Cover

Vorwort



Es gibt Mario Barth, der die Frauensprache „übersetzt“ und nun auch Martin Rütter, der die Hundesprache „übersetzt“. Aber wer übersetzt denn die Kindersprache?

Wie oft steht Ihr als Eltern vor einem Rätsel, wenn das Kind nur Laute, wie „Ka ka ido“ oder „Milinken“ von sich gibt. Auch ich als Erzieher habe es nicht gerade leicht damit, wenn ein Kind zu mir kommt und wortwörtlich sagt (das ist wirklich passiert): „Male metterling mir“. Das war eine vom Kind gestellte Frage! Und ich steh da und sag nur: „Nein, jetzt nicht. Du hast schon genug Süßes bekommen.“ Aber mit meinem Buch Kind-Deutsch, Deutsch-Kind wird es einfacher die Kinder zu verstehen und auch die Kinder selbst werden sich wohler fühlen. Sie wollen ja auch „nur“ verstanden werden. Sie sind ja schließlich unsere Zukunft. Kleine schreiende Hosenscheißer sind also unsere Zukunft…na ganz Klasse!




Kapitel 1



Wer kennt das Problem nicht, wenn Kinder mit einem reden und man versteht es einfach nicht. Und man sagt als Erwachsene nur: „Ja, ok.“ Das ist ein Fehler. Was wir nicht wissen ist, dass die Kinder eine Taktik beim Verarschen der Erwachsenen haben. Die verarschen uns nur. Und wir sagen: „Ja, ok.“ Und dabei fragen die uns, ob sie ins Schlafzimmer gehen dürfen um das Bett als Trampolin zu benutzen. Und das schlimmste dabei ist es, wir haben es erlaubt! Wir stehen dann im Türrahmen, total wütend, und fangen an zu meckern. Auf einmal kann das Kind sprechen, das Kind kann klar und deutlich sprechen, wie wir es noch nie erlebt haben; NOCH NIE! Das Kind ganz trocken: „Du hast es doch erlaubt“. Aber wenn ihr jetzt denkt, das war alles. Nein, die setzen noch einen drauf. Während das Kind diesen trockenen Satz sagt: „Du hast es doch erlaubt!“, lachen die uns dabei aus. Die machen uns deutlich: Yes, ich habe euch verarscht!

Aber das kennt ihr ja selber. Ich bin mir sicher, dass ihr alle schon mal von Kindern verarscht wurdet. Denkt mal drüber nach!

Aber wisst ihr was auch lustig ist? Der Satz von Kindern: „Das kann ich nicht!“. Kurzes Beispiel; ich geh so in den Kindergarten und bemerke wie ein Junge die Hose falsch herum angezogen hat. Ich so zu ihm: „Hey, kleiner Mann. Guck mal deine Hose an. Was fällt dir daran auf?“ Er so: „ Falsch herum.“ Ich darauf: „Ja und? Willst du sie vielleicht richtig anziehen?“ „Das kann ich nicht!“ Ich wieder: „Soll ich dir dabei helfen?“ „Ja“. Aber wie er es gesagt hat. So wie; na klar; ist ja dein Job. Mach mal! Ich helfe ihm also bei der Hose. Sie ist nun richtig angezogen. Aber passt mal auf, jetzt kommt der Hammer. Schuhe mit Schleifen! Mit Schleifen!!! Ich will ihm gerade helfen. Er so: „Hey, ich kann das alleine. Ich bin doch nicht blöd!“ und er lacht dabei. Und wieder der Gedanke: Yes, ich habe dich verarscht! Ja, ist doch wahr, dass Kinder den Plan haben uns Erwachsene zu verarschen.

