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Die Schwester meines Freundes

1. Kapitel

 

 

 

 

Während du damit beschäftigt warst, deine Beine so lasziv, wie nur möglich, zu überschlagen konntest du förmlich die Blicke spüren, welche dir dieser gutaussehende, junge Mann immer wieder verstohlen zuwarf. Es vermittelte dir fast den Anschein, als würde dich der Blonde mit diesen verschlingen, während du aus sicherer Entfernung feststellen konntest, dass er sich kurz auf seine Unterlippe biss und zaghaft mit seiner Zungenspitze über diese Stelle strich, was dich innerlich leicht schmunzeln ließ, hättest du doch nicht vermutet, so eine Reaktion bei einem Piraten auszulösen.

 

Du wusstest bereits schon, wer dieser attraktive Mann war, ließ sein geöffnetes, weißes Hemd doch einen Blick auf seinen durchtrainierten Oberkörper zu, auf welchem du ein rotes Tattoo erkennen konntest, über dessen Bedeutung du dir vollends im Klaren warst. Bei dem Blonden handelte es sich um keinen Anderen, als Marco den Phönix. Früher war er einst der Kommandant der ersten Division und ein Mitglied der wohl größten Piratenflotte überhaupt, war sein damaliger Kapitän doch Edward Newgate – auch bekannt unter dem Namen 'Whitebeard'.

 

Zaghaft drehtest du dich auf dem Barhocker, stütztest dich sogleich mit deiner Kehrseite an dem Holz des Tresen ab und nahmst dein Getränk an dich, gönntest dir einen großen Schluck, während – wie von dir beabsichtigt – ein kleiner Tropfen des Whiskey aus deinem linken Mundwinkel floss, über dein Kinn, deinen Hals und kurz danach über dein Schlüsselbein, bevor er letzten Endes in deinem prallausgefüllten Ausschnitt, welcher durch dein enggeschnittenes Oberteil noch besser zur Geltung kam, sein Ende fand. Wie gebannt, hatte er diesen kleinen Tropfen mit seinen Augen verfolgt, jeden einzelnen Millimeter seines Weges betrachtet und starrte nun – beinahe, wie in Trance – auf deine Oberweite, was dich erneut ein wenig schmunzeln ließ. Du liebtest es, mit deinen Reizen spielen zu können, warst dir doch vollkommen bewusst darüber, wie du diese einsetzen konntest, amüsierten dich die Reaktionen der Männer doch immer wieder. Plötzlich erhob sich der Blonde, stand auf, ohne seine Mannschaft eines weiteren Blickes zu würdigen und steuerte nun zielgerichtet auf dich zu, als seine Lippen von einem finsteren Lächeln umspielt wurden.

 

Noch einmal musterten deine Augen seinen Körper – von Kopf bis Fuß, musstest du dir doch innerlich eingestehen, dass dieser Mann eine größere Wirkung auf dich hatte, als du es dir vorstellen konntest. Er war gänzlich attraktiv, was dich dazu animierte, mit deiner Zungenspitze über deine Unterlippe zu fahren, dein Glas noch einmal zu heben und dieses nun an deinen Mund zu führe, um dir, wenige Sekunden später, den Whiskey die Kehle hinabzustürzen.

 

 

Schon stand Marco vor dir, riss dir das Getränk aus der Hand, wodurch die Flüssigkeit über den Rand des Glases schwappte und sich zu dem kleinen Tropfen in deinem Ausschnitt gesellte, während der Phönix, ohne ein weiteres Wort, dieses zurück auf den Tresen stellte und sich nun quälend langsam zu deinem linken Ohr herab beugte. ''Das tut mir aber leid.'' raunte der Blonde, als du dabei sein finsteres Lächeln förmlich heraushören konntest, welches er dabei trug und auch der Sarkasmus war dir nicht entgangen. Schon stellte er sich wieder auf, ließ seine Augen über deinen Körper schweifen und hielt erneut bei deinen Brüsten inne, welche in dem hellen Licht, dass die Lampen an der Decke der Bar ausstrahlten, und durch den Whiskey noch feucht waren, glänzten. ''Kann ich das wieder gut machen?'' knurrte der Phönix erregt, was dir ein freches Lächeln in dein Gesicht zauberte, während du deine Arme zu beiden Seiten deines Leibes ausstrecktest, dich noch etwas nach hinten lehntest, was zur Folge hatte, dass dein Vorbau noch ein wenig mehr in deinem Ausschnitt aneinander gedrückt wurde. ''Wie soll das denn aussehen?'' entgegnetest du ihm keck, wusstest du doch innerlich genau, worauf der Blonde hinaus wollte. Fast schon zu sanft für deinen Geschmack, wanderte seine linke Hand in deinen Nacken, fand dort ihren Griff und zog dich etwas näher zu ihm heran, als Marco sprach:''Ist das denn nich' offensichtlich?''.

