Cover

1. Killerin

Hope Pov

 

Das Blut spritzte mir ins Gesicht. Nochmal stieß ich zu. Auf die Kleidung. Ich atmete schwer. Ich ließ einen leisen Schrei los als ich das Messer rauszog und nochmal zustich. 28 mal. 28 mal hatte ich inzwischen auf sie eingestochen. Meine Kleidung war fast blutgetränkt. Meine Wangen, meine Nase... überall in meinem Gesicht war Blut. 

Ich umklammerte das Messer das in ihrem Brustkorb steckte. Langsam aber sicher ließ ich nun meine Finger von dem Messer. Ich keuchte. Es schien etwas Licht durch die Vorhänge direkt in ihr Gesicht. Ihr süßes Gesicht. Mit ihrer Stupsnase. Ihren leicht geröteten Wangen. Ihr blondes Haar hatte ein paar Blutspritzer abbekommen. Ihr schönes gesundes Haar. 

Ich zog das Messer aus ihrem Körper, wobei ich langsam aufstand. Meine Arme waren vom dauernden auf- und abheben müde geworden. Sie hingen nun so herab. Das Blut tropfte vom Messer auf den Boden, auf dem sich schon bereits eine riesige Blutlache befand. 

"Hm." sagte ich leise als ich das Messer betrachtete. Ich bückte mich und schmierte das Blut an ihrer Hose ab. Immerhin war es jetzt ein wenig sauberer. Ich steckte es in meinen Rucksach und ging in die Küche. Meine Hand griff nach dem Tuch neben dem Waschbecken und ich machte so das Wasser an um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Ich ließ nun etwas Wasser in meine Hände träufeln und machte mein Gesicht sauber. Dann ging ich zu meinem Rucksack, kramte ein paar Klamotten raus die ich eingepackt hatte und zog mich um. Die dreckigen Sachen stopfte ich nun ebenfalls in den Rucksack, welchen ich mir kurz danach über die Schulter schmiss. 

Ich sah nochmal zu ihr. Wie sie regungslos am Boden lag. Ihre Augen blickten starr an die Decke. Sie sahen nass aus. Sie hatte geweint. Ich wendete mich von ihr ab. 

"Du hättest dich besser von meinem Freund fernhalten sollen." sagte ich leise. "Dann wäre dir das auch nicht passiert." 

Ich öffnete langsam die Tür. Niemand war zu sehen. Ich ging langsam in die Richtung meines Hauses. Nun waren sie beide tot, dachte ich. Hätten sie mich nicht zusammen betrogen, wäre das alles nie passiert.

 

 

2. Fühl dich wie zu Hause

Law Pov

 

"Die Op war ein voller Erfolg. Wir konnten ihr Bein vollständig reparieren." Die Frau strahlte. "Das heißt ich werde demnächst wieder mit meinen Kindern spielen können und weiter zum Tanzen gehen können?" Ich nickte. "Sie müssen nur eine Weile mit Krücken laufen, aber das macht ihnen doch nichts aus oder?" Sie schüttelte den Kopf und brach in Tränen aus. "Ich danke ihnen vielmals!" Sie umarmte freudig ihren Mann und auch die beiden kleinen Kinder. Ich musste kurz ein wenig lächeln, dann ging ich aus dem Zimmer raus.

Bonney lächelte mich an. "Mal wieder jemanden glücklich gemacht hm?" Ich nickte kurz. "Ich mach Schluss für heute. Tust du mir nen Gefallen und sotierst nochmal die Patientenakten?" Bonney nickte schnell. "Aber selbstverständlich. Für dich tu ich doch alles. Heute Abend Kino?" Ich ging kurz zu ihr rüber und gab ihr einen Kuss. "Gerne doch. Kommst du um acht rum?" Eustass kam an und schubste mich leicht zur Seite. "Auf der Arbeit wird nicht geflirtet." Ich sah ihn etwas böse an. "Was machst du denn dann hier bitte die ganze Zeit?" Er grinste leicht. "Soziale Kontakte pflegen." Ich schüttelte den Kopf. Bonney kicherte. "Ich komm dann rum." Ich nickte ihr kurz zu und gab ihr dann noch nen Kuss. Eustass hingegen haute ich kurz auf den Hinterkopf. Dieser regte sich auch sogleich auf. Jedoch ignorierte ich das gekonnt. 