Aber das Beste, was ich bis jetzt überhaupt erlebt habe, war das Grimasse ziehen bei einem Kleinkind. Ich war gerade unterwegs und treffe eine Bekannte mit Kind. Sie schiebt schon total genervt den Kinderwagen, weil das Kind schon eine ganze Weile nur schreit. Sie so zu mir: „Boaaaaah eyyy, du bist doch Erzieher. Mach mal was. Das Kind schreit schon seit mindestens 56 Stunden ununterbrochen!“ Erstens: Ich bin zwar Erzieher, aber ich habe gerade 2 Wochen Urlaub. Zweitens: Was soll ich machen? Ich bin doch nicht die heilige Mutter Maria. Viele Eltern denken ja, Erzieher sind so eine Art Wunderheiler mit einem roten Punkt auf der Stirn. Wenn dies so wäre, würde ich nicht meine 2 Wochen Urlaub in Bayern in einem 1 Sterne-Hotel mit Aussicht auf Gar NIX verbringen. Ihr versteht was ich meine, oder?! Da ich aber ein sozialer Mensch im weitesten und entfernten Sinne bin, walte ich meines Amtes. Meine Idee: Grimasse schneiden. Das ist so toll. Ich halte also meinen riesigen Kopf in den kleinen Kinderwagen. Jeder normale Mensch würde erschrecken und noch viel mehr weinen. Aber Kinder nicht. Das Kind hört sofort auf zu weinen und guckt mich total entsetzt an. Ich mache eine lustige Grimasse und das Kind weint. Ich denke mir so. Kind bist du doof? Aber nein, das Kind ist nicht doof, das will mich verarschen. Aber diesmal nicht. Ich setzte nun eine Gruselmaske auf, die braucht man im Bayern um kein Aufsehen zu erregen -" ich passe mich also an. Ich schaue also mit der Gruselmaske, in den Kinderwagen (jeder würde wegrennen vor Angst) und die Reaktion war so geil. Das Kind hört auf zu weinen und fängt an zu lachen. Und das Kind denkt sich wieder: Yes, ich habe dich verarscht! Meine Frage an meine Bekannte darauf war: „Wohnt ihr seit kurzem in Bayern?!“ Sie nur: „Ja wieso?“

Ich darauf etwas ironisch: „Ich muss los mein Schiff legt gleich ab.“ Ich musste mir so sehr das Lachen verkneifen. Im Hintergrund hörte ich nur noch: „Ja ist ok, guten Flug!“ Das war so geil…einfach Hammer!

Kapitel 2



Aber nun kommen wir zum eigentlichen Thema, die Kindersprache. Was wollen Kinder, wenn sie sagen: „MAM MAM!“? Ja, das klingt noch eindeutig, aber was ist, wenn ein Kind „Kuckensen“ schreit? Naa, was will das Kind? Will es Kuchen essen oder will es sogar Fernsehen schauen? Keines von beiden. Das Kind hat ein Kuck Kuck gesehen. Für die Bayern; das ist ein Vogel. Es gibt eine einfache Regel bei der Kindersprache: Die Kinder benutzen den ersten Teil des ersten Wortes und setzen den zweiten Teil des zweiten Wortes heran. So entsteht zum Beispiel aus „Milch trinken“ das Wort „Milinken“. Oder was könnte das Wort „Kinarten“ heißen? Richtig Kindergarten. So schwer ist es eigentlich gar nicht, wenn man dieser Regel befolgt und ein bisschen nachdenkt.

Kennt ihr den Spruch: „Besoffene und Kinder lügen nicht.“? Vergesst diesen Spruch ganz schnell. Die Kinder haben doch das Lügen erfunden. Denken wir doch mal an unsere Kindheit zurück. Wer hat da nicht gelogen, wenn es um die kaputte Fensterscheibe geht, die durch einen Fußball zu Bruch ging?! Die Ausrede war meistens: „Entschuldigung, aber der Wind stand gerade ganz ungünstig.“ Dieses Problem würde es nicht geben, wenn solche verantwortungslosen Eltern ihre Kinder einfach zu Hause lassen. Was wollen Kinder denn draußen im Freien, an der frischen Luft? Spielen? So könnte die Reaktion desjenigen sein, der gerade ein Kind anschreit, weil es mit dem Dreirad eine Delle in den 156.000 ¤ teuren neuen Audi A8 gefahren hat. Das 4-jährige Kind nur ganz trocken: „Wenn Sie die 6,75 cm Abstand laut der StVo vom Bordstein aus gesehen eingehalten hätten und nicht auf einem Behindertenparkplatz stehen würden, hätten Sie jetzt auch keine Delle!“ Das Kind lacht und denkt sich nur: Yes, ich hab dich verarscht!