 

 

Er wollte spielen? Darauf ließt du dich nur zu gerne ein, hattest du doch einen gewissen Faible für so Etwas übrig.

 

 

''Ich glaub', du musst es mir noch etwas deutlicher zeigen.'' erwidertest du und zwinkertest kurz neckisch. Dieses Angebot ließ sich der Phönix nicht zweimal sagen, zog seine Hand aus deinem Genick zurück und wanderte mit dieser sogleich an dein Kinn, hob es zaghaft an, als würde er dich mit seinen Blicken befangen, als er sich auch schon zu dir herab beugte und deine Lippen mit den seinen verschloss. Kurz kreuzten sich noch einmal eure Augen, bevor du deine Lieder schlossest, um dich vollends diesem schönen Gefühl hinzugeben, hattest du doch nicht erwartet, dass sich seine Lippen so zart anfühlen könnten. Langsam, fast schon vorsichtig, öffnete der Blonde seinen Mund, strich behutsam mit seiner Zungenspitze über deine Unterlippe und wartete geduldig auf Einlass, welchem du ihm – ohne Zögern – gewährtest. Anders, als du es vermutet hättest, wurden seine Berührungen leidenschaftlicher, inniger und verlangten förmlich nach mehr, dessen du bereit warst, ihm zu geben, stand doch einen kleinen Abenteuer, in deinen Augen, nichts im Wege.

 

Wie lange hattest du dich schon nach seiner Berührung gesehnt? Dich nach ihnen verzerrt, war er es doch, dessen Gesicht du so oft auf den Steckbriefen bewundern konntest und welcher, obwohl er sich dessen keinesfalls im Klaren sein konnte, so eine herbe Anziehung auf dich ausübte, dass es dir kaum möglich war, diese in Worte zu fassen, war es doch mehr, als überflüssig, wertvolle Zeit mit Reden zu verschwenden.

 

Ungehalten erforschte Marco dein Innerstes, stupste deine Zunge an, lud sie ein, sich an diesem liebevollen und zugleich atemberaubenden Tanz zu beteiligen. Schon stiegst du mit ein, wolltest teilhaben an diesem kleinen Spiel, welches du nun versuchtest, für dich zu gewinnen, doch immer wieder daran scheitertest, war es doch nun an dem Phönix, Stück für Stück die Oberhand an sich zu reißen. Kurz trennten sich eure Lippen, was dich hastig atmen ließ, war dir diese Berührung schon beinahe so sehr zu Kopf gestiegen, dass du selbst das Füllen deiner Lungen mit Sauerstoff vergessen hattest. ''Ich glaub', wir sollten lieber zu mir gehen.'' ergriff der Mann das Wort, wartete jedoch keine Antwort deinerseits ab, sondern schmiss dich rasch über seine Schulter und trug dich nun, auf direkten Wege, zu seinem Schiff, war er doch nun, seit dem tragischen Krieg im Marineford der Kapitän der Whitebeard – Piratenbande und der neue Besitzer der Moby Dick. Innerlich musstest du dennoch feststellen, dass du dir den Transport zu diesem riesigen Schiff doch um Einiges angenehmer vorgestellt hattest, wäre dir der Griff einer Braut wesentlich vorzüglicher, als wie ein Sack Reis behandelt zu werden.

 

 

 

 

In seiner Kajüte angekommen, ließ der Phönix dich sanft in das kalte Laken hinab, war es doch nun an dir, deinen Blick zu heben und nun direkt in seine Augen zu schauen, dich beinahe in diesen zu verlieren, während ein leichtes Zittern von deinem Leib Besitz ergriff. Schon umspielte ein freches Grinsen die Lippen des Blonden, beinahe schon höhnisch sah er auf dich herab, vermittelte er dir somit den Anschein, dein Verhalten genaustens deuten zu können. Plötzlich kam ein Satz aus seinem Mund, welcher jedoch dein Blut in andere Bahnen lenken sollte, als Marco sprach:''Wusstest du eigentlich, dass ich deinem Bruder mal begegnet bin?''. Geschockt weiteten sich deine Augen, batest du nun innerlich darum, flehtest fast, dich doch verhört zu haben.

 

Der Vize kannte deinen Bruder, welcher sich einst ebenfalls auf hohe See begeben hatte, um sich von seinem – wie er es immer nannte – langweiligen Leben verabschieden zu können und das Ziel vor Augen besaß, ein bekannter Pirat zu werden. Nie war es seine Absicht, das One Piece zu finden, dennoch sehnte er sich nach Freiheit, wollte sich einen Namen machen, welcher um Einiges gefürchteter war, als die der Anderen. Nur dein Bruder war es, welcher davon wusste, wie sehr du für den Phönix schwärmtest, konntest du dich doch nun genau daran erinnern, wie du einmal zu ihm gestürmt bist, den Steckbrief des Blonden fest in deiner rechten Hand haltend und ihm sagtest, wie toll dieser Pirat doch war und du dir sehnlichst wünschtest, ihm einmal gegenüber stehen zu können. Welch' Ironie des Schicksal's, war nun dieser Zeitpunkt gekommen und sogleich bröckelte deine Fassade. Die kalte und unnahbare Maske, aufgesetzt vor einiger Zeit, um dir solche Idioten und Nichtsnutze vom Hals halten zu können, war es doch nur dieser Mann, welchen du immer begehrtest.