Ich kam im Umkleideraum an und zog meinen Kittel und meine Kleidung aus und schlüpfte dann in meine normale Kleidung. Ich warf meine Tasche über die Schulter und ging raus auf den Parkplatz und schmiss meine Tasche auf den Rücksitz und stieg ein. Im Radio lief gerade Soulking mit Bone to be wild. Eines meiner Lieblingslieder. Ich schaltete das Radio lauter und fing leise an mit zu singen. Nebenbei überlegte ich mir was ich heute essen könnte. Ich entschied mich noch zum Supermarkt zu fahren und noch einzukaufen. Leider war der kleine Parkplatz komplett voll und ich müsste etwas weiter abseits parken. Nachdem ich alles mögliche gekauft hatte, was ich brauchte ging ich zurück zu meinem Auto. Unterwegs fasste ich ein kleines Gespräch zwischen einem etwas jung aussehen Mädchen und einem etwas älteren Herren auf. 

"Sie können mich doch nicht so einfach rausschmeißen!" sagte das Mädchen verzweifelt. "Und ob ich das kann. Deine Miete ist seit Monaten überfällig!" Das Mädchen fing leise an zu weinen. "Aber...dann hab ich nichts mehr!" Der Mann schnaufte kurz. "Das hast du selbst zu verschulden." sagte er und knallte die Tür zu. Das Mädchen setzte sich langsam auf die Treppen und schluchzte. Ich beschloss meine Einkäufe wegzubringen und dann zu ihr zurück zu gehen und ihr meine Hilfe anzubieten, falls sie dann noch da sitzen sollte. Und tatsächlich saß sie noch da als ich zurückkam. Langsam ging ihr zu ihr rüber. "Alles okay?" Ihr Kopf hob sich und sie sah mir ins Gesicht. "Seh ich so aus?" fragte sie in einem genervten, aber zugleich traurigem Ton. "Ich hab das eben mitbekommen. Soll ich dich in ein Hotel bringen?" Sie schüttelte mit dem Kopf. "Für ein Hotel hab ich kein Geld." Ich überlegte kurz was ich nun machen könnte und das einzige was mir einfiel, war dass ich sie bei mir wohnen ließ. Nur für eine Weile. "Wie wäre es wenn du bei mir unterkommst? Solange bis du etwas gefunden hast." Sie lächelte mich an. "Das wäre super nett." Sie stand auf und folgte mir dann zum Auto. 

"Ich bin übrigens Law." sagte ich als wir beide eingestiegen war. Sie lächelte mir zu. "Ich bin Hope. Freut mich sehr dich kennenzulernen." Ich fuhr los. Hope sah aus dem Fenster. "Wir unterbrechen diesen Song für eine Sondermeldung. Es wurden heute morgen wieder zwei Leichen gefunden. Eine in einer Wohnung in der Nähe des Rathauses, eine in einer Wohnung in der Nähe des Sees. Es wurden beide wieder auf die selbe Art und Weise umgebracht wie die vorherigen - durch Messerstiche. Diesmal war es jedoch nicht wie bisher nur eine Frau, sondern auch ein Mann. Wir bitten sie vorsichtig zu sein. Die Polizei sucht immer noch nach dem Täter. Falls wer Hinweise hat, wenden sie sich bitte an Officer Franky." Ich schaltete das Radio ein wenig leiser und sah kurz zu Hope. Dann wieder auf die Straße. "Echt schlimm in letzter Zeit mit den Mordfällen." Hope sah zu mir. "Ja.. hab viel darüber in der Zeitung gelesen. Die Polizei hat bisher allerdings keine Spur oder?" Ich schüttelte den Kopf. "Nein bisher noch nicht. Das ist echt mies. Man muss wirklich aufpassen." Wir unterhielten uns noch eine Weile und lernten uns besser kennen. 