Mit den Möglichkeiten von heute, die Kinder haben, würde ich liebend gern nochmal Kind sein, nur um die Erwachsenen zu verarschen…wie geil wäre das. Es beginnt doch alles schon im Mutterleib. Warum treten und boxen Kinder sobald sie Beine oder Arme haben? NUR um uns zu ärgern. Ich würde mich schon gern mal freuen, wenn das Kind sobald es einen Mund hat, Gedichte aufsagt oder schönen Balladen singt. Das Kind ist ja nicht dumm, warum macht es dann solche grauenhafte Dinge? NUR um uns zu ärgern. Es geht ja weiter sobald das Kind auf der Welt ist. Muss es denn schreien? Es könnte doch gleich anfangen zu laufen oder der Mama sagen, wie lieb es sie hat. Aber nein, schreien um auch die Ärzte und die Schwestern zu ärgern. Das können die besonders gut. Dann zu Hause geht der Horror weiter. Kennt ihr das, wenn ein Kind ganz lieb und ruhig ist, am Tag und in der Nacht solange wartet, bis die Eltern im Tiefschlaf sind. Genau jetzt der Moment, um mit schreien an zu fangen. Also die Eltern stehen nachts so ab halb 3 mindestens 250mal auf um das Kind zu beruhigen. Die Eltern gehen am nächsten Morgen mit 5 tiefliegenden schwarzen Augenringen auf Arbeit. In der Zeit schläft das Kind. Es kann ja jetzt schlafen. Es hat ja Zeit.




Kapitel 3



Wenn das Kind dann älter ist, muss man es wecken. Denn es steht ungern in der Woche früh zeitig auf. Aber wenn am Wochenende die Eltern ausschlafen können/könnten, steht das Kind, welches in der Woche geweckt werden muss, morgens halb 5 im Schlafzimmer der Eltern und schreit ganz zärtlich ins Ohr vom Papa: „Aufstehen!“ und hüpft dabei mit einem Grinsen auf den Wangen auf dem Bett der Eltern herum. Genau in so einer Situation war ich auch schon einmal. Und habe mir gedacht jetzt verarsche ich mal das Kind und sage zu ihm: „Hier hast du 3,00 ¤. Hol mal Brötchen von der Autobahnraststätte.“ Ich grinse dabei mein Gedanke ist; Yes, ich habe dich verarscht! Doch das Kind antwortet prompt: „Erstens: Ich bin 5 Jahre alt. Ich darf die 5 km bis zur Autobahnraststätte nicht alleine laufen. Zweitens: Haben die bloß belegte Brötchen. Und Drittens: Bei unserem statistischem Normalverbrauch an Brötchen reicht das Geld nicht.“ Das Kind lacht und geht in sein Zimmer mit Playmobil spielen.

Apropos Essen, kennt ihr auch die Aussagen von den Kindern: „Ich habe keinen Hunger.“ oder „Ich esse das nicht.“ Ein Beispiel aus dem Kindergarten in dem ich arbeite. Ein wirklich schöner Kindergarten. Ich liebe ihn. Zurück zum Beispiel. Mittagessenszeit, es gibt Nudeln mit Tomatensoße und ein Kind sagt wörtlich zu mir: „Das esse ich nicht!“ Na klar, ein Kind, was keine Nudeln ist. Hätte ich doch wissen müssen, dass Kinder so etwas nicht essen. Ich bin so ein Idiot. Dann kommt der Mittagschlaf und das gleiche Kind sagt zu mir: „Naja jetzt habe ich Hunger!“ und wieder ein Lächeln aufgesetzt.

Durch solche Erfahrung habe ich den richtigen Umgang mit Kindern gelernt. Ich arbeite nur noch mit Paradoxien, für die Bayern übersetzt: Gegensätze.

Ein Tipp von mir:



Wenn Kinder Mist machen, was nicht gerade selten vorkommt, auf keinen Fall schimpfen. Ihr müsst sie loben und dabei solltet ihr grinsen. Auch ein Schulterklopf ist eine gute Lösung. Kinder rechnen nicht damit und fangen an zu überlegen, was sie falsch gemacht haben. Ihr Gehirn muss arbeiten, für die bayrischen Kinder eine neue Erfahrung.

In diesem Sinne wünsche ich euch viel Erfolg mit dem Besten auf der Welt, was es geben kann: Kinder.

Impressum

Texte: Rechtschreibfehler sind nicht bearbeitet. Sie gehören dem Autor!
Tag der Veröffentlichung: 25.09.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch möchte ich gern einem Kindergarten widmen, in dem ich lange Zeit gearbeitet habe und mir die Kinder sowie Mitarbeiter sehr ans Herz gewachsen sind.

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