 

''Was ist denn los? Hat es dir die Sprache verschlagen?'' kam es nun von Marco, unbewusst dich damit aus deinem tranceähnlichen Zustand reißend, hieltest du immer noch gebannt deinen Atem an, als du nun erkennen musstest, wie nah dir dieser Mann erneut war. Ein verräterischer Rotschimmer legte sich auf deine Wangen, trennten doch nur noch wenige Millimeter eure Lippen, welche von einem leichten Beben durchfahren wurden, als der Blonde ein weiteres Mal breit grinste und sprach, bewusst mit dem Ziel vor Augen, dich noch mehr in Verlegenheit zu bringen:''Vor drei Jahren bin ich ihm begegnet und er hat mir ein Foto von dir gezeigt, als er mir sagte, dass du auf mich stehst. Als ich dich vorhin in der Bar gesehen hab', wusste ich sofort, dass du es bist. Ich muss sagen, in Natura siehst du noch besser aus, als auf dem Bild.''.

 

Noch mehr Hitze stieg dir zu Kopf, während der Phönix sich unbewusst auf die Unterlippe biss, geduldig auf eine Reaktion von dir wartend. Scharf sogst du die Luft ein, brachtest nur schwer eine Antwort hervor und entgegnetest ihm kleinlaut:''Ich weiß nicht, wovon du redest.''. Zwar war es gelogen von dir, doch unbewusst hofftest du, dass diese Aussage dein peinliches Verhalten von damals unterdrücken könnte, war es dir mehr, als unangenehm, dass dein Bruder diesen Mann in sein Wissen eingeweiht hatte. Rabiat griff dir der Kapitän in den Nacken, übte einen gewissen Druck auf dein empfindliches Fleisch aus und zog dich somit noch näher zu ihm heran, als er erregt knurrte:''Ich mag' es nich', wenn man mich anlügt, Süße. Wenn es dir peinlich ist, zu dem zu stehen, was du für mich übrig hast, ist es deine Sache. Doch wenn du es mit einer Lüge verleugnest, muss ich dich dafür bestrafen.''. Kurz wandest du dich, erpicht darauf, eine Befreiung aus seinem Griff zu erlangen, scheitertest jedoch daran und seufztest schwer. ''Denk', was du willst... Wie soll es nun weitergehen?'' fragtest du nun ausweichend, während du bemüht darum warst, in deiner Stimme einen gleichgültigen Ton mitschwingen zu lassen, sollte Marco doch nicht so einfach mitbekommen, wie sehr er dich aus der Fassung brachte.

 

''Ich werde dir nun das geben, was du immer wolltest.'' raunte dir der Piratenkapitän entgegen, beugte sich über dich und drängte deinen Leib somit noch mehr in das gemütliche Polster, um dich wenig später in das tiefe Glück zu reißen.

 

 

 

 

 

 

Spielerisch wehte der Wind durch dein Haar, während deine Augen damit beschäftigt waren, diesen wunderschönen Antlitz zu bewundern, war das Meer doch wirklich atemberaubend und versprühte einen gewissen Hauch Ruhe. Nur leicht brachen die Wellen an dem Holz der Moby Dick, als das riesige Schiff, besetzt mit deiner ganzen Familie, die größer nicht hätte sein können, über dem Meeresspiegel glitt, zielgerichtet die neue Insel ansteuernd.

 

Plötzlich umgriffen zwei warme Arme sanft von hinten deine Taille, pressten dich somit näher mit deiner Kehrseite an den Oberkörper des Phönix, während dieser sein Kinn auf deiner rechten Schulter bettete und nun in in dein Ohr flüsterte:''Bist du glücklich, Süße?''. Ein zufriedenes Lächeln umspielte deine Lippen, während deine Hände die des Blonden umfassten, als die ihm antwortetest:''Natürlich. Glücklicher könnte ich nicht sein.''.

 

Nach eurer gemeinsamen Nacht hatte Marco beschlossen, dich in seiner großen Familie aufzunehmen, erfüllte dir damit den unausgesprochenen Wunsch, für immer an seiner Seite leben zu können und sah dich als Besitz an, was dir jedoch mehr, als nur gefiel. Der Kapitän war dein Mann geworden, hatte dich schon so oft beschützt und nun erwartete euch das Glück, die Mannschaft um ein weiteres Mitglied erweitern zu können, war es doch schon deutlich an deinem Bauch zu sehen, dass ein neues Leben darauf wartete, beginnen zu können.

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 11.12.2014

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