Eine Weile später kamen wir bei meiner Wohnung an. "Soll ich dir beim Tragen helfen?" Ohne eine Antwort abzuwarten nahm Hope eine der Tüten und ging zur Tür, die ich kurz darauf aufschloss. "Welcher Stock?" Ich ging hinein. "Der zweite." Und schon sprintete Hope die Treppen hoch. Man sie war echt flink. Als ich oben war wartete sie schon auf mich. "Die linke Tür." sagte ich und schloss die Tür auf. Hope brachte die Tüte in die Küche und sah sich dann in der Wohung um. "Wooow, das ist echt groß hier. Du wohnst in einer teuren Gegend." Ich nickte kurz und lächelte. "Fühl dich einfach wie zuhause." Hope nickte und schmiss sogleich ihre Jacke auf den Boden. "Nicht unbedingt so..." flüsterte ich leise zu mir selbst. Ich nahm ihre Jacke hoch und und hing sie an einen Haken. "Was ist mit deinem Rucksack?" Plötzlich kam Hope angerannt. "Den nehm ich schon. Ist hier eine Waschmaschine? Ich hab da dreckige Klamotten drin." Ich nickte und deutete aufs Bad. "Waschmittel steht da und wie man wäscht weißt du ja. Oder muss ich dir das, genauso wie Ordnung auch beibringen?" Hope antwortete auf die Frage nicht sondern ging einfach ins Bad. Ich sah auf die Uhr. 18:30 Uhr. "Ich koch uns mal was zu essen." Hope sah kurz aus dem Bad. "Alles klar, danke nochmal." Und da verschwand ihr Kopf auch wieder. 

Hope schien ein nettes Mädchen zu sein. Nett aber irgendwie auch merkwürdig.

 

 

3. "Freut mich dich kennen zu lernen"

Hope Pov

 

Ich stopfte die mit Blut beschmierten Sachen in die Waschmaschine und stand auf. Das Waschpulver stand in einem Regal wo auch Handtücher waren. Ich nahm mit der Kelle dadrin ein wenig raus und gab es in die Waschmaschine die ich dann anstellte. "Hoffentlich werden die Sachen auch sauber.." sagte ich zu mir selbst leise. 

Ich nahm meinen Rucksack und stellte ihn im Wohnzimmer neben dem Sofa ab. Ich sah mich noch eine Weile um und entdeckte in einer Ecke einen riesigen weißen Plüschbären, der einen orangenen Overall trug auf dem Bepo stand. Ich musste ein wenig lächeln als ich vor ihm stand und ihn berührte. Er war unglaublich weich. Ich beschloss in die Küche zu gehen wo Law am Herd stand und etwas kochte. Ich setzte mich auf einen Stuhl und beobachtete ihn ein wenig.

"Wie alt bist du Hope?" Etwas verwirrt sah ich ihn an. "22." Law nickte. "Ich bin 26, falls es dich interessiert." Er lächelte kurz. "Ich hoffe du magst Nudeln." Ich nickte. "Ich bin heute Abend mit jemandem verabredet, deswegen koch ich nicht so was aufwendiges. Das heißt du bist allein. Ich bitte dich keinen Unsinn anzustellen." Ich seufzte. "Wieso sollte ich in der Wohnung des Mannes, der mich gerettet hat, irgendwas anstellen? Ich bin froh ein Dach über dem Kopf zu haben." Ich stand auf und sah auf einem Brett eine Paprika liegen. "Soll ich die da mal schneiden?" Law nickte kurz. Ich stellte mich neben ihn und fing an die Paprika in kleine Stücke zu hacken. "Hast du irgendwo gelernt wie man sowas schneidet? Du machst das ja mit Leichtigkeit." Ich schüttelte den Kopf. "Ich hab immer nur zugesehen." Wir schwiegen uns eine Weile an bis ich die Stille unterbrach. 

"Kannst du mich morgen nochmal zu meiner Wohnung bringen? Ich würde gerne noch ein paar Sachen holen. So Klamotten und Erinnerungsstücke." Law sah mich an. "Aber selbstverständlich." sagte er und kümmerte sich weiter um die Soße. Ich gab ihm die fertig geschnitte Paprika und er rührte sie langsam unter. "Wo sind die Teller?" Law deutete auf einen Schrank. Ich öffnete diesen und nahm zwei Teller raus. Dann sah ich in die Schubladen und holte Besteck raus. Beides legte ich auf die Fläche neben dem Herd. "Setz sich doch schonmal hin." Ich nickte und ging zu dem Esstisch, bei dem ich mich auf den Stuhl, auf dem ich vorhin schon saß, setzte. Law füllte währenddessen die beiden Teller mit Nudeln und machte ein wenig Soße rauf. Dann kam er zu mir und stellte einen Teller vor mich hin. "Ich hoffe es schmeckt dir." sagte er und fing an zu essen. Ich nahm mein Besteck und probierte zuerst einmal. Es schmeckte echt lecker, obwohl Nudeln mit einer Tomatensoße jetzt auch nicht so schwierig sind. 

Während wir aßen schwiegen wir uns die ganze Zeit an, erst als wir beide fertig waren redeten wir wieder. "Mit wem triffst du dich denn wenn man fragen darf?" Law wollte mir gerade antworten als er klingelte. Er ging zur Tür und kam kurz darauf mit einem pinkhaarigen Mädchen mit einem Piercing unter dem rechten Auge wieder rein. "Hope das ist Bonney, meine Freundin. Sie ist die Person mit der ich heute etwas machen werde." Bonney lächelte mich an, kam zu mir und reichte mir die Hand. "Freut mich dich kennenzulernen." Ich nahm ihre Hand. "Ebenfalls sehr erfreut." sagte ich und lächelte kurz. 

Law ging Richtung Tür. "Ich mach dir mal das Sofa im Wohnzimmer fertig, damit du da dann schlafen gehen kannst." Ich nickte kurz. "Dankeschön." Law verließ die Küche und Bonney setzte sich gegenüber von mir hin. "Erzähl doch mal, wie bist hergekommen?" Sie lächelte. Ich schob meinen Teller nach vorne und stütze meinen Kopf auf meinem Arm ab. "Muss dich doch nicht interessieren." Bonney seufzte leise und zuckte dann mit den Schultern. "Gut, dann nicht." Weiter redeten wir nicht. Nach einer Weile kam Law wieder. "So bin fertig." Ich lächelte ihn kurz an. "Dankeschön." Dann stand ich auf und ging ins Wohnzimmer wo ich mich auf das Sofa setzte. 

Ich kramte ein Buch aus meinem Rucksack und wollte anfangen es zu lesen, als ich hörte wie Bonney anfing über mich zu reden. "Sie ist echt unfreundlich..." Ich hörte das Zusammenstellen der Teller und dann einige Schritte. "Sie kennt dich halt nicht." Ich rutschte etwas weiter nach vorne um das Gespräch besser zu verstehen. "Dich kennt sie doch auch nicht! Wahrscheinlich will die irgendwas von dir." Bonney fing leise an zu schluchzen. Genervt verdrehte ich die Augen. "Jetzt mal nicht gleich den Teufel an die Wand Bonney. Sie kennt mich nichtmal richtig, ich glaube nicht dass sie was von mir will." Wieder Schritte. Wahrscheinlich ging Law zu ihr um sie zu trösten. "Ich wette mit dir sie treibt es mit jedem. Hast du sie dir schonmal angeguckt? Sie läuft rum wie eine Schlampe." Ich ballte meine Hände zu einer Faust. Langsam atmete ich ein und aus. "1...2...3..." Bonney war immernoch am Schluchzen. "Bonney es reicht jetzt. Ich Liebe doch eh nur dich. Würde sie mich irgendwie angraben würde ich sie schon fernhalten." Das Geräusch eines Kusses. Und dann das Geräusch eines Papiers das zerissen wurde. Ich blickte nach unten auf das Buch. Ich hatte eine Seite des Buches rausgerissen. Ich legte sie wieder ins Buch und schlug es dann zu. Schlampe also. Es war nicht das erste mal dass man mich so nannte. Sie hatte mich ebenfalls so genannt. Meine Mutter. Sie wollte mich nie haben. Für sie war ich immer eine Schlampe. Schlampe, Miststück... Ich kniff mir in den Arm. Immer fester. Schmerz verspürte ich allerdings dabei nicht. Ich hab schon so oft irgendwelche Schimpfwörter gehört. Jedesmal wurden sie mir an den Kopf geworfen. Aber die meisten bekam ich von meiner Mutter. Die letzten Worte die sie zu mir sagte, bevor ich sie endgültig ermordete waren: "Du kleines Miststück." Mir kullerte eine Träne über die Wange. 

Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich schreckte leicht hoch. Dann drehte ich meinen Kopf zu Seite. "Ist alles okay?" Es war Law. Ich nickte. "Ja mir geht es gut. "Okay. Wir machen uns dann jetzt auf den Weg. Die Fernbedienung liegt dahinten, falls du etwas gucken willst." Er deutete auf den Fernsehtisch. "Danke Law. Danke dass du so nett zu mir bist." Süß lächelte ich ihn an. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Bonney mich böse anfunkelte. "Steck mir die Wohnung nicht in Brand." Dann ging er. Als die Tür klappte stand ich auf und ging ins Badezimmer. Die Waschmaschine war fertig. Ich nahm meine Klamotten raus. Das ganze Blut war rausgewaschen. Zufrieden grinste ich. Dann hängte ich sie auf die Wäscheleine und sah mich danach noch in der Wohnung um. 

Ich entdeckte Laws Zimmer. Ich schaltete das Licht ein und ging rein. Es war nicht viel sehenswertes drin. Er hatte halt ein Bett das ordentlich gemacht war, einen Kleiderschrank, daneben eine Kommode. Neben seinem Bett stand jeweils auf beiden Seiten ein Nachtschränkchen. Auf der einen Seite war ein Bild von ihm und Bonney in einem Rahm. Dann war doch noch ein Schreibtisch mit einem Laptop in seinem Zimmer. Auf dem Schreibtisch lagen einige Akten, Ordner und Zettel, ein paar Stifte und es standen dort zwei Bilder. Eins war mit einem rothaarigen Mann. Darauf stand etwas. 'Für dich Volltrottel. Eustass. <3' Ich kicherte ein wenig. Das musste sein bester Freund sein. Dann noch eins von ihm mit einem etwas größeren Mann dessen eines Auge geschminkt war und der einen ziemlich auffallenden Umhang trug. Und ein Hemd mit Herzchen. Ich musste ein wenig über das Bild lächeln. War dies sein Vater? 

Auf dem Boden entdeckte ich dann noch einige Bilder. Es waren dreimal die selben. Eins von Bonney und ihm wo sie sich küssten. Ich nahm eines der Bilder und sah es genauer an. Es war vor einem Krankenhaus gemacht wurden. War es das Krankenhaus in dem Law arbeitete? War Bonney auch dort angestellt? Ich entschloss mich dazu das Bild mitzunehmen. Ich faltete es ein paar mal und stopfte es in meine Hosentasche. Es gab hier sonst nichts weiter zu sehen, was mich interessierte, also beschloss ich wieder rauszugehen. Ich machte das Licht aus und schloss die Tür. Dann ging ich wieder ins Wohnzimmer. Ich nahm die Fernbedienung und setzte mich aufs Sofa. Als ich den Fernseher anschaltete war die erste Meldung natürlich genau die, über die beiden Betrüger. Ich schaltete um. Auf einem Sender lief gerade 'Noland der Lügner'. Ich beschloss den Film zu gucken und machte es mir auf dem Sofa gemütlich. Nach einer weile bekam ich Durst. Ich stand auf und dabei fiel mir das Bild von Law und Bonney aus der Tasche. Ich faltete es auseinander und betrachte es noch einen Augenblick. Dann zerknüllte ich es und stopfte es in meine Tasche. Dann ging ich in die Küche und trank einen Schluck Wasser, bevor ich wieder ins Wohnzimmer zurückkehrte, wo ich den Film weiter ansah. Allerdings schlief ich kurz vor Ende des Films ein.

 

 

4. Unsicherheit

Hope Pov

 

Ich stopfte die mit Blut beschmierten Sachen in die Waschmaschine und stand auf. Das Waschpulver stand in einem Regal wo auch Handtücher waren. Ich nahm mit der Kelle dadrin ein wenig raus und gab es in die Waschmaschine die ich dann anstellte. "Hoffentlich werden die Sachen auch sauber.." sagte ich zu mir selbst leise. 

Ich nahm meinen Rucksack und stellte ihn im Wohnzimmer neben dem Sofa ab. Ich sah mich noch eine Weile um und entdeckte in einer Ecke einen riesigen weißen Plüschbären, der einen orangenen Overall trug auf dem Bepo stand. Ich musste ein wenig lächeln als ich vor ihm stand und ihn berührte. Er war unglaublich weich. Ich beschloss in die Küche zu gehen wo Law am Herd stand und etwas kochte. Ich setzte mich auf einen Stuhl und beobachtete ihn ein wenig.

"Wie alt bist du Hope?" Etwas verwirrt sah ich ihn an. "22." Law nickte. "Ich bin 26, falls es dich interessiert." Er lächelte kurz. "Ich hoffe du magst Nudeln." Ich nickte. "Ich bin heute Abend mit jemandem verabredet, deswegen koch ich nicht so was aufwendiges. Das heißt du bist allein. Ich bitte dich keinen Unsinn anzustellen." Ich seufzte. "Wieso sollte ich in der Wohnung des Mannes, der mich gerettet hat, irgendwas anstellen? Ich bin froh ein Dach über dem Kopf zu haben." Ich stand auf und sah auf einem Brett eine Paprika liegen. "Soll ich die da mal schneiden?" Law nickte kurz. Ich stellte mich neben ihn und fing an die Paprika in kleine Stücke zu hacken. "Hast du irgendwo gelernt wie man sowas schneidet? Du machst das ja mit Leichtigkeit." Ich schüttelte den Kopf. "Ich hab immer nur zugesehen." Wir schwiegen uns eine Weile an bis ich die Stille unterbrach. 

"Kannst du mich morgen nochmal zu meiner Wohnung bringen? Ich würde gerne noch ein paar Sachen holen. So Klamotten und Erinnerungsstücke." Law sah mich an. "Aber selbstverständlich." sagte er und kümmerte sich weiter um die Soße. Ich gab ihm die fertig geschnitte Paprika und er rührte sie langsam unter. "Wo sind die Teller?" Law deutete auf einen Schrank. Ich öffnete diesen und nahm zwei Teller raus. Dann sah ich in die Schubladen und holte Besteck raus. Beides legte ich auf die Fläche neben dem Herd. "Setz sich doch schonmal hin." Ich nickte und ging zu dem Esstisch, bei dem ich mich auf den Stuhl, auf dem ich vorhin schon saß, setzte. Law füllte währenddessen die beiden Teller mit Nudeln und machte ein wenig Soße rauf. Dann kam er zu mir und stellte einen Teller vor mich hin. "Ich hoffe es schmeckt dir." sagte er und fing an zu essen. Ich nahm mein Besteck und probierte zuerst einmal. Es schmeckte echt lecker, obwohl Nudeln mit einer Tomatensoße jetzt auch nicht so schwierig sind. 

Während wir aßen schwiegen wir uns die ganze Zeit an, erst als wir beide fertig waren redeten wir wieder. "Mit wem triffst du dich denn wenn man fragen darf?" Law wollte mir gerade antworten als er klingelte. Er ging zur Tür und kam kurz darauf mit einem pinkhaarigen Mädchen mit einem Piercing unter dem rechten Auge wieder rein. "Hope das ist Bonney, meine Freundin. Sie ist die Person mit der ich heute etwas machen werde." Bonney lächelte mich an, kam zu mir und reichte mir die Hand. "Freut mich dich kennenzulernen." Ich nahm ihre Hand. "Ebenfalls sehr erfreut." sagte ich und lächelte kurz. 

Law ging Richtung Tür. "Ich mach dir mal das Sofa im Wohnzimmer fertig, damit du da dann schlafen gehen kannst." Ich nickte kurz. "Dankeschön." Law verließ die Küche und Bonney setzte sich gegenüber von mir hin. "Erzähl doch mal, wie bist hergekommen?" Sie lächelte. Ich schob meinen Teller nach vorne und stütze meinen Kopf auf meinem Arm ab. "Muss dich doch nicht interessieren." Bonney seufzte leise und zuckte dann mit den Schultern. "Gut, dann nicht." Weiter redeten wir nicht. Nach einer Weile kam Law wieder. "So bin fertig." Ich lächelte ihn kurz an. "Dankeschön." Dann stand ich auf und ging ins Wohnzimmer wo ich mich auf das Sofa setzte. 

Ich kramte ein Buch aus meinem Rucksack und wollte anfangen es zu lesen, als ich hörte wie Bonney anfing über mich zu reden. "Sie ist echt unfreundlich..." Ich hörte das Zusammenstellen der Teller und dann einige Schritte. "Sie kennt dich halt nicht." Ich rutschte etwas weiter nach vorne um das Gespräch besser zu verstehen. "Dich kennt sie doch auch nicht! Wahrscheinlich will die irgendwas von dir." Bonney fing leise an zu schluchzen. Genervt verdrehte ich die Augen. "Jetzt mal nicht gleich den Teufel an die Wand Bonney. Sie kennt mich nichtmal richtig, ich glaube nicht dass sie was von mir will." Wieder Schritte. Wahrscheinlich ging Law zu ihr um sie zu trösten. "Ich wette mit dir sie treibt es mit jedem. Hast du sie dir schonmal angeguckt? Sie läuft rum wie eine Schlampe." Ich ballte meine Hände zu einer Faust. Langsam atmete ich ein und aus. "1...2...3..." Bonney war immernoch am Schluchzen. "Bonney es reicht jetzt. Ich Liebe doch eh nur dich. Würde sie mich irgendwie angraben würde ich sie schon fernhalten." Das Geräusch eines Kusses. Und dann das Geräusch eines Papiers das zerissen wurde. Ich blickte nach unten auf das Buch. Ich hatte eine Seite des Buches rausgerissen. Ich legte sie wieder ins Buch und schlug es dann zu. Schlampe also. Es war nicht das erste mal dass man mich so nannte. Sie hatte mich ebenfalls so genannt. Meine Mutter. Sie wollte mich nie haben. Für sie war ich immer eine Schlampe. Schlampe, Miststück... Ich kniff mir in den Arm. Immer fester. Schmerz verspürte ich allerdings dabei nicht. Ich hab schon so oft irgendwelche Schimpfwörter gehört. Jedesmal wurden sie mir an den Kopf geworfen. Aber die meisten bekam ich von meiner Mutter. Die letzten Worte die sie zu mir sagte, bevor ich sie endgültig ermordete waren: "Du kleines Miststück." Mir kullerte eine Träne über die Wange. 

Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich schreckte leicht hoch. Dann drehte ich meinen Kopf zu Seite. "Ist alles okay?" Es war Law. Ich nickte. "Ja mir geht es gut. "Okay. Wir machen uns dann jetzt auf den Weg. Die Fernbedienung liegt dahinten, falls du etwas gucken willst." Er deutete auf den Fernsehtisch. "Danke Law. Danke dass du so nett zu mir bist." Süß lächelte ich ihn an. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Bonney mich böse anfunkelte. "Steck mir die Wohnung nicht in Brand." Dann ging er. Als die Tür klappte stand ich auf und ging ins Badezimmer. Die Waschmaschine war fertig. Ich nahm meine Klamotten raus. Das ganze Blut war rausgewaschen. Zufrieden grinste ich. Dann hängte ich sie auf die Wäscheleine und sah mich danach noch in der Wohnung um. 

Ich entdeckte Laws Zimmer. Ich schaltete das Licht ein und ging rein. Es war nicht viel sehenswertes drin. Er hatte halt ein Bett das ordentlich gemacht war, einen Kleiderschrank, daneben eine Kommode. Neben seinem Bett stand jeweils auf beiden Seiten ein Nachtschränkchen. Auf der einen Seite war ein Bild von ihm und Bonney in einem Rahm. Dann war doch noch ein Schreibtisch mit einem Laptop in seinem Zimmer. Auf dem Schreibtisch lagen einige Akten, Ordner und Zettel, ein paar Stifte und es standen dort zwei Bilder. Eins war mit einem rothaarigen Mann. Darauf stand etwas. 'Für dich Volltrottel. Eustass. <3' Ich kicherte ein wenig. Das musste sein bester Freund sein. Dann noch eins von ihm mit einem etwas größeren Mann dessen eines Auge geschminkt war und der einen ziemlich auffallenden Umhang trug. Und ein Hemd mit Herzchen. Ich musste ein wenig über das Bild lächeln. War dies sein Vater? 

Auf dem Boden entdeckte ich dann noch einige Bilder. Es waren dreimal die selben. Eins von Bonney und ihm wo sie sich küssten. Ich nahm eines der Bilder und sah es genauer an. Es war vor einem Krankenhaus gemacht wurden. War es das Krankenhaus in dem Law arbeitete? War Bonney auch dort angestellt? Ich entschloss mich dazu das Bild mitzunehmen. Ich faltete es ein paar mal und stopfte es in meine Hosentasche. Es gab hier sonst nichts weiter zu sehen, was mich interessierte, also beschloss ich wieder rauszugehen. Ich machte das Licht aus und schloss die Tür. Dann ging ich wieder ins Wohnzimmer. Ich nahm die Fernbedienung und setzte mich aufs Sofa. Als ich den Fernseher anschaltete war die erste Meldung natürlich genau die, über die beiden Betrüger. Ich schaltete um. Auf einem Sender lief gerade 'Noland der Lügner'. Ich beschloss den Film zu gucken und machte es mir auf dem Sofa gemütlich. Nach einer weile bekam ich Durst. Ich stand auf und dabei fiel mir das Bild von Law und Bonney aus der Tasche. Ich faltete es auseinander und betrachte es noch einen Augenblick. Dann zerknüllte ich es und stopfte es in meine Tasche. Dann ging ich in die Küche und trank einen Schluck Wasser, bevor ich wieder ins Wohnzimmer zurückkehrte, wo ich den Film weiter ansah. Allerdings schlief ich kurz vor Ende des Films ein.

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 11.12.2014

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /