Er muss äußerst Stolz auf euch sein, wenn man bedenkt das Ihr trotz Eurem vollen Terminplan Zeit für Ihn aufbringen könnt. Ihr seit wirklich eine Bereicherung für Ihn.“. Verletzt zuckte ich zurück, wollte mich von Ihm lösen. Das er meinen Schwachpunkt kannte machte mir nicht so viel aus, wie es eigentlich sein sollte. Eher der Gedanke das er Recht hatte versetzte mich in Panik. Was brachte es wenn ich mein Leben riskierte, doch mein Bruder darunter litt? Doch sein Griff vertärkte sich und umschloss meinen Arm wie ein Schraubtock.

 „Was wollt Ihr von mir?“, erbärmlich wie matt meine Stimme klang. Wo war die temperamentvolle Lady hin, die den Obrigen 10.000 ein Dorn im Auge war? Ein Schmunzeln breitete sich auf dem attraktiven Gesicht aus. „Das werdet Ihr erfahren wenn wir unter uns sind, Laylan.“. Das er nach ein paar Minuten nicht einmal mehr meinen Namen kannte war so berechenbar für einen Drachen. Zustimmend nickte ich Ihm zu und folgte Ihm widerstrebend. Ein kurzer Blick zu Torin zeigte mir das etwas nicht stimmte. Er schien etwas zu wissen, was mir verwehrt war. Eine Tatsache dir mir nicht behagte, das sie unwiederuflich mit diesem Drachen zu tun hatte. So in Gedanken versunken bemerkte ich nicht wie sich eine Tür öffnete und die Sicht auf einen Geheimgang freigab. Mmh...es fehlte nur eine schaurige Musik die Unheil verkündete und der Moment wäre perfekt.

Wo war ich bloß hineingeraten!?

 

 

Lagsam gingen wir den Gang entlang, immer tiefer. Wolte er mich in seinen Kerker sperren? Verdutzt beobachtete ich wie seine Mundwinkel zum wiederholten mal amüsiert zuckten. Er musste meinen Blick bemerkt haben, denn urplötzlich versank ich in seine silberne Augen. So kalt und gleichzeitig wunderschön...

Sie erinnerten mich an etwas...jemanden, doch eider war mir diese Erkenntnis verwehrt.

"Ihr seit eine Schönheit geworden.", leise, eindringlich und ehrlich wehten diese Worte in meine Ohren. Ein zartes rosa bedeckte meine Wangen und verlegen wandte ich mich von ihm ab. Konzentrierte mich auf den Weg der uns noch bevorstand. Wenn ein Drache Interesse zeigt bist du verloren, Isabella. Da es die Höflichkeit jedoch gebot bedankte ich mich brav bei ihm. Mit einem Nicken seinerseits nahm er es zur Kenntnis.

Beengent war der Gang. Beengent und kahl. Als einzigen Schmuck oder Dekor konnte man nur die alten, mittelalterliche Fackeln nennen. Während wir stumm unseren Weg fortsetzten erkannte ich nach einigen Schritten eine Tür. Groß, provokant und prunkvoll. Das ganze Gegenteil und irgendwie vollkommen fehl am Platz.

Sie schien sehr massiv zu sein. Während er die Klinke hinunterdrückte, stellte sich mir die Frage was er wohl von mir wollte und was mich hinter dieser Tür erwartete.

 

Lasst die Spiele beginnen

"Hochmut kommt vor den Fall...Vielleicht bricht er sich seine verdammte

Impressum

Dieses Buch sowie alle darin spielende Figuren sind meine Idee.

Die Rechte obliegen allein mir und ist nicht zur Verbreitung unter eigenen Namen gedacht.

Danksagung

 

 

Ich danke meiner besten Freundin, Schwester und gleichzeitig Seelenverwandten.

Danke das du mich inspirierst, mich ermutigst meine Träume zu verwirklichen und dir immer meine neuen Ideen anhörst.

Egal ob es 8.00 Uhr frühs ist oder weit nach Mitternacht.

Danke das du mich auf den Boden der Tatsachen zurückholst.

 

 

Gleichzeitig danke ich meinen Lesern für ihre Kommentare.

Meine Freunde und Familie für ihre Unterstützung.

 

 

P.S Ich liebe euch.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 25.03.2014

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /